shout it out von abgemeldet ([Amu x Ikuto]) ================================================================================ Kapitel 6: Peinlichkeiten und Blamagen -------------------------------------- Hallöchen, liebe Leser~ ;D Zu allererst möchte ich mich bedanken - für 31 Favorisierungen! Ich freu mich total darüber, dass der Mist hier gelesen wird. Außerdem wollte ich hier kurz Werbung machen. macht einen Dojinshi aus der Story hier. Schaut doch mal rein. ^^ Zu diesem Kapitel muss ich sagen, dass ich irgendwie unzufrieden bin. Vielleicht geht es ja noch jemanden so. Mein Schreibstil hat irgendwas komisches an sich, finde ich. xO Ich hab mir das Kapitel jetzt nur einmal durchgelesen, also sry, wenn Fehler drinnen sind! Wer von meinem Geplapper nicht abgeschreckt wurde, dem wünsche ich viel Spaß beim lesen. xD Kommentare, Kritik usw sind wie immer sehr gerne gesehen. ;) Peinlichkeiten und Blamagen Alles Gute zum Geburtstag? Amu verstand die Welt nicht mehr. Wieso wünschte er ihr so etwas? Ihr Geburtstag war doch schon vor ein paar Monaten gewesen! Sie starrte ungläubig auf ihr Gegenüber, bevor ihr Blick wieder zu der Torte auf dem Tisch wanderte. „Ähm. Also…“ Ikuto hatte sie sichtlich verwirrt. Nicht einmal einen vollständigen Satz bekam die Rosahaarige aus sich heraus. Was wollte er mit dieser Aktion schon wieder bezwecken? Der Ältere musste schon sehr dumm, oder blind sein, um das nicht mit zu bekommen. Natürlich wusste er, dass sie heute nicht Geburtstag hatte. Es war bloß so, dass er, als sie vom Park nach Hause gegangen waren, ihrem Geplapper aufmerksam gelauscht hatte. Amu erwähnte kurz, dass sie ihren 15. Geburtstag damals nicht gefeiert hatte. Sie hatte sich nach der Schule in ihrem Zimmer eingeschlossen und kam einfach nicht mehr heraus. Grund dafür war mal wieder ein Streit zwischen ihren Eltern. Amu wollte nicht, dass die beiden möglicherweise heile Welt spielten, nur weil sie Geburtstag hatte. Natürlich fand sie die Vorstellung, dass die beiden statt sich zusammen zu reißen, weiterstritten noch weitaus schlimmer. Aber egal. Beides war für sie unvorstellbar schrecklich. Genau aus diesem Grund war sie nicht mehr aus ihrem Zimmer gekommen. Für die Rosahaarige waren Geburtstage sowieso sinnlos. Zwar freute sie sich, wenn man ihr gratulierte, oder sie etwas geschenkt bekam, aber eigentlich hatte sie doch alles, was sie brauchte. Bis jetzt zumindest. Jetzt hatte sie nichts mehr. Auf ihren Geburtstag hatte sie sich immer gefreut, weil die Familie und Freunde zusammen kamen. Doch das würde nie wieder so sein. „Ich sollte mich genauer ausdrücken, hm? Alles Gute zum Geburtstag. Nachträglich.“ Auf einmal machte es in ihrem Kopf klick. Deswegen fehlte kaum Geld. Deswegen hatte er so lange gebraucht. Ikuto war bestimmt im Park gewesen, damit er die Überraschung für sie nicht von ihrem Geld kaufen musste. Das wäre aber auch unangebracht gewesen. Und er hatte ihr also wirklich zugehört. Das freute sie irgendwie doch sehr viel mehr, als sie sich jemals erträumt hätte. Der jetzt inzwischen nicht mehr so fremde Junge, der die Großzügigkeit besaß, sie bei sich wohnen zu lassen, machte sich auch noch die Mühe, ihr – zwar viel zu spät, aber immerhin – zum Geburtstag zu gratulieren. Amu beäugte die Torte zum ersten Mal richtig. Es war eine Schokoladentorte, mit Sahne verziert und auch Erdbeeren fanden ihren Platz darauf. Natürlich befanden sich auch Kerzen darauf. Sie konnte nicht abstreiten, dass sie sich gerne sofort darauf gestürzt hätte. Aber sie tat es nicht. Amu riss sich von ihrer Torte los und sah zu Ikuto, der es sich inzwischen neben ihr auf dem Sofa bequem gemacht hatte. In seinen Augen schien so etwas wie Gleichgültigkeit aufzustrahlen, als sie gerade den Mund aufmachen wollte, um ihn dafür zu danken. Durch diesen kalten, vielsagenden Blick seinerseits verging ihr das aber sofort wieder. Stattdessen lächelte sie ihn kurz an. Anscheinend wollte er nicht, dass sie ihm dankte… „Die Kerzen brennen auch nicht ewig, Amu.“, meinte er bloß. Seine Mundwinkel zuckten kurz, bevor sich seine Lippen zu einem Grinsen verzogen. „Jetzt mach es nicht so spannend. Auspusten!“ Auf ihre Wangen legte sich ein rosiger Schleier, als sie sich nach vorne beugte. Amu schloss die Augen, ehe sie mit einem Mal die kleinen Flammen ausblies. Was sie sich dabei wünschte, konnte man sich bestimmt denken. „Gut, blasen kannst du also.“ Ikuto war klar, dass dieser Satz vor Zweideutigkeit nur so strotzte, aber wieso sollte er sich den Spaß denn nicht erlauben? Ihm gefiel es eben, wenn sie rot anlief. Genau so, wie sie es gerade tat. Jedoch gefiel ihm eine Sache an ihr so gar nicht. „Freust du dich?“, sprach er schnell weiter, bevor das Mädchen ihm möglicherweise noch eine runterhaute. Irgendwann würde sie das tun, das war sowieso schon klar. Dass Ikuto davon abgeneigt war, konnte er aber auch nicht abstreiten. Mit dieser Frage warf Ikuto die Rosahaarige komplett aus dem Konzept. Freute sie sich? Das war eine sehr gute Frage. Natürlich freute sie sich. Schon allein, weil er, der größte Idiot überhaupt, so etwas Liebes für sie tat. Ihm konnte es schließlich auch egal sein, wann sie Geburtstag hatte, oder ob sie diesen feierte. Aber es war ihm offensichtlich nicht egal. Er bemühte sich um sie, damit sie sich wohl fühlte. Wenn auch mit kleinen Unterbrechungen, in denen er sich wie ein Kind benahm und sie aufzog. Wie konnte sie sich da also nicht freuen? Vielleicht, weil es falsch war? Amu hatte sich doch verboten, einfach glücklich zu sein. Ihre kleine Schwester freute sich doch auch nicht darüber, dass sie damals im Krankenhaus liegen musste. Und ihre Eltern freuten sich nicht darüber, dass sie nur noch stritten. Also war es nur zu logisch, dass ‚glücklich sein‘ für sie auf jeden Fall tabu war. Doch das musste Ikuto auch nicht wissen. „K-klar. Ich weiß gar nicht, wie ich mich dafür revanchieren kann.“ Amu lächelte ihn an und probierte, ihre Selbstzweifel damit zu überspielen. Das sollte sie doch eigentlich schon besser können. „Ich weiß, dass du nicht ganz ehrlich bist.“, seufzte der Blauhaarige, der ihr die Lüge nicht abkaufte. „Dein Lächeln lügt und deine Augen verraten dich.“ Ikuto sah Amu direkt in die Augen, wobei keiner der beiden plötzlich auch nur in der Lage war, wieder weg zu sehen. Er war gefesselt von der Traurigkeit, die ihre sonst noch so kindlichen Augen ausstrahlten. Wie sagte man noch gleich? Die Augen sind der Spiegel deiner Seele? Wie wahr. Amu hingegen konnte nicht wegsehen, weil sie sich so ertappt fühlte. Ertappt von ihm. Schon wieder. Es fühlte sich nun einmal nicht gut an, wenn ihr schon beinahe in die Seele geschaut wurde, obwohl sie noch nicht bereit war, sich soweit zu öffnen. Aber dabei stellte sich ihr eine andere Frage. Würde sie das jemals sein? Sie konnte den Schmerz doch genauso gut einfach verdrängen, bis er komplett verschwand. „Erstaunlich, wie verloren ein Mensch eigentlich sein kann…“, nuschelte er leise, aber laut genug, damit Amu es hörte. Und es traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Nicht nur, weil sie sich angesprochen fühlte, sondern eher, weil er genauso gut sich selbst damit meinen konnte. Wieder einmal war Amu dabei, in ihre Gedankenwelt zu sinken, als ihr Gegenüber ihr plötzlich gegen die Stirn schnippte. „Willst du nicht die Torte anschneiden? Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen.“ Amu schüttelte ihren Kopf kurz, was allerdings nicht ‚nein‘ heißen sollte. Sie wollte bloß aufhören, zu viel nachzudenken. Ihr entwich ein leises Kichern und im nächsten Moment hielt sie schon das Messer in der Hand, um Ikuto ein Stück abzuschneiden und es auf einem kleinen Teller zu platzieren. Dass er sich so darauf freute, konnte sie sich schon vorstellen. Von was ernährte er sich denn schon? Bestimmt nichts, dass sie persönlich auf Dauer ertragen konnte. Es vergingen nur wenige Minuten, da saßen sie schon beide da und aßen genüsslich ihre Torte. Amu war mehr als nur begeistert davon. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so etwas Gutes gegessen zu haben. Oder sie war in der Hinsicht nur zu vergesslich. Sollte sie sich deswegen dumm vorkommen? Gedankenverloren starrte das Rosahaarige Mädchen auf einen Punkt. Sie hatte nicht einmal bemerkt, wie sich zwischen Ikuto und ihr eine unangenehme Stille ausgebreitet hatte. Doch plötzlich fühlte sie sich ziemlich beobachtet. „Bin ich so hübsch, oder warum starrst du mich denn so an?“, hörte sie plötzlich eine ihr nur zu bekannte Stimme sagen. Wie sich herausstellte, war der Punkt, den sie so angestarrt hatte, kein anderer, als Ikuto. Oder besser gesagt, sein Oberkörper. Schnell sah sie zu seinem Gesicht. Er grinste. Das war aber auch nichts Neues mehr. Amu versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie peinlich ihr das war. Und natürlich gelang ihr das nicht ganz. Wie konnte sie denn nicht erröten, wenn er sie mit diesen bezaubernden Augen ansah, und dabei auch noch so blöd, aber dennoch süß grinste? Süß. Jetzt war sein bescheuertes Grinsen, welches sie ihm am liebsten aus dem Gesicht schlagen würde, auch schon süß. Das durfte der Junge niemals erfahren. „Nein, bist du nicht!“, erwiderte sie schnell. Vielleicht zu schnell. So, wie die Worte aus ihr herausgeschossen waren, mussten sie doch gelogen sein. Ikuto grinste sie noch immer an. Nun war er derjenige, der starrte. Und das beunruhigte Amu irgendwie. Dieser Junge hatte einfach sowas an sich. Im ersten Moment fühlte sie sich pudelwohl und vor allem sicher, und im nächsten bangte sie um ihre heiß geliebte Selbstbeherrschung. Amu beschloss, seinem provozierenden Blick auszuweichen und stattdessen lieber auf ihre Finger zu sehen. Das stellte sich aber doch als schwierig heraus, da Ikuto seine Hand unter ihr Kinn geschoben hatte und sie somit zwang, ihn weiter anzusehen. Nannte man diese Art von Menschen, die andere quälten nicht Sadisten, oder so etwas in der Art? „W-was soll den das schon wieder“, stotterte sie leise. Es verunsicherte sie ziemlich, dass der Blauhaarige sich immer näher zu ihr zu lehnen schien. Als sie sogar seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte, verkrampften sich ihre sämtlichen Muskeln und sie war nicht mehr in der Lage, sich auch nur irgendwie zu bewegen. Amu war sich nicht einmal sicher, ob sie noch atmete. Würde er sie nun küssen? Sie war erst 15 und noch nie so richtig geküsst worden. Was war also, wenn sie es nicht konnte und sich vor ihm – und das nicht zum ersten Mal – vollkommen blamierte? Ihre Augen kniffen sich automatisch zusammen. Sie wartete. Gleich würden ihre Lippen auf die von Ikuto treffen. Vielleicht bestand noch Hoffnung, dass sie sich als Naturtalent im Küssen herausstellte? Konnte man in sowas überhaupt als Talent anerkennen? Amu war gedanklich so sehr mit dem Küssen beschäftigt, sodass sie nicht einmal bemerkte, wie Ikuto sich wieder von ihr entfernte. Zwar nur ein kleines Stück, aber doch. Er hob seine freie Hand, um sie langsam zu ihrem Gesicht wandern zu lassen. Mit dem Zeigefinger strich er sanft über die gerötete Wange. „Du hattest da Sahne. Hab’s weggewischt!“ Amu riss ihre Augen auf. Schockiert und peinlich berührt. So fühlte sie sich. Wer konnte nicht nachvollziehen, wenn sie nun am liebsten im Erdboden versinken würde, oder einfach aufwachte und feststellte, dass das alles nur ein dummer, dummer Traum gewesen war? Nur zu sehr wünschte sie sich das. In dem Fall würde sie sich erst einmal vor Lachen ausschütten. Aber wie das Schicksal nun einmal mit ihr Spielte, musste sie natürlich wieder die schlechten Karten haben. Vor sich hatte sie noch immer Ikuto sitzen, der gerade dabei war, sich genüsslich über den Zeigefinger zu lecken. Der Anblick erinnerte sie irgendwie an eine Katze, die sich ihre Pfoten sauber leckte. Ikuto erinnerte im Gesamten sowieso schon sehr an einen Streuner. Und genau genommen war er doch auch nichts anderes, als das. Aber was sie gerade sehr schockierte war mehr der Grund, warum er das so genüsslich tat. Mit diesem Finger hatte er ihr über die Wange gestrichen, oder? Und nun sah er fast so aus, als könnte er nicht genug davon bekommen. Einbildung? Auf jeden Fall. Wieso sollte es auch so sein? Amu fand keinen Grund, der ihm den Anlass zu solch einem Genuss geben würde. Außerdem war es sowieso immer so, dass sie viel zu viel fantasierte. Bestimmt war das auch jetzt der Fall. Seufzend wandte sie den Blick von ihm ab und legte sich die Hände auf ihre stark geröteten Wangen. Vielleicht wurde es an der Zeit, erwachsen zu werden und diese Kindereien endlich sein zu lassen. Sie war 15 und allein. Da konnte sie es sich nicht leisten, kindisch zu sein. Wenn sie so darüber nachdachte, hätte sie ihr Verhalten schon ihr Leben kosten können. Doch zum Glück hatte Ikuto sie damals gefunden. Ikuto. Der Junge, dessen Lebensstil sie immer wieder überraschte. Ikuto. Ein Erwachsener, der sich selbst wie ein Kind benahm, das ebenso alleine war, wie sie selbst auch. Ikuto. Die Person, welche sie viel zu oft ärgerte. Und doch – und das überraschte Amu selbst – mochte sie ihn mit jeder Sekunde lieber. Ikuto, der sich so herzlich um sie kümmerte und bei dem sie viel zu oft die Fassung zu verlieren schien. Wieder breitete sich zwischen ihnen Stille aus. Und dabei gab es im Moment so viel, dass sie Ikuto sagen wollte. Sie wollte, aber sie konnte nicht. Wie sollte sie ihm denn sagen, dass in ihr gerade eine Achterbahn in einem viel zu schnellem Tempo ihre Runden drehte? Und das alles nur wegen ihm. Oder vielleicht war auch die Torte nur zu kalt gewesen? Amu konnte nicht mehr klar denken und ganz plötzlich kam etwas in ihr hoch. Ein herzhaftes Gähnen, welches entweder Langeweile, oder Müdigkeit signalisierte. In diesem Fall war es das Zweite. Für Amu war dieser Tag einfach viel zu lange gewesen. „Ab ins Bett. Wo das Schlafzimmer ist, weißt du ja.“, hörte sie ihn plötzlich sagen. Amu starrte ihn ungläubig an. Sie sollte in seinem Bett schlafen? Zwar hatte sie das schon, doch nun wurde ihr erst richtig klar, dass es sein Bett war. „Ich schlaf gerne auf dem Sofa!“, lächelte sie verlegen. Sie hatte im Bett eines fremden Mannes geschlafen! Jetzt würde sie mit einer Sicherheit von 100% niemand mehr heiraten wollen! „Stell dich nicht dümmer an, als du bist.“, seufzte der Blauhaarige daraufhin nur. Dass er ihre Verklemmtheit nicht verstand, war sowieso klar. Für sie zumindest. Ikuto sah einfach kein Problem darin, wenn sie ins Bett ging. Sein Bett hin oder her. Es war schließlich nicht so, als hätte er ‚schlimme‘ Dinge darin getan. Und selbst wenn, Bettwäsche konnte man waschen. Das war also wirklich kein Problem. „Aber…“ Amu suchte verzweifelt nach einer Ausrede, damit sie nicht ins Bett musste. War das kindisch? Ja, auf jeden Fall war es das. Wo war nur ihr Plan, erwachsen zu sein, hin? „… du bist viel größer als ich!“ „Und?“ Ikuto zog eine Augenbraue hoch. Was hatte denn bitteschön seine Größe mit der Schlafaufteilung zu tun? Er wollte nur freundlich sein und ihr das Bett überlassen, da das Sofa auf Dauer nicht so bequem war. Ikuto selbst war es schon gewohnt, auf härteren Untergrund zu schlafen und konnte dies demnach auch überall. War das jetzt wirklich so schlimm? „Im Schlafzimmer liegen noch Sachen von dir, die zu zum schlafen anziehen kannst. Du könntest dich in Ruhe umziehen, so richtig ungestört, und dann noch ungestörter einschlafen. Ach ja, das Zimmer kann man auch abschließen… Aber wenn du so darauf bestehst, können wir beide ja zusammen in…“ „Gute Nacht!“, unterbrach ihn die Rosahaarige, bevor sie aufsprang und in Windeseile aus dem Wohnzimmer verschwand. Bevor sie komplett aus seiner Sichtweite rannte, rief sie ihm noch ein ‚Danke‘ zu. Bedankte sie sich dafür, dass sie ins Bett durfte? Für die Torte? Für etwas ganz anderes? Bei Amu konnte man leider nur raten. Ein Schmunzeln schlich sich für einen Moment auf seine Lippen. Ikuto wurde immer mehr besessen von ihr. Auf der einen Seite schien sie sich wirklich darüber gefreut zu haben, dass er ihr eine Torte gebracht hatte. Aber auf der anderen stellte sie sich dagegen, soweit aus sich heraus zu kommen, um ihre Freude zu zeigen. Nannte man so ein Verhalten nicht ‚verklemmt‘? Normalerweise schon. Doch bei Amu schien das schon weitaus schlimmer zu sein. Er hatte schon mitbekommen, dass sie innerlich sehr mit sich zu kämpfen hatte. Für so ein junges Mädchen viel zu viel. Sie versank oft in ihren Gedanken und bekam danach nichts mehr mit. Außerdem hatte sie ein riesiges Talent darin, sich selbst in peinliche Situationen zu bringen. Er musste dabei oft nicht einmal nachhelfen. Irgendwie war es ja süß, dass sie dachte, er würde sie küssen und Ikuto musste auch zugeben, dass er, wenn auch nur für einen Moment, wirklich den Drang verspürt hatte, es einfach zu tun. Sie hatte es erwartet, also hätte sie ihm danach wohl nicht den Kopf abgeschlagen. Doch eigentlich war sie noch ein Kind. Ein Kind, das unbedingt wieder nach Hause fahren sollte. So sehr Ikuto sie auch bei sich behalten wollte, es war nun einmal so. Er studierte Amu in jeder Sekunde, in der sie ihre Traurigkeit, ihre Enttäuschung, und die vielen Emotionen, die sie zu verstecken versuchte, nicht mehr verbergen konnte. Er konnte ihr ansehen, dass sie auf keinen Fall, aber doch um jeden Preis wieder nach Hause wollte. Ein Wiederspruch in sich selbst. Sie erinnerte ihn sehr an sich selbst. Er hatte Amu nicht ohne Hintergedanken ins Bett geschickt. Jetzt, wo das Mädchen aus dem Zimmer war und bestimmt nicht mehr zurückkommen würde, konnte er das tun, was sie verweigert hatte. Leise erhob der Blauhaarige sich und schlich zu der Tasche, die noch immer an der Selben Stelle stand. Warum er so schlich, wusste er selbst nicht. Vielleicht lag es auch daran, dass er hier sozusagen etwas ‚verbotenes‘ tat. Leise zog er den Reißverschluss auf. Ikuto musste nicht lange herumkramen, um an das gesuchte Gerät zu kommen. Ihr Handy. Noch an Ort und Stelle fand er heraus, wie er es schaffte, eine gewisse Nummer anzurufen. Bereits nachdem es auf der anderen Leitung nur wenige Male geklingelt hatte, ging eine weibliche Person ran. „Guten Abend, spreche ich mit Amu’s Mutter?“ Ende des 6. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)