Gay Romeo von Riku (Vegeta / Yamchu) ================================================================================ Kapitel 8: Alkohol ------------------ Alkohol Yamchu wollte gar nicht darüber nachdenken, wie lange Bulma wohl Vegetas Seitensprünge hatte finanzieren dürfen. Kein Wunder, dass sie erst einmal Abstand brauchte. Eigentlich hätte er diese Distanz gerade selber gebraucht, aber als sie beide die Treppe hinauf ins Dachgeschoss gegangen und die Wohnungstür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, gab es kein Zurück mehr. Verdammt, Yamchu hätte es sich zweimal überlegen sollen, ob er Vegeta wirklich mit sich rein nehmen wollte. Eben war es ihm einfach nur unglaublich cool vorgekommen. Und Vegeta, wie er da im Mondschein an seinem zerbeulten Gleiter gelehnt hatte, hatte so unglaublich... gut... ausgesehen... Der Mann drückte den Playknopf seiner Stereoanlage, deren Anblick ihn immer wieder daran erinnerte, dass er noch keine GEZ-Gebühren gezahlt hatte. Sobald die Musik einsetzte, machte er sich auf den Weg in die Küche. Vegeta hatte es sich ja ohnehin ungefragt auf seiner schönen Sperrmüllcouch gemütlich gemacht. Yamchu jedenfalls brauchte nun etwas zu trinken. Champagner hatte er zwar nicht im Haus, dafür aber eine halbe Flasche Wein und noch eine ungeöffnete Flasche Wodka. Und Red Bull, fürs nächtelange Schreiben mit einem gewissen Mondprinzen. Er rümpfte die Nase. Gut, daraus lies sich mit Sicherheit etwas machen. Er kam mit den Getränken unter den Armen und zwei Gläsern in den Händen zurück ins Wohnzimmer und knallte die Flaschen lieblos auf den kleinen Couchtisch. Er reichte Vegeta ein leeres Glas. Einschenken konnte der sich schließlich selber. Yamchu ließ sich auf der anderen Seite der Couch nieder, goss sein Glas mit Rotwein voll und nahm einen sehr großzügigen Schluck. Ein kleiner, roter Tropfen lief sein Kinn hinab. Er wischte ihn mit dem Ärmel seines weißen Hemdes ab und sah auf den Laptop, der zusammengeklappt auf dem Tischchen stand. „Das ist also Electro-Metal“, murmelte Vegeta und hörte auf die Klänge, die von der Stereoanlage wiedergegeben wurden. Gefiel ihm gar nicht. Sein Sohn hörte so was. „Das hättest du auch eben im Auto hören können, wenn du das Radio nicht ausgemacht hättest“, erwiderte Yamchu monoton und trank noch einen Schluck Wein. Auch Vegeta griff nun nach der Weinflasche und goss sein Glas voll. Die leere Flasche stellte er auf den Boden. Er nippte an dem Rotwein. Yamchu konnte in Vegetas Blick lesen, dass er diesem genau so wenig schmeckte, wie ihm selbst, er aber dennoch dankbar für den darin enthaltenden Alkohol war. Also runter damit. Yamchu merkte sofort, wie der Alkohol seine Wirkung tat. Er hatte lange nicht mehr getrunken, das hatte er sich ohnehin nicht leisten können und jetzt, nach ein paar schnell runtergekippten Schlückchen Rotwein, spürte er schon, wie seine Wangen ganz heiß wurden. Und das, wo er heute noch nichts gegessen hatte. „Eigentlich sollte ich dich allein dafür hassen, dass du Bulma betrügst.“ Yamchu hatte, nachdem er sich eine Mischung aus Wodka und Red Bull ins Glas gekippt hatte, das Schweigen gebrochen und nippte an seinem Getränk. Er starrte auf die Zigarettenschachtel, die auf dem Tisch lag. Einfach nur, um Vegeta nicht ansehen zu müssen. Und weil er sich gerne eine nehmen, aber nicht den Anschein eines Kettenrauchers erwecken wollte. „Ach, solltest du das?“, knurrte Vegeta. Er trank seinen Wein aus und verzog das Gesicht. „Soweit ich weiß, hast du auch keine weiße Weste. Außerdem hättest du in meiner Situation wohl dasselbe getan.“ „Dasselbe? Wieso sollte ich?“ Jetzt griff Yamchu doch nach seinen Zigaretten und zündete sich eine an. Er hatte die Schachtel einfach zu lange angestarrt. „Weil du ein Kerl bist. Selbst ihr Menschen solltet wohl so etwas wie Triebe besitzen.“ Er grinste schief. „Was würdest du denn tun, wenn du mit jemandem zusammen wärst, der dir unter keinen Umständen das geben könnte, was du willst? Nicht nur was Sex betrifft. Auch zwischenmenschlich.“ „Zwischenmenschlich.“, wiederholte Yamchu und nahm einen großen Schluck seines Mixgetränks. „Willst du damit sagen, dass du Bulma nicht liebst?“ Er sah auf seine Zigarette. Vegeta schwieg. „Hab ich mir gedacht. Dass du nur wegen den Bälgern bei ihr bleibst, meine ich.“ Er schmunzelte. „Du bist nicht der Typ, der sich rechtfertigen sollte. Schon seltsam, dass du überhaupt mit mir essen gehen wolltest. Ich dachte, die Welt hört auf, sich zu drehen. Man hätte fast das Gefühl haben können, ich oder irgendein anderer Mensch auf der Welt, läge dir tatsächlich am Herzen.“ Yamchu begann spöttisch über sich selbst zu lachen, erst beinahe ein bisschen übertrieben, dann in ein trauriges Seufzen abebbend. Er zog an seiner Zigarette und trank einen sehr großen Schluck Alkohol hinterher, warf Vegeta einen prüfenden Blick zu und erschrak, als er bemerkte, dass dieser ihn ansah. Es war derselbe Blick, mit dem er ihn bedacht hatte, als er im Restaurant ausgerastet war. Er schluckte schwer, trank sein Glas aus und schenkte sich hastig nach. Vegetas Glas war leer. Es stand auf dem Tisch, ein kleiner, trauriger Rotweinrückstand an seinem Boden. Yamchu streckte den Arm mit der Wodkaflasche aus und goss ihm großzügig ein. Den Rest füllte er mit Red Bull auf. „Auf was trinken wir?“, fragte Yamchu und setzte ein sehr gestelltes Grinsen auf. Vegeta nahm sein Glas in die Hand. „Auf Gay Romeo“, murmelte er und setzte das Glas an seine Lippen. „Auf Gay Romeo!“ Übertrieben schwungvoll hob Yamchu das Glas an und trank es in einem Zug leer. „Ah...“, machte er und verzog das Gesicht, schüttelte sich und kniff die Augen zu. Widerlich. Dafür hatte er sehr schnell einen im Tee. Er goss sich erneut ein, zog ein Bein auf die Couch, drehte sich Vegeta zu und blies dem stolzen Prinzen nach einem Zug an seiner Zigarette den Rauch entgegen. Er hustete nicht. Wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Vegeta nahm nun ebenfalls einen sehr großen Schluck von dem Getränk, ließ Yamchu dabei allerdings nicht aus den Augen. Es wäre eine dreiste Lüge gewesen, zu behaupten, Yamchu würde genug vertragen, um Vegeta unter den Tisch zu trinken und noch dazu trank Vegeta weniger und langsamer. Wen überraschte es da, dass der Mensch langsam begann, einen Tunnelblick zu entwickeln? Er senkte den Kopf, sah Vegeta fest in die Augen, zog an seiner Zigarette und blies dem Sayajin immer wieder den kalten Rauch entgegen. Vegeta verengte seine Augen, trank langsam sein Glas aus. Dann stellte er es ab, beinahe zeitgleich mit Yamchu, der, bevor er sich nachschenken wollte, seinen Zigarettenrauch unbedingt noch mal mit einem übermütigen Grinsen in Vegetas Richtung pusten musste. Yamchu zuckte erschrocken zusammen, als Vegeta blitzschnell nach seinem Hemdkragen packte und ihn an sich heran riss. „Mach das noch mal und du kannst den Qualm direkt aus deiner offenen Lunge aufsteigen sehen!“, zischte er gefährlich und funkelte Yamchu aus eiskalten Augen an. Dieser regte sich nicht, starrte dem Prinzen entgegen. Sein Grinsen war verschwunden. Vegeta nahm die Zigarette aus seiner Hand, zog daran und ließ den Qualm in dicken, grau-blauen Schwaden aus seinem Mund quellen. Yamchu hob beide Augenbrauen, beobachtete die zu einem bitteren Lächeln gekräuselten Lippen, dann kniff er die Augen zu, als Vegeta ihm den Rauch direkt ins Gesicht blies. Er spürte, wie sein Herz zu rasen begann. Er konnte noch, als er Rauch verflogen war, Vegetas Atem auf seinem Gesicht spüren und hielt die Augen fest geschlossen. Ihm war schwindelig. Vielleicht hätte er die Augen wieder aufmachen sollen. Er spürte, wie es in seinem Magen brodelte, dennoch schmiegte er sich gegen die Hände, die noch immer seinen Hemdkragen festhielten, bewegte sich dem warmen Atem des anderen entgegen und öffnete seine Lippen. Dann würgte er. Einmal. Zweimal. Er öffnete seine Augen. Vegeta ließ ihn augenblicklich los, rutschte zurück, wollte ihn weg stoßen aber da war es auch schon zu spät. Der Alkohol, das einzige, was Yamchu an diesem Tag zu sich genommen hatte, kroch seine Kehle hoch. Er machte ein gurgelndes Geräusch, dann übergab er sich. Flüssigkeit spritzte mit Druck aus seinem Hals, den er mit beiden Händen umklammert hielt und Tränenflüssigkeit stieg ihm in die Augen. „Ew“, machte Vegeta und sah an sich hinab. Der Armani-Anzug war über und über mit vom Rotwein gefärbter Magensäure und Wodka-Red Bull gesprenkelt. „Du bist... wirklich erbärmlich.“ Mit angewidertem Gesichtsausdruck erhob er sich, die Arme von sich gestreckt. Wieder würgte Yamchu, einen Arm ausstreckend und auf den Flur weisend. „Badezimmer...“, würgte er hervor, rutschte vom Sofa und kotzte auf den Boden. „Aha“, erwiderte Vegeta, das Gesicht verziehend und entfernte sich zügig in den Flur. Als Yamchu die Tränen aus seinen Augen geblinzelt hatte und die hellrote Pfütze unter sich genauer betrachten konnte, hätte er sich am liebsten geohrfeigt. Sein Mund schmeckte bitter, sein frisch gewaschenes Hemd und Vegetas ganzer Anzug waren voller Dinge, die eigentlich noch ein Weilchen in seinem Magen hätten bleiben sollen und der stolze Prinz war, nachdem er wahrscheinlich das letzte Bisschen Achtung vor ihm verloren hatte, ins Badezimmer verschwunden. Und genau da wollte er jetzt auch rein. Mund ausspülen. Mit ganz viel Meridol. Wankend richtete er sich auf und torkelte in den Flur, tastete sich im Dunkeln bis zur angelehnten Badezimmertür vor. Er öffnete die Tür, klopfte dagegen, um zu signalisieren, dass er das Badezimmer betrat und hielt sich an der Duschwand fest. Vegeta hatte sein Jackett ausgezogen und stand am Waschbecken, mit einem Waschlappen versuchend, die Flecken aus dem Stoff zu bekommen. Seine Hose lag auf der Waschmaschine. Bei der hatte es offensichtlich nicht geklappt. „Eigentlich sind wir jetzt quitt. Immerhin hast du meine Stoßstange zerbeult“, nuschelte Yamchu und kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf. Vegeta sah ihn wütend an (wahrscheinlich war der Anzug dreimal mehr wert als sein Gleiter), warf sein Jackett ebenfalls auf die Waschmaschine und machte den Weg zum Waschbecken frei. Yamchu tapste mit unsicheren Schritten darauf zu, hielt sich daran fest und stellte das Wasser an. Er wusch sein Gesicht, sein Kinn und spülte seinen Mund mit Wasser aus. Dann nahm er die Meridol-Mundspüllösung aus dem kleinen Spiegelregal und gurgelte ein paar mal damit. Als er wieder aufsah, bemerkte er, dass Vegeta ihn mehr als abfällig durch den Spiegel musterte. „Ist dir klar, dass ich so kurz davor war, dich zu küssen?“, schnarrte der Prinz und rümpfte angewidert die Nase. „Das werde ich mir ab jetzt wohl lieber zweimal überlegen.“ Yamchu stützte sich weiter auf das Waschbecken, sah durch den Spiegel zu Vegeta. Dann lächelte er matt. „Tja. Dann muss ich das wohl übernehmen, Luna.“ Yamchu drehte sich um, rang für einen Moment mit der Erdanziehungskraft, schlang seine Arme um Vegetas Hals und presste seine Lippen auf die des Saiyajin. Dieser schien davon leider überhaupt nicht überrascht zu sein. Er erwiderte den Kuss nicht einmal. Stand einfach nur da, während Yamchu verzweifelt versuchte, diesem Kuss irgendwas abzugewinnen. Er öffnete die Augen und sah, dass Vegeta seine noch immer geöffnet hatte und ihn skeptisch anblickte. Yamchu löste den Kuss, sah den anderen fragend an. Dieser zauberte sofort ein kühles Lächeln auf sein Gesicht. „Du nennst mich Luna?“, fragte er hämisch und hob eine Augenbraue an. „Du hättest es lieber, wenn ich dich Prince nennen würde, hm?“, fragte Yamchu und grinste verspielt. „Ich hätte es lieber, wenn du ab jetzt einfach die Klappe halten würdest, bevor ich selber noch zu kotzen anfange.“ Vegeta trat einen Schritt zurück. Yamchu löste seine Arme von ihm, legte den Kopf schief, wollte eigentlich schon wieder etwas sagen, doch dann sah er, dass dieser langsam sein Hemd aufknöpfte. Yamchu folgte Vegetas Fingern mit seinen Blicken. Als das Hemd offen war, ließ er es einfach auf den Badezimmerboden fallen. Er ließ seinen Blick, wohl ein bisschen zu offensichtlich beeindruckt, über Vegetas Oberkörper schweifen, die ausgeprägten Bauchmuskeln hinab zu dem Bund der weißen Boxershorts, die der Saiyajin trug. Yamchu spürte, wie ihm schon wieder die Kontrolle über seinen Blutkreislauf flöten ging und sich die ganze, lebenspendende Flüssigkeit einfach sorgfältig in zwei Gruppen aufteilte und in verschiedene Richtungen floss. Die eine eine floss direkt in seinen Kopf und sorgte für knallrote Ohren... Gegen diesen Körper hätte er bei Bulma ohnehin nie eine Chance gehabt, schoss es ihm durch den Kopf und er wusste, dass Vegeta genau dasselbe denken musste. Der wusste um seine Reize. Der sparte nicht damit. Und im Gegensatz zu ihm, sah Yamchu ja nahezu anorexisch aus – und Yamchu hatte den Körper eines Bodybuilders. Unsicher blickte er hinauf in Vegetas Gesicht, der ihn wartend und auffordernd anblickte. Yamchu hob eine Augenbraue. Er fragte besser nicht nach, was er machen sollte. War schon schlimm genug, dass er sein eigenes Hemd vollgekotzt hatte, da musste Vegeta nicht auch noch -... Aha~. Ihm ging ein Lichtlein auf. Wenn er betrunken war – und vor allem, wenn die Hälfte seines Blutes sich langsam in seine untere Körperhälfte verpissen wollte - war er eben ein wenig langsamer als sonst. Hastig begann er, sein eigenes Hemd aufzuknöpfen, ging wieder auf Vegeta zu und warf sein hellrot geflecktes Hemd zu dem seines schlimmsten Feindes auf den Boden. Wenn er nicht daran dachte, dass es Vegeta war; wenn er sich nur immer wieder ins Gedächtnis zurück rief, dass es Luna war, den er vor sich hatte, würde es gehen. Er lächelte sanftmütig, legte eine Hand auf Vegetas Wange, die von diesem sofort grob entfernt und auf seine Hüfte gelegt wurde. Er musste grinsen. Zumindest was das betraf, hatte er ihn ganz richtig eingeschätzt: Vegeta musste eben immer, in jeder Situation, die Fäden in der Hand halten. Mal gucken, ob er ihm die nicht doch noch entreißen konnte. Yamchu schmiegte sich gegen den Körper des anderen, drängte ihn zurück, bis Vegeta gegen die Waschmaschine stieß, beugte sich hinab und leckte ihm mit einem wohligen Seufzen über den breiten Hals. Vegeta streckte diesen, ein kühles Lächeln auf den Lippen, packte nach Yamchus Boxershorts und zog ihn an deren Bund noch dichter an sich heran. „Bleibst du zum Frühstück...?“, flüsterte Yamchu in das Ohr des Kriegers und leckte durch seine Ohrmuschel. Vegeta gab ein leises Seufzen von sich. „Gerne. Wenn du so lange durchhältst...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)