Crystal Curse von _Halbblutprinz_ ================================================================================ Kapitel 5: Ein Angriff mit Folgen --------------------------------- Crystal Curse Wieder danke an meine Beta Lucius_Malfoy! ^w^ 5. Ein Angriff mit Folgen Eine Stunde lang würden sie nun so stehen bleiben müssen… Und als die Bahn losfuhr ging ein Ruck durch die Menge und Harry wurde noch mehr gegen seinen früheren Professor gedrückt. „Tut mir wirklich leid!“, entschuldigte er sich erneut. Weiterhin starrte Snape angestrengt auf den Boden neben seinen Füßen und versuchte sich abzulenken. Der junge, muskulöse Körper verwirrte ihn mehr als er zugeben wollte und er innerlich sehnte er sich das Ende der Bahnfahrt herbei. Es kam ihm fast so vor als würde sich auch Harrys Herzschlag beschleunigen, aber er vermochte nicht zu deuten warum. Die Hitze machte ihn wahnsinnig und er spürte wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten. Hinzu kam noch, dass ihm schlecht wurde weil er den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Die schlechte Luft, die Erschöpfung von der Wanderung und das unangenehme Kribbeln des Fluchs in seinem Rücken machte seine Situation nicht besser. Auf einmal verschwamm die Welt vor Snapes Augen und er schaute dann doch in Harrys Gesicht… „Alles in Ordnung?“, kam es von Potter mit besorgter Stimme. „Mir ist schwindelig…“, stieß der Slytherin noch mit erstickter Stimme hervor bevor er das Bewusstsein verlor und an der Wand zu Boden rutschte. Harry bekam ihn noch rechtzeitig an der Taille zu fassen und hielt ihn aufrecht. Der Brillenträger wurde panisch: „Snape?!!“, rief er laut, doch der Mann reagierte nicht mehr… Langsam kam Severus wieder zu Bewusstsein… Sein Kopf fühlte sich an als wäre ein Troll darauf getreten und er bekam die Geräusche seines Umfelds nur mit bleierner Schwere mit. Mit großer Vorsicht wagte der Mann es seine Augen zu öffnen. Sofort wurde er von einem grellen Licht geblendet und es dauerte ein paar Momente bis er sich dran gewöhnt hatte. Der Raum, in dem er sich nun befand war komplett in weiß gehalten. Neben ihm entdeckte er Potter, der auf einem Stuhl saß und ihn besorgt ansah. „Wie geht es Ihnen?“, erkundigte sich der Gryffindor. Doch anstatt zu antworten fragte Snape: „Wo bin ich? Was ist passiert?“, er erinnerte sich nur noch an die Bahnfahrt und dann kam es ihm so vor als hätte er einen Filmriss. „Der Arzt sagt Sie hätten einen Kreislaufzusammenbruch gehabt. Er meinte, wegen dem Stress der Reise und weil Sie nichts gegessen haben und…“, brabbelte Harry drauflos. Jedoch unterbrach ihn der Fluchbrecher abrupt: „Arzt? So ein Muggel-Heiler?“, mit leicht zittrigen Fingern fuhr der Slytherin sich durch sein langes Haar und erkannte dann, dass die Tasche mit der Kugel nun um Harrys Schulter hing. Eifrig nickte der Auror und setzte seinen Redeschwall fort: „Er meint Sie müssen dringend etwas essen und sich ausruhen. Wir werden wohl ein paar Tage hier bleiben. Es gibt ein Hotel in der Nähe…“ „Nein! Vergessen Sie es, Potter!“, funkte Severus erneut dazwischen, „Ich bleibe bestimmt nicht länger hier als nötig. Ich werde etwas essen und dann nehme ich einen Stärkungstrank.“, bei Harrys erstauntem Gesichtsausdruck setzte er fort: „Ich habe immer ein paar Tränke dabei. Man kann nie wissen was passiert.“ Snape setzte sich auf und schaute sich um. Scheinbar war er in einem Krankenhaus und lag auf der Liege eines Behandlungsraumes. „Wie bin ich hierher gekommen?“ Harry seufzte: „Einer der Fahrgäste hat sofort einen Krankenwagen gerufen. Die Bahn wurde gestoppt und innerhalb von wenigen Minuten wurden Sie in das Krankenhaus gebracht.“ Snape nickte stumm und stand auf… Sofort begann die Welt sich wieder zu drehen und der Mann war sich sicher, dass aufstehen ein Fehler gewesen war. „Sir! Sie müssen sich schonen!“, kam es augenblicklich von Harry, der ebenfalls aufgesprungen war. „Hab ich nicht gesagt Sie sollen aufhören mich zu belehren, Potter?!“, fauchte Severus und versuchte die pochenden Schmerzen in seinem Kopf zu ignorieren. Mit leicht wackligen Beinen ging er nach draußen und hörte schlicht nicht auf Potters besorgte Ratschläge. „Seien Sie nicht albern! Wir haben doch Zeit! Lassen Sie uns zumindest irgendwo etwas Essbares besorgen!“, Harry wurde die Tasche mit der Kugel brutal von der Schulter gerissen. Kommentarlos hang sich Snape die Tasche wieder selber um und genoss die Kälte und die frische Luft, die ihm außerhalb des Krankenhauses entgegenkamen. Der Wind durchfuhr seine Haare wie ein Kamm und tat seinem gequälten Kopf ziemlich gut. Harrys Herz pochte wie wild und er ließ seine Augen nicht eine Sekunde von seinem Reisebegleiter. Der Zusammenbruch des Mannes hatte in Harry einen lang unterdrückten Beschützerinstinkt geweckt… Als Snape in der Bahn umgekippt war und in Potters Armen lag, hätte der Auror ihn am liebsten gar nicht den Ärzten übergeben. Harry war völlig fasziniert davon, dass ein sonst so starker Zauberer auch schwach sein konnte… Snape hatte auf ihn noch nie so menschlich gewirkt. Jetzt hielt dieses Gefühl immer noch an. Er wollte darauf achten, dass so etwas nicht noch einmal passierte und das Snape mehr auf sich acht gab. „Dahinten ist ein Fast-Food-Restaurant. Ich denke wir sollten dort was essen.“, Harrys stetig schrumpfender Geldvorrat ließ nicht mehr als einen billigen Fast-Food-Laden zu. „Fast…was? Schnelles Essen? “, Severus hasste diese Ausdrücke die sinnlose Muggel-Erfindungen bezeichneten. Sein Vater war selber ein Muggel gewesen… Aber Severus empfand nur Hass für diesen Mann. Er hatte seine Mutter und manchmal auch ihn geschlagen und war nie für ihn da gewesen… Deswegen waren ihm die meisten Begriffe aus der Muggelwelt auch nicht bekannt. „Schnelles, ungesundes, leckeres Essen.“, grinste Harry vergnügt. Er liebte die fettigen Burger, die versalzenden Pommes und die viel zu süßen Getränke. Snape warf dem jungen Mann einen skeptischen Blick zu, war aber bereit dort hinzugehen. Schließlich musste er etwas essen damit es ihm wieder besser ging und er den Trank nehmen konnte. Die Sonne senkte sich langsam am Horizont und färbte die dicken Wolken, die sich immer dichter zusammenzogen, orange. Doch bald würde es wieder anfangen zu regnen, denn die Temperaturen erreichten einen neuen Tiefpunkt und der Wind wurde immer stärker. Harry würde versuchen so lange wie möglich in dem billigen Restaurant zu bleiben, da er Snape somit zum sitzen und ausruhen nötigen konnte und sie umgingen das schlechte Wetter vielleicht. Zudem würden sie sich bald wieder in die enge Bahn zwängen müssen. Irgendwann mussten die Beiden ja aus Shrewsbury rauskommen. Durch den Zwischenfall hatte sich die Reise wieder ungewollt in die Länge gezogen. Beide Zauberer verfluchten gedanklich Dumbledore, dass er sie überhaupt auf diesen mühsamen Weg geschickt hatte. Sosehr sich Snape auch bemühte Haltung zu bewahren erkannte Harry deutlich wie schlecht es dem Mann immer noch ging. Seine Hände zitterten und sein Gang war unsicher… Sicherlich wäre es besser gewesen wenn Snape noch länger im Krankenhaus geblieben wäre. Die ersten Tropfen fielen auf die Menschen nieder und fast hätten sie das Restaurant erreicht, als es plötzlich einen ohrenbetäubenden Knall gab. Aus der Mauer hinter ihnen bröckelten Stücke heraus und einige Muggel fingen an zu kreischen. Der Auror erkante sofort, dass ein Zauber auf sie abgeschossen wurde. Wer wäre so dreist oder so dumm zwei Zauberer vor den Augen von Muggeln anzugreifen? Harry zückte seinen Zauberstab und auch Severus griff nach seinem, während die umstehenden Muggel zum Glück klug genug waren davon zu laufen. Eine ganze Bande von maskierten Zauberern und Hexen marschierte auf sie zu. Es waren mindestens ein Dutzend und alle hatten ihre Stäbe auf die Beiden gerichtet. Vermutlich eine organisierte Verbrecherbande, dachte der Brillenträger, denn nur eine bereits gesuchte Bande würde sie in aller Öffentlichkeit angreifen. Es dauerte nicht lange da begannen die Maskierten mit weiteren Angriffen. Keiner der Flüche diente dazu zu töten, jedoch würden sie leichte bis schwere Verletzungen hervorrufen. Severus und Harry feuerten mutig zurück aber Potter bemerkte rasch, dass die meisten Flüche auf Snape zielten. Der Angriff war eindeutig: Die Bande wollte die Kugel. Was war an dieser Kugel nur so wertvoll? Harry tat einen Schritt zur Seite und stellte sich schützend vor den Slytherin. „Verdammt Potter! Gehen Sie mir aus dem Weg!“, bellte sein ehemaliger Lehrer wütend. „Vergessen Sie es! Sie sind noch zu schwach zum kämpfen!“, knurrte Harry zurück. „Bin ich nicht! Gehen Sie zur Seite oder mein nächster Angriff geht durch Ihren Rücken!“, drohte der Ältere. „Das würden Sie eh nicht tun!“, spottete der Gryffindor und rührte sich keinen Zentimeter. Selbst in einer Situation wie jetzt stritten sie noch… Der Auror bekam mit der Zeit Schwierigkeiten alle Flüche seiner Gegner abzuwehren. Und Snape, ob er es zugeben wollte oder nicht, war noch zu geschwächt um auf Dauer zu kämpfen. Also entschied Harry das einzig Richtige zu tun: Er griff nach hinten und umfasste Severus Handgelenk, nur um sich dann umzudrehen und zu rennen so schnell ihn seine Beine trugen. Sie hätten, selbst wenn Beide bei Kräften wären, keine Chance gegen so eine große Gruppe. „Was soll das?!“, keifte Severus, der keine andere Wahl hatte als zu rennen da Harry sein Handgelenk wie ein Schraubstock umklammerte. „Bleiben Sie stehen!“ Alles Beklagen hatte keinen Sinn… Potter rannte einfach weiter und zog Snape mit sich. Die Gruppe folgte ihnen allerdings ziemlich schnell. Die Wolken brachen dann auch noch auseinander und schickten einen gewaltigen Platzregen auf sie nieder. Der Regen kam ihnen jedoch zu gute, denn die dichten Tropfen vernebelten die Sicht und so verlor sich die Spur der beiden Zauberer viel leichter. Harry merkte wie er immer mehr an Snapes Handgelenk zerren musste. Der Mann war schnell am Ende seiner Kräfte … Gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen konnte er nicht so lange rennen. Der Brillenträger suchte die Gegend ab und entdeckte einen dunklen Spalt zwischen zwei Häuserwänden. Er warf einen Blick über die Schulter und erkannte, dass sie ihre Verfolger weit genug abgehängt hatten. Mit einem kraftvollen Schwung beförderte er den Slytherin grob in den Spalt und zwängte sich dann selbst dazwischen. Severus knallte schroff gegen die Wand und gab einen erstickten Laut von sich, ehe er zu Boden sank. Auch Harry kauerte sich auf den Boden in der schützenden Dunkelheit und lauschte: Ihre Gegner liefen ahnungslos an dem Spalt vorbei und schon bald hatten sich ihre Schritte unhörbar weit entfernt. „Ich glaub die sind wir los.“, flüsterte Potter, „Es waren zu viele… Wir mussten fliehen.“ Vorsichtig spähte er um die Ecke und entdeckte niemanden mehr. „Wir sollten trotzdem noch ein bisschen hier bleiben… Vielleicht kommen die zurück.“, der junge Mann seufzte: „Die waren scheinbar auch hinter der Kugel her. Das Ding ist gefährlicher als ich dachte. Ich glaube es könnte sich bei den Maskierten um eine organisierte Verbrecherbande halten. Ich werde mich wohl mal umhören, ob die hier in der Gegend bekannt sind…“, Harry stockte in seinem reden als er zu Snape schaute. Der Fluchbrecher lehnte an der Wand, seinen Blick gesenkt, sein Atem ging schwer und seine Hände zitterten noch mehr als zuvor. Vermutlich war rennen, wenn man vor kurzem erst einen Kreislauszusammenbruch hatte, das Schlechteste was man tun konnte… Harry konnte nur ahnen wie schlecht es Snape gerade ging. „Oh…“, machte der Gryffindor. „Tut mit Leid… Ich… Ich hätte an Ihren Zustand denken müssen…“ Snape reagierte gar nicht auf dessen Worte, denn zunächst war es wichtiger dass er wieder zu Atem kam. Schließlich hob er seinen Kopf wieder an und bekam dann auch besser Luft… Sein Herz pochte schmerzhaft und ein dumpfer Schmerz fuhr von seinem Kopf aus durch den ganzen Körper. Er war noch blasser als ohnehin schon, aber seine Lippe war aufgesprungen und ein bisschen Blut lief an ihr herunter, welches sich mit dem Regen mischte. War er von einem Zauber getroffen worden oder kam es von Harrys grober Beförderungsweise in diesen Spalt? Das konnte keiner sagen. „Oh!“, machte der Gryffindor erneut. „Das tut mir wirklich leid!“, Harry war völlig hilflos. Er hatte doch gewollt, dass es Snape besser und nicht schlechter ging! Der Auror wollte irgendwas tun damit es seinem ehemaligen Lehrer wieder besser ging… Doch hatte er keine Ahnung was er tun konnte. Letztendlich beugte er sich nach vorne, umfasste Snapes Gesicht mit beiden Händen und fuhr dann mit einem Daumen über die verletzte Lippe, um das Blut von ihr zu wischen. Severus wehrte sich nicht dagegen, sondern blieb nur ruhig sitzen. Wenn sich die Welt vor den eigenen Augen dreht, dann verlor man zunächst sämtliche Kampfeslust. Severus fühlte sich wie gelähmt… Er wollte am liebsten keinen Zentimeter seines Körpers bewegen. Harrys Herz begann wieder wie verrückt zu schlagen. Der Beschützerinstinkt war zurück… Wie Snape dort saß und er schaute so elendig drein… Ein Impuls packte den Auror und sein Bauchgefühl sagte ihm, dass es nur eins gäbe was er jetzt tun konnte. So abwegig der Gedanke auch war und so sehr ihm sein Verstand sagte, dass er einen Fehler beging… Dieser Drang, der sich durch sein Inneres fraß wie glühendes Magma, war zu stark: Kurz trafen sich die Blicke der beiden Männer, da machte Harry auch schon einen Ruck nach vorne und presste seine Lippen schroff auf die seines Gegenübers. Dabei stellte er sich so ungeschickt an, dass Snapes Hinterkopf gegen die Wand stieß und ihre Nasen schmerzhaft aneinander gedrückt wurden. Dennoch durchfuhr Harry ein angenehmer Stromstoß, den er nicht erwartet hatte. Der Brillenträger hatte schon viele Hexen und auch Zauberer geküsst, aber nie war das Kribbeln so allgegenwärtig gewesen wie jetzt. Snapes schmale Lippen schmeckten ungewöhnlich…Vielleicht lag es an dem Blut, welches an dessen Lippen klebte? Der Gryffindor verlor sich völlig in dem Geschmack… Umso mehr erschreckte es ihn, dass er plötzlich grob weggeschubst wurde und auf einmal eine Faust in seinem Gesicht landete… Seine Nase knackte bedrohlich und nur den Bruchteil einer Sekunde später strömte eine menge Blut aus ihr. Reflexartig hielt Harry seine Hände darunter, die schon Augenblicke darauf ganz rot gefärbt waren. „Sind Sie wahnsinnig geworden?!!“, brüllten beide Männer gleichzeitig. Snape rieb sich seinen schmerzenden Hinterkopf und seine Gesichtsfarbe war von weiß zu rot gewechselt: „Was fällt Ihnen ein?!“, keifte er, „So eine Unverschämtheit hab ich noch nie erlebt!“ „Na das glaub ich Ihnen!“, knurrte Potter und versuchte die Blutung zu stoppen. „Sie haben mir meine verdammte Nase gebrochen!!“ „Seien Sie nicht so melodramatisch!“, der Schwindel in seinem Kopf verschwand vor lauter Aufregung allmählich. Snape nahm seinen Zauberstab und richtete ihn auf Harry Nase. Dann murmelte er einen Heilzauber und mit einem erneuten lautem Knacken war die Nase wieder ganz. Ein paar Tropfen vom Blut landeten noch auf Potters Pullover, aber dann hörte die Blutung auf. Eine unangenehme Stille legte sich über die Zauberer… Beide völlig verwirrt, vom Regen durchnässt und gestresst. Der heutige Tag war eindeutig zu viel gewesen… Kapitel ende ^^ Tja Harrys Kuss war nicht umsonst gewesen, denn schließlich hat Severus seine Schmerzen für einen Moment vergessen können x3 Jetzt befinden die Beiden sich in einer echt peinlichen Situation und ich möchte echt nicht mit denen tauschen… oder doch? XD Feedback ist wie immer seeeehr willkommen ^___^ *kekse verteilt* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)