Ein Teenager auf Abwegen von Kouichi (Die Geschichte eines Jungen. Ob Jesse und Jaden ihm helfen können?) ================================================================================ Kapitel 58: Die Hochzeit – Das Ende einer Reise ----------------------------------------------- Die Hochzeit – Das Ende einer Reise Fast zwei Jahre war es nun her, dass Alexander mit seinem Bruder und seinen Freunden bei Sopdu eingezogen war. In dieser Zeit hatte er viele Dinge erlebt, die jeder normale Mensch als unglaublich bezeichnen würde, aber für Alexander waren diese Dinge vollkommen normal und dafür war er auch sehr froh und dankbar. So hatte er sein Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,2 gemacht und die letzte Weltmeisterschaft im Jugendsport im Bereich Judo gewonnen. Sopdu hatte seinen Antrag noch einmal vor Friedrich und Lydia wiederholt und der Termin für die Hochzeit stand auch schon. Die Hochzeit sollte an Alexanders 18. Geburtstag stattfinden. Ryan steckte noch immer mitten im Schulstress, denn er war in einem der Jahrgänge, die nur noch zwölf Jahre und somit kein 13. Jahr mehr hatten und deshalb drehten die Lehrer alle Schüler dieser Jahrgänge ziemlich durch den Fleischwolf. Er war nun fest mit Roxas zusammen, der zusammen mit Ryan in eine Klasse ging. Auch Jaden und Jesse hatten ihre Abschlüsse gemacht, Jaden hatte doch tatsächlich das Abitur geschafft, aber auch nur nachdem Jesse ihm kräftig in den Hintern getreten hatte. Selbstverständlich hatte auch Jesse das Abi gemeistert. Aber im Gegensatz zu seinem Vater wollte er kein Diplomat, sondern IT-Spezialist werden und seine eigene Firma gründen. Jaden hatte dagegen eine große Sportkarriere in Aussicht und seine Teilnahme an den nächsten olympischen Spielen stand auch schon fest. Alexander hatte seinen Ohren nicht trauen wollen, als er das gehört hatte und hatte scherzhaft gefragt, ob es bei den olympischen Spielen jetzt auch eine Disziplin im Dauerfuttern gäbe, aber Jaden hatte ihm dann ganz stolz berichtet, dass er beim Triathlon mitmachen werde. Riku besuchte ebenfalls die 12. Klasse und Sora hatte nach dem MSA die Schule verlassen und machte gerade eine Ausbildung zum Koch. Das er dafür sogar ein Talent entwickelt hatte, hatte Alexander am meisten verblüfft. Da Axel bereits zu alt für die Schule war, hatte er eine verkürzte Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht und arbeitete jetzt bei Sopdu in der Firma. Auch wenn er immer behauptete, kein Bürohengst zu sein, so erledigte er seine Arbeit immer zuverlässig und verdrehte genauso zuverlässig den weiblichen Kollegen den Kopf. Alexander selbst hatte schon einen genauen Plan, was er später werden wollte und er hatte sich deswegen bei der Uni für die Bereiche Biologie, Deutsch und Sport eingeschrieben. All diese Bereiche studierte er auf Lehramt, denn er hatte beschlossen, später Lehrer zu werden. Er wollte die zukünftige Generation unterrichten und ihnen etwas beibringen. Die Uni sollte für ihn mit dem Wintersemester beginnen und so hatte er noch etwas Zeit, bevor es für ihn losging. Die Zwischenzeit vertrieb er sich damit, die nahestehende Hochzeit vorzubereiten. Die Einladungen zur Hochzeit waren bereits alle verschickt und auch der Frau Engel, der Sachbearbeiterin vom Jugendamt hatte er eine Einladung geschickt. Er hatte sich mit Sopdu abgesprochen, dass sie beide schwarze Anzüge tragen wollten und auch diese hatten sie sich bereits besorgt. Vor wenigen Stunden hatten sich Alexander und Sopdu mit einer Hochzeitsplanerin zusammen gesetzt und alles besprochen. Den Ort, an dem sie die Hochzeit feiern wollten, hatten sie auch gewählt, denn es war eine zweite riesige Burg, die Sopdu und auch Alexander gehörte. Sopdu hatte extra für die Hochzeit noch ein wenig mehr Dienstpersonal eingestellt, und diese hatten die ganze Burg geschmückt. So war die Zeit vergangen und es war der Abend vor der Hochzeit. Alexander und Sopdu hatten sich ins Bad zurück gezogen und ließen sich im riesigen Pool treiben. „Ich bin froh, dass es jetzt bald vorbei ist. Kein Stress und keine Hektik mehr.“, sagte Alexander und seufzte wohlig auf. Er ließ sich im Wasser treiben und sah zur Decke hinauf. Sopdu schwamm zu ihm herüber und umarmte ihn von hinten. „Morgen um diese Zeit sind wir endlich verheiratet. Das Warten hat sich gelohnt!“, flüsterte Sopdu seinem Gefährten ins Ohr. Der Rotschopf nickte und lehnte sich an Sopdus Körper. „Es wird auch Zeit! Zu lange musste ich auf dich warten!“, erwiderte Alexander, lehnte seinen Kopf nach hinten und drückte ihm so einen Kuss auf die Lippen. Sopdu lächelte in den Kuss hinein. „Das stimmt! Lass uns jetzt ins Bett gehen, denn morgen wird es ein langer Tag!“, sagte Sopdu und so verließ er gemeinsam mit Alexander das Badezimmer, nachdem sie sich abgetrocknet hatten. Sie gingen gemeinsam durch ihre Räume und machten sich für die Nacht fertig. „Wie siehts bei dir aus? Noch ein wenig Sport vor dem einschlafen?“, fragte Sopdu unschuldig. Alexander konnte sich ein zweideutiges Grinsen nicht verkneifen, doch er antwortete: „Morgen! Morgen ist unsere Hochzeitsnacht und da lassen wir es krachen, aber heute nicht!“ Sopdu wirkte ein wenig enttäuscht, aber er wusste, dass Alexander in dieser Sache Recht hatte. So beließ er es dabei und stieg zu seinem Verlobten ins Bett. Gemeinsam schliefen sie auch schnell ein und schliefen durch bis zum nächsten Morgen. Als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster krochen und der Hahn vom nahestehenden Bauernhof krähte, wachten Alexander und Sopdu gemächlich auf. Langsam und noch verschlafen stiegen sie aus dem Bett und machten sich auf den Weg nach unten in den Speisesaal. Normalerweise wuschen und zogen sie sich zuerst an, doch an diesem Tag sollte alles anders laufen. Als sie im Speisesaal angekommen waren, setzten sie sich an den langen Tisch, an dem bereits Ryan, Roxas, Jaden, Jesse, Axel, Sora und Riku saßen. Sie begrüßten die Anderen und fingen mit ihnen an zu frühstücken. Ryan und Roxas waren voll und ganz damit beschäftigt, dem jeweils Anderen die Marmelade auf den Toast zu schmieren und sich gegenseitig die Toastscheiben in den Mund zu schieben. Jaden und Jesse beobachteten die beiden dabei und mussten immer wieder grinsen. Axel hatte sich hinter der morgendlichen Zeitung versteckt und studierte die Annoncen der Frauen, die noch Single waren und unbedingt einen Partner suchten. Sora war damit beschäftigt sich immer mehr Essen in den Mund zu schaufeln und dieses dann glücklich zu kauen. Riku saß wie immer still und teilnahmslos da und hatte anscheinend für niemanden etwas übrig, doch Alexander fiel auf, dass er immer mal wieder einen verstohlenen Blick zu Sora hinüber warf. Als sie mit dem Frühstück fertig waren, erhob sich Alexander. „Da wir jetzt fertig sind, werde ich mich für die anstehende Hochzeit fertig machen! Wir sehen uns dann vor dem Standesamt.“, sagte Alexander und wollte sich umdrehen, als Ryan halblaut etwas sagte. „Ist doch klar, das der Bräutigam die Braut nicht vor der Hochzeit sehen darf. Deshalb ziehst du dich zurück!“, sagte Ryan und grinste. Alexander hatte schon mit einem solchen Spruch gerechnet und er konterte: „Zu deiner Hochzeit spendier ich das Kleid für dich!“ Alle brachen in schallendes Gelächter aus. Ryan blies die Backen auf und sagte: „Das Kleid wäre dann schon für Roxy und nicht für mich!“ Roxas protestierte daraufhin lauthals, was die Lacher noch weiter hochschraubte. Alexander verließ lachend den Speisesaal und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer, das er sich ausgesucht hatte, um sich in Ruhe zu waschen und anzuziehen. Als er dann endlich den schwarzen Anzug an hatte, klopfte es an der Tür. Er wusste, dass es nun seine Adoptiveltern waren und so bat er sie einfach hinein. Die Tür öffnete sich und herein kamen Friedrich und Lydia. Kurz nachdem er bei Sopdu eingezogen war, hatten ihn und Ryan sein Onkel und seine Tante adoptiert und so waren sie beide jetzt sein Adoptivvater und seine Adoptivmutter. „Du siehst klasse aus, Liebling!“, sagte Lydia und umarmte Alexander. Alexander lächelte und umarmte zuerst sie und dann Friedrich. „Herzlichen Glückwunsch, mein Sohn!“, sagte Friedrich und umarmte Alexander. Ein ehrliches Lächeln schlich sich auf Alexanders Züge. „Ich danke euch für alles, was ihr für mich und Ryan getan habt! Ohne euch beide wären Ryan und ich wieder irgendwo gelandet und dort versauert.“, sagte der Rotschopf und umarmte Friedrich und Lydia noch einmal. Diese sahen sich nur überrascht an und lächelten Alexander an. Der Rotschopf war in den vergangenen knapp zwei Jahren um einiges gewachsen und war nun sogar ein kleines bisschen größer als Friedrich. „So, und nun Schatz, mach dich fertig! Wir müssen jetzt los zum Standesamt!“, sagte Lydia und legte ihren Arm um Alexanders Schulter, was allerdings ein wenig komisch aussah, da sie jetzt mehr als einen Kopf kleiner war als Alexander. Gemeinsam verließen sie das Zimmer und gingen hinunter in die Garage, wo Friedrich seinen Wagen geparkt hatte. Alexander und Sopdu waren zwar nicht irgendein stink normales Paar, aber hier hatten sie beide sich abgesprochen, dass sie getrennt zum Standesamt fahren wollten. Friedrich öffnete die Garage durch einen Knopf an der Seite und gemeinsam stiegen sie dann in den Wagen. Als sie eingestiegen waren, startete Friedrich den Wagen und fuhr aus der Garage über die Zufahrt. Das eiserne Tor öffnete sich, sie fuhren durch den offenen Eingang und den Berg hinab, auf dem die Burg stand. Das Standesamt befand sich im Rathaus von Kaltenthal und dort fuhren sie auch hin. Friedrich fuhr auf den Parkplatz des Rathauses und stellte dort seinen Wagen ab. Alexander stieg aus dem Wagen aus und sah zum Rathaus hinauf. Nicht viel hatte sich seit seiner ersten Ankunft in dieser Stadt geändert. Sogar der gleiche Bürgermeister war noch an der Macht wie vor fast zwei Jahren und genau dieser Bürgermeister kam gerade aus dem Rathaus geschritten. Neben ihm her lief eine Nonne, die mit ihm zu streiten schien. Alexander jedoch kümmerte sich nicht um die beiden Streithähne und betrat zusammen mit Friedrich und Lydia das Rathaus. Sie stiegen eine steinerne Treppe hinauf, die sie hoch in den ersten Stock führte. Dort fanden sie eine Informationstafel und auf dieser stand, wo sie hin mussten. Natürlich war Alexander bereits schon einmal hier gewesen, aber das war zusammen mit Sopdu und Friedrich und Lydia waren noch nicht hier gewesen. Sie bogen nach rechts in einen großen Gang ein, an dessen Ende sich eine schwere, eicherne Tür befand. Als sie vor der Tür standen, hielt Alexander inne. Sein Herz hämmerte wie wild. Schon zu lange musste er auf diesen Moment warten. Er klopfte an die Tür und als eine Stimme im Inneren ihn herein bat, öffnete er die Tür und trat zusammen mit seinen Adoptiveltern in den Raum. Der Raum war groß und hell erleuchtet. Ein großer Schreibtisch stand in der Mitte des Raumes. Hinter diesem Schreibtisch saß eine Frau mittleren Alters. Vor dem Schreibtisch standen zwei Stühle und hinter den beiden Stühlen stand eine kleine Reihe mit mehreren Stühlen. Neben einem der beiden Stühlen, die direkt vor dem Schreibtisch standen, stand Sopdu und wartete auf ihn. Auf den Stühlen der hinteren Reihen saßen Ryan, Roxas, Jesse, Jaden, Axel, Sora und Riku. Lydia und Friedrich setzten sich auf die beiden letzten freien Stühle. Alexander ging nach vorne, stellte sich neben den noch freien Stuhl und warf Sopdu einen erwartungsvollen Blick zu, den dieser nicht minder erwartungsvoll erwiderte. Sie wandten sich beide nach vorne und setzten sich auf die für sie bereitgestellten Stühle. Die Standesbeamtin erhob sich und alle in dem Raum erhoben sich ebenfalls. Dann nahm sie ein großes und schweres Buch in die Hände, schlug es auf und sagte: „Meine sehr verehrten Anwesende. Wir haben uns heute hier versammelt, um die Verbindung zweier junger Menschen zu bezeugen. Am heutigen Tag haben sich Sopdu Andail-Afalhatmalut und Alexander von Falkenstein hier eingefunden, um sich in diesem Standesamt hier in Kaltenthal in den Bund der Ehe zu finden und zu binden. Nun, bevor ich mit der Schließung der Ehe beginne, möchte ich die Anwesenden hier fragen, ob es jemanden unter ihnen gibt, der sich gegen diese Ehe ausspricht. Wenn ja, dann soll er jetzt sprechen, oder für immer schweigen!“ Eine gespannte Stille herrschte, in der niemand etwas sagte. Alexander hatte das Gefühl, als wenn er selbst den Atem anhalten würde. Als nach einer langen Pause niemand etwas gesagt hatte, fuhr die Standesbeamtin fort. „Da niemand etwas gegen diese Schließung der Ehe einzuwenden hat, werde ich jetzt fortfahren. Zuerst frage ich Sie, Sopdu Andail-Afalhatmalut, möchten sie den hier anwesenden Alexander von Falkenstein zu ihrem rechtmäßig angetrauten Ehepartner nehmen. Ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen, so antworten Sie mit Ja, ich will!“, las die Standesbeamtin aus dem Buch ab, das sie noch immer in den Händen hielt. Sie hatte sich an Sopdu gewandt und alle Aufmerksamkeit hatte sich auf ihn gerichtet. Sopdu atmete tief durch und antwortete dann: „Ja, ich will!“ Die Standesbeamtin nickte und wandte sich dann an Alexander. „Nun frage ich Sie, Alexander von Falkenstein. Möchten sie den hier anwesenden Sopdu Andail-Afalhatmalut zu ihrem rechtmäßig angetrauten Ehepartner nehmen. Ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen, so antworten Sie mit Ja, ich will!“. sagte die Standesbeamtin und sah Alexander an. Dieser schloss die Augen. Endlich war der Moment der letzten, der finalen Entscheidung gekommen. Langsam, wie in Zeitlupe öffnete er die Augen und sagte dann: „Ja, ich will!“ Die Standesbeamtin lächelte und schloss das Buch. „Dann erkläre ich Sie beide, Kraft meines Amtes als Standesbeamtin, zu gleichberechtigten Ehepartnern. Sie dürfen ihren Ehepartner nun küssen!“, sagte die Standesbeamtin und verneigte sich als ein Zeichen des Respekts vor Alexander und Sopdu. Alexander und Sopdu wandten sich einander zu. Nun hatten sie es geschafft. Jetzt waren sie endlich verheiratet. Langsam näherten sie sich und ihre Lippen trafen sich zu einem kurzen Kuss. Nun legte sich auch die Stille, denn alle Anwesenden fingen an zu klatschen. Es dauerte ganze zehn Minuten, bis sich alle beruhigt hatten und die Standesbeamtin sich wieder bemerkbar machen konnte. „Da sie jetzt offiziell in einer Lebenspartnerschaft sind möchte ich Sie bitten, die erste offizielle Unterschrift auf dieses Dokument zu setzen. Es handelt sich hierbei um ihre Heiratsurkunde!“, sagte die Standesbeamtin und deutete auf ein goldenes Dokument. Beide nickten und Alexander unterschrieb zuerst. Nach ihm war Sopdu an der Reihe und als auch sein Namenszug auf dem Dokument stand, war es amtlich. Die Standesbeamtin lächelte sie alle an und sagte dann: „Ich möchte ihnen beiden gratulieren, Herr und Herr von Falkenstein!“ Alexander und Sopdu strahlten beide wie die untergehende Sonne. Hinter den beiden lehnte sich Ryan zu Jesse herüber und fragte ihn: „Warum nimmt Sopdu eigentlich auch den Nachnamen „von Falkenstein“ an? Ich dachte, dass mein Bruder seinen Nachnamen annimmt.“ Jesse flüsterte ebenfalls leise: „Das hängt mit Sopdus Vergangenheit zusammen. Den Familiennamen hat er nur behalten, dass es ihm und Alexander besser gelingt, sich gegenseitig wieder zu finden und jetzt ist diese Tatsache nicht mehr notwendig und somit diesen Namen ablegen.“ Ryan nickte als Zeichen, dass er verstanden hatte und drehte sich wieder seinem Bruder zu. Sie verabschiedeten sich von der Standesbeamtin und nahmen die Glückwünsche ihrer Freunde entgegen. Dann verließen sie das Standesamt und machten sich auf den Weg zu den Autos und stiegen, als sie an denen angekommen waren, in diese ein und fuhren zu dem Ort, an dem sie die Hochzeitsfeier veranstalten wollten. Dieser Ort war eine riesige Burg, die ebenfalls Sopdu und nun auch Alexander gehörte. Dem ganzen Zufahrtsweg entlang standen silberne Gaslaternen und waren bereits jetzt am hellen Tag angezündet worden. Sie parkten die Autos auf dem Parkplatz der Burg und betraten diese durch eine riesige Tür. Innen war es überall mit rotem Teppich ausgelegt worden und es standen überall Kerzenleuchter, deren Licht eine warme Quelle der Hoffnung darstellte. Sie gingen durch die riesige Eingangshalle in einen noch größeren Festsaal, in dem ein riesiger, geschmückter Tisch stand. Auch der ganze Festsaal war geschmückt worden und Alexander sah sich staunend um, denn die ganze Planung und Organisation der Feier hatten sie Jesse überlassen, da er dafür ein sehr talentiertes Händchen besaß. An der einen Ecke des Saals war ein riesiges Buffet aufgestellt worden und in der anderen Ecke des Saals gab es eine Tribüne mit Musikern und Instrumenten. Alexander ging zu dem Tisch herüber und sah sich die Tischdekoration an. Allerdings ließ ihn etwas stutzig werden. „Erwarten wir noch Gäste?“, fragte er Sopdu, der nickte. „Ja, ich habe mir die Freiheit herausgenommen, noch fünf weitere Personen einzuladen und hier sind sie!“, sagte Sopdu und klatschte in die Hände. Die Tür, durch die sie in den Saal getreten waren, öffnete sich und herein kamen fünf Personen. Es waren um genau zu sein vier junge Frauen und ein junger Mann. All diese Personen erkannte Alexander, auch wenn er bei einer Person mehr als nur verwirrt war. Die vier jungen Frauen lächelten und kamen auf Alexander und Sopdu zu. Alexander musste zuerst kurz überlegen, doch dann fielen ihm ihre Namen wieder ein. Die erste war Sakura. Sie trug ein mitternachtblaues Kleid, das mit mehreren gelben Sternen bestickt war. Auf ihren Hexenhut hatte sie verzichtet, allerdings trug sich noch immer eine Brille. Sich lächelte Alexander und Sopdu an und trat dann beiseite, um die Personen hinter ihr näher treten zu lassen. Die zweite Person war Ruby, die ihre Haare noch immer hoch gegelt hatte und die Tränen, die sie früher aufgemalt hatte, hatte sich jetzt mit einer leuchtenden Farbe aufgemalt, die bei jeder Bewegung ihres Kopfes glitzerte. Dazu trug sie ein schwarz-rotes Kleid, das sich perfekt mit ihren kleinen Accessoires, einen kleinen Armreif und zwei roten Ohrringen, zusammenfügte. Sie lächelte Alexander und Sopdu ebenfalls an und wünschte ihnen alles Glück auf der Welt und gratulierten den beiden zu der Hochzeit. Dann trat sie beiseite und ließ die dritte junge Frau vor treten. Bei dieser Frau schien die Luft im ganzen Saal zu knistern. Sie trat vor und verneigte sich vor Alexander und Sopdu. „Ich gratuliere euch beiden zu eurer Hochzeit. Nun habt ihr die letzte Hürde genommen.“, sagte sie und grinste Alexander und Sopdu an. Alexander hob eine Augenbraue hoch, sagte jedoch nichts. Stattdessen sagte Sopdu etwas. „Ich begrüße euch hier auf unserer Hochzeitsfeier. Ich hoffe, dass ihr euch hier amüsieren werdet!“, sagte er und sah Zane scharf an. Diese grinste verlegen und machte einen Kleinen Knicks vor Sopdu und zog dabei ein wenig an ihrem roten Kleid. Dann trat die vierte Frau nach vorne und Alexander erkannte sofort Frau Engel, die Mitarbeiterin des Jugendamtes in Berlin. Auch sie schüttelte Alexander und Sopdu die Hand und gratulierte ihnen zu der Hochzeit. Als auch sie Alexander und Sopdu begrüßt hatte, trat sie beiseite und ließ die vierte und letzte Person hervor treten. Alexander nickte und sah dem jungen Mann in die Augen. „Ich freue mich, dass es jetzt für euch zu einem Happy End ausgeht. Ich habe mich sehr darüber gefreut und war wirklich überrascht, als ich die Einladung zur Hochzeit in meinem Mailbriefkasten hatte. Vielen Dank dafür! Das hier ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber ich denke, ihr könnt es gebrauchen!“, sagte Kouichi und schüttelte zuerst Alexander und dann Sopdu die Hand. Er trug einen schwarzen Anzug mit einer blauen Krawatte. Passend dazu trug er einen schwarzen Handschuh an der rechten Hand. Alexander wusste, warum der Writer den Handschuh trug, denn er spürte noch eine weitere Präsenz, die sich allerdings nicht in sondern ganz in der Nähe der Burg befand. Alexander dankte ihm, dass er immer zu ihnen gestanden hatte und bat ihn, sich mit an den Tisch zu setzen. Nachdem jeder sein Hochzeitsgeschenk Alexander und Sopdu überreicht hatte, nahmen sie an dem Tisch platz und Sopdu sagte: „Meine Freunde, meine verehrte Familie! Heute ist ein Tag, der eigentlich in die Geschichtsbücher eingehen sollte, aber sei es drum! Ich möchte, dass wir diesen Tag als unseren schönsten Tag im Leben in Erinnerung behalten. Lasst uns nun essen, tanzen und uns den glücklichsten Tag des Lebens machen! Das Buffet ist eröffnet.“ Jaden wollte sich sofort auf das Essen stürzen, doch Jesse hielt ihn am Kragen fest und schüttelte nur mit dem Kopf. Langsam und gemächlich traten sie auf das Buffet zu und nahmen sich jeweils einen Teller und fingen an sich das Essen auf die Teller zu legen. Dann setzten sie sich wieder an den Tisch und warteten, bis auch die letzte Person etwas zu essen hatte. Als sie dann endlich alle wieder am Tisch saßen, fingen sie gemeinsam an zu essen. Auf ein Zeichen Sopdus fingen auch die Musiker an zu spielen und das Lied, das sie spielten, war das Lied „You raised me up!“ . Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, betraten sie die Tanzfläche und fingen an zu den verschiedenen Musikstücken zu tanzen. Alexander fiel während eines Tanzes besonders auf, dass Axel mit Ruby zusammen tanzte und sie offensichtlich ziemlich anflirtete. Ruby selbst war es zwar ein wenig unangenehm, so sichtbar angeflirtet zu werden, doch sie schien Axel in keinerlei Hinsicht abgeneigt zu sein. Als sich das Stück dem Ende neigte sah Alexander, wie Kouichi sich vor Sakura verneigte und sie zu ihrem Platz geleitete. Von dort ging er zum Buffet und holte ihr noch etwas zu trinken. Als er ihr dann das Glas reichte, flüsterte er ihr etwas ins Ohr und sie nickte zustimmend. Er stieß mit ihr an und trank das Glas mit nur einem Schluck aus. Dann stellte er das Glas auf den Tisch und ging zu der großen Tür, die aus dem Saal hinausführte. Er drehte sich nochmals um und sah Alexander an, der sofort verstand und sich daher dann von seinem Platz fortbewegte und Sopdu noch erklärte, dass er kurz noch mit Kouichi sprechen wollte. Dann ging er zur Tür und folgte Kouichi hinaus in die Eingangshalle und sie gingen eine steinerne Wendeltreppe hinauf und traten durch eine große Glastür, die auf einen riesigen Balkon führte. Dort angekommen lehnten sie sich an das Geländer. „Du wolltest mich sprechen!“, sagte Alexander und sah in den riesigen Garten, der an die Burg grenzte. Kouichi nickte. „Ja, das wollte ich. Meine Aufgabe als euer Writer endet mit der heutigen Feier und ich wollte dir noch einmal persönlich sagen, wie viel es mir bedeutet hat, deine Geschichte aufschreiben zu dürfen.“, sagte Kouichi und zog sich den Handschuh von der Hand, den er noch immer trug. Alexander sah verdutzt zu ihm herüber. Von nahem konnte er sehen, dass Kouichi noch immer die dunklen Augenringe trug. Aber seine Hautfarbe hatte sich seit ihrem letzten Treffen stark verbessert. Damals hatte er auch eine wandelnde Leiche sein können, aber heute sah er viel gesünder aus. Alexander nickte und sagte: „Ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist. Endlich bin ich im Hafen der Ehe angekommen. Aber eines würde mich mal interessieren. Hast du es auch geschrieben, als Sopdu und ich unser erstes Mal hatten?“ Kouichi lächelte und lachte dann lauthals. Er lachte Alexander nicht aus, aber ihn belustigte diese Frage, da er so mit ihr gerechnet hatte. „Für diesen Fall hatte ich bereits vor Monaten vorgesorgt, bevor ihr euch getraut habt. Ich hatte mit Michael besprochen, dass ich während der Zeit, in der du und Sopdu euer erstes Mal erlebt eine Augenbinde trage und euch absichtlich nicht zusehe. Normalerweise bekommen ich blitzhafte Bilder von euch, aber dieses eine Mal war es nicht. Michael hat dann dafür gesorgt, dass meine Finger die Geschichte weiter aufschrieben. Ich muss zugeben, dass ich mir bis heute nicht diese eine Stelle durchgelesen habe und ich werde es auch nicht machen. Es ist so Brauch, dass der Writer einer Person der Geschichte ein gedrucktes Exemplar des Geschriebenen aushändigt. Hier ist dein Exemplar. Ich selbst habe auch eines. Alles andere wird heute mit Ende der Feierlichkeiten von meinem PC gelöscht werden. Ich werde euch immer in Erinnerungen behalten, vor allem, da ihr mir ein so wunderschönes Geschenk gemacht hattet.“, sagte Kouichi und zeigte Alexander die Handfläche seiner rechten Hand, auf der sich jetzt ein silbernes Oval zeigte. Alexander besah sich das Oval erstaunt an und sofort darauf erschien ein silberner Drache am Himmel, der aber sofort wieder hinter den Wolken verschwand. „Jetzt bin ich unsterblich, auch wenn ich nicht mehr euer Writer sein sollte. Ich bin bereits von einer weiteren Geschichte der Writer, aber wie bereits gesagt, das ist eine andere Geschichte. Ah, wie ich sehe, wird es so langsam Zeit!“, sagte Kouichi und wandte sich wieder zu der Glastür, doch Alexander hielt ihn auf. „Warte! Für was wird es so langsam Zeit?“, fragte Alexander und sah Kouichi eindringlich an. Dieser sah ihn nur lächelnd an und erwiderte: „Für das Ende der Geschichte!“ Alexander sah ihn verblüfft an, doch noch bevor er etwas sagen konnte, kam Sopdu zu ihnen und sagte: „Hey, da bist du ja. Komm, es wird langsam Zeit los zu fahren!“ Er zog Alexander an dem Arm und führte ihn die Treppe hinunter. Unten in der Eingangshalle warteten bereits alle Hochzeitsgäste auf sie beide und als Sopdu und Alexander bei ihren Gästen angekommen waren, traten sie hinaus auf den Kiesweg. Dort stand ein anderer Wagen als der, mit dem sie her gefahren waren. Es war ein silberner Porsche und an dessen hinterer Stoßstange war ein Bündel aus silbernen Dosen angebracht worden.Die Türen waren bereits geöffnet worden und Alexander und Sopdu verabschiedeten sich von der Hochzeitsgemeinschaft. Die Sonne ging bereits unter und das goldene Rot von der untergehenden Sonne spiegelte sich auf der silbernen Oberfläche des Porsche wieder. Nachdem sie sich von ihren Hochzeitsgästen verabschiedet hatten, stiegen Sopdu und Alexander in den Porsche und schlossen die Türen. Sopdu startete den Wagen und fuhr langsam an. Alle Gäste winkten zum Abschied und wünschten ihnen alles Glück und viel Freude auf der anstehenden Hochzeitsreise. Der Wagen beschleunigte und wandte sich zum Ausgang aus der Burg. „Und so fuhren sie eine Allee aus silbernen Bäumen entlang dem goldroten Sonnenuntergang entgegen. Tja, und das ist das Ende einer Geschichte!“, flüsterte Kouichi und sah zu, wie Alexander und Sopdu in dem neuen Porsche ihrem Glück entgegen fuhren. Das ist das Ende der Fanfiktion „Ein Teenager auf Abwegen“. Ich möchte hier mich noch mit ein paar persönlichen Worten an meine Leser und Leserinnen wenden. Ich danke euch, dass ihr so lange meine Fanfiktion gelesen habt und ich hoffe auch, dass es euch immer großen Spaß gemacht hat, sie zu lesen. Ganz besonders möchte ich meinen beiden Betaleserinnen AngelRuby und SakuraxChazz danken, die immer in einem unaufhörlichen Kampf darum bemüht waren, meine Rechtschreibfehler auszumerzen. Ebenfalls möchte ich noch Zane danken, die immer darum bemüht war, mir neue Gedanken und Ideen zu der Geschichte nahe zu bringen. Und zu guter Letzt möchte ich euch danken, die ihr mir immer Kommentare geschrieben und so mich aufgemuntert habt, an dieser Geschichte weiter zu schreiben. Mit Sicherheit werden wir uns noch irgendwie, irgendwo und irgendwann in einer anderen Geschichte begegnen, aber bis dahin wünsche ich euch alles Gute dieser Welt. Euer Autor Kouichi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)