Wedding Mare von Vampire-Hero ================================================================================ Kapitel 2: 2. Akt ----------------- Chap: 2 / 4 Dankeschön: Hallo und ein ganz liebes Dankeschön geht an Chie-chan, Meiyu-Akumano, missouri, Sam_Dean, Schicksalsstern, Silaya-Hien und yuna_16 **knuddel** hab mich sehr darüber gefreut ^^ Ich kann Euch auch nur zustimmen, dass Sam und Dean einfach perfekt sind und man eigentlich nur hoffen kann, dass bald die neue Serie ausgestrahlt wird :-) Dann wünsche ich Euch noch viel Spaß beim lesen, einen schönen Silvesterabend und einen guten Rutsch ins neue Jahr **smile** Paaring: Dean & Sam Winchester Rating: 12 Slash Warning: M+M ; Yaoi Wedding Mare -------------------- Akt 2 „Dean, das ist doch nicht dein Ernst, oder?“ fragte Sam und sah zweifelnd von der Kirchentür zu seinem Bruder. „Warum nicht Sammy?“ konterte Dean gelassen. „Uns bleibt nicht viel Zeit, um der Sache gründlich nachzugehen. Wir wissen nicht, mit was für einem Ding wir es hier zu tun haben. Und wenn wir es nicht diese Nacht zur Strecke bringen, können wir ein… wohlmöglich sogar mehrere Jahre darauf warten, bis dieses Wesen wieder auftaucht. Deshalb finde ich es sinnvoll, wenn wir uns so schnell wie möglich trauen lassen, Dude.“ „Dean, das ist doch verrückt“, behauptete Sam. Würde er nach seinen Gefühlen gehen, er hätte längst ja gesagt. Einfach wegen der Tatsache, dass er für den anderen Mann mehr empfand, als normale Bruderliebe. Emotionen und heimliche Sehnsüchte, ebenso wie tiefe Zufriedenheit, wenn er einfach in Deans Nähe war. Doch nie hatte er sich seinen Gefühlen hingegeben, da sein Kopf stets dagegen protestierte. Ebenso wie jetzt, als er sich gedanklich ermahnte, sich auf diese wahnwitzige Idee einzulassen. „Ach, ja? Verrückt? Bestimmt nicht weniger verrückt, als das was wir sonst tun, um unseren Job zu machen“, erwiderte Dean. Außerdem war Sammy seine erste… und wahrscheinlich auch einzige… Wahl, die er je in Betracht ziehen würde, um zu heiraten. Wo er sein Treuegelöbnis ernst nehmen und alles daran setzen würde, seinen geliebten Bruder glücklich zu sehen. Ehe Sam zum Protest ansetzen konnte, betätigte er die Klingel. Kurz darauf konnte man Schritte hören und durch milchverglasten Tür sahen sie, wie das Licht anging. „Sieh es mal so, Schatz, ich heirate dich nicht wegen einer Green Card, sondern weil ich dich Liebe“, meinte der Braunschopf grinsend. „Dean“, stieß Sam stöhnend aus. Wenn sein Bruder so sprach, dann war er von seinem meisterhaften Plan nicht mehr abzubringen. „Und denk dran, Sammy…“, meinte Dean erklärend, „… wir müssen ein glaubhaftes Paar abgeben, dass sich unendlich liebt und nun den Schritt wagt, sich zu ehelichen.“ „Wenn er uns nicht vorher die Tür vor der Nase zuschlägt“, bemerkte Sam trocken und realistisch. „Ach komm schon, Schatz, lass uns nicht so kurz vor unserer Hochzeit streiten.“ „Dean, das ist nicht komisch“, erwiderte Sam und kam sich plötzlich hilflos vor. Es war nur ein Job, das war ihm selbst bewusst, aber was war, wenn sein Bruder herausfand, was er wirklich für ihn fühlte? Welche feuchten Träume er ihm nachts bescherte und das nur, weil sie im selben Zimmer schliefen. Viel Zeit zum nachdenken blieb Sam nicht, da die Schritte langsamer wurden, ehe sie gar verstummten und kurz darauf die Tür geöffnet wurde. Ein ältere Mann, in dunkler Tracht und mit einem Kruzifix um seinen Hals, sah zu den beiden Winchesters und fragte: „Guten Abend die Herren. Kann ich etwas für Euch tun?“ „Ich hoffe doch“, meinte Dean und legte unaufgefordert seine Hand um die Taille seines Bruders. Mit einem lasziven Blick zu dem Jüngeren… welcher etwas verlegen lächelte und sich in seinen Armen versteifte… wandte er sich an den Pfarrer: „Guten Abend, Pater, mein Name ist Dean Brown und dieser süße Schatz neben mir, ist Sam Wilcenson. Wir haben vor, so schnell wie möglich zu heiraten. Ist das ein Problem?“ „Aber nicht doch, meine Herren“, winkte Pfarrer Oldmann mit einem Krächzen ab. Seine Stimme klang leicht ölig und während er sprach, musste er sich ein paar Mal räuspern. „Ich freue mich Sie beide kennen zu lernen. Kommen Sie doch rein.“ Damit führte sie der Pfarrer den Gang des Flures entlang zu einem angrenzenden Raum. Hier befand sich ein Kamin, sowie ein in rot gehaltener Teppich und ein provisorisch errichteter Altar: Blumenkränze und Kerzen schmückten diesen, ebenso wie ein Kruzifix. „Vorab möchte ich Ihnen noch sagen, dass ich stets erfreut bin, junge und frisch verliebte Paare zu trauen. Dabei akzeptiere ich auch ihre Religion, Rasse, Nationalität und sexuellen Neigungen.“ „Schön zu hören, Pater“, meinte Dean und grinste breit übers Gesicht. „Nun gut, dann fangen wir mal an“, meinte Oldmann. „Haben Sie eine bestimmte Musikrichtung, mit der die Zeremonie begleitet werden soll? Und möchten sie vielleicht in passende Kleidung schlüpfen? Ich habe nebenan einen kleinen Vorrat an Smokings und Brautkleidern.“ „Nein, danke“, winkte Dean freundlich ab, während er sich seinen Bruder in einem weißen Spitzenkleid vorstellte. Reizend, wie er selbst zugeben musste, aber jetzt war nicht der geeignete Zeitpunkt, um seinen Wünschen nachzukommen. Sie mussten schnell die Trauung hinter sich bringen und dann im Hotel einchecken, ehe der Morgen graute und das Wesen ungeschoren davon kam. „Es ist alles perfekt, so wie ich es mir immer vorgestellt habe. Immerhin habe ich den süßesten Mann abbekommen, den es wohl je geben wird“, schauspielerte Dean seine Rolle des Verliebten und sah dabei zu Sammy. Ein bisschen zu perfekt, wie Sam mit geröteten Wangen bemerkte, sich aber mit seiner Meinung zurückhielt. Zumal sein Hals sich mittlerweile ziemlich trocken anfühlte und er nicht glaubte, irgendetwas zu sagen. Immerhin stand er auf dem geweihten Boden einer Kirche und war kurz davor, seinen Bruder zu heiraten. Natürlich nur wegen dem Job, wie sich Sam vorhielt, dennoch hatte es für den Jüngeren eine beklemmende Wirkung. „Also meinetwegen können Sie ruhig anfangen“, meinte Dean noch einmal. Oldmann nickte zustimmend, ehe er seine Hand hob, als wolle er einen Eid schwören. Seine Augen waren fest auf das ungleiche Paar vor sich gerichtet, als er sprach: „Wir haben uns heute hier versammelt, um diese jungen Menschen zusammenzuführen. Dean und Sam, die den Bund der Ehe eingehen wollen.“ Hier räusperte sich der Pfarrer und nahm seine Hand runter. Dann wandte er sich an den älteren Winchester und wies ihn an: „Nun legen Sie ihr Treuegelöbnis ab, Dean.“ „Ähm, ja“, meinte der Angesprochene grinsend. Ihn erfreute die Tatsache, bald ein verheirateter Mann zu sein, mit all seinen ehelichen Pflichten. Natürlich würde die Ehe mit seinem Bruder nur einen bestimmten Zeitraum umfassen und wahrscheinlich auch anders ausfallen, als andere Lebensgemeinschaften verlaufen… da wäre unter anderem die Sache, dass sie ständig unterwegs waren und Jagd auf Dämonen machten... dennoch schwor sich Dean, jeden Moment ihrer gemeinsamen Beziehung zu genießen. Ebenso würde er jedes seiner nachfolgenden Worte ernst aussprechen, da er nicht noch einmal diese Gelegenheit bekäme, seinem Bruder offen von seinen Gefühlen zu erzählen. „Sam“, fing Dean an und sah zu seinem Bruder. Grüne Augen trafen auf braune und ein warmes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Ich habe mir geschworen, stets an deiner Seite zu bleiben, um dich mit meinem Leben beschützen zu können. Um das sanftmütige Lächeln in deinem Gesicht zu erhalten, ebenso wie deinen treuherzigen Hundeblick, der einen vollkommen den Atem nimmt. Du bist alles, was mir in dieser Welt noch geblieben ist und ich möchte noch so vieles mit dir erleben und bei dir sein, weshalb ich schwöre, dich zu lieben, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod uns scheidet.“ Innerlich hoffte Dean, dass dieser Tag nie kommen würde, da er seinen Bruder nicht allein zurücklassen wollte. „Sehr schön“, sprach Oldmann zufrieden und wandte sich dann an den jüngeren Winchester. „Sam, jetzt sind Sie an der Reihe.“ „J-ja“, stammelte Sam peinlich berührt. Wenn er nicht Deans Hang zu trockenem Humor und sein schauspielerisches Talent kannte, hätte er beinahe geglaubt, dass dieser es ernst meinte. Was wohl der Grund war, wieso sein Herz so unnatürlich schnell schlug und er nur schwer seinen Kopf aufrecht halten konnte. Denn so gerne er sich von dem intensiven Blick seines Bruders abgewandt hätte, so wurde er dennoch von diesem regelrecht verschlungen, dass es ihm gar nicht gelang, seinen Kopf abzuwenden. Um nicht weiter apathisch in der Gegend zu stehen, benetzte Sam kurz seine trockenen Lippen mit seiner Zunge, ehe er versuchte mit fester Stimme zu sprechen: „Dean, ich… ich habe stets zu dir aufgesehen und bewundere dich heute noch, für deine Stärke und deinen Mut, der dich immer wieder vorantreibt, weiterzukämpfen.“ Immer tiefer versank Sam in den grünen Smaragden seines Bruders, während sich seine Wangen um eine Nuance dunkler verfärbten. „An deiner Seite habe ich sowohl die Schlechten, als auch die Schönen Seiten des Lebens kennen gelernt.“ Die Erfahrungen mit dem mörderischen Clown oder gar Deans Leben, welches nah am Abgrund gestanden hatte… ehe er durch Johns selbstlosen Einsatz sich zu opfern, wieder aufwachte… zählten eher zu den unguten Erinnerungen. Dahingegen waren die schönen Seiten des Lebens die Zeit, die er an Deans Seite verbrachte. Sei es im Auto oder im Hotelzimmer, während sie sich einander neckten. Und dann die wertvollen Momente, wenn Dean ihn während einer Mission in seine Arme schloss und ihn nah an sich presste, weil er selbst mal wieder knapp dem Tod entronnen war. In jenen Situationen fühlte Sam weniger den Schmerz, als die aufkommende Wärme in sich, ausgelöst von seinem Bruder. Selbst jetzt war es einfach schön bei dem anderen zu stehen und ihn direkt ansehen zu können. Etwas, was er nicht missen wollte und… „… und ich möchte auch weiterhin bei dir bleiben, dich lieben und ehren, bis das der Tod uns scheidet“, beendete Sam seinen Schwur. Der Pfarrer war sehr zufrieden mit dem Verlauf der Zeremonie, weshalb er selenruhig fortfuhr: „Jeder von euch hat sein Ehe Gelöbnis abgegeben, dann dürfen sie jetzt ihre Ringe austauschen.“ „Äh, richtig“, murmelte Sam und hätte sich am liebsten mit der Hand gegen seinen Kopf geschlagen. Wie konnte man nur kopflos in den Hafen der Scheinehe einfahren, ohne die passenden Requisiten mitzuhaben? Doch bevor Sam sich weitere Vorwürfe machen konnte, holte Dean in aller Selenruhe etwas aus seiner hinteren Hosentasche. Neugierig und ungläubig zugleich, besah Sam sich das kleine Etui, das in der Hand des anderen lag. Und als der Deckel aufklappte und zwei identisch aussehende Silberringe zu sehen waren… sie waren leicht geschwungen, mit einem geschnörkelten Rosenmuster… blieb Sam tatsächlich der Mund offen stehen. Ihm schossen Fragen durch den Kopf, wie: Woher hatte Dean diese Ringe?... Wie lange trug er sie bereits bei sich?... Für welche Frau waren sie eigentlich bestimmt gewesen? Amüsiert beobachtete Dean das süße Verhalten seines jüngeren Bruders. Wie lange hatte er darauf gewartet, ihm dieses Geschenk machen zu können? Zu lange, wie sich Dean eingestehen musste. Aber heute war endlich der Tag gekommen und er genoss diesen Augenblick mehr, als er es sich je hätte träumen lassen. Auch wenn es ihn viel Überwindung gekostet hatte, damals in das Juweliergeschäft zu gehen und nach Eheringen zu fragen. Der Verkäufer hatte ständig dieses unverschämend breite Grinsen im Gesicht gehabt, während er Dean die verschiedensten Modelle von Ringen präsentiert hatte. „Wie ist sie so?“ hatte er von Dean wissen wollen. Er hatte mit einem genervten Augenverdrehen geantwortet: „Sie ist groß, gut gebaut und recht kräftig. Im Gegensatz zu mir, hat sie länger die Schulbank gedrückt, um zu studieren. Sie setzt gerne ihren süßen, bräunlichen Sturkopf durch oder setzt im schlimmsten Fall ihren Hundeblick auf, weshalb ich nicht nein sagen kann. Und auch wenn sie die größte Nervensäge auf der Welt ist, einen Hang dazu hat, sich in Schwierigkeiten zu bringen und gern alles kontrollieren will, möchte ich sie dennoch heiraten.“ Interessiert hatte ihm der Verkäufer zugehört und gewartet, bis Dean sich etwas ausgesucht hatte. Er bezahlte sofort und in cash, was den Mann hinter dem Tresen sehr zufrieden stellte. Ebenso wie Dean, der in einer euphorischen Stimmung war. Mit einem breiten Grinsen bedankte er sich bei dem anderen Mann und verließ mit folgenden Worten den Laden: „Ach übrigens, meine große Liebe heißt Sammy und er ist wirklich heiß.“ Dean konnte bei dieser Erinnerung selbst jetzt noch lachen. Den verdutzten Gesichtsausdruck des Verkäufers war es wert gewesen und zudem hatte er keine Hemmungen damit, offen zuzugeben, dass er seinen Bruder liebte. Was nur natürlich war, da er seit dessen Geburt schon auf ihn fixiert war. Und nun… nachdem sie all jene Menschen verloren hatten, die ihnen etwas bedeuteten… war ihm einzig Sammy geblieben. Kein Wunder dass er seit Dads Tod noch besser auf den Jüngeren aufpasste und ihm kaum noch von der Seite wich. Oldmann wies die beiden Winchesters an, wie sie die Ringe zu tauschen hatten und dass sie jeweils dabei sagen mussten: Ich will. Zwei Worte, um den heiligen Bund für immer zu besiegeln. Ein Geständnis dass Sam wieder verlegen machte, während er mit leicht nervösem Herzschlag, seinem Gegenüber den Ring ansteckte. Was ihn dann doch recht überraschte, war, dass die Größe dieses Schmuckstückes ihm selbst perfekt passte. Denn ohne große Mühe oder ihm wehzutun, schob Dean nun seinerseits den Ring auf seinen Finger. „Sie dürfen sich Mann jetzt küssen“, wies Oldmann die Getrauten an und wartete geduldig auf das kommende Szenario. Währenddessen stand Sam etwas unsicher vor seinem Bruder und wusste nicht, ob er der Anweisung des Pfarrers nachkommen… und damit eine seiner heimlichen Sehnsüchte erfüllen sollte… oder ob er es lieber vergessen sollte. Andererseits war das ein Bestandteil der Hochzeitszeremonie, weshalb es nur ein natürlicher Schritt wäre, sich zu küssen. Ein Gedanke der Sam gefiel und gleichzeitig angst machte. Der Braunschopf bemerkte die Unsicherheit von seinem kleinen Bruder und meinte aufmunternd: „Na komm her, Sammy.“ Da dieser nicht von sich aus den ersten Schritt tat und ihn etwas hilflos anstarrte, während sein süßes Köpfchen nachzudenken schien, machte Dean selbst den ersten Schritt. „Er ist unglaublich schüchtern, wissen Sie“, meinte Dean mit einem spöttischen Grinsen an den Pfarrer gewandt, ehe er sich wieder zu seinem Bruder umdrehte und ihn in seine Arme zog. Mit einem leidenschaftlichen Kuss, besiegelte er somit ihre Ehe, als er sich an Sammys Lippen festsaugte. Besagte Person war erst etwas überrumpelt, als sich der fremde und raue Mund, auf seinen legte… welcher leicht nach Tabak und Bier schmeckte… und ihn drängend küsste. Dean hatte es anscheinend eilig, diesen Teil hinter sich zu bringen, überlegte Sam wehmütig. Wie gern hätte er ihren ersten, gemeinsamen Kuss genossen. So aber musste er zulassen, dass sich sein Bruder wieder von ihm entfernte, einen Arm um seine Schulter legte und sich nah an ihn presste. „Danke Pater“, meinte Dean grinsend. Dann wurde er geschäftsmäßig ernst, als er bereits eine Hand zu seinem Portmonee gleiten ließ, während sein anderer Arm weiterhin auf Sams Schulter ruhte. „Ach übrigens, wir haben uns noch gar nicht geeinigt, wie viel wir ihnen schulden.“ „Nichts“, meinte Oldmann lächelnd. „Sehen sie es einfach als mein Hochzeitsgeschenk an. Dann wünsche ich Ihnen noch eine gute Fahrt und alles Gute für die Zukunft.“ „Vielen Dank“, erwiderten Dean und Sam höflich, ehe sie sich vom Priester verabschiedeten. „Netter Mann“, fand Dean, während sie auf direktem Weg zum Hotel gingen. Es befand sich nur zwei Querstraßen weiter, ein leuchtend rotes Reklameschild prangte von draußen, weshalb es nicht zu übersehen war. „Das klappt doch niemals“, nuschelte Sam leichthin, während er sich von seinem Ehemann direkt zum Hotel geleiten ließ. Derweil hatte sich Deans Hand zu seiner Hüfte umverlegt. Die fragenden und leicht skeptischen Blicke der abendlichen Passanten, störte Dean weit weniger, als bei seiner süßen und frisch angetrauten Ehefrau. Das Sammy in ihrer Beziehung den weiblichen Part übernahm, war für ihn genauso klar, wie die Tatsache, dass die meisten Dämonen mit Steinsalz zu besiegen waren. Und das sie direkt auf ein Motel zusteuerten, ließ den älteren Winchester glücklich Lächeln. Es bestand immerhin die Möglichkeit… nun viel eher das Wunschdenken… eine gemeinsame Hochzeitsnacht zu erleben. Selbst wenn es bedeuten würde, dass sie nah beieinander gekuschelt sich ein Bett teilen würden. Dieser Akt der Zuneigung würde ihm von seinem Bruder schon reichen. Dies und ein weiter Kuss, wie sich Dean grinsend überlegte. Auf Sams Frage hin, antwortete er schlicht: „Überlass das mal mir und meinem unwiderstehlichem Charme.“ „Na wenn du meinst“, brummelte Sam weniger optimistisch, sagte ansonsten nichts weiter dazu. Stattdessen kroch langsam ein dicker Klos in seinem Hals und ließ ihn schwerer atmen. Es hatte erst angefangen, als Dean ihn geküsst hatte, aber es wurde mit jeder Minute schlimmer. Besonders da er die starken Hände des anderen Winchester auf seiner Hüfte spüren konnte und wie er sie in Flammen hüllte. Im Hotel selbst, wurden sie freundlich empfangen. Eine junge Frau… mit langem, schwarzen Haar und tiefblauen Augen… begrüßte ihre beiden Gäste: „Guten Abend, die Herren. Möchten Sie ein Hotelzimmer mieten?“ „Genau das haben wir vor, Marie“, pflichtete Dean ihr zu. Ein kurzer Blick auf ihr Namensschild hatte gereicht, um sie als Marie Fischer zu identifizieren. „Gut, da hätten wir ein Zimmer mit Einzelbetten frei oder auch eines mit einem Doppelbett.“ „Doppelbett hört sich gut an“, verlangte Dean grinsend und konnte es sich nicht nehmen lassen, die Hand seines kleinen Bruders zu nehmen. Einen verführerischen Blick zu ihm zu werfen… wobei Sammy nur noch mit hochrotem Kopf auf einen interessanten Punkt vom Tresen blickte und hoffte nicht direkt angesprochen zu werden, dafür war es ihm bisher einfach zu peinlich… ehe er sich wieder der Frau zuwandte. „Wissen Sie, wir sind frisch vermählt und suchen sozusagen eine passende Unterkunft für heute Nacht.“ „Oh, verstehe. Da hätten wir ein passendes Zimmer für Sie“, erwiderte Marie grinsend. Sie drehte sich kurz um und holte dann einen Schlüssel, welchen sie über den Tresen zu Dean schob. „Sie haben Glück, es ist noch nicht belegt.“ „Schön zu hören, nicht wahr Schatz?“ meinte Dean euphorisch und sah süffisant zu dem Jüngeren. „Mhm“, brummelte Sam und vermied jeglichen Augenkontakt. Es fiel ihm von mal zu mal schwerer, seine Gefühle für Dean zu verstecken. Im Gegensatz zu seinem Bruder konnte er diese nicht einfach überspielen, sondern zeigte sie peinlicherweise offen wie ein Buch. „Er ist unheimlich schüchtern“, fügte Dean erklärend an und legte das Geld im Austausch für den Schlüssel auf den Tisch. Dann verabschiedete er sich höflich von Marie, ehe seine gesamte Aufmerksamkeit wieder seinem Bruder galt. Gemeinsam betraten sie ihr gemietetes Zimmer… jene verfluchte Suite, in denen fast jährlich eine frisch verheiratete Ehefrau verschwandt… und verschlossen hinter sich die Tür. Sie wollten nicht gestört werden und nahmen sich stattdessen die Zeit, die Tür- und Fensterbereiche mit Salz zu versiegeln. Ihre grüne Jagdtasche hatten sie bereits geholt und vor dem Bett abgestellt. „So, dass war dann wohl alles“, meinte Dean, mit einem zufriedenem Nicken und gesellte sich wieder zu seinem Bruder, der mittlerweile auf dem Bett saß. „Ja, abgesichert ist das Zimmer und die Waffen haben wir direkt unter den Kopfkissen gelegt. Aber Dean, glaubst du wirklich, dass diese Farce klappen wird?“ wollte Sam zweifelnd wissen. „Was ist, wenn es merkt, dass neben dir keine Frau liegt, sondern bloß ein schmächtiger junger Mann?“ „Also zuerst einmal, bist du perfekt wie du bist… und wenn ich das mal sagen darf, du hast ausgezeichnete Muskeln von der ständigen Jagd bekommen. Dein Bizeps um deine Oberarme und deinem Bauchbereich ist wesentlich härter geworden“, stellte Dean fest und ließ ausgiebig seinen Blick über den Körper des anderen fahren. Dabei kamen Bilder in ihm hoch, Szenarien in denen er seinen Bruder… einzig mit einem Handtuch um seiner Hüfte gewickelt… gesehen hatte, wenn dieser aus der Dusche kam. Das war auch der Grund, weshalb er meist nach Sammy die Dusche benutzte. So konnte er sich erst einmal kalt abduschen und seine aufkommende Erregung lindern. Wenn er nicht sogar mit unterdrückten Stöhnlauten… indem er sich auf seine Unterlippe verbiss… sich selbst zum Höhepunkt trieb. Was meistens einmal in der Woche der Fall war, da er durch die ständige Nähe seines Bruders regelrecht aufgeheizt war. Okay, anderes Thema, dachte Dean entschlossen, da er ein nicht unbekanntes Druckgefühl in seiner Hose spürte. Im Gegensatz zu seinem süßen und unschuldigen Bruder, schaffte er es nicht, sich zu beherrschen. Da halfen ihm die Gedanken zu Sammy und dessen unglaubliche Nähe… zumal der ältere Winchester zufrieden feststellte, wie gut sein Gegenüber roch… nicht wirklich sehr. Also Gedanken ablenken, weshalb er sich auf ihre Mission konzentrierte, weshalb er räuspernd fortfuhr: „Und außerdem wird es nicht einmal die Zeit haben, um genau nachzusehen. Wir befördern ihn kurz vorher mit Steinsalzgeschossen ins Jenseits und Fall erledigt. Also mach dir keine Gedanken.“ Gern hätte Dean seinen eigenen Worten vertraut, doch er musste zugeben, dass er Zweifel hatte. Was wohl daran lag, dass sie zum ersten Mal blind arbeiteten, ohne sich groß auf etwas vorbereiten zu können. Obwohl… „… eine Sache gäbe es da schon“, beendete Dean murmelnd seine Gedanken. „Und die wäre?“ fragte Sam, der die paar Wortfetzen dennoch gehört hatte. „Ganz einfach, wir müssen immerhin wie ein vermähltes Pärchen wirken. Und da es unsere erste gemeinsame Nacht ist, gibt es nur eine Sache, dir wir jetzt tun können“, lehnte sich Dean etwas gewagt aus dem Fenster. Er hoffte, dass der Jüngere nicht beleidigt auf ihn wäre oder schmollen würde. Obwohl selbst diese Geste bei seinem Bruder etwas Niedliches und gar Anziehendes an sich hatte, was wohl der Grund war, weshalb er diesen immer wieder so gerne neckte. „Du meinst, hemmungslos Sex haben?“ fragte Sam skeptisch nach und zog eine Augenbraue hoch. Auch wenn ihm dieser Vorschlag nicht unangenehm war, so war er sich nicht gerade sicher, ob Dean es auch ernst war. Vor allem, wie weit er für einen Auftrag bereit wäre, zu gehen. „Keine schlechte Idee…“, überlegte Dean, ehe er kopfschüttelnd fortfuhr, „… aber nein, daran habe ich nicht gedacht. Ich glaube nur, wir sollten nackt im selben Bett schlafen, damit der Anschein gewahrt bleibt, wir hätten was Bestimmtes getan.“ Dabei wippte Dean mit einer seiner Augenbraue, um seinem Bruder zu signalisieren, was er darunter verstand. „Es reicht genauso gut, wenn wir unsere Unterhosen anhaben“, erwiderte Sam mit vor Scham geröteten Wangen. „Jerk.“ „Bitch“, erwiderte Dean grinsend und gab dann schließlich nach. „Okay, dann lass uns mal fertig machen, Dude und schlafen gehen. „ Dabei ließ es sich der ältere Winchester nicht nehmen, etwas Zweideutiges in seiner Stimme mitschwingen zu lassen. Woraufhin sich Sammy von ihm wegdrehte, als er begann sich auszuziehen. Über den kleinen Erfolg, seinen süßen Bruder geneckt zu haben, befreite sich Dean von seiner Lederjacke und tat es dem Jüngeren gleich, seine Sachen ungeniert auf den Boden gleiten zu lassen. Etwas verunsichert legte sich Sam dann zuerst ins Bett, während Dean ihm mit einem vorfreudigen Lächeln folgte. Im Gegensatz zu den vorherigen Unterkünften… wo es zwei Betten gab… gab es heute nacht keine große Distanz mehr zwischen ihnen. Etwas unsicher und unbeholfen näherte sich Sam seinem Bruder, während dieser ihn freudig erwartete. „Sammy“, flüsterte Dean rau und kuschelte sich sofort an den Jüngeren, als dieser bei ihm war. So gefiel es ihm, seinen süßen Bruder fest in seinen Armen zu halten. Und ihn machte die Tatsache glücklich, dass sich Sam mit einem zufriedenen Seufzer auf ihn einließ. Auf das Spiel der Ehe, welches sie solange aufrechterhalten mussten, bis die Mission erfüllt war. „Und denk dran Dean, wir dürfen nicht einschlafen“, sprach Sam zu ihm. Kurz darauf gähnte er und hatte mit sich zu kämpfen die Augen offen zu halten. Der Tag war anstrengender gewesen, als er es erst geglaubt hätte. Jetzt in einem weichen Bett und in der beschützenden Umarmung seines Bruders zu liegen, löste in ihm eine tiefe Geborgenheit aus. Wodurch sich seine aufkommende Müdigkeit verstärkte. „Das gleiche gilt für dich auch, Schatz“, wisperte ihm Dean zu. Im Gegensatz zu der kleinen Nervensäge neben sich, blieb er wach. Gebannt betrachtete er den Jüngeren dabei, wie er langsam einschlief und sich in seinen Armen entspannte. Murmelnde Worte verließen Sammys Mund, die Dean nicht verstand. Dafür spürte er dessen warmen Atem, welcher gegen seine Brust ausgestoßen wurde. Genau jene Stelle, wo sein Herz schneller zu rasen begann und die Haut zu kribbeln anfing. Und statt sich von seinem verführerischen Bruder zu lösen und die aufkommende Hitze dadurch zu lindern, zog Dean diesen nur noch näher an sich. Dabei behielt er stets das Zimmer im Auge und wartete auf eine Veränderung. Dass endlich etwas passieren und sich der Mistkerl zeigen würde, um mit ihm zu kämpfen. Um nicht untätig im Bett zu liegen, wo Dean es mit jeder verstrichenen Minute schwerer fiel, die eigenen Augen offen zu halten. Allerdings erschlaffte sein Kampfgeist nach zweistündiger Wache, als sein Körper die ersehnte Ruhe forderte und ihn ebenfalls ins Traumland schickte. Das Erste was Dean wahrnahm, als er wieder wach wurde, waren die grellen Sonnenstrahlen, die das Zimmer erhellten. Wenige Sekunden darauf wurde ihm aber noch etwas anderes bewusst, was ihm ganz und gar nicht behagte. Und zwar, dass er alleine im Bett lag. Die angenehme Wärme von seinem süßen Bruder war verschwunden, was ihn augenblicklich munter werden ließ. „Sam?“ rief Dean setzte sich abrupt im Bett auf. Hektisch schlug er die Decke beiseite, ehe er unruhig die Zimmer durchsuchte. Was ziemlich schnell ging, da es bloß zwei Räume gab… den Schlafbereich und das Badezimmer… ehe er zum Schluss feststellen musste, dass sein süßer und angetrauter Bruder wie vom Erdboden verschwunden blieb. „Mist! So eine verdammte Scheiße!“ schimpfte Dean und schlug mit seiner zur Faust geballten Hand auf die nächstbeste Wand ein. Mit wildem Blick und einem hilflosem Schrei, rief er: „Sammy!!!“ TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)