Die im Dunklen leben von iome ================================================================================ Kapitel 6: 6. Kapitel --------------------- Liebe Leser, wie zu erwarten hat es leider diesmal etwas länger gedauert mit dem neuen Kapitel. Ich bin momentan dabei Schulungen durchzuführen für mein neues Projekt und die wollen alle vor- und nachbereitet sein. Deshalb kann ich auch nicht versprechen, dass es in den nächsten Wochen schneller geht. Mitte Oktober habe ich allerdings Urlaub und dann hoffe ich, dass ich ein paar Kapitel auf Reserve schreiben kann. Ich hoffe, ihr bleibt mir trotzdem treu und gebe euch eine Rund Kekse aus. Liebe Grüße, Eure Iome @TarjaMagic: Wow, klar erinnere ich mich an Dich. Wäre ja seltsam, wenn nicht. Schön, dass Du hier auch mitliest. Ich bin gespannt, was Du zu Dumbledores Reaktion auf Hermines Geständnis sagen wirst. Die wird nämlich nicht gerade mild ausfallen. @22Verena1988: So, von Snape hast Du also ein dickes Donnerwetter erwartet, hm? Da kam es nicht her, aber ist das letzte Wort dazu und zu Hermines Strafen nicht gesprochen. 6. Kapitel Auch Hermine war sich ganz und gar nicht sicher, ob ihr geholfen werden konnte. Snape Pessimismus hatte sich auf sie übertragen und mit hängenden Schultern kehrte sie zum Gemeinschaftsraum zurück. Ron hatte sie vorher hinausstürmen sehen und war nun gleich an ihrer Seite. „Was ist denn los, Mine? Hat McGonagall Dich so hart bestraft?“ Die einzige Antwort, die er erhielt, war ein Kopfschütteln, bevor Hermine die Treppe hinauf zu ihrem Raum ging. Sie war jetzt keinesfalls in der Lage sich mit Ron oder irgendwem sonst über die Möglichkeit zu unterhalten, dass sie ihre Zauberkräfte für alle Zeiten verloren haben könnte. Noch bestand Hoffnung und solange sie die noch hatte, würde sie stark sein und ignorieren, dass es für sie auch schlecht ausgehen konnte. Zudem hätte sie jetzt Ron offenbaren müssen, wer momentan ihr Hauslehrer war. Das war fast noch schlimmer, als die Sache mit den Zauberkräften. Oben angekommen drückte sie die Türklinge hinunter und trat ein. Harry hatte netterweise den Bann von der Tür genommen. Sonst hätte sie schon an dieser Stelle derbe Schwierigkeiten gehabt. Nun, eigentlich hatte sie die auch so. Sie war Schulsprecherin, hatte Sonderaufgaben, wie das gelegentliche Patroulieren in den Gängen rund um den Turm ihres Hauses und die Überwachung der Disziplin während der Mahlzeiten Zum Glück hatte sie diese Aufgaben nicht allein zu bewältigen, denn die Lehrer übernahmen einen großen Anteil daran und auch ihr Schulsprecherkollege Terry Boot, und doch kam sich Hermine jetzt schon eingeschränkt vor, so ganz ohne ihre Magie. Dabei war das erst der Anfang. Was würde wohl passieren, wenn sie morgen im Unterricht zaubern musste? Oder wenn es notwendig war, sich zu verteidigen. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken, wenn sie daran dachte, dass Malfoy und Co. herausbekommen könnten, dass sie magisch gesehen wehrlos war. Sie musste daran denken, Harry und Ron zu bitten, sie zu beschützen, falls das geschah. Doch kaum schien sie ein Problem in Gedanken gelöst zu haben, tauchten neue auf. Wie würde es wohl mit ihr weitergehen, wenn sie wirklich keine Hexe mehr wäre? Dann müsste sie mit absoluter Sicherheit die Schule verlassen, damit auch ihre Freunde und hätte nicht einmal einen Schulabschluss. Dann würden sich ihre Zukunftspläne tatsächlich in Luft auflösen und sie konnte sich wieder über einen beinahe zahnlosen Patienten gebeugt stehen sehen. Während Hermine oben grübelte, ging es unten im Gemeinschaftsraum Ron und Harry nicht anders. Flüsternd tauschten sie ihre Vermutungen aus, was wohl Hermines Strafe sei, während sie eine Partie Snape explodiert spielten. So richtig kamen sie zu keinem Schluss und beinahe wollte sich Harry schon auf den Weg machen, um bei Hermine zu klopfen, doch dann entschied er sich bis zum nächsten Morgen zu warten. Wenn sie bereit war zu reden, würde sie es tun. Aber auch am nächsten Morgen war Hermine überaus schweigsam. Sie war ziemlich erschlagen von all ihren schlechten Zukunftsvisionen und dem Mangel an Schlaf, hatte Angst, was ihr das Gespräch mit dem Direktor bringen würde und letztlich fürchtete sie auch, dass ihre Freunde sie für verrückt erklärten, wenn sie verständen, was sie mit diesem dummen Ritual alles aufs Spiel gesetzt hatte. Sie schlang ihr Frühstück hinunter und als Professor Dumbledore sich erhob, stand auch sie auf und folgte ihm in gebührendem Abstand. Professor Snape hatte sie heute noch nicht zu Gesicht bekommen, doch vermutlich würde sich das gleich ändern. Dumbledore nahm die Schritte hinter sich wahr, drehte sich jedoch erst zu ihr um, als sie beide schon fast den Wasserspeier erreicht hatten. „Kommen Sie, Miss Granger. Ich denke wir haben etwas zu besprechen.“ Die steinerne Wendeltreppe senkte sich hinab, als der Direktor das Passwort flüsterte und Hermine folgte ihm nach oben. Sie hatten kaum das Büro betreten, da flog auch schon Fawkes auf Dumbledore zu und setzte sich auf seine Schulter. Der hielt ihm stattdessen den Arm hin und mahnte den Vogel: „Fawkes, mein Lieber. Du weißt, dass ich das nicht mag. Geh zurück auf Deinen Platz und hör uns von da aus zu. Du wirst schon nichts verpassen.“ Der Phönix legte den Kopf schief, stieg hinüber auf den ihm hingestreckten Arm und von da zurück auf seine Stange, als der Direktor mit ihm an dieser ankam. Voller Erstaunen hatte Hermine diese Szene beobachtet und darüber beinahe vergessen, warum sie hier war. Snapes Erscheinen hinter ihr in der Tür, erinnerte sie jedoch schnell wieder daran. Sie nickte ihm zu und sagte: „Guten Morgen, Professor.“ Er nickte nur zurück und begrüßte stattdessen den Direktor mit einem, für seine Verhältnisse, sehr freundlichen Gruß und ließ sich dann in einem schwarzen Ohrensessel neben einem storchenbeinigen Tischchen nieder. Hermine blieb stehen und wartete auf was immer nun folgen würde. Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Das wurde nicht besser, da ihr sowohl Snape, als auch Dumbledore missmutige Blicke zuwarfen. Von ihrem Zaubertranklehrer war sie das gewöhnt, doch den Direktor hatte sie so noch nie erlebt. Dieser setzte sich jetzt hinter seinen großen Schreibtisch und betrachtete die Schülerin eingehend. Als er jedoch merkte, wie unwohl sie sich zu fühlen schien, bot er ihr endlich einen Platz an und begann zu sprechen. „Miss Granger, ich habe von Professor Snape sehr ungute Nachrichten über Sie erhalten. Stimmt es, dass Sie im Verbotenen Wald waren und dort durch ein Ritual Ihre Zauberkräfte verloren haben?“ Hermine schossen die Tränen in die Augen. Noch nie hatte sich die Stimme von Professor Dumbledore so kalt und gleichzeitig bedrückt angehört. Sie fuhr sich schnell über die Lider, bevor sie antwortete: „Ja, Sir. Das stimmt leider.“ Dumbledore schüttelte sein graues Haupt und schob die Brille nach oben. „Nun, ich denke, Sie sollten mir alles noch einmal ganz genau erzählen. Beginnen Sie, Miss Granger. Und ich bitte Sie, lassen Sie nichts aus. Und ich meine nichts!“ Hermine schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und wurde sich darüber bewusst, dass sie nun sowohl Hagrid, als auch Ron und Harry erwähnen musste, doch sie vermutete, dass denen wohl kaum Schwierigkeiten blühten. Schließlich waren sie nicht so dumm gewesen unbekannte Rituale auszuführen. Also begann sie zu erzählen und verschwieg diesmal nichts. Snape hatte die Arme verschränkt und machte ein grimmiges Gesicht, insbesondere, als sie nun die Kleinigkeiten erzählte, die sie am Vorabend weggelassen hatte. Der Direktor dagegen saß ungerührt in seinem Sessel und tippte die Fingerspitzen beider Hände gegeneinander. Als Hermine endete, zog er ein schweres Buch aus einer Schublade und hielt es hoch. „War es dieses Buch, Miss Granger, aus dem Sie die Beschreibung für das Ritual hatten?“ Hermine erkannte den dunkelgrünen Ledereinband sofort und nickte. „Ja, Sir.“ In der Mitte des Buches war ein Lesezeichen und Dumbledore schlug es an der entsprechenden Stelle auf. „Dann sprechen wir also vom eben jenem Vorgang, der in der Warnung als schwarzmagisch und äußerst machtvoll beschrieben wird? Miss Granger, ich möchte Sie ernsthaft fragen, wie Sie das ignorieren konnten.“ „Ich weiß es nicht, Sir. Ich habe es nicht ernst genommen. Es klang so einfach und ich habe auch alles genau so gemacht, wie es im Buch stand. Ich weiß ja, dass es dumm war, dass überhaupt versuchen zu wollen, aber ich verstehe ja noch nicht einmal, was ich falsch gemacht habe.“ Dumbledore stand auf und ging zu Fawkes, um ihn zu füttern. Dann seufzte er leise und Traurigkeit, aber auch ein wenig Resignation schienen in diesem Laut mitzuschwingen. „Zumindest das kann ich Ihnen beantworten. Sie haben vorgestern nicht Ihren magischen siebzehnten Geburtstag gehabt.“ Nun war Hermine irritiert. „Bitte, Sir, können Sie mir das erklären?“ „Wie es das Schicksal so will, wurde ich, noch bevor ich von Professor Snape von Ihrer Verfehlung erfuhr, über etwas anderes unterrichtet. Können Sie sich an ihr drittes Schuljahr erinnern, in dem Sie im Besitz eines Zeitumkehrers waren? Nun, das Ministerium hat eine Behörde für die Kontrolle der Zeitumkehrer und nun sind ihnen die Ungereimtheiten Ihres Stundenplans aufgefallen. Professor McGonagall muss sich in den nächsten Tagen und Wochen einigen Vorwürfen stellen, da sie Ihnen das Gerät damals ausgehändigt hat. Theoretisch war sie, wie Sie am besten wissen, es nicht allein, aber sie wird die Alleinschuld auf sich nehmen, denn es geht letztlich wohl nur um eine Geldstrafe. Jedenfalls wurde mir durch diese Erinnerung an den Zeitumkehrer sofort klar, warum das Ritual bei Ihnen nicht funktioniert hat. Sie müssen so um die ein oder zwei Monate älter sein, als Sie denken. Das ist der Grund dafür.“ Hermine ließ ihre Hände in den Schoß sinken. Warum hatte sie denn nicht selbst daran gedacht? Unterstellte man ihr denn sonst keinen IQ, der sie zum Genie machte? Wo war ihr schlauer Verstand denn nur gewesen, als sie sich mit diesem verfluchten Buch auseinandergesetzt hatte? Dumbledore schien ihr anzusehen, was in ihr vorging und endlich zeigte er das erste Mal an diesem Tag ein kleines Schmunzeln. „Hören Sie, Miss Granger, ich weiß, dass Sie sonst die Vernunft selbst sind und sich wohl am meisten über Ihre Dummheit ärgern. Deshalb will ich Ihnen einen Teil Ihrer Last abnehmen.“ Er machte kunstvoll eine Pause, sah zu Snape, der nun – was für Hermine völlig neu war – ebenfalls leicht schmunzelte und fuhr dann fort. „Machen Sie sich keine zu großen Sorgen wegen Ihrer Zauberkräfte. Die werden wohl zurückkehren. Nicht in den nächsten Tagen, aber ganz bestimmt in zwei bis drei Wochen.“ Erleichterung legte sich über Hermines Körper, wie eine warme kuschelige Decke. Endlich erlaubte sie sich ein paar der Tränen zu vergießen die sie so lange zurückgehalten hatte, auch wenn es jetzt zum Glück Freudentränen waren. Als sie sich wieder gefangen hatte flüsterte sie. „Danke Sir! Sie wissen nicht, wie erleichtert ich bin.“ „Und ich, Miss Granger, bin mir sicher, dass Sie es nicht mehr lange sein werden. Ihre Zauberkräfte nicht zu haben, bedeutet für Sie, dass sie in den nächsten drei Wochen nicht am Unterricht teilnehmen werden.“ Professor Dumbledore war wieder ernst geworden. „Sie sind in dieser Zeit vom Unterricht suspendiert und werden nach Hause zu ihren Eltern fahren. Sobald Sie Ihre Kräfte wieder haben, frühestens aber nach drei Wochen, können Sie wieder anreisen. Sie werden dann jedoch keine Schulsprecherin mehr sein. Ich werde nicht offiziell bekannt geben, warum Sie ausgewechselt werden, aber ich kann nicht zulassen, dass Sie eine solche verantwortungsvolle Aufgabe innehaben, wenn Sie nicht einmal in der Lage sind, sich selbst von derartigen Dummheiten abzuhalten.“ Das war für Hermine wie ein Schlag ins Gesicht und doch nickte sie. „Ja, Sir. Ich verstehe das.“ „Das war noch nicht alles. Als Strafe für die Regelübertretungen und die Art und Weise, wie Sie sich in Gefahr gebracht haben, werden Sie nach Ihrer Rückkehr jeweils zwei Stunden pro Woche mit Mister Filch die Flure säubern und ebenso zwei Stunden Strafarbeiten bei Professor Snape erledigen. Bei beiden werden Sie sich melden, wenn Sie zurück sind. Gehen Sie jetzt und packen Sie Ihre Sachen, verabschieden Sie sich von Ihren Freunden und warten Sie dann am Portal. Hagrid wird Sie in einer Stunde nach Hause bringen.“ Hermine nickte gehorsam und verabschiedete sich wortkarg. Sie war sich nicht sicher, was sie zu all dem sagen sollte. Noch eben war sie so froh gewesen, dass sie ihre Zauberkräfte wiedererlangen würde und dann all diese Strafen. Dabei ging es ihr weniger um das Schulsprecheramt. Es war ihr im Grunde genommen sogar ganz recht, es abgeben zu können. Es war eine Mehrbelastung, doch sie wusste zum einen, dass ihre Abwesenheit und die Wahl eines neuen Schulsprechers für Tuscheleien sorgen würden und zum anderen hatte sie nicht damit gerechnet vom Unterricht ausgeschlossen und auch noch mit Strafarbeiten überhäuft zu werden. Und doch schrie in ihr ein kleines Stimmchen, sie solle froh sein, überhaupt noch eine Chance auf eine Zukunft in der Zauberwelt zu haben. TBC Na, was haltet ihr von diesen ganzen Strafen? Klingt erstmal alles ziemlich hart. Ob Dumbledore schlechte Laune hatte, oder ob die Strafen einen anderen Hintergrund haben, werdet ihr das nächste Mal erfahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)