Bis(s) - the next generation von ItsLuna ================================================================================ Kapitel 19: Kap. 19 "Pläne" --------------------------- (Renesmees Sicht) Als wir aufgegessen hatten, kuschelten wir uns zusammen und sahen etwas fern. Mal wieder konnten wir uns nicht auf das Programm einigen, also sahen wir schließlich irgendeine Quizshow. Nach der zehnten langweiligen Frage bemerkte ich Jakes Blick, der auf meinem Gesicht ruhte. „Was ist?“, fragte ich und sah zu ihm hoch. „Nichts weiter, ich dachte nur gerade, dass deine Augen seit gestern etwas dunkler geworden sind.“, murmelte er. Ich senkte den Blick. „Ich weiß. Gestern hab ich wohl etwas zu viel getrunken, wenn es schon so sehr auffällt.“ Über die leichte Veränderung meiner Augenfarbe hatte ich mir nie wirklich Sorgen gemacht, doch als ich nach dem Essen kurz im Bad verschwunden war, hatte ich etwas kritischer in den Spiegel geschaut. Ich würde besser aufpassen müssen, wenn ich in der Schule zukünftig nicht ständig Lügen wollte. Also durfte ich nicht so viel trinken. Bei diesem Gedanken verspürte ich wieder dieses unangenehme Ziehen im Magen. Wenn ich nicht so viel trank wie gestern, bedeutete das automatisch mehr Gefahr für Jake. Aber ich wusste, dass das nicht der einzige Grund für mein Unwohlsein war. Noch nie war es mir passiert, dass meine Augen so schnell die Farbe geändert hatten. Normalerweise ging ich in letzte Zeit nur alle paar Wochen mit auf einen Jagdausflug und das reichte mir auch völlig, denn ich aß ja auch noch teilweise menschlich. „Du grübelst doch schon wieder!“, hörte ich Jacobs Stimme neben mir. Ich sah wieder zu ihm auf. „Um was geht es denn diesmal?“, wollte er wissen. „Nun ja …“, murmelte ich und senkte den Blick wieder. „Findest du es nicht komisch, dass meine Augen so schnell so dunkel geworden sind?“ „Ein bisschen schon.“, gab er zu. „Ich ein bisschen mehr. Das bedeutet nämlich, dass ich immer mehr Durst haben werde in nächster Zeit, aber ihn nicht stillen kann.“ „Wieso nicht?“ „Weil ich meine Grenzen austesten will, Jake. Ich muss lernen, mich zu kontrollieren, denn ich kann nicht jeden Tag in den Wald rennen und fünf ausgewachsene Elche Leertrinken.“, erklärte ich und sah wieder auf. Sein Blick war besorgt. „Es wird also schwerer werden.“, schlussfolgerte er leise. „Ja.“, antwortete ich knapp. Wir schwiegen eine Weile, jeder folgte seinen eigenen Gedanken und ich war mir sicher, dass seine etwas zuversichtlicher waren als meine. Schließlich drückte er mich fester an dich und küsste mich auf die Stirn. „Mach dir einfach nicht so viele Sorgen, es wird schon alles gut gehen.“, sagte er. „Hm …“, machte ich nur. „Wir üben einfach jeden Tag ein bisschen und dann sehen wir ja, ob es dir schwerer fällt oder nicht.“, sagte er. Ich riss die Augen auf. „Jeden Tag?! Jake, das ist gefährlich!“, rief ich und wand mich aus seinen Armen. „Nessie, ich will, dass es dir besser geht und du keine Angst mehr haben musst. Und niemand hat gesagt, dass es leicht werden würde.“ „Aber Jake, was wenn ich mich nicht mehr beherrschen kann, was wenn-“ „Jetzt hör doch mal auf!“, unterbrach er mich und nahm mein Gesicht in die Hände. „Mach dir nicht so viele Gedanken, Nessie. Das ist doch das größte Problem bei der Sache. Wenn du ständig das schlimmste erwartest, wird es auch passieren. Du verunsicherst dich damit selbst. Lass dich einfach einmal fallen und vertrau dir selbst. Ich weiß, dass du stark bist und mich nicht verletzen wirst. Und selbst wenn – ich heile schneller als jeder andere.“, redete er auf mich ein und lächelte schließlich zuversichtlich. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, denn er hatte eigentlich vollkommen Recht. Also nickte ich nur und seufzte leise, als ich mich wieder in seine Arme schmiegte. „Also, morgen früh geht es weiter.“, sagte er und bemühte sich um einen autoritären Ton. Es funktionierte nicht wirklich, ich lachte. „Gut.“, kicherte ich. Dann schweiften meine Gedanken zum morgigen Tag und mir fiel auf, dass wir dann ganz allein sein würden. Es war Montag, also gingen alle in die Schule oder zur Arbeit. Alle bis auf uns beide. Ich wurde puterrot und Jake sah mich skeptisch an. Aus dem Augenwinkel sah ich deutlich, wie seine Augenbrauen sich zusammenzogen und er angestrengt nachdachte, was meine Reaktion wohl auslösen konnte. Ich zählte im Geiste bis drei, dann wurden seine Augen plötzlich größer und ich meinte zu erkennen, wie er unter seiner dunklen Haut rot wurde. Er räusperte sich leise und ich sah auf unsere verschränkten Hände. „Was … hältst du davon, wenn wir morgen einen kleinen Ausflug machen?“, fragte er schließlich nach langer Stille. „Wohin denn?“, fragte ich neugierig. „Das verrate ich nicht. Willst du oder nicht?“ Ich schürzte die Lippen. Er wusste genau, wie neugierig ich war und nutzte das auch gerne mal für seine Zwecke aus. „Natürlich will ich.“, murmelte ich. Dann sahen wir wieder schweigend fern und ich zeichnete geistesabwesend Muster auf Jacobs nackten Oberkörper. Sein zufriedenes Seufzen war das letzte, was ich hörte, bevor ich in einen traumlosen Schlaf glitt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)