Allein unter Männern-Das totale Chaos? von Akikou_Tsukishima (Dysfictional Family) ================================================================================ Kapitel 20: Flashback Teil 7: Halbwegs Geschwisterliebe - Oder mehr? Gefühlschaos! ---------------------------------------------------------------------------------- Kiro lag nun neben Shin auf dem großen Designersofa, auf dem mühelos 2 Platz hatten. Beide schliefen ruhig und friedlich nebeneinander. Auch Sky schlief noch. Diese Gelegenheit fand Luminor sehr passend, um sich mal ausführlich mit Strify zu unterhalten. Er legte Kiro und Shin noch mal einen nassen Lappen auf die Stirn und verließ dann die Stube. In der Küche setzte er sich auf einen Stuhl und sah Strify fordernd und erwartend an. Er war ganz verwundert, dass Strify noch nichts gesagt hatte. Normalerweise plauderte Strify immer wie ein unaufhaltsamer Wasserfall drauf los. „Was ist mit dir los? Dein Schweigen passt gar nicht zu dir? Was ist passiert und wo ist Yu?“ Strify druckste herum, wusste nicht, was er sagen sollte. Aber Luminor hatte einen so was von erschreckenden Blick aufgelegt, dass Strify sich nicht traute, etwas zu sagen. „Strify, los rede schon! Ich weiß eh, dass du es mir irgendwann sagst. Von mir aus können wir den ganzen restlichen Nachmittag hier sitzen und uns anstarren. Ich habe Zeit.“ Luminor lehnte sich zurück und sah Strify aus den Augenwinkeln an. Strify wurde richtig mulmig zu Mute. Wenn Luminor ihn so ansah, dann hieß dies nichts Gutes. Er war auf etwas Schlimmes aus und Strify schien er für den Übeltäter zu halten. *Warum kann die Kleine nicht jetzt schreien. Dann würde er sich ihr zuwenden und ich könnte in mein Zimmer verschwinden. Aber nein! Luminor ist voll unheimlich! Was erwartet er von mir? Dass ich mich ihm vor die Füße lege und um Gnade bettle? Warum muss immer ich der Sündenbock sein?* „Du machst es ja echt spannend Strify!“ In seiner Stimme war Ironie zu hören. „Ich wusste gar nicht, dass du so lange die Klappe halten kannst.“ Luminor grinste hämisch. „Tja, umso eher du mir endlich sagst, was los war, umso eher lasse ich dich in Ruhe.“ Das sagte schon alles. Luminor würde ihn unter allen Umständen daran hindern, die Küche zu verlassen. „Ähm na ja…“ Kiro wurde wach. Langsam öffnete er die Augen. „Wo bin ich?“, flüsterte er. Er wusste nicht, wo er war, wie er hier her gekommen war, war völlig verwirrt. Er ließ seine Augen kreisen und fuhr mit seinen Blicken an der Decke lang, auf der Suche nach etwas Vertrautem. Schließlich entdeckte er ein Fenster und vor diesem hingen Luminor’s alte, zerknitterte, schwarze, Gothic-Gardinen. Er fuhr hoch, dabei fiel der Lappen auf seinen Schenkel, und hielt sich den Kopf, weil ihm so schwindelig war. Er hatte Kopfschmerzen. „Was mache ich hier, wie bin ich hier her gekommen? Was ist nur passiert, ich weiß echt nichts mehr!“ Er sah irritiert auf den Lappen, merkte aber, dass er eine heiße Stirn und somit Fieber hatte. „Habe ich etwa Fieber? Aber warum?“ Er nahm den Lappen und wollte gerade aufstehen, als ihm auffiel, dass Shin neben ihm lag. „Shin?“ Er rüttelte an ihm. Da durch fuhr ihn ein Blitz. *Was war denn das jetzt?* Im nächsten Moment wurde ihm klar, dass er es lieber nicht tun sollte. *Bin ich doof! Ich sollte ihn schlafen lassen. Ein Glück, dass er nicht wach geworden ist. Er schläft ganz schön fest.* Von dem Schlafmittel hatte Kiro keine Ahnung. *Ist aber auch besser so. Wenn man die ganze Woche kaum schläft, rafft es einfach jeden irgendwann um. Schlaf ist wichtig, der Körper braucht ihn um Kraft zu tanken, und irgendwann würde er ihn sich auch holen, wenn er ihn brauchte. Und genau dieser tut ihm jetzt gut, besonders wo er Fieber hat.* In dem Moment drehte Shin sich im Schlaf um. Fast unmerklich rückte er näher an Kiro ran. Aber Kiro spürte plötzlich Shin’s Nähe. Er wurde rot, sah verlegen weg. In einem Moment ging es ihm schlecht, *Was geht nur mit mir vor, werde ich jetzt ernsthaft krank?*, und im nächsten fühlte er sich voll glücklich, es kribbelte in seinem Bauch, als er zufällig in Shin’s Gesicht sah. *Ist der süß, wenn er schläft!* Er lehnte sich näher zu Shin runter. Dann strich er ihm die blonden Strähnen aus seinem hübschen Gesicht! *Ich will dein schönes Gesicht sehen!* Er strich die Strähne hinter Shin’s Ohr. *Du siehst so süß aus, wenn du schläfst, wie ein kleiner, blonder Engel.* Kiro konnte nicht widerstehen, schloss die Augen und küsste ihn. Dabei durchfuhr ihn ein Gefühl des Glücks, der Kuss war so leidenschaftlich, dass er alles um sich herum vergas, er sich einfach wohl fühlte. Dieses Gefühl fand er einfach wunderschön. Aber als er die Augen wieder öffnete, erschrak er und ihm wurde wieder schlecht. *Was habe ich getan? Bin ich denn total bescheuert? Ich kann von Glück reden, wenn er nicht wach ist.* Shin grinste im Schlaf und Kiro wurde vor Verlegenheit rot. *Er ist doch nicht… Au weia!* „Shin? Bist du wach?“ Shin reagierte nicht und drehte sich wieder auf die andere Seite. *Puh! Mhh gut, tief ein- und ausatmen und dann einfach nicht mehr dran denken. Was ist bloß in mich gefahren? Das muss am Fieber liegen. Ich sollte wohl noch ein bisschen schlafen, dann vergesse ich es vielleicht, und vielleicht habe ich es dann auch bloß geträumt. Ja, das musste ein Traum sein, ausgelöst durch das bescheuerte Fieber, sonst käme ich nie dazu, Shin zu küssen, na ja, vielleicht mal so ein Freundschaftsbussi auf die Wange, so wie es die Weiber immer machen, aber doch nicht auf die Lippen und dann auch noch hinterhältig, während er schläft und nichts mitbekommt. Dies wäre einfach nicht fair, wenn, dann sollten wir beide Gefallen daran haben. Oh Gott, was denke ich hier eigenddlich, bin ich noch ganz dicht? Wer bin ich denn? Ich bin doch nicht schwul!? Ich stehe auf Girls. – Aber er ist doch so süß und er sieht so hilflos aus. Außerdem war dieses Gefühl gerade so was von schön gewesen. Ich bin doch nicht etwa bi? Bin ich in ihn verliebt? Nein, ich liebe ihn, ja, das schon, aber als Freund und wie einen Bruder, will nur immer für ihn da sein, so wie ein großer Bruder halt.* Mit diesem Gedankengang legte Kiro sich hin, schloss vorsichtig seine Arme um Shin und drückte ihn an sich. „Ich liebe dich, kleiner Bruder, und daran wird sich nichts ändern. Ich werde immer für dich da sein! Nur für dich, mein kleiner blonder Engel!“ Mit fest um Shin geschlungenen Armen schlief Kiro glücklich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)