Warum liebe ich dich nur... von Raychel_Lacrima (JackXCarly/YuseiXAki) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Sonnenstrahlen fielen durch das geöffnete Fenster und weckten die Bewohnerin, die vergessen hatte die Vorhänge richtig zu zuziehen. Missmutig grummelnd stand Carly Nagisa auf und ging zum Fenster um das Versäumte nach zu holen. Es war gerade mal fünf Uhr morgens, definitiv zu früh um für die Schule auf zustehen, ihr Wecker würde erst in eineinhalb Stunden klingeln. Carly blickte durch das Fenster, die Sonne war schon vollends aufgegangen und das Leben begann sich zu regen. Die schwarzhaarige junge Frau setzte sich kurzer Hand aufs Fensterbrett und schaute der Welt zu wie sie langsam erwachte. Das hatte sie schon immer getan, seit sie alleine aufs Fensterbrett klettern konnte. Sie liebte den Ausblick, ihr Haus lag am Standrand und Carly, die ihr Zimmer in der höchsten Etage konnte direkt in das kleine anliegende Wäldchen gucken. Der Anblick der verschiedenen Grüntönen oder des ein oder anderen Tieres beruhigte sie. Sie mochte die Natur, besonders zum fotografieren. Carly war eine begnadete Fotografin auch wenn sie es niemals zu geben würde. Aber sie hatte andere Pläne, sie wollte Reporterin werden, etwas über Menschen lernen, vermitteln. Menschen zu helfen, war einer ihrer größten Wünsche. Sie half wo sie nur konnte. Heute war der Ausblick besonders schön. Das Sonnenlicht brach sich über den kleinen See in der Mitte des Waldes und ließ es funkeln wie als wäre die Oberfläche aus Diamant. Carly hatte sich schon lange vorgenommen dort einmal hinzugehen. Aber alleine wollte sie dann doch nicht. Ihre Freundin Aki hatte sie schon gefragt, aber diese hatte nur lächelnd abgelehnt und gemeint Carly müsse dort schon mit Jemand besonderen hin. Der Wink mit dem Zaunpfahl war eindeutig. Jack Atlus, in ihn war Carly seit der siebten Klasse verliebt oder eher konnte man sagen er war ihre erste Liebe. Aber Jack nahm sie wahrscheinlich noch nicht mal wahr. Carly seufzte. Sie hatte sich all die Jahre nicht ein einziges Mal getraut zu Jack zu gehen um mit ihm zu reden. Er war beliebt an der Schule, sehr sogar und sie unscheinbar, eine graue Maus. Es blieben ihr nur die Träume der Nacht. Die Schwarzhaarige sah wie ein Vogel sich aus dem Wald erhob und frei in den Himmel flog. “Ach, Jack…”, murmelte sie und döste wieder ein. Kapitel 2: ----------- Carly hörte nur vom Fernen ihre Mutter rufen: “Carly! Bist du noch nicht fertig? Du musst in zehn Minuten aus dem Haus sein!” Sie fuhr in die Höhe. Das Fensterbrett. Sie saß auf dem Fensterbrett. Die Schwarzhaarige verbarg das Gesicht hinter den Händen. Es gab nur eine logische Schlussfolgerung. Sie war wieder eingeschlafen. Eilig stieg sie vom Fensterbrett, schnappte sich die Kleidungsstücke, die über der Lehne ihres Schreibtisches hingen und zog sich in Windeseile an. Rasch ins Bad, einmal mit der Bürste durch die Haare, einmal ordentlich die Zähne schrubben und dann halsbrecherisch die Treppe hinunter wo ihre Kopf schüttelnde Mutter schon auf sie wartete. Ein rascher Kuss auf die Wange, ein schnelles >Guten Morgen<, ein flüchtiges >Danke< für die zwei gebutterten Toastscheiben für auf die Hand und raus ins Freie. Kaum hatte Carly die Haustür hinter sich geschlossen, hielt auch schon der Bus an der Haltestelle ein paar Meter weiter. Sie beeilte sich hinein zu kommen, ließ sich erleichtert auf einen der leeren Sitze fallen und widmete sich erstmal ihrem Frühstück. Am Schultor wartete bereits ihre Freundin Aki Izayoi auf sie. Es war keine Seltenheit das Carly verschlief und wenn sie es tat, sah man es ihr an. Ihre Haare waren noch leicht zerzaust und die Kleidung knittrig. Aki lächelte nur und holte eine kleine zusammen klappbare Bürste aus ihrem Schulrucksack. Wortlos fing die Rothaarige an, ihr die schwarzen Haaren zu kämmen. Carly wusste nur zu gut wie gerne Aki dies hat und sie kämmte bis die Haare sanft glänzten und weich waren. “Gegen deine Kleidung, kann ich allerdings nichts tun.”, meinte die Rothaarige mit einem abschätzigen Blick auf Carlys Kleidung. Die Schwarzhaarige lachte verlegen. “Na egal. Komm der Unterricht fängt gleich an”, Aki schulterte wieder ihren Schultasche und Carly folgte ihr ins Schulgebäude. Die beiden Mädchen hatten fast alle Kurse zusammen, was Carly beruhigte, den Aki war ihre einzige Freundin. Keiner von den anderen wollte viel mit ihr zutun haben, das war schon in der Grundschule so gewesen. Sie war immer allein gewesen, bis Aki kam und sich sie als Freundin aussuchte und nicht eins der anderen Mädchen. Auf die Frage des >Warum< hatte Aki ihr einmal schlicht geantwortet: “Du warst die Einzige mit ehrlichen Augen.” Der Tag würde mit einer grausamen Doppelstunde Mathematik beginnen. Es lauwarm und noch früher Morgen, man konnte sich denken wie die Temperaturen erst am Mittag sein würden. Carly seufzte. Die schnell gegriffenen Kleidungsstücke waren für dieses Wetter einfach untauglich. Allerdings blieb ihr kaum Zeit über ihre verfehlte Kleidungsauswahl sich den Kopf zu zerbrechen, denn kaum hatte sie die Tür zum Raum des Mathematik-Kurses geöffnet, wurde sie von einem Schwall eiskaltem Wasser überschüttet. Sie blinzelte sich das Wasser aus den Augen und versuchte noch die Situation zu realisieren, die Bedeutung des Eimers auf dem Boden neben ihr, das laute Gelächter ihrer Kurskameraden und Akis lautes Schimpfen, während sie ihrer Freundin ein Taschentuch reichte. “Kiryu Kyosuke, du bist echt das größte Arsch, das unter der Sonne wandelt!”, gifte die Rothaarige einen schallend lachenden hell Blauhaarigen an. Dieser grinste nur unverschämt: “Ganz ruhig, Karpfen… Verschluck dich nicht! Du sprichst ja sonst nicht, nicht das deine Lunge kollabiert.” Aki wurde rot vor Zorn, es stimmte das sie selten in Anwesenheit von anderen bis auf Carly sprach und dies hatte ihr in der fünften Klasse den unangenehmen Spitznamen >Karpfen< eingebracht. “Kiryu!”, nun wurde eine andere Stimme verärgert laut und zwar die von Yuusei Fudo, Akis Freund und Beschützer in solchen Situationen. Das Lachen des Blauhaarigen verstimmte. So neckte er lieb gerne aus Herzenslust Aki und Calry, so sehr verabscheute er Debatten mit seinen Freunden zu denen sich Yususei gehörte. “Schon gut, Yuusei. War… doch nur Spaß.” “Klar doch… Und wie oft hast du schon versprochen sie nicht mehr so zu nennen?”, knurrte der Schwarzhaarige nur unwirsch zur Antwort, bevor er Aki kurz zu lächelte und sich dann wieder seinem Gespräch widmete, das durch Kiryus Streich unsanft unterbrochen worden war. Carly indes wischt sich so gut es ging trocken, während Aki den Schaden an ihrer Schultasche überprüfte. Gerade trocknete sie ihre Brille und spähte durch die Gläser um nach übersehen Wasser zu suchen, als ihr Blick auf Yuuseis Gesprächs Partner fiel. Sie wäre am liebsten im Boden versunken, in Ohnmacht oder besser direkt tot umgefallen. Yuusei unterhielt sich bemüht locker mit Jack. Im Stillen dankte Carly Yuusei für seine Bemühung Jack von ihrer peinlichen Lage ab zulenken. Der Schwarzhaarige wusste von ihren Gefühlen gegenüber dem Blonden; Aki hatte es ihm erzählt, nachdem sie sich die Erlaubnis seitens Carly abgeholt hatte, in der wagen Hoffnung Yuusei könnte ihr etwas über Jacks Gefühle hinsichtlich ihrer Freundin erzählen, allerdings musste Yuusei da passen. Die Schwarzhaarige war ungewollt den Tränen nah. Es war zum verzweifeln. Jack nahm sie nie wahr, übersah sie. Und ausgerechnet wegen Kiryus verdammtem Streich bemerkte er sie. Bibbern vor Kälte, klitschnass, in zerknitterten Sweatshirt und Jeans. Sie hätte den Blauhaarigen erwürgen können. Seit Jahren schon war sie sein Lieblingsopfer der Hähme, auch wenn es nie wirklich bösartige Sachen waren, die Kiryu ihr beim vorbeigehen ins Ohr flüsterte. Behutsam legte Aki ihr ihre Jacke über und führte sie zu ihrem Platz, der glücklicherweise in der hintersten Reihe lag. Carly war selten so erleichtert wie heute, als die Pausenglocke schellte und die Schüler für kurze Zeit der Freiheit wieder übergab, denn eigentlich mochte sie lernen, aber heute wollte sie nur raus. Draußen erwarte sie strahlender Sonnenschein und eine angenehme Wärme. Die beiden Freundinnen verzogen sich zu ihrem Stammplatz, einen Flecken auf der grünen Wiese die zum Schulgelände gehörte. Dort angekommen, ließ sich Carly ins Gras fallen und streckte Arme und Beine weit von sich aus. Vielleicht brachte die Sonne ja etwas und sie würde ein bisschen trocknen… Nach ein paar Minuten setzte sich die Schwarzhaarige wieder auf und ließ den Blick ihrer kristallblauen Augen über den Schulhof schweifen. Wie nichts anderes zu erwarten war, hatte sie ihre Zielperson an vermuteter Stelle gefunden. Jack und seine Freunde hatten schon vor Jahren, die kleine Mauer an der Turnhalle zu ihrem Revier erklär. Sie waren alle da. Jack Atlus, Yuusei Fudo, Kiryu Kosuke und Crow, der eigentlich Takeshi Miyo hieß, allerdings lieber bei seinem Spitznamen genannt wurde, diese vier jungen Männer waren die bekannte und berüchtigtste Motorradgang aus der Gegend und nannten sich Team Satisfaction. Carly hatte für Motorräder nicht viel übrig und war oft dran Aki zu fragen wie diese es aushielt, dass eine Maschine meistens mehr Zuwendung von ihrem Freund bekam als sie. Sie hatte es dann doch gelassen. Die Rothaarige führte mit ihrem eine Beziehung der anderen Art, man sah sie kaum mal zusammen. Etwas getrocknet schleppte sich Carly missgelaunt zum Physikfachraum; Aki hatte Chemie. Der Tag hatte mies angefangen und würde ganz mies enden. Missmutig setzte sie sich im Raum auf ihren Platz und beobachtete ihre Mitschüler. Die Jungs ließen Papierflugzeuge durch den Raum fliegen. Mit einem mal fragte sie sich ob dies wirklich der Abschlusskurs-Physik war, aber ein Gekicher hinter ihr ließ ihr keine Zeit zum grübeln. Sie wusste ganz genau über wenn sich die Mädchen in der letzten Reihe amüsierten. Kiryus Streich war bestimmt schon in aller Munde… Wenn man von Teufel sprach. Carly hatte kaum ihren Gedanken zu ende gedacht, da öffnete sich die Tür und das gesamte Team Satisfaction kam inklusive den Physiklehrer Herrn Kajo herein. Während Crow schadenfroh grinste, Kiryu selbstsicher lächelte, bemühten sich Jack und Yuusei sich ihre Gefühlslage nicht anmerken zulassen. Das Einzige was den Schülern im Raum Sorgen bereite war, der Physiklehrer, der krebsrot vor Zorn war. Herr Kajo war eigentlich für seine Geduld bekannt und von den meisten Schülern geschätzt, weil er sie nicht wie Schüler, sondern wie Menschen behandelte. Er wandte sich nur kurz an den Kurs und vergaß dabei sogar den morgendlichen Gruß: “Der Test heute fällt aus. Der Großrechner der Schule ist lahm gelegt worden und ich kann ja schlecht einen Test mit euch schreiben wofür ihr das Internet braucht…” Dann wandte er sich an die vier jungen Männer, die sich wohlweislich noch nicht auf ihre Plätze gesetzt hatten: “Und jetzt, meine Herren! Wer von Ihnen Vier hat sich in das System der Schule gehackt?!” Herr Kajo war auch zuständiger Informatiklehrer, sein Herz hing an dem schulischem Computern. Wer also würde auf die Idee kommen freiwillig diesen Racheengel auf sich zuziehen? Team Satisfaction, vorne weg Kiryu. Sie trieben es gerne mit den Lehrern zu weit, liebten das Spiel mit dem Feuer. “Ich habe es Ihnen doch gerade erst gesagt, dass wir es nicht gewesen sind, Herr Kajo.”, antwortete ihm der Blauhaarige und das in einem Tonfall als würden sie sich über das Wetter und nicht über ein gehacktes Schulsystem unterhalten. “Wer wenn nicht ihr, Kyosuke?! Ihr seid die größten Unruhestifter, die wir auf dieser Schule je hatten!” “Haben Sie Beweise? Nein. Außerdem sollten Sie wissen, dass keiner aus Team Satisfaction einen anderen verraten würde.”, erwiderte Kiryu sachlich und ging zu seinem Platz. Die anderen Drei folgten ihnen und nur Yuusei nickte Carly rasch freundlich zu. Der Schwarzhaarige tat Carly beinahe Leid. Es würde ganz schnell die Runde machen was mit den Schulcomputern passiert war und die Verdächtigten seien, dann wurde Aki sich den Schwarzhaarigen vorknöpfen. Yuusei war der beste Techniker weit und breit und… ein exzellenter Hacker, was ein offenes Geheimnis war und doch sagte keiner ihrer Mitschüler auch nur einen Laut, als die Vier durch die Reihen gingen. Herr Kajo räusperte sich um sich wieder die Aufmerksamkeit seiner Schüler zu sichern: “Der Test fällt vielleicht aus, aber mit dem Unterricht würde ich gerne fortfahren. Wie Sie sich erinnern mögen, habe ich für diese Woche eine Projektwoche geplant. Sie wären in Zweiergrüppchen sich ein Thema im Bereich der Physik suchen und dies als Referat vorstellen. Diese Woche bleibt Ihnen Zeit zu arbeiten, nächste Wochewerden die ersten vorstellen.” Er begann Namen der Schüler an die Tafel zu schreiben: “Da ich gelungene Arbeit sehen will, war ich so frei die Gruppen zusammen zustellen- Kein Gemurre, Kyosuke!” Carly wandte den Blick von der Tafel ab. Sie mochte keine Referate, auch wenn sie im schriftlichen Teil immer gute Noten bekam. Noch weniger mochte sie Gruppenarbeit. Keiner hörte ihr zu wenn sie eine Idee hatte, sie wurde nicht nach ihrer Meinung gefragt. Sie machte sich Notizen auf einen Schmierblatt, sie wollte gar nicht erst wissen wen der Kajo ihr zugeteilt hatte, bestimmt einer der dummen Zicken, die eh nicht arbeiten würden. Schon wieder wurde hinter ihr Getuschelt und es hörte sich an wie ein aufgescheuchter Schwarm Bienen. Die Schwarzhaarige ignorierte es gefliesten, sie kannte es schon und ihre Notizen waren ihr wichtiger und weit mehr Interesse wert, bis Kiryu von seinen Platz aus in schallendes Gelächter ausbrach. Carly zuckte zusammen: sie konnte diesmal nicht der Grund für Kiryus Erheiterung sein… “Verdammt noch mal, Jack… Du tust mir Leid… Die Brillenschlange…” Weiter kam der Blauhaarige nicht den Herr Kajo donnerte schon: “Kyosuke! Vor die Tür, aber schnell!” Kiryu verließ lachend den Raum und nicht ohne Carly mit einem belustigtem Blick zu streifen. Diese lugte nun doch zu den Namen auf der Tafel… und wäre am liebsten in Ohnmacht gefallen… oder doch lieber vor Freude in die Luft gesprungen? Jack Atlus - Carly Nagisa Sie war Jacks Partnerin für die Projektwoche. Der Stift fiel ihr aus der Hand und ihre Augen weiteten sich hinter den Brillengläsern. Es konnte nur ein Traum, Missgeschick des Lehrers oder sonst was sein. Carly wagte es gar nicht sich zu dem Blonden um zudrehen. Was fühlte wohl Jack? War er verärgert über Kiryu oder gar über sie? Sie merkte sich wie sich Jemand neben ihr regte, die Fragen schwirrten ihn ihrem Kopf. Erst als die Person den Stift vom Boden aufhob und ihn wieder auf den Tisch legte, bemerkte sie das es nicht ihr eigentlich Tischnachbar war, der sie mit violetten Augen musterte. Carly erwiderte den Blick unbewusste und sie musste sich beherrschen damit nicht ihre Kinnlade hinunter klappte. Jack warf einen kurzen Blick auf die Notizen vor ihr. “Hast du schon eine Idee? Darf ich mal… Carly?” Sie nickte nur mehrere male schnell hinter einander und Jack nahm ihre Notizen. Seine Stimme hat sich angehört, als würde er ihren Namen zum ersten Mal aussprechen. Nannte er sie wie alle anderen sonst auch nur >Brillenschlange