Vampire? Die gibt es doch gar nicht! von The_Maoh ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Kapitel 11: Ich blieb genau vor dem Tisch stehen und schaute auf die neue Flasche runter. Ich schloss meine Augen und streckte meinen Kopf zum Nacken nach hinten. Danach öffnete ich meine Augen wieder und sah hoch zur Decke. Ich wollte es einfach nicht trinken, aber mir wurde langsam klar, das ich nicht anders kann. Nur warum war mir immer noch nicht klar. Das ich das bin, was alle hier von mir denken kann nicht sein. Ich sah wieder runter zum Tisch und nahm die Flasche zur Hand. Ich öffnete sie und goss mir etwas ein, danach ließ ich mich auf den Stuhl nieder und fing an zu trinken. Wieder konnte ich nicht gleich aufhören. Erst als ich bei der Hälfte der Flasche ankam wurde mein Verstand wieder klarer und ich stellte das Glas zurück auf den Tisch. Ich spürte richtig wie mein Hunger und mein Durst zu verschwinden schienen. Ich lehnte mich nach hinten an die Stuhllehne und schaute erneut zur Decke hoch. Ich musste wieder nachdenken. Wenn dieses Zeug das einzige ist was ich nur noch trinken kann, was mache ich dann eigentlich wenn ich Morgen wieder nach Hause fahre? Ich glaube kaum das meine Eltern mir dies Vorsetzten können, oder werden. Andererseits….andererseits schienen sie es vielleicht aber auch gewusst zu haben. Denn immerhin sagten sie doch auch zu mir ich sei ein…Reinblut. Also wussten sie es wohl von Anfang an? Aber wenn ja, dann hätten sie es mir doch sagen können, oder mir wenigstens beistehen. Oder widere ich sie jetzt genauso sehr an, wie ich mich selbst? Während ich so nachdachte, wünschte ich mir wir währen niemals hier her gekommen. Niemals nach England gezogen. Ich wünschte mich in mein altes Leben wieder zurück. Zu meinen Freunden. Zu meinen Großeltern. Selbst diese blöden Klassenkammeraden hätte ich jetzt lieber um mich…obwohl. Als ich so über sie nachdachte, kamen auch die Sachen zurück, die sie zu mir sagten. Ständig hänselten sie mich wegen meiner Augenfarbe und meinen Zähnen. Vielleicht sind ja doch keine Mythen und Legenden. Vielleicht bin ich ja wirklich ein Vampir….. Ach Unsinn, das kann nicht sein. Ich meine, man weis doch das diese Dinger z.B. nie in Tageslicht rumlaufen können. Tja Pech. Ich bin immer nur im Tageslicht rumgelaufen. Weiter war doch auch immer irgendetwas mit Knoblauch. Aber das kann auch nicht sein, denn als meine Oma sich einst mal eine Knoblauchschnitte machte, biss ich auch davon ab, und mir geschah nichts. Gut, ich musste mich danach übergeben und mir den Mund auswaschen um diesen ekelhaften Geschmack raus zu bekommen. Aber ansonsten geschah mir nichts weiter. Und dann noch wie in diesen Filmen, die Kreuze und das Weihwasser. Man sagt doch immer dass sie auch vor Vampiren schützen. Aber ich bin getaufte und konfirmierte Evangelistin. Ich trage jeden Tag ein Silber Kreuz als Halskette mit mir herum. Was ist damit? Alles Anzeichen dafür dass ich keines dieser Wesen sein kann. Ich seufzte nur und schaute wieder nach vorne. Ich machte mir mal wieder viel zu viele Gedanken um nichts. Ich sollte diese Angelegenheit endlich klären gehen, und zwar so schnell wie möglich. Genau aus diesem Grund stand ich auf und ging voller Tatandrang aus dem Zimmer raus. Mein Ziel war diese komische Frau von vorhin. Sie scheint hier immerhin etwas zu sagen haben, immerhin bestimmte sie ja auch, das ich unten im Keller schlafen muss. Alleine dafür wollte ich mich ja noch bei ihr bedanken. Ich ging einfach zu dem Raum, zu dem ich mit meiner Mam ging. Als ich vor der Tür stand atmete ich nochmal tief durch und überlegte mir schnell wie ich am besten Anfange. Nachdem mir nichts einfiel, beschloss ich es einfach nach frei Schnauze zu machen. Ich hob meine Hand und wollte ansetzten zum klopfen, als sich plötzlich die Tür vor meiner Nase öffnete. Erst schaute ich etwas verwirrend und irritiert an, jedenfalls bis ich wieder diesen Typen vor mir sah und sein blödes Lächeln bemerkte. Ab da an fing ich an zu knurren. Ich wollte mich gerade umdrehen und gehen, denn mit ihm wollte ich sowenig wie möglich zu tun haben. Doch als ich einen kurzen Blick in den Raum warf, sah ich die Frau hinter dem Schreibtisch sitzen. Ich wendete meinen Blick erst gar nicht mehr ihm zu, sonder ging einfach hinein und auf sie zu. Sie sah mich wieder so kalt an. Wieder dieser Blick, der einen sagt »Ausgerechnet du«. Aber genau diesen Blick hatte ich im Moment auch drauf. Ich blieb genau vor dem Schreibtisch stehen und sah ihr kontinuierlich in die Augen. „Was willst du?“ Oh man, wie sie dies fragte, fast so als hätte ich gerade ein Verbrechen begangen, nur weil ich hier stand und sie ansah. Aber davon ließ ich mich nicht einschüchtern. Ich sah ihr weiter in die Augen. „Ich will nach Hause!“ Ich machte ihr meinen Standpunkt kurz, präzise und mit dem gleichen Tonfall wie sie klar. Aber anscheinend hätte ich nicht so mit ihr reden sollen, denn sie fing auf einmal an sich extrem aufzuregen und schmiss mir etliche Schimpfwörter und Verfluchungen an den Kopf. Ich ging dabei einfach nur schnellen Schrittes Rückwärts aus dem Raum raus. Gleich als ich draußen war schlug ich die Tür zu und atmete tief aus. Das nächste was ich machte war mir in Gedanken zu sagen das sie nicht mehr alle hat. Und ich mir viel zu schade bin, um mit ihr solch eine Konversation zu führen. Immerhin hatte ich keine Lust mich beleidigen zu lassen, jedenfalls nicht von ihr. Aber eines wusste ich auch. Sollte ich hier raus sein, dann gehe ich schleunigst zu einem Anwalt und informiere mich ob man sie nicht wegen Beleidigungen gegen meine Person anzeigen kann. Und wenn er ja sagen sollte, dann ist sie dran. Nachdem ich noch einmal seufzte machte ich mich wieder auf den Weg nach unten. Einfach nur diese Nacht so schnell wie möglich hinter mich bringen, mehr nicht. Ich habe ja jetzt schon mehr erlebt hier in diesen paar Stunden, wie sonst nicht mal in einem Monat. Gerade als ich die Treppe Richtung Keller runter gehen wollte, wurde ich allerdings zurück gerufen. Ich drehte mich auf der ersten Stufe um, und konnte nur mit den Augen rollen. „Was wollen sie denn?“ Wieder war es dieser Typ, ich fragte mich nun was er diesmal wollte. Immerhin mache ich ja nichts falsches, ich wollte ja schön brav zurück in den Keller gehen. Aber anders als erwartet, winkte er mich kurz mit einer Handbewegung zu sich. Zu erst blieb ich natürlich stehen, und sah ihn nur kritisch an. Doch als er dann zur Ausgangstür kam, glaubte ich es einfach nicht, und dachte tatsächlich, das er mich raus lässt aus diesem Irrenhaus. Also falls es das wirklich ist, dann nehme ich alles zurück was ich jemals zu ihm sagte, oder dachte. Dann ist er mein absolut größter Held. Ich lief ihm also gleich nach, während er bereits die Tür aufmachte und sie mir aufhielt. Ich stürmte regelrecht an ihm vorbei raus auf den Hof. Dort musste ich dann allerdings kurz auf ihn warten, immerhin musste ich ja noch zum Haupttor. Er folgte mir gleich und ging nun an mir vorbei, wobei ich ihm gleich folgte und neben ihm her ging. Während wir uns zum Tor begaben, konnte ich es einfach nicht glauben, nicht fassen das er mich tatsächlich auslässt. Als wir dort ankamen und wir tatsächlich durchgelassen wurden, ging er mit mir weiter den Weg zur Stadt. Ich schaute dabei leicht fragend zu ihm. „Sie brauchen mich nicht zu begleiten, ich finde den Weg auch alleine.“ Er lächelte nur leicht und ging weiter. Ich zuckte dann aber nur mit der Schulter, ich meine was solls. Soll er mich doch nach Hause geleiten, ist mir auch egal. Solange ich überhaupt nach Hause gehen kann ist mir jeder recht der mich begleitet. Wir schwiegen fast die gesamte zeit lang auf den Weg. Ab und zu schaute ich zu ihm, und musste mir verkneifen ihn anzusprechen, da ich etwas angst hatte, das er gleich wieder den Rückweg antritt, und dies mit mir im Schlepptau. Irgendwann kamen wir dann endlich bei mir an, jedenfalls in der Straße. Ich freute mich richtig und fing schon an mich bei ihm zu bedanken das er mich herbrachte, sagte aber erneut das er mich jetzt ruhig alleine lassen kann, was er aber noch immer nicht machte. Na egal, wir kamen jedenfalls an und ich stürmte gleich ins Wohnhaus rein, danach lief ich die Treppe hoch und holte meinen Wohnhausschlüssel hervor. Der Typ stand dabei an der Wand gelehnt neben mir und sah mir zu wie ich versuchte die Tür aufzuschließen. Genau, ich versuchte, denn aus irgendeinem Grund klappte es einfach nicht. Mein Schlüssel wollte sich einfach nicht umdrehen lassen. Ich zuckte dabei nur mit der Schulter und dachte mir nichts dabei. Das nächste was ich machte war Sturmklingeln und Klopfen. Doch leider wurde mir nicht aufgemacht, egal wie lange ich dies zelebrierte. Es machte mir niemand auf. Als ich erneut versuchte zu Sturmklingeln, und sogar gegen die Tür schreien wollte, hielt ich plötzlich inne. „Gleich nachdem dich deine Mutter zu uns brachte, sind sie zurück in ihre Heimatstadt geflogen.“ Ich sah absolut geschockt zu ihn, und konnte nur mit dem Kopf schütteln, während er mich immer noch lächelnd ansah. „Das glaub ich ihnen nicht! Die sind nicht ohne mich wieder zurück nach Frankreich geflogen!“ Ich drehte mich wieder zur Tür um, und klopfte weiter daran wie wild. Ich wusste nicht wie lange ich dies machte, aber irgendwann gab ich dann doch auf und sackte unter Tränen vor der Tür zusammen. Ich meine, meine Mam hatte doch gesagt das sie Morgen mich abholen kommt, daher ist es doch unlogisch das sie schon weg sind. Und dann auch noch ohne mich. Wieso haben sie mich hier alleine zurück gelassen. Ich dachte ich währe ihre Tochter, auch wenn ich adoptiert bin. Das hat sie doch vorher auch nie gestört, also was warum. Warum haben sie mich alleine gelassen? Warum haben sie mich bei diesen Irren gelassen? Ich wusste es einfach nicht, das einzige was ich wusste war das ich bei ihnen sein wollte. Aber dies konnte ich mir anscheinend abschminken. Nachdem ich einige Zeit lang vor der Tür in Tränen stand, fing ich an wie Verfluchungen und Beschimpfungen gegen die Tür zu richten. Ich ließ an ihr meine ganze Wut aus, und zwar wirklich meine ganze. Oder besser gesagt ich ließ sie nur einen kurzen Moment gegen die Tür walten, denn eh ich mich versah befand die Tür sich nicht mehr im Türrahmen, sonder im Wohnzimmer. Ich schaute ihr nur schluckend hinterher. Danach schaute ich auf meine Hände und wieder zur Tür zurück. „Gratulation. Damit ist ein weiterer Teil in dir erwacht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)