Doppelte Verwirrung von _Yuki_ ================================================================================ Kapitel 4: alles auf einmal --------------------------- Als es an der Tür klingelte rannte Ryo schnell hin, um seinen Freunden zu öffnen. Da er ja Hausarrest hatte wurde die Probe zu ihm verlegt. „Konnichi wa. Schön, dass ihr da seid!“, sagte Ryo und wurde verwundert und besorgt von seinen Freunden gemustert, da er ein leicht geschwollenes Gesicht vom weinen hatte und immer noch böse drein blickte. „Was ist los?“, fragten ShuU und Nii wie aus einem Mund und betraten dabei die Wohnung. Nii schloss die Tür hinter ihnen und folgte den anderen in das Wohnzimmer. Er hatte seinen Freund noch nie in so einem Zustand erlebt. Er konnte sich ungefähr denken, weswegen…Satoshi…, aber genau wusste er es ja nicht und so lauschte er Ryos Erzählungen. Als Ryo die letzten Tage geschildert hatte sahen ihn zwei große Augenpaare an. „Warum ist deine Mum denn so ausgetickt?“, fragte ShuU. „Ich weiß es doch auch nicht! Sie sagte nur er wäre nicht gut für mich und er würde mich nur unglücklich machen.“, antwortete Ryo wütend und dabei erhob er seine Stimme, was er sonst nicht tat. Er war wirklich sauer auf seine Mutter! Sie hatte ihm, aus seiner Sicht, keinen vernünftigen Grund nennen können. Langsam kamen ihm wieder Tränen der Wut und Nii nahm ihn in den Arm, um ihn zu trösten. Langsam und beruhigend strich er ihm über den Rücken. Nach einer Weile hatte er sich wieder beruhigt und sie saßen nur schweigend da. Plötzlich kam Ryos Vater aus dem Arbeitszimmer und musterte die Neuankömmlinge verwirrt. „Was macht ihr hier? Er hat Hausarrest!“, sagte er wütend und würdigte seinen Sohn keines Blickes. „Genau deswegen sind wir hier! Wir wollen Proben und weil er nicht raus darf, Proben wir hier!“, antwortete Nii kühl. „Das ist nicht euer Ernst!?“, wurde ihm entgegen geschmettert. „Doch!“, sagten die Drei gleichzeitig und standen auf um Richtung Keller zu gehen. Der Keller war Ryos Reich. In ihm standen seine Drums. Nii hatte sein Instrument schon am Tag zuvor hergebracht, als er bei Ryo war. ShuU hatte seinen Bass dabei. Sie packten ihre Sachen aus, machten ein paar Aufwärmübungen und fingen an zu spielen. Sie spielten vier Stunden, weil sie anfangs nicht richtig zufrieden waren, doch nach einer Weile hatten sie sich eingespielt und zuletzt harmonierten sie perfekt. „Gut, dann proben wir Morgen wieder, ok?“, sagte Ryo und erhielt ein allgemeines zustimmendes Nicken als Antwort. Sie schleppten sich die Treppen hinauf, ihre Instrumente ließen sie im Keller, da sie ja am nächsten Tag wieder herkommen würden, und verabschiedeten sich an der Tür noch von Ryo. Nii war immer noch sehr besorgt, aber er war froh, dass die Probe seinem Freund anscheinend gut getan hatte. Als die beiden gegangen waren und sich Ryo umdrehte um zurück ins Wohnzimmer zu gehen, da stand sein Vater vor ihm. Er schien sehr sauer zu sein und es folgte wieder eine Standpauke an dessen Ende Ryo einfach stillschweigend in sein Zimmer ging. Sie konnten ihm ja vieles verbieten, aber nicht die Musik! Er würde so lange weiter Proben, bis der Hausarrest zu Ende war, egal, was seine Eltern davon hielten! Nii ging neben ShuU her und unter anderen Umständen, da hätte er nur an den anderen gedacht, aber er musste ununterbrochen an Ryo denken. Der kleine schien echt fertig zu sein. Er konnte nun davon ausgehen, dass eine Beziehung zustande kommen würde, wenn er dem anderen seine Gefühle preisgab, aber nun hatte er ein neues Problem. Seine Mutter. ShuU bemerkte, dass Nii vollkommen abwesend war, er war seit vorhin sehr verunsichert. Hatte der andere etwa Gefühle für Ryo? Er schien sich auch immer noch sorgen zu machen und wie er ihn im Arm gehalten hatte… Er konnte es kaum glauben, aber bei diesem Gedanken wurde er alberner Weise eifersüchtig. Er musste unbedingt wissen, wie Nii dazu stand! „Du, sag mal, was hältst du von der Sache mit Ryo?“, fragte er vorsichtig. „Ich mach mir sorgen um ihn! Es schien ihm echt schlecht zu gehen…“, kam die Antwort leise und mit immer noch besorgtem Blick. „Du magst ihn sehr, oder? ...“, Er wollte es unbedingt wissen, auch wenn er sich gerade albern vorkam. „Ja ich mag ihn sehr, wir sind ja auch schon seit Ewigkeiten Freunde!“, sagte Nii mit einem lächeln. „Du lächelst so… Magst du ihn mehr, als nur als Freund?“, jetzt hatte er es gesagt. Sein Herz raste und er hatte Angst vor der Antwort. „…Nein, wieso…?“, kam die antwort von Nii und sein Gesprächspartner atmete hörbar aus. War er etwa eifersüchtig? Nii bemerkte es erst jetzt und es machte ihn irgendwie glücklich. Ob der andere ihn vielleicht auch mochte? Bis jetzt sah alles so aus. Ihm wurde warm ums Herz und er war glücklich. „Ach ich frag nur so… also dann, ich muss hier abbiegen! Wir sehen uns Morgen!“, sagte ShuU schüchtern und verschwand schnell, so dass Nii ihm ein „Tüss“ hinterher rufen musste. Das Wochenende war elend langweilig gewesen und Satoshi wäre beinahe an seiner Trauer erstickt. So war er froh, als er wieder zur Arbeit konnte. Er wollte sich voll in die Arbeit stürzen und hoffte so zumindest für eine Weile vergessen zu können. Kaum war er herein gekommen, da empfing ihn auch schon sein Chef. „Morgen. Du hast bestimmt bemerkt, dass wir in den letzten Tagen weniger Kunden hatten, als sonst, oder?“ „Äh ja… und?“, Satoshi wusste nicht, worauf sein Chef hinaus wollte. „Nun es ist so, dass hier die Straße runter ein neuer großer Laden eröffnet wurde und da verkaufen sie auch CDs ect. Unsere Kunden scheinen lieber dorthin zu gehen.“ „Was wollen sie damit sagen?“, Satoshi wurde langsam nervös. „Ich will damit sagen, dass ich den Laden schließen werde, wenn sich diese Woche nichts ändert. Ich bin ja schon etwas älter und denke schon seit einiger Zeit an den Ruhestand, da kommt das sogar sehr gelegen und einen Interessenten für den Laden hätte ich auch schon. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Sie sich bald einen neuen Job suchen müssen, so leid es mir tut. Ich werde ihnen auf jeden fall eine Bescheinigung für ihre gute Arbeit mitgeben.“ Satoshi konnte nichts sagen. Er musste das erstmal verdauen. Es kam jetzt aber auch alles auf einmal. Er lehnte sich an ein Regal und versuchte seine Gedanken zu ordnen. „Also mit anderen Worten…Diese Woche kann ich noch für sie arbeiten und dann muss ich gehen?“, fragte er leise. „Ja…tut mir wirklich leid! Sie waren eine ausgezeichnete Arbeitskraft.“ Langsam schleppte er sich hinter den Tresen, um mit der Arbeit zu beginnen, allerdings steckte der Schock ihm immer noch in den Knochen. Das würde ja eine tolle Woche werden… Endlich waren die zwei Wochen um und Ryos Hausarrest vorbei. Sie hatten jeden Tag geprobt und seine Eltern damit auf die Palme gebracht. Nii hatte den Vorschlag gemacht in eine Karaokebar zu gehen, um Ryos neue Freiheit ein wenig zu feiern. Gerade stieg er aus der Bahn, als er auch schon freudig von seinen Freunden empfangen wurde. „Hi, na gute Laune mitgebracht?“, fragte Nii mit einem freundlichen Lächeln. Er schien super Laune zu haben. ShuU stand nur da. War irgendwie eine komische Stimmung. „Ja, bin ja endlich wieder frei!“, antwortete Ryo und erwiderte das Lächeln. Sie liefen weiterhin schweigend die Treppe hoch bogen links ab und standen schon fast vor der Bar. Es war ein sehr kühler Abend mit einem wolkenfreien, sternenklaren Himmel. Ein eisiger Windhauch fegte über sie hinweg und sie fröstelten. Um schnell ins warme zu kommen öffnete Ryo die Tür und was er dann sah und hörte brachte ihn völlig aus der Fassung. Da stand Satoshi auf der Bühne und er sang mit voller Inbrunst und mit Gefühl. Er schrie alles aus sich heraus. Es war so ergreifend und es jagte ihm eine Gänsehaut ein. Als Satoshi geendet hatte, da klatschten alle laut und einige pfiffen. Ryo lief, seine Bandmitglieder im Schlepptau, zur Bühne. Als sie alle aufgereiht da standen, da sagten sie alle gleichzeitig, was sie die ganze Zeit schon gedacht hatten. „Du wirst unser Sänger!!!“ Der angesprochene stieg verwirrt von der Bühne und lächelte verlegen. Dann blieb sein Blick an Ryo hängen und er errötete leicht. „Also du musst unbedingt unser Sänger werden! Du bringst richtig deine Gefühle rüber und drückst genau das aus, was unsere Band braucht.“, sagte ShuU so, dass er keinen Widerspruch erlaubte. Inzwischen war auch Hizumi hinzugekommen. Er begrüßte die anderen mit einer leichten Verbeugung und sah dann fragend seinen besten Freund an. „Was ist los?“ „Die wollen, dass ich in ihre Band einsteige…“, gab er immer noch perplex wieder. „Das ist doch toll! Das ist jetzt genau das, was du brauchst und ich hab dir schon immer gesagt, dass du Talent hast und da ich selber Sänger bin, weiß ich, wovon ich spreche, also überleg nicht lange und sag zu!“, ermunterte er ihn. Stumm nickte er und die Drei, die nun mit ihm in einer Band waren jubelten vor Freude und umarmten ihn, was ihn noch mehr verwirrte. Da die Leute sie schon anstarrten, unterbrach Hizumi die fröhliche Runde und wies darauf hin, dass es besser wäre, woanders hinzugehen um das zu feiern. Allgemeine Zustimmung war der Antrieb sich zur Tür zu bewegen. Als sie draußen standen, da fragte Nii dann: „Und…wo wollen wir jetzt hin?“ „Wie wäre es, wenn wir zu mir gehen? ...“, schlug Satoshi kleinlaut vor. Ein Nicken und schon stiefelte Hizumi voraus und führte die Gruppe somit an. Bis vor die Tür begleitete er sie und seilte sich dann ab, da es nun auch nicht mehr allzu weit bis zu ihm war. „Also dann noch viel spaß!“ und schon war er weg. Nervös schloss Satoshi die Wohnungstür auf und bat seine Bandmember herein. „Bitte setzt euch doch…Was wollt ihr trinken?“, fragte er immer noch nervös und erntete unsichere Blicke. „Wasser.“, war die Antwort von Ryo und ShuU. „Wenn es keine Umstände macht, dann hätte ich gerne einen Tee.“, warf Nii ein. „Ja, klar. Also ich bin dann mal kurz in der Küche. Macht es euch gemütlich!“, und mit diesen Worten ging er. „Ich fasse es nicht… Er ist in unserer Band!“, Ryo wurde jetzt erst richtig klar, was das bedeutete. „Ja der Junge is echt gut!“, kam es anerkennend von ShuU und Nii. „Das stimmt, aber das meine ich nicht. Das ist der, von dem ich euch erzählt hab!“ Ein „Ohhhh“ ging durch die Runde. Jetzt verstanden es auch die anderen Beiden. „Das gibt’s ja nicht, echt!“, fragte Nii verblüfft. „Ja, wenn ich es euch doch sage! Und ich dachte schon ich seh ihn erst einmal nicht wieder…“, nun schien der kleine richtig aufzublühen und er lächelte breit und ließ ausgelassen die Beine baumeln. „In den bist du also verliebt?“, fragte ShuU um noch einmal ganz sicher zu gehen. „Hai!“ „Und was willst du ihm jetzt…“, Nii unterbrach sich selbst, als Satoshi mit einem Tablett in der Hand den Raum wieder betrat. „Ich hoffe, dass ich euch nicht zu lange hab warten lassen.“, er konnte Ryo nicht in die Augen sehen und fixierte lieber den Boden. „Schon ok.“, kam eine gemurmelte Antwort und sie widmeten sich ihrer Getränke. Eine Stille trat ein in der man Zeit hatte sich in Ruhe umzusehen. Viel gab es allerdings nicht zu entdecken. Die Wände waren in einem schlichten Weiß. Viele Möbel gab es auch nicht. Sofa, Sessel, Tisch und ein großer Fernseher mit Flachbildschirm. Es war recht dunkel, aber dennoch lag eine Wärme im Raum. Vor den riesigen Fenstern gab es keine Gardine, was auch nicht weiter schlimm war, da durch dieses Fenster eh keiner hätte hinein schauen können. Sie waren so angelegt, dass ein stück Garten, dann Wiese und dann ein Waldstück kamen. Nachts war der Ausblick aber sicher trotzdem schön. Man musste einen wunderschönen Ausblick auf die Sterne haben. Die Stille wurde durch eine unerwartete Frage beendet. „Was hat eigentlich deine Mum noch gesagt, nachdem ich gegangen war?“, kam es leise und kaum hörbar von Satoshi. Es war ihm sichtlich peinlich zu fragen und er war leicht rot, aber es war für beide gut, dass er das tat. Ryo hätte ihn wahrscheinlich sowieso danach gefragt. „Sie war nicht so begeistert und das ist noch untertrieben! Sie konnte mir aber keinen vernünftigen Grund nennen, wieso sie so sauer ist. Sie hat nur gesagt du wärst nichts für mich und du würdest mich eh nur enttäuschen und son Zeug…“, sagte Ryo und sah den anderen erwartungsvoll an. „So was hab ich mir schon gedacht…Sorry, das du wegen mir Ärger hattest!“, schuldbewusst sah Satoshi auf den Boden. „Schon ok.“… „Ich denke es ist besser, wenn wir euch kurz alleine lassen.“, sagte Nii, womit er ShuU überraschte, da dieser immer noch der Meinung war der andere wolle etwas von Ryo. „Schon gut, bleibt sitzen, es ist glaube ich einfacher, wenn wir gehen.“, mit diesen Worten nahm er Ryo bei der Hand und führte ihn mit sich in ein Zimmer, in dem ein Bett und ein großer Schrank standen. „Das war mal das Zimmer meiner Schwester… Ich hoffe, das ist ok für dich…“ „Ja passt schon. Aber sag mal, weißt du, wieso Mum so sauer ist? Sie schien mehr über dich zu wissen, wollte aber nichts sagen.“, wartend blickte er sein gegenüber an und setzte sich aufs Bett. Satoshi blieb stehen und schaute wieder schuldbewusst zu Boden. „Ja weißt du… ich war früher etwas anders als jetzt… eben noch voll unreif und so…“ „Das haben mir schon Zero und Karyu erzählt…“, wurde er unterbrochen. Diese Kameradenschweine dachte sich Satoshi. „Nun gut. Es war also bekannt, dass ich etwas lockerer lebe… Ich war damals beim Gesangsunterricht und den hatte ich bei deiner Mutter. Die hatte auch einiges von meinem Privatleben mitbekommen und… also was ich dir jetzt sage, dass fällt mir echt nicht leicht! ...“, ein ermunternder Blick zwang ihn zum weiterreden. „Ich hab damals für deine Mum geschwärmt.“, nun konnte er sein gegenüber nicht mehr ansehen und dieser war gerade auch ziemlich geschockt. Er hatte jetzt alles Mögliche erwartet, aber nicht das! „Ich hatte mich auch ab und zu an sie…rangemacht und ich hatte ihr das auch gesagt und so… Sie hatte ein extrem schlechtes Bild von mir und das scheint jetzt auch noch der Fall zu sein. Ich hoffe du hasst mich jetzt nicht…“, sagte Satoshi, nachdem er sich dazu gezwungen hatte weiter zu reden und nun zwang er sich den anderen anzusehen. Ryo war leichenblass geworden und er schüttelte nun den Kopf. „Nein ich hasse dich nicht! Ich bin nur ziemlich geschockt! Das muss ich erst einmal verdauen, tut mir leid. Lass mir bitte etwas Zeit, um darüber nach zu denken, ja?“, Er sah den andern mit festem Blick an. „Ja, natürlich.“, Satoshi machte sich Vorwürfe und verfluchte gerade seine Vergangenheit, was er ja schon oft getan hatte, aber dieses Mal mehr, als je zuvor. Ryo stand auf und ging zur Tür, dort wartete er darauf, dass der größere ihm folgte. Als sie wieder im Wohnzimmer standen, da zuckten die beiden anderen, die gewartet hatten, zusammen und sahen sie fragend an. „Und…?“, kam es von Nii. „Lasst uns morgen alle proben. Wir sollten ein Demo aufnehmen und bei einem Label vorsprechen, in der Hoffnung, dass sie uns nehmen.“, sagte Ryo und bekam Ein freudiges „Hai“ von ShuU und Nii und ein überraschtes von Satoshi. Lächelnd drehte sich Ryo um und verbeugte sich. Auch die anderen taten dies um sich zu verabschieden, dann gingen sie und ließen Satoshi allein zurück. Er war froh, dass das Gespräch einigermaßen gut verlaufen war. Eine ganze Weile blieb er noch stehen, dann ging er ins Schlafzimmer zog sich um, telefonierte noch etwas mit Hizumi und legte sich dann ins Bett. ShuU hatte sich als erster von den Beiden getrennt und war schon zu Hause. Dort setzte er sich auf sein Bett und dachte darüber nach, was passiert war, bevor die zwei aus dem Zimmer kamen. Er hatte alleine mit Nii in einem Raum gesessen und er war sehr nervös gewesen. Eine Weile saßen sie nur stillschweigend da und ShuU hatte Angst gehabt, dass Nii sein schnell und laut schlagendes Herz hören könnte. Dann hatte Nii die Stille gebrochen und gesagt, er würde sich so wünschen, dass die beiden alles klären und zusammen kommen. Das ließ ihn natürlich aufhorchen und er hatte noch einmal nachgefragt ob er das wirklich meine, woraufhin Nii ihn nur verwirrt und leicht angesäuert angesehen hatte. Er hatte sich entschuldigt und gesagt, dass er das natürlich auch hoffe und ein bezauberndes Lächeln von Nii erhalten. Das war so wunderbar gewesen. Er hatte dem anderen auf die Lippen gestarrt und sich leicht vorgebeugt, um diese zu küssen, da kamen gerade Ryo und Satoshi wieder und störten sie. Es war echt schlechtes Timing gewesen! Er hätte ihn doch so gerne geküsst! Aber vielleicht war es auch besser so, denn immerhin wusste er ja nicht, ob der andere ihn auch wollte. Das hätte auch ganz schön schief gehen können. Mit einem tiefen Seufzer ließ sich ShuU nach hinten aufs Bett fallen. Erst jetzt viel ihm auf, dass er den Freund von Satoshi kannte. Das war doch der Sänger von D´espairs Ray gewesen… Auf deren Konzert hatte er Nii doch das erste Mal getroffen… Hatte das etwas zu bedeuten? Er fand diese Nacht nur einen sehr unruhigen Schlaf und er wachte immer wieder auf. Nii wurde noch eine ganze Weile von Ryo begleitet, nachdem sie sich von ShuU verabschiedet hatten. Der kleine hatte ihm von seinem Gespräch erzählt und er schien es nur schwer verdauen zu können. Nun stand Nii in seiner Küche und machte sich gerade Instandnudeln. Er war sich sicher, wäre er nicht von den anderen gestört worden, dann hätte ShuU ihn geküsst. Er fing an zu summen und seine Wangen bekamen ein gesundes Rot. Er war so aufgeregt gewesen. Allein mit ShuU in einem Zimmer und so nah. Die Stille zwischen ihnen hatte das nur noch schlimmer gemacht und als er schon solches Herzklopfen gehabt hatte, dass er dachte sein Herz platzt gleich, da musste er einfach etwas sagen! Es wunderte ihn, dass ShuU immer noch eifersüchtig zu sein schien. War ja irgendwie niedlich, aber auf die Dauer würde es einfach nerven. Heute hatte sich ShuU eindeutig verhalten. Nun musste Nii nur noch den passenden Moment abwarten, dann würde er ihm seine Gefühle gestehen! Heute hatte er sich vorgenommen das durchzuziehen und das würde er auch machen. Es war doch auch so was wir Schicksaal gewesen, dass ihnen heute Hizumi begegnet war. Schließlich hatten sie sich auf seinem Konzert kennen gelernt. Und wenn sich Ryo wieder beruhigt hatte, dann würde er dafür sorgen, dass dieser auch sein Glück findet. Dieser Satoshi schien ihm nämlich sehr sympathisch zu sein und außerdem war er ja jetzt auch Mitglied ihrer Band. Da mussten sie sich sowieso vertragen. So verliebt, wie Ryo zu sein schien, würde er dem anderen eh bald verzeihen. Als die Nudeln fertig waren aß er sie schnell auf und sah sich dabei die Nachrichten an. Danach ging er noch duschen und dann ins Bett. Ryo war noch einmal um den Block gelaufen, bevor er das Haus betrat. Es war Still. Seine Eltern waren noch aus. Sie wollten mal wieder ins Kino. Ryo schleppte sich unter die Dusche und dachte über das vorher vorgefallene noch einmal nach, während ihm die heißen Wassertropfen langsam den Körper entlang liefen. Das warme Wasser tat gut und schnell hatte sich eine dichte Dampfwolke gebildet. Es war zwar ein riesen Schock gewesen. Was er da erfahren hatte war echt nicht ohne, aber es schien ja nichts zwischen Satoshi und seiner Mutter gelaufen zu sein. Außerdem hatte er ja die Bestätigung bekommen, dass dieser heute ganz anders war, als früher. Er sah immer klarer, je länger er darüber nachdachte. Er konnte das Satoshi verzeihen…nein…er hatte es ihm schon längst verziehen. Er spürte gerade stärker als zuvor, wie doll seine Liebe zu diesem Menschen war. Er musste ihm gleich als erstes sagen, dass er ihm verziehen hatte, wenn er ihn das nächste Mal sehen würde. Er machte die Dusche aus und trocknete sich mit einem großen, weichen Handtuch ab. Dann machte er sich Bettfertig und viel schnell in einen tiefen, ruhigen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)