Magic Highschool von -Colonello- ================================================================================ Kapitel 1: Happy Birthday? -------------------------- //Sora// Tief versunken in ein Buch sitze ich im Schneidersitz auf meinem Bett und lese. Mir tut zwar der Nacken weh und meine Beine sind auch schon seit Stunden eingeschlafen, aber ich kann einfach nicht aufhören in dem Buch zu lesen, so spannend ist es. Dabei sollte ich schon längst schlafen, da morgen ein wichtiger Tag für mich ist, nämlich mein sechzehnter Geburtstag. Eigentlich ist ja jeder Geburtstag wichtig, das weiß ich, aber dieser ist besonders wichtig für mich. Dann wird sich endlich zeigen, ob ich genügend vom Blut meiner Mutter in mir habe, um das Familienerbe antreten zu können. Wobei es sich um nichts geringeres als Magie handelt. Richtige, wahrhaftige Magie und das ist nichts, was man einfach so erlernen kann. Man muss es schon im Blut haben. Leider ist es in einem Fall fraglich, ob ich genügend magisches Blut in den Adern habe, da meine liebe Mutter, die eine gestandene Hexe ist, sich damals in einen Nichtmagier verliebt, ihn geheiratet und später dann zwei gesunde Jungen von ihm bekommen hat. Meinen großen Bruder Leon und mich. Natürlich lebt sie immer noch mit ihm zusammen und ich nenne ihn, seit ich sprechen kann, Dad, Daddy wenn ich etwas von ihm möchte. Seufz! Wenn doch schon morgen wäre, denn dann hätte ich endlich die Gewissheit, ob ich nun ein Zauberer bin oder... nein, Sora, so darfst du nicht denken. Ich bin ein Zauberer! Genau, immer schön positiv denken, oder noch besser gar nicht daran denken. Buch, genau. Ich lese einfach mein Buch weiter, das hat bis eben ja auch gut geklappt. Gerade als ich weiter lesen will, wird die Tür zu meinem Zimmer aufgerissen und ein junger Mann um die Zwanzig kommt mit langem, zerzaustem, braunem Haar herein gestampft und schaut mich mit müden meerblauen Augen an. Mein großer Bruder Leon. „Morgen, Knirps“, gähnt er mich verschlafen an, aber ich bin mal wieder sofort auf 180. „Du sollst mich nicht immer Knirps nennen!“ Ich weiß auch so, dass ich mit meinem 1,64 nicht gerade der Größte bin. Da muss er mir das nicht immer unter die Nase reiben, aber warte mal... Morgen?! Mit leicht verdutzter Miene drehe ich mich zu meinem Digitalwecker um und lese dauf ab, dass es sieben Uhr achtundzwanzig ist. Sieben Uhr achtundzwanzig... Sieben Uhr achtundzwanzig?! Aber das heißt ja... ich meine, das bedeutet doch... sofort bin ich so aufgeregt, dass ich nicht mehr in der Lage bin auch nur einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Freudestrahlend drehe ich mich wieder zu Leon um, der mich nun anlächelt, wenn auch nur leicht, und sagt: „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ ...Ja. ...Ja! JA! Endlich sechzehn! Ohh Gott, ich muss nach unten und schauen, ob ich schon Post bekommen hab. Sofort springe ich von meinem Bett herunter, wobei ich aber dank meiner eingeschlafenen Beine ins Straucheln gerate und fast gegen die Wand gedonnert wäre, wenn Leon mich nicht im letzten Augenblick aufgefangen hätte. „Nicht so stürmisch, Sora. Das, worauf du du so sehensüchtig wartest, ist bestimmt noch nicht da. Du weißt doch, dass unsere magische Post immer erst um acht Uhr kommt. Und jetzt lass uns runter zum Frühstück gehen. Mum will nicht ohne dich anfangen und ich hab Hunger!“, lacht Leon, klemmt sich mich unter seinen Arm und trägt mich aus meinem Zimmer runter in die Küche, wo ich lautstark von meiner Mum begrüßt werde. „Ohh, da ist ja unser Geburtstagskind!“, quiekt sie und kommt auf mich zugeeilt. Dad hingegen schaut nur von seiner Zeitung auf und murmelt „Glückwunsch.“ „Jetzt komm her und setzt dich, Soraschatz, was möchtest du denn frühstücken? Eier? Speck? Muffins?“, zählt sie alles mögliche auf. „Nur ein paar Flakes, Mum, und ähm, Mum? Ist vielleicht schon Post für mich angekommen?“, frage ich sie und kann den leicht fehenden Ton in meiner Stimme nicht unterdrücken. Sie wirft einen kurzen Blick rüber zur Mikrowelle, bevor sie mir antwortet. „Nein, noch nicht, aber es ist ja noch früh.“ Etwas geknickt lasse ich mich auf meinem Platz am Tisch fallen und schütte mir eine Ladung Kaulquapenflakes in meine Schüssel, welche ich danach mit Drachenmilch ertränke, wobei ich die Mikrowelle allerdings nicht aus den Augen lasse. Wie vieles in unserem Haus ist die Mikrowelle nicht wirklich das, für das man sie halten würde. Klar kann man mit ihr Essen aufwärmen und so, aber gleichzeitig ist sie auch unser magischer Briefkasten. Ich weiß, das klingt komisch, ist aber so. Wie gebandt schaue ich hinüber zur Mikrowelle, während ich meine Flakes in mich hinein schaufle, bis mich ein grauenhaftes Würggeräusch aufschrecken lässt. „Was ist los, Leon?“, frage ich meinem Bruder, der sich mit einer Hand den Mund zuhält und etwas bleich geworden ist. „Was los ist? Hier, das ist los“, würgt er hervor und schiebt mir ein Marmeladenglas zu. Ahh, jetzt versteh ich. Er hat sein brötchen aus Versehen mit Mardencreme bestrichen, anstatt wie sonst mit Marshmallowcreme. Ich esse zwar ne Menge ungewöhnliches Zeug, aber da würde mir auch schlecht werden und obwohl Leon mir etwas Leid tut, kann ich mir ein Kichern nicht verkneifen... wofür ich sofort eine leichte Kopfnuss kassiere. Auf einmal ist ein lautes Klingeln zu hören und ich erstarre. Es ist Punkt acht Uhr, die Post ist da. Wie in Trance stehe ich auf und gehe rüber zur Mikrowelle. Mit zitternden Fingern öffne ich sie und werde fast augenblicklich unter einem Berg von Geschenken begraben. „Fette Beute dises jahr, was?“, lacht Leon und rettet mich aus dem Päckchenberg, den Mum sofort beginnt ins Wohnzimmer zu räumen. Und ich, ich mache mich auf die Suche nach dem von mir so ersehnten Paket...Aber ich finde es nicht. Ich finde es einfach nicht, aber es sollte doch da sein! Es muss einfach da sein! Wie besessen suche ich danach, aber egal wie oft ich mich auch durch den Geschenkberg wühle, es ist nicht da. „Nein“, flüstere ich leise zu mir selbst und Tränen sammeln sich in meinen Augen, denen ich dann einfach freien Lauf lasse. „Sht, sht, ist ja schon gut, Sora. Davon geht die Welt schon nicht unter, also Kopf hoch“, versucht Mum mich zu trösten. „Genau, Sora. So schlimm ist das nicht. Ich hab damals auch keinen bekommen“, stimmt Leon Mum zu, aber ich will das nicht hören. Unsanft reiße ich mich von meiner Mutter los, die ihre Hände behutsam auf meine Schultern gelegt hatte und verlasse immer noch weinend die Küche. Aber kaum, dass ich die Küche hinter mir gelassen habe, stoße ich im Flur mit jemanden zusammen und falle deswegen hin. „Na na na, pass auf, wo du hin läufst, Sora“, werde ich sofort von der Person getadelt und ich schaue auf. Vor mir steht mein Großvater Ansem, der mich mit seinen orangefarbenen Augen mustert. „E...entschuldige bitte, Opa“, sage ich mit belegter Stimme, wobei ich mich so anhöre, als wenn ich einen üblen Schnupfen hätte. „Schon gut, aber wieso weinst du so? Heute ist doch dein Geburtstag und wenn ich mich recht entsinne, ist das kein Grund zum Weinen“, will er von mir wissen. Ich schlucke und vergesse glatt weiter zu weinen. Mein Großvater ist einer der großen sieben Weisen und einer der mächtigsten Magier unserer Zeit. Wie soll ich es ihm beibringen, dass ich als sein Enkel, genauso wie Leon, nicht genügend Magie in mir habe, um sein Erbe antreten zu können? „Also, ich höre“, drängt er mich weiter zu einer Antwort, aber noch bevor ich auch nur den Mund aufmachen kann, kommt Leon aus der Küche geschlürft und sagt: „Lass Sora in Ruhe, Opa. Er ist nicht gut drauf, weil er sein heiß ersehntes Päckchen nicht bekommen hat. Also spar dir deine Predigt bitte für ein anderes Mal auf. Er kann das jetzt echt nicht gebrauchen.“ Es tut zwar weh, dass so direkt zu hören, aber ich bin Leon dankbar, dass ich es nicht sagen musste. „Verstehe. Nun, es tut mir Leid, dass du deswegen traurig bist, Sora. Zumal ich anscheinend daran Schuld bin.“ Hä? „W...wie meist du das, Opa?“, frage ich ihn, weil ich gerade nur Bahnhof verstehe. „Also, ich hatte gestern Abend ein paar wichtige Termine in der Gegenwelt. Einer davon führte mich in die Hallen der Magie, wo ich, wie es der Zufall so wollte, über etwas für dich gestolpert bin, was für dich bestimmt war, Sora. Da der Meister der Hallen schon seit langer Zeit ein guter Freund von mir ist, bat ich ihn-“ „Opa, mach es bitte kurz. Sora macht sich sonst noch in die Hose vor Aufregung“, unterbricht Leon Opa, der deswegen ungehalten scheint. „Nun gut, hier Sora, das ist für dich. Es hätte eigentlich heute mit der Post kommen sollen, aber da ich es schon vor dir in die Hände bekam, wollte ich es dir persönlich überreichen. Ich hoffe, du kannst es mir alten Narren verzeihen“, sagt er, zieht ein längliches schmales Päckchen aus seiner Tasche und reicht es mir. Mit zittrigen Händen nehme ich es an mich und öffne es vorsichtig. Darin befindet sich eine zusammen gerollte Pergamentrolle und... und mein Zauberstab. Schon wieder füllen sich meine Augen mit Tränen, aber dieses mal sind es Freudentränen. „Alles Gute zum Geburtstag, Herr Zauberer!“, sagt Opa lächelnd und ich falle ihm um den Hals. Ja, endlich habe ich ihn. Meinen Zauberstab. so, das war das erste kapi meiner neuen ff ich hoffe es hat euch gefallen und über kommis würde ich mich natürlich sehr freuen lg -colonello- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)