Bis(s) zum Ende der Nacht/Breaking Dawn von -DesertRose- (Ein Alternatives Ende) ================================================================================ Kapitel 1: Macht [Teil 1 - Bella] ---------------------------------- Fein, dass ihr hier hergefunden habt, liebe Leser. Vorab wollte ich noch einige Dinge loswerden. Meine FF besteht im Grunde aus dem modifzierte letzten und vorletzten Kapitel von "Bis(s) zum Ende der Nacht" dem Beststeller von Stephenie Meyer, daher handelt es sich eigentlich nur um ein einziges Kapitel. Um es etwas spannender zu machen, habe ich es in mehrere Teile eingeteilt, wobei die Sichtweisen auch mal wechseln, sprich es ist nicht alles aus Bellas Sicht geschrieben ;) Mir gefiel das Kapitel nicht, also habe ich quasi das Stückchen von Seite 772 bis 783 durch meine eigene Version ersetzt. Damit ihr genau wisst wo genau ich eingestiegen bin, habe ich an den Anfang und das Ende meiner FF ein paar Zeilen des Buches zitiert. Ich wollte einen möglichst fließenden Übergang schaffen und ich hoffe es ist mir einigermaßen gelungen. Dies ist im Übrigen meine erste FF. Noch kurz was zum Rechtlichen: Disclaimer: Ich verdiene kein Geld mit meiner Geschichte und ausnahmslos alle Charaktere wurden von Stephenie Meyer erfunden. MACHT Teil 1 - Bella Der folgende Textabsatz ist ein Auszug aus „Bis(s) zum Ende der Nacht“ Deutsche Ausgabe, Carlsen Verlag, Seite 772 ------- Aro schaute mir einen langen, intensiven Moment in die Augen. Ich hatte keine Ahnung, wonach er suchte oder was er fand, doch nachdem er mich auf diese Weise gemustert hatte, veränderte sich etwas in seinem Gesicht, an seinem Mund und seinen Augen, und ich wusste, dass er eine Entscheidung getroffen hatte. „Bruder“, sagte er sanft zu Caius. „Es scheint keine Gefahr zu geben. Es ist eine ungewöhnliche Entwicklung, doch ich sehe keine Bedrohung. Diese Halbvampirkinder sind uns offenbar sehr ähnlich.“ „Ist das dein Urteil?“, fragte Caius. „So ist es“. Caius schaute ihn zornig an. -------- -Ende des Auszugs- In diesem Moment wünschte ich mir, ich könnte wie Edward die Gedanken eines jeden Lebewesens lesen, wie in einem Buch. Caius Blick machte mir Angst. Was um Himmels Willen, ging in diesem Vampir vor? Er hatte Aros Entscheidung gehört, musst er nicht jetzt klein bei geben und mit ihnen abziehen? Stattdessen billigte er sie ganz und gar nicht. Sein Blick wanderte von mir zu Aro und wieder zurück. Unwillkürlich zog ich meinen Schutzschild fester um uns, so als wollte ich ein Tuch straff ziehen. Edward an meiner Seite spürte meine Anspannung doch war er ganz offensichtlich selbst nicht gerade beruhigt. „Bruder“, ertönte abermals Aros sanfte Stimme. „Es ist vorbei. Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun, es ist alles in bester Ordnung“ Caius ließ sich davon jedoch nicht besänftigen. „In Ordnung?“, zischte er unter zusammengebissenen Zähnen hervor. „Sie scharen mehr als ein Dutzend Verbündete um sich um uns die Stirn zu bieten, züchten Hybriden und arbeiten, als wäre all das noch nicht genug, auch noch mit diesen Drecksviechern zusammen und das hältst du für 'in Ordnung'?“ Bei den letzten Worten begannen alle Wölfe um uns herum verächtlich zu knurren. Im Augenwinkel sah ich wie Renesmee nun von einer sitzenden in eine liegende Position wechselte und ihr kleines zartes Köpfchen auf Jacobエs gigantischen Kopf legte, direkt zwischen seinen gro゚en nach hinten gelegten Ohren. Offenbar wollte sie ihn beruhigen. Da meldete sich Aro wieder zu Wort und ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. „Ich habe meine Wahl bereits kund getan, lieber Bruder. Du willst dich mir doch nicht widersetzen oder etwa doch?“ Caius antwortete nicht. Er schien zu überlegen, wie er die Sache doch noch wenden konnte und starrte weiterhin zornig zu uns. „Fein“, sagte Aro so lieblich wie immer. „Dann lasst uns nun gehen.“ Seine Beschützer nickten ihm zu. Sie hatten verstanden und gaben ihre Angriffshaltung auf. Erleichtert ließ ich meinen Schild sinken und hielt Edwards Hand fester. Dann ging alles ganz schnell... Mit einem Mal klappte Edward neben mir unter Schmerzen zusammen. Erschrocken schrie ich auf. Ein kurzer Blick auf Jane verriet mir den Grund für Edwards Anfall. War alles nur ein Trick gewesen? „Edward!“, rief ich meinem Engel entgegen, als ich zu ihm nach unten auf die Knie sank. Ich war so aufgeregt, dass ich es kaum schaffte mein Schild wieder aufzubauen. Nein.. dazu war jetzt keine Zeit mehr. Hastig drehte ich meinen Kopf. „Jake!“ Ohne einen weiteren Ton drehte der große rostbraune Wolf sich um und rannte wie ein geölter Blitz in die Wälder. Meine Tochter hatte sich auf seinem Rücken festgekrallt. Ihr beide schafft das. Ich weiß, dass ihr das könnt. Bitte... Doch weiter kam ich mit dem denken nicht, da riss mich Edwards markerschütternder Schrei ins Hier und Jetzt zurück. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte mich mit aller Macht zu konzentrieren. Ich wei゚ nicht wie, aber es gelang mir meinen Schutzschild wieder aufzubauen. Plötzlich wurde Edward ganz still, er rührte sich jetzt gar nicht mehr. Carlisle trat neben mich, genau dort wo vorher Jacob gewesen war. Er sah Aro durchdringend an. Dieser widerrum sah nun aus als sei er von jetzt auf nachher um ein Jahrtausend gealtert. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn mal so sehen würde. „Was sollte das?“, sagte Carlisle. In seiner Stimme lag kein Zorn, jedoch Unverständnis, ja gar Enttäuschung. Aro lies den Blick sinken, einen seiner weißen Finger hatte er sich an die Stirn gesetzt. Fast so als hätte er Kopfschmerzen oder müsste ein besonders schweres Rätsel lösen. Mein Blick wanderte zu Jane. Sie hatte ein hämisches Grinsen aufgesetzt. Warum widersetze sie sich dem Befehl ihres Meisters? Edward fragte es sich wohl auch. Kaum hatte er die Augen aufgeschlagen, war er auch schon wieder auf den Beinen und funkelte die Volturi an. „Meine Tochter ist kein Monster, die Gestaltwandler sind nicht die Kinder des Mondes und wir haben auch definitiv nicht vor, euch zu stürzen. Alles was wir wollen ist unsere Ruhe!“, rief er ihnen zornig entgegen. Selten hatte ich ihn so aufgebracht erlebt. Es war Caius der ihm antwortete. „Welchen Wert haben deine Worte?“ Er schien keine Antwort auf seine Frage zu erwarten, denn er fuhr direkt fort. „Aro. Bruder. Wie kannst du es dulden, dass sie sich derart Sammeln, siehst du denn nicht die Gefahr die von ihnen ausgeht? Jetzt mögen sie vielleicht noch friedlich gesinnt sein, doch was ist später. Was ist in ein paar Jahrzehnten? Was wenn sie es sich anders überlegen? Wir müssen sie ausschalten ehe es zu spät ist und mit ihnen ihre teuflische Brut und all ihre Verbündeten, die nicht gewillt sind, sich uns anzuschließen!“ Ein Raunen ging in der Menge hinter ihm umher. Als Aro jedoch die Hand hob, verstummten sie. „Ruhe. Bitte.“ Dann widmete er sich seinem Bruder. „Ich wünschte, du würdest dein Temperament besser in Zaum halten können, mein lieber Bruder. Es ist wirklich bedauerlich. Aber beeindruckend, dass du es sogar geschafft hast, Jane auf deine Seite zu ziehen.“ Jetzt mischte sich mit einem Mal Edward ein. „Daran ist doch nichts schwer. Jane ist ein Monster und ihr macht nichts mehr Freude, als Andere Leiden zu sehen“ Aro seufzte und lächelte bitter. „Alec“, sprach er schließlich. Janes Zwillingsbruder hob sogleich aufmerksam den Kopf. „Auf wessen Seite... stehst du, mein Freund?“ Ehrfürchtig sank er den Kopf. „Auf der Euren, mein Meister“ Aro nickte ihm kurz zu . „Du weisst, was du zu tun hast“ Auf diese Worte hin wich Janeエs Grinsen aus ihrem Gesicht. Ihr Blick wurde leer, als starrte sie ins Nichts, ihr Körper steif, als wäre sie im ewigen Eis eingeschlossen. Dies also war Alecエs gefürchtete Macht. „Was werden sie mit ihr anstellen?“, hörte ich Carmen weiter hinten leise flüstern. Ich wand mich um. Eleazar´s Blick verriet, dass er es selbst nicht sagen konnte. Würde Aro Jane mithilfe der Macht ihres eigenen Bruders töten lassen? Jane, deren Gabe so unglaublich hilfreich für die Volturi gewesen war und die nun den Befehl ihres Gebieters missachtet hatte? Aro konnte seine Macht nicht wie Edward auf Distanz einsetzen und bei mir schon gar nicht, aber offensichtlich musste mein Blick Bände sprechen. „Oh nein schöne Bella. Sie wird ihre gerechte Strafe erhalten, aber nicht diese.“ Ich konnte es noch immer nicht ganz begreifen. „Er hat sie nur ruhig gestellt, damit sie uns nichts mehr anhaben kann“, fügte Edward hinzu. Ich schluckte und starrte weiter auf die leblose Jane. Konnte ich Mitleid für sie empfinden? Schließich brach Kate die Stille die über uns allen lag. „Ist es nun vorbei?“, fragte sie unsicher. Wie zur Bestätigung nahm Edward meine Hand fester in die seine und lächelte mich zufrieden an. Doch ich würde erst wieder zur Ruhe kommen, wenn ich zu hause mit meiner kleinen Tochter im Arm auf dem heimischen Sofa saß und Jacob neben mir Schnarchen hören konnte. Vorher nicht. „Moment mal..“, kam es plötzlich aus den hinteren Reihen unserer Seite. Es war einer der Rumänen der da sprach, Wladimir. Zügig trat er zu uns vor und musterte die Volturi aufmerksam, aber mit weit aufgerissenen Augen. „Wo ist Demetri?“ Er brüllte die Frage derart laut, dass einige von uns zusammen zuckten. Ich konnte aber nicht sagen, ob es nun am Lautstärkepegel seines Brüllens lag oder vielmehr am Inhalt seiner Frage. Unsicher sah ich mich hastig um. Ich wusste, hätte ich einen Herzschlag gehabt, würde mir mein Herz jetzt bis hinauf ins Hirn schlagen. Demetri weg? Das konnte nicht sein. Durfte nicht sein. Wie? Warum? „Warum um Himmels Willen hat das keiner mitbekommen?!“, schrie ich und fuchtelte dabei ähnlich hilflos um mich, wie ich es als Mensch getan hätte. Edward hielt mich fest und drückte mich sanft zu Boden, so dass ich zusammen mit ihm auf die Knie sank. Wäre ich in der Lage gewesen zu weinen, dann hätte ich es jetzt getan, stattdessen schluchzte ich nur. „Bella.. Bella“, sagte er immer wieder mit ruhiger Stimme. „Bella, Liebste. Keine Angst. Wir werden Demetri finden, wir werden sie retten. Solange Jacob bei ihr ist, ist sie in guten Händen... Pfoten.“ Unsicher sah ich in sein wunderschönes Gesicht. „Das ist nicht der passende Zeitpunkt für Witze, Edward“ Er antwortete nichts. Streichelte mir nur langsam die Wange. Ich fühlte mich wie ein Kind, das man beruhigen musste, nachdem es hingefallen war und sich das Knie aufgerissen hatte. Aber nicht ich war diejenige die hier in Gefahr war, sondern meine Tochter. Mein Leben. Sie war jetzt allein, irgendwo im Wald oder dahinter. Auf dem Rücken eines gigantischen rostbraunen Wolfs und verfolgt vom gefährlichsten Tracker, den die Vampirwelt jemals gesehen hatte.... Kapitel 2: Macht [Teil 2 - Jacob] ---------------------------------- So hier kommt Teil 2 meines alternativen Endes. Leider kommt es bei mir manchmal vor, dass OpenOffice die "ß" nicht mit abspeichert, stattdessen befindet sich an der Stelle dann eine Leerstelle oder ein Fragezeichen. Ich habe versucht diese Fehler zu entfernen, es kann aber trotzdem sein, dass euch das ein oder andere fehlende ß über den Weg läuft *G* Naja ich wünsche euch viel Spaß und hoffe es gefällt euch =) Die Widmung geht diesmal an meine Lea (ohne H xD) die leider nicht auf Animexx angemeldet ist. :3 -------------- MACHT Teil 2 - Jacob Die Bäume schossen an mir vorbei. Ich nahm sie gar nicht richtig wahr. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so schnell gelaufen, obwohl die Geschwindigkeit wohl mit zu den besten Dingen am Werwolfsein zählten. Ich war meistens zum Spaß durch die Wälder gerannt, nur um den Kick der Geschwindigkeit zu spüren, den Wind der einem durch das Fell fuhr. Doch all das hatte nun keine Bedeutung mehr für mich. Für mich zählte nur eines. Und das war das kleine Mädchen, dass in diesem Moment auf meinem Rücken zwischen meinen Schulterblättern saß. Sie hielt sich an meinem Fell fest und lag mehr oder weniger auf meinem Rücken. Das war auch besser so. Desto weniger Fläche sie dem Wind bot, der ihr entgegen wehte, desto sicherer war ihr Halt. Ich musste so schnell wie möglich laufen und doch hatte ich immer Angst, ich könnte sie verlieren, weil sie in einem unachtsamen Moment meinerseits von meinem Rücken fiel. Kaum das ich Edwards Schrei vernommen und Bella meinen Namen geflüstert hatte, war ich los gerannt und seither keine Sekunde stehen geblieben. Ich wollte einfach nur weg. Weg von der Gefahr. Ich wollte sie in Sicherheit wissen. Mein Ein und Alles. Die Luft die ich zum Atmen brauchte. Meine Sonne. Mein Leben. Meine Renesmee. Ich spürte die Gefahr hinter uns. Jemand war uns auf den Fersen. Ich wusste nicht wer von ihnen es war, aber das spielte auch keine Rolle. Ich würde sie verteidigen. Ganz gleich was mit mir dabei passieren würde. Niemals würde ich es zulassen, dass ihr etwas zu stieß. Niemals. Renesmee hatte natürlich Angst. Ihr kleiner Körper zitterte auf meinem Rücken und doch hielt sie sich tapfer fest. Immer wieder flüsterte sie mit ihrer niedlichen Stimme Worte. All meine Sinne waren nun auf das Geschehen um uns herum gerichtet, daher verstand ich sie kaum, zumal die Worte mehr oder weniger von meinem Fell erstickt wurden. „Mommy“ war eines davon, aber auch „Daddy“ und mein eigener Name. Ich wünschte sie könnte wie Edward Gedanken lesen, damit ich ihr mitteilen konnte, dass ich niemals zulassen würde, dass ihr jemand weh tat. Aber irgendwo wusste ich, dass dazu weder Gedankenleserei noch meine Stimme von Nöten war. Wir verstanden uns auch ohne Worte. Dennoch hielt sie es wohl für angebracht, mir etwas mitzuteilen. Langsam löste sich ihr kleines Händchen von meinem Fell. Automatisch wurde ich langsamer. Dann streckte sie ihr Ärmchen soweit sie konnte bis zu meinem Gesicht und ließ mich an ihren Gedanken und Erinnerungen teilhaben. Die Bilder schossen durch meinen Kopf, wie ein Spielfilm auf einer DVD den man mit vierundzwanzig facher Geschwindigkeit vorspulte. Ich sah die Ankunft der Vampire von Rumänien, Ägypten, Irland, Amerika und der übrigen Ländern. Ich konnte die Volturi sehen. Sah nochmal wie Edward sich vor Schmerzen krümmte. Hörte nochmal Bellas Schrei und letztlich sah ich die Bäume unheimlich und enorm schnell an uns vorbei ziehen. Ich nahm aber auch Wärme war. Ein warmes Gefühl von Geborgenheit. Sie fühlte sich trotz allem sicher bei mir. Oh Kleines.. ich finde es toll, dass du deine Gedanken mit mir teilst, aber ich muss mich jetzt auf Andere Dinge kon...- Ich wurde von einem heftigen Schlag gestoppt. Ich spürte nur noch den Schmerz als ich mit voller Wucht gegen einen Baum prallte und dieser nachgab. Ich landete auf dem Waldboden. Mein Kopf brummte. Doch ich konnte nicht hier liegen bleiben. Durfte es nicht. Rasch war ich wieder auf den Beinen und blickte zügig um mich. Wo war er? Und noch viel wichtiger: wo war sie? Ich bekam es mit der Panik zu tun. Mein Herz schlug so schnell, dass ich glaubte es würde gleich explodieren. Dann roch ich den widerlichen Gestank des Blutsaugers und rannte in die Richtung aus die er kam. Ich fand ihn auf einer kleinen Lichtung. Trotz ihrer menschlichen Gene war Nessi außergewöhnlich flink auf ihren kleinen Beinchen. Natürlich war das nichts im Vergleich zu dem schlaksigen Vampir, der uns verfolgt hatte und sich ihr nun langsam näherte. Sie kauerte unter einem kleinen Strauch. Nessi! Bellend und knurrend warf ich mich auf den Blutsauger und riss ihn zu Boden. Ich hörte sein wütendes Fauchen, spürte wie er versuchte sich aus meinem Griff zu lösen, doch ich ließ nicht locker. Auch vernahm ich die angsterfüllten Schreie des Kindes. Ich musste es schnell zu Ende bringen. Mit einem Mal hielt der Vampir inne und sah mich mit seinen blutroten Augen durchdringend an. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. Mit den Pfoten presste ich ihn gegen den Boden. Meine Nackenhaare waren aufgestellt. Mit zusammengebissenen Zähnen knurrte ich ihn an. „Glaubst du wirklich ich, Demetri, würde mich von einem räudigen Köter töten lassen?“ Er lachte hämisch. Es war fast mehr ein Kichern. Als Antwort bellte ich ihn wütend an. Ich werde dich in Stücke reißen, Blutsauger! Jacob! Es war Leahs Stimme in meinem Kopf. Nimm dich in Acht. Das ist Demetri, einer der gefährlichsten Wächter der Volturi! - Meine Güte, Leah. Sind wir heute aber wieder früh dran. Hör auf Witze zu rei?en, Jake. Wir sind auf dem Weg zu euch. - Ehe ihr hier seit, hab ich ihn schon in Einzelteilen vor mir liegen. Nein, Jake. Wir wissen nicht was passieren wird, wenn wir einen der Volturi töten. Es ist besser, wenn du ihn am Leben lässt. - Als ob ich eine Wahl hätte! Wer Renesmee bedroht segnet das Zeitliche, so einfach ist das. Jacob Black! Ach halt die Klappe, Leah! Der Stimme des Leitwolfs, konnte sie sich nicht beugen und augenblicklich wurde es Still in meinem Kopf. Ich konnte von Glück reden, dass der Blutsauger meinen kleinen scheinbaren Monolog nicht dafür genutzt hatte die Initiative zu ergreifen. Stattdessen lag er immer noch unter mir. Und ich knurrte ihn weiter an. Plötzlich spürte ich eine kleine warme Hand an meiner rechten Pfote. Weiter hoch kam sie natürlich nicht. „Wirst du ihm wehtun?“ Vorsichtig sah ich nach rechts in ihr kleines Porzellan-Gesicht, allerdings ohne meinen Kopf auch nur einen Milimeter zu bewegen. Natürlich. Nessi war zwar kein gewöhnliches Kind. Sie verstand sehr viel für ihr junges Alter und sie war auch mit Blut konfrontiert gewesen, dennoch war sie immernoch ein Kind. Konnte ich vor ihren Augen einen Vampir in Stücke reißen? Was würde sie da von mir denken? Würde sie es verstehen? Würde sie Angst vor mir haben? Offenbar spürte der Vampir unter mir meine Zweifel. Ohne Anstrengung wand er sich aus meinem eisernen Griff und mit einer einzigen geschmeidigen fließenden Bewegung stand er auch schon wieder vor uns auf den Beinen. Das Gesicht mit dem Lächeln auf Nessi gerichtet. Es ging sehr schnell. Er ging für den Bruchteil einer Sekunde leicht in Angriffstellung, dann stürzte er sich auf das kleine Mädchen. Ich wusste nicht, ob oder warum er den Befehl des Obervampirs missachtete oder ob es einfach nur die Tatsache war, dass in Nessis Adern warmes Blut floß. Es spielte auch keine Rolle. Ohne einen Moment des Zögerns schirmte ich die Kleine mit meinem massigen Körper ab. Sie fiel unter mir vor Schreck auf die Knie und stütze sich mit den Händen ab um nicht mit dem Gesicht im Dreck zu landen. Kalte, spitze Zähne bohrten sich in meinen Hals. Ich konnte förmlich spüren wie sich die brennend heiße Flüssigkeit einen Weg durch meine Adern bahnte. Ich spürte das Feuer, dass in mir loderte, die Flammen die mich von innen heraus verbrannten. Doch ich war kein Mensch. Ich wusste sie würden mich nicht verwandeln, für mich bedeuteten diese Flammen den Tod. Trotz des Schmerzes in mir, spürte ich noch wie mich der Blutsauger festhielt und mir eine große Wunde in die Seite riss. Ich vernahm Nessis ängstliche Schreie und ein unglaublich lautes schmerzvolles Heulen. Es kam aus meiner eigenen Kehle. Mein Blick wurde milchig. Meine Welt verschwamm vor meinen Augen. Die Bäume um uns herum nahmen bizarre Farben an, die Geräusche die zu mir durchdrangen waren sehr gedämpft. Ich taumelte zur Seite um Nessi nicht mit meinem Körpergewicht zu zerdrücken und knickte dann seitlich weg. Sofort kam sie auf mich zu. Mit ihren kleinen Händchen streichelte sie über meine Schnauze. Tränen tropften in mein rostbraunes Fell. Ich winselte. Mein kleiner Schatz durfte nicht weinen... Dann vernahm ich eine leichte Erschütterung. Schritte. Der Blutsauger kam wieder näher. Renesmee drehte sich ängstlich nach ihm um, wich mir aber nicht von der Seite. Mir entfuhr ein schwächliches Knurren. „Manche wissen wohl einfach nicht, wenn es Zeit ist aufzugeben.“, sprach er in gespielt freundlichem Ton. „Ist es nicht soviel einfacher sich einfach dem ewigen Schlaf hinzugeben, anstatt sich immer weiter zu wehren“ Sein Gesicht wurde abermals von einem Lächeln durchzogen. „Hundchen“ „Geh weg!“ Ich hatte Renesmee noch nie zuvor richtig wütend gesehen. In ihrem zarten Stimmchen lag eine solche Entschlossenheit. „Lass uns in Ruhe! Wir haben dir nichts getan!“ Langsam beugte sich der dünne Vampir zu ihr herab und hob ihr Kinn mit der Hand hoch. „Oh nein, natürlich nicht“ Seine Worte klangen verständnisvoll, gespielt freundlich. Einfach dreckig. Was hatte er vor? Was tat er da? Ich öffnete meine Augen weiter. Versuchte durch den dichten Nebel, der mir die Sicht versperrte etwas zu sehen. Das Einzige was ich wirklich wahrnahm waren seine weißen Zähne und die Hand unter ihrem Kinn. Ein letzter Kraftakt. Die letzte Anstrengung. Ein letztes Mal noch. Ich wollte, musste einfach aufstehen. Ich kämpfte gegen die Feuer an, die mich von Innen zerrissen, ignorierte den brennenden Schmerz. Mit aller Mühe drückte ich mich mit einem Mal vom Boden ab, stieß den Vampir von ihr mit einem wilden Knurren weg. Trotz meiner Müdigkeit hatte ich es geschafft ihn noch bis in die nächsten Baumreihen zu schlagen. Mir blieb kaum Zeit. Vorsichtig nahm ich die kleine Renesmee zwischen die Zähne. Ungefähr so wie eine Wolfsmutter ihr Junges nehmen würde. Ich hatte so gut wie nie etwas behutsam mit meinen messerscharfen Zähnen gepackt, aber dieses Mal musste es einfach sein. Ich wusste, dass ich mir lieber selbst die Pfote abbeißen würde, als ihr auch nur ein Haar zu krümmen. Renesmee zeigte keine Spur von Angst. Sie schluchzte nur leise. Die kleinen Tränen kullerten ihr immer noch die bleiche Wange hinab. Dann lief ich mit ihr davon. Ich war nun kaum schneller als ein normaler Hund im Spurt und ich spürte wie ich immer langsamer wurde und meine Kraft nach ließ, doch ich zwang mich weiter zu gehen, wohl wissend das sich durch die Bewegung das Gift schneller in meinem gigantischen Körper ausbreitete. Einige Minuten lief ich so mit ihr durch den dichten Wald, bis ich letzten Endes nur noch ging. „Mein Jacob hat ein Aua“ Natürlich war ihr die klaffende Wunde an meiner Seite aufgefallen. Unaufhörlich lief warmes Blut aus ihr hinaus und durchnässte mein Fell. Sie müsste schon längst verheilt sein oder wenigstens anfangen zu verheilen. Stattdessen wurde es immer schlimmer. War das auch ein Ergebnis des Vampirgifts in meinem Blutkreislauf? Verhinderte es den Heilungsprozess? „Keine Angst. Großvater wird das wieder hinkriegen. Du wirst wieder Gesund.“ Ihre Worte sollten mich beruhigen. Wäre ich dazu in der Lage gewesen, hätte ich sie jetzt blöd angegrinst um ihr die Angst zu nehmen, stattdessen wankte ich nun zwischen den Bäumen und Sträuchen umher. Wo um Himmels willen war ich nur? Ich hatte die Orientierung verloren und schleifte mich nun im Kreis durch den Wald. Links, Rechts, Vorwärts, Rückwärts. Blackout. Stille. Tod. Kapitel 3: Macht [Teil 3 - Bella] ---------------------------------- Hier nun der dritte und vorletzte Teil meines alternativen Endes. Dieses Kapitel war für mich recht hart zu schreiben und ich muss sagen, ich hab fast dabei geweint. Mit der richtigen Musikuntermalung ist das Ganze dann meiner Ansicht nach Perfekt. *G* Beim Schreiben hab ich "Let me Sign" von Robert Pattison gehört. Das selbe Lied kommt übrigens auch im Film "Twilight" an der Stelle an der Bella gebissen wurde. Ich fand das sehr passend, zumal ich immer an diesen Part denken musste, während ich schrieb. Es war der erste Teil und Breaking Dawn ist der Letzte. Ich finde so ein geschlossener kleiner Kreislauf ist gar nicht so übel. Wer auch gern das Lied nebenher hören würde (ich empfehle es *G*), der kann dies zum Bleistift auf Youtube tun. ----- MACHT Teil 3 - Bella Jetzt zahlten meine übernatürlichen Kräfte sich wirklich aus. Ich wollte nichts lieber als meine Tochter in Sicherheit wissen und rannte derart schnell zwischen den Bäumen hindurch, dass ich sie kaum wahrnahm. So zügig sie in mein Blickfeld kamen, so schnell waren sie auch schon wieder fort. Selbst für meine Augen, war alles nun wahnsinnig schnell. Auch ohne Adrenalin. Irgendetwas anderes trieb mich an. In meiner Nähe sah ich dabei gelegentlich andere Gesichter, doch meistens war ich ihnen einige Schritte voraus. Nur Edward konnte als schnellster Schritt halten. Die Einzige die es widerrum schaffte uns zu überholen war Leah. Es schien mir, dass Wölfe generell ein bisschen schneller waren als Vampire und Leah war zudem noch die schnellste der Quileute-Wölfen. In Gedanken lies ich nochmal die letzten Minuten Revue passieren. Nachdem Wladimir Demetris Abwesenheit bemerkt hatte, hatten wir nicht länger versucht herauszufinden, warum oder auf wessen Befehl hin er es getan hatte. Für derlei Dinge hatten wir einfach keine Zeit. Stattdessen nahm Leah Kontakt mit ihrem Leitwolf auf. So wie Edward mir ihre Konversation jedoch geschildert hatte, war Jacob natürlich wie immer stur. Konnte er nicht wenigstens ein einziges Mal hören, wenn man ihm etwas sagte? Gut, ich konnte mich noch später über ihn aufregen. Jetzt war es erstmal das Wichtigste das die Beiden am Leben waren. Leahs tiefes Knurren schreckte mich aus meinen Gedanken. Zielsicher bog ich beim nächsten Baum rechts ab, direkt durch zwei Büsche. Das Bild das sich mir dann bot, würde ich nie wieder vergessen und wenn ich Hunderttausend Jahre leben würde. Niemals. Leah knurrte unablässig Demetri an, der nur wenige Zentimeter von Renesmee stand. Sein Mund war verschmiert mit dunklem Blut, dass ihm das Kinn hinab lief. Werwolfblut. Jacobs Blut. Er lag auf dem Boden und meine kleine Tochter saß neben ihm. Mit einer ihrer kleinen Hände strich sie ihm immer wieder über die Schnauze. Ihr Gesicht war leicht rosa vom Weinen und der Anstrengung. Nein... Plötzlich überkam mich eine unglaubliche Wut, ein Zorn so stark, dass ich glaubte ich würde gleich abheben und bis ins Weltall fliegen. Nein... „Nein“, zuerst war es nur ein Flüstern, dann sprach ich es mehrmals hintereinander aus. Immer lauter. „Nein.. nein.. NEIN!!“ Dann stürzte ich mich auf Aros Tracker. Ich vernahm Leahs Bellen und Nessis Schreie, aber ich konnte mich nicht zügeln. Ich wollte ihn in Stücke reißen. Derart kleine Fetzen, dass es niemand auch nur in dreihundert Jahren schaffen würde ihn jemals wieder zusammenzusetzen. So ein starkes Gefühl von Hass, Zorn und Wut hatte ich bis dahin noch nie gespürt. Kein Mensch war in der Lage so aus der Haut zu fahren. Aber jetzt war ich kein Mensch mehr und ich hatte den Willen und die Kraft, die ich brauchte um Demetri anzugreifen. Der dünne Vampir war flink und geschickt. Immer wieder wich er mir aus, entzog sich meinem Griff. Meine Zähne berührten ihn nicht, meine Hände bekamen ihn nicht zu fassen. Ich wollte ihm so gerne das Genick brechen. Doch mit einem Mal fassten mich zwei Hände. Vertraute Hände. Hände die ich kannte. Sehr gut kannte. Edward zog mich von Demetri weg, der wiederum von Emmett, Wladimir und einigen Anderen in Schach gehalten wurde. Ich wand mich in Edwards Griff, wollte ihn abschütteln. Ich wollte zu Demetri, wollte mich rächen. „Bella“, versuchte Edward mich mit seiner sanften Stimme zu Vernunft zu bringen. „Bella bitte, hör auf. Das bist nicht du!“ Zornig starrte ich zu Demetri, mein Mund war geöffnet und offenbarte eine Reihe blitzend weißer Zähne. Mein Körper zitterte vor Wut. „Lass mich los, Edward!“ „Nein“, kam es wieder von ihm. „Das bringt doch nichts. Du wärst nur unglücklich einen Mord auf dem Gewissen zu haben.“ Sein Griff wurde fester. „Bitte beruhige dich doch, Liebste“, fügte er hinzu, als ich mich noch immer wehrte. Als Antwort kam nur ein Fauchen aus meiner Kehle. „Bella! Bitte!“, flehte er weiter. „Erinnere dich daran wer du bist. Das hier bist nicht du!“ Die Worte kamen unter meinen zusammengebissenen Zähnen kaum hervor. „Er hat kein Recht mehr weiterzuleben!“ Edwards Kopf war jetzt nah an meinem linken Ohr. „Wir haben nicht das Recht über Leben und Tod zu entscheiden, Bella. Ich weiß genauso wie du, was er getan hat, aber was du vorhast würde dich nicht glücklich machen. Vielleicht empfindest du jetzt Befriedigung dadurch, aber was ist mit später?“ Später? „Für..“, ich bekam den Satz kaum heraus. „Für.. für manche von uns, gibt es kein Später mehr“ Edward legte seinen rechten Arm von Hinten um mich. Seine Stirn hatte er an meine Schläfe gelegt. „Er ist nicht Tod, Bella“ Was..? Ich gab meinen Widerstand auf, schloss die Augen und sank langsam auf die Knie. Ich krümmte mich weiter, bis mein kaltes Gesicht letztlich im weichen Moos des Waldbodens lag. Ich schluchzte, denn Weinen konnte ich nicht. Ich spürte wie Edward langsam an mir vorbei schritt, hatte aber keine Kraft meinen Kopf zu heben. Dumpf drangen die Geräusche um mich herum zu mir durch. Manche konnte ich nicht einmal zuordnen. Ich vernahm Carlisles ruhige Samtstimme. Ich hörte Leah und einige weitere Wölfe leise winseln. Erst Renesmees Weinen lies mich aufblicken. Meine Tochter. Langsam kam ich auf allen Vieren auf sie zu. Sofort drehte sie sich von Jake zu mir und landete in meinen Armen. Ich hielt sie sanft, ihr Gesicht hatte sie an meiner Brust vergraben. Sie verstand was um sie herum passierte. Ich wünschte sie würde nicht so gut begreifen, dass hätte ihr viel Leid erspart. Während mein Kind leise wimmerte, schaffte ich es endlich ihn anzusehen. Erst jetzt viel mir auf, dass er nicht reglos da lag. Er atmete schwer und seine Schnauze stand offen. Immer wieder zuckte er scheinbar unkontrolliert zusammen, biss die Zähne zusammen und knurrte und winselte dabei. Die Situation kam mir bekannt vor. „Feuer“ Langsam drehte ich mich zu Edward um, der sich nun neben uns kniete. „Es ist heiß. Es frisst ihn auf.“ Dann verstand ich. Edward war gerade dabei seine Gedanken zu lesen. Ich kannte das Gefühl bei lebendigem Leib verbrannt zu werden, das Gefühl zu spüren, mit jeder Faser des Körpers, wie die lodernden Flammen einen langsam aufzufressen schienen. Ich hatte es schon zweimal erlebt. „Er hat ihn vergiftet“, flüsterte ich. Ich stand unter Schock. Edward nickte nur. Einen kurzen Moment hielt ich inne. Ich schloss die Augen, kniff sie fast zu, dann schlug ich sie wieder auf, packte Edwards Schulter und rüttelte ihn damit er sich zu mir umdrehte. „Ich bin doch auch mal gebissen worden und weder daran gestorben, noch hab ich mich verwandelt!“ Edward schüttelte den Kopf und seufzte. „Weil ich dir das Gift aus dem Blut gesogen hatte.“ Erwartungsvoll starrte ich ihn an. Gab es doch noch Hoffnung? „Aber das hier ist eine vollkommen andere Situation“ - „Was?“, fragte ich ungläubig. „Du warst ein Mensch, Bella. Ausserdem hatte sich das Gift noch nicht allzu stark verbreitet.“ „Er kann sich zurückverwandeln, dann ist er doch auch ein... Mensch. Oder nicht?“ „Nicht ganz“ „Edward.. kannst du deine fiesen Bemerkungen nicht wenigstens in einer Situation wie dieser für dich behalten?“ Er seufzte wieder. „Ich sage doch nur wie es ist“ Ich starrte ihn an. Ich konnte nicht glauben, dass er sich weigerte, es wenigstens zu versuchen. Ich schüttelte den Kopf und nahm meine Hand von seiner Schulter. „Das glaube ich einfach nicht. Er hat unserer Tochter das Leben gerettet. Willst du ihn jetzt einfach so sterben lassen? Du könntest es wenigstens versuchen“ Er antwortete nicht. Er sank nur den Blick und schloss die Augen. Dann wand sich der große rostrote Wolf abermals unter Schmerzen. Die Augen hatte er diesmal weit aufgerissen. Jake... Ich schluckte kurz, dann erhob ich mich. Entschlossen lief ich zu Rosalie die nur wenige Meter weiter weg stand. Sie hatte Jacob nie wirklich leiden können und dennoch verriet ihr Gesicht jetzt Leid. Es war kein Mitleid, es war etwas anderes. Vielleicht hatte sie ihn irgendwo nach all der Zeit und den vergangenen Ereignissen doch noch irgendwann irgendwie akzeptiert. Als ich mit Renesmee auf dem Arm an sie heran trat, schaute sie mich mit ihren wunderschönen goldenen Augen an. „Bitte nimm Nessi“ Rose nickte kurz, dann nahm sie meine Tochter auf den Arm, die sich jedoch sofort wieder zu Jacob umdrehte. In ihren kleinen unschuldigen Augen stand Verzweiflung geschrieben... Ich wusste nicht, was ich ihr sagen sollte. Ich konnte ihr absolut nichts versprechen, außer vielleicht, dass ich alles erdenkliche versuchen würde was in meiner Macht stand um Jacob zu retten. Zügig ging ich zurück und setzte mich wieder auf den Boden, ans Kopfende des gigantischen Werwolfs. Ich hob seinen schweren Kopf, der mir nun da ich ein Vampir war, viel leichter vor kam, als er sein sollte. „Bitte verwandle dich zurück“, flüsterte ich ihm flehend zu. Er sah mich nur schwer atmend an und winselte einmal kurz und kaum hörbar. „Er sagt er kann nicht“ Edward hatte wieder seine Gedanken gelesen. Schnell huschte mein Blick von meinem Ehemann zurück zu Jakes Augen. „Was soll das heissen? Warum nicht? Bitte sag mir jetzt nicht, dass dir das peinlich ist, Jake“ Ich wollte mahnend und böse klingen, so wie ich oft mit ihm gesprochen hatte, wenn er sich wieder dämlich benahm, stattdessen war meine Stimme nach wie vor flehend und begleitet von schluchzen. „Das ist es nicht“, übersetzte Edward. „Was ist es dann?“ Edward antwortete rasch, offensichtlich kannte er die Antwort schon bevor Jake sie überhaupt denken konnte. „Wenn er sich zurückverwandelt ist er kleiner. Es kann sein, dass ihn das Gift sofort umbringt“ Mein Hoffnungsschimmer glitt mir wieder davon.... „Wenn wir es aber gar nicht versuchen, stirbt er in jedem Fall“ Erschrocken sah ich auf. Neben mir stand Sam Uley. Seinen großen Körper hatte er in einen Umhang gehüllt. Es war offensichtlich das Einzige was er trug, denn kurz zuvor war er ja noch in Wolfsform gewesen. Edward erhob sich und sah Sam in die Augen. „Bitte versucht es“ „Der Meinung bin ich auch“ Mit einem Mal stand Alice neben mir. Sie lächelte mich zuversichtlich an, wahrscheinlich in der Hoffnung mich zu beruhigen. Einen Moment sah ich sie an. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie täte, meine Schwester. Carlisle trat nun auf meine andere Seite und legte seine weiße Hand auf meine Schulter. „Nur Mut“, sprach er ruhig. „Es ist seine einzige Chance und wir haben schon viel zu viel Zeit verloren“ Kurz sah ich zu Alice. Sie tänzelte davon und gab Leah auch einen weichen Umhang. Ich wand meinen Blick kurz ab und als ich wieder auf die Stelle sah, hatte sie sich bereits in ihre menschliche Form zurückverwandelt. Ihr schönes Gesicht wurde sogleich von Tränen bedeckt. Dann stand Alice auch schon wieder neben mir. Normalerweise hätte ich jede einzelne ihrer Bewegungen wahrgenommen, doch nicht in dieser Situation. „Bella“, flüsterte sie mir zu und drückte mir auch einen Umhang in die Hand. Er war cremefarben, fast beige. Natürlich hatte sie sich wohl gehütet graue zu nehmen, sonst sahen die Wölfe am Ende noch aus, wie die Volturi. „Was.. wie...?“ Ich konnte meine Frage nicht beenden, da hatte sie schon geantwortet. „Nein, ich sehe seine Zukunft nicht, aber ich habe dennoch geahnt, dass die Wölfe sich eventuell zurückverwandeln wollten. Während ihr hier wart, habe ich kurz die Umhänge zu Hause besorgt.“ Ich konnte kaum glauben, dass Alice, das modebewussteste Wesen das wohl je auf dieser Erde gelebt hatte, einfach schlichte cremefarbene Umhänge besaß, aber wann hatte mich Alice einmal nicht überrascht? „Na los, Bella. Du schaffst das schon“ Ich nickte geistesabwesend und lief dann an Edward, Sam und Leah vorbei zu Jacob. Ich betete, dass es noch nicht zu spät war, dass wir noch nicht zuviel Zeit verloren hatten. Edward hatte nie geglaubt, dass er eine Seele hatte oder ein Anrecht auf den Himmel. Er hatte sich stets für ein Monster gehalten. Ich hatte das schon immer anders gesehen und ich hoffte, man würde mein Flehen da oben erhören. Er hatte diesen Tod nicht verdient. Nicht jetzt. Nicht hier. Nicht heute. Sondern irgendwann in einer fernen Zukunft, wenn er schon viel Zeit mit Renesmee verbracht und ein glückliches erfülltes Leben hinter sich hatte. Das hatte er sich verdient und nichts anderes. Ich bereute jeden einzelnen Schmerz den ich ihm zugefügt hatte. Ich bereute sogar den Kinnhaken, den ich ihm gegeben hatte, als er mich einfach geküsst hatte. Ich bereute ihn angefallen zu haben, als ich erkannte, dass er sich auf meine Tochter geprägt hatte. Ich erkannte jetzt, dass Renesmee kein besseres Los hätte ziehen können. Hoffentlich war es für meine Erkenntnis noch nicht zu spät. Behutsam bedeckte ich den großen Wolf mit dem Umhang. Der cremefarbene Stoff genügte immerhin um seine gigantische Statur von den Hinterläufen bis über seine Mitte zu bedecken. Die Anderen beobachteten stumm wie ich um Jacob herum lief, mich dann wieder auf dem Waldboden niederließ und seinen Kopf auf den Schoß nahm so gut es ging. Mit meiner kühlen Hand strich ich über sein kuscheliges Fell. „Ich weiß du kannst es, Jake“ Einen Moment sah er mich noch an. Dann schloss er die Augen und rührte sich nicht mehr. Ich hatte schon befürchtet sein Herz hätte aufgehört zu schlagen, da vernahm ich das leise Pochen und spürte wie sein ganzer Körper zu zittern begann. Ich hatte nie gesehen, wie ein Werwolf sich verwandelte. Jacob und die anderen aus seinem und Sam´s Rudel hatten sich dafür immer irgendwo hin zurück gezogen. Mit Sicherheit taten sie das aus gutem Grund und ich wollte es auch diesmal nicht anders haben. Ich schloss die Augen und hoffte die Anderen würden es mir gleichtun. Einen Augenblick später war das Fell verschwunden, dass ich vorher noch auf meinem Schoß gespürt hatte. Ich wusste, dass er nun keine Wolfsform mehr hatte und dennoch wirkte er fremd. Wo war seine Hitze geblieben? Wo waren die kuschligen 43 Grad Celsius die mich als Mensch gewärmt und an denen ich mich als Vampir fast verbrannt hatte? Als ich jedoch meine Augen aufschlug, sah ich sein vertrautes Gesicht. Er war bleich, zumindest bleich im Vergleich zu sonst. Der cremefarbene Umhang war an einigen Stellen blutrot geworden. Das meiste Blut verlor er durch die Wunde auf seiner linken Seite, aber auch an seinem Hals lief die rote Flüssigkeit hinab. Nicht einen einzigen Moment verspürte ich den Drang sein Blut zu schmecken. Seine Brust hob und senkte sich in geringen Abständen, viel schneller als sonst. Einige Schweißperlen liefen an seiner Schläfe hinab und sein schwarzes Haar war total durcheinander. Ich wusste welche Schmerzen er durchmachte und dennoch schrie er nicht. Er war mir in diesem Moment außerordentlich ähnlich. Im Gegensatz zu mir schaffte er es jedoch trotz allem die Augen leicht zu öffnen und zu sprechen. Freude überkam mich, als ich seine raue Stimme vernahm. Meine eigene kleine Sonne schien noch immer für mich. „Bella“ Man merkte, dass ihm selbst ein so kurzes Wort ordentlich Kraft abverlangte. „Ren-“ Er konnte ihren Namen nicht zu Ende aussprechen, da überkam ihn ein fürchterlicher Hustenanfall. „Nessi geht es gut“, antwortete ich mit meiner Glockenstimme. Unglaublich. Trotz all der Schmerzen lächelte er und ich lächelte zurück. Ich konnte gar nicht anders. Doch es hielt nicht lange an. Sein Lächeln verschwand und mit einem Mal schrie er auf und wand sich unter Schmerzen. Ich versuchte ihn am Boden zu halten. „Jake!“ „Bella“ Es war Carlisle. „Die Zeit“ Mehr brauchte er nicht zu sagen. Ich nickte entschlossen, nahm seinen Kopf vorsichtig hoch und legte ihn, nachdem ich nun an seiner linken Seite kniete, wieder behutsam ab. Er kniff die Augen zusammen, keuchte und krümmte sich abermals. Als er wieder einigermaßen ruhig war, legte ich seinen Kopf in den Nacken. Ungefähr so wie man es wohl bei einer Mund-Zu-Mund-Beatmung machen würde, nur dass ich es tat um mit dem Mund an die Wunde an seinem Hals zu kommen. Dann legte ich die eine Hand auf seine Brust, mit der anderen hielt ich seinen Kopf leicht hoch und zog ihn vorsichtig zurück, so dass er im Nacken blieb. Ich wollte gerade meine Lippen ansetzen, da spürte ich Edwards Hand auf meiner Schulter. Ich sah auf, ohne meine Hände zu bewegen. „Lass mich das machen“ Ich sah ihn einfach nur fragend an. „Ich hab das schon mal gemacht, Bella. Du bist noch nicht lange genug Vampir um sowas zu machen“ „Edward, er ist mein bester Freund. Ich würde ihm niemals etwas tun“ „Das weiß ich doch“ Seine Stimme klang verständnisvoll. „Aber sicher ist sicher“ Mir blieb keine Zeit mich jetzt mit Edward zu streiten. In Sekundenbruchteilen hatte ich mich erhoben und genau die selbe Haltung eingenommen wie zuvor. Der einzige Unterschied bestand darin, das ich nun auf Jacobs anderer Seite war. Ich hielt ihn fest und Edward hatte ungehindert Zugriff auf die Bissstelle. Jacob schrie wieder auf, doch ich hielt ihn so fest, dass sein Oberkörper sich nicht rührte. Er war zu schwach. Sogar ein Mensch hätte ihn jetzt wahrscheinlich festhalten können. Als Edward das Gift aus der Wunde sog hielten alle den Atem an, die einen besaßen. Ganz gleich wie laut Jake schrie oder wie er sich wand und krümmte, Edward machte einfach weiter. 10 elend lange Minuten später hielt er inne. Ich sah ihn erwartungsvoll an. „Hast du alles draußen?“ Er antwortete nicht, stattdessen nahm er Jakes Arm und biss zu. Ich erschrak. „Edward!“ Doch er reagierte gar nicht auf mich, machte einfach weiter. „Keine Angst, Bella. Er weiß was er tut“ Besorgt sah ich Carlisle an, der soeben zu mir gesprochen hatte. „Das Gift hat sich zu weit verbreitet als das er es einfach nur wie bei dir an einer Stelle heraus saugen könnte. Lass ihn gewähren.“ Das war leichter gesagt als getan. Es viel mir zunehmend schwerer Jacob so entsetzlich leiden zu sehen. Seine Selbstbeherrschung war ihm nun vollkommen abhanden gekommen, so dass man ihn nun sicher fast bis nach Forks Schreien hören konnte. Ich spürte die Anspannung um mich herum, doch weder Sam noch ein anderer Wolf rührte sich. Ihnen blieb keine andere Wahl als Edward blind zu vertrauen und so standen sie einfach nur da. Kurz drauf ließ Edward erneut von Jacob ab, der inzwischen angefangen hatte am ganzen Körper zu zittern. Ich hatte ihn noch nie auch nur ansatzweise wirklich frieren sehen. Das unbekannte Bild das sich mir bot ließ mich erschaudern. Edward wischte sich mit dem Ärmel das dunkelrote Blut vom Mund und sah Jacob leicht lächelnd an. Es war ein warmes Lächeln. Der Werwolf wiederum blickte nun auch in die Augen des Vampirs und lächelte ebenfalls so gut es unter den Schmerzen ging. „Ich hätte niemals gedacht...“. Begann er keuchend. „Das du mal in den Genuss meines Blutes kommen würdest“ Mein Jacob war noch immer da. Sarkastisch und zu Späßen aufgelegt wie eh und je und das in dieser Situation. Ich schüttelte ungläubig den Kopf, lächelte und schluchzte zugleich. „Dein Blut ist nicht mal halb so gut wie jeder Puma, Hund“ Jacob fühlte sich nicht beleidigt. Er lachte keuchend auf. „Blutsauger“ Edward antwortete erneut mit einem Lächeln, dann beugte er sich rasch runter und setzte an Jakes riesiger klaffender Wunde an, woraufhin dieser erneut schrie. Ich kniff die Augen zu und hielt ihn fest. Und dann war es plötzlich totenstill. Kapitel 4: Glücklich alle Tage ------------------------------ So hier nun der letze Teil meiner kleinen FF. Vielen Dank für die Favs und die lieben Kommentare. Ich hatte zuerst befürchtet ihr fändet es wäre ein bisschen zuviel "Drama", aber letzten Endes hat es euch wohl zu gleichermaßen Erschüttert und zu Tränen gerührt und damit ist genau das eingetroffen, was ich beabsichtigt hatte. *G* Naja.. jetzt wollt ihr sicher wissen wie es weitergeht. Hier kommt also nun Teil 4. Viel Spaß ^^ ------ GLÜCKLICH ALLE TAGE Ich traute mich nicht meine Augen zu öffnen. Doch meine Vampirinstinkte verrieten mir, dass in seinen Adern noch immer warmes Blut floss, ich konnte seinen Herzschlag spüren. „Bella“ Es war Edwards Stimme. Zögernd öffnete ich meine Lider und blickte auf Jake hinab. Er atmete jetzt ruhiger als zuvor und war auch nicht mehr ganz so kalt, doch erst als ich sah, dass die Wunde aufgehört hatte zu Bluten war ich mir sicher, dass es Edward gelungen war das Gift aus Jacobs Körper zu entfernen. Erleichtert strich ich ihm die Haare aus dem Gesicht und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich, mein Freund“ ... Als die Sonne hinter den Bäumen empor stieg und meine Haut zu glitzern begann, war ich schon stundenlang regungslos hier gestanden. An einem Fenster im oberen Stockwerk der Cullen-Villa. Ich ließ mir den lauen Wind um die Nase wehen und versuchte mit den vergangenen Ereignissen klar zu kommen. Ich hatte erst als wir Jacob hierher gebracht hatten erfahren, dass Demetri wohl keinen Befehl missachtet hatte. Es war von Anfang an seine Aufgabe jene aufzuhalten, die versuchten zu fliehen und meine kleine Tochter, war ja der Hauptgrund für den Besuch der Volturi gewesen. Offenbar war Demetri instinktiv dazu gezwungen worden Renesmee zu verfolgen und auszuschalten. Jacob war ihm dabei nur im Weg gewesen, aber wenn der Werwolf nicht gewesen wäre, wäre mein Mädchen jetzt wahrscheinlich tot. Wären sie jedoch auf Edwards Anfall hin nicht geflohen, wäre es vielleicht nie zu dem Kampf im Wald gekommen. Dann wäre niemand zu Schaden gekommen. Demetri war nicht getötet worden, aber ich hoffte er würde wenigstens eine gerechte Strafe erhalten, genau wie Jane. Die beiden waren Aro wohl zu wichtig, als dass er sie einfach hätte umbringen können. Der Kopf der Volturi hatte sich für den Vorfall entschuldigt, doch egal wie sehr er in unseren Erinnerungen und Gedanken forschen würde, er würde wohl nie begreifen, was die Werwölfe für mich und einige der anderen bedeuteten. Unsere einstigen Feinde waren unsere Verbündete geworden und nun waren sie unsere Freunde. Ich schritt leise die Treppe hinunter. Als ich im Wohnzimmer ankam musste ich schmunzeln. Die Werwölfe hatten sich hier allesamt zum Schlafen hingelegt und zwar alle in Menschengestalt. Nicht einer war unsicher gewesen hier ungeschützt in einem Haus voller Vampire zu liegen und keiner war nach Hause gegangen. Manche lagen auf dem Boden, Andere auf der Couch. Einige schnarchten leise, während die Meisten weitgehend ruhig waren. Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass der jahrelange Krieg zwischen den Vampiren von Forks und den La Push – Wölfen nun endlich beendet war. Es herrschte Frieden zwischen den beiden Rassen. Mehr noch.. Freundschaft. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging ich in die Küche, wo Esme damit beschäftigt war etwas zu Essen für unsere Gäste zu machen. Außer den Werwölfen waren alle schon gegangen. Einige von ihnen waren enttäuscht gewesen, dass es nicht zu einem richtigen Kampf gekommen war. Sie hatten gehofft die Volturi würden nun endlich besiegt werden, doch dem war nicht so. Ich für meinen Teil war erleichtert, dass in der letzten Nacht nicht noch mehr zu Schaden gekommen waren. Einer war mehr als genug und beim Gedanken an Jacobs Schreie wurde mir immer noch ganz flau. Carlisle hatte mir versichert, dass Jacobs Wunden, jetzt da er nicht mehr vergiftet war, nun vollständig heilen würden. Er würde wieder ganz der Alte werden. Naja.. es war ja nicht das erste Mal, dass er in einem Gefecht verletzt worden war. Ich erinnerte mich nur schwummrig an meine Erlebnisse als Mensch, aber zu erfahren, dass mein bester Freund, den ich irgendwo mehr mochte als man einen Freund eben mochte, bei einem Kampf mit mehreren Jungvampiren schwer verwundet wurde, war schon ein etwas Tiefsitzenderes gewesen. Ich bezweifelte jedoch, dass er damals derart in Lebensgefahr war wie in der letzten Nacht. Hätte Edward es nicht geschafft, Jacob wäre in dieser Nacht gestorben. „Bella“ Esmes zarte freundliche Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Sie lächelte mich sanft an und hob mir einen Kinderbecher entgegen. Er war knallbunt bedruckt. Eine Wiese war darauf zu sehen, Blumen, kleine weiße flauschige Wölkchen und ein kleiner Hund. „Danke“, sagte ich kurz, dann machte ich mich mit dem Becherchen auf ins erste Stockwerk. Ganz langsam öffnete ich die Zimmertür einen Spalt. Keiner von Beiden schien wach zu sein und so trat ich vorsichtig ein. Jacob schlief. Sein Atem war gleichmäßig, er war weder an irgendwelche Monitore noch an Schläuche oder dergleichen angeschlossen, da sich sein Zustand sehr schnell gebessert hatte. Renesmee lag neben ihm. Als ich näher kam sah ich, dass sie doch nicht mehr schlief. Offensichtlich war sie nur so ruhig liegen geblieben um ihren Jacob nicht aufzuwecken und wahrscheinlich fühlte sie sich in seiner Nähe pudelwohl. Vielleicht sogar noch wohler als sonst. Ich war mir zu Hundert Prozent sicher, dass mein kleines Mädchen letzte Nacht verstanden hatte, dass Jake für eine ganze Weile im Sterben gelegen hatte. Nun da sie mich sah schenkte sie mir ein strahlendes Lächeln. Ich nahm mir leise einen Stuhl, setzte mich neben das Bett und sie krabbelte mir in die Arme und nippte genüsslich an ihrem Becher. Ich beobachtete sie stumm und lauschte den Geräuschen draußen und im Haus. Noch immer war es sehr still. Nur die Vögel zwitscherten leise im Wald und sangen ihre Lieder. Zumindest die, die nicht in den Süden geflogen waren. Dann regte Jacob sich. Nachdem er langsam die Augen geöffnet hatte, dauerte es wohl noch einen Moment bis er begriff wo er sich befand, dann drehte er den Kopf in meine Richtung und sah mich an. Ich war so froh diese dunklen Augen wieder strahlen zu sehen. Eine ganze Weile sagte keiner von uns etwas. Jacob fragte weder wie er hier gekommen war, noch was letzte Nacht geschehen war. Wahrscheinlich hatte er das meiste mitbekommen oder konnte es sich denken. Da ich nicht weinen konnte, blieben auch die Freudentränen aus, die jetzt eigentlich kommen sollten. Stattdessen begann ich leise zu schluchzen. „Och Bella“ Als ich seine vertraute Stimme hörte, begann ich noch mehr zu schluchzen. „Nun hör schon auf zu weinen. Es ist doch alles okay.“ Ich musterte ihn kurz, dann lächelte ich und stupste ihn vorsichtig in die Seite. „Idiot“ Er lachte. „Heulsuse“ Dann fiel sein Blick auf Renesmee. „Darf ich?“ Ich brauchte nicht zu antworten, schon gab mir die Kleine den Becher, krabbelte wieder zu ihm hinüber und kuschelte sich an seine warme Brust. Er gab ihr einen Kuss auf den Kopf und drückte sie zärtlich. Dieser Augenblick war so wunderschön. All meine Zweifel verflogen. Hätte ich Edward nie kennen gelernt, ich war mir sicher, Jacob wäre die richtige Wahl gewesen. Er hätte mir die Sterne vom Himmel geholt. Aber ich hatte nun mal Edward kennen gelernt und immerzu hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich Jake einen Korb gegeben und sein Herz gebrochen hatte. Das hatte er nicht verdient. Er war mir in der dunkelsten Stunde meines Lebens zur Seite gestanden. Heute weiß ich, dass alles was geschehen war, wohl Schicksal gewesen war. Jake hatte mir nie gehört. Er war schon immer für Renesmee bestimmt gewesen, so wie ich für Edward. Und ich wusste, dass meinem Kind ein langes glückliches Leben bevor stand, zusammen mit seiner Familie, zu der Jacob natürlich auch gehörte. Es dauerte noch einige Tage ehe Jacob wieder ganz der Alte war. Dann hatte er beschlossen, seinem Vater einen Besuch abzustatten. Der folgende Textabsatz ist ein Auszug aus „Bis(s) zum Ende der Nacht“ Deutsche Ausgabe, Carlsen Verlag, Seite 783 Er stand auf, reckte sich, küsste erst Nessi auf den Kopf und dann mich. Schließich boxte er Edward gegen die Schulter. „Bis morgen. Jetzt wird’s bestimmt ganz schön langweilig, was?“ „Das hoffe ich inständig“, sagte Edward. ----- Ab hier könnt ihr ganz normal in eurem eigenen Buch weiterlesen. Ich hoffe der Übergang ist nahtlos genug *G* Das wars dann auch schon mit meiner kleinen FF. Ich wollte es erstmal ruhiger angehen, anstatt direkt eine "richtige" FF zu posten mit 10 - 20 oder mehr Kapiteln *G* Dies hier ist also definitiv nicht meine letzte FF. Mit der Nächsten habe ich bereits begonnen. Nähere Infos stehen dann zu gegebener Zeit in meinem Profil. Ich kann auch gerne PNs rausschicken wenn es soweit ist. ^^ Ich hoffe euch hat meine FF gefallen und das ich ein paar Stammleser gefunden habe *G* Bis zum Nächsten Mal ^_^ Eure Shape-shifter Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)