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mit Hindernissen...

zum Glück
von

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Blicke

Und schon wieder spürte er es, die heißen, stechenden Blicke in seinem Rücken.

Ein kalter Schauer erfasste ihn und er bekam eine Gänsehaut.

Er konnte seine Gefühle nicht zeigen und er konnte sich nicht einfach umdrehen und sehen, woher die Blicke kamen, da er gerade auf der Bühne stand und sang.

Er hatte allerdings schon eine Ahnung, woher diese Blicke kamen.

Immer, wenn er sein Oberteil ausgezogen hatte und so den Rest des Konzertes verbrachte, trafen ihn diese Blicke und diese, so dachte er kamen von Tsukasa, ihrem Drummer.

Wieso der andere ihn so ansah wusste er nicht, aber wollte er es denn auch wissen?

Kuss

Das Konzert war vorbei und sie standen alle in der Umkleide und genossen noch den Rest des Adrenalins, das noch in ihnen war.

Es war wie immer super und sie hatten ihren Spaß gehabt.

Hizumi lächelte, als er an die Fans dachte, denen er und vor allem Karyu voll eingeheizt hatten.

Dann spürte er, wie er wieder angesehen wurde, nur flüchtig, aber er spürte es genau.

Er erinnerte sich, dass es während des Konzertes auch so gewesen war.

Da sie nun nur noch zu viert waren, war klar, dass es einer von den dreien gewesen sein musste.

Der Blick eben war zwar etwas anders, aber er war sich sicher, dass er von derselben Person kam.

Unauffällig sah er sich seine Bandmitglieder an.

Zero starrte seit sie herein gekommen waren und sich auf die Bank gesetzt hatte, auf den Boden und griff nun zur Zigarettenschachtel, die neben ihm in seiner Jackentasche steckte.

Schnell entnahm er ihr einen Glimmstängel, dann kramte er sein Feuerzeug hervor und zündete sie an.

Er sog den Qualm tief und erleichtert ein.

Sofort sah man, wie er sich entspannte.

Er atmete den Rauch schnell wieder aus und sah ihm noch hinterher, bis er verflogen war.

Zero war die ganze Zeit eindeutig in einer anderen Welt gewesen, bis er nun bemerkte, dass er angesehen wurde und er aus dieser herausgerissen wurde, also fiel er schon einmal weg.

Er hatte Hizumi sicher nicht angesehen.

Schnell sah er zum nächsten, um Zero nicht sagen zu müssen, warum er ihn so geistesabwesend gemustert hatte.

Karyu saß lächelnd auf einem Stuhl er spielte mit einem Prospekt und schien auch seinen eigenen Gedanken nach zu hängen.

Er legte auf einmal seinen Kopf etwas schief…woran er wohl gerade dachte?

Es sah auf jeden fall lustig aus!

Er schied also auch aus, da er es ja nicht einmal mehr mitbekam, als Zero ihn fragte, ob sie zum Rauchen kurz raus gehen könnten.

Also ging er schweigend an Hizumi vorbei, durch die Tür und hinaus ins Freie, wo ihn ein eiskalter Windhauch empfing, der ihn kurz frösteln ließ.

Mehr bekam Hizumi nicht mit, da sich die Tür schnell wieder hinter ihrem Bassisten schloss.

Es blieb also wieder nur eine Person in seinen Überlegungen übrig.

Kurz atmete er durch und sah dann zu Tsukasa, der in einer dunklen Ecke des Raumes stand.

Ihre Blicke trafen sich doch tatsächlich und als Hizumi sah, dass der Drummer verlegen in eine andere Richtung schaute, da war es schon fast eine Bestätigung.

Aber wieso wurde er in letzter Zeit ständig von dem anderen angesehen?

Es machte ihn nervös, wenn er von hinten so angestarrt wurde.

An die Blicke der Fans hatte er sich ja schon lange gewöhnt, aber diese waren so anders und sie verunsicherten ihn.

Ob er den anderen vielleicht Mal darauf ansprechen sollte?

Dieser Gedanke, kam nicht zu einem Schluss, da er von Karyu unterbrochen wurde.

Dieser war nämlich abrupt aufgestanden.

„Ich geh Mal raus eine Rauchen….Wo ist eigentlich Zero?“, zuletzt drehte sich der Gitarrist einmal verwundert um sich selbst.

Hizumi musste breit grinsen.

Der andere war vorhin wirklich sehr abwesend gewesen.

„Der ist schon draußen…“, antwortete er ihm und mit einem immer noch verwirrten Gesichtsausdruck und mit einem kurzen Nicken ging Karyu dann zur Tür.

Er blieb kurz davor stehen und schien noch einmal darüber nachzudenken, wann Zero den Raum verlassen hatte, doch schien er zu keinem Ergebnis zu kommen, weswegen er den Kopf schüttelte, die Tür öffnete und hinaus ging.

Erst nach einigen Sekunden wurde Hizumi klar, dass er nun mit Tsukasa alleine war.

Wieder spürte er diesen stechenden Blick.

Es war also wirklich ihr Drummer, der ihn immer so ansah.

Das war der Beweis.

Er traute sich nicht aufzusehen.

Es beschlich ihn eine eigenartige Nervosität.

Warum zum Teufel war er nun so nervös?

Es gab doch keinen Grund dafür…oder doch.

Er schüttelte leicht den Kopf und setzte sich auf den Stuhl, auf dem vorher noch Karyu gesessen hatte.

Kurz nachdem er saß hörte man ein Rumsen an der Tür und kurz darauf ein lautes Lachen.

Seine beiden Kollegen schienen sich ja prächtig zu amüsieren.

Wenn Zero nicht still war, dann war er so ausgelassen und verrückt, wie Karyu.

Kein Wunder, dass die beiden sich am besten verstanden und zusammen die meiste Scheiße bauten.

Hizumi musste unwillkürlich schmunzeln.

„Woran denkst du gerade?“, kam es auf einmal überraschend von Tsukasa und Hizumi zuckte leicht zusammen, was der andere bemerkte und ihn entschuldigend ansah.

Hizumi winkte das jedoch ab und antwortete mit einem breiten Lächeln.

„Ich hab nur gerade daran gedacht, wie viel Mist die beiden da draußen schon gebaut haben.“, auf diese Aussage hin musste auch Tsukasa lächeln.

Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu Hizumi.

Dieser fragte sich, warum er wieder leicht nervös wurde.

Lag es vielleicht an der Art, wie ihn der andere gerade ansah.

Der Blick war so ruhig und ein leichtes Verlangen glitzerte in den wunderschönen, dunklen Augen.

Hizumi bekam eine Gänsehaut.

Kein Wunder, dass der Drummer so beliebt war!

Sie sahen sich weiterhin schweigend an.

Je länger sie sich so ansahen, desto nervöser wurde Hizumi und desto verlangender und schmachtender wurde Tsukasas Blick.

Er musste irgendetwas sagen.

Nur was?

Hizumi fing an unruhig auf dem Stuhl hin und her zu rutschen.

Wieso merkte der andere eigentlich nicht, wie schamlos er ihn ansah…oder aber er merkte es sehr wohl und wollte Hizumi damit herausfordern?

Wollte er auf das Thema angesprochen werden?

Oder interpretierte er da nur wieder viel zu viel hinein?

Das Gesicht des anderen kam ihm sehr langsam näher und Tsukasas Lippen schrien förmlich nach einem Kuss.

Der Mund war leicht geöffnet und die vollen, weichen Lippen glänzten und strahlten eine unglaubliche Anziehungskraft aus.

Als Hizumi klar wurde, was er da dachte, wurde er leicht rot und als sich ihm die Lippen weiter näherten und er schon den warmen, unregelmäßigen Atem auf der Haut spüren konnte, da fing sein Herz plötzlich schnell an zu schlagen.

Ja es raste förmlich.

Dann Sekundenbruchteile später in einem flüchtigen und viel zu kurzen Moment, berührten ihn diese unglaublichen Lippen.

Sie waren sogar noch viel weicher, als er gedacht hatte.

Und sie waren angenehm warm.

Mit rotem Gesicht hatte sich Tsukasa aber wieder schnell von ihm getrennt.

Er schien verwirrt zu sein, warum Hizumi nichts gegen den Kuss unternommen hatte.

Die Sache war die… Er wusste es ja selber nicht und weil keiner wusste, was er sagen sollte, wurde es langsam immer peinlicher.

Auch Hizumi hatte gerötete Wangen und sah beschämt auf den Tisch.

Tsukasa sprang auf einmal auf.

„Es tut mir leid!“, sagte er schnell und man konnte an der zitterigen Stimme hören, dass er wohl den Tränen nahe sein musste.

Schnell verließ er den Raum und ließ einen verwirrten Hizumi zurück.

Warum hatte er ihn geküsst und warum hatte er das mit sich machen lassen???

Warum war der andere einfach gegangen?

„Ach Scheiße!“, sagte er verärgert, nahm sich seine Jacke und verschwand ebenfalls.

Das dass ein Fehler war sollte er noch zu spüren bekommen, da er noch geschminkt praktisch den Fans in die Arme lief.

Aber so verwirrt, wie er in dem Moment gewesen war, hatte er einfach nicht mehr daran gedacht.
 

Er lag wach und starrte die Decke an.

Was hatte er sich nur dabei gedacht Hizumi einfach zu küssen?

Wie sollte er sein Verhalten erklären?

Und eine Kleinigkeit spukte besonders in seinem Kopf herum und lies ihn nicht mehr los.

Warum hatte Hizumi sich einfach küssen lassen?

Er war sehr müde, wusste aber, dass er jetzt eh nicht schlafen konnte, also stand er auf und schlurfte ins Wohnzimmer, wobei seine Schlafanzugärmel so weit herunter rutschten, dass man nur noch seine Fingerspitzen sehen konnte.

Das konnte entweder daran liegen, dass er sein Oberteil ganz schön weit offen hatte und man einen tollen Ausblick auf seine muskulöse, weiche Brust hatte, oder es lag an der Tatsache, dass dieser Schlafanzug einfach ein paar Nummern zu groß war.

Für letzteres sprach, dass die Hosenbeine ebenfalls zu lang waren, so dass man nur die Hälfte von Tsukasas Füßen sah.

Beim laufen trat er auch immer darauf und er war schon einige Male morgens schlaftrunken, wie er war, darauf ausgerutscht.

Trotz dessen liebte er diesen Schlafanzug, weil Hizumi ihm den zum Geburtstag geschenkt hatte.

Seufzend lies er sich auf die Couch fallen.

Er starrte den Fernseher an.

Er versank förmlich in dem tiefen Schwarz des Bildschirms.

Sonst war es um ihn herum auch noch sehr dunkel, da er das Licht nicht angemacht hatte.

Sollte er die Glotze anmachen?

Nur starren half nicht weiter also machte er ihn an.

Sogleich sah er in das Gesicht ihres Sängers.

Na toll…

Gerade davon wollte er sich doch ablenken.

Erst wollte er umschalten doch dann entschied er sich dagegen und machte den Ton an.

Es war eine Dokumentation über D`espairs Ray und gerade lief ein Interview.

Es schlich sich ein Lächeln auf Tsukasas Gesicht, als er dem anderen beim reden zuhörte.

Er hatte eindeutig mehr für den anderen übrig, als gewöhnliche Freundschaft.

Er schmachtete ihn in letzter Zeit immer an.

Da reichte schon so ein Interview.

Er versuchte ja schon immer sich zurückzuhalten, aber versuch dass, mal bitte, wenn dein Schwarm permanent mit nacktem Oberkörper vor dir steht.

Meist sah er zwar nur den Rücken, aber hey, bei Hizumi reichte dass schon um zu schmelzen.

Vor allem, wenn Schweißperlen seinen Körper entlangliefen und auf der Haut so verführerisch glänzten.

Ein sehr tiefes Seufzen hallte in der Wohnung wieder.

So konnte es nicht mehr weitergehen.

Er musste mit dem anderen reden!

Das würde er eh, nach der heutigen Aktion müssen.

Auf einmal wurde ihm schwer ums Herz, was wenn er ihn deswegen nun verachtete.

Oh man…

Nani, was hatte er sich nur dabei gedacht?

Langsam fing er an zu frösteln und er knöpfte sein Oberteil weiter zu, dann nahm er sich eine Decke, wickelte sich darin ein und sah wieder auf den Bildschirm, bis er irgendwann über Musikvideos von anderen Bands hinweg einschlief.

Liebe?

Am nächsten Tag hatten sie frei.

Gestern war der letzte Tag der Tour gewesen und nun hatten sie das Wochenende ganz für sich.

Hizumi dachte schon den ganzen Morgen darüber nach, was er nun machen sollte.

Er musste mit Tsukasa sprechen!

Aber er war so unsicher und wusste nicht, was er tun oder sagen sollte und was Tsukasa wollte, das wusste Hizumi ja eigentlich, auch wenn es noch nicht ausgesprochen worden war.

Oder war das gestern vielleicht einfach aus einer Laune, des Drummers, heraus geschehen?

Nein, dann hätte er nicht so reagiert.

Er kippte gerade die vierte Tasse Kaffee in sich hinein.

Es war zum Verrückt werden.

Man, er musste doch nur zu ihm nach Hause.

Er war doch schon so oft da gewesen und hatte mit den anderen auch schon da übernachtet, weswegen er Tsukasa auch einen Schlafanzug geschenkt hatte.

Der lief nämlich immer in Boxershorts herum und er hatte Angst gehabt, sein Bandkollege würde sich irgendwann noch mal den Tod holen.

Immer barfuß und dann noch ohne Oberteil.

Wenn man so etwas auf der Bühne machte, dann war das etwas anderes.

Wegen der vielen Leute und vor allem wegen der Scheinwerfer, war es auf der Bühne immer sehr heiß.

Aber die Fliesen in Tsu-chans Wohnung waren sehr kalt.

Hizumi stand auf und setzte sich kurz danach wieder.

Wo war sein Mut?

Er wollte zu ihm und dann auch wieder nicht.

Er redete sich noch mal gut zu, dann erhob er sich abermals und stürmte schnell aus seiner Wohnung, bevor er es sich noch einmal anders überlegen würde.

Das gute Wetter und die ruhigen, leeren Straßen, sowie der warme Sommerwind, von alle dem bekam er nichts mit, so sehr war er in seinen Gedanken versunken.

Er kam erst wieder zu sich, als er vor der Tür seines Drummers stand und die Hand langsam und zögerlich zum Klingeln hob.

Leicht zitternd drückte er auf den Klingelknopf und hörte die schrille Glocke.

Nichts…

Er überlegte, ob er noch einmal klingeln sollte, doch er entschied sich dagegen und wollte sich gerade umdrehen, um zu gehen, da wurde die Tür doch geöffnet und ein völlig verschlafener Tsukasa sah bedröppelt den verwunderten Sänger an.

Der blickte einmal an dem anderen hinab und wieder hoch und stellte fest, dass er den Schlafanzug trug, den er ihm geschenkt hatte.

Aber wie er ihn trug!

Er hatte das Oberteil sehr weit aufgeknöpft und die eine Seite war ihm über die Schulter gerutscht, so dass man fast seinen ganzen Oberkörper sehen konnte.

Der Schlafanzug war eindeutig zu groß!

Da hatte er sich in der Größe wohl sehr verschätzt…

Sein Herz fing an schneller zu schlagen, als sein Blick zuletzt an der blanken Schulter hängen blieb und er musste schlucken und ein Erröten der Wangen unterdrücken.

Er wurde herein gebeten und sein Gegenüber hatte immer noch nicht so ganz realisiert, wer da stand.

Tsukasa gähnte herzhaft.

Er war erst vor drei Stunden eingeschlafen.

Er schlurfte voran, schmiss die Decke, unter der er zuvor noch gelegen hatte von der Couch auf den Sessel und setzte sich dann auf erst genanntes und bedeutete Hizumi, es ihm gleich zu tun.

Dann rückte er verschlafen sein Oberteil zurecht und knöpfte es ordentlich bis oben hin zu.

Hizumi bemerkte mit leichtem Erschrecken, dass er es bedauerte nicht mehr den Ausblick genießen zu können.

Ihm wurde klar, dass er den anderen zumindest schon mal sehr anziehend fand.

Hatte er sich deswegen gestern nicht gegen den Kuss gewehrt?

Er spürte einen Blick auf sich und sah auf.

Tsukasa sah in fragend an und schien so langsam aber sicher wach zu werden.

Er realisierte so langsam, dass das gestern noch befürchtete Gespräch näher rückte und wurde sehr nervös.

Hizumi hatte sich doch tatsächlich in die Höhle des Löwen getraut.

Auch Hizumi wurde etwas nervös, versuchte es aber zu unterdrücken.

„Wir sollten vielleicht mal über gestern reden…“, begann er unerwartet schüchtern und sah, dass Tsukasa sofort einen kräftigen roten Farbton annahm.

Ein Nicken, Stille…

Das Gespräch war auf einmal fest gefahren und beide sahen peinlich berührt auf den Boden.

Ihre Herzen schlugen schneller, ob nun vor Aufregung oder Liebe.

Irgendwann hielt Tsukasa es nicht mehr aus und sah Hizumi an.

Dieser bemerkte es wie immer, dass er angesehen wurde und erwiderte den Blick.

„Also…….Ich hoffe, ich hab dich gestern nicht verschreckt…“, sagte er leise.

„Wieso hast du mich geküsst?“, fragte Hizumi, die ihm so wichtige Frage, um es endlich hinter sich zu bringen.

Wie sollte Tsukasa darauf antworten, ohne den anderen zu verwirren oder abzustoßen?

Sollte er ihm seine Liebe gestehen?

Aber er hatte zu viel Angst vor Abweisung.

„…Ich wollte es!“, das war eine bescheuerte Antwort, aber die einzige, die ihm einfiel.

Hizumi sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an.

Sie saßen weit auseinander auf der Couch, aber nun rutschte Hizumi näher heran.

Sofort sah der andere auf den Boden, da er aufgrund der Nähe schon wieder errötete.

Der andere sollte das nicht sehen, aber das tat er.

Hizumi wollte nicht ignoriert werden, also nahm er Tsukasa beim Kinn und sorgte dafür, dass wieder ein Blickkontakt hergestellt wurde.

Das war ein Fehler!

Er spürte die weiche, warme Haut unter seinen Fingern und sah die ihm so nahen, wunderschönen, sinnlichen Lippen des anderen und bekam auf einmal tierische Lust auf diesen.

Tsukasa ging es da nicht anders.

Das wunderschöne Gesicht des Sängers, so nah an seinem und er berührte ihn.

Er atmete den warmen Duft ein.

Beide gaben gleichzeitig ihrem inneren Drang nach und sie küssten sich kurz, dann noch ein paar Mal.

Beim letzten, eher keuschen Kuss sollte es heißer werden und sie klebten förmlich aneinander.

Sie pressten ihre Lippen verlangend aufeinander und es dauerte nicht lange schon wurde daraus ein Zungenkuss und sie fingen dabei an sich aneinander zu schmiegen.

Tsukasa legte seine Hände auf die Brust des anderen und streichelte mit den Fingerspitzen darüber.

Er spürte die feinen Muskeln.

Hizumi hatte eine Hand an der Hüfte seines Gegenübers und die andere strich über den Rücken und immer wieder über die feinen Linien der Schulterblätter.

Verdammt, war das geil!

Hizumi hätte nie gedacht, dass er das mal denken würde und noch weniger, dass er DAS mit seinem Bandkollegen machen würde.

Sie mussten zwischendurch nach Luft schnappen und da dies immer mehr erschwert wurde, je länger sie sich so heiß und leidenschaftlich küssten, fingen sie bald an in den Kuss hinein zu keuchen.

Ihr Atem war total unregelmäßig und ihre Herzen schlugen wahnsinnig schnell.

Tsukasa wurde mutiger und legte seine Arme auf Hizumis Rücken und er drückte den anderen ganz nah an sich.

Dann war es so weit und sie mussten den Kuss dank Luftnot trennen.

Sie keuchten und der Atem des jeweils anderen traf die vom küssen noch roten Lippen, des Gegenübersitzenden.

Sie hatten beide noch einen verklärten Blick und auf ihren Wangen hatte sich ein roter Schimmer gelegt.

Tsukasa hatte seine Hände immer noch auf Hizumis Rücken und der hatte wiederum seine auf Tsukasas Hüften.

Als sie wieder einigermaßen atmen konnten drückte Hizumi Tsukasa in die weichen Polster der Couch und fing wieder an ihn zu küssen, wobei er über ihm gebeugt war.

Er hatte ein Bein zur Stütze noch auf dem Boden und das andere nahe an dem Schritt des Untenliegenden.

Eine Hand wanderte unter das Schlafanzugoberteil und durch das nach oben schieben öffneten sich die Knöpfe.

Schnell lag Tsukasa mit freier Brust da und wurde von Hizumi gemustert.

Der hatte dabei ein breites Grinsen auf den Lippen.

Tsukasa wurde rot und konnte dem anderen nicht mehr ins Gesicht sehen.

Sein Atem wurde immer schneller und sein Brustkorb hob und senkte sich.

Das machte Hizumi scharf und er viel endgültig über den anderen her.
 

Er konnte es immer noch nicht fassen…

Er hatte gerade mit Hizumi geschlafen.

Auf der Couch hatte der die dominante Position gehabt, aber als sie es unter der Dusche noch mal gemacht haben, da wechselten sie und dieses mal war es Tsukasa, der vernaschen durfte.

Inzwischen lagen sie im Bett und Hizumi schlief.

Er schien auch ziemlich wenig Schlaf gehabt zu haben.

Er sah dem anderen in das ruhige, entspannte Gesicht und lächelte.

Er sah so friedlich aus und ein bisschen, wie ein kleines, unschuldiges Kind.

Das stand ganz im Gegensatz zu dem, was sie noch vorhin getan hatten.

Leicht strich Tsukasa mit seinem Finger über die Wange des Sängers.

Sie war so weich und zart.

Er kuschelte sich noch näher an den leicht eingerollten Körper und vernahm wieder Hizumis umwerfenden Duft.

Mit Schmetterlingen im Bauch und einem zufriedenen Lächeln schlief auch er nun ein.

Als er nach einigen Stunden wieder erwachte, da war der Platz neben ihm kalt und leer.

Hizumi war gegangen und hatte ihn allein zurückgelassen.

Plötzlich bekam er Angst und ihm wurde ganz kalt.

Was, wenn der andere nur mit ihm gespielt hatte?

Wenn dass für diesen alles nur körperlich gewesen war?

Und hatte er nicht auch ein bisschen Schuld daran, falls es so war, da er gesagt hatte, er habe ihn nur geküsst, weil er gerade Lust dazu gehabt hatte?

Er musste gerade die Tränen herunterschlucken, die hinaus wollten.

Vielleicht übertrieb er auch nur und der andere hatte noch etwas vorgehabt.

Anrufen wollte er nicht, dass traute er sich nicht, also musste er auf eine Antwort warten. Wenn das Wochenende rum war, würden sie sich ja eh wieder sehen.

Es war aber so schön gewesen…

Er betete, dass es das nicht einfach war.

Er wollte Hizumi jetzt noch viel mehr als vorher.

Noch VIEL mehr.

Und nicht nur körperlich!
 

Bedrückt und unsicher betrat Tsukasa den Proberaum und stellte fest, dass er ausnahmsweise mal der letzte war, der eintraf.

Für gewöhnlich war er eigentlich immer einer der ersten und saß oft schon hinter dem Schlagzeug, um sich aufzuwärmen.

Nun wurde er von drei Augenpaaren gemustert.

Zwei Personen warfen ihm ein vielsagendes Lächeln zu, der andere drehte sich um, nahm die Drumsticks vom Tisch und warf sie ihm zu.

Hizumi hatte nichts gesagt, aber alle wussten, dass er damit den Beginn der Probe „eingeworfen“ hatte.

Also schlurften sie an ihre Plätze und fingen an zu spielen, bzw. zu singen.

Hizumi schien nicht so gute Laune zu haben und Tsukasa bedrückte das sehr.

Es schien, als würde der andere ihre gemeinsame Nacht bereuen.

Er spielte total unkonzentriert und machte dementsprechend auch viele Fehler, weshalb sie schnell die Probe beendeten.

Wieder bekam er merkwürdige Blicke von Zero und Karyu zugeworfen.

Hizumi blieb weiterhin kalt und versuchte ihm aus dem Weg zu gehen.

Dieses Abweisende hielt Tsukasa nicht aus!

Es schmerzte ihn unglaublich und er musste die Tränen unterdrücken.

Er wollte sich nicht die Blöße geben und vor den anderen weinen.

Er sollte mit dem anderen reden, aber wie, wenn er ihm aus dem Weg ging?

Als Tsukasa langsam in Hizumis Richtung lief, da stand dieser auf und ging hinaus auf den Flur.

Erstaunte Blicke kamen von den zurückgelassenen.

„Was für ne Laus ist dem den über die Leber gelaufen?“, kam es von Karyu verwundert.

Zero zog das Schweigen vor.

Er dachte sich so seinen Teil dazu.

Tsukasa konnte nichts sagen, hatte er doch gerade genug damit zu tun seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen.

Er zögerte kurz, dann lief er auch auf den Flur.

Er sah ihn auf und ab, konnte ihren Sänger aber nirgends entdecken.

Wo war er wohl hingegangen?

Er versuchte es zuerst am Kaffeeautomaten und er hatte Glück.

Da stand Hizu und starrte das große Ding vor sich an, wie es rappelnd den Kaffee in einen Becher laufen ließ.

Hizumi spürte wieder diesen Blick in seinem Rücken und er überlegte kurz, ob er sich umdrehen sollte, oder nicht.

Dann entschied er sich doch dafür sich umzudrehen.

Es war ihm unangenehm nun mit dem Drummer zu reden, da er Zweifel hatte, ob das Gespräch gut ausgehen würde.

Er hatte sich den Rest des Wochenendes über diesen einen Tag Gedanken gemacht und er hatte das dumme Gefühl, dass Tsukasa mehr für ihn empfand.

Aber er wusste nicht, wie er zu der Sache stand.

Gut es war echt geil gewesen, aber hatte er Gefühle für den anderen, die über das rein Körperliche hinaus gingen?

Er wollte Tsukasa doch nicht weh tun, also versuchte er ein Gespräch mit ihm zu vermeiden, bis er wusste, was er fühlte.

Aber das ist ja dann wohl gerade schief gegangen.

Schweigend sahen sich die beiden an.

Keiner traute sich auch nur ansatzweise etwas zu sagen, also sahen sie nach einer Weile aneinander vorbei und hingen ihren Gedanken nach, bis Schritte auf dem Flur zu hören waren.

„Mensch Kinders, wo bleibt ihr denn?

Wenn wir ein neues Album herausbringen wollen, dann müssen wir auch was dafür tun.

Kommt endlich Zero schläft sonst noch vor Langeweile ein.

Und dann könnt ihr sehen, wie ihr ihn wieder wach bekommt!“, meckerte Karyu und musste zum Schluss breit grinsen.

Er hatte es einmal versucht den anderen zu wecken und war nur knapp einer Faust entkommen.

Das Bild des verschlafenen, wütenden Zeros und der anderen beiden wollte nicht mehr aus seinem Kopf heraus und er ging kichernd wieder zurück zum Proberaum.

Hizumi schüttelte den Kopf.

Als Tsukasa sich in Bewegung setzte, da nahm er seinen Kaffee und folgte ihm.

Zurück im Proberaum konnten sie Zero auf dem Bass spielen hören, während Karyu an seiner Gitarre herum hantierte.

Seufzend setzte sich Tsukasa hinter seine Drums und wartete, bis Hizumi auch seinen Platz eingenommen hatte.

Dann gab er mit ein paar Schlägen auf seinen Drumsticks den beginn an.

Und sie spielten.

Leider war der Drummer immer noch sehr unkonzentriert, obwohl er sich ja schon große Mühe gab alles richtig zu machen.

Nach einer Weile gaben sie es genervt auf und beschlossen am nächsten Tag weiter zu machen.

Zero war so schnell aus dem Raum verschwunden, so schnell konnte man gar nicht gucken.

Er brauchte nach der Probe wohl dringend eine Zigarette.

Auch Karyu schien es eilig zu haben.

Nachdem er seine Gitarre weg gestellt hatte schnappte er sich schnell seine Jacke und war dann weg.

Wieder einmal blieben Hizumi und Tsukasa alleine zurück.

Plötzlich herrschte bedrückende Stille.

Hizumi hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und trank etwas Wasser.

Tsukasa sah ihm dabei zu und stand an einer Wand gelehnt dem Stuhl gegenüber.

Als die Wasserflasche leer war schmiss Hizumi sie in den etwas weiter entfernten Papierkorb.

Er warf ziemlich gut und traf eigentlich immer.

Als sie mal gemeinsam beim Bowling gewesen waren, da war er auch nicht schlecht gewesen.

Es war nun unvermeidbar, dass sie miteinander sprachen.

Nervös ging Tsukasa auf Hizumi zu.

Kurz vor ihm blieb er stehen und ging in die Hocke, um dem anderen ins Gesicht sehen zu können, was dem Boden zugewandt war.

„Wieso bist du letztens einfach gegangen?“, fragte Tsukasa und er musste schlucken, als der andere ihn nun endlich ansah.

Hizumi war sich unsicher, was er sagen sollte.

Er suchte nach den richtigen Worten, fand sie aber nicht.

Also sagte er einfach, was ihm gerade in den Sinn kam.

„Ich wollte dich nicht wecken, weil du so friedlich geschlafen hast, aber ich wollte auch nicht länger bleiben.

Entschuldige, das war unsensibel.“, er hoffte, dass das die richtigen Worte waren.

Zumindest beruhigten sie Tsukasa.

Er war unsicher, ob er nach den Gefühlen des anderen für ihn fragen sollte oder nicht.

Aber er traute sich nicht, war er doch gerade über die Aussage ihres Sängers sehr glücklich.

Als Tsukasa unsicher lächelte, entwich etwas von der Spannung aus Hizumi und er war froh, dass der andere ihm nicht mehr sauer war.

Er hatte so ein schönes Lächeln.

Verträumt sah Hizumi in das Gesicht vor ihm und Angesehener wurde leicht rot und sah ihn mit einem unsicheren Lächeln zurück an.

Unerwartet hob er einen Finger und fuhr Tsukasas Konturen nach.

Dieser schmiegte sich genießerisch an die warmen, weichen Finger und schloss die Augen.

Er stützte sich mit den Händen auf Hizumis Knien ab um einen besseren Halt zu haben.

Die Pose, die sie nun hatten war doch sehr anzüglich.

Gut, dass Hizumi die Beine nicht sonderlich weit auseinander hatte.

Als er gerade auf diesen Gedanken, kam, da durchfuhr ihn wieder diese unglaubliche Lust.

Er wollte den anderen hier und jetzt.

Warum wusste er nicht, er wusste nur, dass er gerade nicht mehr klar denken konnte.

Als Tsukasa seine Augen wieder öffnete sah er sofort, das Hizumi das pure Verlangen im Gesicht stand.

Er wurde sofort rot.

Aber… er wollte dem anderen den gefallen tun und ihn befriedigen.

Reden konnten sie eh nicht, wenn der Sänger so drauf war.

Schnell gab Tsukasa dem anderen einen Kuss, dann sah er ihn mit einem eindeutigen Blick an.

Die Atmung des anderen beschleunigte sich vor Aufregung und Vorfreude, als er verstand.

Er öffnete die Beine und augenblicklich fummelte Tsukasa am Reisverschluss der Hose herum.

Weil er so aufgeregt war dauerte es etwas, aber schließlich war die Hose offen und er nahm das inzwischen schon stehende, harte Ding in den Mund.

Hizumi stöhnte einmal genießerisch auf, was Tsukasas Herz zum schneller schlagen brachte.

Er gab sich ganze Mühe es dem anderen recht zu machen.

Ein kurzer Blick hinauf, in das Gesicht Hizumis, jagte ihm einen wohligen Schauer ein.

Der Sänger hatte die Augen geschlossen und die Augenbrauen waren Sinnlich zusammengezogen, dabei lag sein Kopf im Nacken.

Er keuchte immer wieder und ab und zu erklang ein Stöhnen.

Tsukasa bekam langsam Luftnot.

Er machte das hier gerade zum ersten Mal und war noch etwas verunsichert.

Er leckte jetzt über die Spitze, um so auch nach Luft zu schnappen.

Als er kurz tief eingeatmet hatte, da steckte er ihn wieder rein und saugte daran.

Hizumi hielt es langsam nicht mehr aus nur still da zu sitzen und er bewegte seine Hüfte mit, drang so tief in den Mund des anderen ein.

Tsukasa wusste, dass der andere schon kurz vor dem Höhepunkt stand und gab sich noch einmal sehr viel Mühe.

Dann hörte er, wie Hizumi sinnlich schrie und kurz darauf spürte er eine Flüssigkeit in seinem Mund, die er ohne zu überlegen aus Reflex hinunter schluckte.

Er hatte Hizumis Männlichkeit immer noch im Mund, als gerade die Tür schwungvoll aufgestoßen wurde und Zero hereinkam.

Der Anfang eines Happyends?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Übernachtung

Gerade war das Konzert vorbei und ich saß auf der Bank in der Umkleide.

Ich starrte auf den Boden und konnte immer noch das Kreischen der Fans in meinen Ohren hören.

Eine Sache beschäftigte mich ziemlich.

Es kann sein, dass ich mir das nur eingebildet habe, aber war da nicht Satoshi, der Sänger von Girugämesh im Publikum gewesen?

Ich merkte, dass ich nun dringend eine Zigarette brauchte, also kramte ich in meiner Tasche herum und entnahm ihr meine Zigarettenschachtel.

Schnell steckte ich mir einen Glimmstängel in den Mund und suchte dann nach meinem Feuerzeug.

Ich hielt die Flamme unter die Zigarette und machte sie somit an, dann sog ich den Qualm tief ein und genoss es.

Ich spürte sofort die entspannende Wirkung die es auf mich hatte.

Schnell entließ ich den Rauch auch schon wieder und sah ihm fasziniert hinterher, bis er verflogen war.

Dann bemerkte ich wie unser Sänger mich ansah.

Warum tat er das?

Noch bevor ich etwas fragen konnte, sah Hizumi zu Karyu hinüber und ich dachte mir, dass es wohl nichts Besonderes gewesen war.

Allerdings wirkte er etwas nervös und Tsu starrte ihn auch die ganze Zeit an.

Ich bekam ein ungutes Gefühl und wollte hier raus.

Ist sowieso besser für Hizumi.

So störe ich ihn mit meiner Raucherei nicht.

Ich fragte Karyu, ob er mit mir raus eine rauchen gehen wolle, doch der war so in Gedanken versunken, dass er es gar nicht mitbekam.

Ich ging also alleine Richtung Tür und als ich sie öffnete, da empfing mich ein kalter Windhauch, der mich frösteln ließ.

Schnell ging die Tür hinter mir wieder zu und ich stand da, rauchte weiter und versuchte die Kälte zu ignorieren.

Mir ging Satoshi nicht mehr aus dem Kopf.

Hatte ich mir das ganze wirklich nur eingebildet?

Als ich ihn das erste Mal getroffen hatte, bei irgend so nem Event, da hatte er mich gleich verzaubert.

Er war mir recht ähnlich…irgendwie…

Er strahlte eine Unnahbarkeit aus und konnte dennoch lustig und überdreht sein.

Er war um einiges jünger, aber ich konnte trotzdem nicht mehr wegsehen.

Ich warf die Kippe auf den Boden, die ich in der Zwischenzeit ausgeraucht hatte und dann ging plötzlich die Tür auf und Karyu kam zu mir.

„Wieso bist du einfach ohne mich gegangen?“, fragte er mich mit einem Schmollmund.

Ich wunderte mich, dass er wirklich nicht mitbekommen hatte, dass ich ihn angesprochen hatte.

Was wohl in seinem Kopf so vorgegangen war?

„Ich hab dich doch gefragt, ob du mitkommst!

Woran hast du denn gedacht?

Du warst so abwesend.“, fragte ich ihn neugierig.

„Ich hab an dich gedacht…an deinen schönen Hintern und daran, dass ich dich auf der Bühne am liebsten vernascht hätte!“, sagte er mit einem breiten Grinsen und kam dabei meinen Lippen immer näher.

Ich war sauer und wollte nicht von ihm geküsst werden, also wirbelte ich ihn herum und er knallte gegen die Tür.

Daraufhin lachte er mich laut aus.

Ich musste wohl ein komisches Gesicht gemacht haben.

Ich grummelte ihn also leise an und dass brachte ihn zum schmunzeln.

Wieso musste der Idiot mich auch immer auslachen?

Das hasse ich doch so!

Ich verkniff mir einen Schmollmund, aber trotzdem wuschelte er mir durchs Haar.

Und das weiterhin grinsend.

Was sollte das?

Ich knuffte ihm in die Seite, da ich auch das nicht besonders mochte.

Es schien Karyu einen höllischen Spaß zu machen mich immer zu ärgern.

Ich seufzte.

Auf einmal nahm er mich ohne Vorwarnung in die Arme.

Er knuddelte mich und das war nun schon die dritte Sache, die ich nicht mochte.

Aber ich wusste ja, dass er das dieses Mal nicht böse meinte, also ließ ich es über mich ergehen.

Nach einer Weile dann ließ er mich los und lehnte sich gegen die Wand.

Er holte eine Zigarette aus der Jackentasche und zündete sie an.

Auch ich fischte wieder nach einer und tat es ihm gleich.

So standen wir lange schweigend da und rauchten uns gemütlich eine.

An die Kälte hatte ich mich inzwischen gewöhnt.

Ich bemerkte, dass Karyu mich musterte, aber mit einem komischen, undefinierbaren Blick.

Ich sah ihn fragend an, doch er lächelte nur und schüttelte dann den Kopf.

Plötzlich hörten wir, wie Hizumi ein `Ach Scheiße´ ausrief und wir sahen uns verwundert an.

Langsam drehten wir uns zur Tür, schnippten noch unsere Kippen weg und öffneten sie dann.

Wir sahen nur noch Hizumis Rückseite davoneilen.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also sagte ich gar nichts.

Von Karyu kam ein: „Was war das?“, und dann herrschte wieder Stille.

Mir war klar, dass diese aber nicht lange andauern würde, weil Karyu Stille hasste.

„Komm, gehen wir uns abschminken, denn können wir auch langsam mal nach Hause.

Is ja schon spät.“, sagte er und warf mir ein weiches Lächeln zu.

Ich nickte nur und folgte ihm zur Maske.

Ich dachte darüber nach, was ich an unserm freien Wochenende so tun wollte.

Am Ende gab ich es auf.

Ich hatte keinen Plan, außer vielleicht ein paar Videos von Girugämesh sehen.

Da brach Karyu mal wieder die Stille zwischen uns.

„Sag mal…du hast doch heute sicher nichts mehr vor, oder?“, fragte er und sah mich eindringlich an.

„Nö, wieso?“, antwortete ich und wartete gespannt auf seine Antwort.

„Hast du vielleicht Lust mal wieder zu mir zu kommen?

Du könntest bei mir übernachten und wir könnten dann morgen vielleicht zusammen nen Film sehen, oder so…“, schlug Karyu mir vor und es hörte sich gar nicht mal so schlecht an.

War auf jeden Fall besser, als alleine zu Hause herum zu hocken und nichts zu tun, also sagte ich mit einem Nicken zu und er grinste mich breit und zufrieden an.

Als wir aus der Maske kamen und uns auch schon umgezogen hatten, da führte mich Karyu zu seinem Wagen und er fuhr mich zu sich nach Hause.

Dort angekommen setzten wir uns in sein Wohnzimmer.

Ich musste wieder an Hizumi denken und daran, dass Tsukasa ihn immer in letzter Zeit anstarrte.

Ob ich mir das nur einbilde, oder ist es wirklich so?

Um mir Gewissheit zu verschaffen fragte ich also Karyu.

„Sag mal, hast du auch das Gefühl, dass Tsukasa Hizumi in letzter Zeit andauernd ansieht?“, fing ich an und mein gegenüber sah mich sicher an.

„Hmmm, dass ist mir auch schon aufgefallen!

Auch heute auf der Bühne.

Gut, dass die Fans das nicht mitbekommen.

Glaubst du auch, der hat sich in unser Goldkehlchen verliebt?“, fragend sah er mich an und ich lächelte leicht.

Wir hatten genau dieselben Gedanken.

Das fand ich an Karyu immer so toll.

Wir verstanden uns immer sehr gut.

Mein Lächeln reichte ihm als Antwort und auch auf sein Gesicht schlich sich ein Grinsen, dass aber leicht perverse Züge hatte.

Also echt, woran er schon wieder dachte.

Manchmal hatte ich das Gefühl, er könnte schwul sein.

Genau wusste ich es jedoch nicht.

Aber ich glaube, dass will ich auch gar nicht wissen…

Karyu bemerkte, dass ich in meinen Gedanken woanders war.

„Was hast du?“, fragte er deswegen interessiert.

Ich konnte ihm natürlich nicht wahrheitsgetreu antworten, was sollte ich auch sagen?

Ich konnte ihn ja nicht fragen, ob er schwul ist, wobei…er wäre sicher nicht sauer wegen so was…oder?

„Was meinst du haben die gemacht, als wir draußen waren?

Warum ist Hizu weggerannt?“, er grinste mich nur sehr breit an und er hatte ein Funkeln in den Augen.

Er schien gerade sehr dreckige Gedanken zu haben und ich hob eine Augenbraue.

Er war manchmal echt unmöglich…

„Willst du wirklich wissen, was ich denke…?“, fragte er mit verschmitztem Lächeln und versautem Unterton in der Stimme.

„…Nein ich glaub ich kanns mir ganz gut vorstellen…“, gebe ich zurück und versuche krampfhaft die aufkommenden Gedanken nicht in Bildern zu denken.

Er lacht dreckig auf und sieht mich dann wieder an.

Ein leichter Schauer läuft mir den Rücken runter…

Und der is nicht schwul?

Auf einmal muss ich herzhaft gähnen.

Karyu wirft mir ein sanftes Lächeln herüber.

„Sollen wir schlafen gehen?

Es ist ja schon ziemlich spät.

Wir können ja auch morgen noch weiter reden.“, sagt er und ich kann ihm wieder nur mit einem Nicken zustimmen.

Er erhebt sich und ich folge ihm.

Im Schlafzimmer angekommen ziehe ich mich bis auf die Boxershorts aus, er tut dasselbe.

Ich spüre seine Blicke auf meiner Haut, versuche es aber zu ignorieren.

Er ist einfach pervers…ist der Entschluss den ich fasse.

Ich bin zu müde, um darüber weiter nachzudenken, oder mich darüber aufzuregen.

Ich werfe mich aufs Bett atme einmal aus und verkrieche mich dann unter seiner warmen, weichen Bettdecke, die frisch gewaschen riecht.

Ich habe schon die Augen geschlossen, als er sich zu mir legt und es dauert auch nicht lange, dann bin ich eingeschlafen.

Während ich am wegdriften bin, kommt es mir noch so vor, als würde eine Hand über meinen Oberkörper streichen.

Filmeabend

Ich lag noch in einem Dämmerschlaf, da merkte ich, wie sich dreiste Sonnenstrahlen einen Weg in mein Gesicht bahnten.

Ich kniff murrend die Augen zusammen und versuchte ihnen zu entkommen, indem ich mich unter der Bettdecke vergrub.

Ein leises Kichern von Karyu drang gedämpft an mein Ohr, aber alle das bekam ich nicht wirklich mit, da ich ja noch halb am schlafen war.

Ich war nun mal ein Morgenmuffel…na und!

Plötzlich wurde mir kalt und jemand packte mich an den Schultern.

Nur langsam wurde ich wach, als ich auch schon unsanft geschüttelt wurde.

Ich war sauer und konnte noch nicht wirklich klar denken.

Also dachte ich nicht, sondern handelte nur.

Das Schütteln sollte aufhören, also holte ich weit aus und schlug in die Richtung, in der ich den Übeltäter vermutete.

Der schien knapp ausgewichen zu sein.

Das Schütteln hatte aufgehört und ich saß mit saurem Blick im Bett und versuchte endlich vollkommen wach zu werden…was echt schwer war.

Als ich mich umsah, stellte ich fest, dass Karyu auf dem Boden hockte und mich verdutzt und dann belustigt ansah.

Beim ausweichen muss er vom Bett gefallen sein.

Verschlafen blinzelte ich ihn an und er fing laut an zu lachen.

Augenblicklich spürte ich, wie ich rot wurde.

Dieses Mal konnte ich mir das Schmollen nicht verkneifen und er fing an mich zu patten.

Wie ich das hasste!

Ich schlug ihm gegen den Arm und er lachte noch mehr.

Wütend und mit beleidigtem Blick stand ich auf und ging an ihm vorbei, ohne ihn anzusehen und verschwand in seinem Bad.

Karyu war schon fertig angezogen gewesen.

Er musste also schon seit einer Weile wach sein.

Gedankenverloren duschte ich und war fertig, ohne richtig realisiert zu haben, dass ich mich überhaupt bewegt hatte.

Als ich gerade die Badezimmertür zu gemacht hatte, wuschelte Karyu mir durch die Haare, was mich laut fluchen ließ.

Dieser Idiot musste mich aber auch immer ärgern!

Ich warf ihm einen tödlichen Blick zu und er grinste nur breit.

Ich starrte ihn weiterhin so an und dann lachte er kurz auf und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Jetzt sei doch nicht immer noch so eingeschnappt!

Nächstes Mal wecke ich dich liebevoller.

Versprochen!“, sagte er und drehte sich um und ging in die Küche.

Ich schüttelte gereizt meinen Kopf und folgte ihm, aber ich konnte ihm nicht mehr lange böse sein, da der Tisch schon gedeckt war und wir aßen erst einmal.

Erst als wir am abräumen waren bemerkte ich, dass es schon zwei Uhr mittags war.

Gut dass mich Karyu geweckt hatte!

Sonst hätte ich wahrscheinlich noch den ganzen Tag verschlafen…

Nun konnte ich ihm wirklich nicht mehr böse sein.

Ich fand es sogar lieb, dass er mich geweckt hatte…allerdings…es hätte wirklich etwas sanfter sein können!

Eine Weile saßen wir schweigend auf der Couch.

Ich war in Gedanken schon wieder bei Satoshi.

Ich musste endlich damit aufhören…

Auch Karyu schien seinen eigenen Gedanken nach zu hängen und ich könnte wetten, bei dem Grinsen, das er gerade mal wieder drauf hatte, dass diese nicht jugendfrei waren.

Plötzlich drehte er sich zu mir und schlug vor, dass wir mal wieder ein paar Horrorfilme sehen könnten.

Ich nickte nur und er sprang auf, um welche heraus zu suchen.

Ob Filme sehen jetzt das richtige war?

Ich war doch immer noch müde und dass, obwohl ich doch so lange geschlafen hatte.

„Welchen Film willst du sehen?

Ich hab hier fünf Stück, die du eigentlich noch nicht kennst…glaube ich.

Sind alle gut und schön blutig, also?“, fragte er mich und hatte einen ernsten Gesichtsausdruck.

Ich musste Schmunzeln.

Da ich wirklich noch keinen davon kannte und sie alle interessant aussahen, konnte ich mich nicht entscheiden.

„Ich hab heute nichts mehr vor.

Wenn du willst können wir auch alle sehen!“, sagte ich schließlich und Karyu hatte auf einmal ein abnormal breites Grinsen auf den Lippen.

Schnell schob er die erste DVD ein und setzte sich dann zu mir, mit einer Wolldecke.

Im Laufe des Films holte er noch ein paar Knabbereien und etwas zu trinken.

Als wir den dritten Film auch gesehen hatten, war mir leicht schlecht.

Die Filme waren wirklich sehr blutig und brutal und es ist mir nicht entgangen, dass das Hauptthema in allen dreien Sadismus gepaart mit Fetischismus war.

„Was wollen wir essen?

Ich hab irgendwie Lust auf Pizza und du?“, fragte er mich und beendete meine Gedanken, die sich ausnahmsweise mal nicht um Satoshi drehten.

Mir war etwas mehr übel geworden, als ich an die Tomatensoße dachte, aber da musste ich nun durch.

Da ich eigentlich gar keinen Hunger hatte war mir egal, was wir essen würden, also nickte ich mal wieder nur und er schnappte sich das Telefon.

Also irgendwie war ich noch ungesprächiger als sonst.

Wenn mir das schon auffiel, dann wollte ich gar nicht erst an Karyu denken.

Der würde sicher versuchen mich gesprächig zu machen und wenn es mit der Hilfe von Alkohol war.

Ich seufzte.

Dann traf mich ein Kissen von der Seite am Kopf und ich drehte diesen verwirrt um.

Karyu fing an zu kichern und dann zu lachen.

Wütend blitzte ich ihn an, dann grinste auch ich, aber hinterhältig.

Ich nahm das Kissen und schleuderte es zurück.

Dass ließ er natürlich nicht auf sich sitzen und wir begannen eine wilde Kissenschlacht.

An dessen Ende lagen wir auf dem Boden, viele Kissen um uns herum.

Karyu saß auf meiner Hüfte, hielt mir die Hände über den Kopf und kitzelte mich mit der freien Hand.

„Aufhören!

Ich ergebe mich!!!

Ich ergebe mich!!!“, schrie ich lachend und kleine Lachtränen liefen mir die Wangen hinunter.

Karyu lachte siegessicher auf und erbarmte sich dann.

Er hörte auf mich zu kitzeln und legte seine Hand neben meinen Kopf.

Meine Hände hielt er immer noch fest und ich grinste ihn Luft schnappend und keuchend an.

Er grinste zurück.

Mein Brustkorb hob und senkte sich sehr schnell und ich war froh, dass nicht das gesamte Gewicht des anderen auf mir lag.

Plötzlich veränderte sich Karyus Blick und sein Lächeln wurde anzüglich.

Verwirrt starrte ich ihn mit zusammenbezogenen Augenbrauen an.

Er sagte jedoch nichts…

Ein Wunder, sonst redete er doch immer pausenlos.

Langsam kam er mir näher und ich drehte meinen Kopf automatisch weg.

Vor was hatte ich eigentlich Angst?

Es war doch nur mein trotteliger Freund Karyu!

Als ich von diesem Freund auf einmal die Lippen an meinem Hals spürte keuchte ich erschrocken auf.

„Karyu, was soll der Scheiß?

Lass das!“, sagte ich wütend und versuchte mich zu wehren, vergeblich.

„Du bist aber ganz schön schüchtern!

Hast es wohl noch nie mit einem Mann gemacht, oder?“, erwiderte er gelassen und leckte mir dann über den Hals.

„Scheiße man, lass das endlich!

Ich finde das gar nicht lustig!“, schrie ich ihn schon fast an.

„Ich werte das mal als nein…“, sagte dieser unverschämte Kerl und sah mich mit einem schiefen Grinsen an.

Worauf zum Teufel wollte er hinaus?

Wenn er mich ärgern will, bitte.

Aber nicht so!

Als es an der Tür klingelte, lachte er auf, ließ meine Hände los und tippte mir einmal auf die Stirn.

„Unsere Pizza ist da!“, sagte er fröhlich und unbeschwert, als wäre das gerade gar nicht passiert.

Er lief zur Tür und ich sah ihm skeptisch nach.

Ich fasste mir an den Hals.

Als unser Gitarrist mit zwei schachteln Pizza zurückkam, ließ ich meine Hand sinken und sah ihn an.

„Willst du da auf dem Boden übernachten?“, witzelte er und lachte mich schon wieder aus.

Wütend stand ich auf, klaute ihm eine Pizzaschachtel und setzte mich mit ihm zurück auf die Couch.

Essend sahen wir uns den nächsten Film an.

Der war nicht ganz so blutig.

Wir hatten aufgegessen und auch die ganzen Leckereinen waren leer, als wir den letzten Film reinlegten, um ihn uns anzusehen.

Und ich war wirklich froh, dass wir schon gegessen hatten, denn der war noch schlimmer, als alle anderen zusammen.

Ohne es wirklich zu realisieren rutschte ich immer näher an Karyu heran.

Bei einer bestimmten Stelle schreckte ich zusammen und schmiegte mich an den anderen, was der mit einem Grinsen bemerkte.

Man ich war doch sonst nicht so schreckhaft und konnte die brutalsten Sachen sehen, aber der andere hatte sich wohl ganze Mühe gegeben das Grausamste überhaupt herauszusuchen.

Ich klammerte mich an seinen Oberarm und er kicherte leicht.

Böse sah ich ihn an und daraufhin lächelte er sanft und warf mir einen entschuldigenden Blick zu.

Er legte seinen Arm um mich und fing an mir über den Arm zu streicheln.

Er zog mich nahe zu sich heran.

Ich wusste nicht genau, was ich davon halten sollte, aber die nächste Schreckensszene verwehrte mir das weitere Nachdenken.

Und ich war doch ganz froh jetzt nicht alleine zu sein.

Wer hätte denn auch gedacht, dass der Film so krank ist und gegen Ende immer schlimmer wird.

Der Film war vorbei und meine Finger waren immer noch in Karyus Hemd verhackt.

Ich starrte auf den Bildschirm, wo gerade eine Kindersendung oder so lief.

Und dass, obwohl es inzwischen kurz vor elf Uhr war.

Ich atmete langsam aus, versuchte dem Film zu folgen und beruhigte mich auch langsam wieder.

Ich ließ das Hemd los und legte meine Hand ruhig auf den Bauch des anderen.

Ich merkte langsam, wie ich immer müder wurde und schließlich schlief ich doch tatsächlich ein.

Guten Morgen?

Ich gleitete gerade aus meinem Traum heraus, indem ich diverse Dinge mit Satoshi angestellt hatte.

Ich spürte die weiche Matratze unter mir und merkte, dass mein Kopf auf einem weichen Kissen lag.

Karyu muss mich wohl ins Bett getragen haben, als ich gestern eingeschlafen war.

Auf einmal spürte ich heißen Atem an meiner Wange.

„Aufwachen Dornröschen…“, wurde mir leise und verführerisch ins Ohr gehaucht.

Ich grummelte leise.

Ich war ja praktisch schon wach.

Er musste mir doch nur noch etwas Zeit geben, um aufzustehen.

Dann schlug ich sofort die Augen auf, als ich zwei weiche Lippen auf meinen spürte.

Ich sah in das Gesicht meines Freundes, der die Augen geschlossen hatte und nun seine Lippen gegen meine bewegte.

Scheiße, was tat er da?!

Ich kramte meine Hände unter der Bettdecke hervor und presste den schweren Körper ein wenig von mir weg.

Der Kuss löste sich und Karyu sah mich mit einem weichen Blick an.

Ich warf ihm einen empörten und fragenden zurück.

„Na ich hab dir doch versprochen dich beim nächsten Mal liebevoller zu wecken.“, sagte er nun breit grinsend.

Ich gab ihm eine Kopfnuss warf ihn zur Seite und stand grummelnd auf.

Ich schleppte mich wortlos ins Bad und machte mich fertig.

Déjàvu.

So ähnlich lief es doch gestern auch.

Nur dieses Mal hatte ich mir nichts zum umziehen mitgenommen.

Ich musste mir also ein Handtuch um die Hüften werfen und zurück ins Schlafzimmer laufen.

Karyu lag dort verträumt auf dem Bett und rappelte sich auf, als er meine Schritte hörte.

Er sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

„Willst du etwa weiter machen?“, fragte er mich mit tonloser Stimme.

„Nein man!

Ich hab mir nur nichts zum umziehen mitgenommen.

Kannst du mir etwas leihen?“, gab ich leicht gereizt zurück und versuchte krampfhaft zu verdrängen, dass dieser Vollidiot mich gerade geküsst hatte.

Ein leises Kichern und Karyu stand auf, um in seinem Kleiderschrank zu wühlen.

„Wird dir aber sicher zu groß sein“, sagte er und ich konnte die Stimme nur gedämpft hören, da er mit seinem Kopf noch im Schrank steckte.

„Macht nichts.

Wenn ich nachher den Mantel darüber ziehe, dann sieht das eh keiner.“, gab ich zurück.

Dann tauchte sein Kopf wieder auf und er drückte mir Jeans einen Pulli und Boxershorts in die Hand.

„Arigatou.“, sagte ich noch schnell und machte mich wieder auf den Weg zum Bad.

Ich hörte noch, wie er mir ein „Bitte!“ hinterher rief.

Als ich dann fertig angezogen war aßen wir wieder zusammen.

Die Sachen waren mir echt viel zu groß!

Ich trat die ganze Zeit auf die Hosenbeine und hatte Mühe nicht zu fallen.

Darüber machte sich Karyu natürlich wieder lustig und ich hatte das dumme Gefühl, dass er mir absichtlich sehr große Klamotten gegeben hatte.

Gut er war der Größte in der Band und ich der Kleinste, aber so übergroß konnten seine Sachen doch gar nicht sein, oder?

Wir redeten noch eine Weile über Hizumi und Tsukasa, dann ging ich.

War Zeit mal wieder nach Hause zu kommen.

Der Heimweg erwies sich allerdings als gar nicht so einfach.

Auch mit Schuhen war die Hose noch vieeel zu lang und ich stolperte immer wieder.

Es war nicht mehr allzu weit bis zu mir nach Hause, da trat mir so ein dahergelaufener Vollidiot, dessen Mutter ihn wohl als Kind öfter zu heiß gebadet hatte, auf ein Hosenbein und ich fiel dem Passanten vor mir direkt in die Arme.

Lachend lief der Junge weg und ich grummelte böse.

Dann schweiften meine Gedanken rüber, zu der Person, die mich netterweise aufgefangen hatte.

Ich murmelte ein „Arigatou“ und sah der Person dann ins Gesicht.

Für einen Moment blieb mein Herz stehen, nur um kurz darauf abnormal schnell weiter zu schlagen.

Satoshi stand vor mir und sah mich freundlich lächelnd an.

„Kein Problem!“, sagte er und sah mir direkt in die Augen.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte und als ich merkte, dass ich ihn immer noch an den Schulter festhielt, da ließ ich ihn schnell los und sah verlegen auf den Boden.

Satoshi folgte meinem Blick und fing leicht an zu kichern.

Er hatte es wohl eigentlich unterdrücken wollen, so gedämpft, wie es sich anhörte, aber er konnte es nicht so ganz.

Er hatte die Hose in Übergröße bemerkt.

„Warum hast du denn eine so große Hose an?“, fragte er.

„Ich hab bei Karyu…einem Freund gepennt, zwei Tage und hatte keine Wechselsachen mit.

Er grinste mich an, allerdings mit einem mitleidigen Blick.

„Der ist doch der Größte von euch…

Das is immer blöd, wenn man so große Freunde hat und dann bei ihnen pennt.

Das kenn ich nur zu gut.

Ich leide mit dir, Zero.“, sagte er und mein Herz hatte noch einen Aussetzer.

Der andere wusste, wer ich war!

Das stimmte mich sehr fröhlich und ich lächelte den anderen sanft an.

Mehr als ein weiters „Danke“ brachte ich nicht heraus.

„Sorry…

Du weist sicher nicht wer ich bin…“, doch weiter kam Satoshi nicht, denn er wurde von mir unterbrochen.

„Doch sicher weiß ich das!

Du bist Satoshi von Girugämesh!“, langsam wurde ich nervös und hibbelig, versuchte aber es mir nicht anmerken zu lassen.

„Mhmmm.“, kam die Antwort und Satoshi grinste mich fröhlich an.

Bevor noch etwas gesagt werden konnte, da vibrierte mein Handy.

Ich las mir schnell die SMS durch, nachdem ich den anderen entschuldigend angesehen hatte.

„Etwas wichtiges?“, fragte Satoshi und ich schüttelte den Kopf.

„Karyu hat mir nur geschrieben, dass ich nicht vergessen soll, dass wir uns morgen zur Probe treffen.“, sagte ich und mein gegenüber nickte.

Eine Weile blieben wir schweigend voreinander stehen und musterten den Boden, dann erhob Satoshi seine Stimme und brach die peinliche Stille.

„Ich sollte dann so langsam mal los…“, sagte er und ich merkte, dass ich sehr traurig wurde doch ich nickte nur stumm und der andere ging.

Ich blieb immer noch stehen, dann drehte ich mich um und konnte gerade noch sehen, wie Satoshi um die Ecke bog.

Annäherungsversuch

Ich kam fast zeitgleich mit Karyu am Gebäude an und wir gingen gemeinsam in den Proberaum, wo uns Hizumi schon empfing.

Es wunderte mich, dass Tsukasa wohl mal ausnahmsweise der letzte war, der kam.

Ich sah zu Karyu und der grinste mich bestimmt an.

Mir fiel unser Gespräch von gestern wieder ein und ich grinste leicht zurück.

Hizumi schien gedanklich total abwesend zu sein und Tsu war es körperlich.

Ob sie es wohl übertrieben hatten…?

Er versuchte an etwas anderes zu denken, da kam Tsukasa herein.

Er sah leicht verlegen aus und ich musste Grinsen.

Dann warf Hizu die Sticks zu Tsukasa und wir wussten alle sofort, dass wir nun mit der Probe anfangen konnten.

Unser Drummer spielte verdammt unkonzentriert und ich warf ihm immer wieder Blicke zu.

Ich war doch langsam recht besorgt und hatte die dumme Ahnung, dass es zwischen den beiden wohl nicht ganz so gut gelaufen war.

Wir hörten nach einer Weile auf zu spielen und als Tsu auf Hizu zu lief, ging dieser einfach hinaus.

Karyu war etwas verwirrt und fragte noch, was ihm wohl für eine Laus über die Leber gelaufen sei, dann ging auch Tsukasa.

Wir zurückgebliebenen starrten uns eine ganze Weile an.

Als keiner der beiden wieder kam wollte Karyu sie suchen gehen, auch wenn ich die Idee nicht ganz so gut fand.

Während er also auch ging, spielte ich noch etwas auf meinem Bass herum und irgendwann, ich hatte es gar nicht wirklich bemerkt, waren auch schon alle wieder da.

Wir spielten weiter, aber immer noch sehr grausam.

Ich hielt es langsam nicht mehr aus und bekam leichte Aggressionen, auch wenn ich sie nicht zeigte.

Als sie beschlossen die Probe zu verschieben, war ich heil froh, schnappte mir nur schnell meine Jacke und war dann weg.

Nur ganz schnell raus rauchen.

Dem Stress etwas Luft machen.

Ich war nicht weit gelaufen und stand an der Wand des Gebäudes gelehnt und sog den Rauch schnell und ungeduldig ein.

Dann hörte ich auch schon Karyu, der laut nach mir rief.

„Hier bin ich!“, gab ich zurück und er lief in die Richtung, aus der ich gerufen hatte.

Dann stand er vor mir.

„Wieso bist du nicht an dein Handy gegangen?“, fragte er mich und ich blinzelte ihn verständnislos an.

Mein Handy hatte doch gar nicht geklingelt…

Ich kramte in meinen Taschen nach.

Es war nicht da.

Ich seufzte, verdrehte die Augen und sah Karyu in die Augen.

„Ich hab es wohl im Proberaum liegen gelassen.“, gab ich ihm endlich eine Antwort.

Er grinste mich komisch an.

„Dann geh schnell und hol es.

Ehmm, hast du heute schon was vor?

Ich würde dich gerne noch einmal einladen.

Ich hab mir ne neue DVD gekauft und dieses Mal dürfte sie nicht so schlimm sein.“, redete er immer noch grinsend auf mich ein.

Leicht angesäuert sah ich ihn an, nickte aber dennoch und stiefelte los.

Ich hatte gerade nicht so gute Laune und er machte sie nicht besser.

Während ich die Treppen hinaufstieg, dachte ich schon wieder an Satoshi.

Er hatte mich sofort wieder erkannt und das ohne Schminke.

Ich riss die Tür auf und bekam den Schock meines Lebens!

Tsukasa hockte vor Hizumi und…

Ich wollte das Bild ganz schnell wieder verscheuchen, rannte schnell zum Tisch, nahm mein Handy, das darauf lag und verschwand ganz schnell wieder, ohne etwas zu sagen.

Mann war mir das peinlich!

Und den anderen ging es sicher auch nicht anders.

Das war etwas, dass ich nicht sehen wollte und ich bekam dieses verdammte Bild nicht mehr aus dem Kopf.

Als ich wieder aus dem Gebäude raus war, bemerkte ich nicht, dass Karyu mit mir redete.

Erst, als ich in seiner Wohnung stand sah ich ihn an und erzählte ihm von der peinlichen Sache.

Er hörte zu und lachte mich dann aus…na toll!

Wir diskutierten dann wild und tranken uns dabei noch etwas in Stimmung.

Dann kam Karyu auf eine Idee.

„Ich glaub, bei denen läuft alles so ein bisschen langsam…

Lass sie uns mit in eine Bar nehmen.

Dann füllen wir einen ab und lassen ihn vom anderen nach Hause bringen.

Dann gestehen sie sich in wilder Leidenschaft ihre Liebe.

Klingt doch gut, oder?“, fragte Karyu.

Ich sah in skeptisch an.

„Ich weiß nicht, ob dass auch so klappen wird…“, erwiderte ich.

Der Gitarrist machte die nächste Flasche Bier auf und redete dann voller Überzeugung weiter.

„Doch das klappt ganz sicher!“, und dann holte er das Telefon und rief die beiden an.

Ich kippte mir in der Zeit noch das ein oder andere Bier weg und war schon gut angeheitert, als wir losgingen.

Auch Karyu konnte man nicht mehr so ganz als nüchtern bezeichnen.

Viel mehr sollten wir vielleicht nicht mehr trinken.

Dann fing der andere auf einmal an herum zu albern und schubste mich leicht hin und her.

„Hey!

Lass das.

Wenn ich falle, dann…“, doch weiter kam ich nicht, da ich tatsächlich fiel.

Ich war über einen Blumentopf gestolpert, der mitten im Weg lag.

Welcher Trottel stellt den bitte da einen Blumentopf hin?

Ich fiel jedoch weich, da ich auf jemanden fiel.

Dieser jemand gab ein kurzes „Au!“ von sich und ich sah erschrocken in das Gesicht von Satoshi.

Mist schon wieder, nur dieses Mal hatte der andere sich wohl seinetwegen sehr wehgetan.

„Entschuldige bitte!“, sagte ich und half ihm auf.

„Schon gut…

Ach Zero, hi.“, gab er zurück.

Karyu, der alles mit angesehen hatte hob seine Augenbraue und trat hinter mich.

„Du bist heute in Begleitung, wie ich sehe.“, sagte er weiter.

Ich starrte ihn nur verlegen an.

Es lag wohl an dem Alkohol, aber ich sah nicht ein, warum ich weg sehen sollte.

Der Sänger hatte doch so ein schönes Gesicht.

„Wer ist denn das?“, fragte Karyu argwöhnisch und ich kam wieder einigermaßen zu mir.

„Das ist Satoshi, der Sänger von Girugämesh.“, sagte ich und starrte diesen immer noch verträumt an.

„Du bist Karyu…“, kam es von dem Sänger und angesprochener nickte.

Moment, was war los?

Sie schienen sich irgendwie nicht so zu mögen.

Es lag eine spürbare Kälte in der Luft und sie sahen sich abwertend an.

„Wir müssen dann auch mal los, wir können die anderen ja nicht warten lassen.

Außerdem sollen ja zwei bestimmte Personen heute noch miteinander schlafen!“, sagte Karyu und sah Satoshi herausfordernd an.

Ich sah geschockt zu dem größeren.

Das hatte er doch jetzt nicht wirklich gesagt!

Und das vor meinem Schwarm.

Ich holte gerade Luft um den anderen anzumeckern, doch ich kam nicht mehr dazu, weil Karyu mich mitschleifte.

Ich konnte es immer noch nicht fassen und sah kurz über die Schulter zu Satoshi, der uns noch nachsah und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu.

In der Bar angekommen bestellten wir sofort und fingen fast an um die Wette zu bechern.

Karyu…warum auch immer und ich, weil sauer wegen der Sache vorhin war.

Als Hizumi ankam sah er uns tadelnd an, was uns aber nicht davon abhielt weiter zu trinken.

Irgendwann, als Tsukasa hinzukam redete Karyu auf mich ein und klopfte mir grölend auf die Schulter.

Ich hatte ihn die ganze Zeit ignoriert, da ich stink sauer auf ihn war.

Dann steigerte er meine äußerst gute Laune noch, indem er zu Tsukasa rüber lief und uns alle aufrücken ließ, bis ich an die Wand gequetscht da saß.

Als sich unser Drummer auch noch mein Bier schnappte und es leerte, war ich kurz davor los zu motzen, aber weil Karyu mich auslachte tat ich es nicht sondern trank einfach aus seinem Glas.

So dachte ich, dass ich ihn ärgern könnte, aber er sah mich nur mit einem merkwürdigen Blick an.

Dann kam die Kellnerin und brachte neues Bier.

Ich hab an dem Abend das erste Mal gesehen, wie Tsukasa richtig trinkt.

Es war irgendwie faszinierend!

Dann merkte ich aber, dass Karyu es übertrieben hatte und da Hizu eingepennt war und Tsukasa auch abwesend schien, nahm ich ihn mir und schleifte ihn Richtung Klo.

Dort hielten wir uns auch eine Weile auf, bis es Karyu etwas besser ging.

Mit dem Riesen und somit einem verdammt schweren Gewicht machte ich mich schleppend auf den Weg zu seiner Wohnung, da diese näher lag, als meine.

Es war eigentlich ein Weg von 25 Minuten, aber wir brauchten fast zwei Stunden.

Ich war froh, als ich ihn endlich im Bett verfrachtet hatte.

Ich setzte mich zum verschnaufen erst einmal vor das Bett.

Erst als ich es in diesem rascheln hörte, stand ich wieder auf.

Karyu, der kurz vorm Ziel auch noch eingepennt war, schien nun wieder wach zu werden und blickte sich suchend um.

„Man, das nächste Mal, wenn du so viel trinkst, dann lass ich dich liegen!“, drohte ich ihm.

Ich war inzwischen schon wieder nüchtern.

Er sah mich schweigend an.

Einigen Herzschläge später nahm er mich am Handgelenk und zog mich schwungvoll aufs Bett, so schnell konnte ich gar nicht gucken.

Und genauso schnell lag ich unter ihm und sein Gesicht war nahe an meinem.

„Hey, was soll dass?“, meckerte ich ihn an und auf einmal schien er gar nicht mehr so betrunken zu sein.

Seine Augen waren klar und in ihnen glitzerte das pure Verlangen.

Ich schluckte und bekam Panik, als er sich mir mehr näherte.

Ich drehte meinen Kopf weg und versuchte ihn von mir zu drücken, aber ich hatte keine Kraft mehr.

Er hielt mich am Kinn fest, damit ich ihm nicht mehr ausweichen konnte.

Mit panischem und flehendem Blick sah ich ihn an, hoffte es sei nur ein dummer Scherz und er würde es lassen, doch er tat es nicht.

Er legte mir seine Lippen auf meine und küsste mich.

Schon nach kurzem wurde er verlangender und drang mit seiner Zunge in mich ein.

Ich wollte es nicht, versuchte seine Zunge wieder heraus zu drängen, aber es klappte nicht.

Ich war langsam am verzweifeln.

Er sollte aufhören, sofort!

Dann endete der Kuss und er keuchte schwer.

Ich war auch am Luft schnappen und sah ihn böse an.

Er jedoch ignorierte das vollkommen und fing wieder an mich zu küssen.

Seine Hand glitt unter mein Shirt und die Seite hinauf.

Das war zu viel!

Ich biss ihm in die Zunge und er löste den Kuss sofort.

„Au…was soll das?“, protestierte er.

„Das frag ich dich du Arsch.

Runter von mir!

Sofort!“, schrie ich ihn an.

Er sah mich böse an.

„Ich will aber nicht.

Ich will mit dir schlafen.

Jetzt!“, gab er zurück und ich sah ihn entsetzt an.

„Und du meinst du musst mich nicht vorher fragen?

Ich will nicht!!!“, meckerte ich weiter.

Ich war verletzt und unglaublich sauer.

Er zog eine Augenbraue hoch und küsste mich dann schon wieder.

Ich krallte meine Fingernägel in seine Schultern, doch dass schien ihn nicht sonderlich zu stören.

Er nahm gelassen meine Hände und drückte sie mir über den Kopf.

Er unterbrach den Kuss dabei noch nicht einmal.

Als er es nach einer Ewigkeit, so kam es mir vor, dann doch tat, da schrie ich ihn schon fast hysterisch an.

„Ich will nicht!

Lass mich endlich in Ruhe!!!“, und er starrte mich verständnislos an.

„Sag mir nur einen guten Grund, warum ich aufhören sollte!“, sagte er ruhig und sah mich abwartend an.

Mir standen schon die Tränen in den Augen und ich redete einfach und dachte nicht mehr.

„Ich bin doch eigentlich gar nicht schwul und hätte auch nie gedachte, dass ich jemals einen Mann begehren könnte, aber so ist es nun mal und ich will so was nur mit ihm machen.

Er ist meine große Liebe.

Ja verdammt ich liebe ihn.

Ich liebe Satoshi und will nur mit ihm schlafen, sonst mit keinem!“, ich atmete schwer, als ich zu ende geredet hatte und sah in das geschockte Gesicht von Karyu.

Damit schien er nicht gerechnet zu haben.

Er nahm sofort Abstand von mir und setzte sich vor mich hin.

Schweigend sah er mir beim Aufrichten zu und wie ich versuchte das Zittern meines Körpers unter Kontrolle zu bekommen.

Ich unterdrückte die Tränen und sah auf meine zitternden Hände.

Karyu schien zwischen Wut und Mitleid hin und her gerissen zu sein.

Als ich mich nach einer Weile aber immer noch nicht eingekriegt hatte, da nahm er mich vorsichtig in den Arm und ich vernahm ein trauriges „Sorry“ von ihm.

So verweilten wir noch etwas, dann drückte ich ihn von mir und krabbelte vom Bett ich richtete mich auf und sah ihn noch einmal an.

Er sah zurück, dann drehte ich mich wieder um und ging.

Zu Hause angekommen fing ich an wieder zu trinken und ich war mir sicher, dass Karyu es mir gleich tun würde.

Und am nächsten Morgen dann hatte ich einen irren Kater und sagte bei Tsukasa die Probe ab und erfuhr, dass auch Karyu dies getan hatte, da er auch mit Kater im Bett lag.

Er hatte dem Alkohol also auch noch zugesagt.

Den Rest des Tages verbrachte ich im Bett und dachte über die beiden Männer nach, die mein Leben so verwirrt hatten.

erster Kuss

Den Tag danach kam ich in den Proberaum nickte den schon dasitzenden zu und setzte mich mit an den Tisch.

Ich weiß nicht, wie lange ich dort saß, aber es war sicher lange.

Als die Putzfrau kam um den Mülleimer zu leeren, erwachte ich aus der Starre und sah mich in dem Raum um.

Es waren alle da.

So nahmen wir unsere Plätze ein und fingen an zu proben.

Wir alle hatten noch nie so dermaßen schlecht gespielt!

Ich fand überhaupt keine Konzentration und das frustete mich nur noch mehr.

Ich sah verbissen die Wand an und versuchte mich nur noch auf die Noten und meinen Bass zu konzentrieren, aber es half nichts.

Ich massakrierte meinen armen, treuen Bass so sehr, dass es mir selber schon wehtat.

Wir sahen alle ein, dass es so einfach keinen Sinn mehr hatte und wir vereinbarten, dass wir erst einmal eine Pause von einer Woche einlegen sollten.

So konnte ich mich eine Woche lang wieder sammeln.

Das war gut.

Und um mich abzulenken, hatte ich schon einen todsicheren Plan!

Ich werde mein Haus auf Vordermann bringen.

Dazu musste ich in den Baumarkt.

Vielleicht ließ sich noch das ein oder andere Möbelstück finden und neu streichen konnte ich auch mal wieder.

Ich brauchte auch noch einen neuen Akkubohrer.

Und wie es der Zufall so will ist bei mir in der Nähe ein ganz hervorragender Baumarkt.

Der wollte neu eröffnen und zu dem Zweck gab es 70% Ermäßigung auf alle Ausstellungstücke, solange man sie selber abmontierte.

Vielleicht kaufe ich mir auch ein Aquarium und einen Fisch oder ein anderes Haustier…

Mit diesen wirren Gedanken lief ich nach Hause und nahm schon Mal von allem Möglichen Maß.
 

Ich lief die Gänge entlang, auf der Suche nach den Farbtöpfen.

Den Bohrer hatte ich schon gefunden.

Ich hatte ein paar Werkzeuge mitgenommen um gegebenenfalls etwas abzumontieren, falls es mir gefiel.

Ich war gerade in der Abteilung für Badezimmereinrichtungen, da sah ich eine mir vertraute Person bei den Armaturen stehen.

Ich ging mit schnell schlagendem Herzen und Bauchkribbeln auf Satoshi zu.

Er schien so seine Probleme beim Abschrauben zu haben.

„Kann ich dir helfen?“, fragte ich leise und er schreckte hoch und sah mich verpeilt an.

„Hi…

Joa…

Ich bin irgendwie zu blöd, um das olle Ding da abzuschrauben.“, sagte er und warf ihm einen bösen Blick zu.

Ich schmunzelte und sah mir das Ganze aus der nähe an.

Dann nahm ich einen bestimmten Schraubenschlüssel und machte mich an die Arbeit.

Schnell war es abmontiert und lag samt Duschkopf auf dem Boden.

Satoshi hatte mir die ganze Zeit schweigend zu gesehen und nahm mich jetzt freudestrahlend in den Arm, was meinen Herzschlag beschleunigte.

„Danke.

Du bist ein Schatz!“, nuschelte er gegen meinen Hals und als er sich wieder von mir entfernte, wünschte ich mir ihn zurück.

„Bitte, hab ich doch gern gemacht!

Sag mal…was willst du damit machen?“, fragte ich ihn und er sah mir fest in die Augen.

Ich könnte schmelzen…

„Ich wollte das in meiner Dusche anbringen, weil das andere kaputt gegangen ist.

Die Wasserzufuhr ließ sich nicht mehr richtig stoppen.“, antwortete er mir.

Ich nickte um ihm zu zeigen, dass ich verstanden hatte.

„Glaubst du, du bekommst es angeschlossen?“, fragte ich besorgt weiter.

Wenn er hier schon Probleme gehabt hatte, dann wollte ich gar nicht wissen, wie er sich erst zu Hause anstellen würde.

Er sah es wohl genauso, denn dass drückte sein Blick aus, den er mir nun zuwarf.

„Wenn du möchtest, dann komme ich mit und helfe dir.“, bot ich ihm an und er warf mir wieder sein umwerfendes Lächeln zu.

„Danke, aber nur, wenn es dir keine Umstände macht!“, sagte er leicht verlegen.

Ich lächelte nur zurück und schüttelte leicht den Kopf.

Dann gingen wir los, Richtung Ausgang.

Dass ich eigentlich noch Farbe kaufen wollte vergaß ich vollkommen.

Ich begleitete Satoshi schweigend und war irre aufgeregt.

Gleich würde ich wissen, wie seine Wohnung aussieht, wie er so lebte und vor allem wo.

Ich stellte mit Erstaunen fest, dass wir gar nicht so weit auseinander wohnten.

Langsam folgte ich ihm in seine Wohnung und sah mich interessiert um.

Dann lief ich ihm hinterher und fand mich im Bad wieder.

„Möchtest du was trinken, oder essen?

Ich bringe dir, was du willst.“, fragte er mich.

„Nein danke, ich mach mich dann gleich mal an die Arbeit.“, gab ich brav Antwort.

Er nickte und setzte sich auf den Badewannenrand, um mir zu zusehen.

Ich schraubte erst einmal an der alten Armatur herum und als sie ab war, da hatte mein Pulli etwas Wasser abbekommen.

Um zu verhindern, dass er weiter nass wurde zog ich ihn aus.

Ich spürte auf einmal einen stechenden Blick auf meinem Körper.

Ich warf kurz einen Blick über die Schulter und bemerkte, dass Satoshi mich eindringlich ansah.

Er sah sich meinen nackten Oberkörper an, als wolle er den Anblick nicht mehr vergessen.

Das machte mich etwas verlegen und ich versuchte mich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren.

Wieso sah er mich so an?

Es ging die ganze Zeit so weiter.

Ich war deswegen hypernervös.

Als ich dann testen wollte, ob alles funktionierte und den Wasserharn aufdrehte, da bemerkte ich nicht, dass der Duschkopf genau über mir hing.

Ich wurde also dem entsprechend ordentlich nass und drehte den Harn schnell wieder zu.

Satoshi musste lachen und ich lief leicht rot an.

Da stand ich nun vor ihm, pitsche patsche nass und mit nacktem Oberkörper.

Das war mir ziemlich peinlich.

Als er sich wieder eingekriegt hatte, sah er mich an und ließ den Blick über meinen Oberkörper schweifen, wobei er leicht errötete.

Dann sah er verlegen zur Seite und warf mir ein Handtuch zu.

Ich fing es auf und trocknete mich ab.

Dabei wurde ich wieder gemustert.

Wieso benahm sich Sato so?

Ich konnte es mir nicht erklären.

Mochte er mich vielleicht?

Aber das bildete ich mir sicher nur ein!

„Soll ich dir einen Tee machen?“, fragte er dann, als ich mir gerade meinen Pulli überzog.

„Ja das wäre nett, danke.“, erwiderte ich und sah zu, wie er das Bad verließ, bevor ich ihm folgte.

Wir setzten uns in seine Küche und warteten, bis der Wasserkocher fertig war, um das heiße Wasser dann in Tassen zu gießen und Teebeutel hinein zu geben.

Nun saßen wir schweigend vor dem Tee und nippten ab und zu daran.

Dann irgendwann fing Satoshi an zu sprechen.

„Wann habt ihr eure nächste Tour?“, er sah mich fragend an.

„Das steht noch nicht genau fest.

Wir sind noch damit beschäftigt ein neues Album fertig zu stellen.“, ich sah in sein wunderschönes Gesicht und war wie verzaubert.

Auch er sah mich verträumt an.

„Ich war bei eurem letzten Auftritt und der war echt gut!“, sagte er verlegen.

Ich sah ihn erstaunt an und hatte somit meine Bestätigung, dass ich wirklich ihn in der Menge gesehen hatte.

Dann wurde sein Blick auf einmal ernst und ein wenig Traurigkeit schimmerte in den wunderschönen, großen Augen.

„Ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe, aber sag mal, bist du mit eurem Gitarristen zusammen?“, ich sah ihn verständnislos an.

„Ich…mit Karyu?

Nein, wieso?“, gab ich zurück und seine Miene wurde wieder etwas fröhlicher.

„Ich dachte nur, weil er was von zwei Personen die noch miteinander schlafen sollen, gefaselt hat.

Und du scheinst ihm recht nahe zu stehen, da kam ich auf diese dumme Idee, sorry.

Ich hoffe, das hat dich nicht gekränkt, dass ich gefragt hab.“, er sah verlegen auf den Tisch.

„Schon ok.

Nicht wir waren gemeint sondern…aber das ist ja auch egal.“, unterbrach ich mich, als mir einfiel, dass es nicht fair ist, wenn ich über Hizumi und Tsukasa redete.

„Ich bin halt gut mit Karyu befreundet…“, da viel mir wieder ein, dass er fast über mich hergefallen war und mein Blick verfinsterte sich.

„Was hast du?“, fragte Satoshi besorgt.

Was sollte ich ihm nun sagen?

Ich konnte ihm das ganze ja schlecht erzählen, also schüttelte ich nur mit dem Kopf.

Ich wollte das Thema wechseln, aber mir fiel nichts ein, was ich sagen konnte, war ich doch mit den Gedanken nicht ganz anwesend.

Also schwiegen wir wieder und ich spürte, dass mich mein gegenüber immer noch ansah.

Als ich aufblickte wendete er den Blick schnell wieder ab.

„Was ist?“, fragte ich ihn und wartete auf eine Reaktion.

„Kann es sein, dass Karyu mehr in dir sieht, als nur einen Freund…“, nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und ich sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.

Ich wusste erst nicht, was ich sagen sollte, dann entschied ich, dass ich es ihm vielleicht doch sagen sollte.

Ich erzählte ihm stockend von der vorgefallenen Sache und er hörte aufmerksam zu.

„…Er hat dann aber aufgehört, als ich ihm gesagt habe, dass ich verliebt bin und so was nur mit dieser Person tun möchte…“, endete ich und sah verlegen weg.

Ich wusste immer noch nicht genau, was ich davon halten sollte, aber ich war mir doch recht sicher, dass Karyu nur meinen Körper wollte und mich nicht liebte.

Satoshi schien nach zu denken.

„Hast du ihm gesagt, wen du liebst?“, fragte er dann.

Ich sah ihn an.

Ich musste jetzt genau darauf achten, dass er nicht mitbekam, dass er diese Person war.

„Ja…hab ich.“, antwortete ich schüchtern.

„Und?“, fragte er weiter, wobei ich nicht wusste, was er mit „und“ meinte.

„Ich würde sagen, er war etwas geschockt?!“, setzte ich an und sah zu, wie Satoshis Blick leer wurde.

Er hing wieder seinen Gedanken nach.

„Wieso war er geschockt?

Ist es einer aus deiner Band?“, fragte er nach einer Weile dann wieder.

Inzwischen würde ich am liebsten sagen, dass ich ihn liebe, aber das käme komisch.

„Nein, es ist keiner aus meiner Band…“, worauf wollte der andere hinaus?

Wieder Stille.

Dann seufzte Satoshi und stand auf.

„Du solltest mal mit ihm reden.“, sagte er und wartete darauf, dass ich auch aufstand.

Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und war wieder in meiner eigenen Gedankenwelt, als er sich plötzlich umdrehte und ich gegen ihn lief.

Ich zuckte zusammen, als ich kurz seine weichen, warmen Lippen auf meinen spürte.

Wir liefen beide rot an.

Was für ein Zufall, dass ich gerade so in ihn hineingerannt bin, dass wir uns geküsst haben.

Gott muss mich echt lieb haben…

„Sorry…“, murmelte ich leise.

Dann sah er mich an.

„Wenn ich an meinen ersten Kuss denke, dann will ich nicht daran denken müssen…“, sagte er ebenfalls leise.

Dann trat er nahe an mich heran und sah mich erwartungsvoll und mit leicht geröteten Wangen an.

Ich beugte mich leicht vor, war nicht mehr imstande klar zu denken und wir küssten uns noch einmal und dieses mal länger und richtig!

Seine sanften Lippen lagen auf meinen.

Dann küssten wir uns immer wieder leicht, entfernten unsere Gesichter dabei nur minimal voneinander und es machte bei jedem Kuss einen hübschen „Chu“ laut.

Dann legte er mir eine Hand in den Nacken, zog mich nahe zu sich heran und steckte mir seine Zunge in den leicht geöffneten Mund.

Ich schloss die Augen und genoss es.

Erst bewegte er seine Zunge noch schüchtern, dann aber immer sicherer und wurde verlangender.

Ich ging auf den Kuss ein und schon bald mussten wir in den Kuss hinein keuchen.

Mal fand unser Zungenspiel in meinem, mal in seinem Mund statt und wir waren beide nicht gewillt diesen Kuss zu unterbrechen.

Mir wurde warm ums Herz und ich bekam eine Gänsehaut, als er in den Kuss hinein seufzte.

Es war unglaublich!

Ich stand hier mit Satoshi und wir küssten uns, aber wie!

Nach sicher einigen Minuten mussten wir uns gezwungenermaßen wieder von einander trennen und Luft schnappen.

Ein paar Mal atmeten wir ein und aus und dann setzten wir zum nächsten Kuss an.

Ich spürte wieder seine unglaublich zarten Lippen auf meinen, da wurde unser Kuss wieder unterbrochen, weil Satoshi zur Tür blickte, als es klingelte.

Er sah dann mich an und wurde knall rot.

Schnell huschte er an mir vorbei zur Tür und ich sah ihm hinterher.

Eine Nachbarin stand vor der Tür und fragte nach Zucker.

Wieso jetzt?

Ich grummelte leicht, dann dachte ich an vorhin und ich musste lächeln.

Die Nachbarin war wieder weg und Satoshi sah mich an, als wolle er sagen, dass ich so langsam auch gehen sollte.

Also schlurfte ich zur Tür und starrte noch einmal kurz auf die rot geküssten Lippen.

„Ich geh dann mal…“, sagte ich und er sah mir verführerisch in die Augen.

Kacke!

Ich wollte doch gar nicht gehen…

Er öffnete langsam die Tür, unsere Blicke trafen sich noch einmal und dann war ich im Flur, lief schon die Treppen hinab und war kurz danach draußen.

Das war alles so komisch gewesen, aber hey ich hatte Satoshi geküsst.

Fröhlich vor mich hin kichernd lief ich nach Hause.

zusammen

Als ich am nächsten Tag meine e-mails durchforstete, viel mir eine direkt auf.

Sie war von Satoshi.

Er fragte mich ob ich gut nach Hause gekommen bin, dann bedankte er sich noch einmal bei mir und entschuldigte sich, weil er mich rausgeschmissen hatte.

In der nächsten Zeile stand, dass er gerne meine Telefon- und Handynummer haben würde.

Ich schrieb sie ihm in der Rückmail und freute mich, dass er mich nicht hasste.

Er hatte sich sogar die Mühe gemacht meine E-mailadresse heraus zu bekommen.

Ich musste wieder an unseren Kuss denken und saß sicher ein paar Stunden verträumt auf meinem Schreibtischstuhl.

Ich drehte mich dabei mit diesem leicht hin und her.

Ich stand auf und schlurfte durch die Wohnung.

Dann fing ich an zu streichen, ich hatte heute Morgen noch einmal den Baumarkt besucht und mir endlich Farbe besorgt.

Als ich mit Wohnung streichen fertig war, wusste ich nicht, was ich noch machen sollte.

Ich lief in der Wohnung auf und ab.

Dann wurde es mir zu bunt und ich schnappte mir meine Jacke.

Damit lief ich nach draußen.

Geistesabwesend lief ich durch die leeren Straßen.

Die Laternen waren schon angeschaltet worden.

Es musste schon spät sein.

Plötzlich sah ich auf und bemerkte, dass ich vor Satoshis Wohnung stand.

Ich sah hinauf und hing wieder meinen Gedanken nach.

Dann klingelte mein Handy und holte mich in die Realität zurück.

Ich nahm ab und vernahm die panische Stimme von Satoshi.

„Ich weiß, dass es schon spät ist, aber kannst du ganz schnell rüber kommen?

Ich krieg die Dusche nicht mehr abgedreht und das Wasser spritzt nur so.“, sofort gab ich mein ok, da ich eh schon vor der Tür stand, war das selbstverständlich.

Ich lief hoch und sah kurze Zeit später in das nasse Gesicht des Sängers.

Er sah mich verwirrt an, hatte er doch noch nicht mit mir gerechnet.

Ich lief schnell ins Bad.

Dort spritzte mir auch das Wasser entgegen.

Ich zog schnell Jacke und T-Shirt aus und beugte mich in die Dusche.

Der Wasserharn ließ sich wirklich nicht zudrehen.

Mit viel Gewalt und einigen Flüchen später, hatte ich es doch geschafft und saß wie ein begossener Pudel schwer atmend am Boden des Badezimmers.

Satoshi atmete hörbar aus und hockte sich neben mich.

Erst jetzt bemerkte ich, dass er nur ein Handtuch trug.

Ich lief augenblicklich rot an.

Er sah echt verdammt gut aus!

Zum anbeißen.

Ich sah, dass er mich auch aus den Augenwinkeln betrachtete.

Auch er war leicht rot.

Ich nahm mir ein Handtuch und breitete es über seinen Körper aus.

„Du solltest dich abtrocknen, sonst erkältest du dich noch.“, sagte ich mit einem sanften Lächeln.

Er nahm mich plötzlich in den Arm.

Er schmiegte sich an mich und ich legte auch meine Arme um ihn.

So saßen wir da.

Irgendwann fing er an, an meiner Schulter zu knabbern und mich durchlief ein Schauer.

Es tat echt gut.

Seine Finger fingen an über meine Brust zu streichen und ich streichelte ihm sanft über den Rücken.

Dann hatte ich ihn an meinem Hals hängen und er saugte sich leicht fest.

Ich keuchte überrascht auf, legte aber meinen Kopf etwas zur Seite, um ihm mehr Angriffsfläche zu bieten.

Ich genoss seine Berührungen.

Als er ein kräftiges rotes Mal auf meinem Hals hinterlassen hatte, da hob er sein Gesicht und legte sanft seine Lippen auf meine.

Ich erwiderte den Kuss und wir sahen uns dabei in die Augen.

Wir küssten uns genauso leidenschaftlich, wie gestern und dieses Mal blieben meine Hände auch nicht untätig.

Satoshi hatte sich auf den Fliesenboden sinken lassen und ich strich ihm langsam den Oberkörper auf und ab.

Ich stoppte am Rand des Handtuchs und fuhr wieder nach oben, über seinen Hals.

So ging es eine Weile weiter, bis wir den Kuss lösten.

„Es wird hier im Bad zu kalt.“, sagte ich und Satoshi wurde rot.

Dann stand er auf und nahm mich an der Hand.

Er zog mich hinter sich her.

Ich sah die ganze Zeit in seinen Nacken, wo Wassertropfen aus seinen Haaren in eben diesen fielen.

Daher war ich leicht überrascht, als ich mich in seinem Schlafzimmer, vor seinem Bett vorfand.

Ich sah ihn schüchtern an und er lächelte schüchtern zurück.

Er kam auf mich zu und Knöpfte mir die Hose auf.

Dabei sah er immer wieder unsicher in mein Gesicht.

Er zog mir die Hose aus und zog mich mit aufs Bett.

Wir küssten uns immer und immer wieder.

Dann ging ich langsam immer weiter, achtete genau auf jede seiner Reaktionen und schließlich schliefen wir miteinander.

Es war unglaublich gewesen und ich fühlte mich, als wären alle Feiertage die es gab auf einmal da.

Es war das größte Geschenk, mit ihm zusammen im Bett zu liegen.

Ich flüsterte ihm ein „hab dich lieb“ ins Ohr und sah noch wie er leicht und zufrieden lächelte.

Dann schien er eingeschlafen zu sein.

Ich sah ihn die ganze Zeit an, bis mir vor Müdigkeit die Augenlieder schwer wurden.
 

Als ich erwachte sah ich in die Augen von Satoshi und lächelte.

Er hatte mich wohl die ganze Zeit angesehen.

Ich strich ihm zärtlich über die Wange, dann setzte ich mich auf und streckte mich.

Ich fühlte mich immer noch wie im siebten Himmel und ich merkte, wie sich der Sänger an meinen Rücken schmiegte und meine Schulter küsste.

Dann klingelte mein verdammtes Handy und ich fischte nach meiner Hose, die auf dem Boden lag.

Als ich dran ging hörte ich Karyus Stimme.

„Hi, wo bist du?

Ich stehe vor deiner Haustür…

Ich will mit dir reden!“, sagte er.

Ich biss mir auf die Unterlippe.

Den hatte ich total verdrängt.

Ich sagte ihm, dass ich gleich komme und stieg aus dem Bett.

Satoshi sah mich fragend an.

„Das war Karyu, er will mit mir reden.

Es tut mir leid, dass ich dich schon verlassen muss.“, mit diesen Worten gab er dem anderen noch einen schnellen Kuss auf die weichen Lippen und machte sich auf den Weg.

Satoshi schien ihm nicht böse zu sein.

Das war auch gut, sonst hätte er den Rest des Tages ein schlechtes Gewissen gehabt.

Ich sah Karyu vor meiner Wohnung sitzen.

Ich ließ ihn schweigend herein und hörte ihm dann ebenso stumm zu.

Er entschuldigte sich mehrere Male für sein Benehmen und sagte, dass er bi ist und schon seit langem das verlangen gehabt hatte mal mit mir zu schlafen.

Er sei nicht in mich verliebt und ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen.

Er würde es auch nicht noch einmal versuchen, da ihm unsere Freundschaft wichtiger war.

Ich war froh, dass er mir das alles gesagt hatte.

Ich lächelte ihn also an und wir nahmen uns versöhnend in die Arme.

Dann sahen wir wie so ziemlich oft und gerne zusammen Filme und Karyu übernachtete dann bei mir.

Als ich am nächsten Morgen Karyu verabschiedet hatte, da machte ich mich auf den Weg zu Satoshi.

Ich hatte Karyu von unserer gemeinsamen Nacht erzählt.

Er war nicht begeistert gewesen, aber er hatte es hingenommen und mir viel Glück gewünscht.

Ich klingelte, aber keiner machte auf.

Dann rief ich auf seinem Handy an, aber es ging nur die Mailbox dran.

So ging ich also wieder zurück zu mir und verbrachte den Tag vorm PC.

Die restlichen vier Tage der Woche, bis zur Probe, verbrachte ich mit Satoshi.

Wir unterhielten uns, gingen Essen und ins Kino.

Wir besuchten den Zoo und gingen ins Schwimmbad.

Ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß gehabt, wie mit ihm!

Und so ganz nebenbei, Satoshi sieht echt süß aus, wenn er Eis im Mundwinkel hat und es macht einen riesen Spaß es ihm wegzulecken.

Dann war aber meine freie Zeit vorbei und ich saß im Proberaum.

Wir warteten mal wieder auf Tsukasa.

Hizumi war sich einen Kaffee holen gegangen und ich saß mit Karyu alleine im Raum.

Als wir aber die laute Stimme unseres Sängers auf den Fluren hörten, machten wir uns sofort auf den Weg um zu sehen, was los war.

Ich sah Satoshi fragend an, nachdem ich mich unauffällig zu ihm gestellt hatte.

Er schien aber nicht recht zu wissen, was er sagen sollte.

Er schien selber verwirrt zu sein.

Als Hizumi Tsukasa anfuhr, er wäre mit dem anderen Sänger zusammen, da wusste ich, dass ich einschreiten musste.

Es tat mir weh meine Freunde so zerbrechlich zu sehen.

Es war gerade Still und ich nutzte die Gelegenheit um eine Aufklärung zu starten.

„Er ist nicht mit Tsu zusammen und hat es auch nicht vor!

Er hatte nie etwas mit ihm… und ich hoffe, dass wird er auch nie!“, sagte ich ruhig.

Dann bekam ich von Satoshi einen Knuff in die Seite.

Ich sah ihn entschuldigend an, dann gab ich ihm zum erstaunen aller einen Kuss auf den Mund.

„So, ich glaub spätestens damit wäre das geklärt und da ihr noch so einiges zu besprechen habt, schlage ich vor wir gehen und lassen die Proben für heute ausfallen.“, nun tat ich etwas, dass alle fast noch mehr verwunderte… ich lächelte bis über beide Ohren.

Dann nahm ich Satoshi bei der Hand und wir gingen.

Ein mürrisches Knurren kam von Karyu und er ging ebenfalls.

Wir ließen die beiden also allein zurück.

Ich führte Satoshi nach draußen und platzierte ihn in meinem Auto.

Dann fuhr ich uns zu mir.

„Warum warst du heute hier?“, fragte ich ihn.

Er sah verlegen weg.

„Ich wollte zu dir und dir etwas Wichtiges sagen…“, meinte er.

„Und warum warst du mit Tsukasa unterwegs?“, fragte ich weiter.

„Ich hab mit ihm geredet und er hat mir gesagt, ich könnte heute gerne mit dir reden und dir sagen, was mir schon seit einer ganzen Weile auf dem Herzen liegt.“, nuschelte er verlegen.

Als wir angekommen waren, da liefen wir direkt ins Wohnzimmer und setzten uns auf meine Couch.

Ich sah ihn abwartend an, doch er schien den Mut verloren zu haben.

Da ich ihm auch noch etwas Wichtiges sagen wollte, entschied ich mich dazu, einfach zu reden.

„Ich muss dir auch etwas sagen!

Ich liebe dich!!!“, sagte ich um es schnell hinter mich zu bringen.

Mit einem Quietschen umarmte mich Satoshi und dann flüsterte er mir ins Ohr.

„Genau dass wollte ich dir auch sagen.

Ich liebe dich!“, wir kuschelten noch eine Weile rum und dann begaben wir uns ins Schlafzimmer.
 

Ich sah meine beiden verliebten Bandkollegen an, die mir gespannt zugehört hatten.

Zwischendurch hatten sie immer wieder gekichert oder geseufzt.

Nun sahen sie mich lächelnd an.

Dann wurde die Tür aufgerissen.

Karyu kam hereingesaust und rief laut „Leute es gibt Neuigkeiten!“, wir anderen sahen ihn verwirrt an.

Er hatte ein abnorm breites lächeln auf den Lippen.

„Ich hab jetzt eine Freundin!!!“, plauderte er fröhlich drauf los und wir sahen ihn alle skeptisch an.

„Ich dachte du stehst auf Männer…“, gab ich verwirrt von mir.

„Ach Zero Schatzi…ich bin doch bi!“, meinte er daraufhin nur zuckersüß.

Ich hob eine Augenbraue, dann nach ein paar stillen Sekunden lachten wir alle laut los.

So hatten wir Deppen doch alle unseren passenden Deckel gefunden.



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Kommentare zu dieser Fanfic (27)
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Von: abgemeldet
2009-05-25T17:00:59+00:00 25.05.2009 19:00
Awwww~
Das mit dem Deckel ist toll *___*
(ich steh auf den Spruck XD)
Außerdem passt der iregndwie... nur ob es sich nun um Deppen oder eher um (fast) Götter handelt, bleibt jetzt noch zu klären :D
UUUUnd:
Ich mag die Dusche *-*~
Die hat was XD Ohne die...hach ja... was do wohl alles jahre länger gedauert hätte XD *grinz*
hrhr~
aber es ist schade, dass die FF jetzt zu ende ist :____:
weil es doch immer so viel spaß geamcht hat, die zu lesen >0<°
*anhöpz*
schreibst du wenigstens noch ne neue *-*
*erwartungsvoll anglubsch*
nyanyanyaa~ *maunz*

LG A-o-i
Von:  kaburu
2009-05-23T12:31:18+00:00 23.05.2009 14:31
soooooo
jetzt gibts meinen letzten kommentar zu deiner wirklich niedlichen ff^^
das hat doch jetzt schon alles gesagt, ne?!
*zwinker*
jetzt mal ehrlich: sie hat mir wirklich super gut gefallen, und das von anfang bis ende. sonst hat man meistens immer was dabei, was man nicht mag, aber hier war es nicht der fall. und das ist echt klasse^^

ich freue mich schon auf was neues von dir.
*dich ansporn*
hoffe, du sagst mir denn auch da wieder bescheid.

also man liest sich (hoffentlich) bald wieder^^
bis dann
*winke winke*

ciao
kaburu



Von:  KenTsu
2009-05-23T07:37:27+00:00 23.05.2009 09:37
hey hat ja echt lange gedauert bis das kappi da war. aber egal. war auf jedenfall schön nur das ende fand ich irgendwie blöd zu kurz eben. du hättest da wenigstens die freundin von karyu mit vorstellen können. aber was solls darum ging es ja nicht.
na endlich haben sato und zero es sich gegenseitig gestanden. am knuffigsten fand ich den anfang wo zero langeweile hat und raus geht und total unbeabsichtigt vor sato's tür steht. dieser in vor lauter verzweiflung wegen seiner dusche anrief. hihi so schnell kann eben nur ein zero vor sato's tür stehen. total sweet.

so ich hoffe doch das du noch mehr FF's schreiben wirst und diese dann auch so schön schnell hier hochladen wirst.

vielen lieben dank für diese hier. sie war soooooo schön, schon deswegen weil du zwei sichten in eine FF reigebaut hast, und nich zwei FF's draus gemacht hast.

hach leider schon zu ende. traurig bin.

kekse zum abschluß hnstellend verabschiede ich mich bei dieser FF, denn hier werden keine kommis mehr kommen. aber hoffentlich bei der next FF

bai bai und ganz liebe grüße sowie kisu to you.
Von:  Envylicious
2009-05-22T19:49:10+00:00 22.05.2009 21:49
Boah wie gail is das Ende denn bitt`? >///<
*rumquietsch*
Endgail....wirklich ^____^-
*bis über beide Ohren strahl*
Ahh,ich verschreib mich ständig,weil ich so aufgehibbelt bin,um der Erste Kommi zu sein xDD
*mich selbzt auslach*
Ach herrje...jezz fang ich auch noch an über mich selbzt zu lachen @.@
*verwirrt desu*
*lachz*
Wie dem auch sei....escht BURNER <333
*umflauschz*
Zwar schade dasses jezz vorbei is Q___Q
aaaaber....ein gailes Ende o(^0^)o
*megaplüschz*
Tja,dann hoff ich doch mal auf deine näxxte FF ^____~
*zwinker*
Und wehe du stellst sie nich rein >.<
*frech grinz*
Das MUSST du einfach machen...so wie dein Schreibstil is...Wow...
*sich überschlag*
Ich bin so dermaßen aus dem Häuschen,dass ich nich mal mehr weiß,was ich egentlich schreibn wollte xDDD
Naja,aba fallses mir wieder einfällt schreib ich dir einfach nochma ^^
*knuddlZ*
Es war mir ein Vergnügen.deine Fanfic verfolgen zu dürfen~
*verbeug* xP
*MegaTorte mit Wunderkerzen drauf dalass*
Höhöö...Bestechung muss sein ;P
*frech grinz*
Bis hoffentlich auf ein näxxtes Kommi in deinen FF's ^-^
*winku*

MegaFÄTTE Greetz,
Hizumi~
<333
Von:  kaburu
2009-05-22T13:32:01+00:00 22.05.2009 15:32
satoshi im baumarkt. das wäre sicher ein bild für die götter gewesen^^ aber mal ehrlich bei mir würde es nicht besser aussehen.
und SIE haben sich geküsst *juhuuuu* das war voll süß.
Von:  Envylicious
2009-05-22T10:50:10+00:00 22.05.2009 12:50
wattn roman @____@-
xDDD
*das mal loswerden musste*
^.~
Von:  Envylicious
2009-05-22T10:49:43+00:00 22.05.2009 12:49
und schun wieder~
nenenee~
findest du nicht,dass das langsam aber sicher unfair,anderen mexxlern gegenüber hier is? <.<
*lachz*
nur keine sorge,nichts schlimmes im gegenteil x33
wie kann man sich nur so eine hamma idee einfallen lassen und dann auch noch verdammt nochmal gut schreibn? *___*-
da haben andere mexxler gar keine chance gegen dich ^.~
*knuddl*
wieder einmal eine eschte überraschung <333~
*flausch*
da bleiben ja gar keine wünsche mehr offen x)
*schock*
moooooo~ment mal O.O
du kannst doch wohl nicht JETZT mit der Fanfic aufhören Q___Q
nein,nein,nein...das geht doch nicht o(>0<)o
*quängel xD*
vllt überlegzt du es dir nochma anders????!!!! Q.Q
*dackelblick aufsetz*

würde mich wirklich tiiiierisch freun,wenn du weiter machen würdest Y_Y
udn ich denke,ich spreche hier im namen aller mexxler,die sich diese FF durchlesen ^___^-
überlegz dir nochma ;)
*zwinker*

Ganz,ganz,gaaaaaaa~nz liebe Greetz und natürlich wieder einmal was leckeres für zwischendurch ^.~
*vanille-nugat-muffins dalass*
Hoffe es schmeckt ;P

*winku*
Hizumi~
Von:  KenTsu
2009-05-22T07:47:42+00:00 22.05.2009 09:47
hehe,ich glaub ich würde mich im baumarkt genauso blöd anstellen. aber hey sato is ein mann, der müßte das doch eigentlich hinkriegen. oder hat er sich extra so angestellt??? *fies grins*
hach und diese ausfragerei knuffig.
schönes vorletztes kappi. traurig bin nur noch ein kappi das is fies.

GLG
Von:  kaburu
2009-05-21T14:33:26+00:00 21.05.2009 16:33
wow,
es wird immer besser^^ und spannender. respekt, dass zero karyu erzählt hat, dass er satoshi liebt. hätte ich wohl nicht getan, weil mir in so einem moment nichts eingefallen wäre. aber ich will auch wissen, was satoshi mit tsukasa zu tun hat^^

also dann lade mal das nächste chapter hoch
lg
kaburu

ps: heute bekommst du lecker erdbeertorte^^ (ich hoffe, du magst das auch)
Von:  KenTsu
2009-05-21T11:41:50+00:00 21.05.2009 13:41
wow und danke das du karyu nicht als soooo total gemein und bösartig hingestellt. das freut mich echt, denn so sah es ja irgendwie für mich nicht aus. aber ich will weiterlesen. ich will wissen was tzu und satoshi zu bereden hatten. hoffe das zero ihm noch richtig verzeihen kann.

LG


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