Love Music von Green_Shoes ================================================================================ Kapitel 1: The strange Ride --------------------------- „Woaah… Mum! Warum hast du mich nicht geweckt?!“, schrie ein Junge, der wild die Treppe hinunterstürmte und in Eile zu sein schien. Er rannte in die Küche und schnappte sich ein Schokocrossain und öffnete die Verpackung. „Ich hab dich geweckt, aber du musst doch erst in 1h den Bus nehmen.“, erklärte eine Frau, die die Mutter des Jungen zu sein schien. Der Junge fühlte sich nun etwas verarscht und gab nur einen erleichternden Seufzer von sich. „Naja gut. Ich bin dann noch ein bisschen oben.“, sagte er und verschwand wieder die Treppe rauf. Mein Name ist Yumi Eri. Ich bin 16 Jahre alt und ich liebe Rock- und Punkmusik. Meine Mutter, meine Schwester und ich sind umgezogen und heute wird mein erster Schultag dort sein. Es ist eher ein Internat, als eine gewöhnliche Schule. Meine Mutter hält mich für einen schwererziehbaren Jugendlichen und dies ist ein Internat für solche Problemfälle. Warum meine Mutter glaubt, dass ich schwer zu erziehen bin, liegt darin, dass ich einen eigenen Kopf habe. Sie hat mir verboten Rock bzw. Punk zu hören und eine Gitarre zu bekommen war auch ein Problem. Gut, dass ich gute Freunde hatte. Doch die Zeit ist vorbei. Wir sind umgezogen und mir wurde jeglicher Kontakt zu meinen alten Freunden unterbunden. Jetzt heißt es neue Freunde finden. „Jetzt kann ich wenigstens meine Sachen wechseln“, murmelte ich und überlegte während dessen, was ich anziehen sollte. Den schwarzen Pulli mit den roten Streifen? Oder den grünen mit der Kapuze und den schwarzen Ärmeln? Und welche Hose? Eine kurze Weile kramte ich in meinem Schrank rum und entschied mich letzten Endes dann für den rot-orangenen Pulli mit einem Totenkopfaufdruck in schwarz vorne drauf. Dazu wählte ich eine blaue weite löchrige und übernähte Jeans. Sie musste schon oftmals an manchen Stellen repariert werden, da die Hose sonst schon längst reif für den Müll gewesen wäre. Ich legte mir die Sachen auf dem Bett zurecht und starrte kurz auf sie. Ich begann damit, mir die Ärmel des gelben Pullis, der vorhin zufällig auf dem Stuhl lag, auszuziehen. Der Pulli war ein Geschenk von einem Freund. Es dauerte etwas den Pulli auszuziehen, da er mir schon etwas zu klein ist. Ich bekam ihn damals, als ich 14 Jahre alt war. In den 2 Jahren dazwischen bin ich noch etwas gewachsen. Als ich endlich aus den Ärmeln geschlüpft war, brauchte ich nur noch den Pulli über meinen Kopf hinweg zuziehen. Ich schmiss den Pulli auf mein Bett. Mutter würde sich nachher sicherlich wieder aufregen. Von wegen „Die Sachen hattest du nicht mal richtig an und wirfst sie dann so in die Ecke. Wenn du die Sachen wenigstens falten würdest“. Doch das soll mir egal sein. Die Hose knöpfte ich langsam auf und zog den Reisverschluss hinab. Zum Vorschein kam meine blau-grau karierte Boxershort, die doch sehr hell wirkte, durch den weißen Grundton, den man ab und zu durchschimmern sehen konnte. Schnell schlüpfte ich aus den Hosenbeinen und warf auch die Hose auf mein Bett. Nun stanf ich da nur in Boxershort und man konnte meinen viel zu dünnen Körper sehen. Doch ich bin keinesfalls Magersüchtig. Ich esse sogar sehr viel und gerne. Ich nehme auch nicht ab, aber auch nicht viel zu. Viele Mädchen wünschen sich, dass sie einen dünnen Körper haben und nicht auf ihre Figur achten müssen. Ein dünner Körper ist für einen Jungen nicht gerade besonders toll. Etwas mehr Muskeln könnte ich ruhig auch mal vertragen. Doch das ist nur ein Traum. Denke ich jedenfalls. Ich hob den rot-orangenen Pulli auf und entfaltete ihn. Bevor ich ihn anziehen konnte, musste ich erst noch vorne und hinten suchen. Als ich dann endlich die Orientierung hatte, schlüpfte ich erst mit meinem linken Arm ins seinen Ärmel und anschließend mit dem Rechten in den anderen Ärmel. Zum Schluss steckte ich meinen Kopf in den Pulli und schlüpfte aus dem oberen Loch wieder hinaus. Dadurch waren meine Haare nun etwas zersaust. Ich musste mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht kämmen. Ich schlüpfte nun in die Hose, die auf dem Bett lag und schloss erst den Knopf. Dann zog ich den Reisverschluss zu und richtete die Hose noch etwas. Der Pulli war wie immer viel zu groß. Doch das macht nichts. So liebe ich meine Pullis eben. Ich wollte Richtung Spiegel gehen und bemerkte ein paar Rockzeitschriften auf dem Boden liegen. Ich hob sie auf. Auf der ersten Zeitschrift war der Gitarrist Angus Young von AC/DC abgebildet. In dem Heft gab es einen ausführlichen Bericht über ihre letzten noch bevorstehenden Tourneen. In dem Heft gab es auch ein Special – ein Interview mit Angus Young. Dort erfuhr man, wie er überhaupt zum Gitarre spielen kam. Also Ich finde ja, dass Angus Young fantastisch ist. Man glaubt es nicht, aber er ist einer der besten Gitarristen, die es gibt. Wo er damals bei einem Konzert hinfiel hörte er nicht auf zu spielen - Nein - er spielte im liegen weiter. AC/DC haben es echt weit gebracht. Eine echt Klasse Band. Von einem Ticket von ihrem Konzert werde ich nur träumen dürfen. Als wenn meine Mutter das genehmigen würde. Ich schwirrte wieder voll in meinem Element, doch packte ich die Zeitschriften anschließend unters Bett und ging dann, wie ich eigentlich vorhatte, zum Spiegel. Dort kämmte ich mir dann durch die Haare. Ich legte den Kamm bei Seite und hob meine Schultasche. Den Koffer hatte ich gestern schon gepackt. Ich ging mit der Schultasche nach unten. „Yumi. Der Bus wird gleich kommen. Ich hab mich noch mal erkundigt. Der Bus ist extra von der Schule und holt die Schüler, wenn es geht vor dem Haus ab. Unsere Straße ist sehr klein. Du solltest schon mal hinausgehen und an der Hotaru-Straße warten. Das ist die etwas größeren Straße.“, erzählte mir meine Mutter. Sie trank genüsslich nebenbei ihren Kaffee und las Zeitung. „Okay Mum. Wenn ich angekommen bin werde ich mich melden und gelegentlich mal einen Brief schreiben. Bis zu den Ferien.“, antwortete ich. Natürlich wollte ich endlich gehen. Die Gitarre lag auch schon draußen bereit. Bevor ich das Haus verließ, nahm meine Mum mich noch einmal in ihren Arm und öffnete mir dann noch die Tür. Auf der linken Schuler trug ich die Schultasche und zog mit diesem Arm auch meinen Koffer. Meine Mutter ließ die Tür ins Schloss fallen. Kurz stellte ich den Koffer ab und bewegte mich auf einen Busch zu. Er war recht groß. Als ich in den Busch griff fühlte ich den Stoff des Gitarrenrucksacks. Ich griff nach dem Rucksack und holte ihn aus dem Busch. Die Gitarre war in ihren schwarzen Rucksack gehüllt. Bevor ich weiter ging, musste ich erst noch ein paar Blätter und Käfer von der Gitarre entfernen. Danach schnappte ich mir wieder den Schulrucksack und den Koffer. Die Gitarre trug ich auf der rechten Schulter. Es dauerte nicht lange, bis ich endlich zu der Hotaru-Straße kam. Der Bus sollte um 8:33 Uhr hier eintreffen. Es war gerade mal 8:20 Uhr, als ich an der Straße ankam. Ich stellte meine Sachen an eine Mauer und holte meine Gitarre raus und setzte mich auf meinen Koffer. Ich spielte noch etwas auf meiner Gitarre. Wartend auf den Bus spielte ich Lied für Lied und die auch nicht all zu laut, da mancher hier immer noch am schlafen war. Ich schaute auf die Uhr. Es war nun schon 8:36 Uhr. Ich schaute nach links und nach rechts. Als ich vom weiten einen Bus in meine Richtung fahren sah. Ich packte meine Gitarre wieder ein. Der Bus hielt und ein etwas kräftigerer Mann in Busuniform stieg aus. Er nahm mir den Koffer und die Gitarre ab und packte sie in den Kofferraum des Busses. Im Bus saßen schon ein paar Schüler. Sie wirkten sehr gelangweilt. Doch einer viel mir besonders auf. Es war ein hellhaariger Junge. Er schaute aus dem Fenster und wirkte richtig gelangweilt und desinteressiert. Doch wirkte er auch arrogant. Na so einer soll sich mir nähern. Hab ich ja mal richtig keine Lust drauf. Fast alle Menschen sind arrogant, aber dem sieht man es ja schon an. Ich bin eigentlich nicht oberflächlich, doch wenn er sich so verhält, wie ich denke, dann sollte er sich von mir fernhalten. „Wa… Wa… Warten Sie!“, rief irgendjemand, als der Busfahrer wieder zurück in den Bus steigen wollte. Ich drehte mich um und erblickte ein Mädchen. War das nicht ein Junge, der gerade eben gerufen hat? Bunte Haare - rosa Pony - und einen recht auffälligen Style. Will wohl nicht so sein wie alle... Der Busfahrer sagte zu mir, dass ich ruhig schon einsteigen könnte. Ich nickte und schaute dennoch noch einmal zu dem Mädchen. Sie hatte Gepäck dabei. Der Busfahrer nahm ihr das Gepäck ab und verstaute es im Kofferraum. Das ist doch ein Jungeninternat oder nicht? Ist sie etwas kein Mädchen, sondern ein Junge? Okay, dass ist schon krass. Naja ich werde jetzt wohl eher in den Bus steigen als hier rum zustehen und ’es’ an zu schauen. Also stieg ich in den Bus und wählte einen freien Platz. Es war nur noch ein Platz frei. Wenn weitere Personen einsteigen würden, müssten sie sich neben irgendwelche Fremden setzen. Ich setzte mich also auf den letzten freien Platz. Der Platz war vor diesem hellhaarigen Jungen. Er schaute immer noch desinteressiert aus dem Fenster. Plötzlich stieg dieses rosahaarige Etwas ein. Die Blicke der Anderen hatte es sofort. Doch ich schaute nicht hin. Es ist mir immerhin egal, wer er oder sie ist. Wenn ich hinschaue bin ich wie alle Anderen. Total oberflächlich. Ich will auch nicht hinschauen. Doch hörte ich Gekicher und schaute mich um. Wer kicherte. Es waren Einzelne. In der letzten Reihe lachte eine ganze Gruppe. Sie lachten und lachten und gaben doofe Kommentare ab. So etwas find ich zum kotzen. „Entschuldigung?“, hörte ich eine leise Stimme mich fragen. Ich schaute hin. Es war dieser Rosahaarige. Jetzt, wo er so nah vor mir stand, konnte ich erkennen, dass er lange grüne haare auf der schulter liegen hatte und jeweils eine etwas dickere strähne links und rechts vom Pony war blaugefärbt. „Kann ich mich zu dir setzen?“, fragte er leise und vorsichtig. „Wenn du willst.“, antwortete ich und rutschte etwas zur Seite. Ich griff in meine Hosentasche und holte meinen Mp3-Player heraus. Der Junge nahm neben mir Platz. Ab und zu schielte ich mal zu ihm rüber. Ich schaltete den Mp3-Player ein und wählte ein Lied von Nirvana. Es war reiner Zufall, dass sich das Lied ’School’ abspielte, weil ich auf ’Shuffle’ drückte. Ich nahm meinen Kopfhörer aus dem Rucksack und schloss ihn an dem Mp3-Player an. Anschließend setzte ich mir die Hörer auf und hörte Musik. Ab und zu bemerkte ich, dass der Junge neben mir sich nicht so ganz wohl fühlt. Er schaute ab und zu irgendwo hin und dann wieder zurück oder rutschte leicht hin und her. Wir fuhren jetzt schon eine Stunde mit dem Bus. Als wir das letzte Mal gehalten hatten, stiegen 2 Jungs mit langen Haaren ein. Der eine hatte helles lilanes Haar und der Andere dunkles. Der mit den dunklen Haaren wirkte etwas verschlossener und der mit den lilanen Haaren sah aus wie einer, der gerne Party machen würde. Meine Musik stoppte. Was ist denn jetzt? Och Scheisse! Batterie leer. Was soll ich denn jetzt machen? Ich weiß nicht einmal wie lange wir noch zu fahren haben. Ich nahm die Hörer ab und packte sie wieder zurück in den Rucksack. Meinen Mp3-Player steckte ich wieder in meine Hosentasche. „Weißt du zufällig wie lange wir noch fahren?“, fragte ich den rosahaarigen Jungen. Er schaute mich an und lächelte. „Noch 2 Stunden.“, gab er als Antwort. „Waaas? Na super. Das ist ja noch richtig lange.“, sagte ich und war etwas genervt bzw. erstaunt, dass das Internat so weit weg war. „Und die Batterien meines Players sind auch leer.“, murmelte ich noch oben drein. „Hast du denn nichts anderes zu tun?“, fragte mich der Junge. „Ich könnte Zeitschriften lesen, aber bei Fahrten wird mir beim Lesen übel. Hätte ich doch nur meine Gitarre hier.“, erklärte ich. „Du spielst Gitarre?“, fragte der Junge erneut und diesmal war er sehr erstaunt. Ich nickte nur. „Cool. Ich spiel Bassgitarre.“, sagte er und lächelte. „Echt?“, fragte ich aus Reflex. Der Junge nickte. „Ich heiße übrigens Akira und du?“, fragte mich der Junge, der mir gerade seinen Namen offenbarte. „Yumi.“, antwortete ich kurz und knapp. Was soll man auch schon mehr darauf antworten? Er hat mir nicht seinen ganzen Namen genannt. Wäre ja viel zu förmlich gewesen, wenn ich ihm noch meinen Nachnamen genannt hätte. „Okay Yumi. Warum gehst du auf dieses Internat? Falls ich fragen darf.“, fragte Akira selbstbewusst und glücklich, doch auch vorsichtig. Er will wahrscheinlich nicht, dass die Kommunikation zwischen ihm und mir abbricht. „Meine Mutter denkt, dass ich durch meine Musik und Einstellung zur Welt irgendwann absinken würde. Ich höre nicht immer auf sie und deswegen denkt sie, dass ich schwer erziehbar bin. Sie wollte mir verbieten Rock und Punk zu hören.“, erklärte ich Akira und fragte anschließend: „Und warum musst du da hin? Ich meine, du siehst gar nicht so aus, als wärst du schwer erziehbar.“ „Das ganze ist ein Missgeschick. Meine Eltern haben sich damals, als ich 2 Jahre alt war, getrennt und seit dem lebe ich bei meinem Dad. Dieser wurde aber Alkoholiker und meine Mutter begann Selbstmord, als ich 6 Jahre alt war. Ich hab sie nicht gekannt, aber sie war meine letzte Verwandte. Jetzt ist nur noch mein Dad da. Dieser schickte mich ständig um Alkohol oder Zigaretten zu kaufen, oder Essen für ihn zu machen. Ich habe irgendwann nur noch Dinge gemacht, die ich wollte. Dann hat er mich hier her geschickt.“, erklärte Akira. Dieser hatte eine etwas schlimmere Vergangenheit, da seine Eltern sich nicht nur trennten, sondern Vater Alkoholiker wurde und die Mutter Selbstmord begann. Bei mir ist das ja so, dass mein Vater eine andere Frau heiratete und verschwand. Meine Mutter ließ sich dadurch aber nicht unterkriegen. Sie hatte mich als Sohn und Midori als Tochter. Sie wollte uns großziehen. „Das tut mir Leid für dich. So ein Leben ist sicherlich Scheisse.“, sagte ich und sprach ihm etwas Trost zu. „Ach das ist doch nichts. So Scheisse ist das Leben gar nicht. Jetzt bin ich eine Zeit lang von diesem Idioten getrennt und kann genießen und zur Schule gehen und vielleicht auch mal feiern gehen.“, sagte Akira und grinste mich an. „Du feierst auch gerne?“, fragte ich dann doch etwas erstaunt. „Natürlich.“, gab Akira ganz kurz als Antwort und sprach es so, als wäre es selbstverständlich, als Junge zu feiern. Wir, also ich und Akira – nein – Akira und ich unterhielten uns eine Weile. So schlimm ist er gar nicht. Obwohl sein Style sehr extrem ist. Er hat immerhin vorne längere rosane Haare und hinten sind seine Haare schwarz mit grünen Strähnchen. Die hinteren Haare sah ich nur, weil er seine Kaputze abgesetzt hatte. 2 seiner grünen Strähnen sind länger und hingen über seine Schuler. Blau hatte er auch noch in seinen Haaren. Seine schwarze Jacke hat Katzenohren an der Kaputze und die Ärmel sind schwarz-grün gestreift. Sein T-shirt ist ein helles nicht all zu großes Shirt mit Aufdruck vorne drauf. Seine Hose ist wie meine - kaputt, geflickt und sehr bequem. Er meinte, dass er nicht oft akzeptiert wurde, doch das liegt an dieser beschissenen Oberflächlichkeit auf dieser Welt. Wir unterhielten uns sehr oft über Musik. Er hört, wie ich, gerne Rock und Punk, doch hört er auch gerne Thrashmetal. Ich kenne diese Richtung. Ein paar alte Freunde von mir hörten diese Musik. Manches war cool und manches relativ schlecht. Akira und ich schienen sehr viel gemeinsam zu haben. Wir mögenn die gleiche Musik, spielen Instrumente und feiern gerne. Am Ende sah das sogar so aus, dass wir unsere Handynummern tauschten. Übrigens. Die Zeit ging sehr schnell rum, als ich mich mit Akira unterhielt. Er hat mir sogar was von seinen Keksen und seiner Cola abgegeben. War echt klasse und dann waren wir da. An dem Internat. Der Bus hielt. Eine Durchsage ertönte durch den ganzen Bus: „Liebe Fahrgäste. Wir sind jetzt an dem Masashi Kishimoto Internat angelangt. Bitte drängeln Sie sich nicht aus dem Bus. Ich hoffe Ihnen war die Fahrt auch nicht all zu langweilig. Weiterhin wünsche ich Ihnen noch eine gute Zeit. Ende der Durchsage.“ Die Hälfte im Bus stand auf und wollte hinaus, doch da gab es ab und zu mal Schwierigkeiten. Einer rempelte mit absicht, aber auch ausversehen irgendwen anderes an und sofort wurde derjenige beleidigt oder gar zurückgeshcubst. Die andere Hälfte blieb sitzen. Wartend darauf, dass sie hinaus könnten, ohne sich Ärger einzufangen. Akira und ich blieben sitzen. Das Gedränge war uns doch etwas zu viel. Als der Großteil endlich ausgestiegen war, standen auch wir auf und verließen den Bus. Dann holten wir unser Gepäck und folgen nun der Menschenmenge ins Gebäude. Kapitel 2: I'm with him ----------------------- Wir gingen in einen großen Raum. Es war die Aula. Sie war riesig. Dort wurden wir von den Lehrern herzlich begrüßt: „Guten Tag, Neulinge. Ich bin der Direktor dieser Schule. Mein Name ist Hisaya. Ich hoffe doch, dass die Fahrt für Sie alle nicht all zu schrecklich war. Nachdem wir diese Rede hier beendet haben, werden wir euch zu euren Zimmern begleiten. Dort könnt ihr dann euer Gepäck abstellen. Noch eine Sache. Es sind Doppelzimmer, so dass ihr euch Zimmer mit einem Anderen teilen müsst. Manche von euch müssen auch mit einem Älteren ihr Zimmer teilen. Wenn es dabei Probleme gibt, könnt ihr mir ruhig Bescheid sagen, dann werden wir schauen, ob sich was ändern lässt. Gut. Dann Wünsche ich Ihnen allen hier noch eine gute Zeit in unserem Internat. Bei Fragen könnt ihr euch an uns wenden oder aber auch an die Schüler. Dann wird euch jetzt Herr Tatsuya zu euren Zimmern bringen.“ Nachdem unser Direktor Herr Hisaya die Rede beendet hatte, ging Herr Tatsuya zu einem Flur, wo eine Treppe hinaufführte. Die Menschenmenge folgte und ab und zu hörte man mal aus der Menge ein paar Beschwerden. Manche rempelten wohl ohne Rücksicht. Unsere Gruppe wurde immer kleiner. Der Lehrer hatte eine Liste und las vor, wer mit wem in ein Zimmer musste. Wir kamen zu Zimmer 2.2.6. Der Lehrer las: „Erster Schüler Suzuhara, Akira. Zweiter Schüler Eri, Yumi.“ Was? Ey das kann doch nicht sein. Was für’n Zufall. Irgendwie ist das cool, aber ich hätte nicht damit gerechnet. Ich denke, dass es gar nicht so schlimm wird mit ihm ein Zimmer zu haben. Er ist nett und gar nicht verklemmt und vor allem er selbst. Abends mit ihm irgendwann einmal feiern muss auf jeden Fall sein. Lehrer Tatsuya schloss die Tür auf und ging dann weiter. „Kleines Kind mit Mädchen teilt sich ein Zimmer. Geil.“, sagte ein Junge der nicht gerade der Größte war. Er hatte eine etwas kräftigere Statur und dunkle kurze Haare. Er schien sich besonders toll zu fühlen. Außerdem lachte er wie, was weiß ich. Sah richtig hässlich aus. Ich ließ mich natürlich auch noch auf diesen dummen Spruch ein und ging auf diesen Idioten zu. Ich schubste ihn leicht, doch er flog zu Boden. Während dem Schubsen sagte ich: „Verpiss dich du Penner!“ Der Lehrer, der uns in unsere Zimmer einteilte, hörte nicht, das, was ich sagte, doch er hörte, dass sich dort etwas zu tat. Er drängte sich durch die Menge und sah einen Schüler auf dem Boden liegen und mich davor stehen. Ich schaute wütend. „Das kann doch nicht wahr sein.“, fing der Lehrer an und schaute dann auf die Liste, wo auch Bilder bei waren, dann setzte er fort: “Eri Yumi. Am ersten Tag auffallen. Denkst du, dass sich das gut macht? Jetzt hilf ihm schon hoch.“ „Können se’ vergessen. Dem da helfe ich sicher nicht!“, sagte ich und wandte mich ab. Als wenn ich auf diesen Scheiss jetzt Bock hätte. Der Typ soll nicht so oberflächliche Kommentare von sich geben. Was reg ich mich eigentlich so auf? Er beleidigt Akira und mich, doch dass er Akira als Mädchen bezeichnete fand ich schlimmer, als mich als kleines Kind zu bezeichnen. Ich bin halt sehr klein, doch wahrscheinlich etwas stärker, als manch anderer. Gut, dass ich mich von denen abgewandt habe. Akira schaute nur und ist mit mir ins Zimmer gegangen. Dann klopfte es auch noch. Natürlich war das Lehrer Tatsuya. Er wollte unbedingt, dass ich diesem Arsch hoch helfe. Da dieser aber von selbst aufgestanden war, sollte ich mich bei ihm entschuldigen. Doch das werde ich sicherlich nicht tun. Was denkt er, wer ich bin? Ich bin nicht seine Oma, die sich wegen, jedem noch so kleinem Fehler, entschuldigt. „Yumi! Du gehst jetzt zu Kai und entschuldigst dich bei ihm.“, beharrte der Lehrer unbedingt darauf, dass ich mich entschuldigen soll. „Sie wissen nicht einmal was war und dann soll ich mich entschuldigen? Obwohl dieser oberflächliche Chaot dauernd doofe Kommentare abgibt? Das war im Bus auch schon so. Ich soll mich entschuldigen? Lieber sterbe ich.“, antwortete ich auf Tatsuya seine Bitte. Ich weiß nicht wieso, aber Lehrer Tatsuya verließ das Zimmer und schüttelte nur mit dem Kopf. Ich glaube, dass er da auch keinen Nerv mehr für hatte. Aber immerhin bin ich jetzt alleine mit Akira und kann es mir erst einmal gemütlich machen. Womit fang ich an? Chillen oder erst einräumen? Akira grinste nur und öffnete seinen Koffer, also wird er wohl seinen Schrank einräumen. Das nahm ich mir dann auch vor. Meine Pullis kommen in die mittleren Plätze des Schrankes, da ich dort besser dran komme als oben. Darüber räumte ich meine T-Shirts ein, da ich diese ja sowieso nur an warmen Tagen trage. Im Moment haben wir Winter. Viel zu kalt für ein T-Shirt. Unter die Pullis kamen die Hosen und über die T-Shirts Unterwäsche und Socken. Akira war schneller fertig als ich. Naja er ist ja auch eher angefangen. Als ich dann endlich fertig war, räumte ich den Koffer unter das Bett. Die Betten waren schon bezogen. Ich schmiss mich erleichternd auf das Bett. „Endlich mal entspannen. Die Sitze des Busses waren viel zu hart.“, sagte ich erleichternd zu Akira. Dieser saß auf seinem Bett und schaute sich das Zimmer genau an. Er nickte kurz, stand dann auf und holte eine Box aus einer großen Tasche. Es war ein Verstärker. „Wollen wir mal zusammen spielen?“, fragte mich Akira und schloss während dessen die Kabel an das Gerät an. Ich schaute ihn kurz an: „Natürlich. Aber spielen wir irgendwas oder covern wir?“ Mittlerweile hatte Akira ein Kabel an den Verstärker geschlossen und suchte nach einer freien Steckdose. „Covern denk ich, oder?“, fragte Akira und fand endlich eine Steckdose neben einem Schrank. Nun hatte der Verstärker wenigstens schon Strom. Akira stand auf und holte seinen Bass aus einer Tasche. „Okay. Und was?“, fragte ich ihn dann. Akira schloss sein Instrument nun an den Verstärker an. „Hm… Nirvana? Metallica? Irgendwas Traditionelles vielleicht oder eher Neueres?“, schlug Akira vor und setzte sich nun mit dem Bass auf sein Bett. Ich schloss auch nun meine Gitarre an meinen Verstärker. Ich habe zwei Gitarren. Einmal eine Akustik und einmal eine E-Gitarre. Der Verstärker ist nicht gerade groß, aber auch nicht klein. Außerdem hatte ich viel zu viel Platz im Koffer, so dass ich ihn dort verstauen konnte. Akira und ich suchten uns ein paar Songs aus, die wir spielen konnten. Es war eigentlich ganz Okay und es hatte auch Spaß gemacht. Es klopfte. Wir hatten nicht laut gespielt, aber vielleicht störte es unsere Nachbarn wohl trotzdem. „Wer könnte das denn jetzt sein?“, sagte ich laut aus. Akira zuckte mit den Schultern. Ich stand auf und ging zur Tür. Akira folgte mir und war wohl etwas neugierig. Ich griff nach der Türklinke und drückte sie hinunter. Langsam zog ich die Tür auf und blickte hinaus. Dort stand dieser dunkel- und langhaarige Typ aus dem Bus. „Was will er denn hier?“, fragte ich mich. Er lächelte ganz leicht. „Entschuldigung ich wollte euch nicht beim Musik machen stören, aber ich soll euch Bescheid geben, dass es um 15:30 Mittagessen gibt und um 19:30 Abendbrot.“, erklärte er freundlich, aber ohne Hemmungen. Er schien nicht verklemmt oder eitel, sondern einfach offen und nett. „Ach, dass ist schon in Ordnung. Ich hab eh Hunger. Danke, dass du uns Bescheid gibst.“, bedankte ich mich und fragte den Jungen: „Aber du bist Älter und somit schon länger hier, oder?“ Der Junge nickte. „Ich bin eine Stufe höher als ihr und ich soll den Neuzugängen Bescheid geben, wann es Essen gibt. Achja… Morgens gibt es um 7:30 Uhr Frühstück. Habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Und falls ihr mal Fragen habt… Ich hab das Zimmer neben euch… 2.2.5.“, fing er an zu erklären, machte dann eine kurze Pause und setzte fort: „Mein Name ist übrigens Tsukashi Ang. Nennt mich Ang.“ Ich war etwas erstaunt, wie schnell man doch jemanden kennen lernen konnte. Akira stand immer noch hinter mir und hörte zu. Als ich mich dann vorgestellt hatte, stellte sich auch Akira vor. Er lächelte dabei und schien gerne neue Leute kennen zu lernen. Ang ging nach kurzer Zeit weiter, um auch den anderen Neulingen Bescheid zu geben. Ich schloss die Tür. „Netter Typ.“, sagte ich zu Akira und dieser nickte dann. „Wir sollten uns für das Mittagessen fertig machen.“, sagte ich zu Akira. Die Temperatur in Flur und Zimmer war Okay, so dass ich meinen Pulli auszog und mir ein schwarzes Metallica T-Shirt anzog. Akira Zog seine Jacke aus und zog sich ein weißes T-Shirt mit vorne und hinten einen Aufdruck drauf. Vorne war eine gelbe Figur drauf. Es war ein Smile mit Armen und Beinen, der in einer roten Pfütze stand. Ich deutete als Blutpfütze. Der hintere Aufdruck war ein Messer, das an der Spitze ein wenig Blut hatte und ein Tropfen tropfte auf dem Boden, wo sich schon ein kleines Pfützchen gebildet hatte. Ein sehr ironischer Aufdruck. Doch ich wollte nicht darauf eingehen. Als wir fertig waren, zogen wir unsere Schuhe, die übrigens Chucks waren, an und gingen dann zusammen hinunter, wussten dann aber nicht wirklich, wo die Schulkantine war. Man könnte und mit Zeichentrickfiguren vergleichen, die jetzt gerade da stehen und ein Fragezeichen über ihren Kopf stehen hatten. Zum Glück erblickten wir einige Mitschüler aus unserem Jahrgang und folgten ihnen unauffällig. Nach kurzem Gehen, war auch schon eine große Doppeltür zu sehen mit einem Schild drüber wo drauf stand „Kantine“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)