The Unforgiven von _Halbblutprinz_ ================================================================================ Kapitel 11: Männergeschichten ----------------------------- The Unforgiven 11. Männergeschichten „Schmink dir das ab, Potter! Ich komm da nicht mit.“, beleidigt verschränkte der Slytherin die Arme. „Na gut.“, grinste der junge Mann, „Dann geh ich eben allein zu den Vampiren.“ Snape grummelte böse vor sich hin… Potter wusste genau, dass der Professor ihn nicht alleine lassen würde. „Nein… Ich gehe mit…“, knurrte er nach kurzem Schmollen. Sanguini musterte den anderen Vampir zufrieden und meinte dann die Beiden sollten ihm folgen. Harry tat dies auch sogleich, warf allerdings noch einen betrübten Blick zu seinen toten Kollegen. Er saß jetzt ganz tief drin… Aus dieser Nummer kam er nicht mehr so schnell raus. Aber jetzt war es erst mal wichtig einen Krieg zu verhindern. Snape trottete, nun mies gelaunt, hinter ihnen her. Aber nach ein paar Metern wartete Harry auf ihn und nahm seine Hand fast liebevoll. Sanft strich er mit seinem Daumen über Snapes Handrücken beugte sich nach vorne und presste seine Lippen auf die vom Slytherin. Spielerisch knabberte er ein wenig an dessen Unterlippe und hauchte dann: „Ich danke dir für dein Vertrauen…“ „Ich vertraue dir nicht, Potter…“, flüsterte der Vampir zurück, „Aber irgendwer muss dir ja immer aus der Klemme helfen, du verdammtes Blag…“ Harry löste sich von dem Professor und lachte laut. Der mutige Gryffindor verschränkte seine Finger mit denen des Slytherins und dann folgten sie dem fremden Vampir gemeinsam ins Ungewisse… „Es wird ein bisschen dauern, bis wir beim Versteck angekommen sind.“, verkündete Sanguini, der ein paar Meter vor den beiden Zauberern lief. „Können wir nicht einfach dorthin apperieren?“, fragte Harry, dessen Füße schon langsam zu schmerzen begannen. Hätte Snape ihn doch nur ein wenig länger schlafen gelassen… Dann wäre er jetzt wesentlich bewegungsfreundlicher. „Nein.“, erklärte der Braunhaarige Vampir ernst, „Auf dem Versteck und dessen Umgebung liegt ein Apperierschutz, den wir nicht durchbrechen können.“ Nun wurde Severus hellhörig: „Ein Apperierschutz? Sagt bloß einer von euch beherrscht noch Magie?“, Unglaube und auch Hohn, waren in dessen Stimme deutlich zu hören. Sanguini grummelte ein wenig, bevor er antwortete: „Der, den wir zu unserem Anführer erklärt haben, ist ein Meisterhafter Zauberer.“ Harry warf einen besorgten Blick zu Snape, der diesen ebenso besorgt erwiderte. Die Vampire, die sich zusammengeschlossen hatten, hatten bereits einen Anführer… Einen Vampir, der scheinbar genau wie Severus, immer noch Wert auf seine Magie legte. Das war kein gutes Zeichen. Alles deutete darauf hin, dass die Vampire sich eine Armee aufbauten, um dann gegen das Ministerium zu kämpfen. „Mit euch Beiden haben wir dann schon drei Zauberer.“, setzte Sanguini, der die Blicke hinter seinem Rücken nicht sah, weiter fort. Der Gryffindor wollte weitere Fragen stellen, aber dann kam ihm der Gedanke, dass er sein Misstrauen besser nicht zu deutlich zeigen sollte und ein Gespräch mit dem so genannten Anführer wäre sicher effektiver. Die drei Männer liefen durch einen Wald, dessen Bäume fast nur aus dunklen Tannen bestanden. Der Duft von Tannenzweigen drängte sich einem in die Nase und eine unangenehme Stille hatte sich über die Gegend gelegt. Die Temperatur schien im Schatten der Bäume noch weiter zu sinken. Sie liefen Stundenlang durch das Dickicht und vertrauten darauf das Sanguini sie nicht in die Irre führte. Snape und Harry wurde ganz mulmig zumute, denn würde Sanguini sie jetzt alleine lassen, würden sie sich hoffnungslos verirren. Die ganze Zeit in der sie wanderten, hatte der Slytherin Harrys Hand nicht eine Sekunde losgelassen. Als die Bäume auch das letzte bisschen Licht geschluckt hatten und zudem auch noch dunkle Regenwolken den Himmel verdeckten, beschlossen die Drei eine Rast einzulegen. Harry nahm ein paar Holzstückchen, legte sie auf einen Haufen und machte, mit Hilfe eines Zaubers, ein Feuer. Anschließend hockte der Auror sich vor sie Flammen und wärmte seinen Körper. Snape setzte sich etwas abseits auf einen Baumstamm und Sanguini schaute sich um. „Ich hätte die Auroren nicht liegen lassen sollen.“, dachte der Mann laut und erntete dafür einen bösen Blick von Potter. Nach wenigen Minuten meinte der Braunhaarige dann er hätte ziemlich großen Hunger und verschwand dann schneller als Harrys Augen es erfassen konnten. „Verdammt…“, keuchte der Brillenträger, „Er… Er geht doch nicht etwa jagen? Also einen Menschen, mein ich…“ „Doch ich schätzte schon.“, schnarrte Snape kühl. „Aber wir sind Kilometer weit von der Stadt entfernt! Ihm müsste schon ein Wanderer…“, schnell wurde Harry vom Professor unterbrochen: „Er ist kein Mensch, Potter! Er ist schneller als du es dir vorstellen kannst und er kann Menschliches Blut riechen! Er kann es sogar fühlen wenn er möchte!“, Severus ärgerte, dass Harry immer noch so naiv reagierte. „Er ist nicht wie ich! Er ist ein Mörder… Dieser Typ hat Freude am töten, er trinkt Menschenblut…“ „Ja ich weiß…“, kam es leise von Harry. „Deswegen wollte ich nicht mit ihm gehen!“, zeterte der Slytherin, „Du hast doch selbst gesehen wie schnell und gefühllos er töten kann! Wenn ich nur eine Sekunde nicht aufpasse könnte er dich…“, dann brach Snape einfach mitten im Satz ab, verschränkte die Arme und schaute angestrengt in eine andere Richtung als Harry. Der Auror konnte es nicht unterdrücken zu lächeln: Severus machte sich Sorgen um ihn… Er stand vom Boden auf, ging rüber zu dem Lehrer, nahm dessen Gesicht mit beiden Händen und küsste seine Stirn: „Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen… Ich bin nicht umsonst Auror. Ich kann auf mich aufpassen.“ Hastig schlug der Vampir Harrys Hände jedoch wieder weg und keifte: „Du leidest unter Wahnvorstellung. Ich mach mir keine Sorgen um dich! Das ist der größte Schwachsinn den ich je gehört habe.“ Potter seufzte genervt: „Stimmt ich hatte vergessen, dass ich es hier mit dem Eisprinzen höchstpersönlich zu tun habe! Bloß nicht zugeben das man Gefühle hat!“, der Gryffindor warf die Hände in die Höhe und äffte Snape nach. Dieser quittierte dies nur mit einem Augenrollen. Beleidigt setzte sich Harry wieder auf den Waldboden und starrte ins Feuer. Irgendwann wurde die Dunkelheit noch tiefer und Harry überrannte eine starke Müdigkeit… Seid zwei Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen. „Geh schlafen. Unausgeruht bist du lästig.“, brummte Snape. Potter beschloss sich nichts aus den Worten des Professors zu machen. Das war halt dessen Charakter und Harry wusste, dass er es nicht so meinte. Schläfrig kramte er aus der lila Tasche, die er sich gekauft hatte, eine Decke, die er im Hotel hatte mitgehen lassen, sowie ein Kissen. Dankbar bettete er seinen Kopf in dem weichen Kissen und schlang die Decke eng um seinen kalt gefrorenen Körper…. Eine Männerstimme weckte Harry nach einigen Stunden. Etwas erholter öffnete der Auror seine Augen einen spalt breit und sah, dass Sanguini zurückgekehrt war. Der fremde Vampir saß ziemlich dicht neben Severus auf dem Baumstamm und musterte den Slytherin eindeutig. „Was findest du eigentlich an diesem schwächlichen Menschen?“, raunte er mit gedämpfter Stimme. Anscheinend hatte niemand bemerkt, dass Harry wieder wach war. „So ein zierlicher Mann wie du braucht einen großen, starken Beschützer.“, er rückte noch näher zu Severus, „So jemanden wie mich….“ Potter konnte es nicht fassen… Dieser Muskelbepackte Neandertaler baggerte tatsächlich Snape an! Ein schmerzhaftes zwicken in Harrys Brust unterstützte dessen Wut nur noch mehr. Der Gryffindor war schockiert über seine eigene Reaktion… Er war eifersüchtig… Doch genauso sagte ihm sein Kopf, dass Severus nicht sein Freund war… Er konnte tun und lassen was er wollte. Also blieb Harry erst mal liegen und wartete ab… Als Sanguini eine Hand auf Severus Oberschenkel legte, rückte dieser, zu Harry Erleichterung, allerdings weg und knurrte: „Ich kann gut auf mich selbst aufpassen!“ Sanguini lachte amüsiert auf: „Oh, ich mag es wenn man sich ziert!“ Dann legte der Vampir plötzlich beide Arme um Severus und zog ihn brutal näher zu sich: „Komm schon mein Fledermäuschen…“, säuselte er, „Du willst es doch auch!“ Noch ehe Sanguinis Lippen auf die von Snape trafen, landete dessen Faust auf der Nase des Mannes: „Pfoten weg!!“, fauchte der Tränkemeister mit spitzen Zähnen und versuchte sich aus dem Klammergriff des anderen Mannes zu befreien. Nun sprang auch Harry vom Boden auf und keifte böse: „Lass ihn sofort los!“ Augenblicklich ließ der Vampir die Hände von seinem Artgenossen. Mit einem arroganten Blick stand Snape von dem Baumstamm auf und schritt noch arroganter rüber zu Harry, um sich dann neben ihn auf den Boden zu setzten. „Fass ihn nicht noch einmal an!“, drohte Potter mit erhobenem Zeigefinger und ließ sich dann neben dem Tränkebrauer auf dem Boden nieder. „Ja, schon kapiert!“, beleidigt stützte Sanguini seinen Kopf auf den Händen auf, „Wenn ich Potter anfasse, beißt mir Severus den Kopf ab und wenn ich Severus anfasse krieg ich es mit Potter zutun… Schon klar…“ Eine Weile saßen die drei Männer schweigend am Feuer. Es war klar, dass sie heute nicht mehr weiterlaufen würden. Die Nacht verbrachten sie also im Wald. Das Knacken des Feuers wirkte beruhigend, doch die eisige Kälte ließ jedermann zittern. Harry schätzte, dass es schon spät in der Nacht war, als Sanguini sich erneut zum jagen aufmachte. „Ich kann nicht fassen, dass er schon wieder tötet… Das wäre dann sein viertes Opfer heute!“, der Auror konnte langsam verstehen welche Beweggründe das Ministerium für seine Vernichtungspläne hatte. „Ich finde es genauso schlimm wie du, aber du hast selber mal gesagt: Es ist die Natur eines Vampirs…Wir können keinen verdammten Blutsauger vom töten abhalten…“ Potter schaute rüber zu Snape, der die Beine angewinkelt hatte und in den schwarzen Himmel schaute. Harry hatte die Decke um sich geschlungen, schlug diese aber nun zur Seite und meinte: „Dir muss doch auch kalt sein… Komm her.“ Da Snape wirklich ziemlich fror, ließ er sich nicht zweimal bitten und setzte sich dicht neben den Brillenträger, der dann die Decke um sie schlang. „Schon besser.“, schnurrte der Professor, als Harry ihm einen Kuss auf die Halsbeuge hauchte. Glücklich fuhr der junge Mann mit seiner Hand durch die langen Haare des Lehrers und kraulte schließlich dessen Nacken. Entspannt legte Severus sein Kinn auf seine angewinkelten Knie und streichelte mit seiner Hand über Harrys Arm. „Warum hasst du deine Artgenossen eigentlich so sehr?“, fragte Harry. Snape schnaubte und schien zunächst nicht darauf antworten zu wollen… Jedoch begann er dann doch zu erklären: „Es hat was damit zu tun wie ich zum Vampir wurde…“ Gespannt horchte der Auror auf. „Möchtest du die Geschichte hören?“, erkundigte sich Snape zögerlich. „Ja bitte!“, Harry war froh, dass Snape ihm davon erzählen wollte. Am Anfang, als Potter gerade herausgefunden hatte dass Snape ein Vampir war, hatte er ihn angebrüllt und gesagt diese Geschichte ginge ihn nichts an… Jetzt war er bereit davon zu erzählen, was in Harrys Augen ein großer Vertrauensbeweis war. Severus hatte seine Augen starr auf das Feuer gerichtet und sein Gesicht nahm einen kalten Ausdruck an, als er zu berichten begann: „Damals… Vor ungefähr 36 Jahren, als ich noch ein Mensch war, war ich oft in der Nockturn Gasse. Ich war schon immer fasziniert vom dunklen und düsteren… Es war ein lauer Sommerabend, als ich ihn traf. Er war groß und gut aussehend und düsterer und geheimnisvoller als jeder Mensch den ich bis dahin gesehen hatte. Ich wollte ihn kennen lernen aber ich machte mir keine Hoffnungen. Ich bin nicht gesellig, attraktiv oder nett… Ich war schon immer ein Einzelgänger. Aber dieser Mann schien das anders zu sehen. Er kam auf mich zu und sprach mich an…“, als wäre er über sich selbst beschämt, schüttelte Snape den Kopf: „Ich war so beeindruckt von diesem Typen, dass es mich nicht mehr klar denken ließ…“ „Du warst verknallt.“, grinste Harry. Hitze stieg in Severus Gesicht: „Nicht ganz meine Wortwahl, Potter. Aber es trifft es ganz gut. Du, der Retter der Zaubererwelt…“, er sprach den Namen besonders spöttisch aus, „…, kannst dir mit deinem Fanclub bestimmt nicht vorstellen, wie es ist nicht begehrt zu sein: Aber es passiert nicht oft, dass sich jemand für mich interessiert. Ich war geschmeichelt und ein paar Tage danach trafen wir uns wieder. Die Tage die ich mit ihm verbrachte waren schön… Er war klug und gebildet, ich konnte mich stundenlang mit ihm unterhalten…“ Langsam kam das Zwicken in Harrys Brust wieder zurück: „Ja ich hab verstanden: Er war klasse.“, blaffte der Auror. „Was ist dann passiert?“ „Du kannst dir natürlich auch vorstellen, dass wir… nun ja… Uns etwas näher kamen und…“ Harry schnaubte: „Du meinst ihr habt es getrieben…“ „Potter! Achte auf deine Wortwahl! Und könntest du es wohl lassen, mich dauernd zu unterbrechen?!“ Schnell nickte der Brillenträger und versprach Snape nicht mehr zu stören. „Wir teilten also einige Nächte das Bett und eines Tages fragte er mich dann ob ich nicht gerne einen besonderen Kick hätte…“, kurz überlegte der Professor, bis er dann meinte: „Ich drücke es mal in deiner Wortwahl aus: Ich war so verknallt, dass ich die Gefahr nicht sah… Ich war tatsächlich so Blind nicht zu erkennen was er war…“, seine Hände ballten sich zu Fäusten: „Ich sagte zu. Schneller als ich mich versehen konnte, hatte ich zwei Fangzähne in meinem Hals stecken. Du weiß ja, dass es sich zunächst himmlisch anfühlt… Doch relativ schnell begriff ich, dass ich starb… Mein Herz schlug immer schwächer und ich war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren, da ließ er erst von mir ab. Er biss sich selber in den Arm und hielt mir das blutende Fleisch hin… Ich hatte keine Wahl. Ich wollte leben, also trank ich von seinem Blut. Kurz darauf wurde ich wirklich Ohnmächtig…“ „Und dann?“, Harry bewegte sich keinen Zentimeter mehr. Diese Geschichte war einfach zu spannend… „Erst am späten Nachmittag wachte ich wieder auf. Es dauerte bis ich begriff was mit mir geschehen war… Als der Groschen fiel wurde ich fast wahnsinnig… Ich war kurz davor den Verstand zu verlieren, denn ich war ein Monster geworden. Ich vertraute mich Dumbledore an, der mir half mit meinem neuen Ich fertig zu werden…Es war hart, aber heute kann ich damit leben.“ Snape sprach von seinem Vampirleben, als wäre es eine Krankheit. „Und der Typ?“, fragte Potter nun. „Weg.“, Snapes Gesicht verzerrte sich zu einem schmerzvollen grinsen: „Einfach weg… Über alle Berge. Er hat mit mir gespielt… Ich weißt heute, dass viele Vampire das so machen: Sie machen sich einen Spaß daraus mit ihren Opfern zu spielen, bevor sie sie beißen.“ Der Gryffindor konnte deutlich sehen, dass dieser Vampir Snapes Herz gebrochen hatte… Harry legte beide Arme um den andren Mann und zog ihn näher zu sich. Liebevoll küsste er dessen Lippen und schmiegte dann sein Gesicht an das des Vampirs. „Es tut mir so leid, dass er dir wehgetan hat…“, flüsterte der Auror sanft. Snape schloss lediglich die Augen und seufzte erneut. „Ich werde dir nie wehtun…“, flüsterte Harry dann noch leiser. Er war sich nicht sicher, ob Severus das gehört hatte, da dieser keine Reaktion zeigte. Was er allerdings nicht spürte war Severus Herz, das bei seinen Worten fast doppelt so schnell schlug…. Kapitel ende. ^^ Tja auch ein Snape hat schon das ein oder andere Beziehungsdrama hinter sich XD Der Arme ist nur leider am Ende immer die arme Sau >.< Zumindest weiß Harry jetzt ein bisschen mehr über seinen geheimnisvollen Liebling ^^ Ich hoffe es hat euch wieder gefallen? ^^ *kekse verteil* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)