Eine Woche von -kingdom_hearts-4eva (SoraxKairi viel Spaß!! ^^) ================================================================================ Kapitel 11: Ein Traum, eine Nacht und ein ganz besonderer Kuss -------------------------------------------------------------- Das war jetzt schon das zweite Mal heute, dass wir eingekuschelt auf dem Sofa lagen. Die Rollos waren immer noch runter gezogen, so dass der Eindruck entstand, es wäre schon Abend. Aber in Wirklichkeit hatten wir gerade mal erst Nachmittag. Wir liegen hier nun schon seit einer halben Stunde, müde sind wir nicht, einfach nur entspannt…oder einfach –faul-. „Meinst du nicht, wir sollten langsam aufstehen?“, fragte Sora, jedoch hörte sich seine Stimme nicht sehr davon überzeugt an. „Aber nur ganz langsam“, gab ich als Antwort zurück. Eher gesagt genoss ich jeden Moment in Soras Armen. Ist auch gut verständlich, früher kamen solche Augenblicke nur in meinen Träumen vor. „Sag ma Sora…“ „Mmh?“ „Was war vorhin eigentlich beim Mittag gewesen? Du hast da so ein Sieben-Tage-Regenwetter-Gesicht aufgezogen.“ „…Na ja…“ Er zögerte noch einen Moment, doch dann entschied er sich dazu, fortzufahren: „Ich habe an meinen Vater gedacht. Du weißt ja, er ist letztes Jahr einfach verschwunden, ohne einen Hinweis. Meine Mutter musste diese Woche weg, weil sie einen Brief von jemandem bekommen hat, der meint er wüsste vielleicht, wo sich mein Vater aufhielt. Sie war zwar nicht wirklich davon überzeugt, aber ich hab auf sie eingeredet. Eigentlich wollte sie wegen meinem Fieber erst gar nicht gehen…Aber dann kamst du ihr in den Sinn.“ Seine Stimme hob sich wieder etwas. „Hoffentlich findet ihr ihn bald.“ „Ja, das hoffe ich auch“, sagte Sora, während er gähnte und seine Stimme in einen müden Ton verfiel. „Hey, nicht einschlafen! Davon hatten wir heute schon genug!“ Ich versuchte ihn wieder wach zu rütteln, doch der ließ sich davon nicht beeindrucken. Ich glaube eine ganze Woche faulenzen wirkte sich ganz schön auf Sora aus und da er sowieso schon Langschläfer war… „Nur 10 Minuten…“, murmelte er schon halb weggetreten. „Vergiss es! Mit mir nicht!“ Und da kam mir auch schon eine Idee. Zunächst fuhr ich die Rollos wieder hoch, um mal ein bisschen Licht rein zulassen. Danach zog ich Sora von der Couch runter, was ihn anscheinend nicht viel ausmachte, aber ich war ja auch noch nicht fertig. Als nächstes schleppte ich ihn ziehend bis vor die Haustür. Dann kam das Highlight, ich schnappte mir einen Eimer, füllte kaltes Wasser rein und schüttete den gesamten Inhalt über seinen Kopf. Der darauf folgende Gesichtsausdruck von ihm war echt zum Totlachen. „WOW!“ Er sprang förmlich auf, völlig verwirrt und klitschnass. Aber wenigstens hellwach. Ich kicherte, ohne dabei ein Ende zu finden. Währenddessen stand Sora immer noch geschockt vor mir, triefend nasse Haarsträhnen hingen ihm ins Gesicht. Irgendwie musste ich dabei an einen nassen Hund denken. Total beleidigt verschränkte er die Arme: „Kaairi…!“ Ich hätte jetzt gerne was zu meiner Verteidigung gesagt, aber ich war nicht wirklich imstande dazu, denn ich war immer noch im Lachkrampf gefesselt. Ich war so im Lachen vertieft, dass ich nicht einmal bemerkte wie der –nasse Hund- wieder ins Haus gegangen ist und zwar mit dem Eimer. Nur eine Minute später stand er auch schon breit grinsend vor mir. Ich sah ihn an und realisierte die Situation, mein Lachen hatte sich mittlerweile aufgelöst. Zum Weglaufen war es schon zu spät und Sora kippte mir mit einem schadenfrohen Lachen auch einen Eimer Wasser übern Kopf. Nun war er derjenige, der nicht mehr aufhören konnte zu lachen. Und ich diejenige, die beleidigt rum stand. Na super…da fällt mir nur eins ein. Was sich liebt, das neckt sich. Langsam konnte sich Sora wieder einfangen, gerade weil er schon blau anlief: „Komm, wir gehen uns abtrocknen und mach das ja nicht noch mal!“ „Wenn du beim nächsten Mal nicht einen auf Langschläfer machst, wird das auch nicht nötig sein!“, antwortete ich mit einem gespielt bösen Blick. Der muss auch echt immer das letzte Wort haben. Nach dem Abtrocknen, packten wir schon mal die Sachen zusammen, die wir für die Übernachtung brauchten. Na ja, eigentlich warfen wir sie erstmal auf einen Haufen –grins-. „Du Kairi, ich muss noch mal kurz zu Riku, was wichtiges abholen. Bleib du eben hier und pack schon mal die Sachen in eine Tasche, Ok?“ War klar, dass das auf mir sitzen blieb, deshalb setzte er auch ein Engelslächeln auf, damit ich auch ja zustimmte. „Na wenn du meinst. Aber beeil dich.“ „Klar!“ Und schon war er durch die Haustür verschwunden. Ich schüttelte den Kopf. Was muss der denn jetzt noch so wichtiges abholen? Im Großen und Ganzen hatte ich eine Stunde gewartet, bis der werte Herr mal wieder nach Hause kam. Grinsend stand er vor mir, wobei ich keine Miene verzog: „Ich will gar nicht wissen, wie lange es gedauert hätte, wenn du dich nicht beeilt hättest.“ „Na ja weißt du…“ Er versuchte mich mit einem Lächeln zu besänftigen, doch das konnte er vergessen. „Jaa??“ „Weißt du, wir haben uns da irgendwie…festgequatscht.“ Ja sicher doch! Wer´s glaubt. „Festgequatscht? Bist du dir da ganz sicher?“ Er brachte nur noch ein kleines Nicken zustande, klar bei dem Blick, den ich aufzog. Aber da ich keine Lust drauf hatte, ihn weiter zusammen zu stauchen, ließ ich mich aufs Sofa fallen und seufzte nur. Sora zögerte kurz, machte es mir dann aber gleich: „Kairi, kann ich dich auch mal was fragen?“ Dabei war aber jegliches Grinsen oder Lächeln verschwunden. „Ja…klar…was gibt’s denn?“ Leicht verwirrt schaute ich ihn an. Ich konnte mir keine Vermutung bilden, was er fragen wollte. Also, allzu positiv konnte das ja nicht sein, wenn er dabei so ein Gesicht aufzieht. „Kannst du dich eigentlich noch an deine Fieberträume erinnern?“ Meine Mundwinkel sanken schlagartig nach unten. „Na ja…wie kommst du überhaupt darauf, mich das zu fragen?“ „Na weil du währenddessen die ganze Zeit meinen Namen gerufen hattest, deswegen.“ Ich wusste noch ganz genau, was es war, aber ich versuchte die Bilder vor meinem inneren Auge zu verdrängen. Wieso musste er mich denn auch daran erinnern. Ich wünschte mir einfach nur, dass ich diesen Traum vergessen könnte. Doch das war wohl unmöglich…Er steckte zu tief. „Weißt du…wenn ich ehrlich bin, möchte ich das ganze so schnell wie möglich wieder vergessen und nicht mehr dran denken.“ Ich zwang mir ein kurzes Lächeln auf die Lippen. „Oh…na dann.“ Nach ein oder zwei weiteren Stunden begaben wir uns dann schließlich zum Abendbrot. Anschließend wollten wir dann los, damit wir den Sonnuntergang nicht verpassten. Wir zogen uns noch schnell den Schlafanzug und eine Jacke an, dann konnte es losgehen. „Ach…eh, Kairi. Bevor wir zum Stand gehen, muss ich aber noch was erledigen.“ „Was denn jetzt noch?“, stöhnte ich leicht genervt. Er trat auf mich zu und holte ein Tuch raus. „So, einmal bitte Augen schließen.“ Ich war leicht verwirrt, aber ich tat es. Sora band mir dann das Tuch um die Augen, so dass ich absolut blind war. „Sora??! Was hast du vor?“, kicherte ich leicht aufgeregt. „Sei nicht so neugierig, wart´s einfach ab. Du wirst schon sehen.“ Dann nahm er vorsichtig meine Hand und führte mich zielessicher irgendwo hin. Moment mal, kam mir das nicht irgendwo her bekannt vor? Und so was hatte er doch auch schon mal gesagt, oder nicht? Nach einer Weile spürte ich Sand unter den Füßen. War ja klar, Strand! „Eigentlich bin ich davon nicht so begeistert, dir die Augen zuzubinden…“, gab Sora von sich. Ich war verwirrt, wieso das denn? „Warum?“ „Na ja, ganz einfach, weil ich es nicht mag, wenn ich deine wunderschönen Augen nicht sehen kann.“ Jetzt schoss es mir blitzartig in den Kopf. Na klar, war das schon mal passiert. Genau das hatte ich doch heute Morgen geträumt! Und er sagte auch genau dasselbe in diesem Traum! Sag nicht, dass dieser Wunschtraum tatsächlich in Erfüllung geht! Der war doch völlig unrealistisch. Aber…wenn das jetzt wirklich stimmte…dann müsste jetzt das Her- - - „So wir sind da!“ Soras Stimme riss mich total aus den Gedanken. Ich wusste zwar, was jetzt kommt, aber glauben wollte ich es noch immer nicht. Er nahm mir das Tuch ab und enthüllte mir somit den Blick, wobei ich nie dachte, ihn je in Wirklichkeit einmal erleben zu dürfen. „Und?“ Ich war sprachlos. Ich blickte auf den Sand und dort standen tatsächlich diese vielen Gläser mit Kerzen darin, die ein Herz bildeten. Sogar der Sonnuntergang dahinter war genauso schön wie in meinem Traum. „Kairi? Nun sag doch was, wie- - -“ Ich unterbrach ihn mit einer Umarmung. Ganz unbewusst handelte ich genauso wie im Traum. „Das ganze hier…ist einfach wundervoll.“ Mehr konnte ich noch nicht sagen, dafür war ich viel zu sehr geschockt. „Schön, dass es dir gefällt, aber jetzt lass uns erstmal hinsetzen.“ Auch die Decke mit den Kerzen war da, wo wir uns niederließen. Die Tasche mit unseren Sachen hatte Sora gleich mitgenommen und daneben gestellt. Mein Herz schlug wie wild, ich hatte Bauchkribbeln und meine Wangen glühten. Genauso wie am Freitag, als er mich das erste Mal küsste. Wow. Ich bin immer noch fassungslos, mein Traum wurde wirklich war und nun kann ich ihn auch noch zu Ende träumen. „Immer noch sprachlos. Huh?“ Kleine Freudentränen kullerten mir die Wangen runter. So viel Glück war eigentlich unmöglich…Aber bei mir hatte sich wirklich ein Traum erfüllt. „Wieso weinst du denn?“ Besorgt schaute Sora zu mir. Ich lächelte: „Ich…ich bin einfach nur…glücklich.“ „Aber da musst du doch nicht weinen“, und er wischte mir behutsam die Tränen aus dem Gesicht. „Na komm her.“ Er rückte näher zu mir ran und nahm mich in den Arm. Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen und es lag noch immer ein schimmerndes Rot auf dem stillen Meer. Langsam fing ich mich wieder und machte einen Vorschlag: „Sora…? Weißt du, mir kam da vorhin so ne Idee und deshalb hab ich jetzt Badesachen unter. Wir könnten ja vielleicht noch n bisschen…schwimmen gehen?“ Er lächelte: „Du glaubst es kaum, aber dieselbe Idee hatte ich auch.“ Nur Sekunden dauerte es, bis wir unsere Sachen, bis auf die Badesachen ausgezogen hatten und ins kühle Nass sprangen. Zwar etwas kalt, aber nach wenigen Schwimm- und Sprungeinlagen war das kein Problem mehr. Sora und ich machten mal wieder unsere kleinen Wasserspielchen, wie auch am Donnerstag. Nachdem dann die Sonne ganz verschwunden war, zeigte sich ein wunderschöner Vollmond auf der Wasseroberfläche. Ja es war wirklich der perfekte Tag. Allmählich beruhigten wir uns wieder und alberten nicht mehr so viel rum. Sora kam auf mich zu und sah mich mit diesem liebevollen Lächeln an, welches ich erst einmal in seinem Gesicht sehen konnte. Der helle weiße Mondschein und diese unglaublichen blauen Augen ergänzten sich wie Sand und Meer. Der Effekt dieses Blickes war nun noch intensiver zu spüren, was mich auch kurz danach leicht benommen machte. Ich wage es mir ja kaum zu denken, aber was mich noch viel verlegender machte, war Soras nasser Oberkörper, der im Mondschein glitzerte. Ich musste schon fast den Atem anhalten. „Wollen wir nicht langsam wieder raus, sonst wird es noch zu kalt“, schlug Sora mit einem Grinsen im Gesicht vor. Aus meiner Starre erwacht, antwortete ich mit einem Nicken. Als wir dann aus dem Wasser raus waren, steuerte ich gleich mein Handtuch an. Ich sah zu Sora. Er schüttelte seinen Kopf und das Wasser spritzte von seinen Haaren. Nun blieb mir der Atem endgültig weg. Ich will mich ja nicht allzu oft wiederholen, aber er ist so süß! Ich drehte mich schnell wieder um, nur um nicht noch mal in eine Starre zu verfallen. Anschließend packten wir unsere Sachen aus und bereiteten unseren Schlafplatz vor. Eine große dicke Decke diente als Unterlage. Darauf kam dann unser normales Bettzeug, das war schon warm genug. Und wenn man noch die Körperwärme des jeweils anderen bedachte… Eine Sache hatten wir jedoch vergessen, nasse Badesachen machten sich unter den Schlafsachen nicht so gut. Also gingen wir noch mal schnell ins Haus und zogen uns um. Schließlich lagen wir dann in der Decke eingehüllt am Strand und schauten in die Sterne, die nun den Nachthimmel erleuchteten. „Kairi, kannst du mir noch einen Gefallen tun?“, fragte Sora, während er näher an mich ran rückte. „Ja klar was denn?“, lächelte ich. „Schließ noch mal deine Augen.“ „Okeey.“ Ich wusste zwar nicht was er vorhatte, aber ich tat es einfach. Als nächstes spürte ich einen warmen Atem auf meinem Gesicht, der mir leise etwas zu flüsterte: „Ich muss mich noch bei dir bedanken.“ „Aber für was“, hauchte ich zurück. „Für alles…“ Und dann berührten seine Lippen meine. Doch dieser Kuss war anders, deshalb verspürte ich in mir auch wieder unglaublich starkes Kribbeln. Gänsehaut, Herzrasen, alles zusammen. Und das noch viel stärker. Sora steckte in diesen Kuss so viel Gefühl rein, dass es schon kaum mehr zu verarbeiten war. Eine wahnsinnige Wärme breitete sich in mir aus und sämtliche Muskeln waren wie gelähmt. Aber meine fünf Sinne nahmen dafür jetzt alles doppelt so gut wahr. Dann ließ Sora von mir ab und ich öffnete wieder die Augen. Er lag über mir und blickte mir tief in die Augen. „Jetzt bin ich dir was schuldig“, flüsterte ich ihm zu. „Nein, bist du nicht“, er beugte sich wieder zu mir runter und gab mir noch mal diesen intensiven Kuss. Ich weiß wirklich nicht, was jetzt plötzlich mit Sora los ist. Denn selbst der Kuss am Freitag war nicht mal annähernd so gefühlvoll. Schon merkwürdig. Da war ich nämlich fest davon überzeugt, intensiver geht’s nicht mehr. Aber da habe ich wohl falsch gedacht. Denn diesen Kuss musste man sich so vorstellen, als wenn hunderte von Feuerwerkskörpern in einem hochgingen. Noch nie, noch nie in meinem Leben hatte ich so ein schönes Gefühl erlebt, und diesmal dauerte dieser Kuss noch länger an, viel länger. Bis tief in die Nacht, und er endete wahrscheinlich erst, als die Müdigkeit so stark war, dass wir Arm in Arm, unter dem Sternenhimmel, am Strand, einschliefen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)