mit Hindernissen... von _Yuki_ (zum Glück) ================================================================================ Kapitel 8: erster Kuss ---------------------- Den Tag danach kam ich in den Proberaum nickte den schon dasitzenden zu und setzte mich mit an den Tisch. Ich weiß nicht, wie lange ich dort saß, aber es war sicher lange. Als die Putzfrau kam um den Mülleimer zu leeren, erwachte ich aus der Starre und sah mich in dem Raum um. Es waren alle da. So nahmen wir unsere Plätze ein und fingen an zu proben. Wir alle hatten noch nie so dermaßen schlecht gespielt! Ich fand überhaupt keine Konzentration und das frustete mich nur noch mehr. Ich sah verbissen die Wand an und versuchte mich nur noch auf die Noten und meinen Bass zu konzentrieren, aber es half nichts. Ich massakrierte meinen armen, treuen Bass so sehr, dass es mir selber schon wehtat. Wir sahen alle ein, dass es so einfach keinen Sinn mehr hatte und wir vereinbarten, dass wir erst einmal eine Pause von einer Woche einlegen sollten. So konnte ich mich eine Woche lang wieder sammeln. Das war gut. Und um mich abzulenken, hatte ich schon einen todsicheren Plan! Ich werde mein Haus auf Vordermann bringen. Dazu musste ich in den Baumarkt. Vielleicht ließ sich noch das ein oder andere Möbelstück finden und neu streichen konnte ich auch mal wieder. Ich brauchte auch noch einen neuen Akkubohrer. Und wie es der Zufall so will ist bei mir in der Nähe ein ganz hervorragender Baumarkt. Der wollte neu eröffnen und zu dem Zweck gab es 70% Ermäßigung auf alle Ausstellungstücke, solange man sie selber abmontierte. Vielleicht kaufe ich mir auch ein Aquarium und einen Fisch oder ein anderes Haustier… Mit diesen wirren Gedanken lief ich nach Hause und nahm schon Mal von allem Möglichen Maß. Ich lief die Gänge entlang, auf der Suche nach den Farbtöpfen. Den Bohrer hatte ich schon gefunden. Ich hatte ein paar Werkzeuge mitgenommen um gegebenenfalls etwas abzumontieren, falls es mir gefiel. Ich war gerade in der Abteilung für Badezimmereinrichtungen, da sah ich eine mir vertraute Person bei den Armaturen stehen. Ich ging mit schnell schlagendem Herzen und Bauchkribbeln auf Satoshi zu. Er schien so seine Probleme beim Abschrauben zu haben. „Kann ich dir helfen?“, fragte ich leise und er schreckte hoch und sah mich verpeilt an. „Hi… Joa… Ich bin irgendwie zu blöd, um das olle Ding da abzuschrauben.“, sagte er und warf ihm einen bösen Blick zu. Ich schmunzelte und sah mir das Ganze aus der nähe an. Dann nahm ich einen bestimmten Schraubenschlüssel und machte mich an die Arbeit. Schnell war es abmontiert und lag samt Duschkopf auf dem Boden. Satoshi hatte mir die ganze Zeit schweigend zu gesehen und nahm mich jetzt freudestrahlend in den Arm, was meinen Herzschlag beschleunigte. „Danke. Du bist ein Schatz!“, nuschelte er gegen meinen Hals und als er sich wieder von mir entfernte, wünschte ich mir ihn zurück. „Bitte, hab ich doch gern gemacht! Sag mal…was willst du damit machen?“, fragte ich ihn und er sah mir fest in die Augen. Ich könnte schmelzen… „Ich wollte das in meiner Dusche anbringen, weil das andere kaputt gegangen ist. Die Wasserzufuhr ließ sich nicht mehr richtig stoppen.“, antwortete er mir. Ich nickte um ihm zu zeigen, dass ich verstanden hatte. „Glaubst du, du bekommst es angeschlossen?“, fragte ich besorgt weiter. Wenn er hier schon Probleme gehabt hatte, dann wollte ich gar nicht wissen, wie er sich erst zu Hause anstellen würde. Er sah es wohl genauso, denn dass drückte sein Blick aus, den er mir nun zuwarf. „Wenn du möchtest, dann komme ich mit und helfe dir.“, bot ich ihm an und er warf mir wieder sein umwerfendes Lächeln zu. „Danke, aber nur, wenn es dir keine Umstände macht!“, sagte er leicht verlegen. Ich lächelte nur zurück und schüttelte leicht den Kopf. Dann gingen wir los, Richtung Ausgang. Dass ich eigentlich noch Farbe kaufen wollte vergaß ich vollkommen. Ich begleitete Satoshi schweigend und war irre aufgeregt. Gleich würde ich wissen, wie seine Wohnung aussieht, wie er so lebte und vor allem wo. Ich stellte mit Erstaunen fest, dass wir gar nicht so weit auseinander wohnten. Langsam folgte ich ihm in seine Wohnung und sah mich interessiert um. Dann lief ich ihm hinterher und fand mich im Bad wieder. „Möchtest du was trinken, oder essen? Ich bringe dir, was du willst.“, fragte er mich. „Nein danke, ich mach mich dann gleich mal an die Arbeit.“, gab ich brav Antwort. Er nickte und setzte sich auf den Badewannenrand, um mir zu zusehen. Ich schraubte erst einmal an der alten Armatur herum und als sie ab war, da hatte mein Pulli etwas Wasser abbekommen. Um zu verhindern, dass er weiter nass wurde zog ich ihn aus. Ich spürte auf einmal einen stechenden Blick auf meinem Körper. Ich warf kurz einen Blick über die Schulter und bemerkte, dass Satoshi mich eindringlich ansah. Er sah sich meinen nackten Oberkörper an, als wolle er den Anblick nicht mehr vergessen. Das machte mich etwas verlegen und ich versuchte mich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren. Wieso sah er mich so an? Es ging die ganze Zeit so weiter. Ich war deswegen hypernervös. Als ich dann testen wollte, ob alles funktionierte und den Wasserharn aufdrehte, da bemerkte ich nicht, dass der Duschkopf genau über mir hing. Ich wurde also dem entsprechend ordentlich nass und drehte den Harn schnell wieder zu. Satoshi musste lachen und ich lief leicht rot an. Da stand ich nun vor ihm, pitsche patsche nass und mit nacktem Oberkörper. Das war mir ziemlich peinlich. Als er sich wieder eingekriegt hatte, sah er mich an und ließ den Blick über meinen Oberkörper schweifen, wobei er leicht errötete. Dann sah er verlegen zur Seite und warf mir ein Handtuch zu. Ich fing es auf und trocknete mich ab. Dabei wurde ich wieder gemustert. Wieso benahm sich Sato so? Ich konnte es mir nicht erklären. Mochte er mich vielleicht? Aber das bildete ich mir sicher nur ein! „Soll ich dir einen Tee machen?“, fragte er dann, als ich mir gerade meinen Pulli überzog. „Ja das wäre nett, danke.“, erwiderte ich und sah zu, wie er das Bad verließ, bevor ich ihm folgte. Wir setzten uns in seine Küche und warteten, bis der Wasserkocher fertig war, um das heiße Wasser dann in Tassen zu gießen und Teebeutel hinein zu geben. Nun saßen wir schweigend vor dem Tee und nippten ab und zu daran. Dann irgendwann fing Satoshi an zu sprechen. „Wann habt ihr eure nächste Tour?“, er sah mich fragend an. „Das steht noch nicht genau fest. Wir sind noch damit beschäftigt ein neues Album fertig zu stellen.“, ich sah in sein wunderschönes Gesicht und war wie verzaubert. Auch er sah mich verträumt an. „Ich war bei eurem letzten Auftritt und der war echt gut!“, sagte er verlegen. Ich sah ihn erstaunt an und hatte somit meine Bestätigung, dass ich wirklich ihn in der Menge gesehen hatte. Dann wurde sein Blick auf einmal ernst und ein wenig Traurigkeit schimmerte in den wunderschönen, großen Augen. „Ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe, aber sag mal, bist du mit eurem Gitarristen zusammen?“, ich sah ihn verständnislos an. „Ich…mit Karyu? Nein, wieso?“, gab ich zurück und seine Miene wurde wieder etwas fröhlicher. „Ich dachte nur, weil er was von zwei Personen die noch miteinander schlafen sollen, gefaselt hat. Und du scheinst ihm recht nahe zu stehen, da kam ich auf diese dumme Idee, sorry. Ich hoffe, das hat dich nicht gekränkt, dass ich gefragt hab.“, er sah verlegen auf den Tisch. „Schon ok. Nicht wir waren gemeint sondern…aber das ist ja auch egal.“, unterbrach ich mich, als mir einfiel, dass es nicht fair ist, wenn ich über Hizumi und Tsukasa redete. „Ich bin halt gut mit Karyu befreundet…“, da viel mir wieder ein, dass er fast über mich hergefallen war und mein Blick verfinsterte sich. „Was hast du?“, fragte Satoshi besorgt. Was sollte ich ihm nun sagen? Ich konnte ihm das ganze ja schlecht erzählen, also schüttelte ich nur mit dem Kopf. Ich wollte das Thema wechseln, aber mir fiel nichts ein, was ich sagen konnte, war ich doch mit den Gedanken nicht ganz anwesend. Also schwiegen wir wieder und ich spürte, dass mich mein gegenüber immer noch ansah. Als ich aufblickte wendete er den Blick schnell wieder ab. „Was ist?“, fragte ich ihn und wartete auf eine Reaktion. „Kann es sein, dass Karyu mehr in dir sieht, als nur einen Freund…“, nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und ich sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ich wusste erst nicht, was ich sagen sollte, dann entschied ich, dass ich es ihm vielleicht doch sagen sollte. Ich erzählte ihm stockend von der vorgefallenen Sache und er hörte aufmerksam zu. „…Er hat dann aber aufgehört, als ich ihm gesagt habe, dass ich verliebt bin und so was nur mit dieser Person tun möchte…“, endete ich und sah verlegen weg. Ich wusste immer noch nicht genau, was ich davon halten sollte, aber ich war mir doch recht sicher, dass Karyu nur meinen Körper wollte und mich nicht liebte. Satoshi schien nach zu denken. „Hast du ihm gesagt, wen du liebst?“, fragte er dann. Ich sah ihn an. Ich musste jetzt genau darauf achten, dass er nicht mitbekam, dass er diese Person war. „Ja…hab ich.“, antwortete ich schüchtern. „Und?“, fragte er weiter, wobei ich nicht wusste, was er mit „und“ meinte. „Ich würde sagen, er war etwas geschockt?!“, setzte ich an und sah zu, wie Satoshis Blick leer wurde. Er hing wieder seinen Gedanken nach. „Wieso war er geschockt? Ist es einer aus deiner Band?“, fragte er nach einer Weile dann wieder. Inzwischen würde ich am liebsten sagen, dass ich ihn liebe, aber das käme komisch. „Nein, es ist keiner aus meiner Band…“, worauf wollte der andere hinaus? Wieder Stille. Dann seufzte Satoshi und stand auf. „Du solltest mal mit ihm reden.“, sagte er und wartete darauf, dass ich auch aufstand. Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und war wieder in meiner eigenen Gedankenwelt, als er sich plötzlich umdrehte und ich gegen ihn lief. Ich zuckte zusammen, als ich kurz seine weichen, warmen Lippen auf meinen spürte. Wir liefen beide rot an. Was für ein Zufall, dass ich gerade so in ihn hineingerannt bin, dass wir uns geküsst haben. Gott muss mich echt lieb haben… „Sorry…“, murmelte ich leise. Dann sah er mich an. „Wenn ich an meinen ersten Kuss denke, dann will ich nicht daran denken müssen…“, sagte er ebenfalls leise. Dann trat er nahe an mich heran und sah mich erwartungsvoll und mit leicht geröteten Wangen an. Ich beugte mich leicht vor, war nicht mehr imstande klar zu denken und wir küssten uns noch einmal und dieses mal länger und richtig! Seine sanften Lippen lagen auf meinen. Dann küssten wir uns immer wieder leicht, entfernten unsere Gesichter dabei nur minimal voneinander und es machte bei jedem Kuss einen hübschen „Chu“ laut. Dann legte er mir eine Hand in den Nacken, zog mich nahe zu sich heran und steckte mir seine Zunge in den leicht geöffneten Mund. Ich schloss die Augen und genoss es. Erst bewegte er seine Zunge noch schüchtern, dann aber immer sicherer und wurde verlangender. Ich ging auf den Kuss ein und schon bald mussten wir in den Kuss hinein keuchen. Mal fand unser Zungenspiel in meinem, mal in seinem Mund statt und wir waren beide nicht gewillt diesen Kuss zu unterbrechen. Mir wurde warm ums Herz und ich bekam eine Gänsehaut, als er in den Kuss hinein seufzte. Es war unglaublich! Ich stand hier mit Satoshi und wir küssten uns, aber wie! Nach sicher einigen Minuten mussten wir uns gezwungenermaßen wieder von einander trennen und Luft schnappen. Ein paar Mal atmeten wir ein und aus und dann setzten wir zum nächsten Kuss an. Ich spürte wieder seine unglaublich zarten Lippen auf meinen, da wurde unser Kuss wieder unterbrochen, weil Satoshi zur Tür blickte, als es klingelte. Er sah dann mich an und wurde knall rot. Schnell huschte er an mir vorbei zur Tür und ich sah ihm hinterher. Eine Nachbarin stand vor der Tür und fragte nach Zucker. Wieso jetzt? Ich grummelte leicht, dann dachte ich an vorhin und ich musste lächeln. Die Nachbarin war wieder weg und Satoshi sah mich an, als wolle er sagen, dass ich so langsam auch gehen sollte. Also schlurfte ich zur Tür und starrte noch einmal kurz auf die rot geküssten Lippen. „Ich geh dann mal…“, sagte ich und er sah mir verführerisch in die Augen. Kacke! Ich wollte doch gar nicht gehen… Er öffnete langsam die Tür, unsere Blicke trafen sich noch einmal und dann war ich im Flur, lief schon die Treppen hinab und war kurz danach draußen. Das war alles so komisch gewesen, aber hey ich hatte Satoshi geküsst. Fröhlich vor mich hin kichernd lief ich nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)