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The Unforgiven

von

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Die schwarze Gestalt

The Unforgiven
 

1. Die schwarze Gestalt
 

Dunkle Wolken bauten sich wie eine feste Steinmauer vor der Sonne auf. Die Welt schien alle ihre Farben zu verlieren und wirkte nun grau in grau, als der schwere Regen auf die Straßen niederschlug.

Die einzelnen Tropfen bahnten sich, auf den Fenstern des Ministeriumsgebäudes, ihren Weg nach unten.

Harry Potter saß in seinem kleinen, stickigen Büro und lauschte dem plätschernden Geräuschen.

Vor ihm bauten sich stapelweiße Formulare auf, die darauf warteten von ihm bearbeitet zu werden. Nie hätte Harry gedacht, dass ein Auror so viel Papierkram zu erledigen hatte…

Klar, das fangen eines Verbrechers machte Spaß, dennoch dauerte es meist nur wenige Stunden und anschließend wartete ein Berg von Formularen und Anträgen, die genauere Informationen zum Gefangenen verlangten.

An diesen Blättern saß Harry dann meist drei Tage…

Mit einem lauten seufzen, lehnte sich der junge Mann in seinem Stuhl zurück.

20 Jahre war es nun schon her, dass er Voldemort besiegt hatte. Mit einem laut Knall hatte der Dunkle Lord sich an jenem kühlen Herbsttag in Luft aufgelöst. Seid dem wurde am 19. Oktober dieser Sieg gefeiert. Ein Feiertag, der nach Harry Potter benannt wurde. Doch dem Helden selbst, bedeutete dies alles nichts.

Zu viele seiner Freunde waren in dem Krieg gestorben… Ron, Hermine, Neville, Dean, George...

Warum sollte er den Todestag seiner besten Freunde feiern? Sein Name war bloß ein Teil der langsam vergilbenden Seiten von Geschichtsbüchern und ein Feiertag, der genau wie Weihnachten fast nur noch aus Konsumgründen gefeiert wurde. Falscher Ruhm und die Gewissheit allein zu sein: Das war Harry einziger Preis für die Rettung der Zaubererwelt.

Am Anfang hatte alles noch so schön gewirkt: Alle liebten ihren Helden. Harry besaß Geld ohne Ende, hatte einen tollen Job als Auror bekommen der damals noch neu und spannend für ihn war und dann hatte er seine Verlobung mit Ginny bekannt gegeben.

Doch schnell wendete sich das Blatt:

Neider zerstörten seinen Ruf und Stalker und Reporter ließen ihm keine Privatsphäre mehr. Mit der Zeit bemerkte Harry wie viel unangenehme Arbeit sein Beruf mit sich brachte… Ja und dann… Dann merkte der Gryffindor dass Ginny irgendwie keinen Reiz auf ihn ausübte, der Nachbars Sohn dagegen war in seinen Augen eine wahre Schönheit. Harry musste sich eingestehen dass er Schwul war und löste sogleich die Verlobung mit Ginny auf.

Dafür, dass er der jüngsten Weasley und dem Prinzesschen der Familie das Herz gebrochen hatte, war er bei seiner Lieblingsfamilie ebenfalls unten durch.

Harry war allein. Sein Leben war eine einzige Routine geworden, aus der er nicht auszubrechen vermag. Innerlich fühlte er einfach nichts mehr. Er war es leid sich Schuldig zu fühlen oder Traurig zu sein…

Als die Uhr, die in seinem Büro hing, ihm sagte dass er Feierabend hatte, erhob sich der Mann aus seinem Stuhl.

Müde fuhr er sich durch sein zerzaustes, schwarzes Haar und rückte seine Brille zurecht. Seine Kleidung war alt und Harry konnte sich nicht recht entsinnen wann er das letzte Mal geduscht hatte. Wozu sollte er auch? Niemand wartete zuhause auf ihn. Niemand wollte etwas mit ihm unternehmen.

Lustlos warf er sich seinen Umhang über und schloss seine Bürotür hinter sich.

Beim hinausgehen wünschte er ein paar Kollegen eine gute Nacht.

Draußen war es bereits ziemlich dunkel geworden, ein rauer, kalter Wind wehte einem um die Ohren und der Regen wollte nicht aufhören.

Während alle um ihn herum einen Zauber wirkten, der dafür sorgte dass sie nicht Nass wurden, ging Harry einfach so durch den Regen.

Die kalte, stechende Nässe erinnerte ihn daran dass er überhaupt noch hier war.

Haarsträhnen hingen ihm nass im Gesicht, als der Brillenträger beschloss einen kleinen Umweg zu machen. Er hatte ja Zeit und sein drang nach Hause zu kommen war kaum vorhanden.

Die Straßenlaternen erhellten die Gassen nur spärlich. Harry beobachtete wie die Leute in ihre Häuser gingen und von liebenden Personen begrüßt worden.

Erneut entwich dem Gryffindor ein Seufzer. Wie gerne hätte auch er eine Familie. Aber es war wohl sein Schicksal…

In einer einsamen Ecke, schlief ein Obdachloser und ein paar Straßenkatzen durchsuchten den Müll nach Essbaren.

Harry steuerte auf eine schäbige Bar zu. Im inneren des Lokals saßen ein paar zerknirschte Gestalten und tranken still schweigend ihre alkoholischen Getränke. Der bittersüße Zigarettenduft vernebelte alle Sinne. Potter setzte sich an die Bar und bestellte das Hochprozentigste was die Bar zu bieten hatte.

Das Glas, welches ihm vorgesetzt wurde, wurde auch sogleich mit einem Schluck geleert. Sein Rachen brannte von dem Alkohol.

Lange hielt es Harry hier nicht aus. Nach dem zweiten Glas bezahlte er und ging wieder hinaus in den Regen.

Eine beruhigende Müdigkeit kroch an ihm herauf und drängte ihn nach Hause zu gehen und sich in sein leeres aber warmes Bett zu legen.

Nie hätte der Mann gedacht, dass diese Nacht sein Leben aus den Fugen werfen würde...

Als der Auror eine einsame, dunkle Gasse entlangging hörte er einen Hund bellen. Nicht besonderes… Doch plötzlich machte dieser Hund ein seltsames röchelndes Geräusch und eine unangenehme Stille folgte darauf.

Immer noch dachte sich Harry nichts dabei…

Als er aber dann um die Ecke bog, erstarrte er in jeglicher Bewegung:

Dort lag der Hund, der zuvor gebellt hatte… Regungslos und eine große Blutpfütze um ihn herum.

Jedoch war es nicht dies was den Mann erstarren ließ, denn zudem lehnte sich eine schwarze Gestalt über das tote Tier und schien von dessen Blut zu trinken.

Potter schnappte erschrocken nach Luft und griff nach seinem Zauberstab.

Die Gestallt hatte ihn bemerkt, ließ von dem Hund ab und richtete sich auf.

Sofort erkannte der Auror dass dieses Wesen sich mit einem Illusionszauber umgeben hatte, sodass sich nicht erfassen ließ um wen es sich dabei handelte.

Alles was Harry sah war, dass die Kreatur sich in einen schwarzen Umhang gehüllt hatte, eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte und schwarze Augen, die Harry zu durchbohren schienen… Unglaublich funkelnde Augen, die wie schwarze Seen wirkten in denen Harry zu versinken drohte. Ob es eine Taktik des Wesens war ihn zu hypnotisieren?

Schnell, und mit all seiner Kraft, schaffte es der Mann seinen Blick abzuwenden.

Binnen weniger Sekunden verschwand die Kreatur ins Nichts.

Harrys Herz klopfte wie wild und sein Puls rauschte in den Adern. Was war gerade geschehen?!

Hastig schritt der Gryffindor auf den Hund zu und betrachtete ihn genau.

Bisswunden… Mehrere davon. Also hatte das Wesen sein Blut getrunken.

Als erfahrener Auror wusste Harry, welches Ding solche Bisswunden verursachte:

Ein Vampir.

Auch die schwarzen Augen sprachen dafür.

Harry schnaufte und richtete sich wieder auf.

Vampire… Der Brillenträger musste sich eingestehen, dass er sich für diese Wesen begeistern konnte. Schon damals in der Schule hatte er dieses Thema in Verteidigung gegen die dunklen Künste behandelt. Es hatte ihn fasziniert: Diese Ironie das Leben eines anderen zu nehmen um selbst Leben zu können, indem man ihn den Lebenssaft nahm. Vampire waren mysteriöse Wesen, so Menschlich und doch so Fremd… Man wusste nicht viel über sie. Meist wurden sie als blutrünstige Killer verkauft… Leider musste Harry zugeben, dass die Todesfälle durch Vampire in letzter Zeit gestiegen waren. Deswegen würde auch bald eine Schutzmaßnahme vom Ministerium eingeführt werden.

Potter mochte den Gedanken nicht. Er wollte die Vampire verstehen lernen. Es war allerdings schwer, oder gar unmöglich, einen Vampir zu treffen und sich mit ihm zu unterhalten.

Er ließ den Hund einfach liegen und machte sich nun endgültig auf seinen Weg nach Hause.

Der Gedanke an den Vampir ließ ihn aber nicht los.

Diese unbeschreiblichen, schwarzen Augen… Ihm war als hätte diese Kreatur der Nacht in seine Seele gesehen.

Wie gerne hätte er sich mit dem Vampir unterhalten, ihm fragen gestellt. Aber vermutlich hätte er ihn dann sofort angegriffen…

Und da war etwas was Harry nicht verstand: Der Vampir hatte einen Hund getötet. Einen Hund? Ernährten sich Vampire nicht von Menschlichem Blut? Warum hatte dieser also ein Tier genommen, statt eines Menschen?

Harry war verwirrt und die Müdigkeit gewann überhand.

Zuhause angekommen, in seinem großen einsamen Apartment, ließ er sich in sein flauschiges Bett fallen und schlief sofort ein.

Die schwarzen Augen verfolgten ihn bis in seine Träume….
 

Am nächsten Morgen wachte der Mann schweißgebadet auf. Er hatte etwas schlimmes geträumte… Nur was genau wusste er nicht mehr.

Schläfrig trottete er ins Badezimmer. Schwarze Augenringe umringten seine grünen Augen. Sein Haar war fettig, seine Haut schal… Das war ihm allerdings ziemlich egal.

Zumindest die Zähne putze er sich. Dann zog er die gleichen Klamotten wie gestern an und machte sich auf seinen Weg zu arbeit. Er könnte auch dorthin apperieren, das Flohnetzwerk oder eine Telefonzelle nutzen, aber zu fuß war es ihm am liebsten.

Hunger hatte er keinen. Seid der Trennung von Ginny hatte er scheinbar sämtlichen Appetit verloren.

Wieder dachte er an den Vampir und als er durch die Gasse ging, in der er ihn gesehen hatte erschauderte es ihm. Der Hund war nicht mehr dort.

Hatte der Vampir ihn geholt oder hatte ihn jemand anderer weggeräumt?

Wenige Augenblicke später kam er am Ministeriumsgebäude an.

Innen begrüßte er die Empfangsdame und meldete sich zur Arbeit.

Sein Weg führte wieder zu seinem Büro. Der Papierkram wartete…

Aber gerade als er seine Tür aufschließen wollte, kam Ben, ein anderer Auror und netter Kollege, angelaufen.

„Harry komm mal mit!“, meinte er etwas außer Atem, „Die Vampir- Registrierungsformulare sind da!“

Als er das Wort ´Vampir´ hörte, bekam Potter eine Gänsehaut.

Schnell folgte er Ben in ein größeres Büro. Dort lagen auf einem Tisch ein Stapel Karten.

„Alle Vampire Englands wurden dazu aufgefordert sich zu registrieren.“, erklärte der blondhaarige Ben, „Wenn wir welche erwischen die sich nicht gemeldet haben, droht Askaban oder schlimmeres. Aber jetzt haben wir zumindest schon mal einen Grossteil dieser Viecher und können sie beobachten. Sobald sie töten haben wir sie!“, lachte der Mann.

Harry schüttelte unbewusst den Kopf. Diese Methode war mehr als unfair. Schließlich mussten Vampire töten um zu überleben! Andererseits konnte man es natürlich nicht zulassen, dass sie Menschen anfielen…

Gäbe es doch nur eine Möglichkeit sich zu einigen! Aber dazu müsste man mit ihnen sprechen und Vampire hatten sich, trotz ihrer Menschlichkeit, geweigert als vollwertiges menschliches und somit Rechtsfähiges Wesen mit dem Ministerium zusammenzuarbeiten.

Warum bloß? Es gab so viel was der Brillenträger über sie wissen wollte…

„Wir müssen die Karten alphabetisch sortieren. Hilfst du mir?“, fragte Ben auf einmal.

Potter nickte, schnappte sich eine Hälfte der Karten und setzte sich an den Tisch. Alles war besser als die Formulare die auf ihn, in seinem Büro warteten.

„Was meinst du wie lange es dauert bis der Erste in Netzt geht?“, brabbelte Ben vor sich hin. „Ich freu mich schon einen zu erledigen.“, voller Vorfreude rieb der Mann sich die Hände.

Harry erwiderte darauf nichts.

Auf den Karten war der Name, das Geschlecht, der derzeitige Wohnort (falls vorhanden) und ein Bild zu sehen.

Neugierig betrachtete der Gryffindor jedes Bild und jeden Namen genau. Alle Menschen, egal ob Mann oder Frau, waren sehr blass und hatten sehr intensive Augenfarben. Ansonsten erkannte Harry keine Gemeinsamkeiten.

Erstaunlich viele Vampire hatten sich registriert. Vermutlich hatte das Ministerium nicht nur mit Askaban gedroht…

Wieder empfand Harry mitleid. Alle diese Menschen, diese Vampire, wurden vermutlich bald gefangen. Lange würden sie in Askaban ohne Blut überleben. Sie würden in ihren Zellen schlicht verhungern.

Wie grausam…

Ob der Vampir, den Harry gestern gesehen hatte, auch dabei war? Aber er würde ihn wahrscheinlich nicht erkennen, da er ja einen Illusionszauber benutzt hatte.

Bei einer Frau blieb Harry kurz hängen. Sie war ungewöhnlich hübsch und hatte einen klugen Gesichtsausdruck. Der Mann wollte gar nicht glauben, dass eine so eine hübsche Person Menschen tötete…

Er sortierte schließlich weiter. Bei keinem der Vampire erkannte er auf dem Bild spitze Zähne. Warum waren diese nicht zu sehen? Konnten sie sie vielleicht irgendwie verbergen?

Und dann erkannte er jemanden:

Harry hielt vor Schreck die Luft an, ließ die restlichen Karten zu Boden fallen. Nur diese eine umklammerte er nun mit beiden Händen.

Dass konnte doch nicht sein? Wie war dass nur möglich? Warum hatte er es nie bemerkt?

In großen Lettern stand dort ein Name: Severus Snape.

Harrys ehemaliger Tränkeprofessor schaute ihn dort, von dem Bild aus, grimmig an.

Die Hände des Aurors zitterten. Er bemerkte nicht einmal wie Ben ihn fragte ob alles in Ordnung war.

War Harry tatsächlich Jahrelang von einem echten Vampir unterrichtet worden? Klar hatten die Schüler immer Scherze gemacht, dass Snape eine Fledermaus oder eben ein Blutsauger war… Aber wirklich ernst hatte es niemand gemeint.

Und Potter war oft alleine mit ihm gewesen: Beim Nachsitzen oder bei seinen Okklumentikstunden… Doch nie hatte Snape irgendwelche Anstallten gemacht ihn ernsthaft anzugreifen. Wie war das möglich? Konnte der Professor seinen Durst irgendwie bekämpfen? Wusste Dumbledore davon?

Und was wenn er bald einen Menschen tötete? Snape würde sofort nach Askaban kommen. Das wäre sein sicheres Ende…

Aber dieser Mann hatte Harry so oft das Leben gerettet! Harry musste ihn warnen! Das war er dem Lehrer schuldig. Zudem hatte er so die Möglichkeit alles zu fragen, was er schon immer über die Blutsauger wissen wollte.

„Hey Harry, hörst du mich? Was ist denn los?“, Ben wirkte beunruhigt.

„Ach nichts.“, log Potter und begann alle Karten wieder aufzuheben.

Sein Kollege half ihm und als er nicht hinsah, steckte der Brillenträger Snapes Karte in seine Hosentasche.

„Ah da fällt mir ein…“, begann Harry plötzlich und ging zur Tür, „Ich hab etwas wichtiges vergessen!“

Ohne weiter auf Ben zu achten, lief der Mann nach draußen. Hastig überquerte er die Grenze zum Apperieren und verschwand in Richtung seiner Alten Schule für Hexerei und Zauberei, um einen verhassten Lehrer vor dem sicheren Tod zu bewahren.
 

Kapitel ende. ^^““

Ah ich wollte schon immer mal was mit Snape als Vampir schreiben XD

Und na ja das war ja erst der Anfang ^__^ Ich hoffe euch hat es bis hier hin schon mal gefallen?

*wink*

Gerechtigkeitssinn

The Unforgiven
 

2. Gerechtigkeitssinn
 

War Harry tatsächlich Jahrelang von einem echten Vampir unterrichtet worden? Klar hatten die Schüler immer Scherze gemacht, dass Snape eine Fledermaus oder eben ein Blutsauger war… Aber wirklich ernst hatte es niemand gemeint.

Und Potter war oft alleine mit ihm gewesen: Beim Nachsitzen oder bei seinen Okklumentikstunden… Doch nie hatte Snape irgendwelche Anstallten gemacht ihn ernsthaft anzugreifen. Wie war das möglich? Konnte der Professor seinen Durst irgendwie bekämpfen? Wusste Dumbledore davon?

Und was wenn er bald einen Menschen tötete? Snape würde sofort nach Askaban kommen. Das wäre sein sicheres Ende…

Aber dieser Mann hatte Harry so oft das Leben gerettet! Harry musste ihn warnen! Das war er dem Lehrer schuldig. Zudem hatte er so die Möglichkeit alles zu fragen, was er schon immer über die Blutsauger wissen wollte.

„Hey Harry, hörst du mich? Was ist denn los?“, Ben wirkte beunruhigt.

„Ach nichts.“, log Potter und begann alle Karten wieder aufzuheben.

Sein Kollege half ihm und als er nicht hinsah, steckte der Brillenträger Snapes Karte in seine Hosentasche.

„Ah da fällt mir ein…“, begann Harry plötzlich und ging zur Tür, „Ich hab etwas wichtiges vergessen!“

Ohne weiter auf Ben zu achten, lief der Mann nach draußen. Hastig überquerte er die Grenze zum Apperieren und verschwand in Richtung seiner Alten Schule für Hexerei und Zauberei, um einen verhassten Lehrer vor dem sicheren Tod zu bewahren.
 

Als Harry an einem Waldstück nahe der Grenze von Hogwarts ankam, fragte er sich ob jemand sein plötzliches verschwinden bei der Arbeit bemerken würde. Doch vermutlich nicht, da jeder bis auf Ben damit rechnete, dass er die Unterlagen zu seinem letzten Gefangenen bearbeitete. Meist ließ er sich dann nämlich den ganzen Tag nicht sehen…

Schnellen Schrittes ging der Mann auf das alte Schloss zu und ein Hauch von Wehmut machte sich in seiner Brust breit:

Wie sehr hatte er seine Schulzeit genossen… Harry kam es so vor als wären es schöne Erinnerungen aus einem früheren Leben.

Im Inneren des Schlosses war es still. Natürlich hatten die Schüler am frühen Morgen unterricht. Die Gemälde betrachteten Harry misstrauisch und hatten dem Schulleiter bestimmt schon berichtet dass ein Fremder im Schloss war.

Harry hielt es für das Beste sich zunächst bei Albus Dumbledore zu melden. Den Weg zu Dumbledores Büro kannte der Mann noch in und auswendig und als er schließlich vor den Wasserspeiern, die einem den Weg in das Büro versperrten, ankam schwankte er einen Moment lang in Erinnerungen.

„Ich würde gerne Professor Dumbledore sprechen.“, erklärte der Brillenträger, da er das Passwort nicht kannte.

Es dauerte nur wenige Sekunden, da nickten die Wasserspeier grimmig und gaben ihm den Weg frei.

Wie die Höflichkeit es verlangte, klopfte Harry nochmals um sich anzukündigen.

„Nur herein.“, tönte eine freundliche Stimme von der anderen Seite der Tür.

Mit einem leichten knarren öffnete sich die Holztür und der Gryffindor fand sich in dem Büro wieder, in dem er schon so oft gewesen war… Alles war noch genauso eingerichtet wie damals. Alte Möbel, seltsame Geräte die zischten und knackten und Fawkes der Phönix auf seiner Stange.

Dumbledore saß auf seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch. Der Schulleiter hatte einige Falten dazubekommen und wirkte des Alters müde. Harry wusste, dass der Mann seine 150 Jahre bereits überschritten hatte und somit leider nicht mehr allzu lange auf dieser Erde weilen würde… Auch ein mächtiger Zauberer musste sich der Natur der Dinge beugen.

„Harry mein Junge!“, Albus warf vor Freude die Hände in die Luft und sein Gesicht strahlte förmlich. „Es freut mich dich zu sehen. Es ist schon so lange her!“

„Es freut mich ebenfalls, Professor.“, der Brillenträger schenkte seinem Mentor ein ehrliches Lächeln.

Sofort gebot Albus, dass Harry sich setzen sollte und schüttete ihm eine Tasse ´Earl Grey´ Tee ein. Wie in alten Zeiten…

„Was führt dich hier her? Ich hoffe nichts Geschäftliches?“, fragte der alte Mann mit seiner wohlbekannten Neugier.

Der Auror schüttelte den Kopf. „Nein, nicht direkt. Es ist so, dass ich etwas Wichtiges mit Professor Snape zu besprechen habe.“, erklärte er letztendlich.

Nun wirkte Dumbledore erstaunt:

„Mit Severus? Er wird überrascht sein dich zu sehen.“

Harry wusste worauf der Direktor hinaus wollte: Er und Snape hatten sich nie gut verstanden… Oft waren sie aneinander geraten und hatten nur oft genug bekundet wie gut es war, dass sie sich nicht wieder sehen müssten, sobald Harry seinen Abschluss hatte. Und jetzt stand der ehemalige Schüler auf der Schwelle um genau diesen Lehrer zu treffen. Musste ziemlich seltsam wirkten, dennoch konnte Potter nicht den wahren Grund seines Besuches bekannt geben… Nicht solange er sich nicht sicher war, dass Dumbledore bereits von Snapes Vampirismus wusste. Sonst würde Harry ihn am Ende noch zu viel verraten.

„Severus unterrichtet im Moment noch… Aber in einer halben Stunde ist Pause. Dann müsstest du ihn in seinen Kerkern antreffen können.“, meinte Albus ruhig und bat Harry natürlich noch zu bleiben.

Der Schulleiter fragte wie sich das Leben des Aurors entwickelt hatte. Harry setzte ein künstliches Lächeln auf und berichtete, dass sein Beruf ihm Spaß machte und dass er sich vor Freunden kaum retten konnte… Alles gelogen… Aber er wollte kein falsches Mitleid von einem alten Weggefährten und Mentor haben. Dazu war er zu Stolz und zu Eitel.

„Freut mich zu hören, mein Junge.“, nickte Albus, doch seine wissenden Augen verrieten, dass er Harrys Schauspiel bereits durchschaut hatte.

Die halbe Stunde verging rasch und der Gryffindor verabschiedete sich vom Dumbledore.

„Ich hoffe du kommst Hogwarts demnächst mal öfter besuchen?“, lachte der Mann.

Potter nickte lediglich stumm und verließ das Büro wieder.

Der Auror holte tief Luft und steig dann die Treppen in die Kerker hinab. Die Schüler die an ihm vorbei huschten, schauten alle verdutzt und teilweiße schockiert drein. Jeder erkannte den berühmten Harry Potter auf den ersten Blick… Harry hasste es…

Vor Snapes Tür angekommen, musste der Mann sich eingestehen dass er nervös war. Er hatte Snape seid 20 Jahren nicht mehr gesehen und nun hatte er auch noch die Gewissheit gleich einem echten Vampir gegenüber zu stehen…

Der Schwarzhaarige schaffte es laut und selbstbewusst zu klopfen.

„Herein.“, bellte eine wohlbekannte, tiefe, ölige Stimme unfreundlich und Harry ließ sich nicht zweimal bitten den Raum zu betreten.

Als er dann die Tür wieder hinter sich schloss und er sich in dem muffigen, düsteren Kerkergebilde sah, trafen sogleich Grüne Augen auf Schwarze.

„Mr. Potter?“, tatsächlich wirkte der Tränkemeister ziemlich erstaunt.

Der Professor war genauso wie Harry ihn in Erinnerung hatte:

Schwarze schulterlange, fettige Haare, eine große Hakennase und die gleichen unvorteilhaften Roben wie damals zu seiner Schulzeit.

Doch eines fiel dem Brillenträger sofort ins Auge:

Obwohl seid ihrem letzten treffen 20 Jahre vergangen waren, sah Snape keinen Tag älter als Ende 30 aus….

Der kleine Teil im Gryffindor, der nicht glauben wollte dass Snape ein Vampir war, war spätestens jetzt völlig überzeugt.

Dieser Mann konnte kein Mensch sein.

„Guten Morgen, Sir.“, grüßte Harry betont freundlich.

Der Slytherin saß, genau wie Dumbledore zuvor, auf dem Stuhl hinter seinem Schreibtisch.

Ein selbstgefälliges Grinsen umspielte dessen Lippen, als er sich zurücklehnte, die Finger ineinander kreuzte und schnarrte:

„Was verschaffte mir die Ehre?“, seine Stimme triefte förmlich vor Sarkasmus.

Genauso wie Harry ich kannte… Er hatte sich nicht verändert.

Der Auror wartete nicht darauf, dass man ihn anbot sich zu setzen, sondern tat es einfach.

„Ich muss etwas dringendes mit Ihnen besprechen.“, Harry griff in seine Hosentasche und knallte die Registrierungskarte auf den Tisch.

Das Grinsen im Gesicht des Lehrers verschwand sofort und dessen Miene wurde steinern.

Ruhig betrachtete Snape die Karte und blickte dann wieder zu Harry.

„Woher…?“, doch weiter kam Severus nicht, da Potter sofort erklärte:

„Ich als Auror weiß natürlich über das Registrierungsprogramm bescheid. Und ich bin hier um Sie zu warnen!“

„Tatsächlich?“, knurrte der Ältere.

Harry konnte nicht anders als den anderen Mann einen Augenblick lang zu mustern. Schon immer hatte er mit einem Vampir sprechen wollen… Und jetzt saß er einem gegenüber. Unendlich viele Fragen brannten ihm auf der Zunge. Aber zuerst das Wichtigste:

„Das Ministerium wird allen Vampiren eine Falle stellen. Sobald sie das nächste Mal… nun ja… töten, dann werden die es wissen und sie nach Askaban bringen.“

Snape schien darüber nachzudenken, denn es dauerte eine Weile bis er fragte:

„Gilt dies für töten generell?“

Etwas erstaunt über den sachlichen Tonfall, musste sich Harry räuspern. Snape sprach darüber als ginge es ums Tränkebrauen… Der Brillenträger wusste nicht recht, was der Professor mit seiner Frage meinte.

„Ähm ich denke schon... Der Zauber, der das Ministerium benachrichtig wird vermutlich schon allein durch einen Angriffsversuch aktiviert…“, der Jüngere rückte unruhig auf seinem Stuhl herum: „…Warum?“

Als Harry diese Frage stellte, schienen Snapes Augen ihn zu fixieren und das hämische Grinsen kam zurück:

„Ich töte keine Menschen.“, kam es auf einmal und Harry war als hätte er einen hauch von Stolz in der Stimme des Mannes gehört.

„Aber… Aber wie…?“, stammelte der Auror.

Severus stützte nun sein Kinn auf einer Hand auf, während er erklärte:

„Menschen zu töten nur um seinen Drang zu befriedigen, ist barbarisch und unmoralisch. Außerdem habe ich Dumbledore geschworen dem Ruf der Schule nicht zu schaden. Ich habe diesem Mann zu viel zu verdanken, als dass ich mein Versprechen breche und wahllos irgendwelche Menschen umbringe.“

Noch immer war Harry ein einziges Fragezeichen, weswegen Severus weitererkläre:

„Ich ernähre mich lediglich von Tieren.“

In Potters Kopf kämpften die Fragen, die er nun unbedingt stellen musste, um Vorherrschaft:

„Tiere? Ist es den möglich nur von Tierblut zu leben?“

Snape nickte: „Durchaus. Aber es kostet Überwindung. Schließlich gibt es nichts köstlicheres als das Blut eines Menschen.“, als er Harrys erschrockenen Gesichtsausdruck sah, wurde sein Grinsen nur umso breiter. Jetzt da Potter wusste, was er war, konnte er ihn mit den geballten Tatsachen ein wenig schocken. Wie amüsant.

Und dann kam es wie eine plötzliche Eingebung.

Harry sprang von seinem Stuhl auf und meinte:

„Das waren Sie! Sie haben letzte Nacht diesen Hund getötet!“, der junge Mann konnte sich denken, dass es nicht viele Vampire gab, die sich von Tieren ernährten und dann diese schwarzen Augen die er bei der Kreatur gesehen hatte… Genau wie sie des Tränkemeisters.

„Scheinbar sind sie doch lernfähig.“, spottete der Lehrer, anstatt eine direkte Antwort zu geben.

Der Schock saß tief in den Knochen des Jüngeren und er ließ sich wieder auf den Stuhl fallen.

Nach einer kurzen Zeit des Schweigens, kam ihm eine weitere Erkenntnis:

„Es ist unfair.“, brabbelte Harry, „Sie töten keine Menschen und trotzdem würden Sie dafür bestraft. Dass ist nicht Recht. Ich will das nicht…“

Severus machte ein zischendes Geräusch: „Wie edelmütig.“, säuselte er, scheinbar angewidert.

„Ich mein es Ernst!“, fauchte der Brillenträger und dachte eine Zeit lang nach:

„Ich könnte sie eine Weile in Schutz nehmen… Aber ich denke es wäre das Beste wenn Sie England einfach verlassen. Dann kann das Ministerium ihnen nichts anhaben.“

„Nein.“, kam es schlicht und kühl vom Slytherin. „Hogwarts ist mein Zuhause. Ich werde nicht gehen.“

Es wäre nicht jeden aufgefallen, aber Potter hörte die Traurigkeit in Snapes Stimme. Er war einsam. Genau wie Harry selbst.

„Wenn Sie nach Askaban kommen, wird man Ihnen kein Blut geben. Sie werden verdursten.“

„Dann sei es so.“, kam es wieder in dem gleichen Tonfall.

Der Gryffindor konnte nicht anders als mit der Hand auf den Tisch zu schlagen:

„Merlin, Sie sind so verdammt stur!“

Keine Antwort darauf, nur ein verächtlicher Blick.

Harry begann nervös an seinen Fingernägeln rumzukauen. Sein Gerechtigkeitssinn wollte nicht zulassen, dass Snape unrecht widerfuhr. Dieser Mann hatte so viel für ihn getan, hatte für den Orden spioniert und sein Leben riskiert um Voldemort endlich stürzen zu können. Er hatte es nicht verdient für seine Natur, deren Drang er sogar zurückgeschraubt hatte, getötet zu werden.

Nur wie konnte er dem Mann helfen?

„Wie… Wie lange sind Sie eigentlich schon…?“, die ganze Zeit hatte er dies schon fragen wollen.

Eine Augenbraue in Snapes Gesicht, wanderte nach oben.

„Seid ungefähr 36 Jahren.“

Harry konnte nicht verhindern, dass seine unbändige Neugier langsam überhand gewann. Dieser Mann, der aussah wie Ende 30, lebte schon viel länger auf dieser Erde als es den Anschein hatte.

„Können Sie überhaupt altern?“

„Neugier ist keine Tugend, Potter.“, grummelte der Professor, scheinbar genervt von den vielen Fragen.

„Können Sie oder nicht?“, hackte der Jüngere einfach nach.

Sichtlich gereizt stieß Severus einen Seufzer aus:

„Eigentlich nicht… Aber weil ich anstatt Menschliches Blut nur welches von Tieren trinke, altere ich ungemein langsamer als ein Mensch es tun würde.“

Harrys Herzschlag beschleunigte sich. Er fand das alles unglaublich spannend und sein Wissensdurst war noch lange nicht gestillt.

„Und wie wurden Sie zu einem Vampir? Wer hat Sie gebissen?“

Plötzlich schien der Slytherin verärgert. Der Mann stand von seinem Stuhl auf und bellte wütend:

„Das geht Sie nichts an! Das ist privat, Potter! Wagen Sie es nicht, dass noch mal zu fragen!“

Verdutzt starrte der Brillenträger dem Lehrer hinter her, als dieser zu Tür ging:

„Meine Pause ist vorbei. Verschwinden Sie endlich!“

Harry erhob sich aus seinem Stuhl und stellte sich seinem ehemaligen Professor gegenüber.

Mittlerweile waren sie gleich groß…

„Ich möchte Ihnen wirklich helfen. Und ich habe noch Fragen… Darf ich wieder kommen?“

„Nein.“, knurrte Snape.

„Ich werde trotzdem kommen.“, grinste Potter frech.

„Warum wusste ich nur, dass Sie das jetzt sagen werden?“, spottete der Ältere genervt, schubste Harry zur Tür hinaus und knallte diese hinter ihm zu.

Der Herzschlag des Aurors wollte sich nicht beruhigend. Endlich schien in seinem Leben ein spannender Wendepunkt zu kommen.

Fest entschlossen Snape zu helfen und wieder hierher zu kommen, machte sich der junge Mann wieder auf den Weg zurück zu seinem Stapel Formulare, die in dem kleinen Büro auf ihn warteten…
 

Kapitel ende ^^

Jaja…Warum reagiert Snape wohl so gereizt auf die Frage wer ihn gebissen hat? *fg*

Und wie kann Harry ihm nur helfen?

Weiß ich selbst zwar noch nicht, aber ich werde mir schon was Nettes ausdenken XD

Würde mich über Kommentare sehr freuen ^___^ *drop*

*wink*

Streit

The Unforgiven
 

3. Streit
 

Harrys Herzschlag beschleunigte sich. Er fand das alles unglaublich spannend und sein Wissensdurst war noch lange nicht gestillt.

„Und wie wurden Sie zu einem Vampir? Wer hat Sie gebissen?“

Plötzlich schien der Slytherin verärgert. Der Mann stand von seinem Stuhl auf und bellte wütend:

„Das geht Sie nichts an! Das ist privat, Potter! Wagen Sie es nicht, dass noch mal zu fragen!“

Verdutzt starrte der Brillenträger dem Lehrer hinter her, als dieser zu Tür ging:

„Meine Pause ist vorbei. Verschwinden Sie endlich!“

Harry erhob sich aus seinem Stuhl und stellte sich seinem ehemaligen Professor gegenüber.

Mittlerweile waren sie gleich groß…

„Ich möchte Ihnen wirklich helfen. Und ich habe noch Fragen… Darf ich wieder kommen?“

„Nein.“, knurrte Snape.

„Ich werde trotzdem kommen.“, grinste Potter frech.

„Warum wusste ich nur, dass Sie das jetzt sagen werden?“, spottete der Ältere genervt, schubste Harry zur Tür hinaus und knallte diese hinter ihm zu.

Der Herzschlag des Aurors wollte sich nicht beruhigend. Endlich schien in seinem Leben ein spannender Wendepunkt zu kommen.

Fest entschlossen Snape zu helfen und wieder hierher zu kommen, machte sich der junge Mann wieder auf den Weg zurück zu seinem Stapel Formulare, die in dem kleinen Büro auf ihn warteten…
 

Die nächsten Tage konnte sich Harry kaum auf seine Arbeit konzentrieren. Er brauchte ungewohnt lange für die Formulare, die er nach nun mehr fünf Tagen vor sich liegen hatte.

Immer wieder kreisten Harrys Gedanken um Snape…

Warum hatte er es nur nie bemerkt, dass sein Professor all die Jahre gar kein Mensch war? Vielmehr ein Vampir, der sich weigerte Menschliches Blut zu trinken.

Der Auror hatte eine Bibliothek besucht und in den letzten Tagen so ziemliches jedes Buch über Vampire gelesen, dass er hatte finden können.

Dort wurden sie als unmenschliche, brutale Monster beschrieben, denen ein Menschenleben nicht viel Wert war. Alles was für die Blutsauger zählte war Nahrungsaufnahme, ähnlich wie bei Tieren. Vampire seien verabscheuungswürdige Kreaturen, mit denen ein normales Zusammenleben, nicht möglich wäre, da sie die natürlichen Feinde des Menschen seien. Genau das Selbe gilt für Werwölfe…

Doch Harry wusste es besser. Er war mit einem Werwolf befreundet gewesen. Remus Lupin war einer der nettesten und selbstlosesten Menschen gewesen, die er gekannt hatte… Lupin hatte sich immer bemüht gegen seine Werwolf-Gestalt anzukämpfen.

Potter hätte ihn gerne über Snape berichtet, doch genau wie die meisten seiner Freunde war auch Lupin im Krieg gefallen.

Diese Bücher konnten einfach nicht richtig sein. Immerhin lebte der Tränkemeister mit Menschen zusammen und hatte sogar im Krieg Seite an Seite mit ihnen gekämpft. Zudem hatte dieser Mann eine alternative zu Menschenblut gefunden… Snape war kein Monster. Er verdiente den Tod in Askaban nicht… Aber wie konnte er das Ministerium davon überzeugen?

Seufzend starrte Harry aus dem Fenster. Das Wetter hatte sich noch nicht gebessert… Seid Tagen regnete es wie aus Eimern.

Immer wieder griff der Brillenträger nach der Registrierungskarte des Slytherins. Grimmig starrte das Gesicht des Lehrers zu ihm hinauf. Doch egal wie lange er vor sich hinstarrte und grübelte, wollte Potter einfach keine Lösung einfallen.

Fünf Tage war es nun schon her seid seinem Besuch in Hogwarts. Nachdem er Severus Büro verlassen hatte, hatte er sich innerlich darauf geeinigt, dass er eine Woche bis zu seinem nächsten Besuch warten würde. Immerhin wollte er nicht riskieren, dass Snape ihn sofort wieder rausschmiss.

Also noch zwei Tage grübeln und die Fragen, die ihm auf der Seele brannten, immer und immer wieder in seinem Kopf durchkauen.

Während der Gryffindor so gedankenverloren Löcher in die Luft starrte, kam auf einmal ein Arbeitskollege in sein Büro gerannt.

„Potter! Merlin, Potter!“, rief er völlig außer Atem, „Du musst sofort zu den Zellen kommen! Wir haben einen Blutsauger erwischt! Das musst du dir ansehen!“

Schnell war der Mann auch wieder verschwunden. Unten im Ministeriumsgebäude waren etwa ein dutzend Zellen, zur Aufbewahrung der Verbrecher bis die Dementoren kamen um sie nach Askaban zu bringen.

Harrys Herz schlug wie verrückt… Sie hatten einen Vampir gefangen genommen. Obwohl der Auror wusste, dass es nicht sein ehemaliger Professor sein konnte war er schrecklich nervös.

Mit schnellen und leicht wackligen schritten, ging er in die unteren Etagen des Gebäudes. Schon als er den ersten Fuß ins Untergeschoss setzte, hörte er ein entsetzlichen Schreien und Fauchen.

Seine Hände waren schweißnass, als er bei den Zellen ankam. Da sah er ihn:

Einen jungen Mann, etwa Mitte zwanzig, mit einem drei tage Bart, braunem Haar und lässigen Klamotten.

Fünf Auroren klammerten sich an seine Arme und schleiften ihn zu einer der Zellen. Der Mann hatte seinen Mund weit aufgerissen und bleckte seine scharfen Eckzähne. Ein drohendes Fauchen entwich seinem Mund und seine Augen funkelten bedrohlich. Auch wenn sein äußeres bis auf die Zähne, genau dem eines normalen Menschen glich, war er sehr furcht einflössend.

Plötzlich riss der Vampir einen Arm los, brüllte etwas unverständliches auf einer fremden Sprache und schlug mit aller Kraft gegen die Steinmauer neben ihn. Diese bröckelte unter der Kraft des Schlages.

Harry schluckte. Merlin, dieser Kerl hatte Kraft und dass obwohl er eher mager aussah.

Und dieses Fauchen, diese fremde Sprache… Irgendwie konnte Harry nun die Beschreibungen aus den Büchern besser verstehen. Ein Vampir konnte tatsächlich wie ein Monster wirken…

Konnte Snape auch so sein?, fragte der Brillenträger sich nun. Da fiel ihm auch auf, dass er bei dem Tränkemeister nicht die typischen Eckzähne gesehen hatte…

Der Gefangene schrie und kämpfte mit aller Kraft. Vermutlich ahnte er, dass sein letztes Stündchen geschlagen hatte.

Doch ein, zwei Schockzauber später, lag der braunhaarige Mann bewusstlos am Boden und wurde in sein Gefängnis gesteckt.

„Wirklich beängstigend, oder?“, Ben stand auf einmal neben Harry, „Diese Viecher gehören echt weggesperrt.“

Potter hatte seinen blonden Arbeitskollegen nicht mal bemerkt, da machte er schon wieder Wortlos auf zurück in sein Büro…
 

Samstags Nachmittags, war die Woche Wartezeit, die Harry sich selbst auferlegt hatte, fast vorbei. Er konnte nicht länger warten… Er wollte jetzt mit Snape sprechen! Vor allem nach dem Vorfall mit dem Vampir im Ministerium…

Mit Vorfreude verließ der Auror sein Haus und apperierte zur Geländegrenze von Hogwarts.

Schon auf seinem Hinweg liefen ihm einige Schüler entgegen und wieder einmal erntete er verwunderte Blicke.

Gerade als er den Schlosseingang erreichte, traf Dumbledore und Professor McGonagall.

„Ah Harry! Wie schön dich wieder zu sehen!“, grüßte der Schulleiter und auch die Lehrerin begrüßte Potter freundlich.

Kurz erklärte der Brillenträger, dass er noch mal mit Snape sprechen müsse und verabschiedete sich recht schnell von den beiden. Natürlich nicht, ohne zu versprechen dass er sich das nächste Mal auf ein Butterbier mit ihnen treffen würde.

Etwas hastiger als gewollt ging der junge Mann seinen Weg zu den Kerkern. Es spielte sich das gleiche Szenario wie letzte Woche ab:

Ziemlich aufgeregt klopfte der Gryffindor an der Tür und wieder wurde ein unfreundliches „Herein!“ vom Inneren gerufen.

Mit einem freundlichen Lächeln betrat Harry den Raum und schloss die Tür hinter sich.

Severus, der vor dem Kamin saß und scheinbar gerade ein Buch gelesen hatte, rollte genervt mit den Augen.

„Sie schon wieder, Potter?“, knurrte er. „Kann ich nicht einmal in meiner Freizeit ruhe haben?“

„Tut mir Leid, Sir. Aber ich habe immer noch fragen.“, erklärte Harry, der sich nicht von dem gereizten Tonfall aus der Ruhe bringen ließ.

„Dann lesen sie ein Buch!“, bellte der Vampir.

Der Gryffindor schüttelte den Kopf: „In den Büchern finde ich nichts als Lügen.“

Mit einem lauten knall legte der Slytherin das Buch, welches er zuvor in den Händen gehalten hatte, auf den Tisch neben dem Sofa auf dem er saß.

Er schloss seine Hände zu Fäusten und verkrampfte sie so fest, dass die Haut der Hand noch weißer wurde.

Der Professor wirkte seltsam unruhig und vermied es Harry in die Augen zu sehen. Irgendwas stimmte da nicht…

„Alles in Ordnung, Sir?“, fragte Harry und ging auf den anderen Mann zu. Als er seine Hand ausstreckte um die Schulter des Lehrers zu berühren, sprang dieser panisch auf und wisch hastig mehrere Schritte zurück.

„Sind sie Wahnsinnig?!“

Potter erschrak, da Snape Stimme einen seltsam fauchenden Unterton bekommen hatte, wie bei dem anderen Vampir im Ministerium.

„Wa… Was ist denn los?“, der Auror verstand nicht, was gerade geschehen war.

Severus lehnte sich gegen die Wand hinter ihm. Seine Körperhaltung wirkte verkrampft und sein Atem ging schnell, als würde er schlecht Luft bekommen.

Nun fiel Harry auch auf die Erschöpft der Lehrer aussah.

„Ich hoffe Ihnen ist klar, dass Sie das Ding auf ihrem Hals auch zum denken benutzen können! Ich weiß es ist neu für Sie aber probieren Sie es ruhig aus, Potter!“, spottete der Tränkebrauer.

Der Gryffindor verschränkte beleidigt die Arme.

„Salazar…“, fluchte Severus, schloss kurz die Augen und erklärte dann: „Ich habe seid 6 Tagen nichts mehr getrunken und Sie hirnrissiger Gryffindor sind tatsächlich so dumm mir nahe zu kommen?!“

Der Mann drehte den Kopf zur Seite und murmelte leise: „Mit ihrem Blut… Verdammt.“

Harry zog erstaunt die Luft ein:

„Wie bitte?! Sie haben seid ganzen 6 Tagen nichts mehr getrunken? Müssen Sie nicht jeden Tag…“, weiter kam er nicht, da Snape sofort dazwischen knurrte:

„Natürlich muss ich jeden Tag trinken! Aber wenn ich es tue dann wird das Ministerium sofort auf mich aufmerksam! Dass waren Ihre Worte, Potter!“

Der Brillenträger fasste sich schockiert an denn Kopf:

„Aber ich habe Ihre Karte! Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich versuchen werde Ihnen zu helfen!“

„Ich will Ihre verdammte Hilfe aber nicht!“, bellte der Slytherin wütend.

„Dann werden Sie verdursten!“, meinte der Auror verzweifelt. „Seien Sie nicht so stur! Bitte lassen Sie mich doch helfen!“

Severus fixierte Harry mit seinem Blicken. Der Mann wirkte als wäre jeder Muskel in seinem Körper angespannt.

„Gryffindor Helferkomplex.“, fauchte er bedrohlich, „Ich brauche Ihre Hilfe nicht, Potter! Und jetzt verschwinden Sie aus meinen Räumen!“

„Aber…“, wollte der Auror widersprechen.

„RAUS!“, brüllte Snape nun und tatsächlich blieb dem anderen Mann nichts anderes übrig als zu verschwinden.
 

Wütend stampfte Harry nach draußen. Wie konnte man nur so schrecklich starköpfig sein? Er hatte doch nur helfen wollen?! Aber er würde nicht so leicht aufgeben… Nein, er würde dem Slytherin helfen, ob dieser wollte oder nicht…

Aber wie konnte er das tun, wenn dieser sich jetzt weigerte überhaupt zu trinken? Das wäre doch sein Ende! So etwas konnte und wollte Harry nicht zulassen…

Ohne auf seine Umwelt zu achten stürmte er zur Apperiergrenze. Mittlerweile regnete es wieder in strömen.

Als er, nach dem Apperieren, wenige Meter vor seinem Haus in einer abgelegenen Gasse ankam, hatten die schwarzen Wolken die Sonne völlig verschluckt und es wirkte fast so als wäre es Nacht.

Enttäuscht über den Ablauf seines Besuches, seufzte Harry laut.

Plötzlich hörte er Schritte. Als er sich jedoch umsah, entdeckte er niemanden. Aus Vorsicht griff er nach seinem Zauberstab.

Nirgendwo war eine Menschenseele zu sehen.

Fast hätte Harry seinen Zauberstab auch wieder weggepackt, da hörte er Stimmen hinter sich.

„Wen haben wir denn da? Harry Potter?“

Blitzschnell drehte sich Harry um und sah sich umzingelt von drei Gestalten.

Zwei Männer und eine Frau. Alle schwarz gekleidet mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen. Sie umkreisten den Gryffindor, sodass dieser sich an die Wand gedrängt sah.

Sofort erkannte Harry ihre spitzen Eckzähne. Vampire…

„Was wollt ihr?!“, knurrte Potter ernst und richtete seinen Zauberstab auf sie.

„Oh weißt du, wir haben gehört dass das Ministerium eine Aktion gegen Vampire gestartet hat…“, brummte die Frau scheinbar vergnügt. „Und du, Harry Potter, Retter der Zaubererwelt und Ober – Auror hattest da bestimmt deine Finger im Spiel…“

„… Das finden wir gar nicht Lustig!“, fauchte einer der Männer.

Harry machte sich angriffsbereit, doch er wusste dass er gegen drei Vampire keine Chance hatte… Allein für einen brauchte man fünf Männer.

Die Vampire machten sie ebenfalls angriffbereit und der Gryffindor sah schon sein Leben an sich vorbei ziehen…

Gerade als die Drei losstürzen wollten, hinderte sie eine weitere schwarze Gestalt daran.

Diese stand jedoch nun genau vor Harry. So urplötzlich aus dem nichts…

„Lasst eure dreckigen Pfoten von ihm!“, fauchte die Gestalt in genau der gleichen unmenschlichen Art wie die Drei vor ihm.

Harry traute seinen Augen kaum… Snape? Warum war er hier? Wie war er so schnell hier hin gekommen?

Und noch etwas erstaunte den Auror: Der Tränkemeister hatte wie die anderen Vampire seine spitzen Fangzähne gebleckt und wirkte hundertmal bedrohlicher als sonst…

„Wen haben wir denn da?“, lachten die Drei Blutsauger, „Bist du nicht Severus Snape? Von dir haben wir gehört! Ernährst dich von Tieren wie ein dreckiger Straßenkater!“

„Abschaum!“, fauchte die Frau und die anderen Beiden stimmten mit ein.

„Wenigstens hab ich noch einen funken Moral in mir! Ihr seid der Abschaum! Gebt euren Trieben nach wie irgendwelche Barbaren!“, Severus Stimme wirkte tiefer und Furchteinflößender als alles was Potter je in seinem Leben gehört hatte.

Fast wären die Vampire übereinander hergefallen, da Apperierte eine weitere Person hinzu: Dumbledore.

„Genug jetzt.“, sprach der alte Mann ernst.

Die drei Blutsauger sprachen etwas auf dieser seltsamen Sprache und disappierten davon.

Erleichtert seufzte Harry auf. Selbst diese Kreaturen hatten Respekt vor Albus Dumbledore.

Auch Snape schnaufte erleichtert.

„Woher wussten Sie dass ich hier bin? Warum sind Sie überhaupt hier?!“, platzte es sofort aus dem Auror heraus.

„Vampire können einander spüren, auch über große Entfernungen… Ich habe eine Gruppe von drei Stück gespürt. Das ist mehr als ungewöhnlich, denn wir sind Einzelgänger… Ich bin dem also nachgegangen und habe Sie gefunden.“, erklärte der Slytherin mit einer leisen Stimme.

Dumbledore lächelte Harry milde an:

„Ich habe Severus verschwinden sehen und bin ihm gefolgt. Ich hatte im Gefühl, dass etwas passieren würde.“

Der Brillenträger wollte gerade seinen Dank aussprechen, da taumelte Snape auf einmal zur gegenüberliegenden Wand und ließ sich dort kraftlos zu Boden fallen.

„Severus was ist los?!“, Albus eilte besorgt zu dem Tränemeister, dessen Hände unkontrolliert zitterten. Er regierte nicht mal auf die Frage des Schulleiters.

„Severus!“, rief der Grauhaarige nochmals, „Wann hast du das letzte Mal getrunken?!“

Harry kam ebenfalls näher und erklärte: „Er hat mit gesagt vor 6 Tagen…“

Dumbledores verstörter Gesichtsaudruck konnte nichts Gutes bedeuten…
 

Kapitel ende ^^

Armer Severus >__< Was wird er wohl jetzt tun?

Hm… Mal sehen *fg*

Zumindest ist jetzt mal klar, dass Dumbledore über alles bescheid weiß… Der Kerl weiß immer alles XD

Na ja bis zum nächsten Kap.

*kekse verteilt*

Lebenssaft

The Unforgiven
 

4. Lebenssaft
 

„Abschaum!“, fauchte die Frau und die anderen Beiden stimmten mit ein.

„Wenigstens hab ich noch einen funken Moral in mir! Ihr seid der Abschaum! Gebt euren Trieben nach wie irgendwelche Barbaren!“, Severus Stimme wirkte tiefer und Furchteinflößender als alles was Potter je in seinem Leben gehört hatte.

Fast wären die Vampire übereinander hergefallen, da Apperierte eine weitere Person hinzu: Dumbledore.

„Genug jetzt.“, sprach der alte Mann ernst.

Die drei Blutsauger sprachen etwas auf dieser seltsamen Sprache und disappierten davon.

Erleichtert seufzte Harry auf. Selbst diese Kreaturen hatten Respekt vor Albus Dumbledore.

Auch Snape schnaufte erleichtert.

„Woher wussten Sie dass ich hier bin? Warum sind Sie überhaupt hier?!“, platzte es sofort aus dem Auror heraus.

„Vampire können einander spüren, auch über große Entfernungen… Ich habe eine Gruppe von drei Stück gespürt. Das ist mehr als ungewöhnlich, denn wir sind Einzelgänger… Ich bin dem also nachgegangen und habe Sie gefunden.“, erklärte der Slytherin mit einer leisen Stimme.

Dumbledore lächelte Harry milde an:

„Ich habe Severus verschwinden sehen und bin ihm gefolgt. Ich hatte im Gefühl, dass etwas passieren würde.“

Der Brillenträger wollte gerade seinen Dank aussprechen, da taumelte Snape auf einmal zur gegenüberliegenden Wand und ließ sich dort kraftlos zu Boden fallen.

„Severus was ist los?!“, Albus eilte besorgt zu dem Tränemeister, dessen Hände unkontrolliert zitterten. Er regierte nicht mal auf die Frage des Schulleiters.

„Severus!“, rief der Grauhaarige nochmals, „Wann hast du das letzte Mal getrunken?!“

Harry kam ebenfalls näher und erklärte: „Er hat mit gesagt vor 6 Tagen…“

Dumbledores verstörter Gesichtsaudruck konnte nichts Gutes bedeuten…
 

„6 Tage sind viel zu lang.“, murrte Dumbledore nachdenklich. „Warum hat er das getan?“

Harry schluckte schwer.

„Ähm… Ich habe ihn vor dem neuesten Programm des Ministeriums gewarnt. Sie wollen alle Vampire vernichten und spüren sie auf, sobald sie jemandem beißen…“

Albus schaute entsetzt und angewidert zugleich, doch Harry erzählte weiter:

„Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn ein paar Tage decken könnte! Und außerdem habe ich ihm geraten das Land zu verlassen, aber er wollte einfach nicht auf mich hören! Meine Hilfe wollte er auch nicht!“

Der Schulleiter kraulte in Gedanken vertieft seinen langen, weißen Bart.

„Ich sehe keine andere Möglichkeit ihm zu helfen, als ihm jetzt sofort die Möglichkeit zum trinken zu geben… Nur woher sollen wir auf der Stelle ein Tier finden dass groß genug ist?“

Severus Augen waren geschlossen und sein Atem ging schwer.

Der Auror wusste, dass der Mann sofort Hilfe brauchte…

Unsicher sah er sich um, jedoch fand er nicht mehr als ein paar alte Müllhaufen. Vermutlich wären die Ratten, die in diesen hausten, zu klein und zu schwer zu fangen…

Aus den schwarzen Wolken über ihnen brach immer mehr Regen und durchnässte ihre Kleidung. Ein angenehmer Regenduft schlich sich in Harrys Nase, gemischt mit dem bitteren Duft der Abwasserkanäle.

Potters Herz klopfte so laut und Wild, dass er glaubte jeder müsse es hören...

Und da kam ihm die Idee.

Hastig schritt Potter auf seinen ehemaligen Professor zu und fragte:

„Wie wird man ein Vampir?“

Snape war so erschöpft und zu geschwächt um auf die Frage zu reagieren, aber Harry ließ nicht locker:

„Wird man durch einen bloßen Biss zum Vampir?!“, fragte er nun lauter und energischer, so wie er es tat, wenn er einen Verbrecher verhörte.

„Sagen Sie es mir!“, zusätzlich rüttelte er ein wenig an Snapes Schulter.

Dieser öffnete schwerfällig die Augen und murmelte leise:

„Nein… Du müsstest nach dem Biss das Blut deines Beißers trinken…“

Harry schnaufte ungeduldig:

„Verstehe.“, er verstärkte den Griff um Severus Schulter und fragte: „Wenn Sie beißen, stirbt das Opfer automatisch? Könnten Sie auch trinken ohne zu töten?!“

„Ich könnte…“, hauchte der Slytherin und spürte wie scheinbar mit jedem Wort immer mehr Kraft aus ihm ging, „Aber es ist schwer rechtzeitig…“, er schnappte nach Luft, „… mit dem trinken aufzuhören…“

Potter holte tief Luft und wiederholte die Informationen:

„Wenn Sie beißen aber rechtzeitig ablassen und nicht alles trinken, geschieht dem Opfer nichts?“

Energielos nickte der Tränkemeister zur Bestätigung.

Dumbledore verstand was der junge Mann vorhatte:

„Harry! Bist du sicher, dass du es riskieren willst?“

Zögerlich nickte der Auror und meinte:

„Ich will nicht zulassen dass Professor Snape stirbt, nur weil das Ministerium eine seltsame Eingebung hatte… Er ist kein Monster.“

„Ich weiß…“, seufzte der Schulleiter und trat einen Schritt zurück um Harry gewähren zu lassen.

Der Brillenträger kniete sich breitbeinig über den, am Boden kauernden, Vampir.

Anschließend nahm er dessen Gesicht mit beiden Händen, sodass er ihn ansehen musste.

Harry versuchte den Lehrer beruhigend anzulächeln:

„Sie brauchen Blut, Sir… Beißen Sie mich.“, murmelte der junge Zauberer, fügte aber noch hinzu:

„Aber bitte nicht umbringen.“, mit einem scherzhaften, dennoch ernst gemeinten, Unterton.

„Nein…“, knurrte Snape leise, „Ich kann nicht rechtzeitig aufhören….“

„Doch können Sie!“, sagte Potter laut, „Ich vertraue Ihnen!“

Severus wusste nicht was er tun sollte. Wie konnte der Bengel nur so ungemein naiv sein?

Doch der Slytherin wusste genau, dass wenn er nicht sofort etwas trank, sterben würde.

Sein Überlebenswille siegte schließlich über den Verstand.

Mit zittrigen Fingern griff er an Harrys Schultern und brachte ihn dazu, seinen Kopf zur Seite zu legen.

Snape spürte wie Potters Lebenssaft in dessen Adern rauschte, konnte es hören, riechen, förmlich auf der Zunge schmecken… Es vernebelte seinen Verstand völlig, nahm ihn ein wie eine Droge.

Severus legte zunächst seine Lippen an diese verführerische Halsschlagader und sog den Duft von Harrys Haut ein.

Dann hielt er es nicht länger aus und jeder Zweifel war verworren… Mit einem plötzlichen Ruck rammte Snape seine Fangzähne in das empfindliche Fleisch.

Sofort floss der rote Saft in seinen Mund und Snape fühlte sich wie berauscht als er jeden einzelnen köstlichen Tropfen trank. Ihm war als wäre seine Umwelt nicht, mehr vorhanden…

Harry erstarrte. Der unerwartete Schmerz lähmte seinen kompletten Körper.

Er hörte sein Herz, wie Trommeln schlagen und vor seinen Augen verschwamm die Welt.

Jedoch veränderte sich das Gefühl… Der anfängliche Schmerz verwandelte sich in eine unvergleichliche Wonne….

Er hörte das Saugende Geräusch und mit jedem neuen Schluck den Snape tat, fühlte Harry einen neuen aufregenden Stromstoß durch seinen Körper.

Jeder Schluck war wie ein Mini-Orgasmus… Schnell wanderten diese Stromstöße zwischen Potters Beine. Das Gefühl dass Snape sein Blut trank, dass etwas von seinem Saft jetzt in Snapes Adern floss…

Harry dachte er müsse gleich den Verstand verlieren. Nie hatte er jemals etwas so aufregendes Erlebt. Er fühlte sich so lebendig. Aber in seinem Kopf begann auf einmal ein schmerzhaftes Summen… Es wurde immer lauter, doch ihm entwich kein Laut des Schmerzes.

„Severus! Severus genug!“, hörte er Dumbledores Stimme, die wie von ganz weit weg klang.

Dann wurde der Auror grob nach hinten geschubst und knallte Hart auf den nassen Steinboden.

Verwirrt fasste er sich an den Kopf und sah zu Severus.

Der Slytherin atmete immer noch schwer, doch er sah ungewöhnlich erfrischt und Gesund aus. Seine Haut schien nicht mehr so unnatürlich blass, selbst seine Haare wirkten weniger fettig.

Noch immer erkannte man die Spitzen Zähne, die nun vom Blut rot gefärbt waren.

Das Summen in Harrys Kopf nahm stetig ab. Der Schmerz war wie weggeblasen.

„Ich hätte fast nicht stoppen können…“, keuchte Snape, sichtlich bedauernd.

Der Brillenträger rappelte sich auf und strich sich die feuchten Haare aus dem Gesicht:

„Aber Sie haben gestoppt.“

„Ja…“, schluckte der Lehrer und mit einem Mal waren seine Zähne plötzlich wieder völlig normal.

Die Beine des Aurors fühlten sich wacklig an und ihm war etwas schwindelig… Doch ansonsten ging es ihm ungewöhnlich gut. Als er an die Stelle faste, an der Snape ihn gebissen hatte, spürte er die kleinen Bissmahle, die jedoch scheinbar schon eine Kruste gebildet hatten.

Der Slytherin stand nun schnell wieder auf beiden Beinen und klopfte sich den Dreck von der Robe.

Unsicher schaute er zu seinem ehemaligen Schüler und murmelte:

„Ich denke ich sollte Ihnen danken Potter…“

Harry grinste zufrieden mit sich selbst: „Schon in Ordnung.“, lachte er, „War bloß wieder mein Gryffindor Helferkomplex.“

Auch Dumbledore begann zu lachen und Snape seufzte scheinbar ungemein erleichtert.

Der Schulleiter legte eine Hand auf Potters Schulter und sagte:

„Das war sehr tapfer und selbstlos von dir, mein Junge. Ich bin stolz auf dich.“

Harry spürte wie ihm ganz warm ums Herz wurde. Dieses Gefühl des Stolzes hatte er schon fast vergessen…

Albus erklärte, dass er noch etwas zu erledigen hatte und apperierte weg.

Gerade als Severus ebenfalls verschwinden wollte, hielt ihn Potter davon ab:

„Sir? Sie müssen mir etwas erklären.“, begann er, „Warum… Warum war der Biss nicht schmerzhaft? Ganz im Gegenteil… Es hat sich angenehm angefühlt.“

Angenehm war noch weit untertrieben. Es war vermutlich das Beste was Harry jemals gespürt hatte und jetzt wüsste er gerne warum er so gefühlt hatte.

Severus schien die Frage irgendwie unangenehm:

„Ein Aphrodisiakum.“, brummte er, „So wie eine Schlange ihre Beute mit ihren Giftzähnen lähm, ist es bei Vampiren ein Berauschendes Mittel…“

Der Brillenträger schluckte. „Verstehe…“, und noch etwas drängte sich in sein Neugieriges Wesen: „Was werden Sie jetzt tun? Sie müssen einen Weg finden regelmäßig zu trinken.“

„Lassen Sie das mal meine Sorge sein, Potter.“, fauchte der Mann in üblicher Feindseeligkeit und disappierte davon.

Zwar war Harry sowieso bis auf die Knochen durchnässt, trotzdem eilte er schnellen Schrittes dem Regen davon und betrat sein Apartment.

Mit zittrigen Fingern griff er nach seinem Zauberstab und sprach einen Zauber, der seine Kleidung trocknete.

Im inneren seines Apartments war es Stockfinster und kalt. Sie Stille fühlte sich unangenehm an und ließ seine Nackenhaare zu berge stehen.

Rasch entzündete der Mann ein Feuer im Kamin und drehte das Radio auf volle Lautstärke.

In ihm drin herrschte eine ungewohnte Unruhe. Er wollte nicht sitzen, nicht stehen. Wollte lachen und weinen zugleich… Was war los mit ihm?

Kopfschüttelnd ging Harry zu seinem Kühlschrank und starrte in dessen Leere.

Da war nichts weiter als ein verschimmelter Früchtequark, Butter und eine Flasche Rotwein.

Resignierend nahm er die Flasche zur Hand, entfernte den Korken und trank fast die Hälfte mit einem Schluck aus.

Genau das hatte er jetzt gebraucht.

Harry drehte die Lautstärke des Radios noch höher, als er einen seiner Lieblingssongs hörte. Er begann, wie in alten Teenagertagen, albern durch die Wohnung zu tanzen.

Er musste sich jetzt einfach irgendwie bewegen, auch wenn sein Kopf nicht aufhörte sich zu drehen.

Immer wieder setzte er die Flasche an seinen Mund und trank. Die süßliche Geschmack des Weines und die rote Farbe ließen ihn darüber nachdenken wie Snape wohl sein Blut geschmeckt hatte.

„Guten Durst!“, wünschte er laut seinem Selbst und trank den letzten Rest.

Die leere Falsche landete scheppernd in irgendeiner Ecke und Harry ließ sich auf sein Sofa fallen, nahm eines der Kissen und drückte es fest an sich.

Der Brillenträger schloss seine Augen und versuchte sich an das Gefühl zu erinnern… Diese Stromstöße, die ihn in Ekstase versetzten mochten…

Allein die Erinnerung an den Anblick von diesen Fangzähnen, verpasste Harry eine Gänsehaut.

Er fühlte sich wie auf Entzug, dieses Gefühl der Leere nach einem Rausch… Diese Rastlosigkeit und der Wunsch nach mehr.

Erneut stand er auf, schaltete das Radio wieder aus und ging nach draußen. Der Regen hatte aufgehört, aber nicht ohne eine bittere Kälte dazulassen.

Es störte den jungen Mann nicht, der nun ziellos durch die Nacht wanderte.

Unterwegs kaufte er sich noch mehr Rotwein. Die Flaschen wurde eine nach der anderen geleert, während der Auror sehnsüchtig den Mond anstarrte. Auf der Straße war mittlerweile niemand mehr.

Seine Schritte wurden immer schwankender und vermutlich war es unklug jetzt hier draußen rum zu rennen, wo er sich doch gerade scheinbar ein paar Feinde gemacht hatte…

„Ach egal!“, lallte er zu sich selbst.

Als auch der letzte Tropfen Alkohol seine Speiseröhre gekitzelt hatte, setzte sich der frierende, betrunkene ´Held der Zaubererwelt´ an eine Laterne und schlief zwischen Müll und Ratten ein.
 

Am nächsten Morgen wurde Harry durch den Gestank seines eigenen Atems geweckt.

Sein Kopf dröhnte fürchterlich und er fror wie noch nie in seinem Leben.

„Merlin…“, fluchte er und stand wankend auf. War wohl gestern doch zu fiel des Guten gewesen… Mal wieder.

Angeekelt strich er sich die Reste von vergammelten Spagettis vom Pullover und schlurfte nach Hause.

Das Gefühl der Leere verschwand nie… Egal wie viel er Trank oder was er tat. Außer… Außer wenn er gerade als Buffet für einen Blutsauger diente.

Ein Trauerspiel, dachte der Auror.

Was sollte er denn machen? Er konnte sich ja schlecht als All-you-can-eat Vampir-Snack anbieten, immer dann wenn es ihm schlecht ging.

Zuhause stellte er sich unter die Dusche und genoss das Gefühl von heißem Wasser auf seinem durchgefrorenen Körper.

Missmutig betrachtete er die Narben, die er sich in unzähligen Kämpfen eingefangen hatte.

Harry war des Kämpfens müde. Er hatte seinen Beruf, sein Leben einfach satt. Und die Sache mit Snape ließ ihn auch nicht mehr in Ruhe.

Gab es denn da keine Möglichkeit, dass alles zu ändern?

Harry wusste, dass es nicht mehr so weiter gehen konnte. Er musste etwas in seinem Leben ändern, oder er würde für immer unglücklich bleiben.

Nur wie sollte er damit beginnen?
 

Kapitel ende.

Ja, das Trauerspiel des Helden ^^ Hm, ich mag diese nachdenkliche Seite an Harry. *drop*

Würde mich über Feedback freuen.

Bis zum nächsten Kap *wink*

Geschichten

The Unforgiven
 

5. Geschichten
 

Am nächsten Morgen wurde Harry durch den Gestank seines eigenen Atems geweckt.

Sein Kopf dröhnte fürchterlich und er fror wie noch nie in seinem Leben.

„Merlin…“, fluchte er und stand wankend auf. War wohl gestern doch zu fiel des Guten gewesen… Mal wieder.

Angeekelt strich er sich die Reste von vergammelten Spagettis vom Pullover und schlurfte nach Hause.

Das Gefühl der Leere verschwand nie… Egal wie viel er Trank oder was er tat. Außer… Außer wenn er gerade als Buffet für einen Blutsauger diente.

Ein Trauerspiel, dachte der Auror.

Was sollte er denn machen? Er konnte sich ja schlecht als All-you-can-eat Vampir-Snack anbieten, immer dann wenn es ihm schlecht ging.

Zuhause stellte er sich unter die Dusche und genoss das Gefühl von heißem Wasser auf seinem durchgefrorenen Körper.

Missmutig betrachtete er die Narben, die er sich in unzähligen Kämpfen eingefangen hatte.

Harry war des Kämpfens müde. Er hatte seinen Beruf, sein Leben einfach satt. Und die Sache mit Snape ließ ihn auch nicht mehr in Ruhe.

Gab es denn da keine Möglichkeit, dass alles zu ändern?

Harry wusste, dass es nicht mehr so weiter gehen konnte. Er musste etwas in seinem Leben ändern, oder er würde für immer unglücklich bleiben.

Nur wie sollte er damit beginnen?
 

Es vergingen ganze drei Tage… Drei Tage an denen Harry es nicht schaffte zur Arbeit zu gehen. Drei Tage an denen er nur zuhause saß und trank…

Immer und immer wieder starrte er auf Snapes Registrierungskarte. Harry suchte nach Antworten, doch er fand keine.

„Was soll ich nur tun?“, fragte er sich selbst und strich sich dabei seine mittlerweile wieder fettigen Haare aus dem Gesicht.

Seufzend wälzte er sich in seinem Bett von einer Seite auf die andere. Er hatte den drang etwas zu tun und sich zu bewegen, aber ihm fehlte die Motivation.

Erst als sein Magen knurrte, schaffte er es sich aus seinem Bett zu erheben und bei einem Kobold- Lieferservice etwas Essbares zu bestellen.

Als einer der Kobolde mit der Lieferung vor seiner Tür stand und Harry ihm das Geld in die Hand drückte, machte selbst das unansehnliche Wesen ein angeekeltes Gesicht.

Mit einem Schulterzucken knallte der Auror die Tür wieder zu und aß das Bestellte ungesund schnell.

Anschließend legte er sich wieder ins Bett. Dass seine Eule ziemlich verzweifelt schuschuhte und ihm endlich den Brief geben wollte, den sie in ihrem Schnabel trug, bemerkte der Mann nicht.

Es musste später Nachmittag gewesen sein, denn die Sonne sank langsam gen Horizont, als es laut an der Tür klopfte.

Harry hatte das Gefühl sein Schädel müsste platzen. Das letzte Glas Feuerwhisky hätte er nicht trinken sollen…

Mit leicht schwankenden Schritten ging der Brillenträger zur Tür und öffnete sie mies gelaunt.

„Oh…“, entwich es Harry, als er in die schwarzen Augen seines ehemaligen Professors sah.

„Mr. Potter?“, brummte Snape mit hochgezogener Augenbraue, „Sie wirken überrascht? Haben Sie meinen Brief nicht bekommen?“

„B-Brief?“, stammelte der Brillenträger nervös und schaute nach hinten zu seiner Eule, die ihn vorwurfsvoll ansah. Tatsächlich hatte sie einen Brief im Schnabel…

„Hab ich nicht bemerkt…“, unsicher lächelte Potter dem Vampir entgegen.

„Soso.“, knurrte Severus ungeduldig, „Sie haben also nicht bemerkt, dass ihre Eule seid gestern mit einem Brief auf sie wartet?“, der Mann schüttelte den Kopf.

Harry trat von der Tür weg und bat Severus herein.

Der Slytherin betrat das Apartment und verzog gleich das Gesicht. Hier wurde eindeutig seid Tagen nicht mehr gelüftet. Überall lag Müll und ungewaschene Kleidung.

„Nett.“, kommentierte der Mann die Räumlichkeiten, mit eindeutigem Zynismus in der Stimme.

Dem Gryffindor war bewusst in was für einem schlechten Zustand sein Zuhause war und eigentlich war es ihm normalerweise egal… Aber nun schämte er sich. Hastig öffnete er ein Fenster und schnappte sich ein paar der Klamotten, um sie in einem Schrank zu verbergen.

„Achten Sie bitte nicht auf die Unordnung…“, bat Harry kleinlaut und musste sich bemühen, seine Kopfschmerzen zu unterdrücken.

Snape setzte sich auf das Sofa, welches in Harrys Wohnzimmer stand, überschlug grazil seine Beine und wartete bis der andere Mann, mit seinen verzweifelten Aufräumbemühungen, fertig war.

„Ähm. Ich habe den Brief nicht gelesen…,“, begann der Auror schließlich und setzte sich neben den Slytherin. „Also was führt Sie her?“

Ein genervtes Seufzen entrann Severus Lippen:

„Ich Schulde Ihnen was, Mr. Potter.“, erklärte er, „Sie haben mir etwas von Ihrem Blut gegeben um mich zu retten und das obwohl es für Sie ein Risiko war…“

Gerade als Potter Widerworte geben wolle, sprach Snape einfach ungeniert weiter:

„Sie sagten mir Sie hätten Fragen.“, der Vampir zuckte, scheinbar desinteressiert, mit den Schultern, „Jetzt bin ich hier um diese zu beantworten.“

Harry schluckte schwer. Die Erinnerung an den Biss ließ sein Herz schneller schlagen und sein schmerzender Kopf verweigerte ihm das denken.

Jetzt hatte er endlich die Möglichkeit einen waschechten Vampir alle Fragen zu stellen die ihm einfielen… Und er hatte einen Mordskater!

Konnte es noch schlimmer kommen?

„Nun ja…ähm…“, mit aller Kraft versuchte sich der Brillenträger auf die Fragen zu konzentrieren, „Ist es nicht so, dass…“, er atmete einmal tief durch und versuchte die Frage richtig zu formulieren:

„Blut ist das einzige Nahrungsmittel eines Vampirs, oder?“

Snape nickte zustimmend.

„Wie können Sie dann mit Menschen zusammen leben? Ich meine, wenn ich den ganzen Tag von laufenden Hamburgern umgeben währe, würde ich sie irgendwann essen wollen!“, stellte Harry fest.

Ein leichtes Schmunzeln huschte über Severus Lippen: „Sehr netter Vergleich, Potter.“

Der Tränkemeister verschränkte die Arme und erklärte: „Es ist alles eine Frage der Selbstbeherrschung. Natürlich ist es schwer, aber ich ziehe diese Schmach, dem Leben als völliger Außenseiter der Gesellschaft, vor. Das Leben als Zauberer hat viele Annehmlichkeiten die ich nicht missen möchte.“

Potter runzelte die Stirn: „Warum denken dann so viele Vampire komplett anders als Sie?“

Snape schien einen Moment so, als wäre er traurig, bis er meinte:

„Die anderen meiner Art sind nicht mehr als Tiere… Sie folgen nur ihrem Natürlichen Drang zu fressen. Ihnen ist alles andere egal… Zauberei, Kunst, Wissen, sogar Liebe interessiert sie nicht. Ein zusammenleben mit Menschen ist ihnen nicht möglich.“

Der Auror lauschte Severus Worten wie gebannt und rückte unbewusst ein bisschen näher:

„Tatsächlich?“, staunte er, „Also haben diese Bücher nicht ganz unrecht?“, murmelte er mehr zu sich selbst, aber der Professor wusste was er meinte.

„Ja.“, grummelte Severus, „Vampire sind Monster…“

Energisch schüttelte Harry den Kopf: „Sie sind nicht wie die…“

„Wer weiß?“, der Tränkemeister wendete seinen Blick zum Fenster und starrte in die Ferne, „Wenn ich meinen Drang irgendwann nicht mehr unterdrücken kann… Vielleicht werde ich dann auch wie die anderen?“

Potter wurde klar, dass Snape sich wirklich Sorgte sein Leben wie er es kannte, aufgeben zu müssen. Außerdem meinte Harry auch herausgehört zu haben, dass der andere Mann scheinbar nicht unbedingt freiwillig zu einer Kreatur der Nacht geworden war. Die Sehnsucht in dessen Stimme verriet ihm, dass er vermutlich glücklicher als Mensch wäre…

„Das glaube ich nicht.“, sprach der Auror ihm Mut zu, „Sie waren schon immer ein Dickschädel.“

„Potter! Vergessen Sie nicht mit wem Sie hier sprechen! “, zischte Snape sauer, konnte dem Brillenträger aber nicht wirklich böse sein. Er verstand, was Harry ihm damit sagen wollte.

„Vampire waren jedoch nicht immer so…“, begann Severus, nach einer Weile des Schweigens, „Ich bin selbst noch nicht lang genug einer von denen um alles zu wissen, aber ich habe Geschichten gehört.“

„Geschichten?“, hackte Harry nach.

„Es heißt einst, vor vielen tausend Jahren, herrschten die Vampire über die anderen Lebensformen. Sie sollen ganze Städte zu ihren Gunsten errichtet haben und selbst die Zauberergemeinschaft unterdrückt haben…“

„Aber wie ist das Möglich, wenn sie, wie Sie sagten, nur ihrem Fressdrang folgen und doch Einzelgänger sind? Und wie können die Vampire sogar Zauberer unterworfen haben?“, fragte Potter gespannt und seine Kopfschmerzen waren wie weggeblasen. Das hier war viel zu spannend um sich jetzt von irgendetwas ablenken zu lassen.

„Ich weiß es nicht.“, gestand Severus, „Ich habe bloß diese Geschichten gehört. Vermutlich waren frühere Vampire zivilisierter und klüger… Aber diese Macht wurde gestürzt, also müssen die Anderen eine Schwachstelle entdeckt haben. Deswegen könnte es sein, dass sich die Vampire über die Jahrhunderte so zurückentwickelt haben und wieder bei einem Barbarenleben angekommen sind.“

Während der Auror gebannt zuhörte, viel ihm auf dass Severus Hände zitterten. Es dauerte eine Weile, bis Harry begriff:

„Sagen Sie mir bitte nicht, dass sie seid unserem letzten zusammentreffen nichts mehr getrunken haben…“

Der Slytherin schaute etwa verdutzt, über den plötzlichen Themenwechsel, drein und knurrte dann:

„Wie ich schon zigmal erwähnt habe: Es ist nicht Ihre Angelegenheit, Potter!“

Harry schaute den Vampir verständnislos an:

„Ich wette Sie haben sich nicht einmal die Mühe gemacht nach einer Alternative zu suchen!“, fauchte er.

„Natürlich habe ich gesucht! Aber da gibt es nur einen kleinen Haken: Woher soll ich Blut bekommen, ohne jemanden zu zwingen? Zwingen bedeutet ich müsste mein Opfer töten! Und töten bedeutet Askaban!“, zischte der Vampir laut zurück.

Potter sprang auf, machte einen Schritt auf Snape zu und griff grob nach dessen Arm:

„Dann müssen Sie sich wohl solange bei mir bedienen, bis wir einen anderen Ausweg gefunden haben!“, der junge Mann schaute ernst, doch in seinem Inneren herrschte das pure Chaos. Er wusste, dass seine Absichten Egoistisch waren, denn er wollte wieder diesen Rausch spüren… Dieses unglaubliche Verlangen…Alles in ihm schrie förmlich danach.

„Sind Sie wahnsinnig?!“, Snape wirkte erschrocken und versuchte seinen Arm loszureißen. Es wollte ihm jedoch nicht gelingen.

Der Brillenträger beugte sich über den Mann und meinte genervt:

„Lassen Sie mich Ihnen doch endlich helfen!“

Als Harry näher an Severus kam, verzog dieser sein Gesicht:

„Verdammt Potter, Sie stinken schlimmer als Hagrid!“

In Harrys Brust zog sich etwas schmerzhaft zusammen. Snapes Worte trafen ihn hart, auch wenn er sich wunderte warum…

Mit einem Gesicht das keine Gefühle verriet, ließ er von dem Professor ab.

Der Tränkemeister stand augenblicklich auf beiden Beinen und knurrte kurz:

„Ich sollte besser gehen…“, und war auch schon bald aus dem Apartment verschwunden.

Potter nahm sich den nächst besten Gegenstand und schmiss ihn wutentbrannt an die Wand.

„Scheiße!“, rief er laut aus und stampfte mit dem Fuß auf den Boden.

Warum, bei Merlin, traf es ihn so hart wenn Snape etwas Gemeines sagte? Das hatte er doch schließlich während seiner Schulzeit dauernd getan, oder?

Aber Harry war kein Schüler mehr… Das alles lag 20 Jahre zurück. Er war mittlerweile ein Mann geworden…

Und jetzt verletzte es ihn wenn die alte Fledermaus zu ihm sagte er würde stinken…

Nun, tatsächlich hatte er sich die letzten drei Tage nicht mehr geduscht, geschweige denn die Kleidung gewechselt. Warum auch? Es interessierte ihn ja nicht was andere dachten. Oder zumindest hatte Harry geglaubt dass er so empfand.

Er schaute sich betrübt in seiner Wohnung um. Überall Dreck…

Mit einem lauten Seufzen griff der Mann nach seinem Zauberstab und führte ein paar Haushaltszauber aus. Nachdem das Apartment wieder einigermaßen ordentlich aussah, schnappte er sich ein paar Frische Sachen. Ein dunkelrotes Shirt, eine Jeans und ein paar frische Socken.

Anschließend stieg er unter die Dusche…

Harry fühlte sich schmutzig und er wollte dieses Gefühl schlicht loswerden. Ständig flüsterte er sich selbst zu, dass er das hier nicht wegen Snape tat.

Er wusch sich hastig und stieg schnell wieder aus der Duschkabine heraus. Die neue Kleidung duftete noch nach diesem Waschpulver das er immer benutzte…

Einen Moment lang betrachtete er sich im Spiegel.

Ja, Harry hatte eindeutig auch schon mal bessere Tage gesehen.

Seine Haare trocknete er mit einem Zauber und dann putzte er sich die Zähne.

Der Auror verließ das verhasste Badezimmer wieder und ging in seine Küche. Der Kühlschrank war immer noch leer…

Vielleicht sollte er mal einkaufen gehen?

Der Brillenträger beschloss, diesen spontanen Anfall von Motivation, zu nutzen und zum nächst gelegenen Supermarkt zu gehen.

Während er sich seine Schuhe anzog, dachte er wieder an Snapes von Ekel verzerrtes Gesicht…

Harry hatte nie gewollt, dass sich irgendwer vor ihm ekelte. Vielleicht hätte er seine Hygiene doch nicht so schleifen lassen sollen… Vielleicht hätte er dann auch mal jemanden kennen gelernt und würde nicht, wie jetzt, alleine in seiner großen Wohnung hocken.

Der junge Mann verließ das Gebäude und ging die Straße runter zum Supermarkt.

Die Luft schien ihm frisch und klar und nicht so muffig wie in seinem Zuhause. Sein Kopf fühlte sich gleich viel leichter an.

Die Kälte verpasste ihm eine Gänsehaut, sodass er seine Arme um den Körper schlang.

Der Supermarkt war zum Glück nicht sonderlich voll und Harry konnte alles einkaufen was er brauchte. Der Einkauf war zum einen Notwendig, zum anderen eine Ablenkung über Peinliche Situation die er gerade mit seinem ehemaligen Professor erlebt hatte. Er mochte gar nicht mehr daran denken… Sein Verhalten war ihm im Nachhinein peinlich… Wie hatte er sich denn nur so aufdrängen können? Was musste Snape von ihm gedacht haben? Merlin, hatte er es denn schon so nötig, dass er einen Vampir fast dazu nötigte ihn zu beißen?

Doch irgendwo hatte der Slytherin ja auch seine Hilfe gebraucht…

Alles was Harry heute gehört hatte, schwirrte jetzt in seinem Kopf. Hatten sich Vampire wirklich zurückentwickelt? Waren sie solche Monster? Und warum bildete Snape so eine Ausnahme? War es eventuell sogar Möglich, dass es noch mehr Vampire gab die unter Menschen lebten und ihre wahre Natur verbargen?

Der Auror beschloss der Sache nachzugehen. In ihm brannte auf einmal eine Unbändige Neugier. Es musste einfach andere von Snapes Art geben! Vampir die Gebildet waren und Alternativen zum Menschentöten fanden.

Auf seinem Rückweg vom Supermarkt, malte Harry sich aus wie er vorgehen würde:

Er würde morgen bei der Arbeit zuerst alle Registrierungskarten durchgehen. Er würde sich ansehen wer diese Vampire waren und nachsehen ob sie Arbeiten oder ob sie Familie hatten…

Plötzlich gab es einen lauten Knall in einer dunklen Nebengasse, nicht weit von Harry entfernt.

Der Brillenträger hörte ein lautes Fauchen und diese seltsame Sprache mit der sich die Kreaturen der Nacht verständigten…

Was war da los?
 

Kapitel ende.

^^““ Ja das Kapitel hatte ein bisschen Hintergrundwissen zu den süßen Blutsaugern XD

Aber ich fand es wichtig, damit man versteht weswegen Snape so ein Außenseiter ist ^^

Im nächsten Kapitel kommt vermutlich dann mal ein wenig Lemon *räusper* *fg*

Ein Missgeschick

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gefangen!

The Unforgiven
 

7. Gefangen!
 

Die beiden Männer schnappten nach Luft und warteten bis ihr Herzschlag sich regulierte.

„Wow…“, machte Harry nach einer Weile.

Snape brauchte seine letzte Kraft um von Harrys Schoß runter zu kommen, sackte dann auf dem Sofa zusammen und bettete seinen Kopf auf Potters Schulter.

Er hatte schon so lange keinen Sex mehr gehabt…. Er war völlig am Ende.

Er hatte mit Potter geschlafen… Was war nur in ihn gefahren? Aber dessen Blut hatte ihn so sehr berauscht, dass er das Verlangen nicht hätte aushalten können. Sein Körper hatte die Kontrolle übernommen… Aber jetzt war der Tränkemeister zu müde um sich Gedanken zu machen.

Irgendwie schafften die beiden Zauberer tatsächlich noch in Harrys Bett.

Nur Sekunden später waren Beide eingeschlafen…
 

Ein lautes Donnergrummeln weckte Harry am nächsten Morgen. Draußen tobte ein heftiges Gewitter… Schwarze Wolken verschluckten alles Sonnenlicht und der Regen schlug erbarmungslos gegen die Fensterscheiben.

Verschlafen rieb sich der Brillenträger die Augen und sein Wecker verriet ihm, dass es gerade mal kurz nach 7 Uhr morgens war…

Der fremde, warme Körper neben ihm, bekam dann jedoch seine volle Aufmerksamkeit.

Harry konnte kaum glauben dass Snape neben ihm, in seinem Bett, friedlich schlummerte.

Der Tränkemeister schlief so fest, dass noch nicht einmal das laute Gewitter ihn weckte.

Gestern waren sie wie die Tiere übereinander hergefallen… Harry konnte nicht recht begreifen, was da in sie gefahren war.

Aber bereuen tat er es nicht. Die Situation war seltsam, aber nicht unangenehm.

Und der Sex war einfach himmlisch gewesen…

Das Snape einst mal sein Professor gewesen war, störte den Auror herzlich wenig. Schließlich lag seine Schulzeit eine halbe Ewigkeit hinter ihm.

Er stützte seinen Kopf mit einem Arm ab und betrachtete den Schlafenden neben sich.

Severus war keine klassische Schönheit, doch die bleiche Haut auf Harrys weißen Bettlaken und das Pechschwarze Haar, welches sich wie Rabenschwingen über den Kopfkissen ausbreitete, verlieh dem Mann eine skurrile Attraktivität.

Potter konnte nicht beschreiben, warum dieser Kerl auf einmal so einen Reiz auf ihn ausübte.

Vielleicht weil Harry fasziniert davon war, dass Snape kein Mensch sondern ein Vampir war? Dass der Slytherin seine Ästhetik auch in 100 Jahren nicht verlieren würde… Nicht so verwelken würde wie jeder normale Sterbliche?

Oder waren es doch eher die vielen Geheimnisse, die Snape scheinbar verbarg? Im Grunde wusste Harry nämlich nichts über diesen Mann. Er hatte ihn 7 lange Jahre, jeden Tag in der Schule gesehen und bis vor ein paar Tagen nicht gewusste, dass er kein Mensch war…

Er hatte auch damals nicht geahnt, dass Severus ihn all die Jahre immer geschützt hatte. Dass dieser Tyrann von einem Lehrer, alles daran gesetzt hatte ihn vor Voldemort zu verteidigen.

Was wusste er noch nicht? Er war sich sicher, dass Severus noch weit aus mehr zu verbergen hatte.

Vorsichtig fuhr Harry mit seinen Fingerkuppen über die weiße Haut von Snape. Er strich langsam über dessen Wange und dann über dessen Hals bis zur Schulter.

Snapes Haut fühlte sich weich und warm an… In den Büchern die Harry gelesen hatte, stand die Haut eines Vampirs sei Rau und Kalt.

Ein weiterer lauter Donnerschlag drängte sich in die Gehörgänge.

Jetzt schien auch der Tränkebrauer davon wach geworden zu sein, denn er grummelte etwas vor sich hin und kniff die Augen noch stärker zusammen.

„Na? Auch schon wach?“, fragte der Gryffindor amüsiert.

Müde öffnete Snape seine Augen und schien erst einen Moment zu brauchen, bevor er verstand dass er in Harrys Bett lag.

Ohne ein Wort zu sagen rollte er sich auf den Rücken, gähnte und steckte sich ausgiebig.

Harry bemerkte sofort, dass die spitzen Eckzähne verschwunden waren.

So recht wusste der Brillenträger nicht wie er jetzt handeln sollte.

Severus schloss seine Augen einfach wieder und dachte nach. Dass er mit Potter geschlafen hatte, kam ihm skurril vor… Aber sein ehemaliger Schüler war jetzt nun mal ein erwachsener Mann. Er musste wissen was er tat… Severus würde sich nicht die Schuld geben, wenn Potter es jetzt irgendwie bereute. Es wunderte ihn sowieso, dass der Auror ihn noch nicht rausgeschmissen hatte. So war es nämlich meistens wenn er mit einem Mann die Nacht verbracht hatte…

Warum Potter ihn überhaupt her gebracht hatte, kam Severus wie ein schlechter Scherz vor.

Er wollte ihm also helfen? Er riskiert seinen Job, indem er seine Karte klaute und ihn bei sich versteckte. Er riskiert sein Leben indem er einen Vampir bei sich trinken ließ…

Und er verlangte dafür keine ersichtliche Gegenleistung.

Irgendwo muss doch ein Haken sein, dachte Snape. Er war es nicht gewöhnt, dass jemand etwas aus reiner Nettigkeit für ihn tat.

Neben ihm raschelte die Bettdecke, als Harry aufstand und durch das Schlafzimmer schritt.

Der junge Mann war noch komplett bekleidet, da Severus sich nicht die Mühe gemacht hatte ihn auszuziehen. Er selbst dagegen war völlig nackt und nur die weiße Bettdecke bedeckte seinen Körper.

Harry schlenderte in die Küche und suchte seine Schränke nach Kaffeepulver ab. Tatsächlich fand er noch ein kleines Päckchen, welches sogar noch haltbar war.

Er brühte, mit Hilfe eines Haushaltszaubers, schnell zwei Tassen und trug dann Beide zurück ins Schlafzimmer.

Eine davon drückte er Severus in die Hand und kroch dann mit seiner eigenen wieder ins Bett.

Der Vampir nahm einen Schluck, als Potter ein Gedanke kam:

„Musst du überhaupt Essen?“

Snape verstand natürlich was der andere Mann meinte und murrte knapp:

„Nein. Eigentlich nicht. Aber es schmeckt zu gut.“

„Mm.“, machte der Brillenträger und nickte, bevor er selbst einen Schluck von dem braunen, heißen Getränk nahm.

Immer wieder huschte Harrys Blick zu Snape rüber, während sich eine Decke aus Schweigen über sie gelegt hatte.

Die Erinnerung dran, was dieser Mann gestern so alles mit ihm angestellt hatte, trieb Harry die Schamesröte ins Gesicht.

Severus spürte wie unangenehm Harry das alles hier wurde…

„Ein Wort und ich bin verschwunden, Potter.“, knurrte der Slytherin schließlich.

„Nein!“, platzte es sofort aus dem Gryffindor heraus: „Draußen wartet vermutlich schon das Ministerium. Ich muss einen Plan entwickeln um… Sie äh..dich… Sie…“

„Das ´du´ ist denke ich, angesichts der Situation, angebrachter.“, bemerkte Snape und rollte, leicht genervt von Potters Unsicherheit, die Augen.

„Ähm ja…“, der Auror räusperte sich, „Ich wollte sagen: Ich muss einen Plan entwickeln um dich vor den Auroren zu schützen. Es wäre Unrecht wenn sie dich nach Askaban bringen würden. Das möchte ich nicht.“, dann fügte er noch hinzu: „Ich bin nicht selbst Auror geworden um Unschuldige hinter Gittern zu bringen.“

„Wie ungemein dumm.“, schnarrte der Lehrer, „Als könntest du jeden Unschuldigen vor Askaban bewahren.“

In Harry kochte Wut hoch. Den Spott hatte er nicht Verdient…

„Ich weiß, dass ich nicht Jeden Retten kann!“, fauchte er, „Aber ich gebe mir Mühe, ok? Außerdem versuchte ich gerade deinen Arsch zu Retten, also spar dir die Kommentare, ja?!“

Mit einem lauten Scheppern stellte Snape die Tasse auf den kleinen Tisch neben dem Bett. Harry tat es ihm gleich.

„Potter pass auf wie du mit mir sprichst! Ich dulde deine Frechheiten nicht!“, knurrte der Vampir bedrohlich und richtete sich etwas auf.

Der Brillenträger setzte sich auf seine Knie um größer zu wirken und schaute sauer auf den anderen Mann herab:

„Ich bin nicht mehr dein Schüler! Ich kann mit dir reden wie es mir passt!“

Nun beugte sich Severus weiter nach vorne und blickte den Zauberer fest in die Augen:

„Wenn du nicht mehr mein Schüler bist: Warum benimmst du dich dann wie ein Kleinkind?!“, grollte er. „Du bist eine Witzfigur von einem Mann, Potter!“

Hastig griff Harry mit einer Hand nach Severus Handgelenk und zog ihn grob näher zu sich heran. Als der Professor nah genug war presste Harry seine Lippen schroff gegen die des Anderen.

Snape war zu überrascht um sich zu wehren und als der Auror auch noch mit seiner Zunge über seine Unterlippe fuhr, öffnete der Slytherin breitwillig den Mund.

Harry schlang seine Arme um den nackten Rücken seines Gegenübers und drückte den schlanken Körper fest an sich, während er mit seiner heißen Zunge den Mund des Zauberers erforschte.

Zunächst sträubte sich Severus ein wenig, aber nach und nach entspannte er sich und legte seine Hände in den Nacken des Brillenträgers.

Ein leichter Schauer durchfuhr beide Männer, als ihr Kuss immer stürmischer und eindeutiger wurde.

Langsam legte Harry Severus zurück in seine liegende Position und fuhr mit einer Hand über dessen Oberkörper. Den Kuss unterbrach er dabei kein einziges Mal.

Innerlich schmunzelte er darüber, dass er jetzt eine recht angenehme Methode gefunden hatte um Snapes Temperament zu beruhigen.

Hätte er das doch nur schon eher gewusst…

Am liebsten hätte er Ewig hier gelegen. Das rhythmische trommeln der Regentropfen an der Fensterscheibe, welches nur manchmal durch ein Grollen durchbrochen wurde und ein Vampir, jetzt ganz handzahm, unter ihm…

„Harry…“, schnurrte Severus, als der Mann seinen Hals mit küssen verwöhnte.

Jedoch wurde das Donnergrollen immer lauter… Und die Abstände zwischen dem Grollen wurden immer kürzer. Moment… Das war kein Donner.

Harry schreckte hoch.

„Da ist jemand an der Tür.“, flüsterte er leise.

Auch Severus wurde wachsam: „Wer kann das sein?“, fragte er in der gleichen leisen Tonart.

Der Brillenträger stieg schnell aus dem Bett und lauschte dem Klopfen.

„Zieh dich an.“, meinte er unruhig zu dem Vampir.

Dieser nickte und sammelte schnell seine Kleidung aus dem Wohnzimmer zusammen.

Beide machten keinen einzigen Laut.

„Potter! Machen Sie die Tür auf!“, tönte eine dunkle Stimme hinter der Tür.

Severus, nun wieder bekleidet, warf dem Auror einen fragenden Blick zu.

„Oh nein…“, antwortete der Mann lediglich, „Sie sind schon hier…“

Tausend Gedanken schwirrten durch Potters Kopf. Vor der Tür stand einer der Obersten Auroren und er war sicher nicht alleine…

Vielleicht waren die nur hier um Harry nach der Vampirleiche zu fragen? Sie konnten nicht wissen, dass Severus hier war. Oder?

Er musste ihn verstecken. Und zwar schnell!

„Potter machen Sie auf! Ich weiß, dass Sie zuhause sind!“, die Stimme hinter der Tür wurde lauter. Harry wusste, dass sie bald die Tür aufbrechen würden…

„Ich komme gleich!“, rief der Gryffindor und stürmte schnell zu Snape:

„Du musste dich verstecken!“, flüsterte er hastig und schubste den Vampir zurück ins Schlafzimmer.

Gerade als Harry die Tür zum Schlafzimmer schloss, flog seine Eingangstür auf.

Ein großer Mann, etwa 1.90m, mit breiten Schultern und einem drei Tagebart, schaute ihn grimmig an. Hinter ihm standen eine Frau mit kurzen Haaren und Ben, Harrys freundlicher Kollege.

„Potter verweigern Sie uns den Zutritt?“, knurrte der Große.

„Tu ich nicht, Mr. Pierce“, grinste der Brillenträger, „Ich musste mir nur schnell was anziehen.“

Der bullige Mann namens John Pierce, war Harrys Vorgesetzter. Ein unfreundlicher Mann, der schon zuviel Elend gesehen hatte, als dass er jetzt noch hätte Mitleid empfinden können.

Die drei Auroren betraten das Apartment und schauten sich misstrauisch um.

„Nur wenige Meter vor ihrer Wohnung wurde ein weiblicher Blutsauger ermordet.“, erklärte Pierce. „Was sagen Sie dazu?“

Harry schluckte. Anscheinend vermutete man eine Verbindung zu dem Mordfall und ihm…

„Ein… Ein Vampir wurde getötet?“, tat er unwissend.

Pierce grinste schief: „In der Tat. Und zwar gestern Abend. Ein altes Ehepaar hat das Vieh mit gebrochenem Genick gefunden.“

Das Vieh… Potter erschauderte.

„Gebrochenem Genick? Entweder mehrere haben sie angegriffen oder…“, begann der Gryffindor, da er nicht zu unwissend tun durfte.

„…oder ein anderer Vampir hat sie getötet.“, vervollständigte die Frau mit den kurzen Haaren, den Satz.

„Wir vermuten der Blutsauger ist noch in der Nähe.“, lachte Pierce höhnisch und machte ein Handzeichen. Die beiden anderen Auroren begannen Harrys Wohnung zu durchsuchen.

Dessen Herz schlug ihm bis zum Hals.

„Sie vermuten doch nicht im Ernst ich würde hier einen Vampir verstecken?“, meinte Harry und ließ sich nach Außen seine Panik nicht anmerken.

Pierce antwortete nicht.

Und dann geschah das Unvermeidliche… Ben betrat das Schlafzimmer und kurz darauf hörte man Snape:

„Lassen Sie mich sofort los!“

Unsanft wurde der Professor ins Wohnzimmer gezerrt.

„Wer ist das, Potter?!“, bellte Pierce sofort.

„Ein alter Freund.“, log der Brillenträger und wendete den Blick nicht von den stechenden Augen seines Vorgesetzten ab.

„Und was macht ein alter Freund in ihrem Schlafzimmer?“, Pierce grinste siegessicher.

Harry schnaufte und verschränkte die Arme:

„Es geht Sie ja eigentlich nichts an…“, säuselte er gespielt lässig, „Aber ´alter Freund´ war wohl etwas untertrieben.“, er lachte kurz, „Darf ein Mann in meinem Alter keine Affären haben?“

Die Farbe wich aus Pierce Gesicht. Der Mann war sehr konservativ und der Gedanke an Homosexuelle machte ihn krank.

Harrys Gedärme verkrampften sich, denn mit dieser Lüge hatte er sich weit aus dem Fenster gelehnt…

Der große Mann schritt auf Snape zu und begann zu lachen, als er diesen genauer betrachtete.

„Ah Severus Snape!“, meinte er, „Ihr Vorstrafenregister füllt zwei ganze Ordner! Todesser, Mord, schwere Körperverletzung, illegaler gebrauch der Unverzeihlichen-Flüche… Und jetzt finde ich Sie ausgerechnet in Potters Wohnung!“

„Er wurde auf Bewährung gesetzt, weil er dem Orden mehr als treue Dienste erwiesen hat und er war am Fall des Dunklen Lords beteiligt!“, fauchte Harry.

„Ich weiß.“, scharrte Pierce, „Ich kenne Snapes Akte… Aber es kommt mir sehr verdächtig vor…“

Plötzlich zog der Mann ein Messer aus seiner Jackentasche und schnitt sich in den Daumen.

Harry erschrak…. Das konnte nicht gut ausgehen…

John Pierce hielt das Blutende Fleisch unter Snapes Nase. Dieser drehte den Kopf zur Seite:

„Nicht!“, rief er verzweifelt, doch sein Körper reagierte unweigerlich auf das fremde Blut.

Zwei Fangzähne ragten nun, nicht übersehbar, aus seinem Mund und Pierce lachte erneut.

„Wusste ich es doch!“, dann machte er wieder eine Handbewegung: „Abführen!“

Harry erstarrte. Jetzt war alles aus… Nun saß nicht nur Snape sondern auch er selbst, tief in der Tinte.
 

Kapitel ende ^^

Oh big big Drama X3 Armer Sev. >.< Was wird Harry jetzt wohl tun?

Nya das lest ihr ja dann im nächsten Kapitel ^^
 


 


 


 


 


 

.

Flucht aus Askaban

The Unforgiven
 

8. Flucht aus Askaban
 

Der große Mann schritt auf Snape zu und begann zu lachen, als er diesen genauer betrachtete.

„Ah Severus Snape!“, meinte er, „Ihr Vorstrafenregister füllt zwei ganze Ordner! Todesser, Mord, schwere Körperverletzung, illegaler gebrauch der Unverzeihlichen-Flüche… Und jetzt finde ich Sie ausgerechnet in Potters Wohnung!“

„Er wurde auf Bewährung gesetzt, weil er dem Orden mehr als treue Dienste erwiesen hat und er war am Fall des Dunklen Lords beteiligt!“, fauchte Harry.

„Ich weiß.“, scharrte Pierce, „Ich kenne Snapes Akte… Aber es kommt mir sehr verdächtig vor…“

Plötzlich zog der Mann ein Messer aus seiner Jackentasche und schnitt sich in den Daumen.

Harry erschrak…. Das konnte nicht gut ausgehen…

John Pierce hielt das Blutende Fleisch unter Snapes Nase. Dieser drehte den Kopf zur Seite:

„Nicht!“, rief er verzweifelt, doch sein Körper reagierte unweigerlich auf das fremde Blut.

Zwei Fangzähne ragten nun, nicht übersehbar, aus seinem Mund und Pierce lachte erneut.

„Wusste ich es doch!“, dann machte er wieder eine Handbewegung: „Abführen!“

Harry erstarrte. Jetzt war alles aus… Nun saß nicht nur Snape sondern auch er selbst, tief in der Tinte.
 

Zwei der Auroren verpassten Snape Handschellen, die seine Magie unterdrückten und ihn schwächten, sodass es keine Chance zur Flucht gab.

Anschließend führten sie ihn nach draußen.

Harrys Herz schlug ihm bis zum Hals… Er hoffte, dass Snape jetzt nichts Unüberlegtes tun würde. Genauso dachte er über sich selbst.

Wenn er dem Professor helfen wollte, dann musste er sich jetzt erst mal selbst aus der Klemme helfen…

„Potter.“, knurrte Pierce bedrohlich ruhig, „Was hat das zu bedeuten? Warum ist dieser Mann in Ihrer Wohnung gewesen?“

Der Brillenträger schnaufte und tat so als wäre er selber sehr schockiert.

„Ich wusste nicht, dass er ein Vampir ist. Snape war bloß zu besuch.“

Sein Vorgesetzter warf Harry einen bitterbösen Blick zu. Er glaubte Harry nicht ein Wort… Doch er konnte dem Retter der Zaubererwelt nicht einfach ein Verbrechen vorwerfen ohne sich dabei unbeliebt zu machen.

Also gab John Pierce sich zunächst mit Snape zufrieden und verließ die Wohnung mit festen Schritten. Doch das alles würde noch ein Nachspiel haben….

Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, sackte Harry zu Boden.

In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.

Sie hatten Snape… Bestimmt würden sie ihn, anbetracht seines Vorstrafenregisters und dem dringenden Tatverdacht, sofort nach Askaban bringen.

Potter würde ihn da raus holen! Nur wie? Wenn er auf legalem Weg über das Ministerium ging, würde es Ewigkeiten dauern. Dabei, so wusste der Auror genau, hatte er nicht mehr als eine Woche.

Wenn ihm nicht schnell ein Plan einfiel, dann war Severus ein toter Mann…
 

Die drei Auroren brachten den Slytherin ohne zögern nach Askaban. Das Gefängnis war mitten im Meer und die Dementoren warteten schon sehnsüchtig auf neue Gefangene. Überall hielten Auroren wache und ein Apperierschutz sorgte dafür, dass keine ungebetenen Gäste aufkreuzten.

Eine Flucht war so gut wie unmöglich….

Einer der Auroren erklärte Snape, dass in zwei Wochen seine Strafverhandlung wäre und dass sie ihn solange unter Sicherheitsverwahrung stellen würden.

Zwei Wochen, dachte sich Severus, bis dahin war er schon längst verhungert…

Wenn das Ministerium jemanden aus dem Weg räumen wollte, dann hatte man einfach keine Chance. Severus glaubte sein Schicksal besiegelt.

Die Wachen übernahmen den ehemaligen Todesser und zwängten ihm die Gefangenenkleidung auf. Nicht mehr als ein schwarz-weiß gestreifter Einteiler, der aussah wie ein alter Putzlumpen. Der Stofffetzen war Severus viel zu groß, hing von seinen Schultern und reichte noch nicht einmal bis an seine Knie. Das Teil war schmutzig und stank fürchterlich… Der Vampir kam sich vor wie ein Hauself…

Dann kamen die Dementoren, um ihn zu seiner Zelle zu bringen. Snape glaubte alles Glück wurde aus ihm rausgerissen und nur noch eine bittere Kälte zurückgelassen, als diese Geisterwesen ihn in seinen Käfig sperrten.

Die Zelle war winzig und schrecklich dreckig. An den Steinwänden hang Moos und ließ kein bisschen wärme zu… Es gab kein Fenster, nur eine kleine Öffnung an der Eisentür, die hinter Severus zugeschlagen wurde. Einer der Dementoren blieb bei ihm. Der Geist fraß sich an seiner Seele satt bis Snape glaubte er müsse seinen Verstand verlieren. Es fühlte sich schrecklich an… Als würde man in ein kaltes, schwarzes nichts fallen… Irgendwann wurde er ohnmächtig…
 

Es vergingen ganze vier Tage. Severus saß in der hintersten Ecke seiner Zelle und versuchte nicht an seinen Durst zu denken. Dass er sich hier nicht ablenken konnte, machte alles nur noch schlimmer. Egal wie viel Wasser er trank, der Durst verschwand nie…

Seine Kehle fühlte sich an als hätte er Sand geschluckt und es kam ihm vor als sei er auf Entzug. Seine Hände zitterten und kalter Schweiß stand ihm im Gesicht.

Er würde hier sterben, dachte Severus immer wieder. Manchmal ertappte er sich bei den Gedanken, dass die Woche doch bitte schnell zu ende gehen möge. Dann hatte er es wenigstens hinter sich. Daran, dass ihn jemand retten würde, glaubte der Vampir nicht.

Der Schlafentzug machte ihm auch zu schaffen. Die Dementoren sendeten Severus jedes Mal, wenn er nur kurz die Augen schloss, grausame Alpträume. Die Geister ließen ihn jeden Tag seine schlimmsten Stunden durchleben… Immer und immer wieder.

Snape hob seinen Arm an und biss sich selber in sein Handgelenk, nur um kurz die Illusion einer Befriedigung zu haben. Das wenige Blut, dass noch in seinen Adern floss, was kalt und ungenießbar.

Als draußen die Sonne schon lange untergegangen war, klopfte plötzlich jemand an die schwere Eisentür. Zwei leuchtende, grüne Augen schauten in Snapes Zelle.

Völlig überrascht sprang der Slytherin auf und ging zu dem Fensterchen.

„Potter!“, sagte er erstaunt. Seine Stimme war nicht mehr als ein krächzen.

Harry lächelte ihn sachte entgegen und begann, mit gedämpfter Stimme, zu erklären:

„Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich wurde überprüft, ob ich wirklich nichts mit dem Mord zu tun habe. Zum Glück haben die mich gehen lassen. Und dass ich Schuld am verschwinden deiner Registrierungskarte habe, haben die auch nicht gecheckt.“, kurz grinste der Gryffindor zufrieden und schaute sich nochmals um, ob er alleine in dem Gang mit den Zellen war. Wenn ein Auror in der Nähe war, hielten Dementoren normalerweise abstand.

„Es hat gedauert, bis sie mich zu dir gelassen haben. Sie wollten mir nicht glauben, dass ich dich bloß besuchen wollte.“, Harry zwinkerte frech, griff in seine Hosentasche und hielt einen Schlüssel in Severus Blickfeld.

„Aber wie…?!“, Snape starrte perplex auf den kleinen, silbernen Schlüssel.

„Sagen wir einfach, dass ich bei den Besten gelernt habe.“, lachte Potter vergnügt. Damals, als er noch zur Schule gegangen war, da hatten Fred und George ihm beigebracht wie man mit einem einfach Trick, Gegenstände aus den Taschen anderer Leute klauen konnte. Nie hätte der Mann gedacht, dass er diesen Trick 20 Jahre später bei einem Pförtner von Askaban anwenden würde, um einen Gefangenen befreien zu können.

Schnell steckte Harry den Schlüssel in das Schloss, aber bevor er umdrehen konnte unterbrach ihn Snape:

„Potter, wenn du das tust, werden sie dich genauso jagen wie mich. Du kannst nicht mehr in dein altes Leben zurück!“

Erneut zwinkerte Harry seinem einstigen Lehrer zu und schnarrte:

„Und wenn ich gar nicht in mein altes Leben zurück will?“, dabei drehte er den Schlüssel um und die Türe öffnete sich quietschend.

Harry hatte lange nachgedacht. Ein anderer Weg Snape zu retten war ihm nicht eingefallen. Und wenn er ehrlich war, dann war sein Leben eine einzige nervige Alltäglichkeit. Wenn diese Rettung bedeutete, dass er sein Leben als Flüchtling durchleben musste, und ein Abenteuer das nächste jagte, dann war ihm das nur recht.

Unsicher blieb Snape wie angewurzelt stehen.

„Jetzt komm schon!“, lachte Potter, griff nach Snapes Hand und rannte los.

Der Brillenträger rannte als hinge sein Leben davon ab. Die Treppen runter ins Erdgeschoss, vorbei an den hunderten von Zellen, vorbei an den Dementoren, vorbei an den Wachen, vorbei am Pförtner….

Sofort wurde Alarm geschlagen und über ein dutzend Auroren kamen angelaufen um die Flüchtlinge zu stoppen.

Harry hatte draußen vor dem Haupttor, seinen Besen liegen lassen. Diesen rief er jetzt mit ´Accio´ herbei und setzte sich darauf. Snape setzte sich hinter ihn und schlang seine Arme um Potters Bauch, um sich festzuhalten.

Mit einem Wahnsinnstempo flogen die beiden Zauberer los. Natürlich sprangen auch die Auroren auf ihre Besen und folgten ihnen. Jedoch war Harry nicht Sucher in der Gryffindor Mannschaft gewesen, um sich jetzt so einfach fangen zu lassen.

Die Zauber, die die feindlichen Auroren abfeuerten, flogen ihnen um die Ohren. Potter gab sich alle Mühe um den Geschossen auszuweichen. Kalter Wind klatschte gegen ihre Haut und ließ die Gliedmaßen erstarren. Das Meer tobte unter ihnen, als wäre es wütend.

Einmal streifte ein Zauber, Harrys Oberarm. Es verbrannte seine Haut und tat schrecklich weh…

Lange würde er diese Verfolgungsjagd nicht mehr durchhalten.

Eine Insel tauchte unter ihnen auf. Mit einem rasanten Sturzflug, steuerte Potter auf diese zu.

Das Stück Land war dicht, mit einem Wald bewachsen und der Brillenträger hoffte, dass die Auroren dort ihre Spur verlieren würden.

Hart landeten die beiden Männer auf dem Laubbedeckten Boden. Hastig schmiss der Gryffindor seinen Besen in ein Gebüsch, schnappte sich wieder Snapes Hand und rannte los.

Nur wenige Augenblicke später, landeten auch die Auroren auf der Insel.

Harry und Severus liefen und liefen, bis ihre Lungen brannten. Ständig wechselten sie die Richtung, liefen nur in dicht bewachsenen Gebieten, damit sie ihre Feinde abhängen konnten.

Langsam konnte der Vampir nicht mehr… Er war immer noch durstig und völlig kraftlos.

„Harry…“, stieß er einmal verzweifelt aus.

Der junge Mann wusste, dass Severus am ende seiner Kräfte sein musste. So blieb er also kurz stehen, damit er sich vergewissern konnte ob sie die Auroren abgehängt hatten.

Tatsächlich war weit und breit niemand zu sehen.

Snape schnappte nach Luft, konnte seinen Atem gar nicht mehr beruhigen… Seine Lunge schmerzte höllisch.

Er konnte gar nicht einschätzen wie lange oder wie weit sie gerannt waren… Aber Severus kam es vor wie ein Marathon.

Harry lief ein paar Schritte und schaute sich um. Bald entdeckte er ein mittelgroßes Loch in einem Erdhügel.

„Warte hier.“, sagte er im Flüsterton zum Slytherin, ging auf die Knie und kroch langsam in das Loch hinein. Überall waren Spinnen und sonstiges Getier, aber es dauerte nicht lange, da kam der Brillenträger in einer kleinen Höhle an. Gerade Groß genug um darin zu sitzen. Das musste der Bau irgendeines Tiers sein, aber es schien seine Behausung verlassen zu haben.

„Komm rein!“, rief er dann Severus zu.

Der Professor schaute zunächst skeptisch, ging dann aber auch in die Knie und krabbelte in den Bau.

„Was soll das?“, fragte er den anderen Mann, als er das Innere erreicht hatte.

„Hier unten sind wir sicher… Die müssten schon in das Loch fallen um die Höhle zu entdecken.“, erklärte Potter. „Wir können ja nicht Ewig weglaufen.“

In der Höhle war es ziemlich dunkel, außer dem Licht, das durch eine kleine Öffnung schräg oben an der Decke kam.

Durch diese Öffnung konnte man auf den Waldboden schauen und nun erkennen, dass es langsam anfing zu Regnen.

Das war mehr als nur günstig, denn dadurch verwischte ihre Spur nur noch mehr.

Snape setzte sich neben Harry und fragte:

„Warum hast du das getan? Warum riskierst du das für mich?“

„Ich kann es nicht erklären.“, antwortete der Angesprochene wahrheitsgemäß.

Severus bekam immer noch nicht richtig Luft, er war völlig erschöpft… Vom langen rennen war ihm schlecht geworden und in den Lumpen von Askaban fror er hier draußen elendig.

Harry merkte wie schlecht es dem Anderen ging. Sanft strich er Severus ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht… Doch als er dessen Haut berührte, zuckte er zurück.

Severus war mehr als nur eiskalt… Unnatürlich. Als würde er eine Leiche anfassen.

„Hast du Angst?“, fragte Snape.

Unsicher schüttelte Potter den Kopf.

„Ich bin kein Mensch… Ich lebte nicht mal wie ein Mensch. Ich bin Untod.“, auf einmal griff der Vampir nach Harrys Hand und drückte dessen Handfläche gegen seine linke Brustseite.

Wieder erschrak der Gryffindor. Snapes Herz schlug fast gar nicht… Nur alle paar Sekunden kam ein schwaches puckern.

„Bereust du es jetzt mir geholfen zu haben?“, der Vampir ließ Potters Hand wieder los und schaute zu Boden.

„Nein.“, meinte Harry ehrlich, „Mir ist egal was du bist…“

Der Auror griff mit beiden Händen nach Snapes Gesicht und legte sanft seine warmen Lippen auf die kalten des anderen.

Tatsächlich störte es den Gryffindor nicht. Gerade weil Snape so anders war, übte er eine unbegreifliche Faszination auf ihn aus. Er vermutete, dass Snape deshalb so kalt war, weil er seit Tagen nichts mehr getrunken hatte… Denn als der Vampir ihn vor ein paar Tagen gebissen hatte, war dessen Haut ganz warm und weich gewesen. Severus war zu dort nicht von einem normalen Menschen zu unterscheiden gewesen, doch jetzt wirkte er unwirklich und fremd. Harry löste sich von dem Kuss und strich nochmals mit einer Hand über Severus kalte Haut.

„Damals als du noch mein Lehrer warst, fand ich dich wesentlich grusliger.“, scherzte der Brillenträger.

Harry trug eine braun-grüne Jacke, die er jetzt auszog um sie über Severus Schultern zu legen.

Dankbar zog der Slytherin die Jacke noch enger um seinen Körper, damit ihm vielleicht wenigstens etwas wärmer wurde.

Snape war so schrecklich müde, dass ihm im Moment einfach alles egal war… Deswegen lehnte er sich an Harry an, legte seinen Kopf auf dessen Schulter und einen Arm um dessen Bauch. Er winkelte seine Beine an und gähnte einmal kurz, bevor er, Sekunden später, in den traumlosen schlaf sank den er sich seid Tagen herbeisehnte.

Harry konnte sich ein grinsen nicht verkeifen, als Severus ihn plötzlich als Kissen missbrauchte. Potter konnte nur ahnen wie erschöpft der Mann sein musste, wenn er binnen weniger Augenblicke in einen tiefen Schlaf fiel.

Der Auror blieb jedoch hellwach. Er lauschte dem Regen und den Stimmen der anderen Auroren, die sich mittlerweile nur wenige Meter von ihnen entfernt aufhielten. Doch zum Glück entdeckten sie den Bau nicht und beschlossen dann, eine Fahndung raus zugeben.

„Die können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!“, rief einer wütend.

Bestimmt würde der Ausbruch morgen in allen Zeitungen stehen. Dann würde man die beiden Zauberer überall suchen. Harry fragte sich, wo sie jetzt noch sicher waren. Jedermann war jetzt ihr Feind.

Und dennoch packte den Gryffindor eine Vorfreude, ein Adrenalinkick, den er seid Jahren nicht mehr gespürt hatte.

Jahrelang hatte er alles für diese Welt getan…. Jetzt würde er einmal an sich denken. Als Flüchtling an der Seite eines Vampirs, der nun seelenruhig in seinen Armen schlief…
 

Kapitel ende.

Nyahaha jetzt hat Harry endlich wieder eine Aufhabe gefunden, die ihn glücklich macht ^^

Typisch Gryffindor halt - mit dem Kopf durch die Wand. XD

Nun beginnt also das Versteckspiel ^^ *schon fiese Pläne hat* *fg*

Die verbotene Stadt

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Unerwartete Hilfe

The Unforgiven
 

10. Unerwartete Hilfe
 

Keuchend zog sich Potter zurück, legte sich auf den Rücken und starrte wieder an die Decke.

Ein genügsames Lächeln umspielte seine Lippen, als Severus näher zu ihm rückte, seinen Hals küsste und schläfrig schnurrte:

„Du bist ja doch nicht ganz Talentfrei, Potter…“

Während Severus eine Decke über ihre Körper zog, seinen Kopf dicht neben Harrys legte und die Augen schloss, blieb der Auror erneut hellwach.

Potter traute dem Frieden nicht. Immerhin waren sie gejagte… Früher oder Später, so war sich der Brillenträger sicher, würde man sie entdecken. Sie brauchten einen Plan oder im besten Fall Verbündete. Denn zu Zweit gegen den Rest der Welt hatten sie den Kampf schon verloren bevor er begonnen hatte…
 

Harry hatte das Gefühl er hätte gar nicht wirklich geschlafen, als das Zufallen der Tür ihn weckte.

Sein Kopf dröhnte schrecklich und seine Augen brannten…

„Bist du immer noch nicht wach, Potter?“, grummelte Snape genervt und blieb am Rand des Bettes stehen. „Ich war schon Unterwegs und du liegst immer noch hier!“

„Noch 10 Minuten…“, murmelte der Auror und drehte sich auf die Seite, die Decke über den Kopf gezogen.

„Sind wir wieder im Kindergarten angekommen?“, schnarrte der schlaue Slytherin genervt und zog dem anderen Mann die Decke einfach weg.

„Ja ja ja…“, Harry gab es auf, setzte sich aufrecht ins Bett und nahm seine Brille vom Nachtschrank. „Du warst unterwegs?“, fragte er schließlich, als er durch die Brille wieder klar sehen konnte.

Snape setzte sich neben Harry aufs Bett, überschlug grazil die Beine und erklärte:

„Unser Muggelnachbar, von nebenan, hatte einen Hund.“

„Hatte?“, natürlich verstand Potter was der Vampir getan hatte… Aber wirklich glauben konnte er es dennoch nicht.

Snape sparte sich Erklärungen, lediglich ein verschlagenes grinsen zierte seine Lippen.

Der Gryffindor schüttelte verstört den Kopf: „Ich kann es nicht fassen… Du hast den Hund des Nachbarn gefressen!“

„Sei nicht so melodramatisch, Potter. Irgendwas muss ich ja essen. Außerdem müssen wir heute sowieso das Hotel wechseln, um unsere Spur zu verwischen.“, Snape erhob sich wieder und schaute den Schwarzhaarigen erwatungsvoll an.

Jetzt war es Harry der genervt war. Mit einem Augenrollen stand er auf, zog seine Klamotten an und wusch sich kurz über das Gesicht.

Anschließend verließen die Beiden das Zimmer und meldeten sich unten an der Rezeption ab.

Als Severus der alten Frau, der das Hotel gehörte, den Schlüssel wiedergab, wurden die beiden Zauberer von ein paar weiblichen Gästen auffällig gemustert.

Den Männern entgingen die Blicke und das Getuschel nicht… Schnell verließen sie das Gebäude und als sie um die nächste Ecke gebogen waren, machten sie sich Gedanken:

„Hast du deren Blicke gesehen?“, begann Harry.

„Ja… Hoffentlich waren das keine Hexen die uns erkannt haben.“, bemerkte Severus unruhig.

„Bestimmt nicht.“, meinte der Auror, wusste aber das Severus Recht haben könnte. „Die haben bestimmt nur den Hund vermisst… Oder wir waren gestern zu laut.“, fügte er noch, mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen, zu.

Ihr erster Weg führte in ein Geschäft das Taschen verkaufte. Harry besorgte sich eine dunkel Lila Umhängetasche, die er mit einem Zauber ausstattete, der es ihm erlaubte einen kleinen, magischen Lagerraum in die Tasche zu bauen. Von außen sah die Tasche ganz normal aus, doch von Innen war so viel Platz, dass man darin ganze Schränke verstauen könnte.

Der Auror ahnte nämlich, dass sie noch länger Unterwegs sein würden.

Danach besorgte der Mann sich selbst ein kleines Frühstück.

Die Beiden hatten sich auf eine Bank am Straßenrand gesetzt, von wo aus sie die Umgebung gut überblicken konnten.

Während Harry aß, hatte Severus die Gegend genau im Blick.

Der Vampir hatte die Arme verschränkt und die Beine überschlagen, womit er deutlich signalisierte dass er nicht angesprochen werden wollte. Potter tat gut dran dies auch nicht zu tun.

Plötzlich erregten ein Mann und eine Frau Snapes Aufmerksamkeit. Die beiden Personen befragten die Menschen auf der Straße und zeigten ihnen Zettel, als würden sie jemanden suchen. Auf einmal drehte sich die Frau in ihre Richtung, machte große Augen und zeigte auf Harry und Snape. Die beiden zogen Zauberstäbe und rannten auf sie zu.

„Auroren!“, Snape packte Harrys Arm und so schnell ihre Beine sie trugen flüchteten die beiden Zauberer.

„Wie haben die uns so schnell entdeckt?!“, fragte sich Potter beim laufen.

Der Vampir antwortete nicht, ließ aber Harrys Arm nicht eine Sekunde los, als fürchtete er den Mann im Gedrängel der Stadt zu verlieren.

Sie wussten, dass die Auroren sie nicht mit Zaubern angreifen durften, da zu viele Muggel auf den Straßen liefen. Allerdings kannten die Beiden sich hier nicht sonderlich gut aus und schneller als ihnen lieb war, gelang es den Auroren sie zu scheuchen.

Wenn sie in eine Gasse einbiegen wollten, kam ihnen einer der Gesetzeshüter zuvor und sie mussten in eine andere Richtung rennen.

Minutenlang ging diese Verfolgungsjagd gut, bis Harry langsam die Luft ausging…

„Ich kann nicht mehr!“, keuchte der junge Mann.

Diese Hetzjagd würde noch Ewig dauern… Ihnen blieb keine andere Wahl, als die Stadtgrenze zu überschreiten.

So schnell sie konnten rannten sie weg von der Stadt, ins offene Feld.

Tatsächlich schien es für einen Moment so, dass sie ihre Verfolger abgehängt hatten…

Nach Luft ringend, standen die Männer auf dem Feld und hielten nach den Auroren Ausschau.

Jedoch wurde es plötzlich bitterlich kalt… Die Welt um sie herum schien dunkler zu werden.

Da fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen:

Sie waren genau in eine Falle gelaufen!

Severus stieß einen verärgerten laut aus. Sie hatten genau das getan was diese verdammten Auroren von Anfang an geplant hatten! Sie hätten nicht aus der Stadt raus dürfen!

Denn hier, auf dem offenen Feld, konnten sie Magie gebrauchen… Und Dementoren hatten frei lauf…

Jetzt sahen sich Harry und Snape nämlich einer Hand voll von diesen Dementoren gegenüber.

Die Geisterwesen schwebten genau auf Severus zu: Sie trachteten nach ihrem verlorenen Gefangenen…

Harry zog seinen Zauberstab, doch schnell hatte sich der Slytherin genau diesen geschnappt und rief, fast starr vor Panik:

„Expecto Patronum!!“

Ein, von Licht geformtes, Reh brach aus der Spitze des Zauberstabes. Der Patronus war der schönste den Harry je gesehen hatte… Der schlanke Körper der Hirschkuh bewegte sich graziös und elegant, als es sich in den Kampf gegen die Dementoren stürzte. Dem Gryffindor wurde eines nur zu deutlich klar: Auch wenn Snapes Äußeres nicht gerade schön war, war es sein Innerstes umso mehr…

Allerdings hatte der junge Zauberer nicht lange Zeit um darüber nachzudenken. Da Snape den Zauber nicht mit seinem eigenen Zauberstab ausgeführt hatte, war sein Patronus schwach…

Potter holte sich seinen Stab zurück und führte ebenfalls den Patronus- Zauber aus.

Harrys Hirsch, stolz und stark, brach aus dem Licht geformt hervor. Das Tier kämpfte nun Seite an Seite mit seinem weiblichen Gegenstück. Hirsch und Reh. Stärke und Schönheit.

Den Patroni gelang es gemeinsam die Dementoren zu vertreiben.

Erleichtert seufzte Harry und auch Severus fiel ein Stein vom Herzen als die Geister flüchteten und auch ihre Patroni sich wieder in Luft auflösten.

Aber über ihre Erleichterung hätten sie fast nicht bemerkt, dass nun die Auroren von hinten angriffen.

Erschrocken drehten die Beiden sich um und sahen wie die Frau auf sie Zielte.

Es wäre zu spät für einen Abwehrzauber gewesen, der Fluch hätte sie voll getroffen…

Doch plötzlich schoss eine Gestalt, von der Seite, auf die Auroren zu. Man konnte gerade noch erkennen, dass es sich bei dem Angreifer um einen Mann handelte. Seine Bewegungen waren so schnell, dass man sie kaum mit dem Auge erfassen konnte.

Harry schlug vor lauter schreck eine Hand vor den Mund, als der Frau die Kehle aufgerissen wurde. Ihr Blut spritzte auf den Boden und darauf folgte ihr toter Körper.

Dem männliche Auror wurde der Kopf verdreht… Genickbruch. Auch er ging leblos zu Boden.

Potter glaubte ihm würde die Kehle zugedrückt. Er hatte seine eigenen Kollegen sterben sehen… Er hatte einfach zugesehen wie die „Guten“ ermordet werden. Man würde ihn mitverantwortlich machen…

Der fremde Mann bewegte sich nun langsam auf sie zu. Eindeutig ein Vampir… Von seinen spitzen Fangzähnen und von seinen Mundwinkeln tropfte noch das Blut der Frau.

Soweit Harry von der Entfernung schätzen konnte, war er fast zwei Köpfte größer als er. Der Fremde hatte ein kantiges, männliches Gesicht und war außerordentlich muskulös. Harry kam sich ziemlich schmächtig vor, wenn er sich mit ihm verglich. Und Severus, der praktisch nur Haut und Knochen war, könnte sich zweimal hinter diesem Bullen von Mann verstecken!

Der andere Vampir hatte sie fast erreicht, da stellte sich Snape genau vor Harry und stieß ein bedrohliches Knurren aus, das mehr wie das eines Raubtiers als das eines Menschen klang.

Der fremde Blutsauger lachte auf einmal:

„Ganz ruhig! Ich werde deinem Menschen nichts tun!“, und hob beschwichtigend die Arme.

Deinem Menschen? Potter kam sich vor als wäre er Snapes Haustier…

Doch Severus Miene blieb weiterhin steinern und seine Zähne bedrohlich gebleckt.

„Wer bist du?“, fragte nun Harry.

Der andere Vampir machte einen albernen Knicks und säuselte:

„Mein werter Name ist Sanguini.“

Nun musste der Brillenträger schon wieder nach Luft schnappen: Er kannte diesen Mann! Damals in seinem sechsten Schuljahr, da hatte er den Vampir auf der Weihnachtsfeier der Lehrer getroffen. Ein Freund von seinem damaligen Professor Slughorn, hatte ihn mitgebracht. Schon damals war Harry fasziniert von den Blutsaugern gewesen, hatte sich aber nicht getraut Sanguini anzusprechen…

Sanguini lächelte milde, als er den erstaunten Blick des Menschen sah:

„Wir hatten ja schon einmal das Vergnügen, nicht wahr? Harry Potter.“, er betrachtete den jungen Mann mit seinen schwarzen Augen genau, doch dann want er seinen Blick ganz an Snape:

„Und wir auch Severus.“

Der Auror dachte nach: Sanguini hatte sich unter Menschen aufgehalten. Hatte den Schülern und Lehrern der Feier nicht ein Haar gekrümmt… War Sanguini ihr Freund oder ihr Feind?

Snape schien jedoch seine Entscheidung schon gefällt zu haben, denn er fauchte wütend:

„Was willst du? Lass uns in Ruhe!“

Sanguini blieb angesichts von Severus Drohungen aber ganz ruhig.

„Ich bin hier um euch zu helfen. Ich habe von deinem Ausbruch aus Askaban gelesen, Severus. Und ich bin auch informiert über die Vernichtungspläne des Ministeriums.

Wie es scheint ist Harry Potter auf unserer Seite. Wir können seinen Einfluss nutzen…“, noch bevor Harry protestieren konnte sprach der Vampir weiter: „… Es bricht ein neues Zeitalter an! Vampire aus ganz England schließen sich zusammen, um gemeinsam gegen das Ministerium zu kämpfen!“

Snape rümpfte die Nase:

„Diese unzivilisierten Blutsauger können nicht zusammen arbeiten! Eher fressen sie sich gegenseitig!“

Nun wirkte der bullige Mann beleidigt:

„Du bist auch einer von diesen Blutsaugern, Snape! Wie töricht bist du, deine eigene Rasse zu beleidigen?! Und doch, wir können zusammen arbeiten! Uns zwar dann wenn es um unser Überleben geht! Wir werden uns nicht von diesem Zauberer-Pack vernichten lassen…“

Der Slytherin stieß einen Fluch auf der fremden Sprache aus, die Harry schon so oft bei den Vampiren gehört hatte.

„Ich bin nicht wie ihr!“, kam es dann von Snape, „Und Harry ist ein Mensch! Wie sollen wir mit euch zusammenarbeiten? Schwachsinn! Ihr könnt das Ministerium nicht angreifen. Damit zettelt ihr einen Krieg gegen die gesamte Zauber-Welt an!“

Sanguini schnaubte böse: „Dann sei es so!“

Snape schüttelte den Kopf, nahm Harrys Hand und wollte ihn zum gehen bewegen, aber der Gryffindor blieb stehen:

„Ein Krieg? Hatten wir nicht schon genug mit Voldemort?!“, Harry war wütend, dass die Blutsauger keine andere Möglichkeit zu sehen schienen. Krieg war immer die schlechteste Lösung… Harry hatte eindeutig zu viel im letzten verloren… Er wollte dieses Szenario nicht noch einmal erleben.

„Vergleich uns nicht mit ihm!“, knurrte der andere Vampir ihn an und sofort stellte sich Snape wieder zwischen sie und zischte: „Bleib weg von ihm!“

Sanguini ging ein paar Schritte zurück, fuhr sich durch sein dunkelbraunes Haar und seufzte:

„Seid nicht so dumm zu glauben, ihr könntet dem Ministerium Ewig entkommen. Ich biete euch Schutz. Entweder ihr folgt mir oder ihr werdet in Askaban landen.“

Erneut machte Snape anstallten einfach zu gehen und wieder hielt Harry ihn zurück.

„Inwiefern bietest du uns Schutz?“, fragte der Auror kühl.

„Ich bringe euch in den Untergrund. In das Hauptquartier, dass die Vampire sich ausgesucht haben. Dort wird euch niemand finden. Aber seid euch bewusst, dass ihr euch damit entschließt uns zu helfen. Ein zurück gibt es nicht.“, erklärte Sanguini ernst.

„Vergiss es.“, grummelte Severus. „Glaubst du ernsthaft wir werden zu einem Ort voller Blutsauger gehen? Das wäre ja reinster Selbstmord! Ein Außenseiter und ein Mensch zum Nachtisch.“

Der Braunhaarige lachte kurz: „Wäre es nicht ziemlich unklug Harry Potter zu töten? Er arbeitet im Ministerium. Er kann uns erklären was dort vor sich geht. Wir brauchen ihn. Und dich, Severus, werden wir ebenso wenig angreifen… Schließlich gehörst du zu Potter. Er wäre bestimmt nicht erfreut und würde uns nicht mehr helfen, wärest du verletzt.“

Für Snape stand fest, dass sie das Angebot nicht annahmen. Aber Potter zögerte… Sanguini hatte Recht damit, dass sie nicht für immer fliehen konnten und diese Vampire konnten ihnen den Schutz bieten den sie so dringend brauchten. Außerdem könnte Harry dort versuchen den androhenden Krieg zu verhindern. Es musste eine Möglichkeit geben die Vampire anders zu retten.

„Einverstanden.“, verkündete der Brillenträger laut.

„Was?! Bist du wahnsinnig, Potter?!“ Snape traute seinen Ohren nicht. „Das ist viel zu Gefährlich!“

„Keine Sorge, Severus. Ich liebe Gefahr. Uns wird nichts passieren.“, versuchte Harry ihn zu beruhigen.

Optimismus.. Snape hasste diesen verdammten leichtsinnigen Optimismus.

„Schmink dir das ab, Potter! Ich komm da nicht mit.“, beleidigt verschränkte der Slytherin die Arme.

„Na gut.“, grinste der junge Mann, „Dann geh ich eben allein zu den Vampiren.“

Snape grummelte böse vor sich hin… Potter wusste genau, dass der Professor ihn nicht alleine lassen würde.

„Nein… Ich gehe mit…“, knurrte er nach kurzem Schmollen.

Sanguini musterte den anderen Vampir zufrieden und meinte dann die Beiden sollten ihm folgen.

Harry tat dies auch sogleich, warf allerdings noch einen betrübten Blick zu seinen toten Kollegen. Er saß jetzt ganz tief drin… Aus dieser Nummer kam er nicht mehr so schnell raus. Aber jetzt war es erst mal wichtig einen Krieg zu verhindern.

Snape trottete, nun mies gelaunt, hinter ihnen her. Aber nach ein paar Metern wartete Harry auf ihn und nahm seine Hand fast liebevoll.

Sanft strich er mit seinem Daumen über Snapes Handrücken beugte sich nach vorne und presste seine Lippen auf die vom Slytherin. Spielerisch knabberte er ein wenig an dessen Unterlippe und hauchte dann:

„Ich danke dir für dein Vertrauen…“

„Ich vertraue dir nicht, Potter…“, flüsterte der Vampir zurück, „Aber irgendwer muss dir ja immer aus der Klemme helfen, du verdammtes Blag…“

Harry löste sich von dem Professor und lachte laut. Der mutige Gryffindor verschränkte seine Finger mit denen des Slytherins und dann folgten sie dem fremden Vampir gemeinsam ins Ungewisse…
 

Kapitel ende. ^^

Auf diesen Sanguini kam ich, als mir einfiel dass in Halbblutprinz ja tatsächlich mal ein Vampir erwähnt wurde. Ich hab mir also mein Buch geschnappt und direkt mal nachgelesen. Meine Beschreibung von ihm, weicht allerdings ein wenig vom Original ab. So gefiel er mir besser XD

Im nächsten Kapitel gibt es wieder ein bisschen mehr Snarry ^^““ War ja diesmal mehr Handlung. X3

Und es wird düster… Jetzt droht ein Krieg auszubrechen *mit Taschenlampe unter Gesicht leuchtet* *drop*

Männergeschichten

The Unforgiven
 

11. Männergeschichten
 

„Schmink dir das ab, Potter! Ich komm da nicht mit.“, beleidigt verschränkte der Slytherin die Arme.

„Na gut.“, grinste der junge Mann, „Dann geh ich eben allein zu den Vampiren.“

Snape grummelte böse vor sich hin… Potter wusste genau, dass der Professor ihn nicht alleine lassen würde.

„Nein… Ich gehe mit…“, knurrte er nach kurzem Schmollen.

Sanguini musterte den anderen Vampir zufrieden und meinte dann die Beiden sollten ihm folgen.

Harry tat dies auch sogleich, warf allerdings noch einen betrübten Blick zu seinen toten Kollegen. Er saß jetzt ganz tief drin… Aus dieser Nummer kam er nicht mehr so schnell raus. Aber jetzt war es erst mal wichtig einen Krieg zu verhindern.

Snape trottete, nun mies gelaunt, hinter ihnen her. Aber nach ein paar Metern wartete Harry auf ihn und nahm seine Hand fast liebevoll.

Sanft strich er mit seinem Daumen über Snapes Handrücken beugte sich nach vorne und presste seine Lippen auf die vom Slytherin. Spielerisch knabberte er ein wenig an dessen Unterlippe und hauchte dann:

„Ich danke dir für dein Vertrauen…“

„Ich vertraue dir nicht, Potter…“, flüsterte der Vampir zurück, „Aber irgendwer muss dir ja immer aus der Klemme helfen, du verdammtes Blag…“

Harry löste sich von dem Professor und lachte laut. Der mutige Gryffindor verschränkte seine Finger mit denen des Slytherins und dann folgten sie dem fremden Vampir gemeinsam ins Ungewisse…
 

„Es wird ein bisschen dauern, bis wir beim Versteck angekommen sind.“, verkündete Sanguini, der ein paar Meter vor den beiden Zauberern lief.

„Können wir nicht einfach dorthin apperieren?“, fragte Harry, dessen Füße schon langsam zu schmerzen begannen. Hätte Snape ihn doch nur ein wenig länger schlafen gelassen… Dann wäre er jetzt wesentlich bewegungsfreundlicher.

„Nein.“, erklärte der Braunhaarige Vampir ernst, „Auf dem Versteck und dessen Umgebung liegt ein Apperierschutz, den wir nicht durchbrechen können.“

Nun wurde Severus hellhörig:

„Ein Apperierschutz? Sagt bloß einer von euch beherrscht noch Magie?“, Unglaube und auch Hohn, waren in dessen Stimme deutlich zu hören.

Sanguini grummelte ein wenig, bevor er antwortete:

„Der, den wir zu unserem Anführer erklärt haben, ist ein Meisterhafter Zauberer.“

Harry warf einen besorgten Blick zu Snape, der diesen ebenso besorgt erwiderte. Die Vampire, die sich zusammengeschlossen hatten, hatten bereits einen Anführer… Einen Vampir, der scheinbar genau wie Severus, immer noch Wert auf seine Magie legte. Das war kein gutes Zeichen. Alles deutete darauf hin, dass die Vampire sich eine Armee aufbauten, um dann gegen das Ministerium zu kämpfen.

„Mit euch Beiden haben wir dann schon drei Zauberer.“, setzte Sanguini, der die Blicke hinter seinem Rücken nicht sah, weiter fort.

Der Gryffindor wollte weitere Fragen stellen, aber dann kam ihm der Gedanke, dass er sein Misstrauen besser nicht zu deutlich zeigen sollte und ein Gespräch mit dem so genannten Anführer wäre sicher effektiver.

Die drei Männer liefen durch einen Wald, dessen Bäume fast nur aus dunklen Tannen bestanden. Der Duft von Tannenzweigen drängte sich einem in die Nase und eine unangenehme Stille hatte sich über die Gegend gelegt.

Die Temperatur schien im Schatten der Bäume noch weiter zu sinken.

Sie liefen Stundenlang durch das Dickicht und vertrauten darauf das Sanguini sie nicht in die Irre führte. Snape und Harry wurde ganz mulmig zumute, denn würde Sanguini sie jetzt alleine lassen, würden sie sich hoffnungslos verirren.

Die ganze Zeit in der sie wanderten, hatte der Slytherin Harrys Hand nicht eine Sekunde losgelassen.

Als die Bäume auch das letzte bisschen Licht geschluckt hatten und zudem auch noch dunkle Regenwolken den Himmel verdeckten, beschlossen die Drei eine Rast einzulegen.

Harry nahm ein paar Holzstückchen, legte sie auf einen Haufen und machte, mit Hilfe eines Zaubers, ein Feuer.

Anschließend hockte der Auror sich vor sie Flammen und wärmte seinen Körper.

Snape setzte sich etwas abseits auf einen Baumstamm und Sanguini schaute sich um.

„Ich hätte die Auroren nicht liegen lassen sollen.“, dachte der Mann laut und erntete dafür einen bösen Blick von Potter.

Nach wenigen Minuten meinte der Braunhaarige dann er hätte ziemlich großen Hunger und verschwand dann schneller als Harrys Augen es erfassen konnten.

„Verdammt…“, keuchte der Brillenträger, „Er… Er geht doch nicht etwa jagen? Also einen Menschen, mein ich…“

„Doch ich schätzte schon.“, schnarrte Snape kühl.

„Aber wir sind Kilometer weit von der Stadt entfernt! Ihm müsste schon ein Wanderer…“, schnell wurde Harry vom Professor unterbrochen:

„Er ist kein Mensch, Potter! Er ist schneller als du es dir vorstellen kannst und er kann Menschliches Blut riechen! Er kann es sogar fühlen wenn er möchte!“, Severus ärgerte, dass Harry immer noch so naiv reagierte. „Er ist nicht wie ich! Er ist ein Mörder… Dieser Typ hat Freude am töten, er trinkt Menschenblut…“

„Ja ich weiß…“, kam es leise von Harry.

„Deswegen wollte ich nicht mit ihm gehen!“, zeterte der Slytherin, „Du hast doch selbst gesehen wie schnell und gefühllos er töten kann! Wenn ich nur eine Sekunde nicht aufpasse könnte er dich…“, dann brach Snape einfach mitten im Satz ab, verschränkte die Arme und schaute angestrengt in eine andere Richtung als Harry.

Der Auror konnte es nicht unterdrücken zu lächeln: Severus machte sich Sorgen um ihn…

Er stand vom Boden auf, ging rüber zu dem Lehrer, nahm dessen Gesicht mit beiden Händen und küsste seine Stirn:

„Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen… Ich bin nicht umsonst Auror. Ich kann auf mich aufpassen.“

Hastig schlug der Vampir Harrys Hände jedoch wieder weg und keifte:

„Du leidest unter Wahnvorstellung. Ich mach mir keine Sorgen um dich! Das ist der größte Schwachsinn den ich je gehört habe.“

Potter seufzte genervt: „Stimmt ich hatte vergessen, dass ich es hier mit dem Eisprinzen höchstpersönlich zu tun habe! Bloß nicht zugeben das man Gefühle hat!“, der Gryffindor warf die Hände in die Höhe und äffte Snape nach. Dieser quittierte dies nur mit einem Augenrollen.

Beleidigt setzte sich Harry wieder auf den Waldboden und starrte ins Feuer.

Irgendwann wurde die Dunkelheit noch tiefer und Harry überrannte eine starke Müdigkeit… Seid zwei Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen.

„Geh schlafen. Unausgeruht bist du lästig.“, brummte Snape.

Potter beschloss sich nichts aus den Worten des Professors zu machen. Das war halt dessen Charakter und Harry wusste, dass er es nicht so meinte.

Schläfrig kramte er aus der lila Tasche, die er sich gekauft hatte, eine Decke, die er im Hotel hatte mitgehen lassen, sowie ein Kissen.

Dankbar bettete er seinen Kopf in dem weichen Kissen und schlang die Decke eng um seinen kalt gefrorenen Körper….
 

Eine Männerstimme weckte Harry nach einigen Stunden. Etwas erholter öffnete der Auror seine Augen einen spalt breit und sah, dass Sanguini zurückgekehrt war.

Der fremde Vampir saß ziemlich dicht neben Severus auf dem Baumstamm und musterte den Slytherin eindeutig.

„Was findest du eigentlich an diesem schwächlichen Menschen?“, raunte er mit gedämpfter Stimme. Anscheinend hatte niemand bemerkt, dass Harry wieder wach war.

„So ein zierlicher Mann wie du braucht einen großen, starken Beschützer.“, er rückte noch näher zu Severus, „So jemanden wie mich….“

Potter konnte es nicht fassen… Dieser Muskelbepackte Neandertaler baggerte tatsächlich Snape an! Ein schmerzhaftes zwicken in Harrys Brust unterstützte dessen Wut nur noch mehr.

Der Gryffindor war schockiert über seine eigene Reaktion… Er war eifersüchtig…

Doch genauso sagte ihm sein Kopf, dass Severus nicht sein Freund war… Er konnte tun und lassen was er wollte. Also blieb Harry erst mal liegen und wartete ab…

Als Sanguini eine Hand auf Severus Oberschenkel legte, rückte dieser, zu Harry Erleichterung, allerdings weg und knurrte:

„Ich kann gut auf mich selbst aufpassen!“

Sanguini lachte amüsiert auf: „Oh, ich mag es wenn man sich ziert!“

Dann legte der Vampir plötzlich beide Arme um Severus und zog ihn brutal näher zu sich:

„Komm schon mein Fledermäuschen…“, säuselte er, „Du willst es doch auch!“

Noch ehe Sanguinis Lippen auf die von Snape trafen, landete dessen Faust auf der Nase des Mannes:

„Pfoten weg!!“, fauchte der Tränkemeister mit spitzen Zähnen und versuchte sich aus dem Klammergriff des anderen Mannes zu befreien.

Nun sprang auch Harry vom Boden auf und keifte böse:

„Lass ihn sofort los!“

Augenblicklich ließ der Vampir die Hände von seinem Artgenossen.

Mit einem arroganten Blick stand Snape von dem Baumstamm auf und schritt noch arroganter rüber zu Harry, um sich dann neben ihn auf den Boden zu setzten.

„Fass ihn nicht noch einmal an!“, drohte Potter mit erhobenem Zeigefinger und ließ sich dann neben dem Tränkebrauer auf dem Boden nieder.

„Ja, schon kapiert!“, beleidigt stützte Sanguini seinen Kopf auf den Händen auf, „Wenn ich Potter anfasse, beißt mir Severus den Kopf ab und wenn ich Severus anfasse krieg ich es mit Potter zutun… Schon klar…“

Eine Weile saßen die drei Männer schweigend am Feuer. Es war klar, dass sie heute nicht mehr weiterlaufen würden. Die Nacht verbrachten sie also im Wald.

Das Knacken des Feuers wirkte beruhigend, doch die eisige Kälte ließ jedermann zittern.

Harry schätzte, dass es schon spät in der Nacht war, als Sanguini sich erneut zum jagen aufmachte.

„Ich kann nicht fassen, dass er schon wieder tötet… Das wäre dann sein viertes Opfer heute!“, der Auror konnte langsam verstehen welche Beweggründe das Ministerium für seine Vernichtungspläne hatte.

„Ich finde es genauso schlimm wie du, aber du hast selber mal gesagt: Es ist die Natur eines Vampirs…Wir können keinen verdammten Blutsauger vom töten abhalten…“

Potter schaute rüber zu Snape, der die Beine angewinkelt hatte und in den schwarzen Himmel schaute.

Harry hatte die Decke um sich geschlungen, schlug diese aber nun zur Seite und meinte:

„Dir muss doch auch kalt sein… Komm her.“

Da Snape wirklich ziemlich fror, ließ er sich nicht zweimal bitten und setzte sich dicht neben den Brillenträger, der dann die Decke um sie schlang.

„Schon besser.“, schnurrte der Professor, als Harry ihm einen Kuss auf die Halsbeuge hauchte.

Glücklich fuhr der junge Mann mit seiner Hand durch die langen Haare des Lehrers und kraulte schließlich dessen Nacken.

Entspannt legte Severus sein Kinn auf seine angewinkelten Knie und streichelte mit seiner Hand über Harrys Arm.

„Warum hasst du deine Artgenossen eigentlich so sehr?“, fragte Harry.

Snape schnaubte und schien zunächst nicht darauf antworten zu wollen… Jedoch begann er dann doch zu erklären:

„Es hat was damit zu tun wie ich zum Vampir wurde…“

Gespannt horchte der Auror auf.

„Möchtest du die Geschichte hören?“, erkundigte sich Snape zögerlich.

„Ja bitte!“, Harry war froh, dass Snape ihm davon erzählen wollte. Am Anfang, als Potter gerade herausgefunden hatte dass Snape ein Vampir war, hatte er ihn angebrüllt und gesagt diese Geschichte ginge ihn nichts an… Jetzt war er bereit davon zu erzählen, was in Harrys Augen ein großer Vertrauensbeweis war.

Severus hatte seine Augen starr auf das Feuer gerichtet und sein Gesicht nahm einen kalten Ausdruck an, als er zu berichten begann:

„Damals… Vor ungefähr 36 Jahren, als ich noch ein Mensch war, war ich oft in der Nockturn Gasse. Ich war schon immer fasziniert vom dunklen und düsteren… Es war ein lauer Sommerabend, als ich ihn traf. Er war groß und gut aussehend und düsterer und geheimnisvoller als jeder Mensch den ich bis dahin gesehen hatte. Ich wollte ihn kennen lernen aber ich machte mir keine Hoffnungen. Ich bin nicht gesellig, attraktiv oder nett… Ich war schon immer ein Einzelgänger. Aber dieser Mann schien das anders zu sehen. Er kam auf mich zu und sprach mich an…“, als wäre er über sich selbst beschämt, schüttelte Snape den Kopf: „Ich war so beeindruckt von diesem Typen, dass es mich nicht mehr klar denken ließ…“

„Du warst verknallt.“, grinste Harry.

Hitze stieg in Severus Gesicht: „Nicht ganz meine Wortwahl, Potter. Aber es trifft es ganz gut. Du, der Retter der Zaubererwelt…“, er sprach den Namen besonders spöttisch aus, „…, kannst dir mit deinem Fanclub bestimmt nicht vorstellen, wie es ist nicht begehrt zu sein: Aber es passiert nicht oft, dass sich jemand für mich interessiert. Ich war geschmeichelt und ein paar Tage danach trafen wir uns wieder. Die Tage die ich mit ihm verbrachte waren schön… Er war klug und gebildet, ich konnte mich stundenlang mit ihm unterhalten…“

Langsam kam das Zwicken in Harrys Brust wieder zurück: „Ja ich hab verstanden: Er war klasse.“, blaffte der Auror. „Was ist dann passiert?“

„Du kannst dir natürlich auch vorstellen, dass wir… nun ja… Uns etwas näher kamen und…“

Harry schnaubte: „Du meinst ihr habt es getrieben…“

„Potter! Achte auf deine Wortwahl! Und könntest du es wohl lassen, mich dauernd zu unterbrechen?!“

Schnell nickte der Brillenträger und versprach Snape nicht mehr zu stören.

„Wir teilten also einige Nächte das Bett und eines Tages fragte er mich dann ob ich nicht gerne einen besonderen Kick hätte…“, kurz überlegte der Professor, bis er dann meinte: „Ich drücke es mal in deiner Wortwahl aus: Ich war so verknallt, dass ich die Gefahr nicht sah… Ich war tatsächlich so Blind nicht zu erkennen was er war…“, seine Hände ballten sich zu Fäusten: „Ich sagte zu. Schneller als ich mich versehen konnte, hatte ich zwei Fangzähne in meinem Hals stecken. Du weiß ja, dass es sich zunächst himmlisch anfühlt… Doch relativ schnell begriff ich, dass ich starb… Mein Herz schlug immer schwächer und ich war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren, da ließ er erst von mir ab. Er biss sich selber in den Arm und hielt mir das blutende Fleisch hin… Ich hatte keine Wahl. Ich wollte leben, also trank ich von seinem Blut. Kurz darauf wurde ich wirklich Ohnmächtig…“

„Und dann?“, Harry bewegte sich keinen Zentimeter mehr. Diese Geschichte war einfach zu spannend…

„Erst am späten Nachmittag wachte ich wieder auf. Es dauerte bis ich begriff was mit mir geschehen war… Als der Groschen fiel wurde ich fast wahnsinnig… Ich war kurz davor den Verstand zu verlieren, denn ich war ein Monster geworden. Ich vertraute mich Dumbledore an, der mir half mit meinem neuen Ich fertig zu werden…Es war hart, aber heute kann ich damit leben.“

Snape sprach von seinem Vampirleben, als wäre es eine Krankheit.

„Und der Typ?“, fragte Potter nun.

„Weg.“, Snapes Gesicht verzerrte sich zu einem schmerzvollen grinsen: „Einfach weg… Über alle Berge. Er hat mit mir gespielt… Ich weißt heute, dass viele Vampire das so machen: Sie machen sich einen Spaß daraus mit ihren Opfern zu spielen, bevor sie sie beißen.“

Der Gryffindor konnte deutlich sehen, dass dieser Vampir Snapes Herz gebrochen hatte…

Harry legte beide Arme um den andren Mann und zog ihn näher zu sich. Liebevoll küsste er dessen Lippen und schmiegte dann sein Gesicht an das des Vampirs.

„Es tut mir so leid, dass er dir wehgetan hat…“, flüsterte der Auror sanft.

Snape schloss lediglich die Augen und seufzte erneut.

„Ich werde dir nie wehtun…“, flüsterte Harry dann noch leiser. Er war sich nicht sicher, ob Severus das gehört hatte, da dieser keine Reaktion zeigte.

Was er allerdings nicht spürte war Severus Herz, das bei seinen Worten fast doppelt so schnell schlug….
 

Kapitel ende. ^^

Tja auch ein Snape hat schon das ein oder andere Beziehungsdrama hinter sich XD Der Arme ist nur leider am Ende immer die arme Sau >.<

Zumindest weiß Harry jetzt ein bisschen mehr über seinen geheimnisvollen Liebling ^^

Ich hoffe es hat euch wieder gefallen? ^^

*kekse verteil*

Im Hauptquartier der Blutsauger

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Wie in einem Alptraum

The Unforgiven
 

Wah x3 Langeweile führt zu schnellem weiter schreiben XD
 

13. Wie in einem Alptraum
 

„Mit mir wäre er viel besser dran!“, sagte Harry zu seinem eigenen Spiegelbild.

„Tatsächlich?“, schien dieses zu Antworten. „Du hasst deinen Job, trinkst wie ein Loch, vergisst dich zu waschen und hast ständig Selbstzweifel…“

„Ich kann mich ändern.“, murrte der Brillenträger beleidigt.

„Würdest du das wirklich tun? Für Severus? Ist er es Wert? Bist du es Wert ihn zu haben?“

Harry schüttelte verstört den Kopf. Jetzt unterhielt er sich schon mit seinem Spiegelbild!

Lächerlich, dachte der Auror, natürlich konnte er sich ändern!

Mit entschlossener Miene verließ Potter das Zimmer um Snape zu suchen. Er würde ihm sagen, dass er es Wert war sich zu ändern. Er würde ihm sagen, dass er selbst Wert sein wollte. Dass Severus es verdient hatte, dass jemand ihn beschützte… wenn nötig vor sich selbst.

Und im Augenblick wurde der Gryffindor das Gefühl nicht los, dass er genau das jetzt tun musste.

Was Harry nicht wissen konnte, war dass der Anführer der Vampire ihm dabei noch mehr Schwierigkeiten bereiten würde als er es dachte… Der Kampf hatte nämlich gerade erst begonnen….
 

Die schwarzen Steinwände ließen die verworrenen Gänge der Burg eng und ungemütlich erscheinen. Die Fackeln, die an den Wänden hangen, spendeten nur recht wenig Licht… Die ganze Umgebung war schaurig und düster, genau wie die Bewohner.

Mehrere Vampire kreuzten Harry Weg und musterten den Menschen mit hungrigen und bösen Blicken. Jedoch machte keiner von diesen Wesen anstallten ihn anzugreifen. Wie es schien hörten sie wirklich bedingungslos auf ihren Anführer…

Dennoch hatte der Gryffindor etwas Angst vor den Vampiren, aber er wusste dass er sich in Gefahr bringen würde wenn er seine Angst zeigte. Deswegen ging er mit hocherhobenem Haupt an ihnen vorbei und schien sie keines Blickes zu würdigen.

Eine ziemlich lange Zeit irrte Potter durch die Burg. Die Gänge und Flure schienen endlos und führten ins Nirgendwo.

Zudem sahen die Vampire irgendwie alle gleich aus: Schwarze Kleidung, schwarze Augen und blasse Haut… Nur Geschlecht und Haarfarbe unterschied sie. Wie sollte Harry unter all den schwarzhaarigen Männern, nur Snape finden?

Langsam wurde der Brillenträger ungeduldig und stieß regelmäßig genervte Seufzer aus.

Irgendwann landete er wieder bei dem Saal, zu dem Sanguini sie am Anfang geführt hatte.

Die Tür, die den Saal vom Flur trennte, war einen Spalt breit geöffnet und man konnte leicht hineinsehen ohne selbst gesehen zu werden.

Die Stimmen, die aus dem Saal drangen, machten Harry neugierig und so stellte er sich vor die Tür und schaute durch den Spalt:

Tatsächlich entdeckte Harry endlich was er gesucht hatte.

Dort, in der Mitte des dunklen Raumes, stand Snape… Vor ihm stand der Anführer und schien auf ihn einzureden.

Der Slytherin hatte den Kopf gesenkt und wirkte geknickt…

Potter bemerkte gleich wie unterschiedlich die beiden Männer doch waren. Der Anführer mit seinen langen weißen Haaren und der hellen Kleidung, war so unglaublich schön und anmutig. Er wirkte so selbstbewusst und seine Anwesenheit war mehr als angenehm.

Snape dagegen wirkte im Augenblick alles andere als Selbstbewusst. Seine strähnigen, schwarzen Haare hingen ihm ins Gesicht und seine Kleidung, so neu sie auch noch war, wirkte neben der des Anführers, alt und abgetragen…

Die beiden Vampire waren das genaue Gegenteil.

Aber müsste Harry sich entscheiden, so dachte er, würde er dennoch Snape auswählen. Warum konnte er nicht genau erklären…

Ein paar Worte drangen zu Potters Ohren durch und sie bereitetem ihm große Sorge:

„Ich bin dein Meister.....“ und „…gehörst mir….“

Plötzlich hob Severus den Kopf an. Sein Blick war seltsam Glasig und Abwesend. Als der Weißhaarige dann unter sein Kinn fasste und mit dem Daumen über Severus Lippen strich, kochte in Harry erneut eine starke Eifersucht auf.

Aber als erfahrener Auror wusste er, dass diese Situation zu gefährlich war um einfach in das Geschehen hineinzuplatzen. Sein Gefühl sagte ihm, dass etwas nicht stimme. Der Brillenträger atmete einmal tief durch, verschloss seine Gefühle im Inneren und wartete zunächst ab was als nächstes passierte.

Die Tür am anderen Ende des Saals, sprang auf: Mehrere weibliche und männliche Vampire betraten den Raum und gingen zu ihrem Anführer.

Genau wie bei Severus, waren ihre Augen eigenartig ausdruckslos und ihre Aufmerksamkeit schien vollständig auf den schönen Mann gerichtet zu sein.

Langsam dämmerte es Harry: Konnte es etwa sein das der Anführer nur deshalb die Kontrolle hatte, weil er die Anderen irgendwie hypnotisierte?

Severus hatte doch gesagt, dass Vampire zu dumm und barbarisch waren um zusammenzuarbeiten. Wenn dieser Mann sie allerdings kontrollieren könnte, hätte sich diese Tatsache erledigt.

Das Herz in Potters Brust schlug schnell und kalter Schweiß rann seinen Rücken runter. Wenn seine Vermutung stimmte, dann könnte das zum Problem werden. Doch genauso könnte Harry es auch ausnutzen… Er musste den Anführer bei Laune halten, denn wenn er ihn zum Feind hatte, war es sein sicheres Todesurteil.

Nun nahm der Gryffindor seinen Mut zusammen und betrat den Saal, absichtlich laut damit niemand denken konnte er hatte gelauscht.

„Ach hier seid ihr alle.“, bemerkte er, scheinbar völlig ungezwungen und locker.

Trotz seines Erscheinens blieben die Blicke der Vampire auf dem Weißhaarigen.

„Ah Harry!“, meinte dieser und zeigte ein perlweißes Lächeln, „Wie schön dich zu sehen. Was führt dich zu mir?“, seine Stimme war freundlich und hell, aber Potter durchschaute seine Falschheit sofort. Er hatte ja nicht umsonst Jahrelang gegen Verbrecher gekämpft…

„Ich war eigentlich nur auf der Suche nach Severus.“, antwortete Harry wahrheitsgemäß.

Der Weißhaarige nickte: „Das dachte ich mir schon. Severus ist wirklich ein interessanter Mann.“, kurz richtete er seinen Blick auf den Slytherin, der ihn immer noch gebannt anstarrte, „Ich hatte kurz die Freude mich mit ihm zu Unterhalten. Aber jetzt gehört er wieder dir.“

Snape rührte sich keinen Zentimeter…

„Geh ruhig mit ihm, Severus.“, säuselte der Weißhaarige dann auf einmal und erst jetzt war es als wenn der Professor aus seiner Starre erwachte.

Verwirrt blinzelte er ein paar Mal, sah dann zu Harry und machte sich auf den Weg den Saal zu verlassen, ohne dabei eine Miene zu verziehen.

Wortlos folgte der Auror und sprach ihn nicht an, bis sie wieder in ihrem Raum angekommen waren.

„Verdammt! Was, bei Merlins Filzläusen, war da gerade los?!“, platzte es sofort aus Harry heraus, als die Tür hinter ihnen geschlossen war und er sich sicher sein konnte dass sie alleine waren.

„Ich…“, langsam fasste Severus sich an die Stirn, als hätte er Kopfschmerzen, „Ich bin zu ihm gegangen… Ich wollte ihn sprechen, aber ich weiß nicht mehr warum…“, die Stimme des Tränkemeisters war rau und kratzig.

Natürlich wollte er ihn auf das Geschehen von vor 36 Jahren ansprechen… Aber irgendwie hatte der Anführer ihn das vergessen lassen.

„Was ist dann passiert?“, erkundigte sich der Brillenträger ernst.

„Ich weiß nicht… Es ist alles so verschwommen…“, wieder umfasste Severus seine Stirn, nur diesmal mit beiden Händen.

Schnell ging Potter auf ihn zu und legte seine Hände auf dessen Schultern. Doch plötzlich schlug Snape diese weg.

„Lass mich!“, rief er erschreckend laut, als hätte ihn diese Berührung schmerzen bereitet. „Der Meister!“, rief er dann zusammenhangslos. „Mein Meister! Nur er…!“, erneut fasste Severus an seinen Kopf, nur diesmal zuckte er zusammen, wie unter schrecklichen Qualen. Mit einem dumpfen Aufschlag ging er auf einmal ohnmächtig zu Boden.

Harrys Herz schlug so schmerzhaft stark, dass er glaubte gleich müsse es aus seiner Brust springen. Seine Hände zitterten, als er Severus vom Boden aufhob und auf das Bett legte.

Was passierte hier nur gerade!? Was hatte dieser Kerl mit Snape angestellt?

Völlig außer sich ging Harry im Zimmer auf und ab. Snape hatte schmerzen gehabt… Er schien komplett vergessen zu haben was mit ihm geschehen war.

Und genau das machte Harry angst.

Was machte der Anführer nur mit den Vampiren? Und warum hatte der Anführer nicht versucht ihn zu hypnotisieren? Weil Harry ein Mensch war? Funktionierte es nur bei Blutsaugern?

Unzählige Fragen hämmerten im Kopf des Gryffindors.

Erst als ein Zeitzauber ihm sagte, dass es bereits spät in der Nacht war und sein Körper ihm ebenfalls bestätigte wie müde er war, legte er sich auf das Bett neben Snape.

Konnte er überhaupt wagen hier zu schlafen?

Vorsichtig strich er ein paar Strähnen aus Severus Gesicht und küsste dessen Hals zärtlich. Die Berührungen waren nur leicht, dennoch wachte der Slytherin erschrocken auf.

Hastig rückte er weg vom anderen Mann und fauchte entsetzt:

„Fass mich nicht an! Wenn du mir noch einmal zu nahe kommst, wirst du es bereuen!“

Die Warnung hatte gesessen…. Wütend und enttäuscht drehte sich Potter auf die Seite und kniff die Augen zusammen. Er hatte sich doch bloß sorgen um Snape gemacht! Und dann wurde er so gemein angebrüllt…
 

Harry hatte gar nicht bemerkt, dass er eingeschlafen war. Schläfrig führte er noch mal einen Zeitzauber aus. Kurz nach zwei Uhr in der Nacht…

Schmatzend drehte sich der Mann auf die andere Seite und wollte versuchen weiterzuschlafen.

Aber schon nach ein paar Sekunden merkte er, dass etwas fehlte. Etwas war hier nicht richtig…

Er öffnete seine Augen wieder und erkannte, dass das Bett leer war. Snape war verschwunden.

Mit einem Schwung saß Harry kerzengerade im Bett. Beunruhigt schaute er sich in dem Zimmer um. Nirgends eine Spur vom Professor.

Es konnte nicht gut sein, wenn Severus in seinem Zustand durch die Burg streunte.

Also beschloss der Auror sich erneut auf die Suche nach ihm zu machen. Er durfte hier niemandem trauen, weswegen er seinen Zauberstab angriffsbereit hielt.

Leise schlich er sich aus dem Zimmer und erleuchtete seinen Weg mit Lumos. Überall war es still und dunkel. Anscheinend war niemand mehr wach.

Die verzweigten Gänge führten ihn wieder in die Irre.

Einmal lief eine Ratte an ihm vorbei und Harry wäre vor schreck fast gestorben. Seine Nerven waren zum zerreißen gespannt.

Hier war er komplett im Nachteil: Überall war er von stärkeren Feinden umgeben, sein Begleiter war spurlos verschwunden und er kannte die Umgebung nicht.

Alles hing an einem seidenen Faden.

Ein Blick auf dem Boden zeigte einen schmalen Lichtstrahl. Irgendwer war also doch noch wach.

Vermutlich würde er dort auch auf Severus treffen.

So leise er konnte folgte er dem Lichtstrahl. Sein Puls schlug so schnell, dass er glaubte man müsse ihn hören können.

Der Lichtstrahl wurde breiter und wieder landete Harry vor einer angelehnten Tür.

Er löschte hastig das Licht seines Zauberstabes und schaute vorsichtig in den beleuchteten Raum.

Was er sah verschlug ihm den Atem und ihm wurde augenblicklich schlecht…

Mindestens zwanzig Vampire, sowohl Frauen als auch Männer, räkelten sich auf dem Boden vor einem Stuhl, der höher als alles andere in dem Raum stand. Auf diesem saß der Weißhaarige, mit einem großen Kelch in der Hand.

Die Vampire waren alle kaum bekleidet, wenn nicht sogar ganz nackt und sie alle waren wieder auf den schönen Mann fixiert. Sie berührten ihn überall, blieben aber immer auf den Knien, wie Untertanen. Sie lechzten nach ihm… Flüsterten ihm zärtliche Worte zu, wollten seine Aufmerksamkeit. Überall auf dem Boden und auf den Wänden klebte Blut. Menschliche Körperteile lagen im Raum verteilt…

Harry war mitten in eine Vampir-Orgie geplatzt.

Ihm blieb fast das Herz stehen als er Severus in der Masse erkannte. Der Tränkebrauer hatte nur noch seine Hose an, kniete ganz vorne bei dem Anführer und hauchte mit spitzen Zähnen etwas auf der Vampir-Sprache.

Der Weißhaarige richtete seinen Blick auf Snape, stich ihm über den Kopf und sagte:

„Mein neustes Schmuckstück. Du, der du nicht vergessen hast wie Magie sich anfühlt, bist etwas ganz besonders…“, er hob den Kelch über Severus und kippte ihn, sodass der Inhalt hinaus strömte.

Die rote Farbe der Flüssigkeit ließ keinen Zweifel, dass es sich dabei um Blut handelte. Menschliches Blut, wie Harry vermutete und Severus öffnete seinen Mund um davon zu trinken… Er trank als wäre er völlig am verdursten und es kümmerte ihn auch nicht, dass der Lebenssaft sein Gesicht und seinen entblößten Oberkörper beschmutzte.

Potter schluckte schwer… Er konnte nicht verstehen was hier passierte. Severus weigerte sich doch menschliches Blut zu trinken, außer es kam von Harry… Warum trank er dann jetzt genauso von Trieb gelenkt wie die anderen Hirnlosen Blutsauger?

Als der Kelch geleert war, war auch Harrys Geduld am Ende.

Mit einem lauten Krachen schmiss er die Tür auf und stürmte in den Raum.

Die Vampire richteten ihre Köpfe sofort auf den Eindringling und fauchten und knurrten ihn an. Zu Potters Erschrecken sogar Severus… Es hätte vermutlich nur Sekunden gedauert bis sie ihn angegriffen und Stücke gerissen hätten.

Jedoch hob der Anführer lediglich die Hand und die Anderen wurden sofort ruhig.

„Was ist das hier für ein kranker Mist?!“, brüllte Harry und ging todesmutig auf Snape zu.

Bei näherer Betrachtung des Professors war der Gryffindor endgültig der Meinung, dass er in einem Alptraum gefangen war und der Slytherin war eine bizarre Figur aus seinem dunkelsten Unterbewusstsein:

Snapes Augen hatten fast das letzte bisschen weiß verloren und waren nur noch schwarze Flecken in seinem Gesicht. Er hatte seine Fangzähne gebleckt und knurrte Harry, wie ein Raubtier, böse an. Sein Gesicht und sein Körper waren über und über mit getrocknetem Blut. Und seine Hände waren seltsam verkrampft, wie Klauen…

Potter vermutete, dass Snape in diesem Zustand nicht mal seine eigene Muter erkannt hätte. Er war wie weggetreten.

„Was hast du mit ihm gemacht?!“, richtete Harry nun sein Wort an den Anführer, der ihn frech angrinste.

„Ich habe ihn lediglich zu dem Gemacht, was er wirklich ist.“, meinte der Schöne leichthin.

„Nein!“, keifte der Auror wütend, „Das ist er nicht! Das ist nicht Severus! Severus ist ein kluger Mann, der so viele Bücher in seinem Leben gelesen hat, dass man sie nicht mehr zählen könnte! Severus ist ein Meister des Zaubertrankbrauens! Er ist ein verdammtes, sarkastisches Arschloch! Aber er ist kein Blut trinkendes, alles ermordendes Monster!“

Der Weißhaarige lachte bloß: „Wie niedlich. Alles dumme, menschliche Eigenschaften.“, sein Blick verfinsterte sich, „Aber er ist kein Mensch mehr. Schon seid fast vierzig Jahren nicht. Er muss endlich zu seinem…“, er fasste sich überlegend ans Kinn, „… nennen wir es ´inneren Vampir´ finden.“, dann lachte der schöne Mann erneut.

Harry wusste, dass er keine Chance hatte. Würde er jetzt gegen den Anführer rebellieren, dann würden ihn die Vampire innerhalb von Sekunden töten. Und Snape war damit auch nicht geholfen.

„Lass Severus bitte seine menschliche Seite…“, bat Potter mit zittriger Stimme, „Sonst werde ich dir nicht helfen das Ministerium anzugreifen.“

„Zu spät.“, gurrte der Weißhaarige, „Ich habe denen längst gesagt, das Harry Potter mein Gefangener ist. Wenn sie ihren Helden in einem Stück wieder haben wollen, dann müssen sie mit mir kooperieren.“, gelangweilt schaute der Mann auf seine Fingernägel.

Der Brillenträger glaubte gleich ohnmächtig zu werden… Er war längst im kranken Plan des Anführers gefangen und scheinbar gab es kein entrinnen… Wenn ihm nicht schnell etwas Einfiel war er verloren…
 

Kapitel ende.

Jetzt wird’s spannend XD Was könnte Harry wohl machen? ^w^ Ganz schön verzwickt >.< Und wird Snape je wieder normal?

*dramatische Musik*

Ein riskanter Handel

The Unforgiven .
 

Uh eine Schreibblockade hatte mich fest im Griff >.< Aber jetzt geht es endlich weiter ^^
 

14. Ein riskanter Handel
 

„Was ist das hier für ein kranker Mist?!“, brüllte Harry und ging todesmutig auf Snape zu.

Bei näherer Betrachtung des Professors war der Gryffindor endgültig der Meinung, dass er in einem Alptraum gefangen war und der Slytherin war eine bizarre Figur aus seinem dunkelsten Unterbewusstsein:

Snapes Augen hatten fast das letzte bisschen weiß verloren und waren nur noch schwarze Flecken in seinem Gesicht. Er hatte seine Fangzähne gebleckt und knurrte Harry, wie ein Raubtier, böse an. Sein Gesicht und sein Körper waren über und über mit getrocknetem Blut. Und seine Hände waren seltsam verkrampft, wie Klauen…

Potter vermutete, dass Snape in diesem Zustand nicht mal seine eigene Muter erkannt hätte. Er war wie weggetreten.

„Was hast du mit ihm gemacht?!“, richtete Harry nun sein Wort an den Anführer, der ihn frech angrinste.

„Ich habe ihn lediglich zu dem Gemacht, was er wirklich ist.“, meinte der Schöne leichthin.

„Nein!“, keifte der Auror wütend, „Das ist er nicht! Das ist nicht Severus! Severus ist ein kluger Mann, der so viele Bücher in seinem Leben gelesen hat, dass man sie nicht mehr zählen könnte! Severus ist ein Meister des Zaubertrankbrauens! Er ist ein verdammtes, sarkastisches Arschloch! Aber er ist kein Blut trinkendes, alles ermordendes Monster!“

Der Weißhaarige lachte bloß: „Wie niedlich. Alles dumme, menschliche Eigenschaften.“, sein Blick verfinsterte sich, „Aber er ist kein Mensch mehr. Schon seid fast vierzig Jahren nicht. Er muss endlich zu seinem…“, er fasste sich überlegend ans Kinn, „… nennen wir es ´inneren Vampir´ finden.“, dann lachte der schöne Mann erneut.

Harry wusste, dass er keine Chance hatte. Würde er jetzt gegen den Anführer rebellieren, dann würden ihn die Vampire innerhalb von Sekunden töten. Und Snape war damit auch nicht geholfen.

„Lass Severus bitte seine menschliche Seite…“, bat Potter mit zittriger Stimme, „Sonst werde ich dir nicht helfen das Ministerium anzugreifen.“

„Zu spät.“, gurrte der Weißhaarige, „Ich habe denen längst gesagt, das Harry Potter mein Gefangener ist. Wenn sie ihren Helden in einem Stück wieder haben wollen, dann müssen sie mit mir kooperieren.“, gelangweilt schaute der Mann auf seine Fingernägel.

Der Brillenträger glaubte gleich ohnmächtig zu werden… Er war längst im kranken Plan des Anführers gefangen und scheinbar gab es kein entrinnen… Wenn ihm nicht schnell etwas Einfiel war er verloren…
 

Harry ballte seine Hände zu Fäusten und bohrte seine Fingernägel so fest in seine Handflächen, dass diese zu bluten begannen.

Die Vampire, die Harry fest fixiert hatten, begannen zu wittern und ihnen schien beim Duft des frischen Blutes das Wasser im Mund zusammenzulaufen. Doch ohne die Erlaubnis ihres Anführers rührte keiner einen Finger.

„Gib mir Severus zurück.“, bat der Brillenträger erneut. „Ob du eine Willenlose Marionette mehr oder weniger hast, kann dir doch egal sein.“

Der schöne, weißhaarige Vampir begann zu grinsen: „Ich könnte ihn dir vielleicht überlassen…“, das Grinsen wurde breiter, „Aber was bekomme ich im Austausch dafür?“

Der Typ wollte also handeln… Nur leider war der junge Auror immer noch im Nachteil. Er konnte bei diesem Handel nur verlieren…

„Alles.“, antwortete Harry schlicht.

Der Anführer hob erfreut seine Augenbrauen, als er darüber nachzudenken schien. Mit einer Hand strich er über Severus Kopf und dieser gab ein seltsames Geräusch, wie ein schnurren, von sich. Bei Harry hatte er das nie getan…

Glühender Neid zerfraß Potters Herz bei diesem Anblick.

„Nun gut.“, meinte der Weißhaarige schließlich. „Ich bin bereit mich auf diesen Handel einzulassen. Es ist wirklich erbärmlich wie du dich windest nur um diesen Niemand wieder zu bekommen…Solche Gefühle zwischen Vampir und Mensch sind schlicht unakzeptabel. Deswegen ist hier mein Vorschlag: Du bekommst ihn zurück, wenn du dich bereit erklärst einer von uns zu werden. Es kann mir nur nützen wenn der berühmte Harry Potter unter meinem Kommando der Unsterblichen steht. Die Welt wird mir zu Füßen liegen. Natürlich werde ich entscheiden, wann der geeignete Zeitpunkt ist dich zu verwandeln… Nicht heute, nicht morgen aber vielleicht bald…“

Harry atmete tief durch. Am liebsten hätte er dem Mann das dämliche Grinsen aus dem Gesicht geprügelt…

„Einverstanden.“, murrte der Brillenträger dann.

Sofort tippte der Anführer gegen Snapes Stirn, sodass dieser erneut in eine Ohnmacht fiel und nach hinten umkippte.

„Dann sei es so.“, erklärte der Anführer und knurrte dann: „Jetzt schaff ihn weg von hier.“

Der Gryffindor trug unter seinem weißen Hemd immer ein T-Shirt, weswegen er nun die Möglichkeit hatte das Hemd auszuziehen und es um Severus nackten Oberkörper zu schlingen. Anschließend hob er den leichten Körper vom Boden auf und trug ihn in die trügerische Sicherheit ihres Zimmers.

Als er den Slytherin auf das große Bett legte, erwachte dieser aus seiner Bewusstlosigkeit.

Verwirrt blinzelte der Lehrer ein paar mal und richtete sich dann vorsichtig auf.

Seine Augen waren wieder normal und auch seine spitzen Zähne waren nicht mehr zu erkennen.

„Alles in Ordnung?“, erkundigte sich Potter sachte.

Harry erkannte, dass sich in Severus Kopf die Gedanken überschlugen mussten, denn plötzlich wirkte er erschrocken:

„Was…? Oh nein… Oh Merlin was war nur los? Was hab ich getan?“, fragte Snape sich selbst, immer noch leicht abwesend.

Vorsichtig strich Harry mit einer Hand über den Rücken des Vampirs, um ihn zu beruhigen.

Snape blickte an sich herunter und starrte verstört auf die Blutflecken, die seine weiße Haut bedeckten.

„Ich habe Menschenblut getrunken…“, wisperte Severus vor sich hin, „Er hat mich zu dem gemacht, was ich nie sein wollte…“

„Aber es war nicht deine Schuld. Du konntest dich nicht wehren.“, versuchte Harry ihn zu ermuntern.

Schnell rückte Severus von ihm weg und sein Gesicht war wieder vom Ekel verzerrt… Nur diesmal schien es ein Ekel vor seiner Selbst zu sein.

„Du weißt doch gar nichts! Du weiß nicht was in mir vor ging… was ich gedacht habe!! Als du in den Raum kamst da… Ich habe dich zuerst gar nicht richtig erkannt. Ich wollte bloß töten und dich in Stücke reißen!“

Der Professor sprang vom Bett auf, schlang aber das weiße Hemd noch enger um seinen Oberkörper. Hastig rannte er zum Badezimmer.

„Ich hätte dich umbringen können…“, meinte er noch, als er im Türrahmen stand und knallte dann die Badezimmertür hinter sich zu.

Schnell streifte er die Klamotten von sich und stellte sich unter die Dusche. Verzweifelt versuchte er mit dem heißen Wasser, das an seinem Körper hinabperlte, den Dreck von sich zu waschen. Doch es gelang ihm nicht… Er fühlte sich so dreckig, dass er schrubbte und schrubbte bis seine Haut ganz rot wurde.

Vor der Tür stand Harry, der immer noch ganz perplex war. Er kannte Snape mittlerweile gut genug um zu wissen dass der Mann angst hatte. Angst davor wieder zu diesem Monster zu werden, welches der Weißhaarige aus ihm gemacht hatte.

Den Preis, den Harry für Snape bezahlen musste, verdrängte der Auror im Moment völlig.

Er wollte zuerst sicher gehen, dass es dem Tränkemeister wieder besser ging.

Mit einem gemurmelten Alohomora öffnete Potter die Badezimmertür und ignorierte völlig die Protestworte, die ihm an den Kopf geschmissen wurden.

Ohne ein Wort stellte sich Harry, samt Kleidung, unter die Dusche und drückte Severus Körper fest an sich.

„Er wird dir das nicht noch einmal antun… Tut mir leid, dass ich nicht von Anfang an gemerkt habe, was er vorhatte. Jetzt werde ich dich vor ihm beschützen, ok?“

Nun war es Snape der völlig perplex war. Komplett bewegungslos stand er dort und ließ sich von Harry halten.

„Wie kannst du dass nur sagen? Ich bin eine Gefahr für dich… Verschwinde einfach von hier…“, schnaufte der Tränkebrauer dann mit brüchiger Stimme.

„Nein.“, sagte der Auror ganz simpel, ließ den Klammergriff um Snape etwas lockerer, nur um seine Lippen auf die des anderen Mannes zu pressen.

„Ich gehe nicht.“, murmelte er zwischen den Küssen, „Du wirst mich nicht mehr los.“

„Idiot…“, kam es von Snape zurück, „Ich werde noch dein Tod sein.“

Harry drückte Snapes Rücken gegen die kalte Wand der Dusche. Der Mann erschauderte bei dem Zusammenspiel des heißen Duschwassers und der Kälte hinter ihm.

„Ist mir völlig gleich.“, gurrte Potter mit einem frechen Lächeln auf den Lippen.

Der Gesichtsausdruck des Vampirs verfinsterte sich: „Potter, du verstehst den Ernst der Lage scheinbar nicht. Wir müssen weg vom hier und zwar so schnell wie nur möglich.“

Der Gryffindor stellte das Wasser ab, trocknete seine Kleidung mit einem simplen Zauber und reichte Snape ein Handtuch.

„Ich weiß.“, meinte er dann. „Wir müssen fort von hier. Ich muss das Ministerium warnen und dann müssen wir ein Versteck für dich finden. Du darfst nicht zwischen die Fronten geraten.“, denn immerhin war Snape schon mal in einer ähnlichen Situation. Auch beim Krieg gegen Voldemort dachten alle er wäre ein treuer Todesser, obwohl er als Spion auf der Seite der Guten gewesen war. Diese undankbare Rolle sollte ihm nicht schon wieder zuteil werden.

„Wirst du jemals aufhören ein elender Weltenretter zu sein?“, knurrte Severus als er sich mit weichen Tuch abtrocknete und seine Kleidung mit einem Zauber reinigte.

„Nein werd ich nicht. Macht der Gewohnheit.“, Harry beobachtete den Anderen genau, als der sich wieder anzog. Unweigerlich hatte er das Bedürfnis das Schnurren aus Severus heraus zu locken, welches er zuvor gehört hatte.

Snape schenkte den Blicken jedoch keine Aufmerksamkeit. Er war noch viel zu aufgewühlt und besorgt um jetzt an so was zu denken. Er ging an Potter vorbei und zog sein Oberteil wieder an. Zum Glück hatte er es hier im Raum gelassen.

Der Auror folgte ihm in den Raum zurück.

„Wir müssen am besten noch heute Nacht gehen.“, drängte Snape augenblicklich. „Wir müssen! Sonst… Wenn ich wieder zu diesem…diesem Ding werde, dann werde ich wahnsinnig.“

Harry seufzte schwer: „Ich weiß, dass uns keine Zeit bleibt. Aber wie willst du das Anstellen? Wenn uns auch nur einer sieht, dann sind wir erledigt. Eine Handbewegung des Anführers und wir sind Hundefutter.“

Snape verfiel einem langen Schweigen. Er hatte keine Ahnung wie sie hier wieder in einem Stück rauskommen sollten…

„Und dann ist da auch noch das große Tor… Da kommen wir nicht durch.“, erklärte Harry mehr sich selbst.

Sie waren Gefangene. Keine Chance zu einer Flucht.
 

Es vergingen mehrere Stunden, in denen die Beiden unruhig durch ihr Zimmer streiften und versuchten einen Plan zu entwickeln, der ihnen eine Flucht ermöglichen konnte.

Den einzigen Vorteil den sie hatten war, dass sie Zaubern konnten. Allerdings konnte der Anführer dies genauso. Tarnzauber oder Täuschungsmanöver würden also sofort auffallen. Würden sie sich einfach mit Gewalt rauskämpfen, dann hätten sie vielleicht eine Chance, wenn auch nur eine sehr geringe.

Irgendwann hatten Beide fast den Mut und die Hoffnung verloren. Sie hatten sich auf die Couch gesetzt und Harry war bewusst nah zu Severus gerückt.

„Kann ein Vampir überhaupt sterben? Ihr seid doch Unsterblich oder?“

Snape grummelte ein wenig vor sich hin, bevor er antwortete: „Man sagt wir seihen unsterblich, weil wir nicht altern. Wir werden nie an Altersschwäche sterben können. Auch die meisten Viren können uns nicht zur Strecke bringen. Unsere Wundheilung ist zehn Mal schneller, als die eines Menschen. Das wir an einer Verletzung sterben, sei sie auch noch so schlimm, ist unwahrscheinlich. Aber wenn man unser Herz verletzt, durch einen Zauber oder einfach nur ein Messer, kann es nicht heilen. Wenn man uns den Kopf oder andere Körperteile abschlägt… Oder ein einfaches Avada Kedavra.“

Harry nickte stumm.

„Was wenn wir bei unserem Fluchtversuch wirklich sterben?“, fragte er dann.

Der blasse Mann zuckte mit den Schultern: „Dann hatten wir Pech.“

Potter legte einen Arm um die Schultern des Slytherins und stupste mit seiner Nase gegen dessen Ohr, bevor er hauchte:

„Dann würde ich es bereuen wenn ich dir nicht etwas gesagt hätte.“, leicht küsste er die empfindliche Haut hinter Snapes Ohr, „Seid du mich das erste Mal gebissen hast, da…“, flüsterte er, begann dann aber wieder anders: „In der Zeit die wir jetzt zusammen verbracht haben, glaube ich dass ich…“, wieder brach er ab.

„Potter, jetzt spuck es schon aus.“, knurrte Severus genervt.

„Severus.“, murmelte Harry und biss frech in dessen Nacken, während er mit einer Hand dessen Arm auf und ab strich. Der Brillenträger spürte wie Snape unter seinen bissen erschauderte und tatsächlich erfüllte plötzlich ein sehr leises Geräusch den Raum. Das Schnurren, von dem Harry sich so sehr gewünscht hatte es bei Severus auszulösen.

Es war nur sehr, sehr leise und kaum wahrnehmbar, aber es war eindeutig da.

„Was ist es? Ich mein dieses Geräusch?“, fragte der Auror und als er mit einer Hand über Snapes Brustkorb fuhr, merkte er auch die Vibration die für das Schnurren verantwortlich war.

Hitze stieg in Severus Gesicht als er die Frage hörte. Scheinbar war ihm gar nicht aufgefallen, dass er dieses wohlige grollen von sich gab.

„Das…“, er räusperte sich, etwas verlegen, „Wenn man sich wohl fühlt.“, sagte er dann ganz schnell, das er die Worte fast verschluckt hätte.

Harry war mehr als Glücklich das zu hören und wollte nun endlich das loswerden, was er schon die ganze Zeit hatte sagen wollen:

„Severus ich l…“

Plötzlich gab es einen Ohrenbetäubenden Knall. Die Erde bebte und es waren schreie zu hören. Nicht nur auf der Vampirsprache, sondern auch Menschliche Worte.

Die Beiden standen sofort auf den Beinen und hatten ihre Zauberstäbe griffbereit.

„Was ist da los?!“, rief Snape, gegen den Krach der sich auf einmal über das ganze Schloss gelegt hatte.

Potter nahm die Hand des Tränkemeisters fest in seine eigene und machte sich dann auch den Weg nach draußen.

Auf den Gängen rannten die Vampire mit Wutverzerrten Gesichtern an ihnen vorbei.

Sie alle hatten ihre Zähne gebleckt und ihre Augen waren noch schwärzer als alles was Harry je gesehen hatte.

Snape und Potter rannten ihnen hinterher um zu sehen, was hier gerade geschah.

Sie kamen am Innenhof der Burg an. Selbst draußen war es dunkel, da sie sich in einer Höhle befanden, doch man konnte erahnen dass es bereits wieder Tag geworden war.

Das große Tor, das einem den Weg aus der Burg versperrte, war aus den Halterungen gesprengt worden und lag nun zerstört am Boden.

Von dort aus kamen unzählige Männer und Frauen, mit Zauberstäben bewaffnet in die Burg gerannt.

Harry kannte sie… Das waren alles Auroren. Sie schienen nicht auf die Erpressungen des Anführers eingegangen zu sein und nun griffen sie die Burg an.

Das war ihre Chance zur Flucht. Nur durften weder die Auroren noch die Vampire ihre Flucht bemerken. Jetzt durfte nur nichts schief gehen…
 

Kapitel ende. ^^

Von Freunden und Feinden

The Unforgiven
 

Kurz vorab: In dem Kapitel kommen viele Bekannte aus den vorherigen Kapiteln wieder vor ^^ Ich hoffe ihr kennt die alle noch und es wird nicht zu verwirrend XD Ich hab mir Mühe gegeben alles verständlich zu machen >.<““
 

15. Von Freunden und Feinden
 

Auf den Gängen rannten die Vampire mit Wutverzerrten Gesichtern an ihnen vorbei.

Sie alle hatten ihre Zähne gebleckt und ihre Augen waren noch schwärzer als alles was Harry je gesehen hatte.

Snape und Potter rannten ihnen hinterher um zu sehen, was hier gerade geschah.

Sie kamen am Innenhof der Burg an. Selbst draußen war es dunkel, da sie sich in einer Höhle befanden, doch man konnte erahnen dass es bereits wieder Tag geworden war.

Das große Tor, das einem den Weg aus der Burg versperrte, war aus den Halterungen gesprengt worden und lag nun zerstört am Boden.

Von dort aus kamen unzählige Männer und Frauen, mit Zauberstäben bewaffnet in die Burg gerannt.

Harry kannte sie… Das waren alles Auroren. Sie schienen nicht auf die Erpressungen des Anführers eingegangen zu sein und nun griffen sie die Burg an.

Das war ihre Chance zur Flucht. Nur durften weder die Auroren noch die Vampire ihre Flucht bemerken. Jetzt durfte nur nichts schief gehen…
 

Zunächst gingen Harry und Severus dem Treiben auf dem Innenhof aus dem Weg. Sie schlichen zurück in einen der vielen Gänge der Burg, in welchem sich große Fensterartige Öffnungen befanden, die es ihnen erlaubten das Geschehen zu verfolgen.

Die beiden Parteien, Zauberer und Vampire, begannen einen unerbittlichen Kampf gegeneinander. Zauber flogen in bunten Funken über den düsteren Platz und das Blut der Opfer, die den scharfen Vampirzähnen nicht ausweichen konnten, färbte den Boden rot.

Ohne Erbarmen wurden Gegner niedergemetzelt… Die Zauberer nahmen keine Rücksicht mehr darauf, ob die Flüche, die sie anwandten, noch mit ihrem Gewissen zu vertreten waren oder nicht. Harry hatte es schon oft erlebt, dass in solchen Schlachten niemand mehr darauf achtete, ob der ein oder andere Unverzeihliche unter den vielen Flüchen war. Gerade bei diesem Kampf war Avada Kedavra nicht mehr zu vermeiden, da andere Zauber nur schwer gegen die Blutsauger halfen.

Die Vampire setzten gegen die magischen Fähigkeiten ihrer Feinde, rücksichtslos ihre körperliche Überlegenheit ein. Die menschenähnlichen Wesen bewegten sich oft so schnell, dass man gar nicht mehr mitbekam wenn sie einem die Fangzähne in das Fleisch rammten. Brutal rissen sie den Zauberern und Hexen Körperteile mit bloßen Zähnen heraus oder brachen ihnen kurz und schmerzlos das Genick.

Severus und Harry konnten die Kämpfe nur schwer mit ansehen… Der Krieg gegen Voldemort hatte bei Beiden schwere Narben hinterlassen. Sie hatten so sehr gehofft nie wieder so etwas mit ansehen zu müssen.

Der Vampir und der Auror standen dicht beieinander, sodass sie die Körperwärme des anderen auf ihrer Haut spüren konnten. Schockiert und sprachlos betrachteten sie das Abschlachten ihrer Artgenossen, völlig Machtlos den Kampf jetzt noch zu unterbrechen.

Außerdem waren Beide im Laufe der letzten Tage und Stunden zu Außenseitern geworden:

Die Auroren suchten nach Snape um ihn wieder hinter Gittern zu bringen und sie verurteilten Harry für die Hilfe zu seiner Flucht.

Die Vampire trachteten nach Harrys Leben, wollten ihn selbst zu einem Vampir machen und der Anführer sah in Severus nichts weiter als eine weitere Schachfigur in seinem kranken Spiel. Keine der Gruppen würde die Beiden einfach so ziehen lassen.

„Wir müssen irgendwie an ihnen vorbei.“, meinte der Tränkemeister leise.

Harry schnaufte und versuchte die Situation zu überblicken:

„Sie dürfen uns nicht bemerken… Aber ich glaube nicht, dass wir das schaffen. Ich denke wir werden um einen Kampf nicht herum kommen.“, das Problem war, dass Severus immer noch keinen Zauberstab hatte. Er musste sich also völlig auf seine Kräfte als Vampir verlassen.

Der Slytherin richtete einen ernsten Blick an Potter:

„Wir werden uns raus kämpfen. Uns bleibt keine andere Wahl. Das ist die einzige Chance…“, kurz zögerte er bevor er knurrte: „Wenn einer von uns verletzt wird, dann läuft der andere einfach weiter, verstanden?!“

„Was?! Nein das…“, platzte es Harry entsetzt heraus.

„Komm nicht auf die Idee den tragischen Helden zu spielen, Potter!“, fauchte Snape bevor der Gryffindor sich beschweren konnte. „Zumindest einer von uns muss es schaffen.“

Dann bewegte er sich auf das Schlachtfeld zu, ohne Harry die Chance zu lassen zu protestieren.

Snape wusste genau, dass ihre Überlebenswahrscheinlichkeit eher gering war.

Harry folgte dem Mann auf den düsteren Platz, der mit Rauchwolken von Zaubern und kleinen Feuern, mittlerweile ganz vernebelt war.

Der dreckige, metallische Geruch von Blut und verbranntem Fleisch lag in der Luft und drückte, zusammen mit dem Rauchwolken, alle Sinne auf ein Minimum.

Der junge Auror blieb immer in der Nähe seines Vampirs und achtete darauf, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Snape dagegen ging stur geradeaus, auf das zerstörte Tor zu und schien sich gar nicht darum zu kümmern ob Harry noch in der Nähe war oder nicht.

Dann geschah das Unvermeidliche:

Eine Hexe bemerkte Severus und zielte mit einem Fluch auf ihn. Der Professor konnte gerade noch ausweichen, doch nun wurde auch noch ein anderer Auror auf ihn aufmerksam.

Fieberhaft überlegte Harry, was er jetzt tun sollte. Sollte er Snape helfen und sich erneut gegen seine eigenen Kollegen stellen? Oder sollte er dem Slytherin diesen Kampf alleine überlassen?

Jedoch bevor er eine Entscheidung fällen konnte, stürzte sich Snape alleine auf die Angreifer. Zum ersten Mal sah Potter die volle Stärke die Snape als Vampir entwickeln konnte. Wieder einmal wurde ihm vor Augen geführt, dass sein ehemaliger Lehrer kein Mensch war…

Mit einem unnatürlichen Tempo griff Severus nach der Hexe und biss ihr, mit seinen messerscharfen Zähnen, kräftig in den Hals und durchtrennte die empfindliche Hauptschlagader so spielend leicht, wie ein Messer durch warme Butter glitt.

Die Frau war noch nicht halbtot zu Boden gegangen, da hauchte auch schon der Mann seine letzten Lebensgeister aus.

Schwer atmend blieb Severus einen Moment lang ruhig stehen. Etwas vom roten Lebenssaft lief an seinen Mundwinkeln runter…

Über die Schulter schaute er zu Harry:

„Ich hatte keine andere Wahl.“, erklärte er ruhig, als wolle er sich für den Mord an Harrys Kollegen entschuldigen, meinte aber dann noch: „Ich bin ein wenig aus der Übung. Früher hab ich es in der Hälfte der Zeit geschafft meine Gegner loszuwerden.“

Zwar musste Harry laut schlucken, doch es war ihm immer klar gewesen: Snape hatte nicht umsonst einen ewig langen Vorstrafenregister und Todesser war er bestimmt auch nicht allein wegen seinem Talent beim Zaubertränke brauen geworden…

Lange hatte er nicht Zeit darüber nachzudenken, denn plötzlich schnappte der Tränkemeister seinen Arm und zog ihn so schnell zur Seite, dass Harry fast sein Gleichgewicht verloren hätte. Es dauerte nur Sekundenbruchteile bis ein anderer Vampir von hinten an ihm vorbeischoss. Hätte Severus ihn nicht weggezogen, dann hätte dieser Vampir ihm vermutlich bereits gen Himmel geschickt…

Zum Glück war der feindliche Blutsauger bereits wieder mit einem anderen Auror beschäftigt und schenkte den Beiden keine Aufmerksamkeit mehr.

„Pass doch auf, Potter!“, keifte Severus wütend und drückte den Arm des Gryffindors unbewusst etwas zu fest.

„Au… Ja tut mir leid ich…“, noch ehe der Brillenträger seinen Satz zu ende bringen konnte, lief Snape schon weiter.

Einen Moment lang nahm Harry sich die Zeit nochmals über das Schlachtfeld zu blicken. Tatsächlich sah es so aus, als wären die Zauberer im Vorteil.

Die Vampiren waren unkoordiniert und griffen wahllos irgendwelche Gegner an, wogegen die Menschen Taktisch vorgingen und ihre Züge genau voraus geplant hatten. Diese Klugheit verschaffte ihnen scheinbar den entscheidenden Vorteil. Immer wieder mussten die Blutsauger, trotz ihrer übernatürlichen Stärke und Schnelligkeit, zurück weichen…

Wenn Potter so darüber nachdachte, dann fiel ihm auf, dass Snape eigentlich eine unglaubliche Macht besitzen musste, da er sowohl die Stärke der Vampire als auch die Klugheit der Menschen besaß. Eigentlich war der Slytherin eine perfekte Waffe, was sowohl Vor- als auch Nachteile haben konnte. Nämlich dass alle größenwahnsinnigen Sadisten ihn für sich benutzen konnten…

Jetzt wurde Harry auch klar, warum der Anführer der Vampire soviel Wert darauf gelegt hatte Snape zu einer seiner Marionetten zu machen. Der weißhaarige Anführer besaß die gleiche Macht wie Severus und hatte sich, durch den Vorteil des menschlichen Verstandes, zum Anführer der Geistlosen Blutsauger gemacht. Severus könnte eine ungemeine Konkurrenz für ihn bedeuten, weswegen er ihm den Verstand hatte nehmen wollen…

Nun wurde Harry auch bewusst, dass sein Handel mit dem Anführer bedeuten würde dass er nicht nur Harry für immer unter Kontrolle hatte, sondern auch Severus, da dieser, so ungern er es zugab, vermutlich nie von Harrys Seite gehen würde.

Schnell setzte sich der junge Auror wieder in Bewegung und folgte dem Tränkebrauer den Weg zum Ausgang, der ihm jetzt so unendlich vorkam.

Noch während er lief und den ein oder anderen Vampir mit einem Verteidigungszauber abblockte, fragte er sich wie es überhaupt sein konnte dass scheinbar alle Vampire ihren Verstand verloren und nur noch nach Instinkten handelten? Und warum war dies nicht bei Severus und dem Weißhaarigen geschehen? Was unterschied sie von den anderen?

Harry wusste ja mittlerweile, dass der Anführer es gewesen war, der Severus vor fast vierzig Jahren gebissen hatte. Vielleicht lag genau darin die Antwort auf seine Fragen:

Vielleicht hatte der kluge weißhaarige Mann etwas an den Professor weitergegeben als er diesen biss?

Hatte sich mit dem Anführer eine neue ´Rasse´ unter den Vampiren gebildet? Oder wurde die Fähigkeit seinen Verstand zu gebrauchen, schon länger weiter vermacht?

Snape hatte ihm erzählt, dass es wohl mal eine Zeit gab in der alle Vampire klug gewesen waren. Konnten die beiden Vampire gar Nachfahren dieser Epoche sein?

Aber genauso konnte die Unterdrückung der Instinkte auch ein Fehler sein. Eine Art Defekt oder Mutation, die Snape und dem Anführer ihren Verstand ließ. In der Natur geschah es doch oft, dass die Mutation einer Rasse Vorteile brachte und sich deswegen Nachfolgende Generationen genauso entwickelten.

Hastig schüttelte Harry den Kopf. Er hatte jetzt keine Zeit mehr darüber nachzudenken. Schließlich befanden sie sich gerade in einem Kampf.

Gerade sah es so aus, als würde der Lehrer die nächsten zwei Auroren angreifen wollten, da erstarrten genau diese in ihrer Bewegung und schauten entsetzt zu Potter.

John Pierce, Harrys Vorgesetzter, und Ben, Kollege und Kumpel des Gryffindors, standen dort mit gezückten Zauberstäben und konnten kaum begreifen, dass sie Potter genau hier wieder trafen.

„Harry!“, rief der blonde Ben, fast euphorisch. „Ich bin so froh zu sehen dass du noch lebst!“

Eigentlich hatte der Brillenträger sich sehr über diese Worte gefreut und hatte antworten wollen, jedoch keifte Pierce sofort dazwischen:

„Nichts da! Potter ist ein Hochverräter!“, die Fäuste des bulligen Mannes waren fest angespannt: „Er hat diesem Snape zur Flucht verholfen und laut neusten Berichten zugelassen, dass zwei seiner Kollegen bei New Tattingham getötet wurden!“, tatsächlich war es erst wenige Tage her, dass die beiden Auroren, die versucht hatten Harry und Severus bei der verbotenen Stadt zu schnappen, von Sanguini getötet wurden.

„Seine Berühmtheit hilft ihm jetzt auch nicht weiter!“, blaffte Pierce wütend, „Er gehört weggeschlossen! Ich wusste immer, dass er nicht der strahlende Held ist, für den ihn alle halten!“

Jetzt platzte Harry endgültig der Kragen. Er hatte seinen Vorgesetzten schon immer gehasst…

„Ich wollte auch niemals ein Held sein!“, brüllte er, „Ich wurde praktisch dazu gezwungen Voldemort zu bekämpfen! Niemand hat mich gefragt. Ich wollte immer nur ein normales Leben!“

„Ach red nicht so einen Unsinn!“, kam es von seinem Chef zurück. „Verlogen, falsch und arrogant…“, das waren die letzten Worte des Mannes. Noch bevor er seinen Satz zu ende sprechen konnte, hatte Snape ihm den Hals umgedreht.

Böse knurrend blickte der Slytherin auf die Gestalt des Mannes herab.

Ben, völlig kreidebleich und erschrocken über den schnellen Tod seines Chefs, richtete seinen Zauberstab zitternd auf Severus.

Allerdings hatte Harry schnell den Stab ergriffen und meinte:

„Verschone ihn…“, ohne zu blinzeln starrte Potter in die Augen seines Gegenübers: „Ich bitte dich Ben: …Lass uns gehen.“,

Tatsächlich senkte der Mann seinen Stab und schaute zu Boden.

„Geh… Geh schnell, bevor ich es mir anders überlege.“, murmelte Ben, während er mit seinem Gewissen zu kämpfen schien.

Harry war erstaunt, dass sein Kollege sie einfach so ziehen lasse wollte.

„Harry ich weiß, dass du keiner von den Bösen bist… Aber jetzt weiß ich nicht mehr ob ich es immer noch glauben kann…“, Ben schnaufte und die Hand, die seinen Zauberstab hielt, verkrampfte sich immer mehr: „Geh! Merlin noch mal! Verschwinde und lass dich nie wieder bei mir blicken!“, brüllte der blonde Mann.

Snape knurrte noch ein letztes Mal und stampfte dann, ohne ein Wort, einfach weiter.

Potter schluckte schwer und schaute betrübt zu seinem Kollegen. Nie war ihm bewusst gewesen, dass Ben scheinbar wirklich ein Freund war… Er musste Harry gern gehabt und vertraut haben… Doch jetzt war diese Freundschaft, die der Gryffindor nie als eine solche empfunden hatte, zerstört.

Mit einem letzten verstörten Blick auf den Leichnam seines Chefs, folgte Harry schließlich wieder Severus.

In dieser Schlacht konnte er keine Rücksicht auf niemanden mehr nehmen. Das einzige was in Harrys Brust wie eine Flamme loderte, war der Gedanke dass er und Severus hier wieder heil raus kamen. Sie mussten es einfach schaffen.

Das Tor, ihr Pfad zur Freiheit, war nicht mehr weit. Das Herz des jungen Aurors schien vor Anspannung fast stehen zu bleiben. Nervös blickte er ständig um sich und hatte in jeder Sekunde immer einen Verteidigungszauber auf den Lippen. Ständig fuhr sein Blick auch über Severus Rücken, der stur voraus ging.

Es war bestimmt eine Befriedigung für den Tränkemeister gewesen, John Pierce zu töten. Immerhin hatte dieser Mann ihn nach Askaban gebracht. Oder hatte er ihn am Ende doch nur angegriffen, weil er Harry zutiefst beleidigt hatte? Diese Frage würde der Auror wohl nie beantwortet bekommen.

Es trennten sie nur noch wenige Meter vom Tor, da schossen vor ihren Augen plötzlich Pflanzenranken aus dem Boden und versperrten ihnen den Ausweg.

Vor den, mit Dornen besetzten Schlingen, tauchte der Anführer auf und zeigte den Beiden sein falschestes Lächeln.

„Ihr wollt schon gehen?“, erkundigte er sich scheinheilig, „Ich denke du hast da was vergessen, Potter…. Du schuldest mir noch was.“

Für Harry schien vor Schock fast die Welt stehen zu bleiben. Das Snape verwirrt und beunruhigt zu ihm schaute, bekam er kaum noch mit.

Das überlegene Lachen des Weißhaarigen klang wie eine Todesbotschaft…
 

Kapitel ende.

Hm… >__< Ich hab ewig an dem Kapitel rumgewerkelt aber irgendwie passt es mir nicht so richtig *seufz* Na ja es war auch mehr ein Übergang ^^ Jetzt wird es aber mal richtig spannend *fg* Ich warne schon mal für das nächste Kapitel vor: Es wird seehhr dramatisch XD Dauert auch nicht mehr so lange bis zum großen Finale ^^

*Kekse verteilt* ^w^

Ein neues Leben

The Unforgiven
 

*dramatische Musik* Das (vermutlich) vorletzte (!!) Kapitel möge beginnen: *drop*
 

16. Ein neues Leben
 

Es war bestimmt eine Befriedigung für den Tränkemeister gewesen, John Pierce zu töten. Immerhin hatte dieser Mann ihn nach Askaban gebracht. Oder hatte er ihn am Ende doch nur angegriffen, weil er Harry zutiefst beleidigt hatte? Diese Frage würde der Auror wohl nie beantwortet bekommen.

Es trennten sie nur noch wenige Meter vom Tor, da schossen vor ihren Augen plötzlich Pflanzenranken aus dem Boden und versperrten ihnen den Ausweg.

Vor den, mit Dornen besetzten Schlingen, tauchte der Anführer auf und zeigte den Beiden sein falschestes Lächeln.

„Ihr wollt schon gehen?“, erkundigte er sich scheinheilig, „Ich denke du hast da was vergessen, Potter…. Du schuldest mir noch was.“

Für Harry schien vor Schock fast die Welt stehen zu bleiben. Das Snape verwirrt und beunruhigt zu ihm schaute, bekam er kaum noch mit.

Das überlegene Lachen des Weißhaarigen klang wie eine Todesbotschaft…
 

„Was soll das heißen?“, richtete Snape seine Frage, mit unruhiger Stimme an Harry. Als dieser, immer noch starr vor Schreck, nicht antwortete, wurde die Stimme des Slytherins noch lauter:

„Verdammt Potter! Was hat das alles zu bedeuten?!“

Der Weißhaarige lachte noch schriller als zuvor:

„Hat er es dir nicht gesagt? Welchen Preis er für deine Freiheit bezahlt hat?“

Nun entglitten Severus sämtliche Gesichtszüge, der stampfte wütend auf den Auror zu, packte ihn bei den Schultern und keifte:

„Was hast du getan, Potter?!“

Ohne Severus auch nur eines Blickes zu würdigen, befreite Harry sich aus dessen Klammergriff und ging ein paar Schritte auf den Anführer zu:

„Vergiss es! Der Handel ist geplatzt!“, er schnaufte bedrohlich, „Ich werde mich nicht zu deinem Untertan machen! Ich hab deinen Plan durchschaut!“

Mit einem Mal wurde der Blick des Anführers finster. Die Ranken, die er heraufbeschworen hatte, begannen gefährlich hin und her zu schwingen, als seien sie zum Angriff bereit.

„Ich glaube nicht dass du die Berechtigung hast, unseren Deal einfach aufzulösen.“, die Stimme des schönen Vampirs war leise, aber scharf wie ein Messer. „Ich bekomme immer was ich will…“

Plötzlich wuchsen erneut Ranken aus dem Boden, nur diesmal genau unter Severus. Die Schlingen, mit den spitzen Dornen, wickelten sich mit einer rasanten Geschwindigkeit um den Körper des Professors, sodass dieser keine Chance mehr hatte zu fliehen.

„Was zum…?!“, kam es noch entsetzt von Snape, als dieser sich in einer Ausweglosen Situation wieder fand. Mit jeder Bewegung die er machte, wurden die Schlingen um seinen Körper immer enger. Er konnte sich nicht mehr von der Stelle rühren.

„Wenn du nicht tust was ich sage, dann verarbeite ich deinen kleinen, zahmen Vampir zu Brei.“, drohte der Anführer und verschränkte siegessicher die Arme.

Harry knirschte mit den Zähnen, während sich in seinem Kopf die Gedanken überschlugen. Was sollte er nur tun? Er konnte und wollte nicht zulassen, dass Severus etwas geschah, aber andererseits hätte er genauso verloren, würde er sich vom Anführer unterwerfen lassen.

„Lauf Potter!“, auf einmal meldete sich Snape wieder zu Wort, „Verschwinde von hier! Du hast keine Chance gegen den!“

Der Brillenträger drehte seinen Kopf, völlig fassungslos über die Worte des Vampirs, zu ihm:

„Was redest du da?! Ich lass dich nicht im Stich!“

Die Ranken hatten sich bereits so eng um Severus Körper geschlungen, dass er Schwierigkeiten hatte zu Atmen:

„Ich hab dir doch gesagt, dass zumindest einer von uns hier heil rauskommen soll! Lauf, solange du noch kannst und spiel nicht schon wieder Held!“, die Stimme des Slytherins war dünn und er musste nach jedem Satz nach Luft schnappen. Lange würde er den Griff der Ranken nicht aushalten. Die Dornen durchbohrten seine Haut und der Luftmangel machte ihm zu schaffen… Es war ein Spiel gegen die Zeit.

Harry musste seine Entscheidung nicht lange überdenken. Für ihn kam es gar nicht in Frage jemanden im Stich zu lassen.

Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Anführer, richtete seinen Zauberstab auf ihn und brüllte:

„Stupor!!“

Leider waren die Reflexe des Vampirs zu gut und zu schnell, sodass er dem Zauber einfach ausweichen konnte.

„Nun gut.“, knurrte der Weißhaarige dann grimmig und übertönte damit Snapes Appell an Harrys scheinbar nicht vorhandenen Menschenverstand. „Wenn das deine Entscheidung ist, Potter, dann lässt du mir keine Wahl. Ich lasse nun mal nicht gerne mit mir Spielen und besonders Geduldig war ich auch noch nie…“, sein Grinsen entblößte die scharfen Eckzähne, „Jetzt bezahlst du für deinen Entschluss!“

Eine der Ranken schoss los und zielte genau auf Snape. Der Vampir hätte keine Chance ihr auszuweichen und die Ranke hätte ihn glatt durchbohrt…

Harry tat das, was sein Gefühl jetzt für Richtig empfand:

Er tat einen Schritt zur Seite und stellte sich damit genau in die Schusslinie. Die Ranke war zu schnell, um sie jetzt noch mit einem Zauber abzuwehren. Die Spitze der Pflanzenschlinge traf genau auf die Brust des Brillenträgers und durchstieß das Fleisch mit einer unfassbaren Leichtigkeit. Die Dornen zerfetzten seine Haut und binnen weniger Sekunden seine Organe, bevor die Ranke an seinem Rücken wieder einen Ausgang fand.

Harry sah wie eine rote Flüssigkeit an seinen Augen vorbeispritze und konnte zunächst gar nicht begreifen, dass es sein eigenes Blut war.

Die Ranke zog sich wieder zurück und hinterließ ein klaffendes Loch vom Rücken bis zur Brust. Man konnte praktische durch ihn hindurch sehen…

Sofort sammelte sich Blut in seinem Mund und ebenso bildete sich eine rote Lache um ihn herum, ehe seine Beine nachgaben und er mit dem Kopf auf den Boden aufschlug. Sein ganzer Körper fühlte sich Taub an. Die Schmerzen, die dumpf durch seinen Leib pochten, bekam er kaum mit.

Hinter ihm hörte er Snape etwas schreien und ein komisches reißendes Geräusch. Dann eilte der Lehrer an ihm vorbei und packte mit einem Schwung den Anführer, um ihn dann zu Boden zu ringen.

Scheinbar hatte die Wut, die Severus empfand, ihm geholfen Kräfte zu entwickeln, die es ihm ermöglicht hatten die Ranken um seinen Körper zu zerstören.

Harry bekam gar nichts mehr mit. Die Schmerzen ließen seine Sinne schwinden und nahmen ihm die Sicht. Alles um ihn herum war verschwommen und die Geräusche klangen wie weit entfernt.

Er merkte, dass ihm der warme Lebenssaft aus dem Mund floss und vermutlich auch literweiße aus seiner Brust. Ihm war klar, dass er damit nicht mehr lange zu Leben hatte.

Es war vorbei mit ihm… Das einzige was ihm jetzt noch am Leben hielt, war dass er noch einmal Severus Gesicht sehen wollte. Er wusste nicht ob der Tränkemeister den Kampf gegen den Anführer gewinnen konnte oder nicht… Aber er hoffte trotzdem ihn noch rechtzeitig zu Gesicht zu bekommen. Potter war als würde er mit jedem Atemzug sein Leben aushauchen. Seine Lunge rasselte sehr seltsam. Vermutlich war sie auch verletzt worden.

Er wusste nicht wie lange er dort lag und auf den Boden gestarrt hatte, um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Doch dann erschien Snape wieder vor seinen Augen. Der Vampir hatte eine Platzwunde am Kopf, die aber anscheinend schon wieder heilte. Er hatte ihm ja erzählt, dass Verletzungen einem Blutsauger kaum was anhaben konnten. Seine Hände sahen auch ziemlich ramponiert aus, jedoch heilten sie ebenfalls schnell wieder zu.

Snape war ziemlich außer Atem, da der Kampf gegen den Anführer ihm sehr viel Kraft gekostet hatte. Mehr als er eigentlich hätte aufbringen können, weswegen er selbst mit der Ohnmacht rang.

„Harry…“, seine Stimme dagegen klang, in den Ohren des Aurors, mehr wie ein sanftes schnurren.

Vorsichtig strich Snape ihm eine mit Blut verklebte Strähne aus dem Gesicht.

„Nicht sterben…“, sagte er dann, „Du darfst nicht sterben…“

Der Gryffindor war sich nicht sicher ob es daran lag, dass seine Sicht sehr verschwommen war oder nicht, aber ihm war als würden die Augen des Tränkebrauers verdächtig schimmern. Selbst wenn er sich täuschte, dann hatte er trotzdem noch nie soviel Emotionen in ihnen gelesen…

„Verdammt, ich hab dir doch gesagt ich werde dein Tod sein!“, stieß Severus nun hervor.

Harry bemühte sich zu lächeln. Er konnte den Blick einfach nicht vom Vampir nehmen und hielt sich mit allem was er hatte, noch am Leben.

„Nein bist du nicht…“, hauchte er und spuckte dann eine menge Blut. Sprechen fiel ihm schwer und eine angenehme Schwärze, wie Watte, zog ihn immer mehr aus dem Leben heraus.

„Du darfst dich nicht anstrengen!“, ermahnte ihn der Slytherin, immer noch mit einem sanften Unterton und schluckte schwer. Er konnte den Anblick des jungen Mannes kaum noch ertragen…

Erneut nahm Harry all seine Kraft zusammen und meinte: „Sei mein Leben…“

Snape blinzelte ein paar Mal verwirrt und schüttelte dann den Kopf:

„Ich weiß nicht was du meinst…“

Wieder spuckte der Mann rote Flüssigkeit: „Doch du weißt es…Bitte tu es.“

„Das kannst du nicht von mit verlangen! Was wenn… Oder… Du bist schon zu schwach dafür!“, natürlich hatte Snape verstanden was Harry von ihm wollte, aber er zweifelte ob es das richtig war.

Der Lehrer wollte nicht dass Harry starb. Er würde alles tun um ihm am Leben zu erhalten, schließlich hatte er das im Krieg gegen Voldemort auch schon getan.

Aber ob es klug war ihn nun auf diese Art, ein neues Leben zu schenken?

Es könnte schief gehen, da der Mann bereits sehr schwach war und viel zu viel Blut verloren hatte…

Der Kampf tobte ungerührt weiter, als Severus den wichtigen Entschluss fasste.

„Du musst alles versuchen um nicht in Ohnmacht zu fallen, verstanden? Du musst am Leben bleiben!“, er konnte nur hoffen, dass Potter erneut seine Sturheit bewies und sich ans Überleben klammerte.

Sachte hob Snape dessen Kopf ein wenig an und schaute noch ein letztes Mal in die strahlend grünen Augen.

Dann senkte der Vampir seinen eigenen Kopf und vergrub so sanft wie möglich seine Zähne in Harrys Hals.

Der Lebenssaft des Aurors war nur noch lauwarm und lange hatte Snape nicht zu trinken, bevor er fast sämtliches Blut ausgesaugt hatte.

Mit jedem Schluck spürte er den Tod, der an der Seele des Gryffindors nagte wie eine Ratte.

Abschließend ließ er wieder von ihm ab. Potters Gesicht hatte sämtliche Farbe verloren und seine Lippen waren Blau angelaufen. Der Brillenträger konnte kaum noch seine Augen offen halten.

Rabiat biss Severus sich seinen Unterarm und riss sich dabei ein Stück Haut mit raus.

Dann drückte er das blutende Fleisch an Harrys Lippen und sagte in einem lauten Befehlston:

„Trink!“, jedoch machte der junge Auror keine Anstalten den Lebenssaft, der nun in seinem Mund lief, zu schlucken. „TRINK!“, brüllte der Professor vor lauter Verzweiflung und wunderte sich warum noch niemand auf sie aufmerksam geworden war.

Ein ganzer Laster voller Steine fiel von Snapes Herzen, als er sah wie Harrys Adamsapfel auf und ab wippte. Er hatte tatsächlich einen Schluck genommen…

„Noch zwei oder drei! Komm schon!“, forderte Snape nun auf und drückte seinen Unterarm noch etwas fester gegen den Mund des Mannes.

Harry war sich gar nicht bewusst ob er noch trank oder nicht, da fiel er schon in einen Traum aus schwarzer Watte…
 

Immer noch lag der Geruch von Verbranntem in der Luft, aber alles schien völlig still zu sein.

Alles was noch zu hören war, war das Rascheln der Blätter im Wind. Blätter? Sie konnten nicht mehr in der Burg sein…

Sein Kopf war auf etwas weichem, warmen gebettet. Er hatte das Gefühl er hätte Jahre geschlafen und trotzdem war er schrecklich müde und erschöpft.

Sein Herzschlag beunruhigte ihn etwas… Er ging ganz unregelmäßig und falsch. Das konnte nicht normal sein.

Da fiel ihm die Wunde in seiner Brust wieder ein. War er etwa schon gestorben?

Er hob seinen Arm, der ihm schrecklich schwer vorkam, um an seine Brust zu fassen.

Nichts.

Gar nichts. Kein Loch.

Nur seine Haut fühlte sich komisch dünn an. Seine Wunde war tatsächlich geheilt.

Da strich ihm auf einmal eine Hand durch sein Haar. Die Berührung tat Harry unglaublich gut, da er sich fühlte als wäre er Jahrelang nicht mehr berührt worden.

Schwerfällig öffnete er seine Augen und sah dann in die von Severus Snape.

Harry lag auf seinem Schoß und wie es schien waren sie in einem Wald.

„Wie geht es dir?“, erkundigte sich der Tränkemeister.

Der Auror hatte einen pappigen Geschmack im Mund und so einen fruchtbaren Durst, dass es fast wehtat.

„Ganz gut… glaub ich.“, meinte er dann aber doch.

Ein Lächeln huschte über Snapes Lippen und als dieser Harrys fragenden Blick erkannte, erklärte er:

„Du hast deinen Verstand behalten und du lebst… Mehr oder weniger. Ich bin erleichtert dass deine Verwandlung geklappt hat.“

Langsam dämmerte es auch Potter: Er war jetzt selbst ein Vampir. Nie wieder würde er ein Mensch sein.

Und seine Theorie darüber, dass sich die Fähigkeit den Menschlichen Verstand zu behalten, über den Biss weitervererbte schien richtig gewesen zu sein.

Doch dann wurde Snapes Blick auf einmal kritisch:

„Seltsam.“, murmelte er. „Deine Augen.“

Der Gryffindor seufzte müde: „Was ist mit meinen Augen?“

„Sie sind grün.“, kam es dann vom Slytherin.

Harry musste ein bisschen lachen: „Sie waren doch schon immer grün.“

Der Blick des Lehrers verfinsterte sich noch mehr: „Aber du bist jetzt ein Vampir. Du müsstest schwarze Augen haben.“

Darauf hatte Harry keine Erklärung. Vielleicht war dieser Defekt, der einem den Verstand ließ, noch weiter Mutiert und ließ einen nun ein Merkmal des Menschlichen Äußeren?

„Du musst immer eine Extrawurst haben, oder Potter?!“, blaffte Severus, gespielt ernst und der frischgebackene Vampir musste noch mehr lachen.

Nach einer Weile richtete Harry sich dann aber auf und fragte nach dem Ausgang des Kampfes.

„Ich habe es geschafft den Anführer zu besiegen. Damit hat sich sein Bann auf den anderen Vampiren gelöst und sie sind wieder zu Hirnlosen Tieren geworden. Sie haben angefangen sich gegenseitig anzugreifen…“, verständnislos schüttelte Severus den Kopf: „Die Auroren hatten nun leichtes Spiel. Sie haben einen nach dem anderen umgebracht… Keine Gefangenen. Sie sind alle weg. Ich hab es geschafft dich in den angrenzenden Wald zu bringen. Die konnten uns nicht mehr finden. Nachdem sie alle getötet hatten, haben sie die Burg zerstört und sind wieder verschwunden.“

Harry musste schlucken. Ihm war sofort klar, was das bedeutete:

Er und Snape waren nun die einzigen Vampire in England.

Harry beugte sich nach vorne und tippte mit einer Stirn gegen Snapes. Beide waren so unendlich froh noch am Leben zu sein. Sie hatten mehr Glück als Verstand gehabt… Fast Augenblicklich erfüllte ein leises Schnurren die Stille des Waldes. Nur diesmal ging es nicht von Severus allein aus, sondern auch Harry schnurrte nun zufrieden und erleichtert.

Aber eins war Potter klar: Auf ihn würde nun eine menge Arbeit warten: Er würde lernen müssen seinen Durst zu kontrollieren und seine neuen Fähigkeiten noch dazu.

Doch er war auch fest entschlossen nach anderen Vampiren auf der Welt zu suchen, die genau wie sie ihren Verstand und ihr Herz behalten hatten…

Zudem würde er nicht mehr von Snapes Seite gehen wollen und mit ihm zusammen auf die Suche gehen… Aber wie sollte er das dem Professor erklären? Würde er mit ihm auf die Reise gehen oder würde er bei seiner Meinung bleiben, England nicht zu verlassen?
 

Kapitel ende ^^

Muhaha X3 Ich hoffe euch hat es gefallen? Mir schon XD Weil ich das Kapitel schon von Anfang an im Kopf hatte ^^ So sollte es passieren.

Ich denke das nächste Kapitel wird dann das große Finale *seufz* Ich mag es irgendwie nicht Geschichten zum Ende zu bringen >.< Aber irgendwie dann doch XD

Ewiges Leben + Epilog

The Unforgiven
 

*heul* XD Das letzte Kapitel ^^““
 

17. Ewiges Leben + Epilog
 


 

Nach einer Weile richtete Harry sich dann aber auf und fragte nach dem Ausgang des Kampfes.

„Ich habe es geschafft den Anführer zu besiegen. Damit hat sich sein Bann auf den anderen Vampiren gelöst und sie sind wieder zu Hirnlosen Tieren geworden. Sie haben angefangen sich gegenseitig anzugreifen…“, verständnislos schüttelte Severus den Kopf: „Die Auroren hatten nun leichtes Spiel. Sie haben einen nach dem anderen umgebracht… Keine Gefangenen. Sie sind alle weg. Ich hab es geschafft dich in den angrenzenden Wald zu bringen. Die konnten uns nicht mehr finden. Nachdem sie alle getötet hatten, haben sie die Burg zerstört und sind wieder verschwunden.“

Harry musste schlucken. Ihm war sofort klar, was das bedeutete:

Er und Snape waren nun die einzigen Vampire in England.

Harry beugte sich nach vorne und tippte mit einer Stirn gegen Snapes. Beide waren so unendlich froh noch am Leben zu sein. Sie hatten mehr Glück als Verstand gehabt… Fast Augenblicklich erfüllte ein leises Schnurren die Stille des Waldes. Nur diesmal ging es nicht von Severus allein aus, sondern auch Harry schnurrte nun zufrieden und erleichtert.

Aber eins war Potter klar: Auf ihn würde nun eine menge Arbeit warten: Er würde lernen müssen seinen Durst zu kontrollieren und seine neuen Fähigkeiten noch dazu.

Doch er war auch fest entschlossen nach anderen Vampiren auf der Welt zu suchen, die genau wie sie ihren Verstand und ihr Herz behalten hatten…

Zudem würde er nicht mehr von Snapes Seite gehen wollen und mit ihm zusammen auf die Suche gehen… Aber wie sollte er das dem Professor erklären? Würde er mit ihm auf die Reise gehen oder würde er bei seiner Meinung bleiben, England nicht zu verlassen?
 

Der Brillenträger seufzte schwer. Das kratzen in seinem Hals und dieser furchtbare Durst ließen ihn nicht klar denken.

„Ich habe durst…“, bemerkte er kurz und fragte sich ob in der Nähe ein See war, aus dem Wasser bekommen konnte. Das nächste Dorf war nämlich zu weit entfernt.

Auf einmal schüttelte Severus verständnislos den Kopf und raunte genervt: „Du überlegst jetzt nicht wirklich wo du Wasser herbekommst, oder?“, Harry hasste es, dass der Professor durch Okklumentik oft sofort wusste, was er gerade dachte, „Du bist jetzt ein Vampir. Du empfindest nun keinen Durst mehr wie ein Mensch…“

Severus richtete sich auf, klopfte sich den Dreck von seiner Robe und schaute sich um.

„Du wirst lernen müssen wie du deinen Durst richtig löschen kannst. Ich werde dir zeigen was du tun musst. Pass also gefälligst auf! Ich will nicht alles zweimal erklären müssen, Potter.“, erklärte der Slytherin in seinem üblichen Lehrer-Ton, den Harry nur zu gut kannte.

Ein Grinsen huschte über Potters Lippen… Er kam sich vor als wäre er wieder Schüler in Hogwarts.

Als dann auch Harry wieder auf den Beinen stand, nahm Snape ihn bei der Hand und rannte los.

Der Auror erschrak wie schnell die Bäume an ihnen vorbeizogen. Sie mussten ungemein schnell sein…

Dann blieb der erfahrene Vampir mit einem Mal stehen. Snape war ganz ruhig, man hörte ihn nicht einmal atmen.

Harry folgte dem Blick des Mannes und erkannte ein Wildschwein, das nur wenige Meter von ihnen entfernt stand.

Der Lehrer ließ seine Hand los und flüsterte: „Pass auf wie ich es mache.“

Plötzlich stürzte er, mit der gleichen Geschwindigkeit mit der sie gerannt waren, auf das Tier und biss gezielt in dessen Genick. Gar wie ein Löwe der seine Beute riss.

Nur wenige Sekunden später fiel das Wildschwein zu Boden.

Snape blieb neben seiner Beute knien und meinte: „Ich weiß, es ist nicht die schönste Art sich Nahrung zu besorgen… Aber immer noch besser als das bei einem Menschen zu tun.“

Harry nickte stumm, ging auf das tote Tier zu und kniete sich ebenfalls daneben.

„Du musst immer versuchen die Hauptschlagader zu durchtrennen. Das ist der schnellste Weg…“, Snape deutete auf die Bissstelle und schaute dann zum Auror: „Und jetzt trink. Du wirst sehen, dass es dir danach sofort besser geht.“

Nun erstarrte Harry völlig. Trinken? Er sollte das Blut dieses Tieres trinken? Der Gedanke ließ den jungen Mann erschaudern…

Severus legte eine Hand unter Harrys Kinn und schaute auf dessen Mund. Spitze Eckzähne, messerscharf und tödlich, rankten nun ebenso heraus wie bei ihm.

Der Tränkemeister ließ seinen Mund auf den des Gryffindors sinken, da er wusste, dass an seinen Lippen immer noch das Blut des Schweins klebte.

Kaum schmeckte Potter die Würze der roten Flüssigkeit, überkam ihn ein neuartiges Verlangen. Er wollte mehr davon, zog Snape näher in den Kuss und leckte mit seiner Zunge über dessen Mund. Harry glaubte noch nie etwas besseres gekostet zu haben.

Sanft drückte ihn Snape jedoch von sich und führte ihn zum Hals des Tieres.

„Trink… Du wirst es mögen.“, gurrte er dann, als Harry glaubte vor Verlangen gleich den verstand zu verlieren. Der Durst war wie eine heiße Flamme in seinem Inneren. Mittlerweile würde er alles tun um sie zu löschen. Vermutlich sogar Morden… Potter spürte vor lauter Durst sogar schmerzen. Ein stechen, dass durch seinen ganzen Körper schlich. Er musste trinken. Jetzt und sofort. Er hatte keine Wahl… Langsam konnte er verstehen wie es sich angefühlt haben musste, als Snape nicht mehr die Chance hatte zu trinken. Damals hatte er mehrere Tagen gedurstet… Harry mochte gar nicht daran denken was das für Qualen gewesen sein mussten.

Mit einem Ruck stach er mit seinen Zähnen in das Fleisch und spürte wie das Blut in seine Kehle spritzte. Der erste Schluck war besser als jedes andere Gefühl, was er bisher hatte fühlen dürfen. Eine Welle der Erleichterung besiegte das Brennen in seinem Inneren.

Während er trank, kraulte Severus sanft seinen Nacken und beobachtete den Neuling genau.

Irgendwann meinte er dann streng: „Das reicht jetzt. Es ist kaum ein Tropfen mehr übrig.“

Doch Harry saugte weiter und wollte nicht glauben, dass der Genuss schon zu ende sein sollte.

„Hör auf!“, hörte er Snape sagen, aber es störte ihn nicht.

Plötzlich wurde er nach hinten gerissen, bis er auf seinem Rücken lag. Der Slytherin drückte mit beiden Händen seine Schultern nach unten und setzte sich auf seinen Bauch, sodass Harry nicht fliehen konnte.

„Lass mich!“, fauchte der Auror und stieß ein knurren aus. Das Geräusch erschreckte ihn selbst ein wenig. „Lass sofort los! Ich brauche mehr, verdammt! Hörst du schlecht!?! Runter von mir!“, fluchte Potter laut und bedrohlich, dabei versuchte er alles um den anderen Mann von sich zu stoßen. Er musste trinken! Verstand Snape denn nicht wie sehr er noch mehr von diesem köstlichen roten Saft brauchte?

„Ich sagte doch, du musst lernen deinen Durst zu kontrollieren.“, Severus Stimme war ganz ruhig. „Kämpfe gegen das Verlangen an, oder du wirst wie die Anderen. Hör nicht auf diese barbarischen Instinkte.“

Jedoch fluchte Harry immer weiter, fauchte und knurrte bis seine Kehle kratzig wurde.

Irgendwann beugte sich Severus runter und strich mit seiner Wange ganz sachte über die von Potter.

„Bleib ruhig.“, seine Stimme war wie ein tiefes, beruhigendes raunen in Potters Ohren.

Als Snapes warmer Atem Harry Gesicht entlang strich, er ein leises Schnurren hörte und der Gryffindor den Herzschlag des Mannes an seiner Brust spürte, merkte er wie er langsam zur Ruhe kam.

Harrys Atem ging stoßweiße und sein Herz schlug schnell. Dennoch ebbte das brennende Verlangen langsam ab…

Was war nur mit ihm los gewesen? Er hätte alles getan, um noch einen Schluck Blut zu bekommen… Das machte ihm angst.

„Das… Das tut mir Leid… Ich wollte nicht so…“, begann der Brillenträger schließlich zu brabbeln.

Snape richtete sich wieder auf, blieb aber auf dem Mann sitzen: „Jedem geht es am Anfang so. Der Instinkt zu trinken ist beunruhigend stark. Es wird lange dauern, bis du ihn beherrschen kannst.“

Der Gryffindor nickte stumm, denn er konnte die Scham über sein Benehmen nicht in Worte fassen.

Dann gab Severus ihn endlich wieder frei und Harry konnte aufstehen. Der Durst war weg. Aber Potter wusste genau, dass er früher oder später wiederkehren würde.

„Severus…“, begann Harry und ging etwas dichter an seinen ehemaligen Professor heran, „Ich kann das nicht ohne dich schaffen. Ich brauche dich als Lehrer und…“, er drückte dem Mann einen schnellen Kuss auf die Lippen, „Ich brauche dich als meinen Partner.“, er legte beide Hände auf die Hüfte des anderen Vampirs, „Mein Leben war an seinem Tiefpunkt angekommen… Aber dann kamst du. Auch wenn die letzten Tage das pure Chaos waren und wir mehr als nur einmal unser Leben riskiert haben, bereue ich nichts… Ich habe meinem Beruf und meinem altem Leben den Rücken gekehrt. Ich bin sogar kein Mensch mehr…“, irgendwie gelang es dem jungen Vampir nicht die Hitze zu unterdrücken, die in sein Gesicht rot färbte, „Ich kann jetzt ein neues Leben beginnen und ich möchte dich dabei an meiner Seite haben.“

Severus drehte den Kopf zur Seite und schaute als hätte er in eine Zitrone gebissen:

„Sentimentaler quatsch!“, knurrte er.

Harry stieß einen wütenden Laut aus: „Merlin! Ich versuche gerade dir ein Liebesgeständnis zu machen und du benimmst dich als hätte ich Mundgeruch!“

„Naive Gefühlsquatscherei eines Gryffindors!“, keifte Snape laut und versuchte sich aus der Umarmung zu befreien.

Allerdings hielt ihn Harry weiterhin fest und brüllte: „Ist mir egal ob du das hören willst oder nicht!“

„Mir aber nicht!“, schrie der Tränkemeister genauso laut zurück.

Einmal atmete Potter laut aus, bevor er laut sagte: „Ich liebe dich!“, dabei klangen die Worte so gereizt und sauer, dass sie fast nicht ihrer Bedeutung entsprachen.

„Ach, halt die Klappe!“, kam es nur unsanft vom Slytherin zurück.

Erneut knurrte der Brillenträger laut, zwang sich aber dann zur Ruhe und meinte:

„Sturkopf. Du wirst dich nie ändern, oder?“

Tatsächlich schien sich auch Snape zu beruhigen: „Niemals.“

„Warum willst du nicht hören, dass ich dich lie…?“, versuchte es Harry nochmals, wurde diesmal jedoch sanfter unterbrochen. Bevor er den Satz hatte zu ende sprechen können, küsste ihn der andere Mann etwas schroff und nuschelte dann ganz leise:

„Erwarte solche Geständnisse nicht von mir, Mr. Potter…“, das wohlige Schnurren, was er jedoch von sich gab, strafte seine Worte lüge.

Einen Moment lang blieben sie einfach so stehen.

„Ich will andere suchen.“, erklärte Potter schließlich. „Andere die sind wie wir.“

„Dummer Junge.“, kommentierte Severus den Plan des Aurors, „Das Ministerium wird auch nach anderen Vampiren suchen. Nur machen die keinen Unterschied zwischen uns und diesen Tieren… Sie werden nicht aufhören bis alle weg sind.“

Harry löste sich von seinem Partner, ging ein paar Schritte und schaute zum Himmel.

„Wenn wir sie vorher finden, dann haben wir eine Chance.“, dann blickte er wieder zu Snape. „Komm mit mir, Severus. Wir müssen die schützen, die ein Herz haben…“

Dem Slytherin widersprach Harrys Plan komplett. Warum sollte er sich darum kümmern was die anderen Vampire taten? Eigentlich sollte es Harry gar nicht interessieren was die Anderen machten. Vampire waren Einzelgänger. Nun… Vielleicht machten sie auch mal eine Ausnahme wenn sie einen Partner gefunden hatten…

Und genau das ließ Severus Sturheit und den Drang nach Einsamkeit bröckeln. Würde er nicht mitgehen, dann wäre er wieder allein. Aber wollte er überhaupt noch ohne Harry sein?

Zurück nach Hogwarts konnte er eh nicht mehr, da die Auroren ihn dann aufspüren würden. Eigentlich hatte er Großbritannien nicht mehr verlassen wollen…

Snape konnte selbst kaum glauben, dass er sich überreden ließ:

„Ich werde Dumbledore einen Brief schicken, indem ich ihm alles erkläre. Er wird wissen wollen wo wir sind.“, schnaufte er gespielt genervt.

Potter konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Er würde also mit Snape die Welt bereisen… Genug Zeit hatten sie ja. Immerhin waren sie jetzt Beide unsterblich.

Vermissen würde sie auch keiner. Außer vielleicht Dumbledore und der würde über Brief von ihnen Bescheid bekommen.

Sein Leben war so deprimieren gewesen und jetzt reiste er an der Seite eines Vampirs, einem Mann den er liebte, auf der Suche nach anderen Ihrer Art.

Harry malte sich die Reiseroute schon in Gedanken aus… Am besten begannen sie mit Deutschland und dann einmal quer durch Europa und immer weiter.

Wenn sie apperierten und Tarnzauber benutzen, würden sie auch niemandem auffallen.

Sie konnten nur ahnen, welche Abenteuer sie erwarteten. Und nach Jahren konnte Harry endlich von sich behaupten, dass er glücklich war…
 

*+*+*+*+*+*

Epilog:
 

50 Jahre später
 

Ein kalter Wind wehte über die Straßen von Paris. Der Eifelturm stand groß und stolz, wie ein Mahnturm über der Stadt.

Es war spät in der Nacht und keine Menschenseele war mehr auf den Beinen. Nur der ein oder andere einsame Kneipengänger.

Die Lichter der Neonreklamen leuchteten grell und machten die Nacht ungemütlicher.

Ein großer Mann, mit breiten Schultern, zerzaustem Haar und leuchtend grünen Augen, schritt stolz eine der vielen Straßen entlang.

Er trug einen schwarzen Rollkragenpullover, schwarze Jeans und darüber einen langen Mantel.

Harry Potter atmete die Luft des Pariser Nachtlebens ein, als wäre sie das schönste Parfüm.

Kein Zauberer wusste, dass er lebte. Harry war nur noch ein Held aus vergangenen Tagen, der in den Geschichtsbüchern der Schulen auftauchte. Aber das störte ihn herzlich wenig.

Dann blieb er plötzlich stehen.

In einer Nebengasse erschien eine Gruppe von Leuten. Es waren sechs Stück. Zwei Frauen und vier Männer.

Einer der Männer ging voran, genau auf Harry zu. Er war sehr dünn, ebenso schwarz gekleidet wie Harry und sein schulterlanges, schwarzes Haar spielte mit dem kalten Wind.

Potter lächelte als Severus zu ihm kam und sich augenblicklich, schnurrend, gegen ihn schmiegte.

„Wie war die Jagd?“, erkundigte sich der Brillenträger.

Die anderen kamen auch hinzu und bestätigten dass sie erfolgreich waren.

Die Suche nach anderen Vampiren, die bei Verstand geblieben waren, hatte Harry und Severus fast 30 Jahre gekostet.

Letztlich hatten sie bloß fünf andere gefunden, die genauso waren wie sie. Vielleicht hatte es mehr gegeben, aber nun waren sie nur noch sieben Stück…

Die Jagd des Ministeriums war so Erfolgreich gewesen, dass fast alle Vampire ausgerottet waren.

Deswegen hatte sich die Gruppe, die Harry zum Anführer erklärt hatten, zurückgezogen. Sie hatten sich in Paris niedergelassen, da hier das Ministerium weniger aktiv war. Zur Sicherheit gingen sie nur nachts auf die Straße und apperierten zu nahe liegenden Wäldern um dort zu jagen.

Harry hatte manchmal noch Schwierigkeiten mit seinem Durst, weswegen er öfters alleine jagen ging. Die Gruppe hatte einstimmig beschlossen, sich nur von Tieren zu ernähren und es nicht ihren wilden, unzivilisierten Verwandten nachzumachen.

Nun lebten sie schon seid fast 20 Jahren so und waren glücklich damit. Zu ihren alten Leben hatten sie nur noch selten Kontakt, da ihre Menschenfreunde irgendwann nach Jahren alle starben.

Die Rangfolge in der Gruppe war klar. So gab es keine Konkurrenz und das Leben lief, trotz ihres Einzelgängerischen Stils, sehr friedlich ab.

Harry war der Anführer, da er noch mehr als alle anderen auf sein Herz hörte und genau wusste wie er die Gruppe zusammenhalten konnte.

Obwohl Snape schmächtiger war als die anderen Vampire, wagte niemand seine Stellung anzuprangern, denn er war klüger als alle anderen und dazu noch der Partner des Anführers.

Oft bekamen die Beiden von den Vampiren zu hören, dass sie noch nie ein Paar gesehen hatten dass so lange zusammen blieb und auch noch nie eins, dass sich so oft stritt wie Harry und Severus. Denn eigentlich war es sowieso ungewöhnlich für die Natur eines Vampirs, einen festen Partner zu haben.

Aber die Beiden erklärten immer wieder, dass in ihrem Leben noch nie etwas normal gewesen sei.

Während die fünf Vampire der Gruppe nun alleine durch die Gegend streunten, zogen sich Harry und Snape lieber zurück.

Sie hatten sich ein kleines Apartment gekauft, in dem sie den Tag verbrachten.

In dem großen Hauptraum stand nichts weiter als ein Bett, denn mehr brauchten sie nicht.

Severus ließ sich auf die weiche Matratze fallen und zog Harry zu sich herunter. Zärtlich biss Potter in den weißen, weichen Hals seines Geliebten, gerade so dass Bissspuren entstanden.

Der Slytherin erschauderte unter den Bissen und reckte seinen Hals noch ein wenig mehr.

Ein wohliges Seufzen entwich ihm, als der Brillenträger seinen Oberschenkel eindeutig gegen seinen Schritt rieb. Snape bekam von ihrem Liebesspiel nie genug… Er hätte nicht gedacht, dass er es so lange mit Potter aushalten konnte. Natürlich stritten sie fast täglich, aber dafür war die Versöhnung immer umso schöner…

Harry hob seinen Kopf ein wenig an und betrachtete den Mann unter sich. Sofort musste er lächeln.

„Was ist los?“, brummte Snape wohlig und fuhr durch das krause Haar des Gryffindors.

„Ich bin bloß glücklich.“, meinte Potter, „Mit dir, Paris und unserer kleinen Gruppe… Ich glaube so möchte ich ewig leben.“

„Lässt sich einrichten.“, grinste Snape und zog seinen Liebsten in einen neuen Kuss.

Der kalte Wind wehte durch ein Fenster, wie der einzige, stummer Zeuge….
 

Ende

Ah… Oh Merlin ich hab so ewig an dem Kapitel gesessen! XD Ich hoffe ja sehr der Schluss gefällt euch?

Ich hatte sehr viel spaß mit der Geschichte und ich würde mich freuen wenn ihr auch so viel Spaß beim lesen hattet und mich auch bei meinen anderen Fanfics begleitet ^_^v
 

Nya vielleicht lasst ihr mir ja einen kleinen Kommi da, wie die FF euch so insgesamt gefallen hat? ^.-

Und auch vielen dank an meine treuen Leser und Kommentarschreiber! *ganz doll knuddel*

Bye bye!



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Kommentare zu dieser Fanfic (42)
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Von:  -wolfsmoon-
2011-01-13T14:35:58+00:00 13.01.2011 15:35
hier hab ich noch keinen kommentar geschrieben? oh man, schein ich völlig verpeilt zu haben -.-
diese geschichte gehört schon seit längerem zu meinen größten favos^^ ich finde, dass du die charaktere super dargestellt hast, vor allem die beziehung zwischen harry und snape is einfach nur....süß XD
normalerweise sind mir hp-ffs, wo vampire oder sonstige wesen mit eingebaut sind, zu überdreht aber die hier gefällt mir wirklich sehr ;) (besonders das ende :D)
Von:  Elecha
2010-11-15T10:53:13+00:00 15.11.2010 11:53
Hallo,

die Geschichte ist ja nun schon älter, hoffe, du liest diesen Kommi trotzdem mal.^^
Ich liebe diese Fic, hab sie auch schon mal gelesen und dann nicht wiedergefunden -.- ...
Jetzt hab ich sie, höhö, und ich liebe sie immer noch!!!! So spannend, so schön beschrieben. Die Charas durchlaufen eine schön nachvollziehbare Entwicklung!
Und das Happy-End erst! *schmacht* Könnte deine Fic tausendmal lesen. Riesiges, fettes Lob von mir!!!
FAVO!

Schreib mal wieder was neues, ja? O.=

Shalom, Elecha
Von:  CanisSullivan
2010-02-28T18:50:12+00:00 28.02.2010 19:50
Hallu =)

Nachdem ich Kapitel 1 gehört hatte, war ich echt neugierig. Hab die geschichte gesucht und mit erstaunen festgestellt, dass sie dir gehört.
Dann konnte ich meine nuegierde nicht mehr zurückhalten und habe sie gelesen.

Ich liebe Snarrys derzeit total, das zu beginn, und Vampire...?! Geschmackssache, kommt immer auf die "Art" der Vampire an. (Die Twilight Vampire die ja auch so gut sind, gefallen mir nicht so).
Ich habe die geschichte bis zum Ende gelesen und wollte dir nun sagen, wie ich deine Geschichte fand und was ich mochte und was ich nicht mochte.

Also, zu aller erst, die Geschichte an sich gefällt mir sehr sehr gut. Sie ist abwechslungsreich, spannend und ein bisschen... anders, als normale "Snarrys". Nun ja, sehr gefallen hat mir die zynische und typische Art von severus Snape, er wirkte nur leicht Ooc (was bei FFs die Slash beinhalten ja nunmal unumgänglich ist), aber du hast Snape, denke ich, wirklich gut getroffen. Harry dagegen ist genian. (Ziemlich OOC) =). Ich kann ihn mir nicht als Snape-dominierendes-Helfersyndrom-Vampir-Monster vorstellen. Das er Snape beim Sex dominiert ist so unvorstellbar, aber gut.

Das ende der Geschichte ist auch sehr sehr gut, ein kleines happy End (Sie haben ja andere Vampire gefunden) und sind zusammen.

Dein Schreibstil ich sehr spannend und echt gut (ich glaube ich schreibe oft sehr gut bzw gut Oo).
Gelesen gefällt mir das natürlich aus sehr sehr gut, obwohl du wirklich etwas schnell ließt (was aber der spannung keinen abbruch tut).
mach weiter so und ich werde jetzt mal deine anderen Ffs erschnüffeln =)
LG
Jerry
Von:  Hoshiko-chan
2009-08-12T12:39:36+00:00 12.08.2009 14:39
ich leieb deien ffs habe auch schon ne andere von dir gelsen^^
ich will ehrlich sein das einzige was ich net so gern mag is das sev n uke is>.< liegt vielleicht daran das ich ein klein bisschen in den verknallt bin^///^'''
naja schreib schön weiter ich liebe deien ffs wie gesagt x33
Von:  SesshomaruFluffy
2009-06-17T17:18:01+00:00 17.06.2009 19:18
JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!
Aöso ich bin begeistert^^ Ein schönes Ende für eine schöne FF!
Severus und Harry vereint, so mag ich es;)
Obwohl es natürlich schade ist, dass alles schon wieder vorbei ist...
Ich warte daher sehnsüchtig auf dein nächstes Werk!

LG
Sessy
Von:  Spitfire
2009-06-17T15:58:58+00:00 17.06.2009 17:58
T________T
Es ist vorbeiiii~... *schnief*

Aber das Kapitel war wirklich toll. Ich finde es war ein sehr gelungenes Ende für diese Fic. <3
Dass Harry und Sev schlussendlich doch noch andere Vampire, die genauso sind wie sie, gefunden haben finde ich total schön und natürlich auch, dass die beiden noch immer miteinander glücklich sind. :D


So, jetzt geh ich weiter für dich betalesen. ^____~
Von:  SesshomaruFluffy
2009-06-08T17:08:28+00:00 08.06.2009 19:08
Himmel hilf! Drama, Drama, Baby!
Harry ist also auch ein Vampir... Endlich! Wurde ja auch Zeit;)
Bin gespannt, wo die zwei nun hin flüchten!
Mach bidde schnell weiter^^

LG
Sessy
Von:  Spitfire
2009-06-07T20:01:41+00:00 07.06.2009 22:01
T_________T
Oh Gott war das dramatisch...
Für einen Moment ahbe ich wirklich gedacht, dass Harry sterben wird. Umso erleichterter bin ich, dass Snape ihn noch rechtzeitig retten konnte und die Verwandlung geklappt hat. <3

Ich bin schon total gespannt auf das große Finale~! <3
*flausch*
Von:  SesshomaruFluffy
2009-06-03T18:01:03+00:00 03.06.2009 20:01
Du kannst echt gut an den besten Stellen aufhören^^°
Aber nun zum Kapitel: Wow! Emotionen, wo man nur hinschauen kann! Super! Ich bin beeindruckt und höchst zufrieden!
Mal schauen, ob Harry demnächst gebissen wird... Besonders gut sieht es ja nicht aus...
Oder Severus rettet ihn. Aber der gute Tränkprofessor ist ja etwas aus de Übung<.<
Schreib schnell weiter, ja?

LG
Sessy
Von:  Spitfire
2009-06-03T00:29:08+00:00 03.06.2009 02:29
Gaaa~h, Sallyyyyyyy~!!! ;O;
Du kannst doch nicht einfach an DIESER Stelle aufhören! Ò.Ó Das ist ganz ganz schlimme seelische Grausamkeit! T_________T

(...aber ich mag dich trotzdem noch. X3 ♥)


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