mit Hindernissen... von _Yuki_ (zum Glück) ================================================================================ Kapitel 7: Annäherungsversuch ----------------------------- Ich kam fast zeitgleich mit Karyu am Gebäude an und wir gingen gemeinsam in den Proberaum, wo uns Hizumi schon empfing. Es wunderte mich, dass Tsukasa wohl mal ausnahmsweise der letzte war, der kam. Ich sah zu Karyu und der grinste mich bestimmt an. Mir fiel unser Gespräch von gestern wieder ein und ich grinste leicht zurück. Hizumi schien gedanklich total abwesend zu sein und Tsu war es körperlich. Ob sie es wohl übertrieben hatten…? Er versuchte an etwas anderes zu denken, da kam Tsukasa herein. Er sah leicht verlegen aus und ich musste Grinsen. Dann warf Hizu die Sticks zu Tsukasa und wir wussten alle sofort, dass wir nun mit der Probe anfangen konnten. Unser Drummer spielte verdammt unkonzentriert und ich warf ihm immer wieder Blicke zu. Ich war doch langsam recht besorgt und hatte die dumme Ahnung, dass es zwischen den beiden wohl nicht ganz so gut gelaufen war. Wir hörten nach einer Weile auf zu spielen und als Tsu auf Hizu zu lief, ging dieser einfach hinaus. Karyu war etwas verwirrt und fragte noch, was ihm wohl für eine Laus über die Leber gelaufen sei, dann ging auch Tsukasa. Wir zurückgebliebenen starrten uns eine ganze Weile an. Als keiner der beiden wieder kam wollte Karyu sie suchen gehen, auch wenn ich die Idee nicht ganz so gut fand. Während er also auch ging, spielte ich noch etwas auf meinem Bass herum und irgendwann, ich hatte es gar nicht wirklich bemerkt, waren auch schon alle wieder da. Wir spielten weiter, aber immer noch sehr grausam. Ich hielt es langsam nicht mehr aus und bekam leichte Aggressionen, auch wenn ich sie nicht zeigte. Als sie beschlossen die Probe zu verschieben, war ich heil froh, schnappte mir nur schnell meine Jacke und war dann weg. Nur ganz schnell raus rauchen. Dem Stress etwas Luft machen. Ich war nicht weit gelaufen und stand an der Wand des Gebäudes gelehnt und sog den Rauch schnell und ungeduldig ein. Dann hörte ich auch schon Karyu, der laut nach mir rief. „Hier bin ich!“, gab ich zurück und er lief in die Richtung, aus der ich gerufen hatte. Dann stand er vor mir. „Wieso bist du nicht an dein Handy gegangen?“, fragte er mich und ich blinzelte ihn verständnislos an. Mein Handy hatte doch gar nicht geklingelt… Ich kramte in meinen Taschen nach. Es war nicht da. Ich seufzte, verdrehte die Augen und sah Karyu in die Augen. „Ich hab es wohl im Proberaum liegen gelassen.“, gab ich ihm endlich eine Antwort. Er grinste mich komisch an. „Dann geh schnell und hol es. Ehmm, hast du heute schon was vor? Ich würde dich gerne noch einmal einladen. Ich hab mir ne neue DVD gekauft und dieses Mal dürfte sie nicht so schlimm sein.“, redete er immer noch grinsend auf mich ein. Leicht angesäuert sah ich ihn an, nickte aber dennoch und stiefelte los. Ich hatte gerade nicht so gute Laune und er machte sie nicht besser. Während ich die Treppen hinaufstieg, dachte ich schon wieder an Satoshi. Er hatte mich sofort wieder erkannt und das ohne Schminke. Ich riss die Tür auf und bekam den Schock meines Lebens! Tsukasa hockte vor Hizumi und… Ich wollte das Bild ganz schnell wieder verscheuchen, rannte schnell zum Tisch, nahm mein Handy, das darauf lag und verschwand ganz schnell wieder, ohne etwas zu sagen. Mann war mir das peinlich! Und den anderen ging es sicher auch nicht anders. Das war etwas, dass ich nicht sehen wollte und ich bekam dieses verdammte Bild nicht mehr aus dem Kopf. Als ich wieder aus dem Gebäude raus war, bemerkte ich nicht, dass Karyu mit mir redete. Erst, als ich in seiner Wohnung stand sah ich ihn an und erzählte ihm von der peinlichen Sache. Er hörte zu und lachte mich dann aus…na toll! Wir diskutierten dann wild und tranken uns dabei noch etwas in Stimmung. Dann kam Karyu auf eine Idee. „Ich glaub, bei denen läuft alles so ein bisschen langsam… Lass sie uns mit in eine Bar nehmen. Dann füllen wir einen ab und lassen ihn vom anderen nach Hause bringen. Dann gestehen sie sich in wilder Leidenschaft ihre Liebe. Klingt doch gut, oder?“, fragte Karyu. Ich sah in skeptisch an. „Ich weiß nicht, ob dass auch so klappen wird…“, erwiderte ich. Der Gitarrist machte die nächste Flasche Bier auf und redete dann voller Überzeugung weiter. „Doch das klappt ganz sicher!“, und dann holte er das Telefon und rief die beiden an. Ich kippte mir in der Zeit noch das ein oder andere Bier weg und war schon gut angeheitert, als wir losgingen. Auch Karyu konnte man nicht mehr so ganz als nüchtern bezeichnen. Viel mehr sollten wir vielleicht nicht mehr trinken. Dann fing der andere auf einmal an herum zu albern und schubste mich leicht hin und her. „Hey! Lass das. Wenn ich falle, dann…“, doch weiter kam ich nicht, da ich tatsächlich fiel. Ich war über einen Blumentopf gestolpert, der mitten im Weg lag. Welcher Trottel stellt den bitte da einen Blumentopf hin? Ich fiel jedoch weich, da ich auf jemanden fiel. Dieser jemand gab ein kurzes „Au!“ von sich und ich sah erschrocken in das Gesicht von Satoshi. Mist schon wieder, nur dieses Mal hatte der andere sich wohl seinetwegen sehr wehgetan. „Entschuldige bitte!“, sagte ich und half ihm auf. „Schon gut… Ach Zero, hi.“, gab er zurück. Karyu, der alles mit angesehen hatte hob seine Augenbraue und trat hinter mich. „Du bist heute in Begleitung, wie ich sehe.“, sagte er weiter. Ich starrte ihn nur verlegen an. Es lag wohl an dem Alkohol, aber ich sah nicht ein, warum ich weg sehen sollte. Der Sänger hatte doch so ein schönes Gesicht. „Wer ist denn das?“, fragte Karyu argwöhnisch und ich kam wieder einigermaßen zu mir. „Das ist Satoshi, der Sänger von Girugämesh.“, sagte ich und starrte diesen immer noch verträumt an. „Du bist Karyu…“, kam es von dem Sänger und angesprochener nickte. Moment, was war los? Sie schienen sich irgendwie nicht so zu mögen. Es lag eine spürbare Kälte in der Luft und sie sahen sich abwertend an. „Wir müssen dann auch mal los, wir können die anderen ja nicht warten lassen. Außerdem sollen ja zwei bestimmte Personen heute noch miteinander schlafen!“, sagte Karyu und sah Satoshi herausfordernd an. Ich sah geschockt zu dem größeren. Das hatte er doch jetzt nicht wirklich gesagt! Und das vor meinem Schwarm. Ich holte gerade Luft um den anderen anzumeckern, doch ich kam nicht mehr dazu, weil Karyu mich mitschleifte. Ich konnte es immer noch nicht fassen und sah kurz über die Schulter zu Satoshi, der uns noch nachsah und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. In der Bar angekommen bestellten wir sofort und fingen fast an um die Wette zu bechern. Karyu…warum auch immer und ich, weil sauer wegen der Sache vorhin war. Als Hizumi ankam sah er uns tadelnd an, was uns aber nicht davon abhielt weiter zu trinken. Irgendwann, als Tsukasa hinzukam redete Karyu auf mich ein und klopfte mir grölend auf die Schulter. Ich hatte ihn die ganze Zeit ignoriert, da ich stink sauer auf ihn war. Dann steigerte er meine äußerst gute Laune noch, indem er zu Tsukasa rüber lief und uns alle aufrücken ließ, bis ich an die Wand gequetscht da saß. Als sich unser Drummer auch noch mein Bier schnappte und es leerte, war ich kurz davor los zu motzen, aber weil Karyu mich auslachte tat ich es nicht sondern trank einfach aus seinem Glas. So dachte ich, dass ich ihn ärgern könnte, aber er sah mich nur mit einem merkwürdigen Blick an. Dann kam die Kellnerin und brachte neues Bier. Ich hab an dem Abend das erste Mal gesehen, wie Tsukasa richtig trinkt. Es war irgendwie faszinierend! Dann merkte ich aber, dass Karyu es übertrieben hatte und da Hizu eingepennt war und Tsukasa auch abwesend schien, nahm ich ihn mir und schleifte ihn Richtung Klo. Dort hielten wir uns auch eine Weile auf, bis es Karyu etwas besser ging. Mit dem Riesen und somit einem verdammt schweren Gewicht machte ich mich schleppend auf den Weg zu seiner Wohnung, da diese näher lag, als meine. Es war eigentlich ein Weg von 25 Minuten, aber wir brauchten fast zwei Stunden. Ich war froh, als ich ihn endlich im Bett verfrachtet hatte. Ich setzte mich zum verschnaufen erst einmal vor das Bett. Erst als ich es in diesem rascheln hörte, stand ich wieder auf. Karyu, der kurz vorm Ziel auch noch eingepennt war, schien nun wieder wach zu werden und blickte sich suchend um. „Man, das nächste Mal, wenn du so viel trinkst, dann lass ich dich liegen!“, drohte ich ihm. Ich war inzwischen schon wieder nüchtern. Er sah mich schweigend an. Einigen Herzschläge später nahm er mich am Handgelenk und zog mich schwungvoll aufs Bett, so schnell konnte ich gar nicht gucken. Und genauso schnell lag ich unter ihm und sein Gesicht war nahe an meinem. „Hey, was soll dass?“, meckerte ich ihn an und auf einmal schien er gar nicht mehr so betrunken zu sein. Seine Augen waren klar und in ihnen glitzerte das pure Verlangen. Ich schluckte und bekam Panik, als er sich mir mehr näherte. Ich drehte meinen Kopf weg und versuchte ihn von mir zu drücken, aber ich hatte keine Kraft mehr. Er hielt mich am Kinn fest, damit ich ihm nicht mehr ausweichen konnte. Mit panischem und flehendem Blick sah ich ihn an, hoffte es sei nur ein dummer Scherz und er würde es lassen, doch er tat es nicht. Er legte mir seine Lippen auf meine und küsste mich. Schon nach kurzem wurde er verlangender und drang mit seiner Zunge in mich ein. Ich wollte es nicht, versuchte seine Zunge wieder heraus zu drängen, aber es klappte nicht. Ich war langsam am verzweifeln. Er sollte aufhören, sofort! Dann endete der Kuss und er keuchte schwer. Ich war auch am Luft schnappen und sah ihn böse an. Er jedoch ignorierte das vollkommen und fing wieder an mich zu küssen. Seine Hand glitt unter mein Shirt und die Seite hinauf. Das war zu viel! Ich biss ihm in die Zunge und er löste den Kuss sofort. „Au…was soll das?“, protestierte er. „Das frag ich dich du Arsch. Runter von mir! Sofort!“, schrie ich ihn an. Er sah mich böse an. „Ich will aber nicht. Ich will mit dir schlafen. Jetzt!“, gab er zurück und ich sah ihn entsetzt an. „Und du meinst du musst mich nicht vorher fragen? Ich will nicht!!!“, meckerte ich weiter. Ich war verletzt und unglaublich sauer. Er zog eine Augenbraue hoch und küsste mich dann schon wieder. Ich krallte meine Fingernägel in seine Schultern, doch dass schien ihn nicht sonderlich zu stören. Er nahm gelassen meine Hände und drückte sie mir über den Kopf. Er unterbrach den Kuss dabei noch nicht einmal. Als er es nach einer Ewigkeit, so kam es mir vor, dann doch tat, da schrie ich ihn schon fast hysterisch an. „Ich will nicht! Lass mich endlich in Ruhe!!!“, und er starrte mich verständnislos an. „Sag mir nur einen guten Grund, warum ich aufhören sollte!“, sagte er ruhig und sah mich abwartend an. Mir standen schon die Tränen in den Augen und ich redete einfach und dachte nicht mehr. „Ich bin doch eigentlich gar nicht schwul und hätte auch nie gedachte, dass ich jemals einen Mann begehren könnte, aber so ist es nun mal und ich will so was nur mit ihm machen. Er ist meine große Liebe. Ja verdammt ich liebe ihn. Ich liebe Satoshi und will nur mit ihm schlafen, sonst mit keinem!“, ich atmete schwer, als ich zu ende geredet hatte und sah in das geschockte Gesicht von Karyu. Damit schien er nicht gerechnet zu haben. Er nahm sofort Abstand von mir und setzte sich vor mich hin. Schweigend sah er mir beim Aufrichten zu und wie ich versuchte das Zittern meines Körpers unter Kontrolle zu bekommen. Ich unterdrückte die Tränen und sah auf meine zitternden Hände. Karyu schien zwischen Wut und Mitleid hin und her gerissen zu sein. Als ich mich nach einer Weile aber immer noch nicht eingekriegt hatte, da nahm er mich vorsichtig in den Arm und ich vernahm ein trauriges „Sorry“ von ihm. So verweilten wir noch etwas, dann drückte ich ihn von mir und krabbelte vom Bett ich richtete mich auf und sah ihn noch einmal an. Er sah zurück, dann drehte ich mich wieder um und ging. Zu Hause angekommen fing ich an wieder zu trinken und ich war mir sicher, dass Karyu es mir gleich tun würde. Und am nächsten Morgen dann hatte ich einen irren Kater und sagte bei Tsukasa die Probe ab und erfuhr, dass auch Karyu dies getan hatte, da er auch mit Kater im Bett lag. Er hatte dem Alkohol also auch noch zugesagt. Den Rest des Tages verbrachte ich im Bett und dachte über die beiden Männer nach, die mein Leben so verwirrt hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)