Vollmondnacht von _Schuschu_ (? x Nagi) ================================================================================ Kapitel 2: Arztbesuch --------------------- Arztbesuch Am nächsten Morgen weckten mich die Strahlen der aufgehenden Sonne die durch das große Panoramafenster meines Zimmers herein brachen, warm und beruhigend streichelten sie die Haut in meinem Gesicht, erwärmten leicht meine blassen Wangen. Wie lange hatte ich eigentlich geschlafen? Nach einem prüfenden Blick nach rechts auf meinen Wecker musste ich mir eingestehen dass es doch noch ziemlich früh am Morgen war um genau zu sein erst kurz vor sechs Uhr morgens. Sollte ich es wirklich jetzt schon wagen mein Bett zu verlassen? Irgendwie hatte ich Angst das mir wieder so verdammt schlecht werden würde wie gestern Abend aber irgendwann musste ich ja aufstehen, schließlich war das hier kein fünf Sterne Hotel in dem man sein Frühstück ans Bett gebracht bekam! Also schob ich langsam meine Decke zur Seite und richtete mich wirklich vorsichtig in meinem Bett auf, schlecht wurde mir in dieser Position schon mal nicht das war doch wirklich ein Gutes Zeichen. Genauso langsam schoben sich meine Beine aus dem Bett und ich stand endgültig auf, etwas schwindelig wurde mir dabei schon, ein eindeutiges Zeichen das ich die Krankheit, was immer diese auch war noch nicht vollkommen auskuriert hatte. Wie sollte man so was auch auskurieren wenn man tagsüber mehrere Einsätze planen musste und nachts auch noch für ihre Ausführung sorgte? Egal, ausruhen konnte ich mich nachts eigentlich genug, fünf bis sechs Stunden reichten doch vollkommen um einiger maßen wieder zu Kräften zu kommen! Der Weg ins Badezimmer erschien mir an diesem Morgen besonders lang obwohl es eigentlich nur ein paar Meter waren die ich vom Bett bis dorthin zurück legen musste, andauernd musste ich kleinere Pausen beim Laufen einlegen da mir immer wieder schwarz vor Augen wurde und ich zusehen musste nicht noch mein Gleichgewicht zu verlieren und mich der Länge nach hinzu knallen. Ich sah auch so mit Sicherheit nicht gerade aus wie das blühende Leben und dieses Bild wollte ich nicht auch noch mit blauen Flecken im Gesicht untermauern! Irgendwie schaffte ich es dann doch noch ins Bad zu gelangen ohne mich hinzu packen, das war wirklich ne Leistung, ich war schon kurz davor gewesen diesen Weg kriechend zurück zu legen damit der Fußboden meinem Körper am nächsten war und der Aufprall nicht zu schmerzvoll. Am Waschbecken angekommen stützte ich mich mit beiden Händen daran ab und riskierte einen Blick in den Spiegel, das hätte ich vielleicht lieber bleiben lassen sollen, denn mich schaute eine völlig fremde Person an! Ich sah einfach nur schrecklich aus, da stimmte das Sprichwort wirklich, du siehst so aus wie du dich fühlst und ich sah nicht nur fürchterlich aus ich fühlte mich auch dem entsprechend! Meine braunen Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab, meine Ponyfransen jedoch klebten in Strähnen an meiner schweißnassen Stirn, meine blauen Augen waren rot unterlaufen und auch schwarze Augenringe waren im Begriff ans Tageslicht zu treten! Aus meinem Gesicht war jegliche Farbe gewichen, kreidebleich, nur meine Wangenknochen umspielte eine leichte Röte die eigentlich nur vom Fieber herrühren konnte das meinen Körper erneut erfasste! Dunkel erinnerte ich mich daran zurück dass es mir gestern Abend bedeutend besser ging als heute, da sah ich auch noch nicht aus wie eine wandelnde Leiche, oder vielleicht doch? Egal, erstmal musste ich dafür sorgen dass ich wieder wie ein halbwegs normaler Mensch aussah, eins stand fest, so konnte ich mich nicht zum Frühstück bei meinen Kollegen blicken lassen. Vorsichtig tapste ich zur Wanne und ließ mir etwas Wasser ein, duschen konnte ich nicht da noch immer die Gefahr bestand aus den Latschen zu kippen und ich hatte wirklich keine Lust darauf das mich Crawford oder Schuldig so zu Gesicht bekamen wie ich nackt und bewusstlos in der Dusche lag. Während das Wasser die große Wanne füllte und sich im Bad ein leichter, feuchter Nebel bildete und sogar den Spiegel beschlagen ließ putzte ich meine Zähne und entledigte mich meines Schlafshirt´s das mir schon unangenehm klamm am Körper klebte dadurch das ich diese Nacht wohl sehr geschwitzt haben musste, anders konnte ich mir das nicht erklären. Nachdem ich das nasse Stoffstück endlich aus hatte wandte ich mich der Wanne zu, drehte das Wasser aus und prüfte mit einer Hand die Temperatur, ich war zwar krank aber noch nicht so verpeilt das ich mich verbrühen wollte. Das Wasser war angenehm, hatte genau die richtige Temperatur um sich nicht zu verbrühen schnell zog ich meine Shorts aus und stieg in das angenehme warme Wasser. In leichten Wellen begann es meinen dünnen Körper zu umspülen, ließ meine Muskeln entspannen und für diese Zeit in der ich diese Wärme genießen durfte vergaß ich meine eigene körperliche Verfassung! Ich beschloss mich wenigstens ein paar Minuten nicht zu bewegen sondern einfach nur zu genießen wie die Wärme des Wassers meinen Körper umspülte und meinen Geist vernebelte, mich dazu zwang mich zu entspannen. Ewig wollte ich nun aber auch nicht hier tatenlos rum sitzen darum fing ich auch langsam an mich zu waschen, meinen Haaren ließ ich besondere Aufmerksamkeit zu teil werden, die sahen wirklich unmöglich aus so konnte ich mich nun wirklich keinem zeigen! Fertig gewaschen und angezogen trat ich den weiten Weg in die Küche an und verfluchte Brad in blumiger Vielfalt warum er unbedingt eine zweigeschossige Villa kaufen musste und die Küche in dem Parterre zu finden war! Der Weg dorthin musste erstmal überwunden werden und das hieß im Klartext raus aus meinem Zimmer, einen ziemlich langen Flur entlang bis hin zur großen Wendeltreppe, diese hinunter in die Eingangshalle, von dort durch die Stube und das Esszimmer erst dann gelangte man in die große und ziemlich geräumige Küche, wenn man diese Strecke langsam zurück legte brauchte man gut und gerne fünf Minuten aber so genau wollte ich das nun auch wieder nicht wissen! Endlich in besagtem Raum angekommen wurde ich auch sogleich von zwei Augenpaaren angesehen, einmal ein paar schokobraune die hinter der Zeitung hervor sahen und ein paar blaue Augen eingerahmt von orangenen Haaren! Crawford war schon munter, das hätte ich mir ja gleich denken können, es gab in diesem Haus nur einen Menschen der zu so früher Stunde in der Küche beim Kaffee trinken anzutreffen war und das war nun halt mal mein Ziehvater! Mit Schuldig´s Anwesenheit zu so früher Stunde, man bedenke das es jetzt so um die dreiviertel sieben früh war hatte ich eigentlich nicht gerechnet denn normaler weise schlief der Deutsche meist bis mittags und manchmal auch weit darüber hinaus zum Frühstück war er nie bis selten anwesend! Es sei denn natürlich er schlief seinen Rausch der letzten Nacht bei irgendeiner Tussi in der Stadt aus und erschien dann beim heimkommen nur noch kurz hier in der Küche um hallo zu sagen um danach in den tiefen seines Zimmers zu verschwinden. Innerlich schwer ausatmend nahm ich den nicht all zu weiten Weg zum Küchenschrank in Angriff, immer darauf bedacht mir nicht meine Schwindelanfälle zu offensichtlich erscheinen zu lassen, einen Kaffee wollte ich in meinem Zustand lieber nicht riskieren aber einen Tee aber da es in diesem Haushalt morgens keiner für nötig befand Tee zu kochen musste ich das wie immer selber erledigen! Ein bisschen angesäuert war ich darüber schon gewesen schließlich nahm man hier in diesem Haushalt absolut keine Rücksicht auf mich in keinerlei Hinsicht! Am Küchenschrank passierte es erneut, mir wurde sofort schwarz vor Augen, mein Gleichgewichtssinn war für die Katz und etwas taumelnd sah ich mich bereits dabei den Küchenfußboden näher kennen zu lernen, zu meiner Überraschung passierte das nicht. Zwei starke Arme schlossen sich um meinen schwachen Körper hielten mich an den anderen gedrückt damit ich nicht doch noch Wegkippen konnte, überrascht blickte ich auf, Schuldig war aufgesprungen und hielt mich davon ab umzukippen, seine orangenen Haarsträhnen kitzelten meinen Hals und die Umarmung war so sanft und doch so stark das ich mir schon innerlich zu wünschen begann er solle mich doch bitte nicht so schnell wieder los lassen! Fast schon fürsorglich hob er mich auf seine Arme, protestieren wollte ich dagegen nicht denn ich war froh das er da war dennoch schmollte ich in Schuldig´s Armen, machte ein Gesicht wie die beiden es von mir gewohnt waren wenn sie so über fürsorglich taten als ob ich ihr Kind oder ihr kleiner wäre. Ich hatte in meinem Leben schon viel mehr erlebt, wahrscheinlich schon mehr als Schuldig und Brad zusammen, trotz dessen das sie älter waren als ich. Langsam setzte er mich auf meinem Stuhl ab, ging hinüber zum Küchenschrank und setzte den Wasserkocher auf, gedanklich fragte er nur noch nach was für eine Sorte Tee ich denn haben wolle worauf ich nur mit den Schultern zuckte, ich hatte echt keine Ahnung! Davon abgesehen war der eine Schrank vollkommen mit Teesorten voll gestopft, da konnte man schnell mal den Überblick verlieren also ließ ich Schuldig für mich diese Entscheidung treffen. Während der Telepath nur wegen mir durch die Küche wuselte sah mich Brad über seine Morgenzeitung hinweg an, geflissentlich ignorierte ich seine fast schon stechende Blicke schließlich war ich ihm noch immer sauer darüber das er mich gestern trotz das es mir so schlecht ging auf Mission mitgeschleppt hatte. „Wie geht es dir heute, Nagi?!“ Durchschnitt Brad´s emotionslose Stimme die Stille der Küche in der momentan nur das Blubbern des Wasserkochers und das Rascheln der Morgenzeitung des älteren zu vernehmen war. Auch Schuldig hatte sich zum Küchentisch umgedreht und betrachtete uns beide, wie beim Tennis ging sein Kopf mal nach rechts, mal nach links. Auf Brad´s Frage war ich nicht wirklich gefasst, gestern Nacht hatte es ihn ja auch nicht interessiert wie es mir ging oder ich mich fühlte! Schon fast gleichgültig zuckte ich mit den Schultern, wusste aber gleichzeitig das diese Antwort Brad niemals zufrieden stellen würde also musste ich, ob ich wollte oder nicht antworten. „Genau so wie gestern!“ Meine Antwort war trotzig, sollte auch so klingen aber warum und wieso fragte er mich solche Sachen, er sah doch das ich kaum drei Meter ohne Hilfe gehen konnte ohne wegzuknicken! Quer über den Küchentisch maßen wir beide uns mit Blicken wurden aber in diesem stillen Kampf unterbrochen als Schuldig mir meine Tasse voll mit dampfendem Tee vor die Nase stellte. Vorsichtig hielt ich meine blasse Nase über die Tasse und schnupperte an dem dampfendem Dunst der aufstieg, ein süßlicher Geruch stieg mir in die Nase ich schloss erstmal auf Hagebutte, lag aber mit meiner Vermutung voll daneben wie mir Schuldig mental mitteilte. //Gib dir keine Mühe, Nagi! Diese Sorte Tee hattest du noch nie! Es ist eine Reservepackung die ich damals aus Deutschland mit geschmuggelt hatte, lass ihn dir schmecken!// Jetzt war ich wirklich überrascht gewesen, Schuldig gab mir wirklich etwas von seinen Sachen ab? Da dachte ich schon so bei mir dass es morgen sicherlich schneien würde, das kam sonst selten oder gar nicht vor! Mir war es dennoch egal, was sollte ich mir darüber groß Gedanken machen wenn Schuldig mal spendabel war wäre man echt schön blöd es nicht in Anspruch zu nehmen und vor allem, wer wusste schon wie lange diese Nettigkeitsphase bei ihm andauerte? Während ich also damit beschäftigt war mich bei Schuldig zu bedanken und vorsichtig an meinem Tee nippte faltete Brad seine Zeitung zusammen und ließ sie neben sich auf den Tisch sinken, seine Worte durchschnitten die Stille die sich in der Küche ausgebreitet hatte. „Da es dir noch immer nicht besser zu gehen scheint wird dich Schuldig heute Nachmittag zum Arzt fahren, ich kann es mir nicht erlauben meinen „besten“ für längere Zeit außer Gefecht zu haben!“ Mit diesen Worten stand er auf, räumte seine Tasse in die Spülmaschine, klemmte sich seine Zeitung unter den Arm und verließ schweigend wie immer das Zimmer. Schuldig und ich konnten ihm nur noch wortlos hinterher schauen und zum erstem Mal in meinem Leben war ich mit Schuldig mal der gleichen Meinung. „Was ist den mit dem los? Ist der krank?“ Entfloh es uns beiden synchron, worauf wir beide in schallendes Gelächter ausbrachen aber auch genau so schnell wieder verstummten da sich ein weißhaariger Haarschopf durch die Küchentür bequemte. Wortlos nahm er sich eine Tasse Kaffee und ließ sich neben mir nieder aber nicht ohne mich eindringlich zu mustern. Neugierig blickte er mich an, seine sezierenden Blicke brannten auf meiner Haut so kam es mir jedenfalls vor und das auch nur immer dann wenn er seine Augenklappe nicht trug und. oh Wunder, er doch sein zweites goldenes Auge Preis gab. Seine beiden Augenbrauen schoben sich nach oben und er setzte sich doch tatsächlich einen ganzen Stuhl weiter von mir weg und meinte nur noch wie beiläufig das ich ihn doch bitte nicht anstecken solle mit was auch immer ich gerade zu kämpfen hätte. Schmollend über Farf´s Aussage zog ich meine Beine näher an meinen Körper und wurde darauf hin sanft von Schuldig in seine Arme genommen und wie automatisch legte sich mein Kopf an seine Schulter in meinem Rücken die mir momentan Halt und Schutz bot. Wie aus einem stummen Bitten heraus legte sich seine rechte Hand unter mein Kinn, hob es vorsichtig etwas an und schon im nächsten Moment spürte ich diese warmen Lippen auf den meinen, genau wie gestern Abend! Ich wusste nicht mehr ob ich ihm eine klatschen sollte für die Frechheit schon alleine das er das tat ohne mich vorher gefragt zu haben oder es einfach nur genießen, denn ich war noch jung, brauchte manchmal noch ein bisschen Nähe der anderen und ich konnte es auch nicht leugnen das sein Kuss wirklich gut tat! Er war nicht fordernd, im Gegenteil, er war sanft und liebevoll genau wie gestern Nacht kurz bevor er gegangen war und mich alleine ließ! Heiß lief es mir den Rücken hinunter aber ich wusste das es nicht richtig war was er hier mit mir tat so löste ich mich schnell von ihm ohne zu wissen warum eigentlich! Es war nicht richtig, nicht mit ihm, nicht mit Schuldig, jemand anderes war dazu auserkoren diese Gefühle in mir wach zu rufen! Ich hatte sie schon immer, diese Gefühle, und sie wahren genau so intensiv wie die die ich für Schuldig empfand, vielleicht gingen sie damals schon darüber hinaus aber darüber wollte ich mir in diesem Moment keinerlei Gedanken machen! Es war sowieso sinnlos sich darüber den Kopf zu zerbrechen, Liebe war etwas das ich nie gelernt hatte zu empfinden oder Zuneigung für jemanden zu zeigen den ich gern hatte. Es war einfach nur schön Schuldig´s Lippen erneut auf den meinen zu spüren die nichts forderten aber auch nichts erwarteten was ich ihnen auch nicht geben konnte, jetzt vielleicht noch nicht aber später vielleicht schon, es würde sich zeigen, dennoch blieb der schaler Nachgeschmack dessen das ich mich selbst damit betrog! Am späten Nachmittag schließlich fuhr mich Mastermind dann zum Arzt in die Innenstadt von Tokyo, ich saß knapp eine ganze Stunde bei dem drinnen um mir anzuhören das ich eine leichte Grippe hätte die aber durch meine Fähigkeiten der Telekinese noch verstärkt wurden , insgeheim wollte ich von ihm gar nicht erst wissen wie es mir ging wenn diese Grippe noch schlimmer wurde aber er konnte meine Angst gut verstehen schließlich hatte ich noch einen Job bei Schwarz zu erledigen und da musste ich so fit sein wie es nur irgend möglich war! Mit einem Rezept verließ ich dessen Praxis und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle, Schuldig konnte leider nicht warten bis ich fertig war da er von Brad schon einen wichtigen Auftrag bekommen hätte den er nun erfüllen musste, mit Sicherheit war der Telepath erst spät in der Nacht zu Hause! Langsamen Schrittes ging ich die Straßen entlang, mir begegneten fremde Menschen und auch fremde Gebäude, ich hielt mich nicht oft allein in der Innenstadt auf aber die Eindrücke die auf mich einströmten waren atemberaubend schön! Es ging mir gut, ich schwankte nicht und Schwindelgefühle hatte ich auch keine also sprach eigentlich nichts dagegen bis zur zweiten Haltestelle zu laufen um noch etwas von dem schönen Wetter und der Aussicht zu genießen! Aber so schön das Wetter auch war es zogen dunkle Wolken am Himmel auf und die ersten Tropfen erreichten die Haut in meinem Gesicht, jetzt musste ich mich wirklich beeilen um zur Bushaltestelle zu kommen bevor es wirklich anfing zu gießen wie aus Eimern! Aber dazu kam es gar nicht erst, da ich anfing zu rennen und die Kraft die ich dafür aufwendete reichte gerade nur für einen kurzen Sprint bis zur nächsten Ecke da verließe mich auch schon meine mühsam zusammen gehaltenen Kräfte, die Sicht verschwamm immer schlimmer vor meinen Augen und die Häuserwände boten eine einladende Haltemöglichkeit für meinen schwankenden Gleichgewichtssinn! Der Regen fing nun wirklich an vom Himmel zu fallen als gäbe es kein morgen mehr, er durchnässte meinen Pullover und meine Hose so das sie nur noch an meiner immer kälter werdenden Haut klebten und sich die Kälte langsam aber sicher in meinen Körper zu ziehen begann. Mit letzter Kraft wie es mir schien flüchtete ich vor dem Regen in ein Geschäft wo der Regen mich nicht mehr erwischen konnte. Innerlich fluchte ich wie ein Rohrspatz das Schuldig mich nicht vom Arzt abholen konnte, das durfte doch alles nicht wirklich wahr sein dachte ich so bei mir und lehnte mich an die Tür in meinem Rücken und atmete erst mal tief durch. Die letzten Kraftreserven hatte ich wohl für den Sprint bis hier her verbraucht, mein Körper fühlte sich unmenschlich schwer an, bunte Lichter tanzten vor meinem inneren Auge, ich war völlig fertig und mit meinen Kräften gänzlich am Ende! Mit einem tiefen Atemzug dachte ich mir so das ich mich gleich wieder beruhigen konnte aber dem war nicht so, mir wurde ziemlich schwindelig und als sich meinen Augen gänzlich öffneten nahm ich meine Umgebung nur noch schemenhaft war, was aber unverwechselbar war, war der Geruch der mir in die Nase stieg. Der leichte Duft von frischen Blumen, er beruhigte mich etwas, machte mich freier um alle Sachen um mich herum vergessen zu können bis auf ein wunderschönes paar ametyhstfarbener Augen und roten Haaren nahm ich nichts mehr um mich herum war und sackte bewusstlos an der Tür hinunter. Nur langsam erlangte ich mein Bewusstsein wieder, wie schon auch gestern nach der Mission dauerte es eine Weile bis ich mich traute meine Augen zu öffnen ohne das der Raum anfing zu schwanken! Aber, wollte ich damals meine Augen öffnen? Wollte ich wirklich wissen wer mir da gegenüber saß? Denn so langsam kam auch meine Erinnerung wieder zurück, der kleine Spaziergang nach Hause weil mich Schuldig nicht vom Arzt abholen konnte, der einsetzende Regenguss der mich überraschte und ich fliehen musste und dann, ja dann wusste ich nicht mehr was mit mir passiert war! Alles was ich mit Sicherheit sagen konnte war das ich nicht allein hier in diesem Zimmer war, jemand war bei mir und wurde dementsprechend ruhiger in seinem tun als er bemerkte das ich erwachte. Meine Gedanken noch total wirr und nicht bereit zu Blinzeln kuschelte ich mich tiefer in die weiche Decke die sich um meinen Körper schlang und mir Wärme spendete, ihr Geruch war einfach unverwechselbar, Boss, genau der gleiche Duft den Schuldig auch benutzte, er ließ mich erneut entspannen. „Schuldig“ Entfloh es leise meinen Lippen und ich drehte mich leicht in die Richtung aus der ich glaubte ein leises Atmen zu hören. Eine warme schlanke Hand legte sich an meine Stirn, wahrscheinlich um meine Temperatur zu überprüfen und augenblicklich kuschelte ich mich näher an diese warme sanfte Berührung. „Vergleich mich bloß nicht mit dem!“ Sagte leise eine Stimme mir gegenüber, hörte sich etwas amüsiert darüber an wen ich glaubte vor mir zu haben aber da ging mir dann auch ein Licht auf! Diese Stimme gehörte mit Sicherheit nicht Schuldig, diese Stimme hörte ich selten bis nie, eigentlich nur wenn ich selbst eine Mission hatte so wie die von gestern Abend und augenblicklich bildete sich ein dicker Klos in meinem Hals! Ein leichtes Zittern ergriff meinen Körper ich konnte es gar nicht unterdrücken, das Gefühl der Angst beschlich mich, wenn ich jetzt meine Augen öffnen würde, würde sich meine Ahnung die ich hatte auch bestätigen. Es nützte dennoch nichts, ich konnte schließlich nicht ewig vorgeben zu schlafen immerhin hatte ich ja vorhin schon mal ein Lebenszeichen von mir gegeben und so fing ich an mit einem Auge zu blinzeln. Der Raum war leicht abgedunkelt es schmerzte schon mal nicht in den Augen, kleine Teelichter auf dem Tisch mir gegenüber tauchten den Raum in ein warmes angenehmes Licht, machten mir Mut ganz meine Augen zu öffnen. Noch etwas Orientierungslos schweiften meine Blicke durch das große Zimmer das einer Wohnstube gleichkam aber für dessen Einrichtung hatte ich gar kein Auge, leuchtende Ametyhste lagen auf meiner Person und ließen meine bisherige Vermutung Wirklichkeit werden. Neben mir auf der Couch saß tatsächlich der Weißleader und blickte mich unverwant an, seine Gesichtszüge waren nicht wie sonst kühl und starr, sie schienen mehr erleichtert aber warum das so war konnte ich mir nicht vorstellen! Ich war doch sein Feind, ich war ein Schwarz, ein Telekinet der ihn nur mit einem Wimpernschlag töten konnte, skrupellos wie man es von mir erwartete! Aber warum in Gottes Namen blickte mich Abyssinian dann so an als wäre er erleichtert? Eins stand fest, wenn ich ihn das jetzt nicht fragen würde, würde ich mit Sicherheit auch keine Antwort auf meine unausgesprochene Frage bekommen, so zog ich meine Decke höher und riss mich zusammen auf das er das Zittern in meiner Stimme nicht hören konnte. „Wie komme ich hierher? Wo bin ich hier eigentlich, was ist passiert?“ Meine Stimme war leise dennoch hörte wohl jeder das leichte Zittern heraus, ich konnte es nicht unterdrücken denn die Nähe dieses Mannes machte mich einfach nur nervös, na gut etwas ängstlich vielleicht auch aber das musste ja mein Gegenüber nicht gleich wissen! Noch immer lagen seine Blicke auf meiner Gestalt, schienen erleichtert und sogar dessen Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln, wahrscheinlich um mich zu verwirren wer wusste das schon? Es hätte genau so gut sein können das das ganze hier eine Falle war da konnte ich doch nicht heile und gute Welt mit dem Weiß spielen, meine eigenen Belange sowie meine sich stetig steigernde Angst stellte ich für einen Moment in den Hintergrund, jedenfalls soweit ich das konnte denn leider zitterten meine Finger noch immer. Eine schlanke Hand legte sich auf die meine und drückte diese leicht, brachte mich erneut dazu in diese wunderschönen Ametyhste zu blicken und mich in ihnen zu verlieren und wie durch einen Schleier hindurch nahm ich wahr, dass er angefangen hatte zu sprechen und versuchte sich mehr schlecht als recht zu artikulieren. „Du bist in unseren Laden gestolpert, klatschnass und dann umgekippt!“ Seine Stimme schallte gedämpft und leise zu mir herüber aber wie immer brauchte ich ein bisschen länger um zu begreifen, oh wie ich es einfach nur hasste krank zu sein, meine Reaktionsfähigkeit ging dem Nullpunkt entgegen, jedes mal dasselbe! Aber was hatte der Weiß da gerade gesagt, klatschnass? Das konnte doch nicht sein, meine Sachen fühlten sich äußerst trocken und vor allem angenehm warm an nur der Geruch irritierte mich zunächst ein bisschen aber als ich es riskierte und an mir hinab blickte sah ich auch das es nicht meine Sachen waren die ich da am Körper trug. Augenblicklich zog ich die Decke die auf meinem Körper lag enger, auch meine Beine zog ich näher an meinen Körper und sah wahrscheinlich aus wie ein verschrecktes kleines Kind, das war mir aber egal. Was sollte das alles hier, was um Himmels Willen hatte ich verbrochen das ich ausgerechnet ins Koneko gestolpert war und nun Abyssinian gegenüber saß? „Warum lebe ich noch? Warum habt ihr mich nicht schon längst umgebracht? Warum habt ihr mir geholfen? Bin ich euer Gefangener? Wieso.......?" Ohne weiter darüber nachzudenken plapperte ich auch schon los aber schon nach der ersten Frage wurde meine Stimme brüchiger und immer leiser, verstummte schließlich ganz als sich einer von Abyssinians schlanken Fingern auf meine Lippen legte und mir so verbot weiter zu reden. Ich wusste nicht warum aber ich folgte seiner Aufforderung und sagte nichts mehr obwohl mir so viele Fragen im Kopf herumschwirrten kam kein Wort mehr über meine Lippen aber ich konnte noch immer die sanfte Berührung dieser schlanken Finger spüren die ein Kribbeln auf ihnen erzeugten wie ich es noch nie erlebt hatte. So in meine Gedanken vertieft bekam ich erst viel später mit das mir der Weißleader eine Tasse entgegen streckte, noch etwas unsicher ob ich sie nehmen sollte beäugte ich mir erstmal das blaue Gefäß nahm es ihm aber dann doch langsam ab. Die Flüssigkeit darin war warm und roch richtig angenehm nach Hagebuttentee, wärmte von außen meine wieder kalt gewordenen Finger. Nach einem kräftigen Schluck reichte ich dem Rothaarigen die Tasse der sie mir aus der Hand nahm und erneut füllte da ich sie bis fast auf den letzten Schluck gelehrt hatte, denn so heiß war der Tee nicht mehr, ich vermutete mal das er schon geraume Weile in der Tasse gewesen war. Das brachte mich auf eine andere Überlegung, hatte der Weiß die Tasse schon vorher mit Tee gefüllt, wenn ja, wie lange war ich denn weggetreten gewesen und die alles entscheidende Frage warum war der Weiß alleine zu Hause? Soweit ich nach meinen Recherchen wusste, wohnten die vier doch alle zusammen in ein und dem selben Haus also mussten die doch auch hier irgendwo zu finden sein oder zumindest mal ein Lebenszeichen von sich geben! „Wie lange war ich denn weggetreten?“ Kam es auch voll aus dem Zusammenhang gerissen von meiner Wenigkeit, innerlich klatschte ich mir die Hand vor den Kopf, wie kam ich dazu mit dem Weiß eine Konversation anzufangen? Anscheinend war mir das Fieber doch irgendwie zu Kopf gestiegen oder ich hatte mir beim umkippen irgendwo den Kopf gestoßen, das war für mich die logischste Erklärung für mein Verhalten! Ein kurzes Räuspern ließ mich zu meinem gegenüber aufblicken, der sich etwas bequemer hinsetzte und auch eine Tasse Tee vom Tisch nahm und mich dann unverwant anblickte während er zu sprechen begann. „Es war ungefähr sechzehn Uhr als zur Tür rein geschneit kamst und umgekippt bist. Jetzt haben wir es gleich achtzehn Uhr, so knapp zwei Stunden kommen schon hin!“ Zum reden war ich jetzt nicht in der Lage nur überrascht das mir der Weißleader so bereitwillig Auskunft gab, ich hatte schon von Schuldig gehört das er nicht wirklich viel sprach und wenn er mal was sagte dann meist nur einen einsilbigen Monolog aber das waren ganze zwei komplette Sätze! Warum sprach der Mann nicht mal ein bisschen mehr, wusste der denn nicht das er eine wunderschöne Stimme hatte die einem eine angenehme Gänsehaut bescheren konnte? Ja klar, wenn man solche Gedanken hatte die einem eine leichte Röte ins Gesicht treiben konnte man sich der Aufmerksamkeit anwesender Personen sicher sein und natürlich hatte mein gegenüber für solche Kleinigkeiten auch noch ein richtig gutes Auge, aber was wollte man von einem Profikiller auch anderes erwarten, schon die geringste Unaufmerksamkeit konnte einem schnell das Leben kosten! Seine Blicke lagen direkt auf meinem Gesicht, waren durch dringlich aber nicht unangenehm, seine Augen fesselten meinen Blick, eine wirklich ungewöhnliche Augenfarbe dieses strahlende violett! Es fesselte mich richtig, ich war nicht in der Lage meinen Blick abzuwenden, bekam auch nur am Rande die weiteren Geschehnisse mit wie sich seine schlanke Hand an meine Stirn legte um meine Temperatur zu überprüfen. Das fühlte sich wirklich gut an, unbewusst schloss ich meine Augen, wollte noch etwas das Gefühl genießen das durch Abyssinians Berührung ausgelöst durch meinen Körper wanderte, es war anders als wenn Schuldig mich berührte oder mir nahe war, ich konnte es nicht beschreiben! Sie ließ mich merklich entspannter werden, mein Atem wurde ruhiger und gleichmäßiger auch mein Herz hämmerte nicht mehr so wild wie vorher gegen meine Rippen sondern schlug in einem normalen Takt und erneut kuschelte ich mich tiefer in das Kissen in meinem Rücken. Am Rande bemerkte ich das sich dessen Hand von meiner Stirn zu entfernen schien, nein, das wollte ich nicht! Er sollte mich weiter berühren und so schreckte ich schon hoch um zum Protest anzusetzen doch mein geöffneter Mund bot eine wunderbar Angriffsfläche für das Fieberthermometer das er mir in den Mund steckte und mich somit ruhig stellte. Jetzt konnte ich wirklich nichts mehr sagen, mit dem Teil in der Gusche war das ein eher schwieriges Unterfangen so konnte ich nur schmollend in seine Richtung schauen und entlockte ihm so ein verdammt niedliches Lächeln. Niedlich daher, weil ich ihn noch nie hatte lächeln gesehen geschweige denn schmunzeln oder so was in der Art bei Missionen war so was ja auch gar nicht möglich geschweige denn wünschenswert gewesen, oder? Irgendwie war es aber auch gut so das er mir dadurch das Reden verbot, ich hätte mich wirklich zum Fallobst gemacht wenn ich ihm gesagt hätte das er seine Hand ruhig noch eine Weile dort lassen könnte wo sie war, wie hätte das denn bitte schön ausgesehen? Immerhin waren wir Feinde und so eine Nummer hätte mich meinen Kopf kosten können, so lebensmüde war ich nun auch wieder nicht! Während ich mich also tiefer ins Kissen kuschelte und schon fast abwesend auf dem nebenbei bemerkt ziemlich alten Fieberthermometer herum kaute begann Abyssinian zu erzählen, oder besser er antwortete auf meine Fragen von vorhin die ja noch immer unbeantwortet mitten im Raum rum standen. „Erst mal möchte ich sagen, du bist nicht unser Gefangener und zweitens bist du mitten im Laden umgekippt da hätte ich dich schlecht erledigen können, noch dazu kommt noch das ich nicht auf Mission bin und wie du sicher weist mache ich das nur wenn ich auch den Auftrag dazu erhalte. Deine Sachen musste ich leider gegen meine tauschen, sie sind zugegeben etwas groß aber sie erfüllen ihren Zweck! Und keine Sorge wir zwei sind hier alleine da musst du dir wirklich keine Sorgen machen das dich irgendjemand anspringt!“ Die Worte sickerten nur langsam in meinen Verstand aber mit einem Blick an mir hinab konnte ich sehen das es wirklich Abyssinians Sachen waren die ich trug. Während er mir das Thermometer aus dem Mund nahm besah ich mir meine Sachen mal genauer, das Hemd war viel zu groß, von der Freizeithose mal abgesehen und von den Socken wollte ich erst gar nicht sprechen aber da war noch etwas was mir die Schamröte in die Wangen trieb, wollte ich meine Theorie bestätigt wissen? Ja, das wollte ich! Schnell schob ich meine Hand ungesehen unter die Decke und unter den Bund der Freizeithose und ja, meine Theorie wurde Wirklichkeit, diese Shorts die ich zu fühlen bekam waren wirklich definitiv nicht meine denn die lagen sonst dicht an meinem Körper im Gegensatz zu diesen hier, die schlabberten um meine schmalen Hüften! Das durfte doch alles nicht war sein, da hatte mich der Weiß doch tatsächlich nackt gesehen und das konnten noch nicht mal meine Teamkollegen von sich behaupten mit denen ich nun schon seit mehr als sechs Jahren zusammen arbeitete. Oh Gott, das alles war doch wirklich nur ein schlechter Alptraum und mit Sicherheit würde ich nun jedes mal wenn ich Abyssinian begegnete daran denken müssen das er mich so gesehen hatte und vor Schamesröte im Boden versinken, ans Kämpfen wollte ich gar nicht erst denken! Nun war ich wirklich sauer, was bildete sich der Weiß eigentlich für Frechheiten ein? Mag sein das ich wirklich bis auf die Shorts durchnässt gewesen war aber das gab ihm noch lange nicht das Recht mich vollkommen nackig zu machen, das wäre ja noch schöner, da könnte ja jeder kommen! Wer wusste schon was da alles hätte passieren können, schließlich waren wir zwei allein und Abyssinian auch nur ein Mann! „Abyssinian, wenn ich nicht euer Gefangener bin dann kann ich ja gehen!“ Meine Miene verhärtete sich, zeigte keinerlei Regung von irgendwelchen Gefühlen nur die Röte stand noch immer in mein Gesicht geschrieben die würde da wahrscheinlich auch noch eine Weile bleiben aber meine Worte waren kalt und schneidend! Sarkastisch, so sollten sie auch klingen als ich versuchte mich langsam zu erheben um aus diesem Haus zu kommen und aus der Nähe dieses Mannes! „Mein Name ist Aya und nein du gehst nicht!“ Holten mich seine Worte in das hier und jetzt zurück, ließen mich unbemerkt zusammenzucken durch ihre Schärfe in der sie gesprochen wurden, keinen Widerstand oder Widerrede duldeten genau wie ich es von Crawford her kannte aber der Mann der mir da gegenüber stand war nicht mein Ziehvater und dennoch sank ich zurück in die weiche Polsterung der Couch! Ich musste wirklich ein erbärmliches Bild abgegeben haben wie ich da zusammen gesunken mit der Decke auf meinen Beinen auf der Sitzgelegenheit hockte und meinen Blick auf den Boden richtete, woanders konnte ich ja nicht hinschauen! Danach war es ruhig im Raum, er sagte nichts und ich sah mich nicht in der Lage irgendwas zu sagen, meine Kräfte waren auch noch nicht so weit genesen das ich mich hätte wehren können, unweigerlich bekam ich Angst! Angst davor was der Weiß mit mir vorhatte! Angst davor was dieser tun könnte! So in meine Gedanken vertieft bemerkte ich noch nicht mal dass sich der Rothaarige zu mir auf die Couch gesetzt hatte und mich unverwant anblickte da ich keinen Mucks mehr von mir gab. Zu sehr wühlte mich das alles hier innerlich auf, mein Herz hämmerte wie wild gegen meinen Brustkorb, das Blut rauschte durch meine Adern, mein Atem war so schnell wie der eines Langstreckenläufers und mein Puls war dermaßen erhöht, ich konnte ihn unter der Haut pochen hören! Aber da war noch etwas was mich beschäftigte, hatte mir der Rothaarige gerade seinen Namen gesagt? Hatte er wirklich eben gerade Preis gegeben wie sein richtiger Name war? Wieso? Warum hatte er das gemacht? Ich brauchte Mut, ich wollte das jetzt wissen, warum durfte ich nicht gehen wenn ich nicht sein Gefangener war und warum gab er mir seinen Namen Preis? Wie in einer Endlosschleife kreisten diese Fragen in meinem Kopf umher, verlangten nach Antworten! Schließlich holte mich eine warme Hand aus meinen Gedanken die sich auf meinen Kopf legte und mir sanft durch die Haare streichelte, sofort sah ich zu der Person auf die es wagte mich an zufassen ohne das ich meine Erlaubnis dazu geben konnte und verlor mich in diesen wunderschönen strahlenden Amethysten meines gegen übers die mich mit Blicken bedachten die mehr als nur warm waren! Was war das nur für ein seltsames Gefühl das mich ergriff und mich nicht mehr los lassen wollte, es war warm und fühlte sich verdammt gut an, ich konnte es zu dieser Zeit noch nicht eindeutig beschreiben oder einordnen aber es würde mir irgendwann schon noch gelingen! „Ich lasse dich bei dem Wetter nicht gehen es regnet noch immer in strömen und du hast meine Sachen an! Ich würde sagen dass du darin etwas albern aus siehst wenn du so raus gehst! Ich fahre dich heim!“ Wie war das jetzt, was bitte? Er bot mir wirklich an mich nach Hause zu fahren, ja träumte ich schlecht oder hatte ich was an meinen Ohren? Ich musste ja wirklich sehr intelligent geschaut oder ausgesehen haben denn der Weiß schaute mich doch recht belustigt von oben nach unten hin an, erst da bemerkte auch ich das mir sein Hemd das ich trug über die rechte Schulter hing da es mir ja viel zu groß war und die helle Haut darunter zum Vorschein kam. Dennoch konnte ich mich nicht bedecken, meine Haut vor seinen Blicken schützen sondern starrte ihn einfach weiter ins Gesicht, wie versteinert, nicht in der Lage mich zu bewegen aber auf was wartete ich, worauf hoffte ich was geschehen würde? Am Rande nahm ich war wie er aufstand und sich vor mich kniete, seine linke Hand schob mir vorsichtig das Hemd wider über die rechte Schulter und er zog mir die Decke um meinen Körper, dann hob er mich einfach von der Couch in seine Arme. Ich musste meinen Blick von ihm abwenden, mein hochrotes Gesicht sah bestimmt zu komisch aus und so wollte ich ihn auch nicht weiter ansehen, es war mir schlichtweg oberpeinlich vom eigentlichen Feind gerettet worden zu sein und nun von ihm durch die Kante geschleppt zu werden! „Dein Fieber scheint wieder zu steigen, wird wirklich Zeit das du nach Hause ins Bett kommst!“ Gott, der Mann hatte wirklich eine umwerfende Stimme die mir sanfte Schauer über die Haut jagte und irgendwie konnte ich ihm auch nicht mehr böse darüber sein das er mich nackt gesehen hatte, aber beschämt! Er trug mich aus der Stube durch einen dunklen Flur und an dessen Ende durch eine Tür die zur Garage führte und setzte mich samt seinen Klamotten und der Decke auf den Beifahrersitz seines Wagens und stieg kurze Zeit später auch auf der Fahrerseite ein nachdem er eine kleine Plastiktüte auf dem Rücksitz deponiert hatte und lenkte danach seinen Wagen aus der Ausfahrt des Koneko´s. Die ganze Fahrt über sagte ich kein Wort aber auch Aya wie er mir ja gesagt hatte konnte oder wollte nicht weiter mit mir reden jedenfalls sagte er die gesamte Fahrt über kein einziges Wort, noch nicht mal nach dem Weg fragte er mich wo ich mich doch schon sehr wunderte, woher sollte der Weiß auch den Weg zu unserem Hauptquartier wissen das war nämlich ein gut gehütetes Geheimnis! Mir vielen fast die Augen aus dem Kopf als er vor unserer Villa zum halten kam und sich dann auch noch erdreistete bis vor die Haustür zu fahren, also wussten Weiß wo wir zu finden waren, warum hatten sie dann bitte schön noch nie einen Angriff gegen uns gestartet, warum hatten sie noch nie versucht uns hier zu erledigen? Vom vielen Nachdenken zersprang mir noch mal irgendwann der Schädel und die Kopfschmerzen umnebelten erneut meinen Geist, das konnte mit der Zeit ganz schön lästig werden! Und erneut war es Aya der mich aus diesen wirren Gedanken befreite, seine Hand auf die Decke an meinem Oberschenkel legte und mich anlächelte, unweigerlich musste ich ihn dadurch ansehen und schöpfte irgendwie Hoffnung und auch Zuversicht aus diesem Blick der so verdammt sanft war. Schnell griff er auf die hinteren Sitze und reichte mir die kleine Plastiktüte in der wohl meine restlichen Sachen waren und einen kleinen Zettel und wartete darauf dass ich aussteigen würde was ich aber nicht tat. Stattdessen sah ich ihn nur an, dieser Mann war mir wirklich ein Rätsel mit zu vielen Teilen die es zusammen zu setzen gab und ich dazu noch nicht im Stande war aber irgendwann mit Sicherheit das wusste ich! „Nenn mich Nagi!“ War alles was ich noch sagen konnte bevor ich das Auto verließ, mich hastig ins Haus rettete und hinter mir die Tür geräuschvoll ins Schloss fallen ließ aber immer in der Hoffnung das mich niemand gehört hatte, das hoffte ich zumindest. Nach einem Blick in den türeigenen Spion verriet mir das Bild des leeren Geländes das ich wieder im Schutz meines eigenen zu Hauses war und ich war sogar noch am leben nach der Begegnung mit einem Weiß, wohlgemerkt Abyssinian, oder eher Aya wie er sich mir vorzustellen gedachte. Ich hatte ihm meinen Namen gesagt, war das vielleicht dumm von mir das getan zu haben, war es vielleicht töricht zu glauben er würde jetzt nicht mehr über mich und über Schwarz in Erfahrung bringen wollen? Ach egal, passiert war passiert und ändern konnte ich an den jetzigen Umständen auch nichts mehr! Das Haus war angenehm ruhig, es war niemand zu Hause, vielleicht auch das beste was mir passieren konnte denn ich stand ja noch immer in Aya´s Klamotten mitten in der Eingangshalle, wie hätte ich also Brad erklären können von wem ich die Sachen hatte, genau, nämlich gar nicht! Schnellen Schrittes begab ich mich in mein Zimmer packte als erstes die Plastiktüte aus die Aya mir vorhin gegeben hatte und in der sich tatsächlich meine Sachen befanden, sie waren schön trocken und rochen angenehm nach seinem Parfum, erinnerten mich an seine Nähe, seine Wärme, seine Stimme und eine angenehme Gänsehaut bemächtigte sich meinem Körper! Dennoch zog ich mir neue Klamotten aus meinem Schrank und zog mich um, auch wenn keiner weiter im Hause war hieß das noch lange nicht das es so bleiben würde und bevor mich jemand so zu Gesicht bekam und ich Probleme bekommen würde mich zu erklären entkleidete ich mich lieber und packte Aya´s Sachen in eine extra Tüte und schob diese danach erstmal unter mein Bett, da würde sie vorerst keiner finden! Langsam sank ich auf mein Bett nieder und blickte mich im Zimmer um, alles war ruhig und eigentlich so wie es immer war aber etwas war da noch was ich vergessen hatte! Panisch begann ich mich umzublicken und natürlich , dort vor dem Bett lag der kleine Zettel den mir Aya gegeben hatte, ich war ja noch nicht dazu gekommen einen Blick hinein zu werfen um so aufgeregter war ich jetzt da ich das Stück Papier in meinen Händen hielt, es aufklappte und anfing zu lesen. ~~Wenn du mir meine Sachen wieder geben möchtest und dich dazu entschließt im Koneko vorbei zu schauen dann komm bitte an einem Tag wie heute so gegen sechzehn Uhr, da sind wir allein. Solltest du dennoch Angst haben das es eine Falle sein könnte dann schick sie mir mit der Post, Adresse hast du ja! Gez. Aya~~ Der Mann hatte nicht nur eine wunderschöne Stimme sondern auch eine richtig schöne Handschrift und er wollte mich tatsächlich wieder sehen, das Herz schlug mir erneut bis hin zum Hals allein schon vor Aufregung dabei wusste ich doch noch gar nicht wie ich mich entscheiden wollte! Sollte ich vielleicht nächste Woche wirklich bei ihm vorbei schauen oder sollte ich das vielleicht lassen? Allerdings wäre es natürlich schön ihn wieder zu sehen, außer auf Missionen sahen wir uns ja nie und man musste schon zugeben das Abyssinian, nein halt, Aya so privat ganz lieb und nett war, jedenfalls zu mir. Eine Woche durfte also meine Bedenkzeit sein, heute in einer Woche würde ich ihn wieder sehen wenn ich nicht feige war, sieben Tage lang Herzrasen aber warum? Wie brachte es dieser Mann nur fertig mein Herz so schnell schlagen zu lassen? Ich brauchte dringend Ablenkung von meinen Gedanken, nicht auszudenken wenn die Schuldig mit bekam, es wäre nicht so gut wenn einer aus meiner Truppe wusste das ich wirklich in Erwägung zog den Weißleader zu besuchen oder noch schlimmer das die wussten das er mich heute nach Hause gefahren hatte, Brad hätte mich gevierteilt! Wie zur Bestätigung ging nun unten die Haustür und ließ mich erschrocken zusammen fahren, bei der Lautstärke wie die Tür ins Schloss fiel ließ es nur einen Schluss zu Brad war es nicht und Farf auch nicht also konnte es nur noch der Telepath sein der nach Hause kam. Keine zwei Minuten später lugte auch ein orangener Haarschopf durch meine Zimmertür, Gott sei dank war ich so geistesgegenwärtig gewesen und hatte Aya´s Zettel hinter mein Bett in eine der kleinen Ritzen schieben können um ihn vor neugierigen Blicken zu schützen. Schuldig hopste zu mir ins Zimmer und grinste wie ein Honigkuchenpferd während ich die Gedanken an den Weißleader in die hinterste Ecke meines Verstandes zu drängen versuchte und meinen Geist so gut es ging vor Schuldig zu verbergen und es doch wirklich schaffte ihn Fern zu halten. Schuldig störte sich keineswegs daran, was er mir sagen wollte konnte er verbal tun und musste das nicht telepathisch machen das brauchte ich ihm nicht zu sagen! Geschmeidig kroch er zu mir aufs Bett, lehnte sich ans Kopfende und zog mich zwischen seine Beine in seine Arme, die sich sanft um meinen Körper schlossen, augenblicklich bekam ich das Gefühl von Geborgenheit in seiner Nähe dennoch war es nicht so schön wie bei Aya! Da, schon wieder, ich dachte doch tatsächlich schon wieder an den Weiß, ich musste das irgendwie unter Kontrolle bekommen wenn ich nicht wollte dass Schuldig es vielleicht doch noch mitbekam! Nicht auszudenken was der mit mir machen würde, von Brad mal ganz zu schweigen. Also versuchte ich mich so normal zu benehmen wie sonst auch wenn der Orangehaarige in meiner Nähe war, kuschelte mich näher an die warme Brust meines Teamkollegen und ließ mir von ihm über meinen Rücken streicheln. Angenehm, es war einfach nur angenehm hier zu liegen und in dessen Armen gehalten zu werden während er begann zu fragen wie es mir ging, sich nach meinem Befinden erkundigte was er unter normalen Umständen nie tat, wahrheitsgemäß waren meine Antworten das es mir schon besser ging und er sich nicht um mich sorgen brauchte! Es schien ihn zu freuen das es mir besser ging, wechselte dann das Thema und erzählte mir wie seine Mission gelaufen war und das er es sehr bedauerte das er mich nicht hatte vom Arzt abholen können, er klang auch noch erleichtert darüber das ich nicht nass geworden bin bei dem Regenguss was mich leicht an seiner Brust schmunzeln ließ. Wenn der wüsste wo es mich rein gespült hatte! Aber egal, ich war müde und Schuldig´s Stimme beruhigte mich dermaßen das ich langsam aber sicher in dessen Armen in einen erholsamen Schlaf glitt, mich insgeheim schon auf die nächste Woche freute, sie mit Spannung erwartete! Tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)