Doppelte Verwirrung von _Yuki_ ================================================================================ Kapitel 2: Kuss 2 XD -------------------- Nii grübelte auf dem Weg zu Ryo darüber nach, was der Kleine ihm gestern total hektisch und aufgewühlt erzählt hatte. Es war echt beschissen unglücklich verliebt zu sein! Allerdings hatte Ryo ja noch eine Chance. Er musste sich überwinden und mit dem anderen reden. Gut, er selber könnte auch mit ShuU reden, aber da wusste er ja nicht, wie dieser reagieren würde. Ryo hatte das Glück, dass er dank des Kusses davon ausgehen konnte, dass der andere zumindest nicht abgeneigt war. Seufzend blickte er in den Wolkenbehangenen Himmel. Es würde heute sicher noch regnen. Ein paar Blätter wurden ihm um die Füße geweht, als ein kalter Wind aufkam und Nii musste sich tiefer in seinen langen Mantel kuscheln. Er bog um eine Ecke und stand vor einem kleinen Wohnhaus. Es sah sehr alt aus, was es mit Sicherheit auch war. Seine kalten Fingerspitzen berührten den golden schimmernden Klingelknopf und ein schrilles ringen ertönte. Einige Sekunden, nach dem er geklingelt hatte wurde auch schon die Tür aufgerissen und Ryo sprang ihm in die Arme. „Hi, komm rein. Kaffee, Tee oder lieber einen Kakao?“, fragte er. „Einen Kakao bitte. Du bist ja riesig gut gelaunt! Warum sollte ich denn so dringend vorbeikommen?“, fragte Nii während er seinen Mantel an dem Haken hinter der Tür aufhing. „Ich habe heute Morgen einen Instrumentalteil geschrieben. Fehlt zwar noch der Text, aber die Noten reichen ja vorerst zum proben. Hier. Können wir ja Morgen proben. Vorher müsstest du die Noten noch bei ShuU vorbei bringen und ihn fragen, ob ihm das so recht ist. Wärst du so lieb und bringst sie ihm gleich?“, plapperte Ryo in einem fröhlich durch. Klarer Fall von Verdrängung der Probleme durch Arbeit. „Ja mach ich… ich bin gespannt, wie sich das in der Umsetzung anhört.“, noch während er sprach hörte man es aus der Küche klappern. Nii versuchte sich die Melodie vorzustellen und schloss dabei die Augen. Als er sie wieder öffnete stand eine dampfende Tasse mit heißem Kakao darin vor ihm. „Danke.“, sagte er zufrieden lächelnd. „Kein Problem. Ist doch das mindeste. Immerhin schicke ich dich gleich schon wieder raus in die Kälte. Ich muss meine Ma gleich auf eine Geburtstagsfeier ihrer besten Freundin begleiten… Eigentlich sollte Vater das ja, aber der drückt sich und versteckt sich hinter seiner Arbeit.“, sagte Ryo und verdrehte dabei die Augen. „Schon wieder? Er hat akute Überarbeitung, wenn so was wie eine Geburtstagsfeier oder ein Besuch ansteht. Ist das nicht langsam sehr auffällig?“ „Schon aber was sollen wir machen? Na ja wird heute hoffe ich nich so schlimm. Die hat einen Sohn in meinem Alter. Zur Not gesell ich mich die ganze Zeit zu dem.“ Nii hatte seinen Kakao während des Gesprächs schon fast leer getrunken und nun leerte er die Tasse mit einem letzten großen Schluck. Dann führte er das Gespräch weiter, wobei Ryo mit der Tasse wieder in der Küche verschwant. „Na da kannst du ja nur hoffen, dass du dich mit dem Typen verstehst!“ „Ja das hoffe ich auch. Na wird schon…“, wieder klapperte es gefährlich laut. Es hörte sich immer schlimm an, wenn Ryo in der Küche stand, aber Verwunderlicherweise war er irgendwie doch gut in der Küche, wenn man davon absieht, dass stetig etwas zu Bruch ging. „Also Niiiiiiii ich will dich ja nicht rauswerfen, aber in 10 Minuten muss ich unten an der Bahnhaltestelle sein um mit meiner Mum loszufahren.“, sagte Ryo mit einem Hundeblick, der einen immer erweichte, was auch immer er so angestellt hatte. „Schon gut, ich weiß. Ich begleite dich noch ein Stück, is ja in der Nähe von ShuUs Wohnung.“, mit diesen Worten ging er zur Tür und zog sich wieder seinen Mantel an. Ryo tat es ihm gleich, doch bevorzugte er eine dicke Jacke. Gemeinsam verließen sie also das Haus und liefen eine Weile durch die Kälte, bis sie die Bahnhaltestelle erreicht hatten. Dann verabschiedeten sie sich noch mit einer langen Umarmung und trennten sich dann. Ryo ging die Treppen hinunter zu der sehr heruntergekommenen Bahnhaltestelle. Nii setzte den Weg fort und zwei Blocks weiter bog er um eine Ecke. Gegen Ende der ungemütlich aussehenden Straße war er am Ziel. Es war eine kleine Mietwohnung in der ShuU wohnte und er wusste, auch wenn das äußere nicht gerade toll aussah, so war das innere doch ganz schön und er fand die Einrichtung sehr angenehm, was selten vorkam. Meist machten ihn Inneneinrichtungen nervös oder unruhig, aber ShuU hatte eine gemütliche Atmosphäre geschaffen. Nii legte seine Hand auf die Tür, weil er sich noch sammeln wollte bevor er klingelte, da sein Herz schon wieder wie wild raste, da ging die Tür einen Spalt breit auf. Mit etwas mehr Druck ging die Tür ganz auf. Sie war nicht verschlossen gewesen. Es überkam ihn eine plötzliche Angst. Hoffentlich war ShuU nicht passiert! Mit rasendem Herzen und schneller Atmung betrat er die Wohnung und begann sich langsam umzusehen. Er konnte den anderen nirgends entdecken. Aber in einem Zimmer hatte er auch noch nicht nachgesehen. Das Schlafzimmer. Langsam und sehr aufgeregt drückte er die Klinke der Tür herunter und öffnete sie leise. Er atmete auf, als er sah, das ShuU seelenruhig im Bett lag und schlief. Langsam bewegte er sich auf das Bett zu und kniete sich daneben um den Schlafenden zu mustern. Er schien einfach nur vergessen zu haben die Tür zu schließen. ShuU regte sich und schlug blinzelnd die Augen leicht auf. Als er Nii erblickte beugte er sich vor und gab ihm einen Kuss. Nii war nicht dazu imstande sich zu bewegen. Der andere musste noch halb am schlafen sein, aber trotzdem genoss er es. ShuU nahm das hübsche Gesicht vor ihm in beide Hände und vertiefte den Kuss. Er drang geschickt in den Mund des anderen ein, der immer noch keinen Widerstand leistete. Nii musste leise seufzen und er fing an den Kuss zu erwidern. Sie wurden immer leidenschaftlicher und ShuU zog den kleineren auf das Bett, so das dieser auf ihm lag und so küssten sie sich weiter. Nii hatte seine Hände auf den schönen schlanken Oberkörper von ShuU gelegt, während dieser seine Hände langsam Niis Hüfte entlang gleiten lies. Als er eine Hand auf seinem Po spürte, zuckte Nii zusammen und löste dabei den Kuss. „Hey!“, sagte er beschämt. Schön und gut er liebte ihn, aber das ging eben zu weit. Darauf musste er sich doch erst einmal vorbereiten, hätte er sich doch nicht einmal einen Kuss erhofft. ShuU riss die Augen weit auf und blinzelte dann Nii verwundert an. „Sorry, ich hab das nicht geträumt? ... Das wollte ich nicht! Es tut mir wahnsinnig leid! Ich dachte das ich noch schlafe.“, sagte er verlegen und wurde gegen Ende immer leiser. Er musste wegsehen und lief rot an. „Schon gut. Aber sag mal was dachtest du, dass du träumst? Schließlich wolltest du mich vernaschen…“, sagte Nii verlegen mit dem Hintergedanken, dass er etwas über die Gefühle des anderen ihn betreffend herausfinden könnte. „Ähm… na ja… ist ja auch egal, was machst du eigentlich hier?“, fragte ShuU verlegen. Gut ausgewichen, schade…dachte sich Nii und setzte sich neben ShuU auf die Bettkante, bevor er ihm antwortete. „Die Tür stand offen und ich hatte Angst, dir sei vielleicht etwas geschehen, also hab ich dich gesucht und als ich dich dann im Bett liegend fand, da war ich erleichtert, dass du in Ordnung warst. Ich sollte dir von Ryo diese Noten bringen und ich soll dich fragen, ob du morgen Zeit hast das mit uns zu proben, wenn es dir gefällt.“, sagte Nii schnell und hoffte, dass der andere seine Restnervosität nicht bemerkte. ShuU setzte sich auf und kratzte sich verschlafen am Hinterkopf. „Ach so…Ja ich werd es mir ansehen und morgen kommen.“ Nii nickte und bevor er noch etwas sagen konnte, da klingelte sein Handy. „Ja?... Oh stimmt, dass hatte ich ja vollkommen vergessen! Ja ich mach mich auf den Weg! Bin gleich da.“, sagte er hektisch, dann legte er schnell auf. „Sorry, aber ich muss los. Wir fahren gleich Verwandte besuchen. Das hab ich voll verpennt. Also bis Morgen.“, sagte er mit einem herzerwärmenden Lächeln und gab ShuU noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er nach draußen stürmte und sich mit hochrotem Kopf fragte, was ihn da eben geritten hatte. Was war das? Mehr bekam ShuU in seinen Gedanken zuerst nicht zustande. Dann wurde er auch rot und lief noch ein ganzes Stück mehr rot an, als ihm wieder einfiel, dass er beinahe im Halbschlaf über den anderen hergefallen wäre, aber wieso hat der sich denn nicht gewehrt? Er hatte den Kuss sogar erwidert. Konnte sich ShuU vielleicht doch Hoffnungen machen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)