Drink to the Dead von Phineas_Klier ================================================================================ Prolog: Wüste ( Die Ballade vom dunklen Turm I) ----------------------------------------------- Wüste (Ballade vom dunklen Turm I) Ein Mann allein, er eilt er rennt Die Schuhe Staub, sein Haupt es brennt Er lacht verzweifelt, lacht und schreit Wer hört es hier? Die Wüste ist weit. Die Wüste ist Hass, die Wüste ist Zorn Alles was lebt beginnt hier von vorn Flieht vor dem Leben, flieht vor dem Sterben Stürzt alles um sich mit ins Verderben. Seine Seele, die eine, kann er nicht retten Legt sich durch sein Schicksal selber in Ketten Die Waffe im Anschlag, die Waffe bereit Die Wüste ist Feuer, die Wüste ist weit. Erschöpft und zerrissen, verdammt und besessen Die Welt wird sein Antlitz bald schon vergessen Was kümmert ihn jetzt noch die Ewigkeit? Die Wüste ist Durst, die Wüste ist weit. Der Himmel ist blass, die Wolken zerschlagen Er kann das Leid nicht länger ertragen Doch seine Beine gehorchen ihm nicht Führen ihn weiter ins sengende Licht. Kapitel 1: Discordia (Die Ballade vom dunklen Turm II) ------------------------------------------------------ Discordia (Ballade vom dunklen Turm II) Der Himmel ist ein düst´res Meer Die Wolken Ruß und zäher Teer Kein Stern erhellt die blut´ge Scharr Nichts ist richtig, nichts ist wahr. Oh! Discordia! Am Horizont ein schwacher Glanz Ein scharlachroter Lichtertanz Doch Dämmerung ist noch nicht nah Kein Morgen kommt, ist nimmer da. Oh! Discordia! Die Zinnen spüren schweren Sturm Weit entfernt, der dunkle Turm Dort oben steht er stumm und starr Spürt seinen Feind, spürt die Gefahr. Oh! Discordia! Gesicht von Neid und Hass verzehrt Niemand der ihn noch verehrt Und so vergehen Jahr um Jahr Bis seine Wut den Krieg gebar. Oh! Discordia! Man sah die dunklen Spitzen steh´n Die Mächtigen zu Staub zergeh´n Trübe ist nun, was einst klar Gefallen lange, was einst war. Oh! Discordia! Der Himmel ist wie Blei so schwer Viel finst´rer noch als schwarzer Teer Nichts ist mehr so wie man es sah Das Firmament wird nie mehr klar. Oh! Discordia! Kapitel 2: Mann in Schwarz (Ballade vom dunklen Turm III) --------------------------------------------------------- Mann in schwarz (Ballade vom dunklen Turm III) Einst trat er an die mächt´gen Zinnen Kein Herrscher konnte ihm entrinnen Er schaute um sich grimmig und alt Die ganze Welt in seiner Gewalt. Gestalten wechseln immer wieder Mal ist er Henker, dann spielt er Lieder Mal Magier am Hofe reich Hinter ihm Knochen, kahl und bleich. Einst war er menschlich, lang ist´s her Heute weiß das niemand mehr Sie fürchten und verehren ihn Doch wie der Wind, so wird er zieh´n. Erweckt die Toten dieser Welt Sät Hass, weil es ihm so gefällt Er fürchtet nur den roten Herrn Doch dieser ist zum Glück sehr fern. So wird er weiter alle Zeiten Auf Wellen tiefster Bosheit reiten Wenn Menschen sich in Selbsthass winden Dann wird der Mann in schwarz sie finden. Kapitel 3: Straße der Nacht --------------------------- Straße der Nacht Wir sind unterwegs auf der Straße der Nacht Singen die Lieder verlorener Zeiten Zusammen, für immer, nie mehr erwacht Du wirst mich auf ewig begleiten. Wir dichten uns unsere eigene Welt Spinnen sie aus der Dunkelheit Beschreiten den Weg wie´s uns gefällt Als Geister der Vergangenheit. Der Himmel hier ist blanker Schmerz So leer und wirklich schauerlich Doch ohne Furcht ist unser Herz Angst, die kennen Tote nicht. So bist du mein und ich bin dein Die Liebe für die Ewigkeit Nimm meine Hand Hab dich erkannt Ich brauche dich Verlass mich nicht! Kapitel 4: Dunkles Gemäuer -------------------------- Dunkles Gemäuer Ein altes Haus auf Hügelland An diesen Ort ward ich verbannt Ist gar ein fluchbeladen Stück Ich will Heim, ich will zurück. Die Dielen ächzen, knarrend laut Ein Schauer durchfährt meine Haut Ich hör´ die Ratten im Gemäuer Die nagend, kranken Ungeheuer. Dann letzte Nacht da sah ich es Ein flüchtig weißes Schreckgespenst Der Nachtmahr macht das Herz mir bang Denn traurig laut klingt sein Gesang. Ich schließe mich im Zimmer ein Ein Fieber schüttelt mein Gebein Die Winde jaulen um die Wände Unter dem Boden kratzen Hände. Des Wahnsinns Klauen packen mich Ich will schrei´n und kann es nicht Welch Unheil hab ich aufgeweckt Das mich jetzt bis zum Tod erschreckt? Ein Luftzug bläst die Kerzen aus Plötzlich herrscht Stille im ganzen Haus Ich atme schon erleichtert auf In dem Moment dreht sich der Knauf. Es rüttelt die verschloss´ne Tür Das Ungeheuer will zu mir Ich schließ´ die Augen, bleibe hier Weil ich mein Schicksal akzeptier. Knallend birst das Tor sogleich Ich werde noch viel ärger bleich Ich kann nicht sagen was gescheh´n Hab den Morgen nie mehr geseh´n. Jetzt stoß ich mit den Toten an Es dauert nie und nimmer lang Wenn ihr die Totenstadt besucht Fürchtet meinen Fluch. Kapitel 5: Wir sind die Verlorenen ---------------------------------- Wir sind die Verlorenen Wir sind das Chaos Wir sind Stürme Wir sähen Angst Wir reißen Türme Wir jagen die Toten vor uns her Hinter uns ein Flammenmeer. Wir sind Wölfe die Zähne gebleckt Wir sind der Geist der euch erschreckt Wir sind der Tod Wir sind die Pein Wir lieben euch, so lasst uns ein. Wir sind das Meer tosend und laut Wir sind des Henkers zornige Braut Wir sind die Erde wenn sie bebt Wir sind der Feind, der in euch lebt. Wir haben euch schon immer gesehen Wir finden euch so wunderschön Deswegen bringen wir euch Leid Denn in uns tobt ein bitt´rer Neid. Kein Tor kann halten unser streben Wir werden mit euch ewig leben Wir feiern bis die Zeit vergeht Und irgendwann etwas neues entsteht. Kapitel 6: Schlachtfeld (Ballade vom Dunklen Turm IV) ----------------------------------------------------- Ich hab den Himmel im Blick Er wirkt so leer. Über mir kreist ein schwarzer Vogel Aasfresser, Unglücksymbol. Vielleicht mein einziger Freund. Die Sonne brennt vom Himmel, wie eine Atombombe. Sie fetzt mir die Haut vom Körper. Langsam und träge. Mein Freund setzt sich zu mir. Er stubst mich sachte an, Ganz zärtlich. Stubst? Jagt mir seinen Schnabel in den Körper. Es tut nicht mehr weh. Mehr kommen, so viele. Ein Schatten legt sich über mich, verscheucht meine neuen Freunde, Geliebte. Der Schatten mustert mich ohne eine Regung. "Willst du zurück?" fragt er leise. Seine Stimme ist kalt und schneidend. Ich weiß keine Antwort, wohin zurück? "Zurück in dein Leben." Was ist Leben? Er lacht und legt mir seine kalte Hand auf die Stirn. Linienlos. Ohne mich zu regen, lasse ich geschehen was geschehen wird. Geschieht. Geschah. Ich stehe, über mir kreisen meine alten Freunde. Der Himmel ist noch blau. Unter mir erstreckt sich die Wüste, aber nicht sandfarben, nein ... in vielen Farben. Rot, Grün, Schwarz. Stechend Süßer Duft weht mir entgegen. Lärm, Schreie, Angst. Wenn das mein Leben ist... Welchen Sinn hat es dann? Kapitel 7: unfertige Impression ------------------------------- 1. Der Lärm der Stadt bleibt hinter mir, Kann es nicht mehr hör´n Ich muss einfach weg von hier Mein Dasein scheint zu stören. 2. Es treibt mich in den Wahnsinn Der Hass, er frisst mich auf Ich würd´ euch gerne bluten seh´n Doch etwas hält mich auf. Refrain: Ich fühl mich leer Ich fühl mich leer Mein Herz ist ausgebrannt und schwer Ich fühl mich hässlich und verbraucht Ich weiß genau ich bin es auch. Und mein Himmel ist pechschwarz. Ich weiß nicht was ich für euch bin Was kümmert´s mich? Wo ist der Sinn? Wo ist mein altes Leben hin? Ich kann nicht mehr Bin tot und leer. Und mein Himmel ist nicht mehr. 3. Die Zeit ist eine Linie Ich folge ihr ein Stück Ich schau mich nicht mehr um Der Moloch bleibt zurück. 4. Ich fühl euch nach mir greifen Doch haltet mich nicht auf Es ist für alle besser Verlasst auf darauf. Kapitel 8: Der letzte Schritt ----------------------------- Wasser rauscht unter meinen Füßen Sonnenblumen wogend im Wind Die schwärze des Himmels lässt mich wissen Dass wir bald wieder zusammen sind. Dein Körper ruht unter den Wellen Ich hab´deinem Leben ein Ende gemacht Nichts kann den Horizont nun noch erhellen In meinem Kopf tobt nun ewige Nacht. Die Waffe die dich mir fort nahm Liegt schwer in meiner Hand Der Mensch ist einfach einsam Eine Quintessenz von Staub und Sand. Den Finger am Abzug, hebe den Arm Küsst meine Schläfe kaltes Metall Das Blut in den Venen pulsiert warm Über mir das endlose All. "Scheint das Ende zu sein?" Diese Frage geht an dich Deine Antwort lautet nein? Das Lächeln weicht aus meinem Gesicht. Ich will schießen, die Waffe nicht. Über mir der Sterne Licht. Kann den letzten Schritt nicht geh´n Werde dich nie wieder seh´n. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)