All I want von Varlet ================================================================================ Kapitel 3: Schnüfflerin ----------------------- Shuichi erschrak leicht und hätte nie selber von sich gedacht, dass eine junge Frau ihn so aus der Fassung bringen konnte. Zum Glück aber, war der erste Schreck nicht von Dauer und auch nicht so offensichtlich gewesen, als das sie es ihm unter die Nase hätte reiben können. „Du hast ja doch was zu sagen“, kam es von Shuichi. Er grinste leicht und setzte sich schon in Bewegung. Wenn sie wirklich mit ihm noch sprechen wollte, dann sollte sie es ruhig tun, allerdings hatte er nicht vorgehabt, hier stehen zu bleiben. „Nun bleib doch mal stehen“, rief sie ihm nach. Sie war ziemlich wütend gewesen. Zuerst sagte er etwas und nun machte er sich einfach auf den Weg. Jodie war schon klar gewesen, dass sie diesen Kerl ganz und gar nicht mochte. Und sie wusste, dass er nie ein guter Freund werden würde, egal wie sehr sie es versuchen würde. Wütend und grimmig folgte sie dem jungen FBI Agenten. „Was sollte das vorhin?“, wollte sie wissen. „Ich weiß nicht, was du meinst“, entgegnete er darauf. „Doch das tust du. Was sollte das, dass du mich wegen meiner Gründe auch nicht einstellen würdest?“ „Ach das“, gähnte Akai und blickte zu ihr nach hinten. „Das heißt, dass ich dich auch nicht arbeiten lassen würde, wenn ich wissen würde, dass es dir nur um persönliche Rache geht“, fügte er hinzu. „Das ist doch gar nicht wahr. Du weißt nicht einmal wovon du redest“, warf sie ein. „Tu ich nicht? Soweit ich weiß, wurde dein Vater umgebracht und jetzt willst du für das FBI arbeiten, um den Mörder zu finden. Wenn das nicht nur wegen der persönlichen Rache ist, dann bin ich der Weihnachtsmann“, sprach Shuichi. „Dann hol dir doch schon einmal die Mütze und den passenden Bart dazu“, gab Jodie zurück. Er nervte sie, vor allem, wenn er so argumentierte und es weder Hand noch Fuß hatte. „Du weißt doch nicht, warum ich das alles mache, du nimmst es nur an“, sprach sie. „Ich lese es aus deinen Handlungen heraus“, kam es von Akai. „Du kannst ja versuchen mir zu erzählen, warum du wirklich für das FBI arbeiten willst und wenn ich dich verstehe, helf ich dir vielleicht“, fügte er hinzu. „Danke, aber auf diese Hilfe kann ich gut verzichten“, meinte Jodie. Warum sollte sie auch versuchen mit ihm darüber zu reden, wenn seine Meinung schon fest stand. Nein, sie wollte auf gar keinen Fall alles einer Person erzählen, mit der sie nichts zu tun hatte. „Wie du meinst, dann wirst du nie FBI Agentin“, sprach er und bewegte sich wieder einige Schritte von ihr weg. Innerlich grinste er und dachte daran, dass wer nicht hören wollte, schon fühlen musste. „Warte“, sagte Jodie leise. Sie streckte ihren Arm aus und hoffte, dass er stehen bleiben würde und ihre Hoffnungen wurden nicht getrübt. Er wartete tatsächlich. „Du hast ein falsches Bild von mir“, murmelte sie dann. „Komm!“, befahl er ihr und ging über die Straße. Zum reden war die Straße nicht so super gewesen, weswegen er wieder zurück zum Gebäude ging und sich auf eine Bank mit ihr setzte. Er verschränkte die Arme und blickte zu ihr. „Also ich höre.“ „Was willst du hören?“, sie war leicht verwirrt gewesen. Normalerweise wurde ihr gesagt, dass sie eine gute Menschenkenntnis hatte, doch bei Shuichi wusste sie nicht, woran sie war und auch nicht, was sie von ihm halten sollte. Er war einfach mysteriös und machte seine eigene Sache. „Na was wohl. Erzähl mir, warum du zum FBI möchtest und lass keine Einzelheit aus“, entgegnete er und rollte mit den Augen. „Ich will...also ich will...ich will den Menschen helfen, wenn sie in Schwierigkeiten sind, ich will für sie da sein und sie trösten, wenn wir ihnen mal nicht helfen können und ich will die Verbrecher dingfest machen“, antwortete die Blonde. Shuichi aber gähnte nur. Es waren die ganzen langweiligen 0815-Antworten, die er von vielen Agenten hörte, wenn diese gerade um einen Arbeitsplatz kämpften, aber keiner von ihnen hatte eine stichhaltige Aussage machen können, warum ausgerechnet er mitarbeiten sollte. Es war langweilig gewesen, immer wieder die gleichen Begründungen zu hören und nun konnte er sich vorstellen, wie sich James fühlen musste, wenn alle immer nur damit antworteten. Akai konnte nicht glauben, dass es ihr ernst gewesen war, er wusste aber auch, dass mehr dahinter steckte, dass sie aus einem anderen Grund Agentin werden wollte, doch diesen musste sie erst einmal selber heraus finden. „Netter Grund“, sagte er und blickte zu ihr. „Leider kommst du damit nicht weit“, fügte er hinzu. „Was hast du denn als Grund angegeben?“, fragte die Blonde nach. „Gar nichts. Ich musste keinen Grund angeben, ich wurde gefragt, ob ich mitarbeiten wollte oder nicht“, meinte Akai. „Na das ist ja toll“, grummelte sie. Da kam er so einfach in alles rein und bei ihr war es harte Arbeit gewesen, den Chef davon zu überzeugen. Eigentlich hätte sie sich das auch denken können, aber sie war so naiv gewesen und dachte immer noch daran, dass sie eine Chance hatte. „Ich hab das von deinem Vater gehört“, fing Shuichi an. Sein Blick war nach oben in die Wolken gerichtet und er überlegte, was er nun am besten sagen sollte. Es sollte nicht so klingen, als würde er sie deswegen bemitleiden oder gar verstehen können. Sie sollte immer noch denken, dass sie auf sich allein gestellt war und dass sie selber für alle Handlungen verantwortlich war. „Ich hab schon geahnt, dass es James dir erzählt hatte“, seufzte sie leicht auf. Auch sie schaute nun nach oben. Kurz lächelte Jodie und schloss ihre Augen. Sie hoffte, dass ihr Vater sie nun von oben sehen konnte und vielleicht auch ein wenig stolz war, aber sie hoffte auch, dass er ihr ein wenig helfen würde, wenn es darauf ankam. „Er hat nicht wirklich viel dazu gesagt“, log Akai. „Erzähl du mir davon.“ Ich soll ihm davon erzählen?, fragte sich Jodie. Mit einem Mal blickte sie den jungen Agenten an. Sie hatte einen Kloß im Hals und wusste nicht wo oder wie sie anfangen sollte. Zwar waren viele Jahre vergangen, aber der Schmerz war immer noch da gewesen. Ihren Vater vermisste sie sehr und wünschte sich, dass er noch ein paar Jahre gehabt hätte, sie brauchte ihn schließlich noch. Er war ihr ein und alles gewesen, brachte ihr das Schwimmen bei, das Radfahren, aber auch wie sie sich anderen Menschen gegenüber verhalten sollte. Es waren Zeiten, die sie nicht vergessen konnte, die immer in ihrem Herzen fest verankert waren. „Hallo? Bist du noch Anwesend?“, winkte Akai mit der Hand vor ihrem Gesicht. Er fragte sich, wie sie es schaffen konnte, ihn so anzuschauen und dennoch mit den Gedanken ganz wo anders zu sein. Auch wenn er sie heute erst kennen lernte, sie war schon ein wenig aufgedreht und verrückt, allerdings im positiven Sinne. Noch nie war ihm eine solche Frau, geschweige denn ein Mädchen begegnet. „Wie?“, sie schüttelte kurz den Kopf und war wieder zu sich gekommen. „Ach so, ich bin anwesend“, nickte sie. „Vergiss es“, seufzte er. „Hat sich schon erledigt“, fügte Shuichi hinzu. Jetzt war es amtlich, ein Mensch wie Jodie war ihm bisher noch nicht unter gekommen. „Ist gut“, lächelte die Blonde. „Du wolltest mir von deinem Vater erzählen“, meinte Shuichi. Im Vergleich zu ihr hatte er es nicht vergessen, wobei es auch schwer gewesen wäre, immerhin hatte er bis vor wenigen Minuten davon gesprochen. „Wollte ich nicht, das behauptest du nun einfach, damit ich es dir erzählte“, Jodie blickte ihn grimmig an, seufzte dann aber. Sie wollte nur ungern darüber sprechen, aber wenn es sein musste, musste es sein. Allerdings wusste sie nicht, ob das Gespräch mit Akai sein musste. „Also?“, er ließ einfach nicht locker und schien ihre bedenken gar nicht wahr zu nehmen. Shuichi lehnte sich nach hinten, als würde er gleich eine atemberaubende Geschichte hören, für die er sich richtig positionieren musste, aber er wusste, dass sie ihm von ihrem Leben erzählen würde und wie sie selber die ganze Sache empfunden hatte. „Komm schon, wenn du Angst hast, das ich es weiter erzähle, dann ist diese Angst unbegründet“, meinte er. „Das ist es nicht“, murmelte Jodie leise. „Ich rede nicht viel über meinen Vater und meistens auch nur mit James....“ „Ich verstehe, es fällt dir schwer, mit mir darüber zu reden, aber das ist verständlich. Du solltest es einfach versuchen, zumal es oft besser ist, mit jemanden zu sprechen, der nicht dazu gehört und alles recht objektiv betrachten kann“, sagte Akai. Er wartete einfach nur noch, bis sie endlich anfangen würde. Immer wieder warf er seiner Uhr einen Blick zu, doch die Zeit wollte und wollte einfach nicht schneller laufen. „Ich...ich war noch klein, als das alles passierte und am Anfang hab ich es gar nicht so richtig verstanden. Natürlich wusste ich, was es heißt, gutes zu tun, aber auch schlechtes zu tun. Mein Vater hatte es mir beigebracht, er war ein lieber Mann und ich hatte ihn so gern. An einem Abend bin ich noch in das Wohnzimmer gegangen, eigentlich hätte ich schlafen sollen, aber ich konnte nicht, er wollte mir noch etwas Vorlesen, doch er kam nicht. Deswegen ging ich ins Wohnzimmer, wo ich auf diese Frau traf. Sie schien freundlich zu sein und erzählte mir, dass mein Vater nur schliefe und ich glaubte ihr. Ich weiß, das war ziemlich dumm gewesen, aber sie war so nett zu mir. Ich wartete neben meinem Vater, hielt seine Brille in der Hand und sah immer wieder zu ihm, er sprach kein Wort. Sie hatte mir damals gesagt, dass er nur schlafen würde, aber ich langweilte mich. Mir fiel ein, dass mein Vater immer gern Saft trank, wenn er aufstand, also wollte ich ihn aus der Küche holen. Wir hatten aber keinen mehr zu Hause gehabt und meine Mutter war noch arbeiten. Ich durfte eigentlich nicht alleine um diese Uhrzeit raus gehen, hab es aber dennoch gemacht, der Laden war ja nicht so weit weg gewesen und ich wollte es versuchen. Auf jeden Fall, kam ich dann wieder und das Haus brannte lichterloh. Ich wollte rein laufen, aber da war auch schon James da gewesen und hielt mich zurück. Ich konnte nur sehen, wie die Feuerwehr den Brand löschte und durch einen Zufall hörte ich, dass mein Vater darin umkam“, erzählte sie leise seufzend. „Ich hatte nur Glück gehabt, dass ich den Weg nach draußen fand, ansonsten hätte es mich auch erwischt und ich wäre jetzt nicht hier.“ „Ich verstehe“, murmelte Shuichi und sah zu ihr. „Nein, keiner versteht mich“, sagte Jodie energisch. „Ich bin jetzt ganz alleine und nun wird mir auch noch verwehrt, den Beruf auszuüben, in dem ich so sehr arbeiten will“, fügte sie hinzu. „Hmm....“ „Du weißt nicht wie das ist. Das ist das Einzige, was mir von meinem Vater geblieben ist und ich hab mir damals geschworen, dass ich beim FBI anfange und du hast Recht, ich tue es, um auch Rache zu nehmen, aber auch, weil ich den Menschen helfen will, die in der gleichen Lage sind oder waren, wie ich. Aber noch viel wichtiger ist mir, dass ich dadurch mit meinem Vater verbunden bin, ich will beim FBI arbeiten, um ihm nahe zu sein. Ist das so schwer?“, wollte sie wissen. „Nein, natürlich nicht, aber ich würde dir raten, das auch James zu sagen. Erst dann kann er dich besser verstehen und du ihn vielleicht auch“, meinte der Agent und stand auf. Eigentlich hatte er sich vom Gespräch etwas Anderes erhofft, aber nun hatte er die Begründung gehabt, warum sie für das FBI arbeiten wollte und diese war gar nicht so schlecht gewesen. Einen Versuch wäre es sicherlich Wert, sie ausbilden zu lassen und dann zu schauen, wie sie sich machen würde. „Wohin willst du?“, wollte Jodie wissen. Sie verstand nun gar nichts mehr. „Arbeiten, das muss selbst ich ab und an machen“, entgegnete Akai darauf nur. „Du kommst ja gut alleine zu Recht“, fügte er hinzu und verschwand wieder im Gebäude. „Komischer Typ“, murmelte Jodie. Sie blickte ihm noch einige Sekunden nach und sah dann wieder auf den Boden. Was sollte sie nun machen? Sie hatte mit einem wildfremden Mann über alles und kam nun nicht weiter. Sie seufzte und stand auf. Auch sie machte sich auf den Weg rein, eigentlich wollte sie mit James sprechen, aber sie hörte schon seine Stimme. „Bringen Sie die Akten nach unten ins Archiv“, sagte dieser zu einem Agenten. Dieser war mit einem Stapel voller Akten vor den Boss getreten und versuchte diese wieder unten zu verstauen. „Ja, Sir“, nickte der Mann und ging mit den Akten zum Fahrstuhl. „Weswegen soll ich die Akten eigentlich vom Büro wieder nach unten bringen? Ich dachte, die Starling-Akten wären so wichtig für die weitere Arbeit“, warf er ein. „Das sind sie auch, aber ich will sie nicht hier oben wissen. Bringen Sie sie nach unten und kommen Sie dann in mein Büro“, nickte James. „Gut“, meinte der Mann. Er verstand so gut wie gar nichts, führte aber den Befehl des Bosses aus. Er hatte schon lange gemerkt, dass man nicht nach fragen sollte, wenn man den Befehl des Bosses erteilt bekam. Starling-Akten?, sagte sich Jodie. Sie wurde nachdenklich und grübelte, warum es Akten über sie gab, oder über ihren Vater. Es war schon sehr merkwürdig gewesen, dass James diese nun weg sperren wollte. Sie wollte unbedingt wissen, was es mit den Akten auf sich hatte. Leise ging Jodie nun auch zu dem Aufzug. Dieser fuhr gerade nach unten und auch James war weg gewesen. Jodie wusste, dass sie nicht so einfach unten rein kommen würde und folgte der Treppe bis in den Keller. Sie ging langsam und behutsam, da sie auch keine Aufmerksamkeit erregen wollte. Unten angekommen, schluckte sie leicht, der Agent, der die Akten in den Raum brachte, kam ihr entgegen. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sollte sie am besten laufen oder gerade aus gehen? „Viel Spaß im Archiv“, meinte er lächelnd zu ihr. Der Mann hielt sie unglücklicherweise für eine seiner Kolleginnen, die er noch nicht kannte, da immer wieder Neulinge hier her kamen, um die Akten durch zu gehen. Freundlich nickte Jodie ihm zu und ging dann durch die große Tür. Sie kam im Archiv an, es war viel größer als sie es sich je vorgestellt hatte. Wo sie nun suchen sollte, wusste sie nicht, die Akten hätten überall sein können. Jodie ging jede Reihen durch, aber sie fand nichts. Sie schaute beim Buchstaben -S- nach, doch kein einziger Eintrag war über Starling drin gewesen. Nun verfluchte sie diesen Ort, alle moderneren Archive hatten Computer gehabt, die einem sagten, wo sich die Akte befand, die man suchte, doch das FBI nicht. Diese schützten ihre Sachen in dem sie gerade nicht alles über einen Rechner sicherten und schon gar nicht, alte Akten. Sie war fast am Aufgeben, als sie einen Aktenordner fand, der abseits aller anderen Akten stand. Bei näherer Betrachtung merkte Jodie, dass diese Akten zu den Fällen mit der Organisation gehörten. Und genau dort würde sie die Akte finden, über die James sprach. Mit zittrigen Händen öffnete Jodie den Ordner und suchte nach der Starling-Akte. Als sie diese schließlich in den Händen hielt, zuckte sie unwillkürlich zusammen. Sie hatte Angst und wusste nicht, was sie nun erwarten würde. „Komm schon, gib dir einen Ruck“, murmelte Jodie zu sich selber. Sie holte tief Luft und öffnete dann die Akte. Was sie da sah, glaubte sie nicht. Alles war zusammen getragen, von Anfang an, auch die ganzen Untersuchungen die ihr Vater damals durchführte, waren geordnet aufgelistet. Ihr Atem stockte und langsam blätterte Jodie weiter, immer weiter, bis sie zu den Bildern kam. Sie erkannte ihren Vater darauf und auf einem anderen die Frau, die ihren Vater umbrachte. Um nicht los zu schreien, legte sie sich die Hand auf den Mund. Es war schwer gewesen, sich all die Sachen jetzt anzuschauen, mit dem Wissen, dass es wichtig war. Ihr Körper zitterte leicht und Jodie merkte, dass sie nun eine Schwelle übertrat und mehr erfahren würde, als sie eigentlich durfte, aber genau dieses Risiko wollte sie eingehen. Sie wollte alles wissen und die genauen Zusammenhänge kennen. Sie blätterte weiter und weiter, bis sie schließlich auf den letzten Seiten ankam. Als vorletzte Seite fand sie eine Notiz, dass diese eine Akte, eine Zusammenstellung aller Akten seien, die ihr Vater in den vergangenen Jahren angesammelt hatte und die noch gerettet werden konnte. Auf der ganz letzten Seite, klebte ein Brief. Natürlich musste Jodie ihn lesen, zumal in seinem Inhalt auch ihr Name auffiel. ...deswegen möchte ich dich bitten, dich um meine kleine Jodie zu kümmern, sollte mir irgendwas zu stoßen. Ich bitte dich, pass auf sie auf, halte sie von allen Gefahren fern, vor allem vor der Organisation, würden sie sie finden, bringen sie sie um. Das musst du verhindern. Sollte ich sterben, wird das mein einziger Wunsch sein. Bitte James, versprich mir, dass du auf meine kleine Prinzessin gut Acht geben wirst, sollte ich nicht mehr sein... Nun begriff Jodie endlich, warum James sie nicht zur FBI Agentin ausbilden ließ. Er wollte sie schützen und den letzten Wunsch ihres Vaters in Erfüllung gehen lassen. Tränen bildeten sich bei ihr, sie schloss die Akte endgültig zu und wollte sie an ihren richtigen Platz legen. Allerdings nahm sie den kleinen Brief an sich, er war wichtig gewesen und sie wollte immer wieder die Worte ihres Vaters lesen. Das konnte ihr James nicht verwehren, wenn er sie schon nicht ausbilden ließ, aber endlich hatte sie auch den Grund heraus gefunden. Endlich wusste sie, dass er ihr nur helfen wollte, wenn er es verneinte. Nun tat es ihr auch noch Leid, wie sie sich James gegenüber verhalten hatte und dass sie hier herum schnüffelte. Jodie seufzte und hielt sich kurz die Hand an die Stirn. Warum hatte sie das alles nur gemacht? War es ihr so wichtig gewesen? Sie fühlte sich schlecht, als hätte sie falsch gehandelt und nicht verdient gehabt, dass sich James noch immer um sie kümmerte. Sie war es nicht Wert gewesen, dass er sich weiter um sie sorgte. „Es tut mir so Leid, James“, murmelte Jodie leise. „Du solltest nicht hier sein“, ertönte eine kalte Stimme. Sie traf Jodie so heftig, dass sie nicht wusste, wer da war. Leicht zögerlich, aber auch ängstlich blickte Jodie an die Tür. Sie konnte nur die Umrisse einer Gestalt erkennen, einer Gestalt in der Dunkelheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)