Weihnachten zu zweit von Misaki ([Kai X Rei] 24.12) ================================================================================ Kapitel 1: Mein Weihnachtswunsch -------------------------------- Weihnachten zu zweit! Mit verheulten Augen stehe ich an dem riesigen, mit Lichterketten und Weihnachtskugeln beschmückten Weihnachtsbaum, der in der Einkaufspassage der tokyoter Innenstadt steht. Es ist kalt... Sehr kalt, doch es interessiert mich gerade nicht, durch die Kälte sieht man meinen schweren Atem der gerade auf mir lastet in kleinen und größeren weißen Wolken aus meinen Mund herrausteigen und sich auflösen. Die Menschen um mich herum höre und sehe ich nicht mehr. Ich blende alles was mich gerade umgibt aus, sogar die kleinen feinen Schneeflocken dich sich rings um mich herum vom Himmel hinab fallen... Schnee? Du liebst den Schnee... oder mochtest ihn mehr als manche andere Personen, hattest du mir mal in einer dieser Nächte erzählt, in der wir beide nebeneinander im Bett lagen und redeten. Ich war immer froh darüber, wenn du nicht sofort eingeschlafen warst und dich mit mir unterhieltest wobei man aus den anliegenden Zimmern das Schnarchen unserer anderen beiden Teamkameraden man hören konnte. Du hasstest dieses Geräusch, das dich immer wach hielt. Dass gerade du von so einen kleinen Geräusch nicht schlafen konntest überraschte mich sehr... Du hattest immer einen festen Schlaf wenn du diesen mal gefunden hattest. Warum ich das wusste? Ich beobachtete dich gerne... und das wusstest du nicht, es tut mir Leid. Doch mich machten diese Momente immer so glücklich, obwohl du immer an die weiße Decke der unzähligen Hotelzimmer sahst, warst du friedlich mit mir am Reden als wären wir sehr gute Freunde. Und du zähltest nicht viele zu deinen >Freunden<, und dass ich zu ihnen gehörte freute mich. Dass dein Jugendfreund nicht bei dir ist, machte dir oft zu schaffen, du schienst damals in ihn verliebt gewesen zu sein, so redest du über ihn... über Yuriy. Dieses gemeinen, hinterhältigen und fiesen Russen den ich von Anfang an nicht leiden konnte. Und ich hasste es schon fast wenn du wieder und immer wieder diesen Namen über deine sanften Lippen herüber gebracht hattest. Du hast dieses Namen... Yuriys Namen so... wei kann man das beschreiben? Liebevoll... vermissend ausgesprochen, dass es jedes Mal in meinen Herzen geschmerzt hatte. Und dennoch hörte ich dir stumm zu, gab nur ab und an einen kleinen aufbauenden Kommentar von mir, sodass du mich etwas dankend ansahst. Ich liebe deine Augen... und das hatte ich sogar schon mal erwähnt gehabt. Zwar nicht direkt so... aber meine Anmerkung dazu, dass sie wunderschön seien brachte dich zum stutzen. Du hattest mich verwundert angesehen, hattest gar nicht mit solchen Worten von mir gerechnet... Das sah man dir an. Und ich? Ich wurde durch den Blick unsicher und lachte und meinte es sei nur ein Scherz gewesen... Wie ich es hasste, dir nicht die Wahrheit zu sagen über meine Gefühle... Und nun? Nun sehe ich dich da stehen, mit ihm.... Mit ihm, nicht mehr als zehn Meter entfernt... Er lächelt dich an und du? Du lächelst... Noch nicht mal mir hattest du dein Lächeln gezeigt, aber vor ihm scheint dies kein Problem zu sein. Und dass du mich und unsere Verabredung an diesen Tag vergessen zu haben scheintest, weil er nun hier war, war dir sichtlich egal. Ich weine nur schmerzvolle Tränen... Seit wann bin ich so schwach geworden? Ich war doch ein ziemlich starker Kerl, der sich nicht zu leicht aus der Ruhe bringen ließ. Es fing sicher zu der Zeit an, als ich merkte das ich mich in dich verliebt hatte.... Es war nicht Liebe auf den ersten Blick. An so was glaubte ich nicht.... oder besser gesagt mir ist so was noch nie passiert, dass ich mich sofort in jemanden verliebt habe. Und wenn ich mal verliebt war hielt es nicht lange an, da ich mit anderen Dingen beschäftigt war die mir viel wichtiger waren als mit jemandem zusammen zu sein. Denn damals war meine einzige Liebe das Bladen, mit allem drum und dran. Selbst du warst mir nicht so wichtig, es kam nach und nach... Du warst mir am Anfang sehr unsympatisch, bei wem warst du das nicht? Doch... du kümmertest dich um uns.. um mich, ich war immer überrascht von dir, dass du mit mir über Dinge reden konntest die mich beschäftigten, und selbst wenn wir draußen mitten im Regen in der tiefsten Nacht standen. Du brachtest mich auf den Boden der Tatschen hinunter, ohne wenn und ohne aber... gegen deine Sätze die so ernst und dennoch so wahr waren hatte ich nichts auszusetzen. Ich hörte dir zu und nahm deinen Rat zum Herzen. Vielleicht waren immer diese Momente das Ausschlaggebene, dass ich langsam aber sicher mich zu dir hingezogen gefühlt habe. Ich begann jede deiner kleinsten Berührungen und auch deine Stimme intensiver wahrzunehmen und als etwas Wertvolles zu sehen. Doch habe ich nie krankhaft nach diesen Berührungen gesucht bei dir und sie dazu führen lassen auch nicht. Du solltest ja nichts mitbekommen von meinen langsam für dich aufkeimenden Gefühlen. Ich ertappte mich selber dabei.... Wir waren Mal wieder in einen der Hotels und saßen an einen Strand um uns mal von den stressigen Training auszuruhen. Es kam nicht oft vor, dass wir mal einen freien Tag erleben durften, du powertest uns immer wieder aus... Doch diesmal ließt du uns in Frieden das Tun, was wir wollten. Du lagst auf einer der vielen Liegen, dabei warst du in deinen ganz normalen Klamotten, regelrecht ein anderes Shirt hattest du an, aber selbst hier mitten in der Sonne hattest du deinen Schal um. War dir da nicht heiß darunter? Doch wie du es mir mal erzählt hattest war dieser weiße weiche Schal ein Geschenk von einen alten Freund gewesen. Und deshalb behütetest du ihn wie einen wertvollen Schatz. Ich selber saß auf einem Handtuch neben dir ein paar Meter entfernt. Ich bräunte mich sozusagen, obwohl ich das nicht so nötigt hatte, da ich eh schon eine etwas dunklere Hautfarbe hatte. Du selber warst sehr blass, typisch Russe... Ich beobachtete dich, denn du warst am Lesen, viele Kinder und Jugendliche in diesem Alter wären schockiert gewesen wie man bei so einem tollen Wetter am Strand nur lesen konnte. Doch das war nur wieder typisch du.... Ich musterte dich von oben bis unten, du hattest eine Sonnenbrille auf, damit die Sonne dich nicht blendete bei den weißgelben Seiten deines Buches. Du last irgendeine Geschichte, genau was konnte ich nicht sagen, denn das Buch war auf Russisch, deiner Mittersprache. Deine Mimik veränderte sich nicht einmal... Wie lange hatte ich dich beobachtet? Ziemlich lange musste es gewesen sein... bin ich vielleicht doch krank? Deine Haare schillerten in der Sonne in ihrer ganzen silbergrauen Pracht... Ich wünschte mir in diesen Moment keine schwarzen Haare zu haben, denn unter diesen kochte mein Kopf fast, sodass ich fast einen Hitzschlag bekam. Und tatsächlich wurde mir nach einiger Zeit schwarz vor Augen bis ich ganz meine Sinne verlor. Erst als ich meine Augen langsam öffnete wurde mir klar was passiert war, Ray du musst dich in den Schatten beim nächsten Mal legen, schwarze Haare + Sonne = nichts Gutes... Ich lag auf meinen Bett, und die Bettdecke unter mir war wie die gesamte Luft im Raum angenhem und wohltuend kühl. Ich hörte wie die Tür von dem anliegenden Badezimmer aufging und Schritte auf mich zukamen, „Ray, du musst aufpassen, sonst können wir uns bald einen Neuen ins Team holen wenn du dich verbrutzeln musst!“. Es war deine Stimme, ich hob meinen Kopf etwas an und sah dich, wie du auf einem Stuhl neben mir vor dem Bett sahst und ein Tuch aus einer Schale nahmanst und auswringst. Du legtest es, nachdem du mir meine Strähnen aus der Stirn wegstrichst auf die Stirn. Ganz ehrlich? Deine kalte Hand wäre mir gerade viel lieber gewesen als dieses feuchte Etwas. Doch natürlich sagte ich das nicht, aus meinen Mund kam nur ein leieses und erschöpftes, „Danke, ich werde beim nächsten Mal aufpassen!“. Ob du an meine Worte glaubtest und sie ernst nahmst wusste ich nicht, mir war ziemlich heiß noch und ich war müde, doch ich wollte keine einzige Sekunde in deiner Anwesenheit verpassen. Zu wenige dieser Momente, dieser gemeinsamen Zeit konnte ich mit dir teilen wo wir mal alleine waren. Doch du schienst anderer Meinung zu sein und richtetest dich wieder auf um zu gehen, wie sehr schrieen aus mir die Worte, dass du nicht gehen sollst, bei mir bleiben und einfach nur da sein... Bei mir, auch wenn wir uns nichts zu sagen haben. Schon fasst panisch sah ich dich an, als du mir den Rücken kehrtest... Und schließlich erhob ich mich, sodass ich nach deiner Hand griff... Und erst in diesen Moment wurde mir klar was ich da getan hatte. Spinne ich? Bin ich verrückt? Lebensmüde? Die Fragen konnte man alle mit einen klaren >Ja< beantworten, etwas unsicher sah ich dich an da du durch diese Handlung meinerseits zum stehen kamst. Was dachtest du jetzt gerade? Das ich ein kleiner Junge wäre der Angst hatte alleine zu sein? Bitte sag doch was... Langsam lockerte ich damals meinen Hand, „Entschuldige“. Mehr bekam ich wieder nicht heraus, noch immer war ich ziemlich kaputt. Dann drehtest du dich um und sahst mich an, wie muss ich wohl ausgesehen haben? Anderes Thema, sah es gerade so aus als ob du lachen wolltest? Du verkniffst nählich es loszulachen. Schließlich, nachdem du einmal tief Luft geholt hattest sprachst du zu mir, „Ich wollte nur die Tür zu machen!“. Autsch.... Ich bin so ein Idiot... Kannte ich dich doch noch nicht so gut, dass ich deine Handlungen deuten konnte? Ich schob es auf meinen jetzigen Zustand, dass ich auf einmal feuerrot im Gesicht anlief. Du hingegen beachtetest mich nicht und schlosst die Tür. Wolltest du mit mir alleine sein? Bestimmt nicht, dennoch kamst du wieder und setztest dich wieder auf den Stuhl hin, ich hoffte du fragtest nicht warum ich nach deiner Hand gegriffen hatte. „Schlaf etwas!“, sagtest du zu mir, wobei du das Tuch von meiner Stirn nahmst und es wieder nass machtest. Ich sah dich nocheinmal an um sicher zu stellen, dass du da warst und doch keine Fata Morgana wegen meines Hitzeanfalls. „Ok.... Danke!“, und schon versank ich in Schlaf, ich fühlte mich wohl und geborgen weil ich wusste das du bei mir am Bett sahst und über mich wachtest. Und das war erst der Anfang, ich schätzte immer mehr deine Worte, deinen Anwesenheit. In mir fühlte es sich an wie in einer Achterbahn mit mindestens tausend Loopings, so sehr wühlte es in mir rum, wenn ich dich nur sah... Mir wurde warm ums Herz, und immer dabei bedacht, dass ich dir keine Schande in unseren Team machte.... dennoch machte ich auch immer wieder kleine Fehler. Ich hasste diese strafende Blicke von dir, sie fühlten sich wie millionen kleine Nadelstiche in meinen Herz an, das so sehr für dich empfand. Sicher konnte niemand außer mir so etwas für dich fühlen und auch nachvollziehen können wie ich das tat. Dich zu lieben, dich als arroganten, kühlen, griesgrämigen Menschen, der alle anderen Menschen nicht zu nahe kommt. Und ich? Ich schwärtme in meinen Innersten herum, wie toll du doch bist. Dass du in Wirklichkeit auch anders sein konntest, halte ich ganz fest... man merkte es wenn man dich näher kennenlernte wie du bist. Ein Kerl, der zwar keine Nähe wollte, sich aber insgeheim diese Nähe wünschte und nicht alleine sein wollte. Für nichts auf der Welt, deswegen sind dir alle Freunde lieb die du um dich hast, auch wenn du es nicht zeigst, man spürt es einfach, das du für uns, für das Tema und auch für mich da bist, egal in welcher Hinsicht. Man kann sich auf dich verlassen, mit dir reden, und man weiß das man von dir nur ernste Antworten erwarten kann. Was ich noch so an dir liebe ist deine Ruhe und Gelassenheit egal in welcher Situation man sich befindet. Du bist immer ruhig und lässt eine noch zu schwierige unüberwundbare Situation an dir vorbeigehen. Und wenn du machmal so aus einen Fenster sahst, still und ruhig, verträumt hinaussahst wünschte ich in dich hinein sehen zu können. Oder einfach dich zu umarmen, dir zu zeigen das du nicht so alleine bist wie du dich bestimmt ab und an mal fühlst. Doch alleine warst du nicht.... Ich war für dich da... Was hättest du gesagt, wenn ich dir meine Liebe so einfach gestanden hätte? Hättest du mich missachtet? Mich fallen gelassen in jeder Hinsicht? Nur weil ich dich liebe? Meinen Teamchef? Einen Mann? Wäre das so schlimm gewesen? Würdest du mir so einfach mein Herz brechen und mir sagen, dass du für mich gar nichts empfindest? Alleine der Gedanke schmerzt schon daran... Ich schweige eher, als jemals diese Worte von dir zu hören, dass ich nichts weiter bin als ein guter Freund. Ich würde dann nur noch von dir weg sein wollen, doch irgendwann würde ich sicher zu dir zurück kommen.... Aber das was ich an aller wenigsten sehen möchte wäre dich mit einem anderen Mann, einen anderen Freund, ihn... Yuriy mit dir zu sehen. Denn dann wüsste ich, dass ich nie eine Chance habe, denn er... Yuriy, der rothaarige Russe ist deine Nummer Eins. Ich würde ihn nie übertreffen können, das was ihr damals miteinader erlebt hattet... Eure gesamte Kindheit hattet ihr zusammen verbracht gehabt.... gegen so was kann niemand ankommen. Egal wie viel Liebe ich zu dir aufbringen könnte... Und nun? Nun stehe ich noch immer da, unter dem großen Weihnachtsbaum der wundervoll geschmückt worden war von den Angestellten der Stadt. Und noch immer kommen die weißen, kleinen sowie großen Wolken aus meinen etwas geöffneten Mund. Der Schal, den ich trage verdeckt nur bis zum Kinn mein Gesicht, umrahmt von meinen schwarzen Haaren. Lagsam fange ich an zu frieren, obwohl ich diesen wundervollen Mantel trage, er hat eine bräunliche Farbe und bildet mit meinem orangenen Schal einen schönen Kontrast zu meinen dunklen Haaren und meinen hellen Augen. Doch das war alles nur nebensächlich, das einzig Wichtige im Moment bist gerade nur du... Was denkst du dir dabei mich hier zu versetzen, zu spät zu kommen, obwohl es deine Idee war, dass wir uns hier Treffen. Ich war so froh darrüber gewesen, mein Herz hüpfte vor Freunde.... mit was habe ich das verdient? Ich nutze die Chance, dass du mich treffen willst um dir dein Geschenk zu geben an dem ich seit Anfang Dezember saß. Ich hoffe es gefällt dir, ich habe sehr lange daran gesessen und habe nur dabei an dich gedacht gehabt... an meinen geliebten Russen. Ich komme mir vor, so wie ich hier stehe, umzingelt von diesen vielen Menschen, vor allem verliebte Paare, wie ein kleines Schulmädchen das ihr erstes Date hat. Ist das was wir hier haben ein Date? Um mir weiter Gedanken drum zu machen habe ich nicht, den langsam setze ich mich in Bewegung um nach dir zu suchen. Eine Stunde ist es nach der verabredeten Zeit her, und du bist noch immer nicht hier, mit einen etwas kräftigen Druck halte ich die Tüte, in der sich dein Geschenk befindet fest. Und dann.... dann sehe ich dich, einen schwarzen Mantel mit deinen weißen mindestens drei Meter langen Schal umwickelt... Erst gehe ich lächelnd auf dich zu, will nach dir rufen... „Kai....“ Stopp, das kann doch nicht sein? Ist das der für dem ich es halte? Neben dir steht Yuriy? Was macht dieser hier? Warum hier? Warum heute? Warum bei dir? Ich versteh es nicht, und es schmerzt, es schmerzt so sehr, dich so mit ihm zu sehen... An der Stelle wo ich stehen sollte stand ein anderer.... Ich bin so schwach.... Wegen dir... Wegen der Liebe dich ich zu dir empfinde. Langsam laufen mir heiße, salzige Tränen aus den Augen an meinen kühlen, leicht geröteten Wangen hinab. Ich weine.... Ich weine zum ersten mal wegen einem Menschen der mir an wichtigsten in meinen ganzen Leben ist. Und du? Du siehst mich nicht... Bin ich so unwichtig für dich? Du könntest mich direkt sehen, würdest du nur einmal deinen Kopf zur Seite schwenken. Aber nein.... Er ist wichtiger ... Nur ihn siehst du mit deinen wunderschönen Augen an... Langsam fange ich an zu Zittern, meine Hände lassen dennoch dein Geschenk nicht los, der Griff verstärkt sich nur. Ich schaue gen Boden.... Es hat angefangen zu schneien... Schnee... So rein... So weiß... So still und einsam... So wie du. Und ich beschmutze dieses Weiß mit meinen Tränen, die nun zum Boden tropfen. Und dann... dann siehst du mich? Bist still, siehst mich geschockt an, ich merke dies erst nachdem dich Yuriy auf Russisch fragte was los sei. Ich sehe auf, und du siehst mein verheultes Gesicht. Nun weißt du, dass ich wegen dem hier allem leide, du mir weh getan hast... Aber... Warum schaust du mich so an? Bist du erstaunt darüber, dass auch ich weinen kann? Du kannst dir sicher denken, was mit mir los ist, und das reicht mir... Ich renne weg, von dir... Meinen Geliebten? Nein... Es ist vorbei... Ich kann dir nie wieder unter die Augen treten. Ich höre Schritte hinter mir... Bist du das? Ruckartig werde ich festgehalten und werde umgedreht. Tatsächlich, du bist es... siehst mich fragend an, doch ich reiße mich los, „Lass mich.... los !“, sage ich und reiße mich los, wobei der Henkel der Tasche reißt. Doch mir ist dies egal, ich renne davon, durch den Schnee, durch den Großstadtdschungel der Stadt in Richtung des nächsten Parks. Und du? Du, Kai.... Was machst du nun? Du bleibst nur mit dem Schal in der Hand, den ich dir gestrickt habe mit deinen Initialen zurück, bei ihm... Yuriy. Als ich im Park ankomme, ist alles um mich herum mit einer weißen Schneedecke überzogen... Ich laufe über den frischgefallenen Schnee herüber, es knirscht unter mir.... Ich mag dieses Geräusch, doch nicht in meinem jetzigen Zustand. Ich hasse es... Ich hasse den Schnee um mich herum und vor allen hasse ich mich, wie ich so naiv sein konnte mich in dich zu verlieben. Es war von Anfang an sinnlos gewesen, und dennoch konnte ich nicht anders mich hineinzusteigern.... Ich war doch nicht so damals und doch bin ich zu dem geworden was ich nun bin. Ein siebzehnjähriger Junge, der in einem Park auf einem Stein des Brunnens sitzend weint. Und hier ist noch nicht mal meine Heimat... Aufeinmal fühlte ich mich sehr alleine, im Stich verlassen, verletzt.... Und auch meine Tränen versiegen nicht, im Gegenteil, sie laufen weiter hinunter und tropfen in den weißen Schnee hinein. „Rei?“, hörte ich meinen Namen hören, nur ganz schwach, und dennoch verständlich. Ich sah auf und sah dich, wie du langsam auf mich weinendes Kerlchen, das so alleine in dieser weißen Pracht saß zu. Wie wirk dieser Anblick auf dich? Nur der Mond beschien uns, der ab und an durch die Wolken Schien und die Gegend erhellte. Ich blinzele etwas, ich sehe fast nur noch verschwommen, meine Augen schmerzen vom Weinen und meine Stimme ist leise, in sich zusammen geschrumpft. In deiner Hand hältst du etwas... Es ist mein Geschenk an dich... Nun stehst du vor mir, du kniest dich hin und siehst mich mit deinen, in der Dunkelheit noch immer rubinroten, Augen an. Was soll ich sagen? Ich habe nichts zu sagen, dennoch siehst du mich so an als ob du darauf wartest, dass ich was sage. Du holst Luft und fängst an zu sprechen, „Rei... Ich... Es tut mir Leid“. Bitte was? Hast du dich entschuldigt? Nein, eher muss ich ich entschuldigen, und so spreche ich mit zittriger Stimme: „Nein, muss es nicht... Ich reagiere nur über... Natürlich ist er wichtiger als ich“. Geschockt siehst du mich an, ja ich weiß über deine Gefühle zu ihm bescheid, du hast oft genug zu mir gesagt wie sehr... wie viel er dir bedeutet. Du senkst kurz den Blick, „Du bist so ein Idiot, weißt du das? Hättest du mir mal richtig zugehört, ansatt mich nur anzustarren, hättest du gehört das er für mich nur wie ein großer Bruder ist Rei!“. Mit einer kurzen Handbewegung löst du den Schal von deinem Hals, sodass man deinen Hals sehen kann, du drückst ihn mir in die Hand, danach legst du meinen um und lächelst. Wieder kommen mir die Tränen, die aufgehört hatten zu fließen wieder hoch, doch bevor nur eine hinunter zum Boden kullert küsst du sie mir weg. Rot um die Wangen sah ich in dein Gesicht, das mir näher gekommen ist, deine Hände halten meinen Kopf fest, wobei meine auf deine Händen ruhten. Es brauchen keine Worte fallen, dennoch musse es raus, was ich seit so vielen Monaten in mir habe, es verborgen ließ, aus Angst du würdest nicht so empfinden. „Kai.... Ich liebe dich... “, nun war es über meine Lippen gegangen, und es fühlt sich erleichtert an, es fällt mir ein Stein vom Herzen, dir endlich sagen zu können was mich so belastete. Aber... Was denkst du nun darüber? Ich sehe dich mit fragendem Blick an... Und wieder formen sich deine Lippen zu einen sanften Lächeln, „Das weiß ich doch... Ich... “. Kurz stutze ich? Du wusstest davon? War es doch so offensichtlich? Dabei wollte ich es nicht so... Egal... Du willst etwas sagen, und ich höre zu... Aber.. du ringst um jedes weitere Wort. Und ich spüre einfach nur was du sagen willst, ich lege einen Finger auf deinen Mund, der dich verstummen lässt, „Ich weiß was du sagen willst.... Ist schon okay... Du bist kein Mensch der so etwas sagt!“. Und ich habe recht, du siehst mich dankend an, ich kenne dich doch gut, und bevor ich mich versehe küsst du mich, und ich schließe meine Augen um mich diesen schönen Gefühlen hinzugeben. Du liebst mich auch.... das ist ein tolles Gefühl, alle meine Befürchtungen sind umsonst gewesen.... Und alles ist mir auf einmal egal.... Denn du bist bei mir... Als sich unsere Lippen lösen, beschließen wir zurück zu gehen, nach Hause.... Meine Hand hältst du ganz fest in deiner, du willst zeigen, dass auch du dich anders zeigen kannst. Du bist eben nicht nur ein kalter Russe ohne Gefühle... Der Schal, hast du auf den Brunnen liegen lassen, als Abschied der Vergangenheit und mit mir als ein Neustart in die weiterer Zukunft. Bei uns zuhause angekommen, setzen wir uns vor dem Kamin hin, mit einer Tasse heißen Schokolade in der Hand. Du erzählst mir alles... Und mit alles meinte ich auch alles, auch dich beschäftigen viele Fragen, und am Ende geht es dir nicht anders als mir! Du mochtest mich aber nicht nur Freundschaftlich. Es tut gut, dass es dir auch so ging wie mir. Wir beschließen, alles langsam aufzubauen und nichts zu überrumpeln, auch mit Yuriy hatte ich einen Kompromiss abgeschlossen. Erst mitten in der Nacht, endet unser Gespräch... Wir haben uns ausgesprochen und wollen nur noch zusammen, aneinender geschmiegt schlafen, um den Abend zu verarbeiten. Ich wusste, dass ich diesen Abend nie mehr vergessen würde, an dem Tag als mein Wunsch wahr wurde. Merry Chrismas Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)