A new beginning von -akame- (Wenn Männer Kinder kriegen xD) ================================================================================ Prolog: The End? ---------------- Verzweifelt schaue ich auf den Tester, warte auf das Ergebnis, das eventuell mein Leben verändern wird. Zitternd versuche ich meinen Atem zu regulieren. Was wenn ich wirklich... nein! Daran durfte ich gar nicht denken. Zu fatal wären die Folgen, wenn es wirklich so wäre. Mein Leben wäre zerstört, das meiner Freunde ebenso. Ich wollte das nicht, doch... was würde ich tun...? Ich weiß es wirklich nicht. Eine Träne rinnt meine Wange entlang, die Anspannung steht mir förmlich ins Gesicht geschrieben. Weiter betrachte ich das kleine Feld, wo das Ergebnis zu sehen sein sollte... nach 5 Minuten soll es feststehen. Ein flüchtiger Blick auf die Uhr verrät mir, dass 4 Minuten schon verstrichen waren... noch eine Minute... In dem Beipackzettel stand drin, dass der Test eine 90%ige Sicherheit besitzt. Ich höre mein Herz in den Ohren pochen, genauso wie das Rauschen meines Blutes. Es ist so laut. Ich schlucke trocken...langsam verändert sich das Ergebnisfeld. Ein Strich. Nicht sch... Oh mein Gott... zwei Striche... Ich... ich bin schwanger? Kapitel 1: The Beginning ------------------------ Mit aufgerissenen Augen starre ich auf das Feld, will nicht glauben, was eindeutig ist. Ich bin schwanger, bekommen ein Kind... Plötzlich bekomme ich keine Luft mehr, der Test entgleitet meinen Fingern und fällt auf den weißen Fliesenboden unseres Badezimmers. Was du wohl dazu sagen wirst? Schließlich gefährde ich dein Leben somit auch, unsere gemeinsame Karriere können wir vergessen. Ich denke an unsere Freunde... Auch sie trifft dieses Schicksal. Ich wollte das doch nie... wollte immer vor meiner Vergangenheit fliehen. Ich haben mich in meine Körper nie wohl gefühlt, hatte sogar eine Hormonbehandlung hinter mich gebracht und stand kurz vor einer operativen Geschlechtsumwandlung. Doch weil du dir immer wieder Sorgen um die Risiken gemacht hast habe ich es immer weiter hinausgezögert. Eigentlich hätte ich sogar kommende Woche einen Aufklärungstermin bei meinem Arzt gehabt um das endlich in die Wege zu leiten, da ich dich dann letztlich doch davon überzeugt hatte, weil ich absolut nicht mit mir zufrieden war und nun das... Ich verliere meine Kräfte, sacke langsam an der Wand zu Boden und starre mit leerem Blick and die gegenüberliegende Wand. Immer mehr Tränen lassen meine Wahrnehmung zunehmend verschwimmen. Nur leise vernehme ich ein zaghaftes Klopfen und deine Stimme, die nach mir ruft. Ich sage nichts, kann gar nicht, weil ich immer heftiger zittere und weine, schlinge meine Arme um meinen Körper, der mir so fremd erscheint. Dann spüre ich eine warme Umarmung, werde an eine Brust gezogen und sanfte Hände streicheln mich um mich zu beruhigen. Das kannst nur du sein, mein Schatz. Ich kralle mich in dein T-Shirt. Mach es durch meine Tränen nass. Es tut mir so leid, dass ich dir das antue, wirklich. „Es tut mir so leid...“, flüstere ich gegen deine Brust, weine immer noch unaufhaltsam. Ich spüre sanfte Küsse auf meinem Schopf und meiner Stirn. Vorsichtig streichst du mir die Tränen aus dem Gesicht, schaust mir tief in die Augen und versuchst in ihnen zu lesen, was mit mir los ist, das weiß ich genau. Ich kann nicht anders als deinen Blick zu erwidern, deine Augen sind so wundervoll, dass ich nichts dagegen tun kann. „Was tut dir leid, Takara?“, flüsterst zu ebenfalls und küsst mich sachte auf die Lippen. Weitere Tränen benetzen meine Wangen. „Dass... dass ich dein Leben zerstöre...“, hauche ich, weine wieder bitterlich und werde erneut in deine Arme gezogen. „Wieso solltest du mein Leben zerstören? Durch dich ist es doch erst lebenswert geworden!“ Kraftlos schüttle ich meinen Kopf. „Nein... ich... es tut mir so leid, bitte sei mir nicht böse...“, sage ich weiter und kralle mich an dir fest, zittere immer noch. Ich spüre deinen fragenden Blick auf meiner Haut. Immer noch zitternd nehme ich Luft, beiße mir auf die Unterlippe, damit ich meine Stimmt kontrollieren kann und sage schließlich leise gegen deine Brust: „Ich bin schwanger...“ Für einen kurzen Moment glaube ich, dass deine Umarmung etwas lockerer wird und dann nimmst du mein Gesicht sanft zwischen deine Hände, lenkst es zu deinem und siehst mir in die Augen. „Ist... Ist das wahr?“, fragst du mich noch und ich nicke leicht, während die Tränen immer mehr werden. Jetzt bist du sicher böse auf mich und schickst mich in die Wüste, weil ich damit alles kaputt mache. Doch dein Blick wird plötzlich weich. „Kou, mein kleines süßes Dummerchen, das ist doch nicht das Ende der Welt.“, sagst du und lächelst mich an. „Aber...“ Du lässt mich nicht aussprechen, legst einen Finger auf meine Lippen um sie verstummen zu lassen. „Du brauchst keine Angst zu haben, wirklich nicht. Egal, wie du dich entscheidest, ob du es haben willst oder abtreiben möchtest, ich stehe voll hinter dir und unterstütze dich so gut ich kann, hörst du? Ich lass dich bestimmt nicht alleine, wenn es das ist, was dir Angst macht.“, meinst du und küsst meine Stirn erneut und schließlich meine Lippen. Ich schließe die Augen. Ich weiß, warum ich dich liebe, so sehr liebe. Und jetzt muss ich über meine eigene Dummheit weinen, weil ich doch tatsächlich angenommen habe, dass du mich allein lassen würdest. Erneut ziehst du mich an deine Brust, beruhigst mich und wiegst mich in deinen Armen. Als ich schließlich nicht mehr weine hebst du mich hoch und trägst mich aus dem kalten Bad in unser Schlafzimmer. Ich war schon immer verwundert, wie viel Kraft in deinem kleinen Körper steckt, dass du mich sogar tragen kannst, und das ohne Probleme. Vorsichtig legst du mich auf das weiche Bett, küsst mich noch mal und sagst mir, dass du sofort zurück sein wirst. Ich nicke und kuschle mich in die Kissen und Decken und schnuppere an deinem Schlafshirt, das neben mir liegt. Ein kleines Lächeln ziert mein Gesicht, weil ich immer wieder erkenne, was für ein Glück ich mit dir doch habe. Kurz später kommst du wieder, hast wohl die Lichter in der Wohnung gelöscht, damit wir schlafen gehen können. Schnell ziehst du dich noch um, musst mir dafür aber dein Shirt abnehmen. Ich bin schon umgezogen, worüber ich sehr froh bin, weil ich sicherlich keine Kraft mehr dafür hätte. Endlich legst du dich zu mir, breitest eine der Decken über uns aus und ziehst mich weiter zu dir, damit ich mich richtig an dich kuscheln kann, was ich natürlich auch tue. Erschöpft schließe ich die Augen. „Morgen früh fahren wir zu deinem Arzt und lassen überprüfen, ob du auch wirklich schwanger bist, okay?“, höre ich dich sagen und ich nicke erleichtert. Ja, das tun wir. „Ich liebe dich, Matsu“, flüstere ich. „Ich dich auch, Kou“ Am nächsten Morgen wache ich vor dir auf. Vorsichtig verlasse ich unser Bett, darauf bedacht dich nicht zu wecken. Leise schleiche ich in die Küche, mache mir erst mal einen Kaffee. Den brauche ich nach gestern wirklich. Nachdenkend schaue ich nach draußen, beobachte eine Mutter, die ihre Kinder wahrscheinlich zur Schule bringt. Ich habe mich immer geweigert, so zu werden, doch nun stehe ich kurz davor. Ich konnte nie verstehen, was an dem weiblichen Körper so toll war, ich wollte schon immer ein Mann sein. Aber wenn ich jetzt so drüber nachdenke... Kinder wollte ich schon haben, doch... über die Hintergründe, wie ich zum Beispiel eins bekommen sollte, wenn ich ein Mann war, habe ich mich nie geschert. Sicher ist es toll ein Kind zu haben, was man adoptiert hat, aber ist es denn nicht was Besonderes, wenn es wirklich aus dem eigenen Fleisch und Blut war? War die Verbindung der Eltern mit dem Kind dann nicht viel enger? Ich weiß es wirklich nicht... doch was ich weiß ist, dass ich Matsu und mir eigentlich auch eine Freude bereiten würde, wenn ich das Kind behalten würde. Doch was war mit der Band, mit unseren Freunden, schließlich betrifft sie das ja auch, weil ich dann auch nicht mehr auftreten konnte und ich glaube der Stress wäre auch nicht gerade das Beste bei einer Schwangerschaft. Leise seufze ich, nehme meine Tasse Kaffee und setze mich an den kleinen Küchentisch. Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll. In Gedanken hatte ich dich gar nicht gehört, wie du in die Küche gekommen bist. Zärtlich umarmst du mich von hinten und ich erschrecke mich. Ein Glück, dass die Tasse gerade auf dem Tisch stand, sonst hätte ich sie sicher fallen lassen. „Oh mein Gott, erschreck mich doch nicht so“, sage ich und halte meine Hand auf mein Herz, das wie wild am schlagen war. „Tut mir leid, aber du warst so in Gedanken“, lächelst du mich an und setzt dich mir gegenüber an den Tisch, streichst über meine Hand, die darauf liegt. „Wovor hast du eigentlich noch Angst?“ Ich sehe dich fragend an, wie machst du das nur immer wieder? Warum schaffst du es mich zu lesen wie ein offenes Buch? „Ich...“ „Ist es wegen den anderen? Wegen der Band?“ Ich nicke leicht. „Sie werden es verstehen. Und ich glaube eine kleine Pause könnte uns allen nicht schaden. Aber ich glaube wir haben echt Glück, dass sie alle über dein kleines Geheimnis bescheid wissen“, meinst du und du hast Recht. Wenn sie nicht einmal wüssten, dass ich so gesehen eine Frau bin wäre das Theater riesig. „Weiß du was Matsu... wenn, wenn ich wirklich schwanger sein sollte...“, fange ich an und sehe dir dabei in die Augen. „... dann möchte ich das Kind gerne behalten. Es ist einfach ein wunderbarer Gedanke, zu wissen, dass unsere Liebe auch Früchte trägt. Etwas zu haben, das alles noch mal unterstreicht, weißt du...“ Etwas peinlich berührt schaue ich auf meine Tasse. Plötzlich merke ich, dass du aufstehst, zu mir kommst. Deine Hände leiten meinen Blick zu dir. Ich sehe, dass du glücklich bist. Und dann nimmst du mich in den Arm, streichelst mir über den Rücken. „Weißt du Kou, ich habe die ganze Zeit darauf gehofft, dass du das sagst... ich bin so glücklich.“ Ich muss leise lachen, mir war es schon klar. Stürmisch ziehe ich dich auf meinen Schoß, küsse dich leidenschaftlich. „Ich liebe dich so sehr...“, hauche ich dir entgegen und spüre dein Lächeln, deine funkelnden Augen. „Ich dich auch, mein Schatz“ Beruhigt schmiege ich mich an ihn, kuschle mich an seine Brust und schlinge meine Arme um seine schmale Taille. Doch lange verweilen wir so nicht, da du dich leicht von mir löst. „Na komm schon Takara, wir müssen noch zum Arzt.“, sagst du. Stimmt ja, das hätte ich fast vergessen. Schnell essen wir noch etwas und machen uns fertig um das Haus zu verlassen. Da der Weg zu meinem Arzt zu weit ist fahren wir mit deinem Auto. Die Zeit, bis wir da geht nur schleppend voran. Ich werde immer ungeduldiger und unruhiger. Ich will endlich wissen, ob es wirklich so ist. Nach einer Viertel Stunde kommen wir dann endlich an. Wir steigen aus und gehen zum Eingang. Du merkst, dass ich angespannt bin und nimmst meine Hand, lächelst mir zu um mir Mut zu machen. Schließlich treten wir ein und gehen zu der Arzthelferin, die am Empfang sitzt. „Ah, Takashima-san. Sie haben doch erst nächste Woche den Termin.“ „Nein, ich bin nicht deshalb gekommen... also nicht direkt. Ich glaube wir müssen den Termin auf unbestimmte Zeit verschieben.“, sage ich etwas peinlich berührt und die Arzthelferin schaut mich irritiert an. „Ehm, ich muss unbedingt mit dem Doktor sprechen, es ist wirklich dringend.“, meine ich freundlich und zum Glück bestätigt mir die gute Frau, dass dieser gerade zufällig Zeit habe und schickt Matsu und mich in das Besprechungszimmer neben dem Behandlungsraum. Wir warten darin auch nicht lange bis der Arzt eintritt und uns beide begrüßt. Ich bin froh, dass ich Inagawa-san als Arzt habe. So gesehen ist er mein Frauenarzt, aber er hilft mir auch bei meiner Geschlechtsumwandlung, regelt alles und so. Außerdem ist er sehr nett und versteht mich auch gut. Er ist nicht einer derjenigen, die nur ihren Job machen, sondern wirklich dahinter steht und das schätze ich wirklich an ihm. „Na, was kann ich denn für Sie beide tun?“, lächelt er uns hinter seinen Brillengläser an. „Uhm, na ja... also, ich glaube, dass ich schwanger bin...“, sage ich leise. Inagawa-san zieht eine Augenbraue in die Höhe und kann sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. „Ach so, na wenn das so ist... aber Sie wissen schon, dass Sie die Hormonbehandlung abbrechen müssen, wenn Sie das Kind austragen wollen, oder?“, sagt er fürsorglich. „Ja, das ist mir klar.“ „Okay, dann kommen Sie mal mit. Ich untersuche sie.“, lächelt er und wir müssen Matsu alleine zurück lassen, der mir noch mal zulächelt. Nach einer Weile ist er endlich fertig. Es stimmt also, ich bin wirklich schwanger. Ein leichtes Lächeln ziert mein Gesicht, als ich mir vorstelle, wie Matsu wohl dabei aussehen würde, wenn er völlig überfordert mit dem Kind im Arm versucht mir die ganze Arbeit abzunehmen, weil ich mich ausruhen soll. Es ist zu komisch. Inagawa-san möchte noch eine Ultraschalluntersuchung machen, wo Matsu auch dabei sein darf. Schnell rufe ich ihn, bevor ich mich auf die Liege lege und meinen Bauch frei mache. Kurze Zeit später steht mein Schatz auch schon im Zimmer und schaut mich fragend an, versteht aber schnell und nimmt meine Hand. Großzügig verteilt der Arzt das Gel auf meinem Bauch. Es ist ganz kalt und ich erschaudere. Dann setzt er das Ultraschallgerät darauf und sucht den kleinen Embryo, der auch schnell gefunden ist, obwohl er nur ein kleiner Punkt ist. Schließlich drückt er auf einen Knopf und lässt das Bild ausdrucken. Unser erstes Bild von unserem Baby. Matsu nimmt es in die Hand und schaut fasziniert darauf, kann sich wahrscheinlich noch gar nicht vorstellen, wie alles in Zukunft werden wird. Inagawa-san gibt mir noch ein Tuch, damit ich das Gel von meinem Bauch wischen kann und dann stehe ich auf. Wir gehen zurück zum Besprechungszimmer, wo wir uns wieder hinsetzen. „Also Takashima-san, wollen sie das Kind denn austragen?“, frage mich der Arzt und ich lächle Matsu an. „Ja, ich möchte.“, auch die anderen beiden lächeln. Inagawa-san versteht bestimmt meine Entscheidung. „Nun gut, dann muss ich Sie noch aufklären. Ab sofort wäre es besser, wenn die kein rohes Fleisch bzw. keinen rohen Fisch und keine Gerichte mit rohem Ei essen würden. Ebenso ist Zimt ein tabu... zumindest zu viel ist nicht gut. Dann würde ich Ihnen noch raten die letzten Monate vor der geplanten Entbindung nicht zu Baden, weil das ebenfalls Wehenfördernd ist und eine Frühgeburt wäre weniger gut. Der Rest steht in dieser Broschüre...“ Er reicht uns besagte „...und wenn Sie noch Fragen haben sollten können Sie gerne anrufen oder vorbei kommen. Dadurch, dass Sie ja eine Hormonbehandlung begonnen haben werden vielleicht Komplikationen auftreten, doch wir versuchen das mit ein paar weiblichen Hormonen zu regulieren und vorzubeugen, ich hoffe, das verstehen Sie.“ Ich nicke, da ich ja auch nicht möchte, dass dem Kind was zustößt. „Ehm... ich hab da mal eine Frage“, winkt Matsu ein und ich schaue ihn fragend an. „Im wievielten Monat ist sie... also er eigentlich?“ „Ach, das hätte ich fast vergessen! Also der Größe des Embryos zu urteilen würde ich sagen Sie sind circa in der sechten Woche.“ „Was? Schon im zweiten Monat???“ Ich bin wirklich erstaunt, dass ich das nicht früher gemerkt habe. „Also ich habe auch Fälle, wo die Mütter es erst im vierten Monat merken, von daher geht das noch.“, lach Inagawa-san. Irgendwie beruhigt mich das. „So, und jetzt müssen wir noch den Mutterpass ausfüllen...“ Nachdem auch das erledigt war, machen wir uns wieder zurück zum Auto. „Jetzt müssen wir noch zum Proberaum.“ Irritiert schaue ich meinen Schatz an. Doch dann fällt mir wieder ein, dass ja eigentlich heute Probe ist. „Wollen wir es ihnen direkt sagen?“, frage ich. „Ich würde sagen ja, weil wir mit ihnen noch absprechen müssen wie es die nächsten Monate weiter gehen soll.“ „Ja stimmt...“ Nachdenklich schaue ich auf meinen neuen Mutterpass und dem ersten Ultraschallbild, der dabei liegt. Wie sie wohl reagieren werden? „Jetzt mach dir keine Gedanken, sie werden es verstehen, vertrau mir.“ „Du hast recht, tut mir leid.“ Sanft küsse ich ihn auf seine vollen Lippen und schon fahren wir Richtung PSC-Gebäude. Eine halbe Stunde später sind wir auch schon angekommen und steigen aus. Schnell gehen wir rein, damit wir nicht von irgendwelchen Fangirls gesehen werden. Es dauert auch nur noch ein paar Minuten bis wir durch das Gewirr von Gängen sind und vor unserem Proberaum stehen. Matsu öffnet die Tür und geht vor. Mit zögerlichem Schritt folge auch ich und schließe die Tür wieder hinter mir. Die anderen sind schon alle da und schauen uns böse an, weil wir über eine Stunde zu spät sind. „Wo seid ihr bitteschön gewesen??“ Kai versucht ruhig zu bleiben, doch der Ärger steht im förmlich ins Gesicht geschrieben. So wütend hab ich ihn nicht mehr gesehen seit Akira vor zwei Jahren einmal total betrunken und total zu spät zur Probe erschien. Seine Freundin hatte Schluss gemacht und er war am Abend so verzweifelt gewesen, dass er durch alle Kneipen Tokyos gegangen ist und sich bis zum nächsten Vormittag voll laufen lassen hat. „Ihr hättet ja wenigstens mal anrufen können! Ihr wisst genau, wie ich so was hasse und ich hoffe für euch, dass ihr eine gute Erklärung dafür habt, weil es sonst richtig Stress gibt!“ Mit jedem Wort fühle ich mich immer kleiner. Ich mag es wirklich nicht, wenn Kai kurz vorm Austicken ist. „Hey hey hey! Jetzt beruhig dich doch mal. Wir haben eine SEHR gute Erklärung für unsere Verspätung.“, wirft Matsu ein und nimmt meine Hand. „Da bin ich ja mal gespannt.“, sagt Kai und schaut uns wartend an. Ich atme noch einmal tief durch und greife in meine Tasche. Ich ziehe das Ultraschallbild aus dem Mutterpass, den ich so verdecke, dass die anderen ihn noch nicht sehen können. Mit einem leichten Lächeln gebe ich Kai das Bild in die Hände, der es mit aufgerissenen Augen anstarrt. „Da... das... ihr... was...“, stammelt er und sieht mir anschließend verblüfft ins Gesicht. „Du... Du bist... Ist das von dir?“ Immer noch ungläubig zeigt er auf das Ultraschallbild und bekommt von mir nur ein Nicken als Antwort. „Was ist denn das?“, fragt auch Yuu und er und Akira beugen sich über Kais Schulter um auch zu sehen, was los ist. Beide verstehen schnell und gucken uns ebenfalls geplättet an. „Wow! Das ist echt ’ne Überraschung...“, kommt nur von Yuu, doch schnell fangen sich alle und kommen auf uns zugerannt. Matsu und ich haben noch nicht mal die Chance zu fliehen als sie sich schon zu dritt auf uns stürzen und uns gratulieren. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass sie so locker reagieren. Lächelnd lass ich mich von jedem knuddeln und muss auch meinen Mutterpass zeigen. Keiner von ihnen hätte das erwartet, doch dass sie sich so freuen macht mich glücklich. Endlich machen wir es uns auf den Sofas bequem, die auch im Raum stehen. „Wie wollt ihr das jetzt eigentlich machen?“, fragt Akira. Eine berechtigte Frage. „Naja, wir wissen es noch nicht ganz, weil wir das auch mit euch besprechen wollten, aber das Kind wollen wir auf jeden Fall behalten.“, antwortet Matsu und ich nicke zustimmend. „Also das größte Problem wird sein, wie wir es machen, dass es die Fans nicht herausfinden, außerdem darf ich auch nicht mehr auftreten.“, meine ich. „Ich würde es auch gar nicht zulassen, dass du unter diesen Umständen auftrittst... und wegen den Fans... Wir werden am Besten eine Pressekonferenz geben, wo wir erklären, dass wir gesundheitlich von den letzten Monaten angeschlagen sind, was ja auch zum Teil stimmt, und dann eben eine Pause machen. Wir können ja ein bisschen im Studio arbeiten, aber nicht so viel, damit du auch geschont wirst und dass in der kommenden Zeit auch keine Tour geplant ist macht es auch einfacher.“, sagt Kai... typisch unser Bandleader. Dankend lächle ich ihn an. „Und die PSC?“ „Scheiße, stimmt ja! Was ist mit denen?“ Verdammt, Matsu und Yuu haben Recht. Die PSC ist was Pausen angeht sehr streng. „Lasst mich das schon machen! Wenn die wirklich bereit sind Kouyous Gesundheit und auch die des Kindes zu gefährden, dann wechseln wir das Label! Ich sehe nicht ein bei einem Label zu sein, die sich nicht um die Bands kümmert, Hauptsache sie scheffeln die Kohle rein. Und ich glaube die anderen Labels würden sich dann um uns reißen.“, sagt Kai drohend. Man merkt direkt, dass er das ernst meint. „Danke Kai.“ Ich umarme ihn. „Ach, ist doch kein großes Problem!“, sagt er mit seinem typischen Kai-Grinsen und wuschelt mir durch die Haare. „Oohhh, ich bin schon so gespannt dich zu sehen, wenn du ’ne richtig dicke Kugel vor dir her schiebst“ Yuu kann wirklich wie ein kleines Kind sein, wenn er sich freut, ich muss lachen. „Im wievielten Monat bist du eigentlich?“ „Schon im zweiten.“ „Dann kommts ja...“ Yuu überlegt. „Dann kommts ja im Januar! Ahhh, vielleicht kommts ja sogar an meinem Geburtstag!!!“, quietsch er. Nun lacht auch Matsu „Also der Termin ist für den 25. Januar festgesetzt. Wenn es früher kommt kannst echt sein.“ „Und ansonsten wär’s doch auch witzig, wenn der Zwerg an deinem Geburtstag kommt, Matsu, oder?“, grinst Akira. Wäre wirklich eine lustige Idee, schließlich müsste das Kleine ja auch nur 6 Tage drüber sein dafür. „Zwerg??? Wieso nennst du mein Kind Zwerg? Sei nicht so gemein!“, Matsu verschränkt die Arme vor der Brust und schaut Akira böse an. „Ach Schatz, jetzt sei doch nicht so, ich find den Namen niedlich.“, meine ich sanft und streiche ihm über seinen Schopf, kann mir ein leises Lachen dennoch nicht verkneifen. Schon eine Stunde später, wo wir auch nur darüber geredet haben, wie es weiter gehen soll, sitzen Matsu und ich auch schon wieder im Auto und fahren nach Hause. Irgendwie bin ich geschafft... und glücklich. Kai wollte sich schon morgen um die Pressekonferenz und das Einverständnis der PSC kümmern. Ich bin wirklich gespannt, was das geben wird. Und Yuu hatte schon direkt Ideen gehabt, wie wir das Kinderzimmer gestalten könnten und dabei ist es doch erst in sieben Monaten soweit. Wie soll ich das eigentlich meinen Eltern beibringen? Ich muss mir wirklich noch was in der Richtung einfallen lassen. Nur einen Augenblick später bleibt Matsu auch schon in der Tiefgarage unseres Wohnblocks stehen. Wir steigen aus und begeben uns zu unserem großen Wohnloft. Ein Glück, dass wir eine so große Wohnung haben, sonst müssten wir wahrscheinlich auch noch umziehen. Endlich sind wir wieder Zuhause. Erschöpft lasse ich mich auf die Couch im Wohnzimmer fallen, nachdem ich mit im Flur noch die Schuhe ausgezogen habe. Müde reibe ich mir über die Augen und dabei haben wir doch erst drei Uhr Nachmittag. Mein Schatz lässt sich neben mir auf die Couch sinken. „War ein ziemlich aufregender Tag, was?“, lächelt er mich an. „Ja...“, meine ich nur und kuschle mich an seine Schulter. Er greift kurz noch mal in meine Tasche und zieht meinen Mutterpass heraus, liest noch mal alles durch und betrachtet das Ultraschallbild schon zum mindestens tausendsten Mal. Und immer wieder ziert ein breites Grinsen seine vollen Lippen. „Man, ich werd Vater!“, kichert er glücklich und schiebt meinen Pullover ein Stück nach oben, dass er seinen Kopf auf meinen Bauch legen kann. Er ist wirklich niedlich. Sanft streichle ich ihm durch das weiche Haar. „Und dir singe ich ab sofort jeden Abend was vor, damit du auch gut einschlafen kannst.“ Ich spüre nur einen leichten Piekser kurz unter meinem Bauchnabel und muss kichern, weil es so kitzelt. „Aber der Zwerg kann dich doch noch gar nicht hören.“, lache ich und ernte einen empörten Blick von Matsu. „Das is kein Zwerg! Das is noch ein kleiner, niedlicher, süßer, schnuckeliger Punkt in deinem Bäuchlein.“, smilet er und ich muss lachen. „Ahhh, du bist echt zu süß“ Ich muss ihn einfach knuddeln. „Und aus diesem kleinen, niedlichen, süßen, schnuckeligen Punkt wächst bald das schönste Kind der ganzen Welt heran, stimmts?“, lächelt er mich an. „Stimmt.“, sage ich und küsse ihn sanft. Doch dann stehe ich auf und stelle mich vor unseren großen Spiegel im Flur. Nachdenklich hebe ich wieder meinen Pullover und stelle mich seitlich zum Spiegel, betrachte meinen Bauch. Man sieht wirklich nichts. Ich bin wirklich gespannt, wie ich in ein paar Monaten aussehe. ~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ich entschuldige mich für mein krüppeliges Deutsch gegen Ende, aber ich war echt müde xD" Kapitel 2: Halftime ------------------- In der letzten Zeit habe ich mir eine fürchterlich nervige Angewohnheit zu eigen gemacht. Jeden Tag stehe ich insgesamt für mindestens eine halbe Stunde vor dem Spiegel und betrachte meinen langsam wachsenden Bauch darin. Auch heute tue ich es schon wieder. Mich nervt es tierisch aber etwas dagegen tun kann ich wirklich nicht, weil es auch so faszinierend ist, wie ein kleiner Mensch da in meinem Körper heran wächst. Ich bin mittlerweile schon im fünften Monat, zwanzigste Woche, ab nächster Woche sogar schon im sechsten. Wie die Zeit vergeht. Matsu hat heute Morgen gesagt wir hättest jetzt ’Bergfest’, ich musste echt lachen. Aber es ist wirklich der Wahnsinn, wie schnell das jetzt ging. Vor ein paar Wochen hatten wir die Pressekonferenz. Ich war sehr froh, dass die PSC das Ganze bewilligt hat. So gesehen hatten sie ja auch keine Chance, Kai hat sicher klipp und klar verlauten lassen, was Sache ist und was passiert, wenn sie nicht zustimmen. Typisch Kai eben. Ich lache leise und lasse mein Shirt wieder sinken, spüre die weichen Hände von Matsu, der über meinen Bauch streicht. „Es wird immer mehr, nicht wahr?“ Ich nicke lächeln, drehe mich zu ihm um und küsse seine Stirn. Seine Hände rutschen auf meine Hüften und halten mich nah an seinem Körper. Irgendwie ist es schon lustig, dass ich viel größer bin als er, ganze 12 Zentimeter. Ich könnte mir eigentlich auch gut vorstellen, wie es wäre, wenn Matsu und ich die Rollen tauschen würden... obwohl... nein. Mein kleiner Gigolo und eine Frau, never. Ich muss wieder lachen und du schaust mich irritiert an. „Was ist?“, fragst du. „Ach nichts~“, grinse ich und begebe mich ins Wohnzimmer. Heute war mal wieder ein richtiger Gammeltag, ich bin sogar immer noch in meinen Schlafklamotten obwohl wir schon Nachmittag haben. Wärmesuchend kuschle ich mich in die Decke, die auf der Couch liegt. Erneut muss ich an die Pressekonferenz denken. Alle waren geschockt, als wir die Pause verkündigt hatten. Wir haben dennoch versprochen, dass es kein Ende geben wird, nur, dass wir mal Zeit für uns brauchen und dass wir froh wären, wenn unsere Fans uns dennoch treu bleiben würden. Noch heute bekommen wir ständig Fanmails mit Bitten, doch wieder aufzutreten. Doch kamen auch andere Nachrichten, wie zum Beispiel, dass manche wirklich froh seien, dass wir uns dazu entschieden hätten eine Pause einzulegen, weil sie sich schon länger Sorgen um uns und unsere Gesundheit machten. Und solche Mails machen mir dann wieder Mut weiter zu machen, weil ich weiß, dass es auch Leute gibt, denen wir, als Personen, nicht egal waren und die auch auf uns warten würden. Nach einiger Zeit spüre ich, dass sich die Couch neben mir senkt und ich schaue auf. Du hast dich zu mir gesetzt und hältst mir eine Tasse Tee entgegen. Dabei hatte ich doch nichts gesagt. Ich lächle dich dankbar an und nehme die Tasse entgegen, wärme mir zunächst die Finger an ihr. Sanft schmiegst du dich an mich und ich kraule deinen Nacken etwas. In den letzten Monaten hast du mich wirklich unglaublich unterstützt. Du warst bei jedem meiner Arztbesuche dabei, tust alles, damit ich mich nicht überanstrenge, auch wenn mich das manchmal echt stört, weil ich nach dir noch nicht mal länger Gitarre spielen darf, du hast mit dem Rauchen aufgehört, weil ich es zwangsläufig auch tun musste und das am Anfang sehr schwer für mich war, du massierst mich jeden Abend und ölst meinen Bauch ein, damit das Bindegewebe dort nicht reißt und du hast sogar dein Versprechen gehalten und liegst jeden Abend neben meinem Bauch im Bett und singst dem Kleinen leise was vor. Mittlerweile stört es dich auch nicht mehr, dass wir es auch immer Zwerg nennen, du tust es ja selbst manchmal. Du tust so viel für mich und manchmal habe ich das Gefühl ich könne dir nichts geben außer mein Herz. Seufzend nehme ich einen kleinen Schluck. Pfefferminztee, ich liebe ihn. Aber dich noch mehr. Plötzlich klingelt es und du erhebst dich wieder, lächelst mir zu uns streicht mir sanft über die Wange bevor zu du dich zum Flur und schließlich zur Haustür begibst. Ich hingegen konzentriere mich gerade nur auf den leckeren Tee, den du mir gebracht hast, trinke erneut ein paar Schlücke, zum Glück hast du ihn nicht so heiß gemacht. Gerade als ich die Tasse wieder absetze sehe ich, wie meine Mutter in unser Wohnzimmer eintritt. „Mama!“, rufe ich hoch erfreut und stelle die Tasse auf den Couchtisch, ich habe sie lange nicht mehr gesehen. „Na Großer, wie geht es dir, mein Schätzchen?“ Sie kommt mir freudestrahlend entgegen und zieht mich in eine innige Umarmung. „Danke gut, und dir?“, frage ich und klammere mich etwas an sie. Dann lässt sie mich los und setzt sich neben mich. „Auch auch, dein Vater liegt gerade als sterbender Schwan Zuhause auf dem Sofa, weil er eine Erkältung hat, kennst ihn ja.“ Sie zwinkert mir zu und ich muss lachen. Das hört sich wirklich nach Papa an. „Möchtest du was trinken Midori?“, fragst du meine Mutter höflich. „Oh ja, Matsumoto, das wäre wirklich sehr nett von dir.“ „Okay.“ Du lächelt und verschwindet in der Küche. Dann wendet sich meine Mutter wieder mir zu. „Und wie geht es dem Kleinen? Wisst ihr schon, was es wird?“, fragt sie ganz neugierig. „Dem geht’s sehr gut, er fängt langsam an zu treten. Das ist so komisch. Aber wenigstens ist Ruhe im Bauch, sobald Matsu ihm abends etwas vorsingt. Nein, wir wissen es noch nicht, das Kleine geniert sich immer“, lache ich. Bei der letzten Ultraschalluntersuchung wäre es wirklich fast soweit gewesen, aber dann hat sich das Kind wieder umgedreht. Anscheinend will es wohl noch nicht erkannt werden. „Wir sind uns auch noch total uneinig, was den Namen angeht, es gibt einfach zu viele...“, seufze ich dann. „Ach, spätestens bei der Geburt fällt euch einer ein, glaub mir, bei deiner Schwester Keiko war es auch so. Wir haben sie angesehen und da kam mir der Name irgendwie in den Sinn und dein Vater war auch davon begeistert.“, lacht sie. Ich bin froh sie zu haben, sie weiß immer eine Antwort auf meine Fragen und Probleme. Schließlich kommst du auch zurück ins Wohnzimmer und reicht meiner Mutter ebenfalls einen Pfefferminztee. Du weiß, dass sie den genauso liebt wie ich. „Du bist ein Schatz!“, sagt sie und nimmt die Tasse dankbar entgegen. Leise lachend setzt du sich auf die andere Seite von mir und legst einen Arm um meine Hüfte. „Ach, jetzt lass dich mal anschauen.“, meint meine Mum schließlich und zupft an meinem Shirt rum. Ich kann sie verstehen, immerhin hat sie mich zuletzt gesehen, als noch nichts zu sehen war. Stolz grinsend lehne ich mich zurück, entknote ich aus dem Deckengewirr und ziehe mein Shirt bis zur Brust hoch. Meine Mutter fängt nur an zu quietschen und kann es nicht lassen über meinen Bauch zu streichen. „Das erinnert mich daran, wie deine Schwester ihre zwei Kinder bekommen hat. Sie sah so proppe aus!“, lacht sie. „Da hast du ihr was voraus. Immerhin sieht es wirklich so aus, als sei nur dein Bauch dick und sonst nichts.“ Prüfend schaut sie unter die Decke. Damit sie ein besseres Bild von meiner momentanen Statur bekommt stehe ich auf. „Nichts, siehst du!“, meine ich nur stolz. Ob das Veranlagung ist oder es an der Hormonbehandlung liegt weiß ich wirklich nicht, auf jeden Fall kommt es mir sehr gelegen. „Tatsache, der helle Wahnsinn!“, staunt sie, schaut mich dann aber glücklich an. Man sieht direkt, dass sie sich richtig über und auf den neuen Nachwuchs freut. Grinsend setze ich mich wieder. „Jetzt kann ich Keiko ärgern.“, kichere ich und werde von meiner Mutter geknufft. „Sei nicht so gemein!“ „Ja Mama.“ Wie oft ich diesen Satz schon gesagt habe. Mal schauen, wann ich ihn zum ersten Mal höre. Ich muss wieder kichern. „Du bist viel glücklicher als vorher, kann das sein? Du lacht mehr.“, meint meine Mutter und sie hat Recht. Anscheinend tut mir diese Veränderung richtig gut, auch weil ich keinen Stress mehr wegen der Band habe. „Ja, scheint so.“, sagst du und streichelst meine Wange. „Ich bin ganz froh über die Situation momentan. Alle aus der Band können sich jetzt auch mal entspannen. Kein Stress mehr und kein Druck, das tut richtig gut.“ Ich nicke zustimmend. „Ja, so eine Zeit hatten wir seit Jahren nicht mehr gehabt.“ Ich greife wieder nach meiner Tasse Tee, die auf dem Tisch steht und trinke einige Schlücke. „Ich fühl mich wie damals in den Schulferien.“, lache ich schließlich. „Ja, da bist du auch nie aus deinen Schlafklamotten raus gekommen, egal wie sehr ich gemeckert hab.“ Grinsend schaue ich an mir runter. „Es ist immer noch so bequem und außerdem verlasse ich das Haus so ja auch nicht.“, versuche ich mich zu verteidigen, werde aber nur von meiner lachenden Mutter in die Arme gezogen, die mir dann auch noch wild durch die Haare wuschelt. „Mama, der Tee!“, schreie ich noch und kann den Fußboden und die Couch noch gerade so vor dem warmen Nass retten. „Ach, stell dich nicht so an. Du hast früher schlimmeres angestellt als Tee zu verschütten. Ich kann mich noch dran erinnern, als du alle Blumentöpfe im Haus umgegraben und dir dann die Hände an unserem teuren Teppich abgewischt hast.“ „Da war ich drei!“, protestiere ich. „Denk dran, eine Mutter vergisst nie!“, droht sie und zeigt mit typischer Mama-Manier mit dem nackten Zeigefinger auf mich, während ich nur eingeschnappt die Schnute verziehe. Du kannst nicht anders als über unser Verhalten zu lachen, was ich wirklich verstehen kann. Wir können schon kindisch sein. Doch dann muss ich auch lachen und meine Mutter ebenfalls. „Wie willst du das eigentlich mit der Geburt machen?“, fragt sie dann nach einiger Zeit, als wir uns wieder beruhigt haben. „Naja. Ich gehe jetzt in einen Geburtsvorbereitungskurs. Ist echt lustig da, weil alle ungefähr in meinem Alter und total nett sind. Es ist sehr angenehm, dass sie auch nicht wissen, wer ich bin. Und Inagawa-san hat gesagt, dadurch, dass mein Becken auch noch relativ weiblich ist und nicht so schmal, wie das eines Mannes wäre es kein Problem, dass ich das Kind auch auf natürlichem Wege zur Welt bringen kann. Ich schau mal, ob ich nicht doch einen Kaiserschnitt machen soll. Ich werde das wahrscheinlich eh spontan entscheiden. Je nachdem, wie ich es aushalte.“, antworte ich. „Mach dir da keine Gedanken. Wenn du erst im Kreißsaal liegst und denkst du schaffst es nicht mehr ist es schon zwei Minuten später da... Zumindest war das bei mir so.“ „Vielleicht, mal schaun.“ Ich lächle. Schließlich schaut meine Mutter auf die Uhr. „Ach du meine Güte, eigentlich wollte ich doch nicht so lange bleiben!“, ruft sie entsetzt. „Was...?“ „Eigentlich sollte ich nur was für deinen Vater in der Stadt besorgen, aber ich hatte dich ja schon so lange nicht mehr gesehen... Tut mir leid, aber ich muss wirklich los.“, entschuldigt sie sich. „Ach, ist doch kein Problem, ich freue mich, dass du doch noch vorbeigekommen bist. Und ihr könnt ja demnächst wieder vorbei schauen, wir sind eigentlich fast immer da. Und wenn nicht ist mein Handy immer an.“, meine ich und stehe langsam auf, schlinge die Decke wieder um meinen Körper und begleite meine Mutter mit dir zur Tür um mich von ihr zu verabschieden. „Ja, ich werde mich auf jeden Fall noch mal melden und deinen Vater hier her schleifen, egal wie krank er auch ist.“, lacht sie und nimmt mich in den Arm. Wenn ich sie so vor mir stehen sehe wirkt sie wirklich unheimlich niedlich. Sie ist noch kleiner als mein Schatz und reicht mir gerade mal bis zur Brust. Nachdem sie auch dich noch mal gedrückt hat winkt sie noch mal und ist dann im Treppenhaus verschwunden. Du schließt die Tür und ich gehe wieder ins Wohnzimmer zurück, setze mich auf meinen Stammplatz auf der breiten Couch. „Du Takara~...“, rufe ich, während ich an meinem Shirt rumzupfe. „Mh~...“, summst du nur, als du ebenfalls ins Wohnzimmer kommst und dich wieder neben mich setzt. „Wir fahren doch morgen ins Möbelhaus um Babymöbel zu holen, nicht?“, frage ich ganz unschuldig. „Ja.“ „Meinst du... Könnten wir vielleicht noch in den Klamottenladen um die Ecke? Ich hab momentan nur noch drei Shirts und meine Jogginghose zum anziehen. Der Rest passt nicht mehr über meine Wampe.“, sage ich und gucke dich mit Glubschaugen an. Du muss grinsen, das ist ein gutes Zeichen! „Na klar, ich hab mich schon gewundert, wie lange du es in den Sachen überhaupt noch ausgehalten hättest.“, lachst du schließlich und ich muss schmunzeln. „Danke Takara.“ Ich schmiege mich an deine Schulter und du legst einen Arm um mich. Ich liebe es, wenn wir einfach nur da sitzen. Und plötzlich fängt es wieder an. „Ahh, verdammt!“ Ich stemme meine Hand in die Seite und verziehe mein Gesicht etwas. „Was ist los?“, fragst du besorgt. „Meine Arme Niere! Der Zwerg spielt gerade wieder Fußball.“, meine ich weinerlich. „Und Luft bekomme ich momentan auch wieder nicht gut. Das Kleine quetscht mir alles ab.“ Ich lasse meinen Kopf auf die Couchlehne sinken. Wie wird das nur, wenn es größer wird. Du streichst mir über die Haare während du die andere Hand auf meinen Bauch legst. Anscheinend merkt das Kleine es und beruhigt sich wieder, lässt auch meine armen Lungenflügel wieder in Ruhe und ich kann wieder durchatmen. „Danke... Also wenn es da ist kümmerst du dich um den Bettdienst.“, lache ich und küsse deine vollen Lippen. „Kein Problem, solange es so einfach bleibt das Kleine ruhig zu bekommen.“, grinst du mich an. Am nächsten Morgen weckst du mich, weil wir früh los wollen. Ächzend ergebe ich mich meinem Schicksal und stehe auf, folge dir in die Küche um dich dort erst mal von hinten zu umarmen. Irgendwie war mir gerade nach schmusen. Den restlichen Abend gestern haben wir mit diversen Animationsfilmen verbracht, weil ich Lust auf Komödien hatte und mit dir zusammengekuschelt auf der Couch war es doch am Schönsten. Eigentlich wurde es gar nicht spät und durch deine Streicheleinheiten zum einölen meines Bauches und das Liedchen singen von dir bin ich ziemlich schnell eingeschlafen, aber dennoch fühle ich mich heute Morgen total geschlaucht. Was soll’s. Ich schmiege mich an deinen Rücken und kraule deine Brust als du dich dann zu mir umdrehst. „Noch so müde, mein Schatz?“, fragst du und ich nicke nur. Du streichst mir sanft durch die Haare. „Geh am Besten duschen, dann wirst du wach. Ich mach solange das Frühstück für uns beide, okay?“ Ich nicke noch mal und bekomme einen Kuss von dir, was mich lächeln lässt. Fröhlich summend begebe ich mich also in unser Badezimmer, entledige mich meiner Schlafsachen und steige in die geräumige Dusche. Erst mal entspanne ich mich unter der angenehmen Brause, atme tief durch. Ohne es selbst zu merken streiche ich über die Haut an meinem Bauch, halte ihn fest und streichle immer wieder drüber. Als ich mich dann doch dabei erwische muss ich über mich selbst grinsen. Ich habe mich in der Schwangerschaft so verändert. Ich mutiere zu einer richtigen Vorzeige-bald-Mutter, das ist manchmal richtig gruselig. Dann greife ich nach dem Duschzeug, schäume mich komplett ein und kümmere mich auch noch um meine Haare. Endlich wieder sauber steige ich schließlich aus der Kabine und kuschle mich in das riesige Handtuch, das uns unsere Freunde zum Einzug geschenkt haben. Extra, damit zwei rein passen. Ich schlinge das Handtuch nur kurz unterhalb der Arme um meinen Körper. Es ist unser einziges Handtuch, das den kompletten Bauch bedecken kann, ohne dass irgendwo anders zu wenig ist, einfach perfekt momentan. Dann gehe ich zum Waschbecken, putze mir noch die Zähne, bevor ich die Türe öffne und ins Schlafzimmer verschwinde um mir was zum Anziehen rauszulegen. Jetzt lag die Frage nur noch dabei, was ich anziehen sollte. Verzweifelt gehe ich alle meine Hosen durch. Sie sind alle so hoch geschnitten, dass ich sie nicht mehr zu bekomme. „Verdammt!“ Du kommst rein, schaust mich fragend an. „Ich hab nichts, was ich anziehen kann, was passt und worin ich nicht scheiße drin aussehe. Ich kann immerhin schlecht in meiner Jogginghose einkaufen fahren...“, jammere ich ihn an. „Ach, da lässt sich bestimmt was finden. Immerhin hast du mindestens 60 verschiedene Hosen.“ Voller Tatendrang stellst du dich neben mich vor unsere riesige Schrankwand und gehst, wie ich zuvor, alle Hosen durch. Ich weiß nicht, wie du das machst aber irgendwie hast du aus der hintersten Ecke eine Hose hervorgezaubert, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe und die eher passt, als der ganze Rest. „Wenn du oben ein Gummiband drum machst, statt den Knopf zu schließen, dann drückt’s auch nicht so. Dann musst du nur noch ein Shirt anziehen, was lang genug ist.“ Begeistert befolge ich deinen Rat und springe dir überglücklich an den Hals. „Du warst schon immer meine Rettung.“ „Ach quatsch, wenn du mehr Fantasie hättest kämst du auch auf so was.“, lachst du und erntest Küsse von mir auf deinem ganzen Gesicht. Dann verschwindest du wieder in die Küche und ich suche mir ein gutes Shirt raus. Ich glaube ich mache heute mal auf Frau, dann muss ich den Bauch nicht so verstecken und das mache ich dann auch. Schnell begebe ich mich in die Küche und setze mich an den gedeckten Tisch. „Das sieht alles so lecker aus.“ Ich schnuppere in der Luft und kann riechen, dass du wieder Pfefferminztee für mich gemacht hast. Immerhin soll ich ja auch nicht mehr so viel Kaffee trinken. Und schon stellst du mir die Tasse auch vor die Nase und lächelst mich an. „Wo hast du das Teil denn her?“, fragst du überrascht und zeigst auf mein Oberteil. „Das ist noch von früher. Ich hab keine Lust den Bauch zu verstecken und wenn ich wie eine Frau aussehe guckt mich keiner dumm an.“, erkläre ich und ziehe den Stoff des kleinen schwarzen Jäckchen, das ich über mein Shirt gezogen habe, glatt. Das Gute an dem Teil ist, dass es sogar aussieht, als hätte ich Brüste. Gewitzt grinse ich dich an und du schüttelst lachend den Kopf. „Okay, das mit der fehlenden Fantasie nehme ich wieder zurück.“, meint du und ich grinse noch breiter. Dann fangen wir endlich mit dem Frühstück an. Ich bin halb am verhungern, genieße dennoch alles, was mein Schatz für mich gemacht hat, statt es einfach runterzuschlingen. Als wir fertig sind muss ich dich erst mal ewig überreden, dass ich alles wegräume und du Zeit hast dich fertig zu machen. Somit decke ich also den Tisch ab, fülle die Geschirrspülmaschine mit dreckigen Tellern, Tassen und Besteck und räume die restlichen Leckereien, die nicht mehr in unsere Mägen gepasst haben zurück in den Kühlschrank. Nachdem ich auch alles sauber gemacht habe begebe ich mich wieder ins Bad um mir die Haare zu machen. Als wir dann endlich fertig sind verlassen wir das Haus und fahren mit dem Auto in das nächste Möbelhaus. Dort angekommen brauchen wir auch nicht lange, bis wir die Kinderzimmer-Abteilung finden und uns dort umsehen. Ich habe mir vorsichtshalber eine Sonnenbrille angezogen, damit mich keiner erkennt, man weiß ja nie. Ich bin sehr froh, dass wir schnell was geeignetes finden. Die Möbel sind weiß, ein Kinderbett, ein Schrank und eine Wickelauflage. Ein Mitarbeiter erklärt uns auch noch, wie wir das Bett umbauen können, wenn das Kind älter ist. Nachdem wir auch noch ein passendes Polster für die Wickelauflage, eine Matratze mit Kinderbettwäsche und passenden Bezügen besorgt haben fahren wir auch schon wieder. Endlich komme ich zu neuen Klamotten. Mit einem Strahlen in den Augen stürme ich in den Laden, muss diesmal aber in eine Abteilung gehen, in der ich niemals zuvor war: Umstandsmode. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel gibt. Wie ein Scanner lasse ich meine Blick über alle Regale und Ständer wandern, bis ich etwas finde, was mir zusagt. Das dauert allerdings etwas, weil ich auf den ersten Blick nur typische Frauen-Umstands-Oberteile sehe. Aber zuerst einmal gehe ich zu dem Hosen, ziehe mir ein paar raus, die passen, womit ich mich auch gleich in die Umkleide begebe. Unterdessen hatte ich gar nicht mitbekommen, dass du erst mal das Auto abgeschlossen hast und mir schließlich hinterher gedackelt bist. Dementsprechend hilflos siehst du auch gerade aus, als du den laden betrittst, weil du mich nicht finden kannst. Brav warte ich an der Tür meiner Umkleide auf dich, nachdem du mich gefunden hast. „Ich probier ein paar Hosen an, meinetwegen kannst du ein bisschen rumlaufen und für dich gucken.“, meine ich lächelnd und bekomme von dir ein Nicken. Somit drehe ich mich wieder um und betrete die Umkleide. Ich probiere gerade meine vierte Hose an, als es an der Tür klopf und ich deine Stimme vernehmen kann. „Ja, moment.“, rufe ich kurz und binde die Hose noch oben zu, bevor ich heraus trete. „Guck mal hie... Wow...“ Du lässt deinen Blick über meine Beine wandern, ziehst mein Oberteil dann etwas nach oben. „Da ist ja noch ein extra Stück Stoff dran.“ „Ja, das stützt den Bauch und die Hose kann nicht runter rutschen.“, lache ich. Du bist echt zu süß. „... Asoo~!“ Ahh, ich liebe diese Verpeiltheit an dir. Ich muss grinsen und kann es nicht lassen, dich zu knuddeln. Nun musst auch du leise lachen und grabschst mir heimlich an meinem Hintern rum. Doch ich merke, dass du irgendwas in der Hand hältst. Ich drehe mich etwas zur Seite um zu sehen, was du dort vor mir versteckst und als du das merkst ziehst du deine Hände zurück und hältst mir freudestrahlend einen kleines Tüchlein mit Plüschtierkopf dran und Knoten an den Ecken vor die Nase. Ein Hündchen soll es dar stellen, typisch für dich. „Schau mal, das hab ich eben gefunden.“, grinst du mich an. „Wie niedlich!“ Ich nehme es selbst in die Hand, der Stoff ist ganz flauschig. „Wir nehmen es mit, oder?“ „Na klar!“, meine ich und kann meine Hände schon gar nicht mehr davon lassen. Doch dann nimmst du es mir wieder ab, weil ich mich ja eigentlich um neue Klamotten kümmern soll. Murrend gehe ich also wieder zurück in die Umkleide, diese Hose kann ich definitiv kaufen. Ich probiere noch ein paar weitere an, während du mir immer wieder Oberteile und Hosen bringst. Schon praktisch, dass du meine Größe und meinen Geschmack genau kennst und ich somit auch nicht aus der Umkleide raus muss. Nun, mit 4 neuen Hosen und 7 neuen Oberteilen, wo mein Bauch reinpasst und reinwächst, gehen wir wieder zum Auto. Erschöpft lasse ich mich auf den Beifahrersitz fallen, nachdem ich die Tüten auf den Rücksitzen verstaut habe. „Phuu~, ich bin froh, wenn ich bald meine Gammelklamotten anziehen und mich auf die Couch legen kann.“, stöhne ich mit geschlossenen Augen, halte meinen Bauch, weil das Kleine auch wieder angefangen hat zu treten. „Tut mir leid Schatz, aber das mit den Gammelklamotten muss noch was warten, weil wir noch zum Proberaum müssen. Aber da ist ja auch ein Sofa, wo du dich ausruhen kannst.“, meinst du und streichst mir ein paar Haare aus dem Gesicht und küsst kurz meine Wange. Ich verziehe mein Gesicht nur leicht. „Na komm, schnall dich an, das geht bestimmt schnell über die Bühne.“ Resignierend seufze ich und schnall mich an. Dann geht es auch schon los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)