All these lives von _Kohana_ ================================================================================ Kapitel 1: Back to School ------------------------- 1. Kapitel ___________________________________________________________________________ „Tenten“, wisperte Neji in mein Ohr. Ich grummelte. Sanft strich er mit seinen Lippen von meinem Ohr zu meinem Mundwinkel. Ich lächelte leicht. „Na komm schon, Liebling, wir kommen sonst zu spät zur Schule.“ Ich seufzte glücklich. Er nannte mich erst seit ungefähr eineinhalb Jahren Liebling und zusammen gekommen waren wir mit vierzehn, also vor drei Jahren. Ihr wundert euch bestimmt warum ich bei Neji übernachtet habe, nun ja, ich lebe eigentlich schon im Hyuuga- Anwesen. Meine Kosmetika, meine Anziehsachen und Schulsachen lagerten auch bereits hier. Meine Eltern waren oft getrennt von mir, aufgrund geschäftlicher Reisen im In- und Ausland, das ihnen noch nicht einmal auffiel, dass ich nie zu Hause war. Neji stand auf und ich hörte wie seine Schritte das Zimmer verließen. Ich drehte mich auf den Rücken und streckte mich. Nach den langen, abwechslungsreichen Sommerferien sollte wieder langweiliger, trister Schulalltag sein. Ich war gespannt darauf ob die anderen sich verändert hatten oder nicht, denn Neji und ich waren am Anfang der Ferien für zwei Wochen in Urlaub gefahren. Danach waren die anderen alle gefahren und als sie wiedergekommen waren, war ich mit den ganzen Hyuugas, die aus Neji, seinem Onkel Hiashi und seinen beiden Cousinen Hinata und Hanabi bestanden, für den Rest der Ferien in den Urlaub gefahren. Hinata war ein Jahr jünger als ich und Neji, und ging in die Stufe unter uns. Ich beneidete sie immer um ihre lange blauschwarze, wallende Mähne, die ihr bis zur Mitte ihres Rückens reichte. Ihre Augen waren Fliederfarben und so groß wie Puppenaugen. Sie war eine kleine Schönheit. Hanabi war erst elf und hatte braune lange Haare, die sich an den Spitzen zu kräuseln anfingen. Ihre Augen waren auch Fliederfarben, wie bei allen Hyuugas, wie mir einmal auffiel. Ich glaube sie sah mich als Mutterersatz oder so was in der Art. Sie mochte mich und kam mit ihren Problemen zu mir, ich hatte keine Probleme damit, ich wollte schon immer mal eine kleine Schwester haben. Die Tür wurde wieder geöffnet und Neji kam mit nassen Haaren rein. „Komm schon, Liebling, du musst duschen und dich anziehen“, er klang einwenig gereizt. „Ich will aber nicht“, murmelte ich ihm zurück und ich war mir nicht sicher ob er mich verstanden hatte. Ich hasste es früh aufzustehen, also kuschelte ich mich noch mehr in meine Decke. „Tenten!“ Nejis Stimme klang warnend. Er hob mich hoch und warf mich über seine Schulter. „Neji was tust du da?“ Huch, klang ich müde. Er trug mich ins Badezimmer, zog mir Top und meine, seine alten, Boxershorts aus, stellte mich unter die Dusche und stellte das Wasser an. Ich schrie auf. Das Wasser war eisigkalt und plötzlich war meine Müdigkeit verflogen und ich war hellwach. Ich war vorher anscheinend zu müde gewesen um zu erkennen was er vorhatte. Blöder, sadistischer Neji! Ich öffnete meinen BH und schlüpfte aus meinem Höschen. Beides reichte ich meinem werten sadistischen Freund, der es dann in die Wäschetonne warf. Die Dusche war erfrischend und munter stieg ich aus und ließ mich von Neji in ein großes Handtuch einwickeln, dass ich mir dann eng um den Körper schlang. Er hatte wohl Angst gehabt das ich wieder einschlafen würde, wenn er nicht aufpasste. Seine Sorgen waren total unberechtigt. Das war mir nur ein einziges Mal passiert, dass war jedoch ein doofer Moment gewesen, denn ich sollte an dem Abend seinen Onkel kennen lernen. Ich war beinahe eine Stunde zu spät dran gewesen. Gott sei Dank, kam sein Onkel wegen eines Meetings noch später, so dass alles noch mal gut gegangen war. Nach dem Duschen ging ich mit nur einem Handtuch um meinen Körper geschlungen in die riesengroße Küche der Hyuugas. Sie war in hellen Farben gehalten und hatte viele gläserne Schränke, eine Kücheninsel in der Mitte und einen großen Tisch an der Fensterseite. Mein Weg führte mich zu meinem besten Freund am Morgen, der Kaffeemaschine. Ich legte ein Pad ein und drückte auf das rote Knöpfchen, dann lehnte ich mich gegen die Theke und sah Hinata am Tisch sitzen. Ich hatte sie wohl übersehen, als ich rein gekommen war. Sie trug bereits ihre Schuluniform, die aus einem dunkelblauen Rock, der bis knapp über die Knie ging, und einem Matrosenoberteil bestand. Während sie aus einem Buch las, aß sie Cornflakes. Die Kaffeemaschine surrte leise und überrascht drehte Hinata sich zu mir um, ein freundliches Lächeln zierte ihren Mund. „Hast du gut geschlafen?“ fragte sie mich schüchtern. Sie war es nicht gewohnt irgendwen in diesem Haushalt nur in einem Handtuch zu sehen, sie waren ja alle so wohl erzogen. „Ja hab ich, danke der Nachfrage, ist Hanabi schon wach?“ Hinata zuckte die Schultern. Irgendwie fiel sie wieder in ihr Schulverhalten zurück. In der Schule war sie die niedliche, schüchterne, zurückhaltende, liebe Hinata, sehr unauffällig. Als ich angefangen hatte mehr bei den Hyuugas zu sein, hatte sie sich mir gegenüber auch so verhalten, aber mit der Zeit wurde sie offener und fühlte sich sicherer. Eigentlich war sie ein witziges, sarkastisches und etwas zweideutig denkendes Mädchen, aber nun mal nur bei ihren Freunden. Ich seufzte, goss mir den Kaffee ein und ging in Hanabis Zimmer. Ihre Jalousien waren herunter gelassen und ich hörte ein leises Schnarchen. Hanabi war, was das Schlafen anging, genauso wie ich. „Hanabi? Süße, wach auf, du musst in einer halben Stunde in der Schule sein.“ Sie grummelte und drehte sich um. Ich seufzte ungeduldig und setzte mich auf den Rand ihres Bettes. Sie murmelte etwas, dass ich nicht verstand. Sanft strich ich ihr einige braune Strähnen aus der Stirn. „Komm schon Hanabi, du willst doch nicht zu spät kommen?“ „Tenten?“ Ihre kindliche Stimme klang müde und ihre Haare standen wirr ab. Sie setzte sich auf und schaute desorientiert umher. „Hanabi, wenn du nicht sofort wach wirst werd ich wohl Neji holen müssen um dich aus dem Bett zu bekommen.“ Sie sprang auf und ich gab ihr einen leichten Klaps auf den Po. Ich hörte wie sie die Badezimmertür zu schlug und zog mich lachend zurück in Nejis und mein Zimmer um meine Schuluniform anzuziehen. Neji warf sich gerade seinen dunkelblauen Blazer über. „Du solltest dich beeilen Tenten, wir treffen uns noch mit den anderen vor der Schule.“ Warum hatte er das nicht sofort gesagt? In Lichtgeschwindigkeit zog ich mich an und wir gingen mit Hinata los, Hanabi wurde von drei Freundinnen abgeholt. Während des Schulweges band ich meine Haare zu zwei Flechtzöpfen. Von weitem konnte ich das Schultor sehen und einige Personen die davor standen und auf etwas oder jemanden warteten. Zwei Mädchen kamen uns entgegen gerannt und fielen Hinata und mir in die Arme. Neji verdrehte die Augen, murmelte etwas von ‚Mädchen’, und ging weiter. In meinen Armen lag die hübsche Blondine Ino Yamanaka, die mich aus hellblauen Augen fröhlich anfunkelte. Ihre Haare hatte sie zu einem hohen Zopf gebunden und ihr Pony fiel über ihr rechtes Auge. Ich schaute kurz zu Hinata, die eine, ich erschrak (und starb bestimmt tausend Tode), rosahaarige Sakura Haruno in ihren Armen hielt bzw. eine Armlänge von sich gestreckt festhielt und sie neugierig musterte. Meine Kinnlade klappte runter, genauso meine Arme, mit denen ich vorher Ino umarmt hatte, die jedoch lachte nur über meinen Gesichtsausdruck. Sakura funkelte sie aus Jadegrünen Augen böse an und fuhr sich nervös durch ihre Haare. Nicht nur das unsere süße Sakura nun zuckerwattenrosafarbige Haare hatte, nein, ihre sonst so lange Mähne reichte plötzlich nur noch bis zu ihren Schultern. „Was ist mit deinen Haaren passiert?“ rutschte mir etwas ungläubig raus und Sakura wurde rot, während Ino noch lauter lachte und eine Träne über ihr perfekt geschminktes Gesicht lief. „Na ja“, Sakura stoppte und wurde noch einbisschen röter. Ino griff Sakuras Versuch auf. „Sie hat eine Wette gegen mich verloren.“ „So?“ fragte Hinata sie nun skeptisch. Ich strich mir eine widerspenstige Strähne hinter mein Ohr und nickte zustimmend, denn ich verstand Hinatas Skepsis voll und ganz. Gegen Ino zu wetten war purer Masochismus, nicht nur das sie immer gewann, nein, sie suchte sich dann die fiesesten Wetteinsätze aus. „Worum ging es denn in der Wette?“ Ich konnte mir meine Neugier einfach nicht verkneifen. Sakura wurde noch einen Ticken röter, wenn das überhaupt möglich war, denn sie sah jetzt schon aus wie eine Signalleuchte, was zu einem seltsamen Kontrast zu ihrer neuen Haarfarbe stand. Ino zuckte die Schultern und schaute uns dann unschuldig an, ein Zeichen, dass sie ganz genau wusste das, egal worum sie gewettet hatten, sie gewinnen würde. „Wir waren doch zusammen im Urlaub, ich wollte neue Kerle kennen lernen und Sakura sich entspannen. Ich hab gesagt sie würde es eh nicht schaffen einen jungen heißen Kerl zu finden der ihr gefallen würde, weil sie nicht über Sasuke hin weg war, dann hat sie aber gesagt das sie bis zum Ende unseres Urlaubes einen Typen haben würde und ich sagte das sie das nicht schafft und dann haben wir gewettet. Wie man sieht hab ich gewonnen.“ Sie grinste wie ein Honigkuchenpferd oder eine Person die einem Kind den Lutscher weggenommen hatte und darauf sehr stolz war. Hinata schnippste Sakura gegen die Stirn, harkte sich bei ihr ein und meinte dann keck: „Sakura du Dummerchen, du weißt doch das du niemals gegen Ino wetten sollst, wenn es um Jungen, Mode, Liebe und besonders um Sasuke, geht.“ Die Beiden lachten und machten sich auf den Weg zu den Jungs und Temari. Wie ich bereits erwähnt hatte, unter ihren Freundinnen benahm Hinata sich ein wenig anders als in der Schule und noch schlimmer als in der Schule benahm sie sich, wenn ein bestimmter blonder Junge mit meeresblauen Augen in ihrer Nähe war. Ino und ich schlenderten unseren besten Freunden hinterher, wo bereits unsere anderen Freunde warteten. Temari, ein dunkelblondes Mädchen mit lockigen schulterlangen Haaren und grün-braunen Augen, stand lässig gegen das Tor gelehnt und unterhielt sich mit Shikamaru, der gerade eine Zigarette rauchte. Seine braunen etwas längeren Haare hatte er zu einem Zopf gebunden. Temari war in meiner Stufe, genauso wie Lee, ein schwarzhaariger Junge mit Topfschnitt und wuchtigen Augenbrauen. Er war ein hyperaktiver Junge, aber irgendwie eng mit Neji befreundet. Die anderen waren alle in Hinatas Stufe, die da wären zum Beispiel Kiba. Kiba hatte auch braune Haare und braune Augen, er war total vernarrt in seinen Hund Akamaru und hasste es zu lernen. Sakura und Hinata standen vor Sasuke, Hinatas und Narutos bestem Freund. Der schwarzhaarige Junge musterte, mit seinen dunklen Augen, Sakura von Kopf bis Fuß, was sie erröten ließ. Ihr fragt euch jetzt bestimmt wie das sein kann das Hinata und Sasuke beste Freunde sind, nun ja, Hinatas Vater und Sasukes großer Bruder Itachi, arbeiteten zusammen an einem Projekt, dass wichtig für das Hyuuga- und Uchihakonzern war, als die beiden noch kleiner waren. Sie hatten zu diesem Zweck oft zusammen gespielt, damit sich die Erwachsenen konzentrieren konnten und keine der Kinder störte. Die Freundschaft der beiden war durch die Jahre immer größer geworden und ich glaube die einzige Person der Sasuke noch mehr vertraute als Hinata war Naruto. Der blonde Wirbelwind hatte es irgendwie geschafft sich vor Hinata zu mogeln, aber ich glaube sie fand es nicht schlimm. Ich hatte es eigentlich mehr durch Zufall herausgefunden. Eines schönen Tages stand Sasuke vor unserer Tür und wollte mit Hinata reden. Ich war eher skeptisch gewesen. Ich hatte von diesem Uchiha- Bengel gehört und konnte mir nicht vorstellen was er von unserer süßen Hinata wollte, doch Neji hatte ihn einfach zu ihr gelassen und mir dann später erklärt das die Zwei schon seit Jahren Freunde waren. Ich schaute auf die große Schuluhr. Wir hatten noch zehn Minuten, bis es zum ersten Mal klingeln würde. Müde lehnte ich mich gegen Neji und lauschte den Gesprächen der anderen. Sakura, Hinata, Sasuke und Naruto standen in einem kleinen Kreis und tauschten sich über die Ferien aus. Hinata hatte einen Rotschimmer auf ihren Wangen und sprach leise, jedoch begeistert von ihrem Urlaub. Sakura fuhr sich immer wieder nervös durch die Haare, so als wollte sie, dass jemand etwas über ihre Frisur sagte, hatte Sasuke sich etwa noch nicht dazu geäußert? Sasuke hatte seine Hände in seiner Hosentasche vergraben und berichtete beinahe lustlos von seinen Ferien, während Naruto sich durch wilde Mimik und Gestik zu verständigen versuchte. Ich kicherte leise und fing mir einen merkwürdigen Blick von Neji ein, der sich gerade mit Lee über irgendwelchen Sport unterhielt. Ino hatte sich zu Kiba gesellt. Sie saßen auf einem kleinen Mauervorsprung und teilten sich eine Zigarette. Nicht das ihr denkt das die Beiden das ständig machten, also Rauchen, aber ab und zu auf Partys und wenn sie Stress hatten oder mal aus Langeweile, aber sonst nie. Shikamaru drückte gerade seine Zigarette aus, als es klingelte. Neji stand auf und ich plumpste auf den Boden. Er seufzte, half mir auf und brachte mich zu meinem Klassenraum. Ich war mit Lee und Temari in einer Klasse und Neji, leider, in einer anderen. Kennen gelernt hatten wir uns auf einer Party von Lee, die beiden kannten sich wiederum aus irgendeinem Sportclub. Ich drückte dem brünetten Jungen einen kurzen Kuss auf den Mund, ging in den Raum rein und setzte mich auf meinen Platz, der rechts neben Temari war. Sie seufzte, lehnte sich zurück und kippelte mit dem Stuhl, ihre Arme hatte sie hinter ihrem Kopf verschränkt. „Sechs wundervolle Wochen voller Ruhe und ohne Lernen. War das nicht eine wunderbare Zeit?“ fragte sie mich und klang dabei wie ein sterbender Schwan. Ich kicherte und nickte. Ruckartig drehte sie ihren Kopf in meine Richtung. „Hast du Sakuras Haarfa-“, doch durch ihre schnelle Bewegung hatte sie ihr Gleichgewicht verloren und war hingefallen, just in diesem Moment kam Shizune- sensei rein. „Ich weiß ja, die Ferien sind gerade erst vorbei, aber könntest du dich bitte wieder an die Schule gewöhnen und dich ordentlich hinsetzen, Temari?“ Temari nickte und setzte sich wieder hin. Einige Mädchen kicherten. Shizune- sensei war eigentlich eine sehr angenehme Lehrerin. Sie gestaltete ihren Unterricht interessant und abwechslungsreich, eigentlich war sie auch sehr geduldig mit ihren Schülern, schaffte man es jedoch sie zur Weißglut zu treiben, oh wehe dem, sie war dann schlimmer, als Orochimaru- sensei und der war nun wirklich ein sehr wütender und verbitterter Lehrer. Es gab nun mal viele verschiedene Lehrer an dieser Schule, aber die stelle ich euch mal bei Gelegenheit vor. Die Stunde war schnell rum und in der kleinen Pause gingen Temari und ich auf die Toilette, wo wir Sakura trafen. Sie kämmte sich gerade ihre, ich brachte das Wort kaum über meine Lippen, rosanen Haare und besserte ihr Make-up, als wir herein kamen. Sie nahm meine Hand in ihre Hand und wurde rot. Fragend schauten Temari und ich sie an. „Sasuke sagte, also er meinte, meine neue Haarfarbe und Frisur würden sehr gut zu mir passen!“ „Yay?“ meinte Temari und hob ihre Hände halbherzig hoch, in einer anfeuernden Art. Sakura nickte wild. „Weißt du, wie toll das ist? Nicht nur, dass es ihm aufgefallen ist, nein, er hat sogar einen netten Kommentar dazu abgegeben!“ Ich verdrehte innerlich die Augen. Sie hatte ihn ja mit ihrem Haare zwirbeln förmlich dazu gezwungen irgendwas zu sagen. Es klingelte wieder und sie verabschiedete sich von uns beiden mit einer kurzen Umarmung. „Wen haben wir jetzt?“ fragte ich Temari, die sich gegen ein Waschbecken lehnte. Sie schaute kurz an die Decke, während sie überlegte. „Kakashi.“ Ich öffnete meine schon zerzausten Flechtzöpfe und flocht sie neu, wenn wir Kakashi hatten, war es egal, ob wir rechtzeitig kamen oder nicht, denn der grauhaarige Lehrer hatte selbst die Angewohnheit zu spät zu kommen und zwar zu jeder Stunde, die wir ihn hatten. Temari besserte ihren Lidstrich und dann gingen wir gemächlichen Schrittes wieder in unseren Klassenraum. Kapitel 2: Memories ------------------- Kapitel 2 ________________________________________________________________________________ Ich schaute auf die große Schuluhr, in einigen Sekunden würde es klingeln. Sakura zwirbelte an ihren Haaren und folgte meinem Blick. „Wollen wir nicht schon mal rein gehen? Es schellt sowieso jede Sekunde.“ Naruto nickte und stapfte mit Sakura los. Sasuke und ich liefen hinter ihnen. Sasuke seufzte. Verwundert drehte ich mich zu ihm um und stupste ihn leicht in die Seite, er lächelte mich kurz an und setzte dann wieder ein ausdrucksloses Gesicht auf. „Du solltest Sakura ein Kompliment machen wegen ihrer neuen Frisur“, flüsterte ich ihm zu und er sah mich erstaunt an. „Warum?“ flüsterte er zurück. Nun seufzte ich leise. „Weil sie doch nur so mit ihren Haaren spielt, weil sie auf einen Kommentar deinerseits wartet.“ „Ach ja?“ Manchmal waren Jungs wirklich schwer von Begriff. Zu Sasukes Glück blieb das rosahaarige Mädchen plötzlich stehen und drehte sich zu uns um, wahrscheinlich wollte sie wissen warum wir zwei tuschelten. „Worüber tuschelt ihr Zwei?“ Bingo, direkt ins Schwarze getroffen. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, doch dann blieb Naruto auch noch stehen und mein Grinsen verschwand. Mit seinen blauen Augen musterte er mich eingehend und ich schrumpfte unter diesem Blick und wich ihm aus. Seit diesem, ich weiß nicht wie ich diesen Tag nennen sollte, Tag, konnte ich ihm nicht mehr in die Augen sehen. Lee hatte sich den perfekten Tag für seine ’Die Schule ist nun vorbei und die Ferien fangen jetzt an’ – Party ausgesucht. Es war heiß und viele Leute in Bikinis und Badehosen besetzten bereits den Pool. Die Zeit war fortgeschritten und diverse Cocktails waren bereits geflossen. Ich saß in meinem schwarzen Neckholder-Bikini und einem Hoodie über meinen Schultern am Pool und genoss das kalte Wasser an meinen Füßen. Mir war so warm, meine Wangen waren gerötet und meine Freunde hatten mich alleine gelassen um zu tanzen. Ich hatte vorher schon genug getanzt, mir tanzte der Kopf wenn ich daran dachte wieder zu tanzen. Ein Körper plumpste neben mich, mit glasigen Augen sah ich zu dem Körper um heraus zu finden wem dieser durchtrainierte Bauch gehörte und meine Augen schauten plötzlich in die blausten Augen die ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Nicht nur das der Junge neben mir sehr gut aussah, nein, er war auch noch mein Schwarm seit bestimmt einem Jahr, also Ende der siebten Klasse. Naruto Uzumaki. Er saß nur in einer schwarzen Badehose mit orangenen Rand, neben mir und grinste mich an. „Warum tanzt du denn nicht, Hinata?“ Meine Wangen wurden noch einen Ticken dunkler. Ich kniff mir in den rechten Oberarm, nein das war eindeutig kein Traum. „Ich hab schon so viel getanzt das mein Kopf sich dreht“, meinte ich und versuchte sehr selbstbewusst zu klingen, was mit dem Alkohol in meinem Blut gar nicht mal so schwer war. „Schade, Schönheit“, sagte er und grinste ein Halb- Grinsen. Er lehnte sich nach hinten und stützte sich mit seinen Armen ab. „Ich hätte gerne mit dir getanzt.“ Ich erwiderte sein Grinsen und stand auf. „Vielleicht geht es meinem Kopf doch schon wieder besser.“ Er lachte. Ein schönes, aufrichtiges Lachen. Ich hielt ihm die Hand hin und half ihm hoch. Gemeinsam gingen, eigentlich schwankten wir mehr, Richtung Tanzfläche. Ein schnelles Partylied lief. Naruto hielt meine Hände und wir sprangen mehr als richtig zu tanzen. Wir beide lachten und plötzlich drehte er mich ein. Mein Rücken lag an seiner Brust und seine Arme waren über meiner Brust gekreuzt. So tanzten wir noch einige Lieder in dieser Position. In meinem Bauch liefen Elefanten gerade ein Wettrennen. Ich spürte Narutos heißen Atem an meinem Nacken und drehte mich um. Seine Arme lagen an meinen Hüften und er drückte mich enger an sich. Er war bestimmt einen Kopf größer als ich, so dass ich zu ihm hinauf schauen musste. Seine Augen musterten mich mit einem undefinierbaren Ausdruck, etwas zwischen liebevoll und anzüglich. „Du tanzt wirklich nicht übel, Schönheit“ Er lachte leise. Meine Arme legten sich um seinen Nacken und ich stimmte in sein Lachen mit ein. Plötzlich kam sein Gesicht immer näher. Meine Augen huschten zwischen seinen Augen und seinen Lippen hin und her, bis ich sie dann schloss, was mir ein wenig Leid tat, denn ich konnte nicht mehr diese strahlend blauen Augen sehen und darin versinken. Dadurch dass ich meine Augen geschlossen hatte, konnte ich den Kuss jedoch viel deutlicher wahrnehmen. Seine warmen Lippen waren weich. Die Elefanten die vorher in meinem Bauch ein Wettlauf veranstaltet hatten fingen plötzlich an eine Riesenparty zu feiern und mit Feuerwerksraketen um sich zu schießen. Meine Hände gruben sich in seine blonden Haare, während seine Hände langsam meinen Äquator hinunter wanderten und seine Zunge sich in meinen Mund verirrte. Der Moment war zerstört worden von meinem werten Herrn besten Freund, Sasuke Uchiha. Er hatte Naruto an den Schultern gefasst und ihn grob zu sich umgedreht. In Narutos Armen fühlte ich mich wie eine Waschmaschinenschleuder, denn sein Griff um meine Hüfte lockerte sich und ich stieß schmerzhaft gegen Sasuke, der sah mich erstaunt an und wandte sich dann wieder genervt an Naruto. „Man Dobe, du hättest vor einer viertel Stunde zu Hause sein sollen. Jiraya wird dich umbringen!“ Naruto warf mir einen entschuldigenden Blick zu, küsste mich einmal kurz auf meine Lippen und verschwand dann Richtung Ausgang mit Sasuke. Alleingelassen stand ich nun auf der Tanzfläche. „Wir tuscheln nicht. Übrigens, deine neue Frisur steht dir gut, Sakura“, meinte Sasuke und ging lässig an ihr vorbei. Sie wurde rot wie eine Tomate und bedankte sich stammelnd, was er ja nicht mehr hören konnte weil er schon weiter gelaufen war. Naruto lachte und rannte seinem besten Freund hinter her um ihn einzuholen. „Wen habt ihr in der ersten Stunde?“ fragte Sakura mich, wieder mit ihrer normalen Gesichtsfarbe. Ich versuchte mich an meinen Stundenplan zu erinnern, doch er fiel mir nicht ein und ich zuckte die Schultern. „Ich hab jetzt Asuma- sensei“, dabei setzte sie einen kleinen schwärmerischen Gesichtsausdruck auf. Sie war zwar in Sasuke verliebt, schwärmte aber, wie die Hälfte der weiblichen Bevölkerung der Konoha High, für den Gutaussehenden Politik- und Englischlehrer. Im zweiten Stock trennten wir uns voneinander. Ihr Raum war der Erste der Etage und meiner der Dritte. Ich setzte mich auf meinen Platz der in der dritten Reihe zwischen Kiba und Sasuke war. Naruto saß vor Sasuke. Kiba sah mich merkwürdig von der Seite an und ich drehte mich zu ihm, ich hatte seit Ferienanfang nicht mehr mit ihm geredet. „Und wie geht’s dir so Hinata?“ fragte er mich und hatte dabei seinen Kopf auf seinen rechten Arm gestützt. Ich verschränkte meine Finger ineinander und lächelte ihn an. „Gut und dir? Ich hab gehört du warst in Deutschland im Urlaub, wie war es dort?“ Er lächelte mich auch an, ein sanftes Glitzern in den Augen. „Ach war ganz gut das We-“, doch Kurenai- sensei trat ein und unterbrach ihn dadurch. Sie begrüßte uns und wir grüßten zurück. Die Stunde verging schleppend und ich gab mir Mühe dem Monolog von Kurenai- sensei zu folgen. Sie erzählte irgendetwas von Lewisformeln und wie wichtig sie für die Chemie waren und was wir in diesem neuen Schuljahr alles durchnehmen wollten. Es schellte zu der fünf Minutenpause und ich war mir sicher, dass sie wie alle fünf Minutenpausen ablaufen würde. Sasuke setzte sich auf meinen Tisch und ließ seine Beine von meinem Tisch baumeln. Ich sah aus meinen Augenwinkeln wie Kiba ihn leicht säuerlich anfunkelte und ich konnte mir ein Seufzen nicht verkneifen. Sasuke und Kiba hatten sich nie gemocht, obwohl Kiba ein wenig wie Naruto war und das weiß ich so genau, weil Kiba und ich in am Anfang der siebten Klasse zusammen waren. Ich war nicht in ihn verliebt gewesen oder so, aber er war süß und nett gewesen und ich hatte ihn gemocht, außerdem war es cool gewesen einen Freund zu haben, ich weiß, dass ist kein Grund sich einen Freund zu suchen oder wie man das auch nennt was ich getan hatte, aber letzten Endes hatte er Schluss gemacht, die ‚Beziehung’ hatte nur zweieinhalb Wochen gehalten. Während meiner Beziehung mit Kiba hatte Sasuke nicht mit mir gesprochen. Das hatte mich traurig gemacht, aber wie gesagt, ich war jung und ich mochte Kiba. „Was machst du heute noch so?“ fragte Sasuke mich und grinste Naruto neben bei an. Ich zog eine Augenbraue hoch, Sasuke schien sich nicht wirklich auf mich zu konzentrieren sondern betrieb stille Konversation mit Naruto, bis besagter Blondschopf aufstand und sich neben Sasuke auf meinen Tisch setzte und mich spitzbübisch anlächelte. Ich spürte wie meine Wangen rot wurden. Nur nicht hoch sehen, nur nicht hoch sehen, ermahnte ich mich, also schaute ich mir die Fasern meines Holztisches an. Eine Faser. Zwei Fasern. Drei Fasern. Ich kam nicht weit, denn Sasuke unterbrach mit beim Zählen. „Also“, er zog das o unnötig in die Länge. „Was machst du heute noch so?“ Ich zwang mich nicht hoch zu gucken, denn würde ich zu Sasuke gucken würde ich auch Naruto angucken und das wollte ich ja vermeiden, also antwortete ich dem Tisch: „Ich wollte mit den Mädchen vielleicht shoppen gehen oder vielleicht mit Tenten den Frühjahrsputz nachholen.“ Meine Stimme klang klein und schüchtern. Ich konnte Sasuke förmlich nicken hören und Naruto lachte. „Stimmt ja, Tenten lebt ja schon bei euch.“ Sasuke fiel in sein Lachen mit ein. Ich schaute zu Kiba und sah, dass er die zwei Jungen auf meinem Tisch skeptisch musterte. Ich verdrehte die Augen innerlich, äußerlich drehte ich meinen Kopf wieder zu meinem Tisch. Ich lauschte dem Gespräch von Sasuke und Naruto die sich über Jirayas neustes Buch unterhielten. Jetzt verdrehte ich die Augen auch äußerlich, auch wenn ich noch nie ein Buch von Jiraya in der Hand gehabt hatte, geschweige denn gelesen, wusste ich was die Hauptthemen in seinen Büchern waren. „Denkst du denn, dass Steven es schafft Corny zu überzeugen, dass er nicht mit Jennette geschlafen hat?“ und so eine Frage kam von meinem kühlen, besten Freund Sasuke Uchiha. Perversling. Ich sah wie Naruto die Schultern zuckte, verdammt, ich hatte hoch geschaut und der altbekannte Rotschleier schlich sich auf meine Wangen. Sasuke, der das bemerkt hatte, grinste mich hämisch an. Seine Augen funkelten mich spöttisch an. Ich verstand, er machte sich lustig über mich, aber das würde er schon wieder kriegen. „Sasuke hast du das Buch wirklich gelesen oder jetzt nur nachgeplappert was du davon gehört hast?“ Mist. Meine Stimme klang nicht halb so fest oder spöttisch wie ich das wollte. Er grinste mich überheblich an und zuckte die Schultern. „Ist doch nichts dabei. Es ist ein normales Buch mit Liebesdramen und so weiter, darauf fahrt ihr Mädchen doch auch ab oder nicht?“ Meine linke Augenbraue schnellte in die Höhe. „Liebesdramen? Liebesdramen die aus der expliziten Beschreibung sexueller Inhalte besteht!“ Verdammt, verdammt, verdammt. Meine Stimme klang wie die eines Mäuschens. Sasuke lachte leise. „Touché.“ Naruto fiel in sein Lachen hinein und stieß Sasuke freundschaftlich in die Rippen. „Siehst du Teme, sie hat dich durchschaut und ist nun tief enttäuscht von dir.“ Sasukes Lachen wurde lauter. „Denkst du Dobe, sie kennt mich schon seit mehr als zehn Jahren, sie weiß was sie von mir zu erwarten hat.“ Er stieß Naruto ebenfalls in die Rippen. Aus den Augenwinkeln sah ich das Kiba das alles mit einem Hochziehen der Augenbrauen quittierte Ich drehte mich zu Kiba um und zeigte ihm, dass die zwei Jungen auf meinem Tisch einen Vogel hatten, dabei lächelte ich jedoch, damit er verstand, dass es nur als Witz gemeint war. Er lachte leise und stimmte mir zu. Plötzlich waren die zwei unterschiedlichen Jungen leise und sprangen synchron von meinem Tisch auf ihren Platz. Gai- sensei war eingetreten und lachte uns mit seinen strahlend weißen Zähnen an. Er schaute zu Sasuke und Naruto, er hatte wohl die überstürzte Flucht von meinem Tisch bemerkt. „Ach je. Die Jugend in diesem Raum ist so deutlich zu spüren. Wie eine junge Knospe scheint sie in jedem von euch!“ Sasuke und Kiba verdrehten synchron die Augen, dass sah witzig aus. Ich kicherte leise. „Aah Hinata, auch in dir spüre ich die Blüte der Jugend. Dein Kichern ist so jugendlich und mädchenhaft. Möchtest du nicht an die Tafel gehen und uns zeigen in welchem Land die Blüte der Jugend am meisten strahlt?“ Ich seufzte leise, lächelte meinen Lehrer mit dem Topfschnitt jedoch freundlich an. Gai- senseis Fragen waren umständlich gestellt, aber wenn man daran gewöhnt war konnte man sie gut verstehen. Jetzt im Moment wollte er wissen in welchem Land die Einwohnerzahl am höchsten war. Um nach vorne zu der Karte zu gehen musste ich an Naruto vorbei, mein Gesicht wurde rot, sehr rot. Langsam ging ich nach vorne zum Pult, nahm den Zeigestock und zeigte damit auf China. Gai- sensei zwinkerte mir zu und reckte seinen Daumen. Ich lächelte ihn schüchtern an und ging wieder auf meinen Platz, mein Gesicht noch immer sehr rot. Sasuke piekte mich in meine Seite und gab mir einen Zettel. Fragend zog ich eine Augenbraue hoch, doch er zuckte nur die Schultern und schaute wieder nach vorne. Ich entfaltete den Zettel und dort stand in ordentlicher Schrift geschrieben: „Hey Hinata. Du bist gut gewachsen über die Sommerferien, wenn du verstehst was ich meine, hast du Lust dich heute Abend, mit mir zu treffen? -Yuuko.“ Angewidert verzog ich das Gesicht. Yuuko war der Macho schlechthin, er hatte niemals eine Freundin und wenn man den Gerüchten glauben durfte hatte er schon mit zweiundzwanzig Mädchen geschlafen, er achtete nur auf das Äußere eines Mädchens und war einfach nur widerlich. Ich zerknüllte den Zettel und schrieb Sasuke einen, in dem ich ihm erzählte was Yuuko mit geschrieben hatte. Überrascht las er sich den Zettel durch, je mehr er las desto mehr verdunkelten sich seine Augen. Ich wusste was jetzt kam, er würde sich umdrehen und Yuuko zur Schnecke machen, dass hatte er immer gemacht wenn mir jemand doof kam. Er war wie Neji, wie ein großer Bruder. Doch meine Vorstellung war falsch gewesen, er beugte sich weiter vor und flüsterte mit Naruto. Der musterte mich und ich merkte wie ich unter seinem Blick rot wurde, rot wie eine Tomate. Sie tuschelten und tüftelten, bis Gai- sensei sie erwischte und Naruto und Sasuke aufstehen sollten. Gai- senseis Blick war streng, jedenfalls tat er so als wäre er böse das sein Unterricht unterbrechen wurde, denn in seinen Augen lag etwas schalkhaftes. „Nun meine Herren“, seine Stimme klang streng, jedoch mit diesem belustigten Unterton in ihr. „Was haben sie zu besprechen das anscheinend so wichtig ist, dass sie meinem Unterricht nicht folgen können?“ Die beiden Angesprochenen warfen mir einen schnellen Blick zu. Nein. Nein. Nein! Sie hatten einen Plan und der beinhaltete mich. Oh nein. So etwas endete niemals gut. „Nun ja, wissen Sie“ –Nein betete ich. Nein- „Jemand hat Hinata belästigt und wollte eine Sache von ihr die nicht sehr ‚Jugendlich’ ist“, meinte Naruto und Sasuke nickte einmal. Gai- sensei runzelte entrüstet die Stirn. „Wer ist dieser Jemand, Hinata?“ Verdammt! Ich dachte wirklich es hätte nicht peinlicher sein können, aber nein, Gai musste mich natürlich fragen. „Yuuko“, flüsterte ich. Er konnte doch nicht von mir erwarten, dass ich bei so einem peinlichen Auftritt fest und sicher sprach, doch er hatte mich anscheinend verstanden. „Nun Yuuko, ich verstehe das küssen und kuscheln zu eurer Jugendlichen Blüte dazu gehört, aber mit jemandem Schlafen, das solltet ihr erst tun, wenn eure Blüte langsam zu welken beginnt und ihr eine Familie gründen wollt.“ Yuukos Gesicht hatte ein Krebsrot angenommen und der Rest der Klasse lachte. Ich schaute Naruto und Sasuke bewundert an. Sie wussten wirklich gut was Gai als Jugendlich verstand und was nicht. Sasuke tat meine Bewunderung mit einem Schulter zucken ab und Naruto zwinkerte mir zu, was mich wiederum erröten ließ, schon wieder. Es schellte zur Pause und erleichtert stand ich auf. Gemeinsam mit Naruto, Sasuke und Kiba betrat ich die Cafeteria. Kapitel 3: Hottie ----------------- Kapitel 3 ___________________________________________________________________________ Gelangweilt saß ich an meinem Platz und schaute in mein Etui, in dem ein Spiegel angeklebt war. Sakura saß neben mir und richtete ihre Haare, ihr Tennisschläger schlug gegen mein Bein. Ich drehte mich um zu Ayumi, ein kleines schmächtiges Mädchen mit stumpfen braunen Haaren und dunkelgrünen Augen, und fragte welches Fach wir jetzt hatten. Sie wurde rot und stammelte irgendwas, dass verstand ich jedoch nicht und drehte mich dann zu meiner rosahaarigen, besten Freundin. „Hey Sakura, welches Fach haben wir?“ „Englisch“, antwortete sie kurz angebunden. Sie hatte aufgehört an ihren Haaren zu zuppeln und hatte sich einen Zettel raus geholt und einige Herzen drauf gemalt. Ich seufzte und streckte mich auf meinem Stuhl aus. Asuma- sensei, der Hottie unter den Lehrern, trat ein und brachte allein mit seiner Präsenz, alle Mädchen zum Schweigen und Sabbern. Was mich jedoch in diesem Moment zum Sabbern brachte, war der Gutaussehende Junge der ihm in den Raum folgte. Seine braunen kurzen Haare fielen ihm in die Stirn und leicht in die Augen, seine Augen waren so dunkel das man die Pupille nicht erkennen konnte. Seine Lippen waren voll und sahen weich aus. Ich schaute mich um. Hinten in der letzten Reihe war ein Platz frei. Shit. Mein Grinsen wurde teuflisch, ich merkte es, weil nur einer meiner Mundwinkel in die Höhe ging. Ich drehte mich zu Sayu, meiner linken Tischnachbarin und winkte sie näher ran. Sie lehnte sich in meine Richtung um ihr Ohr näher an meinen Mund zu platzieren. „Setz dich mal in die letzte Reihe.“ Verwundert schaute sie mich aus ihren grauen Augen an und steckte sich eine aschblonde Strähne ihres Haares hinter ihr Ohr. „Wieso sollte ich das tun?“ Ihre Frage war so merkwürdig gestellt. „Los zisch ab Sayu, ich will dass der Neue hier sitzt!“ Dabei funkelte ich sie böse an. Eigentlich war ich ein liebes, freundliches und nettes Mädchen, doch wenn ich etwas wollte sollte man sich mir nicht in den Weg stellen. Sie seufzte, packte ihre Sachen und setzte sich nach hinten. Ich lächelte selbstgefällig und Asuma warf ihr einen verwirrten Blick zu. „Also Leute, dass ist Sai. Er ist von Osaka nach Tokyo gezogen. Ich hoffe ihr nehmt ihn gut auf. Sai dein Platz ist neben“, er sah sich suchend um. „Ino. Neben ihr ist der einzige freie Platz.“ Er sah mich wissend an. Innerlich zuckte ich die Schultern, sollte er doch, ich hatte was ich wollte. Sakura grinste mich von der Seite an, beugte sich zu mir und flüsterte: „Ganz dein Typ, was?“ Ich zwinkerte ihr zu und wandte mich dem hübschen Jungen neben mir zu. „Hey Sai, ich bin Ino. Wenn du möchtest kann ich dich später rumführen.“ Er schaute mich aus seinen dunkeln Augen an, aus denen ich nichts lesen konnte und nickte langsam. Shikamaru stöhnte genervt auf. Ich drehte mich nach hinten, er saß hinter Sakura und hatte seinen Kopf müde auf seine Hände gestützt. Blöder, schlauer Shikamaru. Er konnte es sich leisten müde zu sein. Idiot. Ich wandte mich wieder Sai zu. Er hatte ein Heft rausgeholt und schrieb das mit, was Asuma uns diktierte. Ich seufzte und packte meinen Collegeblock aus und einen pinken Kugelschreiber. Gott sei Dank ging die Stunde schnell rum und ich drehte mich wieder zu Sai. „Wo sind hier die Toiletten?“ Seine Stimme war so tief und männlich und sexy. „Ich bring dich hin.“ Ich lächelte ihn an. „Ich komm mit“, meinte Sakura, sie streckte mir ihre Zunge raus. „Du hast doch Sasuke!“ zischte ich ihr zu. Sie zuckte die Schultern. „Ich muss doch nur auf die Toilette.“ Ich zog meine Augenbrauen ungläubig in die Höhe. Na gut. Ich glaubte ihr. Sai folgte mir aus unserem Klassenzimmer raus und wir machten uns auf den Weg. Wir mussten eine Treppe herunter gehen und ich rasselte ihm unsere ganzen Räume runter und welche Lehrer wir hatten, während Sakura uns still hinter her lief, ihre Hände hinter ihrem Rücken verschränkt. „So da wären wir.“ Ich zeigte auf eine blaue Tür, wo das männliche Pinkelmännchen abgebildet war. Sakura verschwand hinter der pinken Tür, mit dem weiblichen Pinkelmännchen. Ich wartete, eine gefühlte halbe Stunde, in Wirklichkeit jedoch nur zwei Minuten und Sai und ich gingen wieder nach oben. Sakura hatte ich in dem Moment vergessen. Auf die zweite Stunde konnte ich mich gar nicht konzentrieren, weil ich die ganze Zeit Sai anstarrte und überlegte auf was für einen Typen Frau er stand. Ich kam zu dem Schluss, dass er reife Frauen mochte, sicher war ich mir jedoch nicht, weswegen ich mir vornahm Hinata noch mal auf ihn zu hetzen. Theoretisch könnte ich auch Tenten benutzen, sie tat so was aber nicht, dass wäre ja unmoralisch und sie hatte doch einen Freund und so was. Also war Tenten abgeharkt. Hinata musste ran. Sakura war zwar meine beste Freundin und unsterblich in Sasuke verliebt, aber so was konnte Hinata einfach besser. Sie hatte diese Gabe das sie Menschen lesen konnte wie ein offenes Buch, was ziemlich witzig war, manchmal. Es schellte zur großen Pause und ich sprang voller Elan auf. Ich wollte Sai unbedingt meinen Freunden vorstellen. In der Cafeteria angekommen, erblickte ich direkt die große Gruppe, die aus meinen Freunden bestand. Hinata saß rot wie eine Tomate zwischen Naruto und Sasuke, die über irgendetwas zu streiten schienen. Tenten hatte sich gegen Neji gelehnt und las aus einer Zeitschrift und unterhielt sich neben bei mit Temari, die irgendein Kreuzworträtsel löste. Neji, der einen Arm um seine Freundin gelegt hatte, unterhielt sich mit Lee und Kiba über irgendwelche Sportler und wodurch sie bekannt geworden waren. Shikamaru gesellte sich zu Temari und half ihr beim Lösen der Rätsel, ihm fiel das ja leicht mit seinem IQ von 200 oder so. Sakura quetschte sich zwischen Shikamaru und Sasuke. Das gerissene Luder schaffte es sogar den Eisblock Sasuke in ein Gespräch zu verwickeln. Ich blieb vor dem Tisch stehen und verkündete laut und stolz: „Hey Leute, das ist Sai. Er ist neu in meiner Klasse.“ Die anderen schauten plötzlich alle interessiert auf. Sakura sah enttäuscht aus und funkelte mich wütend an. Ich zwinkerte ihr entschuldigend zu. Die anderen sahen einfach nur neugierig aus und musterten ihn. Sai war das sichtlich unangenehm. Ich schlug mit meiner Faust auf den Tisch, die meisten sahen mich erschrocken an, nur unser Eisblock persönlich und unser Einstein nicht. „Er ist doch kein Tier im Zoo!“ Sie murmelten leise Entschuldigungen und Sai atmete erleichtert aus, Wir quetschten und zwischen Lee und Naruto. Oh je. Entweder wir alle wurden immer dicker, von mir mal abgesehen, denn ich achtete sehr sorgfältig auf meine Figur, oder wir wurden langsam wirklich zu viele für den Tisch. Ach, ich erinnere mich noch an die fünfte Klasse, als Sakura und ich fast nur zu zweit waren. Sai holte einen Blankoblock aus seiner Tasche und begann die Cafeteria und die Menschen in ihr zu skizzieren. „Wow, du zeichnest wirklich super“, meinte ich lobend und ein kleiner Rotschimmer bildete sich auf seinen sonst sehr blassen Wangen, ach wie süß er doch war. „Wie war es denn in Osaka?“ fragte ich den dunkelhaarigen Hottie neben mir und stützte meinen Kopf auf meine rechte Hand um ihn besser ansehen zu können. Er wedelte mit seiner Hand als wolle er eine Fliege totschlagen oder so was. „Ganz in Ordnung. Ich bin da von der Schule geflogen, deswegen wurde ich hier auch eine Stufe runtergesetzt.“ Ich sah ihn bewundert und neugierig an. „Was hast du denn so schlimmes gemacht?“ Er zuckte die Schultern und stieß dabei aus versehen mit seinem Ellbogen an Lee. Lee funkelte ihn kurz wütend an, seine Wut verflog jedoch schnell wieder und er grinste sein hundert Watt Grinsen. „Na ja. Ich und einige Freunde von mir haben das Auto unserer Rektorin geklaut und drei Straßen weiter abgestellt. Meine Eltern meinten ich soll in Tokyo einen Neuanfang machen.“ Ich nickte und lächelte ihn an. „Temeeeee!“ Naruto zog das e unnatürlich lang. „Gib mir dein Essen!“ Der Tisch prustete los und Sai sah Naruto erstaunt an. Er war ja noch nicht an den blonden Wirbelwind gewöhnt. Der arme Sai. „Nein“, war die ruhige Antwort Sasukes und er biss herzhaft in sein Sandwich, liebevoll gemacht von seinem heißen älteren Bruder Itachi. Das gute Aussehen lag eindeutig in der Familie. „Teme!“ Narutos Stimme wurde quengelig wie bei einem Kleinkind. Ich hätte ihm am liebsten über den Kopf gestrichen und gesagt, dass er später ein Sandwich bekommt. Naruto konnte ziemlich süß schmollen, wenn er wollte. Das fand Hinata anscheinend auch, denn sie reichte ihm ihre Brotdose in der Kekse und so ungesundes und fettiges Zeug drin waren, ich fragte mich wie sie das schaffte das zu backen unter der Obhut von Neji, der ungesundes Essen ja so gar nicht mochte, und dabei blieb sie auch immer Gertenschlank. Wirklich ohne Witz, wenn wir einen Mädelsabend machten, achtete ich nichts desto trotz was ich aß, Sakura tat es mir gleich und Temari hörte auf wenn sie satt war, doch Tenten und Hinata konnten essen wie Scheunendrescher, nicht dass Hinata das jemals in der Öffentlichkeit tat, dafür war sie zu gut erzogen und so weiter. Man hatte ihr beigebracht in der Öffentlichkeit wie ein Vögelchen zu essen. Blöder chauvinistischer Vater, wenn eine Frau viel essen wollte sollte sie viel essen dürfen. Das war meine Meinung. Naruto nahm Hinatas Essen dankbar an und das zeigte er ihr mit seinem süßen Halbgrinsen. Nicht das ihr denkt ich bin Jungssüchtig oder so was. Ich finde nur an jedem Jungen etwas Positives und an Naruto war es nun mal sein Lächeln, auch wenn er allgemein nicht gerade schlecht aussah. Shikamaru stand auf, Kiba im Schlepptau. „Hast du nicht heute Morgen erst eine geraucht?“ fragte Hinata Kiba ungläubig. Eigentlich rauchte Kiba nicht viel, nur wenn er wirklich viel Stress hatte oder er auf einer Party war, also schätze ich er hatte Stress, aber was für einen Stress kann man am ersten Schultag haben? Ich zuckte für mich selbst die Schultern, dass war jetzt nun wirklich nicht meine Angelegenheit. Auch Kiba zuckte die Schultern und die beiden verschwanden zum Schultor. Ich hörte Hinata leise seufzen und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, dass von Sakura gespiegelt wurde, haha, zwei Dumme ein Gedanke. Hinata lächelte Sakura und mich dankbar an und strich eine ihrer dunklen Haarsträhnen hinter ihr Ohr. Tenten flocht sich ihre Zöpfe neu und fluchte dabei, während Temari ihr aus ihrer Zeitschrift laut vorlas und Tenten auslachte. Sai stupste mich sanft in die Rippen. Ich kicherte kurz, denn ich war da sehr kitzelig und wandte mich dann dem Jungen zu den ich vorhatte zu erobern. „Wer von den Leuten hier ist in unserer Klasse?“ „Also da wären Sakura, die mit den rosa Haaren und Shikamaru, der der gerade rauchen gegangen ist und ich, dass hübsche Mädchen von neben an.“ Ich zwinkerte ihm zu und er lachte leise. Es schellte wieder und ich stemmte mich mühselig von meinem Platz. Schule war doch ätzend. Sasuke und Naruto zankten wieder wegen irgendetwas und zogen die arme Hinata mit rein. Sakura lachte darüber, war aber auch eifersüchtig auf Hinata, weil sie sich so gut mit Sasuke verstand. Neji und Tenten gingen Händchen haltend hinter ihnen und unterhielten sich über ihre nächste Stunde, wie langweilig. Temari gesellte sich zu mir und Sai. „Na planst du schon deinen sechzehnten Geburtstag, Prinzessin?“ Sie lachte leise und ich lachte mit. „Du weißt doch der Name gehört meinem Daddy“, ich zwinkerte ihr zu und wir beide kicherten wieder. „Aber ja ich plane. Schon seit Mitte der Sommerferien. Das wird so fett. Mein Daddy erlaubt mir so viele Leute einzuladen wie ich möchte und dieses Mal dürfen wir sogar den Pool benutzen.“ Sonst durften wir das nicht, weil Daddy nicht wollte das einer von uns im Suff ertrank oder so was. „Habt ihr so viel Geld?“ fragte Sai mich und sah nur milde überrascht aus, ich strahlte wohl die Celebrity-Aura aus oder so was. Temari nickte. „Noch dazu ist sie ein Einzelkind und verwöhnt wie Kleopatra.“ „Jetzt übertreibst du Temari“, meinte ich und wurde rot. Sie lachte und wollte etwas sagen, weswegen sie sich kurz verschluckte und einen Schluckauf bekam, was Sai und mich zum Lachen brachte. Als sie sich wieder beruhigt hatte meinte sie dann an Sai gewandt: „Was denkst du warum sie, wenn du sie auf ihre Eltern ansprichst, Mutter und Daddy sagen wird. Ihr Vater nennt sie sogar Prinzessin, wenn das nicht alles sagt“, und sie lachte wieder. Blöde, doofe Temari mit dem guten Gedächtnis. Sai lachte und schaute mich belustigt an. „Dann weiß ich ja worauf ich achten muss“, er zwinkerte Temari verschwörerisch zu und verschwand dann in unserem Klassenraum. Temari wollte schon weiter gehen, doch ich hielt sie an ihren dunkelblonden Löckchen zurück. „So Temari, wir sind alleine, keiner hört dich schreien!“ Sie gluckste leise und befreite sich aus meinem Griff. „Du kannst ihm doch so was nicht erzählen, er hält mich jetzt sicher für eine verzogene Göre.“ Sie kicherte wieder. Ich verdrehte die Augen. Sie war ja ganz klug und so, aber wirklich fies manchmal. „Ich glaube er mag dich sogar noch mehr als vorher“, sie zwinkerte mir zu und drehte sich um, um zu ihrem Klassenraum zu gehen, der noch ein Stockwerk höher war. „Ach du!“ meinte ich und haute ihr kurz spielerisch auf den Po und verschwand dann auch in meinem Klassenzimmer. Sai hatte anscheinend auf mich gewartet, denn als er sah, dass ich rein gekommen war, lächelte er mich lieb an. War der Junge nicht einfach herzerwärmend? Sakura stupste mich leicht in die Seite und meine Aufmerksamkeit fiel von Sai auf Sakura, was für ein Unterschied. Sie erzählte mir worüber sie und Sasuke sich unterhalten hatten und die ganze Religionsstunde verschwendeten wir damit zu analysieren wie das Gespräch gelaufen war und ob irgendwelche geheime Botschaften hinter seinen Worten steckten und kamen zu dem Schluss, dass er total in Sakura verknallt war, was sie natürlich abstritt und ich eigentlich nur sagte um sie glücklich zu machen. Sasuke ließ niemanden an sich ran, außer Naruto und Hinata. Klar hat er auch uns als Freunde, aber wenn er Probleme hätte würde er nicht zu uns kommen, uns Normalsterblichen. Kapitel 4: Desire ----------------- Kapitel 4 _____________________________________________________________________ Ich konnte nicht fassen wie hübsch sie war. Die langen dunkeln Haare die ihr über den Rücken fielen wie wogende Wellen, ihre sanften Fliederfarbenen Augen die mich besorgt musterten und das nur weil ich mir eine geraucht hatte, in der Pause. Gerade war Kakashi-sensei herein gekommen und hatte uns Aufgaben an die Tafel geschrieben die wir leise und für uns selber lösen sollten. Während alle an die Aufgaben gingen, beobachtete ich Hinata. Wie konzentriert sie auf das Papier starrte. Wie rot sie wurde als Sasuke sie nach einem Radiergummi für Naruto fragte, er hatte so ein widerliches Grinsen auf den Lippen. Ich mochte Sasuke nicht, es waren einfach persönliche Gründe. Er war Schuld, dass meine Beziehung mit Hinata den Bach runter ging, jedenfalls indirekt. „Hinata?“ rief ich. Meine Haare flogen mir in mein Gesicht und ein kalter Wind wehte. Ihre schulterlangen Haare, die zu einem hohen Zopf gebunden waren, flatterten im Wind. Sie drehte sich überrascht um, ihre Augen sahen so sanft und freundlich aus. Hinata war ein ungewöhnliches Mädchen, so ruhig und aufrichtig und lieb. Tat niemals einer Fliege etwas zu Leide. „Hallo Kiba, was machst du denn noch hier? Die Schule ist doch schon vorbei.“ Sie sah mich fragend an. Meine Wangen wurden rot. „Ach ich hatte noch Fußball“, sie nickte verständnisvoll. „Hast du Lust dich mal mit mir zu treffen? Zum Eis essen oder so?“ Sie nickte und lächelte mich warmherzig an. Wir machten eine Zeit aus und trafen uns dann auch. Sie war ruhig, doch sie lachte über meine Witze und das gefiel mir. Sie verstand sich auch prima mit meinem Hund Akamaru und das sollte schon was heißen, denn er mochte Menschen eigentlich nicht so gerne, bis auf mich und Hinata natürlich. Wir trafen uns noch zwei Mal und dann fragte ich sie ob sie meine Freundin sei, sie sagte ja. Danach war ich das erste Mal bei ihr zu Hause gewesen. Es war riesengroß, mit einer langen Auffahrt und mit immergrünen Büschen besetzt. Wir saßen in ihrem Zimmer hatten über dieses und jenes geredet und dann hatte ich sie geküsst. Ein kleiner, unschuldiger Kuss. Sie schmeckte nach Himbeeren. In meinem Bauch waren tausende von Schmetterlingen geflogen, bunte, große Schmetterlinge. So fühlte sich bestimmt die Liebe an. In der Schule hielt ich ihre Hand und die anderen sagten sie freuen sich für uns. Doch Sasuke, der freute sich nicht. Er konnte es nicht haben wenn Hinata und ich zusammen waren oder etwas zusammen unternahmen. Andererseits war ich eifersüchtig, wenn sie zu lange mit Sasuke sprach oder einen Tag lang lieber etwas mit ihm unternehmen wollte als mit mir. Immerhin waren sie solange beste Freunde gewesen und man hörte doch immer wieder von Fällen in denen beste Freunde sich verliebten. Eines Tages war mein Kragen geplatzt. Ich hatte ein Zusatzfußballtraining, von dem Hinata keine Ahnung hatte und doch stand sie dort an der Schuleingangstür und wartete. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange. “Hey das ist ja süß von dir das du auf mich gewartet hast.“ Sie sah mich fragend an. „Ich wusste gar nicht das du heu-“ „Hey Hinata, tut mir Leid das du solange auf mich warten musstest“, hörte ich die Stimme von Sasuke Uchiha. „Hey tut mir Leid das ihr warten musstet“, ertönte dann auch noch Narutos Stimme, der auf unsere kleine unglückliche Gruppe zu rannte. Sasuke sah mich misstrauisch an, dass war genug. Ich nahm Hinata grob am Handgelenk und zog sie mit mir mit, doch ich kam nicht weit, denn Sasuke griff nach Hinatas anderem Handgelenk und die Arme stand nun zwischen mir, ihrem festen Freund und Sasuke, ihrem besten Freund. Sie musste sich entscheiden. Beide ließen wir nicht los und ich ergriff zuerst das Wort: „Hinata, Süße, du musst dich entscheiden. Entweder er oder ich!“ Ihre hellen großen Puppenaugen wurden noch größer und ihre Hand erschlaffte in meiner Hand. Traurig sah sie zwischen mir und Sasuke hin und her, riss sich von uns beiden los und stellte sich zu Naruto. „Ich“, ihre Stimme war leise. „Ich mag dich Kiba“, ein triumphierendes Grinsen stahl sich auf meine Lippen, wenn das nicht nach Sieg roch. „Doch du stellst mich vor die Wahl und als mein Freund solltest du verstehen, dass mein bester Freund mir ebenfalls sehr wichtig ist.“ Ich hielt den Atem an. Das war also ihre Entscheidung? Sie wollte uns beide? Und in dem Moment verspürte ich den Drang ihr weh zu tun, so wie sie mir Weh getan hatte mit ihrer Aussage. Sie mochte mich also? Dann sollte sie sehen wie sie ohne mich zu Recht kam. „Wenn das deine letzte Aussage ist, dann hörst du jetzt meine. Es. Ist. Aus.“ Danach ging ich. Ich hörte noch wie sie anfing zu weinen und sah noch wie Naruto sie in den Arm nahm, besser Naruto als Sasuke. Am nächsten Tag, kämpfte Naruto gegen mich, weil ich Hinata verletzt hatte und Sasuke zeigte auf seine Art, dass er sauer auf mich war. Wir waren zwar noch nie gute Freunde gewesen, aber so kalt wie er mich zu dem Zeitpunkt behandelt hatte, hatte er es noch nie getan. Meine Freundschaft mit Sasuke stand einfach unter keinem guten Stern. Naruto hatte mir direkt verziehen, als Hinata mir verziehen hatte, doch Sasuke war nachtragend gewesen. Ich verstand nicht warum die Zwei nicht zusammen waren. Hinata stand auf Sasuke und Sasuke auf Hinata, so einfach war das alles. Aber irgendwie bekamen die Beiden das nicht hin und das ließ mich jedes Mal triumphierend Grinsen, wenn ich Sasuke sah. Meiner Meinung nach war es eine Schande, dass wir dieselben Freunde hatten. Wir hingen also jede Pause zusammen rum. Ich war eigentlich mehr durch Zufall in die Gruppe reingerutscht, ich spielte genauso wie Lee, Nejis bester Freund, Fußball und Lee und ich verstanden uns gut, wodurch er mir anbot mit seinen Freunden zu essen. Ich freundete mich auch mit den anderen an. Außer Sasuke. Hinata hob ihren Kopf und sah fragend in meine Richtung. „Hast du schon Nummer drei?“ Ich schüttelte den Kopf und sie wandte sich wieder ihrem Heft zu. Hinata hatte sich immer um unsere Freundschaft bemüht. Nach dem Schluss war, war sie mir aus dem Weg gegangen, doch das hatte sich schnell geregelt und sie schlug vor das wir Freunde blieben. Die einzigen die wussten, dass ich noch immer etwas für sie empfand waren Neji, Lee und Shikamaru, dem ich es beim Rauchen erzählt hatte, oh und Tenten, aber nicht von mir sondern von Neji. Die zwei Turteltäubchen hatten keine Geheimnisse voreinander, wirklich bewundernswert, wenn ihr mich fragt. Ich meine so eine Beziehung wünscht sich doch jeder oder nicht? Es klingelte und wir mussten den Trakt wechseln. Denn wir hatten jetzt Kunst, bei Deidara. Niemand nannte ihn Sensei, denn er war noch jung und nur freiberuflich hier. Sein Unterricht war jedoch der Beste. Er machte ziemlich ulkige Sachen aus Lehm und Papier und ein Mal hatten wir sogar seine Kunstausstellung besucht. In diesem Fach saß ich leider nicht neben Hinata, sondern Naruto und auf ihrer anderen Seite, bah, wie konnte es anders sein, Sasuke. Ich weiß nicht mal genau was ich gegen ihn hatte. Er schaute Hinata nie länger als nötig an. Er verhielt sich nicht total verliebt in ihrer Nähe, was sowieso nicht zu ihm gepasst hätte, immerhin war er überall als Eisblock verschrien, aber er versuchte auch nie wirklich in ihrer Nähe zu sein. In der Klasse saß er in allen Fächern neben ihr, aber wenn Pause war oder wir uns alle privat trafen, dann saß er oft mit Sakura irgendwo und die Zwei sahen schon mehr wie ein verliebtes Pärchen aus und das Hinata auf Sasuke stand war ja wohl total auffällig, wie sie rot wurde immer wenn er in ihrer Nähe war und wie sie stammelte und murmelte und man ihr Herz förmlich klopfen hören konnte. Wie im Moment. Ihr Gesicht war Chilirot, als sie aufstand und den Farbkasten für sich; Bahsuke und Naruto holte. Naruto grinste leicht und Sasuke grinste zurück, er schaute sich in der Klasse um. Sein Blick blieb an mir hängen und plötzlich schaute er total emotionslos. Ich sagte doch, dieses nicht mögen, basierte auf Beidseitigkeit. Hinata kam wieder und setzte sich auf ihren Platz. Ihre Haare hatte sie nun zu einem langen, dichten Flechtzopf über ihrer Schulter geflochten, damit sie sie nicht beim Malen störten. Hinata war begabt in Kunst. Sie war begabt in sowieso allem. Immerhin hatte sie die beste Erziehung genossen. Ich lehnte mich zurück in meinem Stuhl und begann zu kippeln. Das tat ich öfter wenn mich die Langweile plagte. „Solltest du nicht an deinem Bild arbeiten, Kiba?“ hörte ich Deidaras Stimme nah an meinem Ohr. Vor Schreck fiel ich, wortwörtlich, vom Stuhl runter und kratzte mich am Hinterkopf. „Arbeiten wird über bewertet.“ Deidara lachte. Das war das Tolle an dem Lehrer er verstand Spass, genauso wie meine Klassenkameraden die angefangen hatten zu lachen, auch Hinata. Was tat dieses Mädchen nur mit mir? Ihrem warmen, melodischen Lachen zu lauschen war immer so inspirierend, also krempelte ich meine Ärmel hoch und setzte mich an mein Bild. Deidara quittierte meinen Auftritt mit einem lässigen heben seiner Augenbrauen. Ihm war es egal wann wir anfingen zu arbeiten, solange wir das Bild rechtzeitig abliefern konnten. Ich war froh als der Tag endlich vorbei war, er war einfach nur ermüdend gewesen. Ich hasste Schule, besonders erste Schultage. Vor dem Schultor wartete ich auf meine Schwester und gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach Hause, vorher hatte ich mich jedoch von meinen Freunden verabschiedet. Unser Weg verlief still, dachte ich zumindest, doch plötzlich durchbrach sie die Stille, etwas was sie noch nie getan hatte. „Was bedrückt dich, Brüderchen?“ Meine Kinnlade klappte auf und ich starrte sie mit vor Überraschung weit geöffneten Augen an. Sie hatte noch nie eine so nette, sensible Frage gestellt, normalerweise hieß es immer nur: „Geh mit den Hunden“ oder „Reich mir das Salz“ oder so was in der Art. Also stotterte ich irgendeine Antwort, ich vergaß direkt was ich gesagt hatte. Sie zog nur ungläubig eine Augenbraue hoch. „Kiba“, sie legte mir eine Hand auf meine Schulter. „Ich merke doch wenn etwas mit meinem kleinen Lieblingsbruder nicht stimmt.“ Ich grummelte. „Ich bin ja auch dein einziger Bruder.“ Sie lachte und wuschelte durch meine Haare. „Touché!“ Lange konnte ich mich über den ‚Sieg’ jedoch nicht freuen, denn wir waren bei unserem Haus angekommen und sie ließ das Thema fallen. Unser Hauseingang war von kleinen Blümchen gesäumt, man musste einige Stufen hochgehen und durch einen runden Torbogen gehen um zu unserer Tür zu gelangen. An der Tür war ein Hund aus Papier auf geklebt, an dem der Name unserer Familie stand. Ich öffnete die Tür und direkt kam mir Akamaru entgegen. Mein kleiner, süßer Hund sprang in meine Arme und ich streichelte ihn hinter seinem rechten Ohr, dort hatte er es am liebsten. Ich kam in die Küche in der meine Mutter und mein Vater saßen, ich setzte mich rechts neben meinen Vater und häufte mir Wagenladungen von Essen auf den Teller, denn mein Frühstück hatte ausfallen müssen und mein Schulessen hatte ich vergessen. Nun war ich dem entsprechend hungrig. Meine Mutter setzte sich gegenüber von mir, an ihren Platz und hielt ihre Nase angewidert in die Luft. „Hier riecht es nach Rauch oder Schatz?“ fragend sah sie meinen Vater an. Der zuckte die Schultern und aß weiterhin ruhig sein Fleisch. Misstrauisch schaute sie nun mich an. „Rauchst du Kiba, Schatz?“ Ich schüttelte den Kopf und kaute weiterhin auf meinem Stück Fleisch rum. Meine Eltern sollten nicht wissen das ich rauche, sie verabscheuten es zutiefst, außerdem war es nicht so das ich nicht aufhören konnte, wenn ich es nicht gewollt hätte. Von daher sah ich da kein so großes Problem. Meine Schwester setzte sich neben meine Mutter und erzählte wie ihr Tag in der Schule gelaufen war und die ganzen Einzelheiten die eigentlich eh niemanden interessierten. „Und was machst du heute noch?“ unterbrach meine Mutter meine Gedanken über das Fress- und Kauverhalten von Hunden. „Ehm. Ich wollte mit Lee Fußball spielen gehen.“ Meine Mutter nickte anerkennend, wenn sie etwas mochte das ich tat dann war es irgendeine Sportart die ich trieb. Sie sagte, sie liebte es am Spielrand zu stehen und mich anzufeuern. Irgendwie peinlich, aber sehr liebenswert von meiner Mutter. Nach dem Essen ging ich hoch in mein Zimmer um Hausaufgaben zu machen, als ich damit fertig war und es noch immer nicht Zeit war mich mit Lee zu treffen ging ich an den Computer. Hinata war online. Sie hatte ein hübsches Bild von ihr und Tenten drin. Die Beiden saßen auf einem Bett und zogen eine Schnute. Neji hatte mir erzählt das es in Wirklichkeit ziemlich witzig war und er nicht damit gerechnet hatte dass das Bild so hübsch werden würde. Ich schrieb sie natürlich direkt an und sie antwortete auch schnell. Wir führten Smalltalk, doch dann musste sie sich verabschieden, weil sie mit Tenten Frühjahrsputz im Sommer starten musste. Die Arme. Ich seufzte, weg war sie, die Chance um noch eine Chance zu bitten. Ich weiß das es schon beinahe drei Jahre her war das wir zusammen waren, aber es verging selten ein Tag an dem ich nicht an sie dachte und wenn ich an sie dachte bekam ich immer Schmetterlinge im Bauch und Hunger. Ich stand von meinem Drehstuhl auf und ging in die Küche. Ich glaube, wir hatten noch gefrorene Himbeeren im Gefrierschrank. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)