Bitter Sweet Delight von -shiyuu ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Zurück im Hotel, konnte Mikaru kaum an etwas anderes denken als Kei. Er hatte sich vor ihm ausgezogen, einfach so. Irgendetwas musste das ja zu bedeuten haben, oder? So was tat man doch nicht einfach so… Vielleicht fand Kei es ja gar nicht so schlimm, dass er ihn geil fand, vielleicht fand er das ja sogar toll. Es konnte aber auch sein, dass er ihm so einfach mal ein auswischen wollte, wer wusste das schon? Mikaru jedenfalls nichts. Er hatte aber auch nicht vor da jetzt die ganze Nacht drüber nachzugrübeln. Hier in dem kleinen Hotelzimmer, in dem er keine andere Ablenkung hatte als den kleinen Fernseher, würde er nicht bleiben. Er hatte keine große Lust sich die Zeit mit irgendwelchen Sendungen zu vertreiben, bei denen er die Sprache nicht mal verstand. Das war immer so der Nachteil bei Touren im Ausland, aber das war wohl das kleinste Übel. Immerhin hatten sie hier ja auch Fans und die wollten sie nicht vernachlässigen. Um also dem trübsinnigen Ambiente seinen Zimmers zu entgehen, entschloss er sich noch an der Hotelbar etwas trinken zu gehen. Vielleicht würde er ja jemanden treffen, der ihn ablenkte. Ein kleiner Flirt durfte schon noch drin sein, oder? Also warf er sich ein paar ordentliche Klamotten über, machte sich die Haare noch ein wenig, und verließ dann sein Hotelzimmer, rannte auf dem Flur beinahe in Kei hinein, konnte das Schlimmste aber gerade noch abwenden, indem er den Blonden am Handgelenk packte und ihn so vor einer unsanften Landung auf dem Boden bewahrte. Kei war im ersten Moment wie erstarrt, was Mikaru komisch vorkam, aber er fragte nur, ob alles Okay war bei ihm, vorerst zumindest. Kei nickte leicht und sah ihn an, blieb aber so stehen. Mikaru hielt immer noch sein Handgelenk fest. „Danke…“ „Kein Problem.“ Sie beide sahen sich an und Mikaru wusste nicht warum, aber irgendwie sah Kei gerade verdammt niedlich aus, wie er ihn unsicher ansah und gar nicht recht wusste, was er machen sollte. Und – es konnte auch Einbildung sein – er glaubte zu sehen, wie sich ein leichter Rotschimmer auf die Wangen seines Kollegen legte. „Wo willst du denn noch hin?“, fragte Mikaru leise, wollte der Sache jetzt doch auf den Grund gehen, schließlich war es ja nicht normal so spät noch irgendwo hinzugehen. Das Hotel sollten sie heute nicht mehr verlassen und die Bar lag in der anderen Richtung. Dass Kei so herumdruckste und beinahe ertappt wirkte, machte ihn schon stutzig, aber er fragte nicht weiter nach, sondern entschloss sich dafür das Ganze für sich zu nutzen. Mal davon abgesehen, dass ein Hotelflur nicht unbedingt für Privatsphäre garantierte, aber wann war er schon mal mit Kei allein? „Wenn du nichts vorhast, kannst du ja mit mir an die Bar kommen. Oder wir gehen direkt in mein Zimmer.“ Die Augen des Blonden weiteten sich etwas, aber Mikaru ließ sich nicht beirren. „Weißt du… eigentlich hast du Recht gehabt vorhin. Das mit Ivy ist zwar toll, aber eigentlich will ich etwas ganz anderes…“ „Und was ist das?“ Als diese Worte Keis Lippen verließen, schlich sich ein Schmunzeln auf Mikarus Lippen und er packte auch noch sein anderes Handgelenk, drückte ihn an die Wand neben seiner Tür du pinnte ihn dort fest. „Na was wohl… du…“, raunte er ihm ins Ohr und biss leicht in sein Ohrläppchen, grinste als Kei dabei merklich erschauderte. Er sah den Gitarristen noch einen Moment an, aber der machte mal gar nichts, also beugte er sich zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Als Kei vor Schreck seine Lippen zu einem Keuchen öffnete, nutzte er auch diese Chance und drang mit seiner Zunge in die heiße Mundhöhle des Anderen ein, nahm ihm voll und ganz in Beschlag. Langsam schien Kei aber aus seiner Trance zu erwachen; er wehrte sich, erst nur etwas, aber dann drückte er Mikaru mit so einer Wucht von sich, dass er beinahe gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert wurde. Okay, das war wohl nach hinten losgegangen. Schweratmend stand der Blonde da, sah ihn einfach nur ungläubig an, kam dann langsam zu ihm du verengte die Augen zu Schlitzen. „Du bist echt ein eloquentes Arsch, weißt du das?!“, zischte er leise und Mikaru fürchtete echt schon eine Ohrfeige, aber die blieb aus. Stattdessen schubste Kei ihn noch mal gegen die Wand und ging dann einfach, ließ ihn so einfach stehen. Verdattert blickte der Sänger ihm nach. Irgendwie konnte er das gerade gar nicht fassen. Da hatte Kei ihn schon zum zweiten Mal heute einfach so abgefertigt. Das passierte sonst so gut wie nie! Eine Weile blieb er noch so stehen, dann schüttelte er leicht den Kopf und verschwand einfach Richtung Bar. Jetzt brauchte er erst recht Ablenkung. Und obwohl er an der Bar wirklich jemanden fand, der zum Flirten und vielleicht auch mehr bereit war, das half ihm gerade mal überhaupt nicht. Kei ging ihm nicht aus dem Kopf. Es musste ja einen Grund haben, dass er ihn immer bis zu einem gewissen Punkt gehen ließ, ihn dann aber abblitzen ließ. Oder wollte er das alles vielleicht wirklich nicht? Bildete er sich das nur ein? Sonderlich lange hier er es nicht an der Bar aus, da lag er dann doch lieber in seinem Bett rum und fand keinen Schlaf, als hier zu sitzen und Trübsal zu blasen. Also ging er wieder nach oben zu seinem Zimmer, war gerade dabei die Schlüsselkarte rauszusuchen und wollte die Tür öffnen, da stockte er dann doch noch einmal und ging geradewegs zur Tür des blonden Gitarristen. Er musste mit ihm reden, was er dann sagen würde, war ja egal. Das würde sich schon ergeben. Auf sein Klopfen wurde aber nicht reagiert. Er klopfte noch mal etwas lauter, gab es dann aber lieber auf, als er immer noch keine Reaktion bekam. Er wollte ja nicht das ganze Hotel wecken. Langsam ging er zu seinem Zimmer zurück, stockte dann aber erneut. Das hier musste Ivys Zimmer sein, vor dem er stand, und anscheinend war der Bassist nicht allein. Das zog natürlich Mikarus Aufmerksamkeit auf sich. Er lehnte sich gegen die Tür und auch wenn er wusste, dass sich das nicht gehörte, lauschte er. Er wollte ja wissen, wen Ivy sich da angelacht hatte, wenn es denn wirklich so war. Vielleicht war es ja auch nur jemand anderes aus der Band und wie sich herausstellte, war das sogar tatsächlich der Fall. Ein Seufzen kam über seine Lippen und er wollte beinahe schon den Rückzug antreten, doch als er den Bassisten Keis Namen sagen hörte, entschied er sich ganz schnell wieder dagegen. Was verdammt nochmal wollte Kei bei Ivy? Erzählte er ihm etwa, was passiert war? Na super, dann würde er sich von Ivy morgen noch eine schöne Standpauke anhören dürfen… Er wollte lieber auf Nummer sicher gehen, also drückte er sein Ohr mehr gegen die Tür, und konnte jetzt sogar ganz gut verstehen, was da drinnen von statten ging. „Ja, ich versteh dich schon, aber… wie soll ich dir da jetzt helfen? Mehr als einen guten Liebhaber aufgeben kann ich auch nicht…“ Mikarus Augen weiteten sich geschockt, als er das hörte. Ivy wollte also nicht mehr mit ihm schlafen? Nun ja… treu waren sie sich eh nie gewesen, aber es war doch angenehm zu wissen, dass jemand da war, wenn man das dringende Bedürfnis nach körperlicher Nähe verspürte. Nun gut, musste er darauf eben verzichten in nächster Zeit… „Schlaf mit mir…“ „Bitte was?!“ „Ich weiß, das ist viel verlangt, aber…“ Okay, jetzt reichte es! Mikaru war bei diesen Worten so erschrocken, dass er zurückgesprungen war und nun mitten im Flur stand, ungläubig die Tür anstarrte. Das konnte doch wohl nicht sein! Ivy wusste doch, dass er auf Kei stand, wie konnte er dann jetzt nur so was machen? Ihm war klar, dass diese Frage nicht zwingend hieß, dass Ivy wirklich auf diese Angebot eingehen würde, aber trotzdem. Irgendwie machte ihn das gerade fertig. Er wollte Kei so unbedingt und der Blondschopf schien das sogar zu wissen, aber anscheinend war ihm das vollkommen egal und er ging lieber zu Ivy, um sich von dem um den Verstand vögeln zu lassen. Klasse. Das wollte gerade irgendwie so gar nicht in seinen Kopf rein. Vollkommen in Gedanken versunken ging er zurück in sein Zimmer, schmiss sich da samt Klamotten ins Bett und war gerade nur froh, dass Ivys Zimmer nicht direkt neben seinem war, so brauchte er den beiden wenigstens nicht auch noch dabei zuhören, wie sie es trieben. Schöne Scheiße. ______________________ Ich hoffe euch hats gefallen. ^^ Freut euch aufs nächste Kapitel, da gehts heiß her *lol* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)