Allein unter Männern-Das totale Chaos? von Akikou_Tsukishima (Dysfictional Family) ================================================================================ Kapitel 34: Flashback Teil 21: Wie alles begann… Teil 4 - Alptraum ------------------------------------------------------------------ Shin wachte am nächsten Morgen irritiert auf, als sein Wecker klingelte. Er wusste nicht mehr genau, wo er war. Doch er war so müde, dass er gleich wieder einschlief, als er diesen ausgestellt hatte. Sein Vater kam rein und meinte, er solle aufstehen, es sei spät. Shin tat dies dann auch. Aber er war immer noch total müde und lief total schlaftrunken seinem Vater über den Weg, als er zum Bad ging. Dieser schaute geschockt. „Ich wusste gar nicht, dass wir Besuch haben. Wo ist Tim?“ Ja, Shin’s Vater erkannte seinen Sohn nicht wieder. Shin bekam dies nicht mit und ging weiter. Im Bad wusch er sich das Gesicht und schminkte sich. Er war immer noch total verschlafen. Als er aus dem Bad tratt, sah er auf die Uhr. „Shit, mein Bus!“ Er rannte los, holte seinen Ranzen aus seinem Zimmer, zog seinen schwarzen Wintermantel an und machte sich auf den Weg zum Bus. Irgendwie war ihm ganz schön kalt an den Beinen. Warum, war ihm aber völlig egal, er musste seinen Bus kriegen und durch das Rennen wurde ihm eh warm. An der Bushaltestelle sah jeder ihn komisch an und er verstand es gar nicht. Ihm war es auch egal. Er wollte lieber im Bus noch mal etwas schlafen. Auf dem Weg zum Schulhof starrten ihm wieder alle hinterher. *Was haben die heute alle? Warum schaut mich jeder so komisch an?* Aber ihm war es egal, er war zu müde zum nachdenken, lief wie ein Traumtänzer durch die Gegend. Gedankenverloren schaute er auf den Boden und rempelte dabei jemanden an. „Hey kannst du nicht aufpassen?“ Shin landete mit dem Po auf dem kalten, schneebedeckten Boden. Er stand auf und rieb sich den Po. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er einen Rock anhatte. Er sah an sich runter. *Oh Gott, was mache ich hier?* Er sah sich um. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. *Jetzt ist alles vorbei! Ich bin ruiniert, warum habe ich auch nicht noch mal genau geschaut, was ich an habe?* Tränen stiegen ihm in die Augen. Er packte seine Tasche und lief weg. Doch der Kerl, gegen den er gerannt war, hielt ihn fest. „Wo willst du denn hin Süße?“ *Süße? Hatte er mich gerade tatsächlich >Süße< genannt?* „Ist es nicht etwas kalt, im kurzen Rock, mitten im Februar?“, fragte der Kerl freundlich grinsend. Shin war es gar nicht gewöhnt, dass Timo, der Schlägertyp der Schule, ihn so komisch ansah und auch noch so freundlich mit ihm redete. Shin war ganz verdattert. Was sollte das? Erkannte der Kerl ihn etwa nicht? David und Linke kamen nun auch auf den Schulhof. Ihr Bus hatte Verspätung. David glaubte gar nicht, was er da sah. Sein Tim stand dort in der japanischen Schuluniform und sein alter bester Kumpel – den er noch aus dem Kindergarten kannte, mit dem er sich aber nicht mehr vertrug, seit er ihm die Wahrheit über seine sexuellen Neigungen gebeichtet hatte, aber versprochen hatte, es nicht weiter zu erzählen und auch weiterhin mit ihm befreundet sein wollte, bloß erst mal Abstand von ihm nahm – welcher Shin festhilt. Er ging sofort dazwischen. „Timo, lass meine Freundin los!“, zischte David und beide sahen ihn doof an. „Was?“, fragten sie gleichzeitig. „Du hast richtig gehört. Sie ist meine Freundin!“, wiederholte er den Satz und zwinkerte Shin zu. Dieser verstand. „Ich dachte, du bist schwul? Wo ist dein kleiner, blonder, schwuler Freund?“ „Du laberst doch bloß Scheiße!“, David ging noch einen Schritt auf Timo zu, sah diesen böse an und sagte: „Halt die Klappe, du hast versprochen, es für dich zu behalten! Wenn dir unsere Freundschaft noch irgendetwas bedeutet, dann tu es auch, bitte!“ flehte David. David langte nach Shin’s Hand und zerrte ihn mit ins Schulgebäude. Dort lotste er Shin in den Raum der Theatergruppe, wo er ihn vor den Spiegel stellte. „Kannst du mir dies erklären? Was soll dieser Aufzug?“, fragte David sauer. „Ich weiß es nicht.“, stotterte Shin und sah betroffen zu Boden. „Was hättest du gemacht, wenn dich jemand erkannt hätte?“ „Ich weiß nicht. Ehrlich, es tut mir Leid. Ich war bloß schon so spät dran. Und habe nicht gemerkt was ich an habe, mir war bloß klar, dass ich etwas anhatte, also rannte ich zum Bus. Jetzt weiß ich auch, warum mich jeder so doof angeklotzt hat. Man mir ist das so peinlich, hoffentlich hat Juri mich nicht gesehen. Der plaudert das alles doch aus.“ „Das hast du dir selbst zu zuschreiben!“, tadelte David. Er war sauer, weil sein Liebling so leichtsinnig war. „Bitte David, meckere nicht mit mir. Mir geht es echt nicht gut, und das nicht nur, weil mich grad jeder als Mädchen gesehen hat. Mir ist voll schlecht.“ „Dann bringe ich dich jetzt nach Hause.“ „Danke!“ David griff seinem Schatz unter die Arme und ging mit ihm durch den Schulflur. Keiner war zu sehen. Aber auf dem Pausenhof hatten sich alle Schüler um Juri versammelt und als David und Shin aus der Tür traten, lachten alle los. „Da ist ja unser schwules Pärchen. David und Tim, das absolute Traumpaar.“ „Wie ist es denn so in Mädchenklamotten, Tim.“ „Hast du dich für David auch schon umoperieren lassen, so dass du die weibliche Rolle perfekt spielen kannst?“, riefen verschiedene Schüler zu den beiden. *Ich halte das nicht aus, ich muss hier weg!*, ging es Shin durch den Kopf und er rannte los. Doch jemand stellte ihm ein Bein und er landete unsanft auf dem kalten Boden, gerade in dem Moment, als die Schulglocke klingelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)