Die Rückkehr von Tikaya (Wenn Menschen zu Pokémon werden) ================================================================================ Kapitel 6: Legendäre Pokémon ---------------------------- Diese blöden Spinnen hatten sie einfach rausgeschmissen! Verärgert stapfte Natascha durch den Wald. Es war immer noch kalt und immer noch dunkel, auch wenn sich jetzt dicke Regenwolken sammelten. Die weniger nützliche Decke, die ihr Spidra in einer Anwandlung von falscher Freundlichkeit untergejubelt hatte, schützte sie kein bisschen vor dem eisigen Wind. Sollte sie nicht eigentlich dem Typ "Feuer" untergeordnet sein? Wieso machte ihr dann das Element "Eis" Probleme? Noch dazu hatte sie inzwischen die Orientierung verloren. Alle Bäume sahen so gleich aus und die Umgebung verspürte nicht die geringste Lust, sich zu verändern und gab ihren Augen somit auch keinen Anhaltspunkt. Einen Moment später wünschte sie sich, dass diese Vorgabe nur ein wenig länger gehalten hätte, denn ein unheilvolles und vor allem hungriges Knurren ließ sie herumfahren. Nach dem das Rauschen des Windes und ein paar ferne Tierrufe die einzigen Geräusche weit und breit gewesen waren, hätte sie beinah vergessen, in welcher Gefahr sie schwebte. Angst hatte sie nicht gerade, aber ein wenig mehr Vorsicht hätte ihr diese Begegnung vielleicht erspart. Hinter ihr standen drei seltsame zweibeinige Wesen. Alle drei waren sie braun und mehr oder minder gut für Kampfsport ausgerüstet. Das rechte Ding trug rote Boxhandschuhe, das linke einen blauen Kampfanzug und die langen gerillten Beine des Mittleren sprachen für sich. Das sie keine freundlichen Absichten hatten, war ja wohl klar. Und sie, als schmackhaft aussehendes Kücken, schien wohl auch nicht unter die Klassifizierung für Kannibalismus zu fallen. Hoffnungsvoll blickte sie sich um, und musste feststellen, dass es weder jemand anderen gab, der sich sonst noch als Beute für die drei Sportler eignete noch einen Unterschlupft in den sie flüchten konnte. Jetzt wäre der Moment angebracht, in welchem sie sich heldenhaft selbst rettete, in dem sie endlich die spezielle Feuerkraft entdeckte. Wie tat man das wohl? Sie hatte keine Ahnung und auch nicht die Zeit, es herauszufinden. Stattdessen machte sie langsam drei Schritte nach hinten, worauf die drei Pokémon sofort reagierten und sich dieser Bewegung anschlossen. Bis auf das Mittlere, dass ja keinen Mund besaß, hatten sie alle ein fieses Grinsen aufgesetzt. Sie war verloren. Und wenn nicht und sie sollte irgendwie wieder nach Hause kommen, würde sie ihrem Bruder verbieten, diese grausame Pokémoneditionen weiter zu spielen. „Ihr wollt doch nicht wirklich einen Artgenossen essen?“ sprach sie die Kämpfer an. Falls sie den Sinn dieser Worte verstanden hatten, ließen sie sich das nicht anmerken. Mit einem letzten abschätzenden Blick gingen sie zum Angriff über. Natascha drehte sich um und rannte davon. Eins war ja wohl mal klar, so leicht würde sie es ihnen nicht machen! Warum wollten die ausgerechnet sie fressen? An ihr war doch kein Gramm Fett zu viel! „Dich kann man keine Sekunde aus den Augen lassen!“ ertönte eine genervte Stimme und eine massige Gestalt landete vor ihr: „Geh zur Seite, die drei sind im Elementnachteil!“ „Shandra?“ identifizierte das Flemmli verwirrt. „Ja, und glaub ja nicht, dass meine Nächstenliebe dich gerettet hat.“ Die rosa Riesenspinne stieg über das Kücken hinweg und fixierte ihre Gegner: „Gleich wird euch schwummrig! Nachtnebel!!“ Völlig perplex starrte das Feuerpokémon einfach hin zum Kampfgeschehen. Vielleicht hätte sie das nicht tun sollen, denn noch während die Kämpfer näher kamen, veränderte sich die dunkle Atmosphäre. Shandras Augen leuchteten lila auf und gleichzeitig begann das Umfeld zu verwischen. In Strudeln und Schlieren vermischten sich die Bäume, bildeteten skurrile Formen aus, die sofort wieder zerflossen und einen ganz und gar hypnotischen Eindruck machten. Langsam begann sie, darin zu versinken...... Jemand räusperte sich. Erschrocken sah sie auf und spürte den vorwurfsvollen Blick ihrer Retterin. Am Ende einer tiefen Furche im Waldboden lagen drei reglose Gestalten... „Also sowas. Und dabei hab ich die Attacke noch nicht mal auf dich gerichtet.“ Eingeschnappt wandte sich das Flemmli ab: „Was machst du denn hier?“ „Meine Mutter schickt mich. Anscheinend wusste sie, welche Figur du bei Gefahr machen würdest. Ich glaube, sie hat dir noch was zu sagen. Begleitest du mich zu unserer Zweitwohnung?“ Nichts zu essen, aber eine Zweitwohnung? Ah ja. Und zuerst warf man seine Gäste aus dem Haus, nur um sie einen Moment später wieder zurückzuholen? Pah, Pokémon. „Wenn´s weiter nichts ist.“ Wiederstand wäre eh zwecklos gewesen. Dabei wollte sie eigentlich nur nach Hause, worauf sie nun wieder gute Chancen hatte. „Spring auf, Kleine!“ Damit brachte die Spinne sie in unbekannte Gefilde. Mirla ging nachdenklich auf und ab. Da hatte sie schon ein Mew aufgegabelt und am Ende stellte sich heraus, das es doch kein Mew war. Ein wenig enttäuscht war sie schon. Sie ließ Misaki erstmal allein, damit sie sich erholen konnte, während sie selbst eine kleine Erkundung machte. Nicht das sie glaubte, noch irgendetwas festzustellen, deshalb grübelte sie lieber. Soso, sie waren beide also aus einem bestimmten Grund hier... Nur welchem? Was konnte der Sinn sein, ein Mew und ein Glumanda mit den Seelen zweier Menschen hier her in diesen Wald zu schicken? Das verwandelte Feuerpokémon runzelte die rotschuppige Stirn. Der Wald... Was war das für einer? Sie ging alle Informationen durch und kam zu dem Schluss, dass es entweder der Ewigwald der Sinnohregion oder der Kleinhain aus dem unbekannten Land von „Mystery Dungeon“ war. Alle anderen konnte man ausschließen, da dort kein solches Klima herrschte und ein paar der Pflanzen nicht vertreten waren. Diese hier, zum Beispiel. Eine kleine Strauchart, die wahrscheinlich des Wetters wegen kaum zum Erblühen gekommen war, wuchs im Schatten eines Waldahorns und präsentierte kümmerliche runde Früchte, die dickbäuchigen Zitronen nicht nur in der Farbe ähnelten. „Ubu nomi.“ sagte Mirla triumphierend. „Labrusbeere. Nur teilweise im Ewigwald, an seltenen Stellen. Kaum auffindbar. Wachstum im Kleinhain nicht bestätigt.“ Aber das musste nichts heißen. Über den Wald gab es kaum Informationen und bis jetzt hatte sie sich auch nicht mit ihm beschäftigt. Generell mit „Mystery Dungeon“ nicht. Ein wenig ärgerte sie sich darüber, aber jetzt war es eh zu spät. Im Moment galt es vor allem, hier wieder herauszukommen. Es war dunkel und eisig kalt, aber die Bäume sagten ihr, dass es Anfang Frühling war. Anhand einiger vereinzelter Knospen zu erkennen, die wohl nicht lange bestehen würden. Sie schaute nach oben, nur um ein Meer aus schwarzen Wolken zu sehen. Es konnte jeden Augenblick anfangen zu regnen. In Kombination mit dem Wind würde das ihrem neuen Körper keines Falls gut tun. Glumanda. Ein Feuerpokémon der untersten Stufe. Mit einigen starken Attacken ausgestattet, die aber erst bei höherem Level freigeschaltet waren. Aber das ganze war nun kein Spiel mehr... Wie verhielt es sich in der Realität? Gab es hier überhaupt „Attacken“ und „Level“? Ihr Forschersinn war geweckt. Und der wollte sich zunächst mit dem zweiten Menschen beschäftigen, der in Gestalt eines legendären Pokémon nur eine Lichtung weiter wartete. Vielleicht wusste Misaki mehr? Ja, sollten sie nur machen. Er würde eh nur solange bleiben, bis er einen wahren Beweis seiner Stärke hatte. Und das dauerte hoffentlich nicht mehr lange. Tobias hatte sich nach hinten fallen lassen, bei so einer lauten Gruppe Pokémon war es nur eine Frage der Zeit, bis irgendetwas vom Krach angelockt wurde. Und dieses etwas würde sicher nicht direkt von vorn angreifen... Er befand sich also auf der richtigen Position. „Wisst ihr, was ich glaube?“ fragte Ryan nachdenklich. Das Taubsi lief ein paar Schritte vor ihm. Sherley unterbrach ihr erfolgreich verlaufendes Gespräch mit ihrer nun wieder beruhigten Zwillingsschwester und drehte sich um: „Was gibt’s?“ „...Nicht so wichtig...“ „Komm sag schon!“ mischte sich auch Vanessa ein. Das Flugpokémon gab sich einen Ruck und meinte: „Naja... Habt ihr euch noch nicht gefragt, warum wir hier sind?“ „Doch, schon.“ warf Kira ein. „Aber ich glaube, wir allein können das noch nicht herausfinden. Deshalb bin ich auch dafür, jemanden zu fragen.“ „Da bin ich ich anderer Meinung.“ widersprach Ryan. „Immerhin können wir schon sagen, dass es einen Grund geben muss. Welchen? Hm... Ich glaube, wir sollen hier etwas ganz bestimmtes tun. Etwas, das nur wir können.“ „Soll das bedeuten, das wir zu sowas, wie einem >höheren Zweck< hier sind?“ grübelte Vanessa plötzlich sehr konzentriert. „Vielleicht. Zufall ist es jeden Falls nicht.“ stimmte das Taubsi zu. Tobias schüttelte den Kopf. Es war doch egal, warum sie hier waren. Irgendwann würden sie das von ganz allein herausfinden und wenn nicht, auch gut. Es musste schließlich nicht für alles eine Begründung geben. An sich wollte er zwar schon irgendwie wieder ein Mensch werden, aber eigentlich kam er auch hier wunderbar klar, also brauchte er sich keine Sorgen zu machen. „Möglicherweise ist dies nicht die einzige Quelle von Unbehaglichkeit.“ meldete sich Jailey wieder typisch ruhig und gelassen zu Wort. „Momentan ist noch eine weitaus wichtigere Angelegenheit vorhanden, wichtiger selbst als das Ziel, zu welchem Kira uns zu führen gedenkt.“ Sherley atmete tief durch und bedachte ihre Schwester mit einem schwer deutbaren Blick: „Was ist denn schlimmer als ein Pokémon zu sein?“ „In unserer jetzigen Verfassung sind wir weder im Besitz von zahlungsfähigem Material noch von verwertbarer Nahrung. Ich fürchte, der Wald allein kann uns vor elendigem Siechtum bewahren.“ Während alle anderen sich den Satz durch den Kopf gehen ließen, kannte das Evoli ihren Zwilling lang genug: „Aaach so... Stimmt, das wirklich ein Problem. Leute? Woher sollen wir eigentlich was zu essen nehmen?“ Dieses Mal schaltete sich Tobias ein: „Ganz einfach. Wir fangen ein paar Pokémon, grillen und essen sie.“ Er wurde mit angeekelten Blicken bestraft. „Pah, dann pflückt doch Beeren.“ Sollten sie sich doch mit Grünzeug rumschlagen. Wenn es soweit war, würde er sich selbst ernähren können. So genau hatte Vanessa noch gar nicht über die Situation nach gedacht. Das Voltilamm schien trotz seltsamer Redeweise die Rationalste unter ihnen zu sein. Sorgen um etwas zu essen, hatte sie sich eigentlich noch nicht gemacht. Immerhin war bis jetzt immer etwas dazwischen gekommen. Und auch im Moment gab es da diesen Geruch, der im Mittelpunkt stehen sollte... Gerade als sie die anderen darauf aufmerksam machen wollte, sagte Kira erfreut: „Es wird deutlicher!“ „Ehrlich?“ wollte Vanessa aufgeregt wissen. Die Wölfin nickte: „Genau, wir müssen ganz in der Nähe-“ Sie unterbrach sich, als ein einsamer Wassertropfen auf ihrer auf ihre Stirn landete. Kurz darauf meldete Sherley von ihrem Rücken aus missbilligend: „Es regnet.“ Noch einen Augenblick später korrigierte sie sich: „Nein, es gießt in Strömen. Kira? Such bitte Schutz.“ Obwohl sie jetzt ja eigentlich ein Hydropi, also ein Wasserpokémon, war, hielt es auch Vanessa nicht für angebracht, weiter zu laufen. Ebenso wie alle anderen huschte sie flink unter eine dicke Eiche und schaute hinaus auf den in sekundenschnelle aufweichenden Weg. Als letztes und mit sichtlichem Missvergnügen stapfte Nasari unter den Baum und setzte eine extrem gelangeweilte Mine auf, die wahrscheinlich bedeuten sollte, das das bisschen Regen noch lange kein Grund war, die Reise zu unterbrechen. Bis gerade eben war das Knacklion nämlich vorausgelaufen, als hätte es gewusst, wohin der Weg führt. Seltsam... sie hatte schon lange nichts mehr gesagt... „Es war ja zu erwarten gewesen.“ meinte Kira in das Prasseln der Tropfen. „Der Himmel sah sowieso danach aus.“ Dazu sagte vorerst niemand was. Das verwandelte Hydropi sah sich um. Seit geraumer Zeit marschierten sie also durch diesen Wald, oftmals einem breiten Trampelpfad entlang, schließlich kümmerte sich ihr führendes Fiffyen auch um feste Wege. Und immer war der Eiswind, der direkt vom Nordpol zu kommen schien, ihr ständiger Begleiter gewesen. Jetzt wo es auch noch regnete wurde es erst richtig kalt und sie hatte das Gefühl, das das Wasser auf ihrem Körper an Ort und Stelle gefror. Ihr Standplatz unter der Eiche war zwar trocken, aber vor dem Wind schützte sie nichts. Pokémon waren doch kleine Wesen? Als Menschen hätten sie sicher nicht alle Mann hier drunter gepasst. „Was ist das?“ fragte jemand erschrocken. Alle drehten sich um und sahen eine entsetzte Franziska mit glasigen Augen auf.... „es“ blicken. „Man...“ war Sherleys einziger Kommentar. „Warum willst du das nicht kapieren? Ich hatte Angst!“ schrillte Misaki zum siebten Mal. „Wenn du von einem mutierten Sichelmonster verfolgt wirst, dann merkst du dir auch nicht, welche Pflanzen, wo wachsen!“ Mirla, die -nach eigenen Angaben- nun statt eines Menschens ein „Glumanda“ war, ein „Feuerpokémon“, runzelte zum siebten Male die Stirn und meinte zum siebten Mal: „Aber irgendetwas muss dir doch aufgefallen sein.“ Das verwandelte Mew gab auf: „Wenn du es genau wissen willst: Da waren braune Bäume ohne Blätter, grünes Gras und ein paar Sträucher, auch ohne Blätter. Ach ja, und ein wandelnder Sonnenblumenkern. Zufrieden?“ An wen war sie nur geraten? Seit sie von ihrem „Erkundungsgang“ wiedergekommen war, löcherte sie die ohnehin schon überstrapazierte Misaki mit einem nie enden wollenden Strom aus Fragen, der sie langsam aber sicher in den Wahnsinn trieb. Doch ihre jetzige Antwort hellte das Gesicht der Feuerechse auf: „Himanattsu! Sonnkern! Also doch der Kleinhain...“ „Wovon redest du?“ fragte sie argwöhnisch „Von dem Pokémon, das du getroffen hast.“ sagte Mirla, aber sie wirkte mit den Gedanken schon längst wo anders. „Um das nochmal zusammenzufassen: Die hiesigen Pokémon hassen Mew und wahrscheinlich alle anderen Legendären auch. Du bis auf ein Sichlor und ein Ursaring gestoßen, die das bestätigt haben. Aber wie du dich gerettet hast, dass habe ich noch nicht so ganz verstanden. Das war immerhin eine spezielle Attacke von Mew. Wie hast du das gemacht?“ „Das weiß ich nicht!“ fauchte sie wütend. „Ich hab doch gesagt, ich bin ohnmächtig geworden!“ Dabei rückte sie ihr Blatt zurecht, das ihre Blutung stoppen sollte. Im Augenblick spürte sie keinen Schmerz aber... Sie verstand im Moment eh die Welt nicht mehr. Mirlas Auftauchen hatte mehr Fragen aufgeworfen, als beantwortet. Aber zumindest war sie jetzt nicht mehr allein und das hatte schon seine Vorteile. Nicht zuletzt, weil das Glumanda einen hohlen Baum entdeckt hatte, in dem sie vorerst Quartier bezogen hatten Draußen schüttete es wie aus Eimer. „Schon gut.“ lenkte Mirla plötzlich ein. „Ich will mich nicht mit dir streiten. Es ist nur.... Ist diese Welt nicht wunderbar!“ Misaki schenkte ihr einen zweifelnden Blick. Wie um zu beweisen, das nicht alles so wunderbar war, erzitterte plötzlich die Erde. Die beiden Pokémon sahen sich erschrocken an. Dann hörten sie ein Krachen, als wäre etwas sehr großes gegen einen Baum gerannt und hätte eben jenen entwurzelt. Etwas ängstlich blickte Misaki aus ihrem Unterschlupf, nur um kurz darauf zurück zu zucken. Und danach... wurde alles dunkel um sie herum. Man hätte es beinah übersehen. Ja, wenn es nicht angefangen hätte, zu regnen, wären sie sogar daran vorbeigegangen. Aber jetzt, jetzt hatten sie es ja bemerkt. Oder viel mehr ihn. „Das ist ja... ein Tempel!“ rief Ryan aus. „Zumindest... war das mal einer...“ Und da hatte er Recht, das musste Kira ihm lassen. Vor ihr erstreckte sich ein großes, weißes Gebäude, das aber nicht über die Wipfel der Bäume reichte, sondern allein eine Lichtung ausfüllte. Oben auf war eine seltsame Statue, die mehrere Tiere zu einem verschmolzen darstellte. Und dieses war auch das einzige, noch intakte Bauteil. Die Grundfläche des verfallenen Gebäudes mochte einst ein Rechteck gewesen sein, auf dem Säulen und Türmchen rund um einen nun halb zu geschütteten Eingang gestanden hatten. Aber dem war nicht mehr so. Nichts an dem gesamten Komplex war noch ganz, alles war auf die ein oder andere Weise zerstört worden. „Da hat jemand viel Spaß gehabt.“ sagte Kira nüchtern. „Welch Entehrung dieses heiligen Ortes!“ bekannte Jailey erzürnt. „Super, ein Tempel. Könnt ihr euch jetzt wieder beruhigen?“ Tobias verschränkte gelangweilt die Klauenarme. „Lasst uns rein gehen. Drinnen ist es sicher nicht so kalt.“ meinte Sherley motiviert. „Ich werd Kira schließlich auch irgendwann zu schwer, oder?“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf, diesmal aber vorsichtiger, damit dem Evoli oben auf nichts passierte: „Geht schon. Du bist ehrlich gesagt erschreckend leicht.“ Während alle noch zögerten, hatte sich ihre derzeit sehr schweigsame Anführerin schon in Bewegung gesetzt. Nasari betrat als erstes das ehemalige Heiligtum. Durch den Regen waren alle Gerüche weggeschwemmt und so musste sich das verwandelte Fiffyen wieder auf seine Augen und Ohren verlassen. Die Konsequenzen würde sie ihren neuen Freunden wohl erst nachher beichten müssen. Nun konnte sie nämlich nicht mehr sagen, in welche Richtung sie gehen sollten. Sie wusste es jetzt selbst nicht mehr. „Ich hab ein ganz ungutes Gefühl...“ meinte die stille Franziska ängstlich. Sherley bedeutete ihrer Trägerin, dass sie, bevor sie den Tempel betraten, sich diesem Problem widmen wollte. Das Wolfspokémon hatte nichts dagegen und drehte sich samt dem verletzten Mädchen um. „Hör mal.“ fing das Evoli an. „Das ist ein großer Haufen Steine. Die einzige Funktion, die der noch erfüllen kann, ist uns vor Wind und Wetter zu schützen. In dem Ding wohnt nix mehr. Und selbst wenn....“ Sie beugte sich ein Stück weit hinab und wäre dabei beinah abgerutscht. „... dann wird sich unser Tobias sicher darum kümmern.“ Mit einem beruhigenden Lächeln, dass sie selbst auf ihren neuen Körper zu übertragen wusste, setzte sie sich wieder auf. „Na, dann.“ Das Schiggy wirkte zwar nicht vollkommen überzeugt und hielt sich deshalb dicht in der Nähe der beiden auf, aber sie folgte ihnen in das Sicherheit versprechende Gebäude. Mochten die anderen in diesem Heiligtum den perfekten Unterstand sehen, so fand Ryan weit mehr an den halb verfallenen Mauerstücken. Da das Dach nicht beschädigt worden war, war es innen auch trocken und wenn auch nicht angenehm warm, so zumindest nicht zu kühl. Besonders die Beleuchtung war an dieser Stelle interessant. Mit Elektrizität war von vorn herein nicht zu rechnen gewesen, aber das hatte das verwandelte Taubsi nun doch nicht erwartet. Es waren die Wände, die das Geschehen in ein seltsam anmutendes weißes Licht tauchten. Normalerweise wäre es sehr matt, aber nach der Finsternis außerhalb blendete es fast. Die Architektur des Ortes verhinderte das man den Lichtschimmer vom Freien aus sah, was vermuten ließ, das man hier keine unnötige Aufmerksamkeit erregen wollte. Anscheinend hatte das allein aber nicht gereicht, denn die Verwüstungen setzten sich im Innenraum fort. An sich war es ein großer Raum mit Steinfliesen ausgelegt, die bei näherer Betrachtung das Mosaikmuster eines Tieres darstellten, der von einigen Marmorsäulen und -wänden begrenzt wurde. Und es gab noch etwas. Überall waren Sockel wie für Statuen verstreut, nur das besagte Figuren zerbrochen daneben lagen. Jailey gab ein ersticktes Keuchen von sich und sah auch sonst so aus, als wolle sie gleich in Ohnmacht fallen. Die Anderen hatten sich alle so gut es ging zwischen den Scherben positioniert und sahen sich betroffen um. Bis auf Tobias, der sich betont respektlos auf einem besonders großen Trümmerhaufen niederließ, und Nasari, die direkt interessiert eine kaputte Statuette inspizierte. Franziska hatte sich kurzerhand in ihren Panzer gerettet. Als Kira Sherley von ihrem Rücken ließ, bemerkte Ryan erstmals, wie still es zwischen ihnen plötzlich geworden war. Das dumpfe Geräusch, mit dem das federleichte Evoli auf dem staubigen Boden aufkam hallte unnatürlich laut von den weißen Wänden wider. Und dann brach Nasari ihr Schweigen: „Das war mal `n Arktos.“ Dabei deutete sie auf eine zerschlagene Statue. Überrascht sah sich das Taubsi die Sache näher an. Viele Überreste gab es nicht, aber dieser eine Brocken... Tatsächlich, die Form war unverkennbar. Dieser Trümmerhaufen hatte einmal den legendären Eisvogel Arktos dargestellt. „Moment.... Arktos....“ rätselte Vanessa. „War das nicht was besonderes?“ „Jap.“ sagte das Knacklion, munter zum nächsten Haufen stapfend. „Genau wie dieses etwas demolierte Zaptos und da drüben, diese ein bisschen eingedrückte Lavados...“ Sie deutete auf die jeweiligen Überbleibsel der Monumente. „... ist Arktos ein legendäres Vogelpokémon. Übrigens haben wir dort an der Wand den Kampf der Giganten. Land gegen Ozean. Ein kopfloses Groudon gegen ein ... wie soll ich sagen... nicht mehr vorhandenes Kyogre.“ Mit welcher Leichtigkeit sie das Bild des Schreckens kommentierte... Ryan brauchte erst eine Weile um zu überdenken, was das bedeutete. „Ich glaube, da hegt jemand einen Groll gegen die legendären Pokémon.“ sagte das Knacklion just in dem Augenblick grinsend. „Und ich bin mir ziemlich sicher, das das keine Menschen waren.“ Damit verfiel sie wieder in ein -diesmal ausgelassenes- Schweigen. Es schien ihr direkt zu gefallen, was ihr hier geboten wurde. Irgendwann war auch ihre Geduld am Ende. Und das, obwohl Jailey normalerweise zu den geduldigsten Menschen gehörte. Diese blinde Zerstörungswut machte sie ganz krank! Wer tat so etwas nur den armen Denkmälern an? „Franziska, du kannst wieder rauskommen.“ ertönte Vanessas belegte Stimme. „Lasst uns wieder gehen!“ schniefte das Schiggy. „Hier stimmt was nicht!“ Auch das verwandelte Voltilamm hatte ein seltsames Gefühl, als würde gleich etwas passieren. Nasari richtete sich alarmiert auf, die gelben Augen zu Schlitzen verengt: „Wir haben Besuch.“ Jailey blickte sich irritiert um. Die Halle war bis auf die acht Menschen in Pokémongestalt leer. Dachte sie zumindest, denn nun lenkte ein Geräusch ihre Aufmerksamkeit auf die Stirnseite des Tempels. Dort befand sich das Zentrum des Raumes. Ein Altar, der selbst die Verwüstung überstanden hatte und damals die Statuen zweier Katzenwesen getragen hatte, die sich nun aber auf dem Boden wiederfanden, nahm dort die ganze Wand ein. Oberhalb befanden sich drei Nischen, die einst als Halterung für Fackeln gedient haben mochten, nun aber saß in der Mittleren ein weiteres, äußert lebendiges Pokémon. Daran, das Sherley erschrocken die Luft einsog, bemerkten auch die anderen den Fremdling. „Was ist das?“ fragte Kira angespannt. „Ein Hunduster.“ sagte Nasari gefährlich leise. Jailey konnte nichts mit dem Namen „Hunduster“ anfangen. Sie konnte nur sagen, dass es äußert bedrohlich aussah. Das Pokémon war vom Bau her Kira gar nicht so unähnlich. Es besaß vier Beine und einen Hundekopf. Seine schwarze Statur erinnerte an einen Dobermann, auch wenn die totenkopfförmige Maske auf seiner Stirn von dieser Vorlage abwich. Und zu aller Überraschung antwortete es: „Genau. Wurde langsam mal Zeit, dass ihr mich mitkriegt.“ Allein seine freche und doch frostige Antwort ließ das Voltilamm daran zweifeln, dass es sich hier um einen freundlichen Zeitgenossen handelte. „Vorsicht ist geboten.“ warnte sie deshalb. Zumindest wusste sie jetzt, dass sie die Sprache der Pokémon verstanden. „Wer bist du?“ fragte Sherley misstrauisch. „Das hab ihr schon ganz allein herausgefunden.“ meinte der Fremde mit falscher Höflichkeit. „Ich bin ein Hunduster. Und ich bin hier, um euch Menschen zu warnen!“ Es dauerte einen kurzen Moment, bis Jailey begriff, was diese Aussage bedeutete. Andere fassten sich bedeutend schneller. Tobias stand mit einem Satz unterhalb der Nische: „Woher weißt du das?“ „Mal ganz davon abgesehen, dass ihr euch genauso unauffällig verhalten habt, wie ein Elefant im Porzellanladen, habe ich nur darauf gewartete, dass ihr hier endlich aufkreuzt.“ sagte der Unbekannte schlicht. Er setzte sich in Bewegung und landete geschickt vor der Nase des Sniebels. Tobias war gezwungen, einen Schritt zurück zu machen. „Wie gesagt...“ meinte er weiterhin. „Ich bin hier um euch zu warn-“ Mit einem gelangweilten Sprung wich er der Sniebelklaue aus, die auf seinen Kopf gezielt hatte. „Das ist zwar überaus aufmerksam-“ begann das Hunduster erneut, doch Tobias wollte nicht so schnell auf geben. Erneut ging sein Angriff ins Leere. „- von dir, denn ich will auch nichts lieber, als euch-“ „- aus dem Weg räumen. Aber wir wollen-“ „-ja nichts überstürzen.“ Während das Sniebel erfolglos einen Treffer zu landen versuchte, studierte Jailey aufmerksam seinen Gegner. Sie verstand nichts von Kämpfen, aber sie wusste, wann sie in großer Gefahr schwebte und alles in ihr schrie, die anderen in Sicherheit zu bringen, bevor es zu spät war. Mit großen und vor allem angsterfüllten Augen blickte Franziska dem Geschehen zu. Für sie war das Ganze eine Spur zu schnell gegangen. Zuerst der Tempel, dann die Verwüstung und dann... das erste vernünftig mit ihnen redende Pokémon, dass sich nur Sekunden später als weiterer Gegner entpuppte. Warum musste sich Tobias auch sofort auf dieses... dieses.... Hunduster stürzen? Vielleicht hätte es sie in Ruhe gelassen, wenn sie einfach still geblieben wären? Selbst Nasari hatte es für klüger gehalten, sich nicht an diesem Kampf zu beteiligen und auf ihre Meinung hielt das Schiggy viel. Dieses Mal war es nämlich anders. Bis jetzt war ihr selbsternannter Vorkämpfer mit allen Gefahren allein fertig geworden.... aber hier... Sein Gegner hatte zwar selbst noch nicht angegriffen, aber er war auch noch nicht getroffen worden. „Ich glaube, du überschätzt dich da ganz gewaltig, Kleiner.“ meinte er in diesem Moment. Franziska wäre beinah in ihrem Panzer verschwunden, doch wenn die das jetzt nicht sah, würde sie wieder nicht wissen, was vor sich ging. „Dir fehlen Jahre an Training, du hast dir den Falschen ausgesucht.“ Mit diesen Worten blieb das Hunduster stehen. Tobias witterte seine Chance und ging auch sofort darauf ein. Schnellen Schritts rannte er auf seinen geduckten Widersacher zu. „Oh-oh....“ kommentierte Sherley. „Man...“ Ja, und dann passierte es. Alles, was Franziska sah, war, wie das Hundepokémon, kurz bevor das Sniebel sein Ziel erreichte, das Maul öffnete. Dann waren da Flammen und dann... war sie auch schon sicher in Panzer. Hören tat sie nichts außer ihrem eigenen spitzen Schrei. Bestürzt hielt Sherley für einen Moment den Atem an. Es war, als stände die Zeit still. Die Sekunden zogen sich in die Länge, während Tobias Körper in einer grotesken und verzerrt langsamen Bewegung zu Boden viel. Ein direkter Treffer mit einem Flammenstrahl hatte ihn zu Fall gebracht. Sie hatte gewusst, das Pokémon spezielle Kräfte hatten, aber sie hätte nie gedacht, diese einmal in Aktion zu erleben. Vor allen Dingen nicht auf einen von ihnen. Mit einem Mal war sie furchtbar wütend. Mochte sein, das Tobias nicht allzu nett zu ihr gewesen war, aber er war immer noch ein Mensch und ein Freund. Was hatte sie denn getan? Noch nichts, und das würde sich gleich ändert. Ruckartig richtete sie sich auf und ignorierte den pochenden Schmerz in ihrem Bein. Damit löste sie die allgemeine Starre, die sich über die Gruppe gelegt hatte. Das Hunduster zuckte mit den Augen, was wohl ein Brauen heben sein sollte: „Noch jemand?“ Jetzt kochte es in Sherley. Sie machte einen Schritt. Es ging ganz gut... aber dann... „Bist du lebensmüde?“ fauchte eine derbe Stimme. Nasari baute sich vor ihr auf. „Ich habe es schon diesem vorlauten Hydropi und Kira geflüstert, der Kerl ist zu stark für uns, kapiert?“ „Vorbildlich, vorbildlich.“ Das Feuerpokémon auf dem Altar nickte bestätigend. „Lasst euch das eine Lehre sein.“ Der Hund sprang hinab von seinem erhöhten Standort, alle bis auf das Knacklion wichen zurück. „Ich wiederhole mich nur ungern.“ fing er, den Ameisenlöwen fixierend an. „Verschwindet von hier. Ihr kommt zu spät. Wir waren zuerst hier, klar? Das Land gehört uns. Geht dorthin, wo ihr hergekommen seid. Und glaubt ja nicht, ihr könnt noch irgendetwas retten, wir haben die meiste Erfahrung. Versucht es am besten gar nicht.“ Er starrte immer noch Nasari an, als würde er eine Reaktion von ihr erwarten, doch sie schwieg beharrlich und funkelte ihn nur böse an. Schließlich zuckte er mit den Schultern und trottete zum Ausgang. „Übrigens ist er nicht tot. Ihr habt nur noch eine Person mehr zu schleppen.“ Daraufhin verschwand er ganz. Die seltsame Spannung verschwand aus der Luft und jeder unter ihnen hatte sein eigenes Mittel, um mit der Situation fertig zu werden. Während Sherley sich in Selbstvorwürfe auflöste, Jailey einfach ins Leere starrte und Ryan mit einem hörbaren Geräusch zu Boden sank, blieb Franziska einfach dort wo sie war, in ihrem schützenden Panzer. Der Rest hatte den bewusstlosen Tobias geborgen. Es hatte ihn ziemlich schlimm erwischt, laut Vanessa, die mit schriller Stimme die besten Erste Hilfe-Maßnahmen verkündete. Zum ersten Mal beteiligte Nasari sich an einem derartigen Unternehmung und informierte: „Sinel oder Fragia würden helfen.“ Doch niemand wusste wirklich etwas zu tun. Sherley hatte sich wieder gegen die Wand lehnen müssen, da sie weder stehen noch laufen konnte. Was sollte sie nur tun? Bis jetzt war sie doch auch nur eine Behinderung gewesen.... Jemand stupste sie an: „Schwester?“ Sie sah von ihrem Sitzplatz auf: „Ja, Jailey?“ Doch ihr nun wolliger Zwilling sagte nichts, sondern sah sie nur aufmunternd an. ...Wenn sie schon nicht selbst etwas tun konnte, dann würde sie halt dafür sorgen, dass die anderen etwas taten! Sie brauchte einen kühlen Kopf und musste sofort darüber nachdenken, was jetzt am wichtigsten war. Das Voltilamm war schon einen Schritt weiter: „Entschuldigung für die Unterbrechung, Nasari.“ Die Angesprochene sah vom Altar aus zu ihr hinab und fragte unfreundlich: „Was?“ „Könntest du meiner Schwester möglicherweise erklären, um welche Heilmittel es sich bei >Sinel< und >Fragia< handelt?“ wollte Jailey wissen. Nasari starrte sie verdrießlich an. Muss ich darauf antworten? Sicher! Vielleicht hat dieses Evoli eine Idee... Ist es nicht egal? Dieser Haufen Menschen hat doch keine Ahnung. Dann muss man es ihm eben beibringen! Hmpf. „Das sind Beeren.“ sagte sie knapp. „Heilbeeren.“ „Jailey, hilf mir mal!“ bat Sherley und ihrer Aufforderung wurde sofort nachgekommen. Unter einigen Anläufen, die mit einem interessierten Blick seitens Knacklion quittiert wurden, schaffte das Voltilamm seine Schwester hinauf auf einen Trümmerberg. Was hat sie vor? Singen bestimmt nicht. Sherley räusperte sich: „Leute?“ Niemand reagierte, was auf die allgegenwärtige Unruhe zurückzuführen war. „LEUTE!!!“ Alle Köpfe schnellten zu ihr hoch. „Ok... Hört mal.“ begann sie gefasst. „Wir müssen jetzt erstmal Ruhe bewahren. Nasari, du hast gesagt, Sinel und -was gleich noch mal- helfen in der Situation? Gut, dann gehst du mit Kira sehen, ob es dieses Zeugs dadraußen gibt. Und tut nix gefährliches! Vanessa, schnapp dir ein paar Leute und sieh zu, dass ein paar deiner Kenntnisse zum Einsatz kommen. Ryan, ich will, dass du fliegst und irgendwas Wasserähnliches findest.“ Nasari wusste nicht genau, ob sie empört streiken, oder anerkennend nicken sollte. Die Kleine wusste auf alle Fälle, wie man Befehle gab. Ihr war zwar schleierhaft, ob wirklich alles nach des Evolis Plan aufging, aber an ihr sollte es nicht scheitern. „Kira, komm mit.“ war deshalb ihre Reaktion. Ihr war es egal, ob ihr das Fiffyen wirklich folgte. Sollte es besagte Beeren in diesem Wald geben, dann würde sie die allein finden. Außerdem hatte sie jetzt Zeit, nachzudenken. Während sie gemächlich nach draußen stapfte und unwillkürlich nach dem Hunduster Ausschau hielt, hörte sie Kiras leise Schritte hinter sich. „Warte mal kurz, wonach suchen wir eigentlich?“ „Zwei Beerenarten.“ meinte Nasari unwillig. „Eine blau und rund, die andere auch blau und erdbeerförmig. Wie sie riechen, weiß ich nicht. Bitter, aber auf keinen Fall süß.“ Mit diesen Informationen ließ sie die halbe Wölfin sitzen, und verfiel in ein brütendes Schweigen. Meiner Meinung nach hat dieses angeberische Sniebel das verdient. Wenn der Gegner einen Flammenwurf drauf hat, ist er viel zu stark. Aber man muss doch auch sagen, dass er sich gut geschlagen hat. Hat er nicht. Und er hätte gut daran getan, auf Hunduster zu hören. Das hat er davon. Hilfe braucht er trotzdem. Jaja, helfen würde sie ihm, auch wenn er selbst Schuld war. Sie konnte sich vorstellen, wie es war, eine derart starke Feuerattacke abzubekommen. Und wie er sich fühlen würde, wenn er wieder wach wurde. Der einzige erheiternde Gedanke davon. Wenn sich jemand wie Tobias besiegen ließ, hieß das automatisch, dass es hier doch Dinge gab, bei denen man Vorsicht walten lassen musste. Und das ärgerte sie gewaltig. Sie hasste es, aufgeben zu müssen. Wer ist dieses Hunduster. ...Was will es von mir? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)