Die im Dunklen leben von iome ================================================================================ Kapitel 1: 1. Kapitel --------------------- Liebe Leser, kennt mich hier überhaupt noch jemand? Ich habe fast ein ganzes Jahr nicht mehr geschrieben, aber jetzt bin ich wieder da mit einer neuen Geschichte. Ich weiß noch nicht, wie lang sie werden wird, aber ein paar Kapitel sind schon fertig. Habt viel Spaß beim Lesen. Disclaimer: Mir gehören weder die Figuren, noch die Orte, die ihr aus den HP-Büchern wieder erkennt. Nur die Story ist meine. Genre: Drama/ Adventure/ Romance ---------------------------------------------------------------------------------------------------- Die im Dunklen leben Vorwort: Was wäre, wenn es die Geschehnisse aus dem sechsten und siebten Band nicht gegeben hätte? Nun, ganz einfach, Harry, Ron und Hermine hätten gerade ein ruhiges sechstes Schuljahr hinter sich gebracht, Dumbledore wäre noch Direktor, Snape noch Lehrer für Zaubertränke, Verteidigung gegen die dunklen Künste würde von einem Zauberer namens Alfred McNier unterrichtet und von den Horkruxen hätte noch nie einer gehört. Zu gut Deutsch: Das hier ist ein alternatives Universum! 1. Kapitel Seit Stunden prasselte ununterbrochen der Regen gegen die Fenster und Mauern des Gryffindorturms. Obwohl es Mitte September war und somit eigentlich noch Sommer herrschen sollte, hatte irgendein Wettergott in diesem Jahr scheinbar beschlossen, vom August direkt in den November überzugehen. Vor wenigen Tagen noch, wusste man selbst in diesem alten und stets etwas zugigen Gemäuern nicht, wie man die Hitze aushalten sollte und nun war es auf einmal richtiggehend kalt. Der Wind pfiff an der Außenseite des Turms entlang und Blitze zuckten ununterbrochen durch die Luft, begleitet von ständigem Donnergrollen. Hermine ließ resigniert den Kopf in den Nacken sinken und fand sich damit ab, dass ihr Geburtstag wohl eindeutig ins Wasser fallen würde. Seit über sechs Jahren wohnte sie in diesem Turm und noch nie zuvor hatte es ein solch heftiges und vor allem ewig währendes Unwetter gegeben. Das war es also mit dem Besuch im Honigtopf und dem Butterbier bei Madame Rosmerta. Nun ja, schade, aber leider absolut nicht zu ändern. Wie gut sie auch als Hexe war, auf das Wetter konnte sie ebenso wenig Einfluss nehmen, wie jeder andere Mensch. Sie beschloss ins Bett zu gehen, damit sie wenigstens nicht länger die mitleidigen Blicke von Ron und Harry ertragen musste, welche genau zu wissen schienen, was in ihr vorging. Also sagte sie „Gute Nacht.“ zu ihren Freunden und den wenigen anderen Schülern im Gemeinschaftraum und ging die Treppe hinauf. Seit Beginn des Schuljahres war sie Schulsprecherin und hatte ihr eigenes Zimmer und sogar ein winziges angrenzendes Bad. Eines der wenigen erfreulichen Privilegien, die dieser Job mit sich brachten. Nicht, dass nicht auch die Möglichkeit Punkte abzuziehen, verlockend war und sicherlich nicht unerfreulich, aber Hermine war viel zu ehrlich, um dieses Privileg jemals zu ihrem Vorteil auszunutzen. Obwohl sie gleich zu Schuljahresbeginn beinahe der Verlockung erlegen wäre. Wenn eine muggelgeborene überaus intelligente Hexe wie sie, von einem Idioten wie Goyle als dreckiges dummes Schlammblut bezeichnet wird, kann man noch so ehrlich und intelligent sein und doch nicht verhindern, dass einem „Hundert Punkte von Slytherin!“ aus dem Mund rutscht. Nur die Tatsache, dass dieses Geschehnis noch vor dem Einstieg in den Hogwartsexpress lag, verhinderte, dass Slytherin das Jahr mit einem tiefen Minusstand begann. Doch Goyle war ohne Malfoy an seiner Seite, nicht intelligent genug, um zu verstehen, dass der Punktabzug noch nicht griff und stand mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen da. Er starrte Hermine so lange an, bis diese sich umdrehte und ihn einfach stehen ließ. Später im Zug, da hatte Hermine dann gegrübelt, ob sie den Punktabzug noch einmal laut aussprechen sollte, aber sie ließ es sein. Zu sehr feixte sie innerlich noch immer über das blöde Gesicht des tumben Malfoyanhängsels. Das allein war ihr Strafe genug für ihn. Die Erinnerung an die Herfahrt vor knapp zwei Wochen verblasste, als Hermine ihr Zimmer erreichte und die leise knarrende Tür öffnete. Still und dunkel lag der Raum vor ihr und in diesem Moment dachte sie ein bisschen wehmütig an die Gemeinschaft der anderen Mädchen, die da eine Etage weiter unten in ihren Betten lagen und jeden Abend noch ewig miteinander tratschten. In all den Jahren hatte sie das oft beim Lernen gestört und unzählige Male war sie genervt aufgesprungen und hatte den Raum verlassen. Nun aber war das Gefühl, dieser Gemeinschaft nicht mehr anzugehören, beinahe überwältigend. Dabei hatte sie in all der Zeit eigentlich nie wirklich dazu gehört. Nicht wie die anderen. Hermine war keines der Mädchen, dass sie Tag und Nacht über Mode, Schminke, Frisuren und das Endlosthema Jungen unterhalten konnte. Genau genommen konnte sie die Mädchen, mit denen sie im Lauf der Jahre freundschaftliche Gespräche geführt hatte, an einer Hand abzählen. Trotzdem fehlte es ihr. Dieses vertraute Gemurmel im Hintergrund, die Gerüchte, die sie nun immer erst mit Verspätung hörte, die Unordnung im Gemeinschaftsbad, ja selbst die stets präsente Hektik fehlte ihr irgendwie. Hermine schüttelte über sich selbst den Kopf. Da war sie nun endlich Schulsprecherin, wie sie es sich immer vorgestellt hatte und nun schien sie es nicht zu mögen, kam sich ausgegrenzt und mit neuen Aufgaben überladen vor. Unschlüssig stand sie noch immer in der Tür zu ihrem Zimmer und starrte ins Dunkle, dass nur hin und wieder von den Blitzen erhellt wurde, als ihr die Situation bewusst wurde. Schnell ließ sie die Fackeln an den Wänden aufflammen und schloss die Tür hinter sich. Die Anderen mussten ja nicht noch mitkriegen, wenn sie dumm herumstand und in Depressionen zu versinken drohte. Ein wenig musste Hermine über sich selbst schmunzeln. Sie hätte es ja ahnen können. Die Minderwertigkeitskomplexe, die Selbstzweifel und das Gefühl allein zu sein, zerrten alljährlich zwei oder drei Mal an ihr. Meist zu Weihnachten, manchmal einfach so, aber immer – wirklich immer – seit sie sich erinnern konnte, waren diese Gefühle ein Begleiter durch ihren eigenen Geburtstag. Sie verstand niemals, wieso das so war, aber in diesem Jahr hatte sie unbewusst versucht, der Sache aus dem Weg zu gehen. Der Besuch in Hogsmeade hätte ihr wenig Zeit zum Grübeln gelassen, doch das Wetter hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht und all die schlechten Gefühle nur noch verstärkt. Frustriert seufzend ließ sie sich aufs Bett fallen und schloss die Augen. Es war noch recht früh am Abend und erst in etwa drei Stunden würde sie ein Jahr älter werden, aber ihre alljährliche Geburtstagsdepression war schon anwesend und nahm sie voll in Beschlag. Stunde um Stunde lauschte sie auf das nicht abziehende Gewitter und versank in negativen Gedanken, wie in einem tiefen Sumpf. Wieder und wieder fragte sie sich, was aus ihr werden würde, nach diesem letzten Jahr in Hogwarts. Wieder und wieder sah sie sich als Erwachsene neben Patienten stehen, die mit offenen Mündern vor ihr saßen und ihr schlechte, von Karies zerfressene, Zähne zeigten. Nicht, dass sie es schlimm fand, was ihre Eltern beruflich taten, aber es war nicht ihre Welt. Ganz und gar nicht. Und trotzdem würde es so kommen. In der Zauberwelt war sie zwar eine talentierte junge Frau, die mit guten Noten glänzte, aber das war auch schon alles. Sie war eine Muggelgeborene, ohne die richtigen Beziehungen, um an eine gute Ausbildungsstelle oder gar einen Studienplatz zu gelangen. Von einer späteren gut bezahlten Arbeit gar nicht erst zu reden. Sie wusste, wie das lief. Muggelgeborene waren – wenn man es auch im Alltag gut tarnte – chancenlos und ungern gesehen, wenn es um erfolgreiche Zukunftsaussichten ging. Wollte sie in der Zauberwelt bleiben, würde sie stets nur ein kleines Licht sein, was sich so eben über Wasser halten konnte. Und so wollte Hermine nicht leben. Doch die Vorstellung, ihre Zauberkräfte aufzugeben und in die Welt der Muggel zurückzukehren, war auch nicht wirklich erfreulich. Dort kannte sie auch niemanden und hatte im Gegensatz zur Zauberwelt noch nicht einmal ein paar Freunde. Andererseits gab es da zumindest ihre Eltern und mit Sicherheit die Möglichkeit erfolgreich zu sein. Die Frage war für Hermine nur, auf welchem Gebiet. Zu gern hätte sie Fluchbrechen, Alte Runen oder sogar Zaubertränke studiert, in der Muggelwelt jedoch fand sie kaum ein Fach, dass ihr Interesse weckte. Weder Wirtschafts- noch Naturwissenschaften lockten sie und auch ein Medizinstudium schreckte sie mehr ab, als es sie anzog. Neue Sprachen, die sie vielleicht mögen würde, interessierten sie da schon mehr, ebenso, wie die Archäologie, doch beides bot nach dem Studium keine Aussichten auf eine gut bezahlte Arbeit, die sie von ihren Eltern unabhängig werden lassen könnte. So lag sie also auf dem Bett und grübelte, bis sich ihr immer deutlicher dieses frustrierende Bild in der Zahnarztpraxis ihrer Eltern aufdrängte. Entschlossen stand Hermine an diesem Punkt auf. Hatte sie sich sonst an solchen Tagen ihren traurigen Gedanken ergeben, so entschied sie diesmal für sich, dass es an der Zeit war, etwas gegen das Bild in ihrem Kopf zu tun. Gegen dieses und all die anderen, die sie als zukünftige gescheiterte Existenz zeigte. Am Montag würde sie mit ihrer Hauslehrerin sprechen und notfalls mit dem Direktor. Vielleicht konnten diese beiden ihr helfen, einen Studienplatz zu ergattern. Um alles, was danach kam, konnte sie sich immer noch später Sorgen machen. Mit diesem, bereits wieder etwas weniger depressiven, Gedanken schlief sie endlich ein. Entgegen aller Erwartungen wurde sie am nächsten Morgen von Sonnenstrahlen geweckt, die ihr Gesicht kitzelten. Zwar hingen noch immer Wolken am Himmel, die von neuem Regen in naher Zukunft kündeten, doch in jenem Moment, als Hermine die Augen aufschlug, sah sie nur ein Stück absolut blauen Himmels. Gähnend und sich in alle Richtungen streckend wurde sie langsam aber sicher munter und allmählich sickerte nun auch in ihr Gehirn, dass sie jetzt eine erwachsene Hexe war. Na ja, nicht erwachsener, als einen Tag zuvor, aber zumindest dem Gesetz nach hatte sie jetzt alle Rechte und Pflichten, die ein volljähriger Zauberer hatte. Das überraschend gute Wetter und die Tatsache, dass sie nun zaubern konnte, wann und wo sie wollte, schoben alle trüben Gedanken des Vorabends beiseite und voller positiver Erwartungen stand sie auf. Was sie wohl für Geschenke bekommen würde? Sicher hatten ihre Eltern ihr wieder Bücher geschickt und vermutlich Süßigkeiten. Interessanter würden da schon die Geschenke ihrer Freunde sein. Die dachten sich meist in letzter Sekunde noch etwas aus, was sich dann oftmals als eine Verrücktheit, aber genau so oft, als wunderschönes Geschenk erwies. Voller Ungeduld hüpfte die nun Siebzehnjährige unter die Dusche und erledigte alles im Eiltempo. Kaum war sie im Bad fertig, griff sie wahllos in den Kleiderschrank, in der Hoffnung Sachen zu erwischen, die irgendwie zueinander passen würden. Sie hatte Glück und hielt einen beigefarbenen Pulli in der Hand und ein helle Jeans. Ja, das würde gehen. Noch immer voller Elan warf sie die Tür hinter sich ins Schloss, erneuerte die Bannsprüche und flitzte die Treppe hinunter. Harry und Ron würden sicherlich schon mit den Geschenken auf sie warten. Doch im Gemeinschaftsraum war nur ein Zweitklässler, der gegen sich selbst eine Runde Zauberschach spielte. Er sah kurz auf, nickte der älteren Schülerin zu und widmete sich dann wieder den kleinen Figuren auf dem Schachbrett. Hermine sah sich erstaunt um. An jedem anderen Samstagmorgen war der Gemeinschaftsraum mit lärmenden Schülern gefüllt, wann immer man ihn auch betrat. Heute dagegen herrschte gähnende Leere. Sie wunderte sich noch einen Moment lang, zuckte dann aber mit den Schultern und verließ durch das Portraitloch den Raum. Dann würde sie die anderen halt beim Frühstück treffen. Aber auch das sollte sich wenig später als Irrtum herausstellen. Am Gryffindortisch saßen zwar jede Menge Schüler und einige gratulierten ihr sogar, aber von ihren Freunden fehlte noch immer jede Spur. Also aß sie so schnell sie eben konnte und machte sich dann auf die Suche nach ihnen. Hermine versuchte es im Raum der Wünsche, auf dem Astronomieturm und noch einmal im Gemeinschaftsraum, bevor sie daran zu zweifeln begann, dass die beiden wirklich noch in der Schule waren. Also schnappte sie sich eine Jacke und beschloss – mittlerweile wieder leicht deprimiert – es bei Hagrid und am See zu versuchen, Wenn sie auch da nicht auf Harry, Ron oder Ginny stieß, würde sie die Suche definitiv aufgeben und die Freunde eben Freunde sein lassen. Tatsächlich hatte sie dann auch an keinem der genannten Orte Glück und ging überaus angesäuert den Weg zurück zum Portal. Das war schon sehr nett, was die drei da abzogen! Sie ließen sie an ihrem Geburtstag Mutterseelen allein und hatten ihr noch nicht einmal eine Nachricht hinterlassen. Na die würden zu ihren Geburtstagen auch ihr blaues Wunder erleben! Hermine stellte für sich selbst fest, dass sie noch nie ein Mensch gewesen war, der immer und überall im Mittelpunkt stehen wollte, aber am Geburtstag und noch dazu am wichtigsten Geburtstag, von den besten Freunden vergessen worden zu sein, das tat verdammt weh. Aber sie würde kein Trübsal blasen und auch noch zeigen, dass sie das verletzte. Das wäre ja noch schöner! Und so ging sie den Gang zur Bibliothek hinauf, warf ihre Jacke über die Lehne eines Stuhls und zog sich zwei Bücher über den magischen siebzehnten Geburtstag aus dem Regal, dass Madame Pince ihr kurz zuvor gezeigt hatte. Wenn schon niemand sonst sich mit diesem Tag auseinandersetzte, dann würde sie das eben selbst tun. To Be Continute Wenn ihr Interesse an der Story habt, hinterlasst mir einfach ein kleines Review. Ich würde mich sehr darüber freuen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)