I want to be your friend... von Irrational_Agonist (or your lover?) ================================================================================ Kapitel 5: Metamorphose ----------------------- Am Freitagnachmittag gingen wir schließlich alle zu Nao, um einige wichtige Dinge bezüglich der Band zu besprechen. Wir saßen bei heißer Schokolade- und das im Sommer! - und Keksen in seinem Zimmer und diskutierten angeregt, als plötzlich seine Mutter den Kopf zur Tür hereinsteckte. “Na, was habt ihr da so Geheimes zu besprechen? Wollt ihr dazu nicht in den Garten gehen, dann kann ich euch Cola und Eis bringen, wenn ihr möchtet.”, schlug sie vor. “Och, wir besprechen nichts Bestimmtes…”, schwindelte Nao und nahm einen weiteren Schluck von seiner heißen Schokolade. “Ach so, na dann. Dann wünsche ich euch noch viel Spaß.”, schmunzelte seine Mutter und schloss die Tür wieder. “Du willst Shou wirklich die Haare färben?”, wollte Tora ungläubig von Saga wissen, dieser nickte nur und zog eine Strähne meines noch pechschwarzen Haares hoch. “Japp. Ihm würde irgendein rötliches Blond oder Braun viel besser stehen als das hier.”, erklärte er dem Schwarzhaarigen, dieser schüttelte verständnislos den Kopf. “Ich verstehe dich nicht… was findest du nur an gefärbten Haaren? Das ist so viel Arbeit, da wird man doch verrückt…”, entgegnete er. “Warte nur, Tigerchen… irgendwann sind deine Haare auch nicht mehr schwarz.”, schnurrte Saga, alle kicherten. “Wehe dir, Sakamoto, wenn du das wagst! Dann können wir uns einen neuen Bassisten suchen…”, knurrte Tora bedrohlich, sein blondes Gegenüber hingegen lachte nur: “Keine Sorge, ich werde dir schon eine nette Friseuse suchen…” - “Untersteh dich, Sakamoto! Sonst wirst du die grausamsten Qualen erleiden…”, kam es bösartig zurück, Saga zeigte sich in keiner Weise beeindruckt. Irgendwann sah ich auf die Uhr und stellte erschrocken fest, dass es schon kurz vor 21 Uhr war. Hektisch griff ich nach meinem Handy und rief meine Mutter an, die sofort abnahm. “Hallo, Kazamasa- Schatz, was gibt´ s?” Ich setzte mein schönstes Lächeln auf und meinte: “Mutter, ich wollte dich fragen, ob ich bei Nao-kun übernachten darf. Ich bin natürlich nicht alleine, Takashi und noch ein paar andere Freunde sind auch hier und übernachten ebenfalls.” Meine Mutter überlegte einen Moment lang, dann stimmte sie zu, ich überschüttete sie mit Dank, bis sie mir noch einen schönen Abend wünschte und auflegte. “Ich freu mich schon so auf heute Nacht- das wird so geil mit euch allen!”, jubilierte Nao, während wir unser Lager für die Nacht aufbauten. Saga legte seine Iso-Matte neben meine und ließ sich mit einem genüsslichen Aufseufzen darauf fallen. “Na, Shou, hast du dir schon überlegt, was für eine Haarfarbe du ungefähr haben möchtest morgen?”, wollte er von mir wissen, ich seufzte und zwirbelte eine Haarsträhne zwischen meinen Fingern. “Keine Ahnung… du weißt glaube ich am besten, was mir steht. Ich vertraue dir einfach.”, murmelte ich leicht angestrengt und unterdrückte ein Gähnen. Der Blonde kicherte leise, konnte sein eigenes Gähnen aber nicht mehr zurückhalten. “Na, da ist ja jemand müde. Willst du ´nen Gute-Nacht-Kuss?”, scherzte er, ich murrte nur unwillig in mein Kissen. Nao und Hiroto waren ebenfalls recht erschöpft, nur Tora schien noch voller Energie, er hatte sich auf ein dickes Buch gestürzt und las hingebungsvoll. “Sollen wir uns bettfertig machen?”, fragte Nao in die Runde und fügte ein leises: “Ich bin echt müde.” hinzu. Alle, inklusive Tora stimmten ihm zu, ein letztes Mal wurde es unruhig im Zimmer. Wir zogen uns aus, ich tauschte meine Schuluniform gegen ein überdimensionales T-Shirt sowie Schlafshorts, meine anderen Freunde zogen sich bis auf die Unterwäsche aus und legten sich dann auf ihre Iso-Matten. Nao löschte von seinem Bett aus das Licht und wünschte uns allen eine gute Nacht, schon bald wurde es ruhig im Raum. Ich schloss meine Augen und versuchte einzuschlafen, doch die Müdigkeit, die mich vor einigen Minuten befallen hatte, war nun vollkommen von mir gewichen. Ich horchte den ruhigen Atemzügen meiner Freunde bis ich nach einer Weile endlich auch eingeschlafen war. Vor meinen geschlossenen Augen tanzten wilde Traumbilder, ich hatte Mühe, ihnen zu folgen. Plötzlich befand ich mich auf einer Bühne, trug ein glitzerndes, buntes Kostüm und hielt ein Mikrofon in der Hand. Meine Freunde waren um mich herum aufgestellt, sie trugen ebenfalls verspielte Kostüme und hatten alle ein riesiges Grinsen auf dem Gesicht, während sie ihre Instrumente spielten und sich im Takt der Musik bewegten. Dann flog mein Blick in die Menge der begeisterten Fans, die sich vor der Bühne befanden und ebenfalls tanzten. Ein Gesicht unter den vielen Gesichtern kam mir unheimlich bekannt vor, ich trat einen Schritt näher an den Bühnenrand, um es besser zu erkennen. In Sekundenschnelle hatten sich zwei Hände um meine Fußknöchel gelegt und jemand begann, mich von der Bühne zu ziehen. Ich wehrte mich verzweifelt, doch es nützte alles nichts, ich wurde weiter nach unten gezogen und schließlich wurde alles schwarz um mich… Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, saß ich kerzengerade auf meiner Iso-Matte und war schweißgebadet. Ich atmete einmal tief ein und aus, um meinen rasenden Herzschlag zu beruhigen, dann sah ich mich im dunklen Zimmer um. “Alles okay?”, erklang Sagas Flüstern in der Dunkelheit, ich ließ mich mit einem Seufzen wieder in die weichen Kissen sinken. “Ja, schon… ich habe nur schlecht geträumt.”, beruhigte ich ihn. “Ach so. Ich habe mir schon Sorgen gemacht…”, erwiderte der Blonde sichtlich erleichtert, im nächsten Moment hatte er seine Iso-Matte ganz an meine geschoben und einen Arm um mich gelegt. “So schläfst du bestimmt besser.”, wisperte er, ich musste trotz meiner Müdigkeit lächeln. “Danke, ich versuch´ s.”, erwiderte ich leise und schloss abermals die Augen. Diesmal klappte es, ich schlief tief und fest, bis am Morgen die Sonne durch die Schlitze im Rollladen ins Zimmer schien. Ich richtete mich langsam auf und erntete ein unwilliges Murren von Saga, der sich noch einmal auf die andere Seite drehte, um weiterzuschlafen. Lächelnd stützte ich mich auf meine Ellenbogen und betrachtete den Blonden, wie er sein Gesicht in sein Kissen vergrub und seine Decke noch ein Stück hochzog. Irgendwie süß… Ich schlug mir diese Gedanken schnell wieder aus dem Kopf und sah mich dann weiter im Zimmer um. Hiroto, Tora sowie Nao schliefen ebenfalls noch tief und fest und machten keine Anstalten, bald aufstehen zu wollen. Leicht enttäuscht seufzte ich auf und ließ meinen Blick durch Naos Zimmer schweifen. An den Wänden hingen Poster von verschiedenen Bands und Fotos von Nao mit Freunden, ich musste abermals lächeln. Irgendwann gegen 11:30 begann es im Zimmer unruhig zu werden, ich hörte, wie Tora und Nao sich flüsternd unterhielten. “Ich bin auch wach.”, flüsterte ich zurück, die beiden wünschten mir einen guten Morgen und ich beteiligte mich ebenfalls an ihrer Unterhaltung, bis schließlich auch Saga und Hiroto aufwachten. Saga rieb sich die Augen und strich sich einige zerzauste Haarsträhnen aus dem Gesicht. “Himmel, ich habe Rückenschmerzen…”, seufzte er gequält, kollektives Kichern ertönte. “Na, Sakamoto- wirst du schon alt oder was?”, scherzte Tora, sein blondes Gegenüber warf ihm sehr freundlich das Kissen ins Gesicht. “Halt´ den Mund.”, knurrte er dann und wandte sich anschließend an mich: “Okay, Shou… wir wollten ja deine Haare machen. Wir können ja gleich nach dem Frühstück von hier verschwinden und dann zu mir gehen, was meinst du?” Ich nickte und bejahte: “In Ordnung, geht klar.” Daraufhin begann ich, mein Nachtlager zusammenzuräumen und es in meiner Tasche zu verstauen. Kurz darauf klopfte es an der Tür, Nao rief: “Herein!” Seine Mutter kam herein und wünschte uns allen einen guten Morgen. “Na, habt ihr alle gut geschlafen?”, wollte sie wissen, wir nickten: “Klar, sehr gut.” - “Möchtet ihr vielleicht jetzt nach unten in die Küche kommen, ich habe gerade das Frühstück fertig.”, bot sie uns an, wir nickten abermals und folgten der freundlichen Frau mittleren Alters in die Küche, in der schon der Tisch fertig gedeckt war. Nach dem ausgiebigen Frühstück bedankten Saga und ich uns bei Nao und seiner Mutter für ihre Gastfreundschaft, dann verließen wir das Haus und machten uns auf den Weg zu Saga. “Kennst du dich aus mit dem Haare färben?”, hakte ich sicherheitshalber noch einmal nach, obwohl ich genau wusste, dass meine Zweifel unberechtigt waren. “Natürlich tue ich das. Mir ist noch nie etwas schief gegangen… okay, einmal schon. Da waren meine Haare anstatt blond dann weißlich-grau, aber ich habe es am nächsten Tag umgefärbt und dann war es wieder normal.”, erzählte Saga, ich schüttelte mich. “Weiße Haare? Oh Gott, hoffentlich passiert das bei mir nicht!”, rief ich erschrocken aus, der Blonde lachte: “Keine Sorge, ich passe auf. Du musst dir jetzt ja keine Horror-Szenarien ausmalen nur weil es ein einziges Mal schief gegangen ist.” Ich lief lange gedankenverloren neben ihm her, dann wollte ich wissen: “Seit wann färbst du dir die Haare eigentlich schon so?” Saga kratzte sich verlegen am Kopf und schien schwer zu überlegen, bevor er mir antwortete: “So genau weiß ich es auch wieder nicht, aber ich denke, seit ich 14 bin…” Ich nickte nachdenklich und kickte einen mitten auf dem Weg liegenden Kieselstein fort, während ich meinte: “Das ist aber schon recht lange. Sagen deine Eltern da nichts?” Der Kleinere seufzte: “Meine Eltern? Nicht wirklich… Meine Eltern sind geschieden, ich lebe bei meiner Mutter, aber die interessiert es sowieso nicht, wie ich aussehe. Zu meinem Vater habe ich eher selten Kontakt.” Ich glaubte, einen leicht verletzten Ausdruck auf seinem Gesicht ausmachen zu können, also wechselte ich schnell das Thema. “Na ja, wieder zum Haare färben. Begleitest du mich nachher vielleicht nach Hause? Ich habe Angst, dass meine Mutter mich an der Tür umbringt, wenn ich alleine bin…”, scherzte ich, konnte einen besorgten Unterton in meiner Stimme aber nicht vermeiden. “Klar, kann ich machen. Ich werde mir auch was überlegen, wie wir ihr deine neue Haarfarbe gut verkaufen können… ah, wir sind da.” Saga stoppte vor einem Hauseingang und zog einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche. “Wir wohnen im vierten Stock.”, klärte er mich auf, während er aufschloss und mir dann die Tür aufhielt. “Komm, wir nehmen den Aufzug.”, forderte mich der Kleinere auf, ich stimmte seinem Vorschlag dankend zu: “Vielen Dank. Ich habe jetzt echt keine Lust, mich groß sportlich zu betätigen…” Saga lachte. “Ich auch nicht.” Wir stiegen im vierten Stock aus, der Blonde ging mir voraus und schloss die Tür zur Wohnung auf. Ich stand leicht zögernd neben ihm, doch er schob mich mit einer schnellen Bewegung in den Flur und meinte: “Komm, mach´ s dir gemütlich. Ich richte schon alles im Bad, du kannst währenddessen in mein Zimmer gehen- ist die zweite Tür links im Flur.” Ich ließ meine Schuhe und meine Jacke in der Diele, dann folgte ich Sagas Wegbeschreibung und landete zum Glück ohne weitere Probleme in seinem Zimmer, wo ich erst einmal sprachlos stehen blieb und wie gebannt um mich starrte. An einer Wand stand ein einfaches Bett mit verschnörkeltem Metallgerüst, darüber hing ein rötlicher Netzvorhang. Von der Decke hing ein schwarzer Kronleuchter, von dessen Armen verschiedene Anhänger herunterbaumelten. Der Schreibtisch, der am Fenster stand, war relativ einfach gehalten, auf ihm lagen verschiedene Zeitschriften wild verstreut. In wieder einer anderen Ecke stand ein Gitarrenständer und darauf eine mahagonifarbene Bassgitarre, die im Licht glänzte. Ich bestaunte sie gerade, als Saga ins Zimmer kam. “So, ich wäre dann soweit fertig. Wenn du dann auch mal ins Bad kommst, können wir anfangen.”, schreckte er mich aus meinen Gedanken hoch. “Oh… okay. Ich komme sofort.”, erwiderte ich leicht perplex und folgte dem Blonden wie gewünscht ins Bad. “Setz dich einfach auf den Hocker vors Waschbecken.”, forderte dieser mich auf, ich ließ mich auf besagten Hocker fallen, während Saga in einem größeren Kosmetikbeutel kramte und mir dann einige Packungen mit Haarfärbemittel unter die Nase hielt. “So, jetzt kannst du dir eine Farbe aussuchen.”, meinte er lächelnd, ich musterte die Packungen argwöhnisch, was Saga zum Lachen reizte. “Jetzt schau nicht so verängstigt, die tun dir nicht weh.”, frotzelte er, ich zuckte nur die Schultern und grummelte: “Weiß ich doch nicht.” Der Blonde grinste abermals, bevor er fragte: “Und, hast du dich schon für eine dieser bösen, menschenfressenden Haarfärbemittelpackungen entschieden?” Diesmal reichte es mir, ich warf ihm sehr freundlich das nächstbeste Handtuch an den Kopf. “Halt´ s Maul!”, fauchte ich dann, während mein blondes Gegenüber einen Lachanfall der Extraklasse erlitt. “Oh, komm schon, jetzt sei nicht so beleidigt… Das habe ich doch nicht böse gemeint.”, wehrte Saga sich zwischen zwei Lachsalven, ich schmollte: “Jaa, immer doch… und das mit der Tussi war ja auch nur zum Spaß.” Der Blonde zuckte die Schultern, dann schlich sich ein dreckiges Grinsen auf seine Züge. “Natürlich, was denkst du denn?”, schnurrte er. “Perversling!”, rief ich etwas lauter als beabsichtigt, im nächsten Moment steckte eine elegant gekleidete Frau mittleren Alters ihren Kopf zur Tür hinein. “Takashi, also wirklich… du musst deinen Besuch ja nicht gleich vergraulen.”, tadelte sie liebevoll, der Angesprochene machte ein betont unschuldiges Gesicht. “Wir diskutieren gerade nur die Zweideutigkeiten beim Haare färben.”, erklärte er, die Frau kicherte. “Ja, ja… dann viel Spaß noch.”, meinte sie abschließend und schloss die Tür wieder. “Na ja, soviel dazu. Nochmal zu meiner Frage von eben: Hast du dich entschieden?”, fuhr Saga ungerührt fort, ich lächelte und hielt ihm eine Packung unter die Nase. “Die hier. Ich denke, ein helles Braunblond würde mir vielleicht stehen, was meinst du?” Der Blonde musterte die Packung mit dem Färbemittel argwöhnisch, dann nickte er zustimmend: “Ja, das könnte hinkommen. Dann fangen wir mal an…” Zugegeben, ich hatte schon etwas Bammel davor, dass beim Färben irgendetwas daneben ging, aber ich beschloss, Saga zu vertrauen, denn immerhin hatte er schon einige Erfahrung damit- im Gegensatz zu mir. Der Kleinere ließ mir immerhin noch die Freiheit, meine Haare selbst zu befeuchten, dann reichte er mir ein Handtuch. Ich trocknete meine Haare leicht ab, woraufhin er begann, die Farbe gleichmäßig in meinem Haar zu verteilen. Als Saga damit fertig war, stemmte er die Hände in die Hüften und betrachtete sein Werk, ich musste grinsen. “Na ja, so viel sieht man jetzt nicht wirklich davon…”, murmelte ich belustigt, der Blonde nickte. “Muss ja auch erst ´ne ganze Weile einwirken… was meinst du, sollen wir hier bleiben oder zu mir ins Zimmer gehen?”, wollte er wissen, ich zuckte die Schultern. “Und was, wenn das Zeug tropft?”, fragte ich ebenfalls und betrachtete meine Haare misstrauisch. “Okay, dann bleiben wir eben hier.”, resignierte Saga und ließ sich auf den Badewannenrand sinken. Es war für eine Weile still, dann brach ich das Schweigen: “Tut mir Leid, dass ich so aufdringlich bin, aber darf ich fragen, ob du eine Freundin hast?” Saga, der eben noch verträumt Löcher in die Luft gestarrt hatte, fuhr hoch. “Was?!”, fragte er perplex, ich wurde rot. “Na ja, ich fragte, ob du eine Freundin hast…”, wiederholte ich, der Blonde sah mich an als sei ich ein grünes Marsmännchen. “Wieso willst du das wissen?”, hakte er nach, ich zuckte abermals die Schultern. “Könnte ja sein… ich glaube ja nicht, dass du dir deine Knutschflecken selber machst.”, nuschelte ich, der Angesprochene grinste: “Nein, das nicht. So viel Aufmerksamkeit brauche ich dann doch nicht…” Dann herrschte wieder Schweigen zwischen uns. Irgendwann meinte Saga: “Ich habe auch keine Freundin, um deine Frage von eben zu beantworten. Den Knutschfleck… das ist eine lange Geschichte, aber ich denke, ich kann sie dir erzählen. Jedenfalls, am Dienstagabend war ich mit einigen Bekannten in der Disco und habe mich ordentlich volllaufen lassen. Die Freundin eines meiner Bekannten war ebenfalls ziemlich betrunken und wir haben miteinander rumgemacht. Als ihr Freund das gemerkt hat, hat er noch auf der Stelle mit ihr Schluss gemacht… ihr war das jedenfalls recht egal und sie hat mich zu sich mit nach Hause genommen. Den Rest kannst du dir ja vorstellen, oder?” Ich sog scharf die Luft ein. “Uh, Scheiße… das ist ja echt dumm gelaufen.”, sagte ich leise, der Blonde nickte. “Allerdings. Mein Bekannter will nichts mehr von mir wissen und seine Ex-Freundin behauptet felsenfest, ich hätte sie flachgelegt.”, erklärte er verbittert, ich seufzte: “Autsch… das ist mies.” “Na ja, lassen wir das.”, würgte Saga mich abrupt ab und stand auf, er wirkte verletzt. “Okay, tut mir Leid.”, entschuldigte ich mich, sofort grinste er wieder und warf mir einen Handkuss zu. “Baby, dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Dafür kannst du ja nichts.”, säuselte er, ich lachte: “Jetzt geht´ s dir wieder besser, was?” - “Aber hallo. Es ist doch immer nett, wenn man ´nen Mülleimer hat, dem man alles erzählen kann.”, scherzte der Blonde, ich schlug gespielt verärgert nach seinem Gesicht, er duckte sich. “Baby, jetzt sei doch nicht immer gleich so gewalttätig.”, tadelte er grinsend. ”Wer hat dir eigentlich erlaubt, mich “Baby” zu nennen?”, fragte ich gespielt empört, der Kleinere zuckte die Schultern. “Keine Ahnung… dachte, du magst das vielleicht.”, sagte er leise, ich kicherte: “Von dir doch immer, Hasi.” Jetzt war es Saga, der ein verärgertes Gesicht mimte. “Oh bitte. Zwing mich nicht dazu, dich im Waschbecken zu ertränken.”, drohte er mir scheinbar böse, fing aber in der selben Minute noch an zu lachen. Nach einer guten halben Stunde und etlichen weiteren Kabbeleien war das Färbemittel endlich in meine Haare eingezogen und war nun soweit, dass es ausgespült werden konnte. Eine kurze Zeit später saß ich mit fertig geföhnten Haaren stolz wie ein Schneekönig in Sagas Zimmer vor dem Spiegel und begutachtete meine neue Haarfarbe. “Und, wie gefällt´ s dir?”, wollte Saga wissen, der sich hinter mich gestellt hatte. “Absolut toll. Vielen Dank, echt! Das ist dir toll gelungen!” Ich kam aus den Lobeshymnen nicht mehr heraus, der Blonde wurde sichtlich verlegen und meinte schließlich: “Komm, ich bringe dich nach Hause.” Ich nickte und murmelte sarkastisch: “Auf in die Höhle des Löwen.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)