Waking the Demon von _Zombiekeks_ ================================================================================ Kapitel 3: Begierde ------------------- Sodale und wieder ein neues Kappi von mir, und dieses Mal ist es so verdammt lang geworden XD Erstmal ein Dankeschön an alle Leser die wirklich bis zum letzten Punkte durchhalten. Es könnte durchaus sein das es ein wenig langwierig erscheint. aber ich hoffe doch nicht langweilig^^ Aber das dicke Ende kommt ja schließlich auch noch und wird sicher alle Shounen-Ai Fans zufrieden stellen^^ Und das ist auch nur der erste Teil des Kapitels, es geht nämlich noch weiter^^ Das nächste Kappi wird auch Adult ^_^ Also viel Spaß mit dem ersten Teil des Kappis, ich freue mich schon sehr auf eure Kommis^^ Chapter 3 - Begierde (Katos Sicht) Ungläubig riss ich die schon leicht brennenden Augen auf, als er sich seinen Mantel anzog, ein paar wankende Schritte Richtung Tür tat und schließlich davon faselte das er nach Hause müsse. Falls er das wirklich vorhatte, konnte ich das nicht zulassen, ich wollte nicht dass er vielleicht doch noch auf dem Weg dorthin sein Leben lässt...! Drogenabhängig oder nicht, ich musste ihm einfach helfen, mir war egal ob er unfreundlich zu mir war und mir Beleidigungen an den Kopf geworfen hatte, irgendetwas zog mich an ihm an... Ehe er noch weitere Schritte tun und sich weiter von mir entfernen konnte, preschte ich zu ihm vor und hielt ihn an den Schultern zurück. Ein ersticktes Keuchen vernahm ich von ihm als ich seine Schultern losließ und stattdessen meine Arme um seinen dürren Leib schloss. "Bitte geh nicht, das ist dein Tod wenn du in deinem Zustand nach Hause gehst...!", murmelte ich mit zarter, flehender Stimme und presste ihn noch etwas mehr an mich heran. Nein, ich konnte und wollte ihn nicht gehen lassen, er durfte nicht, ich würde es nicht zulassen... "Lass mich los, ich kann nicht länger hier bleiben....!“, hörte ich ihn keuchen, ein gequält klingender Laut verließ seine Lippen. Da ich nicht wirklich merkte dass ich ihm wohl ziemlich wehtat, ließ ich auch nicht locker, sondern presste ihn weiter an mich. Ich konnte nicht, konnte nicht zulassen dass er fort ging und starb, denn das würde er, wenn ich ihn nun aus meinen Armen gleiten lassen würde... "Du musst hier bleiben, ich bitte dich... Du stirbst wenn du gehst, bitte tu mir das nicht an...", flehte ich ihn weiterhin mit ziemlich erstickter Stimme und hilflosen Blicken, mit welchen ich versuchte ihn von einer weiteren Dummheit abzuhalten, obgleich er sie nicht sehen konnte... Er begann zu Stöhnen, versuchte sich mit der Kraft der Verzweiflung aus meinem Griff zu befreien, rang allerdings erfolglos mit mir, immerhin war er verletzt, wenn er erfolgreich gegen mich gewesen wäre, hätte ich ernsthaft meine Kraft angezweifelt. Er gab auf, außer schmerzverzerrtem Stöhnen und ab und zu einen gequält klingenden Laut, vernahm ich nur ein paar Flüche in seiner Muttersprache - finnisch nahm ich an - von ihm, nichts weiter. Ein triumphierendes Grinsen setzte sich auf meine Lippen, ich hatte ihn umgestimmt, ich hatte es zwar nicht für möglich gehalten, aber man musste wohl einfach Konsequent bleiben. "Lässt du mich wenigstens los, du tust mir weh...", vernahm ich nach einigen Minuten von ihm, riss erschrocken die Augen auf und ließ ihn sofort los. Erleichtert seufzend sank er an der Wand herab und fasste kurzzeitig an seine durchgebluteten Verbände, zuckte allerdings und keuchte schmerzverzerrt auf. "Entschuldige, ich wollte dir nicht wehtun... Wieso willst du unbedingt nach Hause...?", entschuldigte ich mich auch gleich und ließ mich auf die Knie sinken, damit ich direkt in sein von Schmerz zerfurchtes Antlitz blicken konnte. Wieder strich ich ihm durch sein blutverschmiertes Haar, streifte es aus seinem Gesicht, mir war es völlig gleich ob er das wollte oder nicht, er hatte erkannt das er sich meiner nicht erwehren konnte, murmelte mir mit Sicherheit wieder einige Flüche zu, doch ich hielt mit meinen langsam und gleichmäßigen Bewegungen nicht inne, erst als er mir auf meine Frage schwer zu antworten versuchte, ließ ich kurzzeitig von ihm ab. "Ich hasse Krankenhäuser... ich will weg von hier...", antwortete er mir unter schwerem Keuchen knapp und entkam meinen Blicken indem er seinen Blick auf die kalte Mauer richtete. Seine Antwort bewog mich zu einem Lächeln, ich verstand nun sein Handeln. Ich ließ meinen Blick durch den gesamten, im sterilen weiß gehaltenen Raum gleiten und nickte. "Ich verstehe dich, aber du musst noch einige Tage zur Beobachtung hier bleiben, immerhin hat dich der Wolfsdämon ziemlich stark verletzt...", erklärte ich ihm ruhig und bemerkte wie sein Blick sich zu weiten begann. "Nein...! So lange halte ich es hier nicht aus, ich muss nach Hause...!" Nun war ich es der aufstöhnte und leicht zu seufzen begann. Ich konnte ihn zwar gut verstehen, aber er konnte jetzt doch nicht nach Hause, es sei denn ich würde ihn begleiten. Diese Idee klang im ersten Moment zwar ziemlich absurd, doch je länger ich darüber nachdachte, desto mehr gefiel mir diese Idee. "Tero, wenn du nach Hause willst, werde ich dich begleiten", bot ich ihm also an und lächelte zu ihm herüber. Er hingegen keuchte mal wieder und versuchte sich schwerfällig aufzurichten. "Ich schaffe das alleine... Ich muss gehen...", brachte er schwer hervor und schüttelte heftig den Kopf. Die Hand leicht zitternd an der kalten Wand gelehnt sank er wieder an ebenjener hinab, nur um einen weiteren erfolglosen Versuch sich aufzurichten zu starten. Einige Zeit sah ich ihm bloß tatenlos dabei zu, doch als ich es nicht mehr mit ansehen konnte, reichte ihm lächelnd meine Hand, auf das er sie ergreifen und sich daran hochziehen konnte. "Lass mich in Ruhe, ich schaffe das schon alleine...", beharrte er weiterhin, hatte es nun aber doch aufgegeben sich aufzurichten, sicher hatte er nun erkannt, das dass mit seinen Verletzungen ein unmögliches Unterfangen war. Fast schon selbstironisch schien es, wenn man seine Beharrlichkeit zu gehen im Kontext zu der Unmöglichkeit stellte, sich eigenständig aufzurichten. Es bewog mich zu einem unmerklichen Lächeln, welches allerdings genauso schnell aus meinem Gesicht verschwand, wie es gekommen war. Ich hatte Mitleid mit ihm, er wirkte sicher nur äußerlich so eiskalt, innerlich fühlte er sich bestimmt total schwach und hilflos... Obwohl ich diesen Finnen nicht wirklich kannte und nicht einschätzen konnte, fühlte ich dass er meine Hilfe mehr als nötig hatte... "Wieso willst du unbedingt sterben, ich kann dir doch helfen und dich nach Hause tragen wenn du es mir erlaubst", schlug ich ihm vor und wartete mehr als gespannt seine Reaktion ab. Eine Zeit lang, die mir beinahe wie eine Ewigkeit vorkam, geschah absolut gar nichts, doch ich spürte richtig wie er hin- und her überlegte, alles genau abwog um mir schließlich seine Antwort mitzuteilen. Er wirkte auf mich nicht wie ein Idiot, der sein Handeln und seine Worte nicht gründlich durchdachte. Ich dachte immer dass Drogen einem das Gehirn zerstörten und das klare Denken nahmen, aber er war wohl einer der Ausnahmen, einer der sich davor hatte bewahren können... Ehe ich diese Gedanken und Erinnerungsfetzen tiefer in meinen Kopf eindringen ließ, schüttelte ich sie ab und sah stattdessen wieder tief in seine himmelblauen Augen. "Manchmal wünschte ich mir wirklich ich wäre es...", murmelte er recht leise vor sich hin und strich mehrmals über seine vernarbten Unterarme. Als ich einen kurzen Blick darauf erhaschen konnte, zischelte ich leise auf, diese Narben zeugten von einer ähnlich schlimmen Jugend, wie die meine... Doch auch diese Gedanken ließ ich nicht tiefer in mich eindringen, der Vergangenheit nachzutrauern brachte doch nichts... nichts außer weitere Trauer und Schmerz... "Mach mit mir was du willst..." Über seine Worte war ich doch mehr als nur überrascht und auch leicht geschockt, es klang nämlich nicht so wie eine Zustimmung seinerseits zu meinem Angebot ihn nach Hause zu tragen, eher als würde er sich zu meiner freien Verfügung darbieten... wie ein Sklave der für seinen Meister alles tun würde... Außerdem war seine Ausdrucksweise so seltsam gewesen... so mechanisch, als hätte er diese Worte schon mindestens hundert Mal gesagt... Doch auch diese verwirrenden Gedankengänge meinerseits drängte ich erfolgreich in den Hintergrund, aussagend war schließlich nicht wie er es gesagt hatte, sondern was er damit sagen wollte. Ein ganz klares "Ja" war das gewesen, wenn man sich denken konnte, das er wegen seines Stolzes wegen nicht hatte ausdrücken können, wie er es vielleicht gewollt hätte. Ich lächelte ihn wieder an, mir war egal dass er gerade mit einem etwas mürrischen Gesichtsausdruck wegsah, er hatte mir in gewisser Weise zugestimmt, ein weiterer Triumph den ich feiern konnte. Ich stand zuerst auf, fasste seinen dürren Leib mit zarten, fast schon schematischen Bewegungen und hievte ihn auf meine Schultern. Dabei zischelte er leicht und fing wieder leise zu fluchen an, doch als ich mich nach seinem Befinden erkundigte, gab er mir an, dass es schon ginge. Ich nickte bloß, nahm noch die Tasche mit seinen Waffen mit und öffnete die Tür die uns aus seinem zukünftigen Ex-Zimmer führen sollte. Das er sich nicht wehrte und nach kurzer Zeit sogar das Fluchen einstellte, schob ich ganz einfach auf die Tatsache, das er wirklich erleichtert war, endlich aus diesem für ihn so verhassten Krankenhaus zu kommen. Gemeinsam mit ihm und seinen Waffen suchte ich mir den Weg aus dem großen Krankenhaus, der sich anfangs vor mir verborgen gehalten hatte, doch ich besaß glücklicherweise einen guten Orientierungssinn, weswegen ich auch diese Hürde, vergleichsweise schnell nahm. Eisiger Wind schlug uns ins Gesicht, ich schauderte mehrfach aufgrund der eindringlichen Kälte und ließ meinen Blick durch die dunklen, nachtumwobenen Straßen gleiten. Nur noch wenige Menschen befanden sich auf jenen, eine Menschengruppe die laut gröhlte, ein paar ältere Herrschaften, hier und da ein Fußgänger und ansonsten bloß Penner, die - sturzbetrunken wohlgemerkt - einiger der Menschen wegen ein paar Cent anpöbelten. Einmal mehr wandte ich den Blick meinem Schützling zu, der sich erstaunlicherweise ziemlich ruhig verhielt, fast schon zu ruhig, diese Ruhe die von ihm ausging konnte einem beinahe Angst machen. "Wie geht es jetzt weiter, du musst mir sagen wo du wohnst", meinte ich zu ihm und bemerkte dabei das meine Knie leicht schlotterten. Tero schien es ebenfalls aufzufallen, doch er verlor kein Wort darüber, was sicher auch besser so war, denn durch den eisigen Wind der mir entgegen schlug, vermochte ich es nicht abzuschalten oder gar gänzlich einzustellen. "Immer weiter geradeaus, die zweite Straße rechts und gleich wieder links", teilte er mir teils grummelnd, teils leise keuchend mit. Seit ich ihn das erste Mal hatte reden hören, wunderte ich mich immer wieder aufs Neue wieso ich seinen so schlimmen, finnischen Akzent verstehen konnte, aber ich hatte wohl so etwas wie eine Begabung dazu schlimme Akzente zu verstehen. Lag wohl auch daran, dass ich mein halbes Leben an einem, die andere Hälfte am anderen Ende der Welt zugebracht hatte. Hier in Amerika lebte ich gar nicht so weit weg von meinem alten Leben in Kanada, ein Leben welches fröhlich gewesen war, es war erfrischend gewesen glücklich zu sein nachdem ich aus Japan nach Kanada gezogen war, doch auch dieses Glück hatte nur bedingt lange angehalten. Manchmal glaubte ich wirklich das Glück so was wie ein Limit hatte und ich schon lange an diesem angelangt war... Als ich mir allerdings richtig klar darüber wurde, das ich wieder in diese verhassten Depressionen zu versinken drohte, schüttelte ich heftig den Kopf und auf den merkwürdigen Blick des Blonden bloß ein Lächeln fand. Ja, so war es schon viel besser, glücklicherweise hatte ich in Tero so etwas wie eine Aufgabe gefunden, er würde mich auf andere Gedanken bringen außerdem war er nichtmal unattraktiv, vielleicht ein bisschen zu mager und dürr, vielleicht auch mit ein paar zu groben Ecken und Kanten, doch genau das machte ihn für mich wohl so unglaublich begehrenswert...! Moment mal, was dachte ich hier eigentlich, vergaß ich etwa gerade dass er genauso Mann war wie ich? Schnell schüttelte ich auch diese seltsamen Gedanken und Empfindungen ab, doch es dauerte seine Zeit, bis ich nicht mehr an ihn dachte. Hatte er sich etwa schon so unglaublich tief in mein Gedächtnis gebrannt? Ein ersticktes und mehr gekeuchtes Räuspern riss mich völlig aus meinen wirren Gedankengängen, ich blickte wieder zu Tero, der mich etwas mürrisch anblickte und mir mit vor Schmerz zitternden Fingern einen Schlüssel entgegen hielt. Leicht irritiert begann ich mich umzusehen und festzustellen das ich gemeinsam mit ihm - als ich in meinen Gedanken gefangen war - indessen zu ihm gelaufen war. Etwas über mich selbst lachend nahm ich den Schlüssel aus seinen zittrigen Fingern und da an den Bund nur zwei verschiedene Schlüssel hingen, war es mir ein leichtes herauszufinden welcher davon in das Schloss passte. Die Tür öffnete sich unter lautem Knarren und Quietschen, doch ich ignorierte es gekonnt, schlug die Tür wieder zu als ich mit ihm eingetreten war und begann mich in der kleinen Wohnung umzusehen. Die tristen, grauen Wände, von denen teilweise der Putz auf den unsauberen Fußboden bröckelte, war nicht das einzigste das mir an dieser Wohnung auffiel. Einfach alles wirkte schmuddelig, das Wohnzimmer war in einem erbärmlichen Zustand und fast überall lagen Waffen, Munition oder auch Munitionsgürtel herum. Alleine das Sofa im Wohnzimmer veranlasste mich dazu nicht länger als notwendig hier im Wohnzimmer zu bleiben, da es an zahlreichen Stellen aufgeschlitzt war und altes Blut daran klebte. Alleine der Gestank ließ es mir übel werden, doch ich hielt mich zurück und kehrte dafür dem Wohnzimmer den Rücken zu. Wenn schon das Wohnzimmer einen solch widerwärtigen Anblick bot, wollte ich die verbleibenden Zimmer lieber nicht besehen, aber was hatte ich für eine Wahl, irgendwo musste er sich ja hinlegen können um seine Verletzungen ordentlich auszukurieren... Argwöhnisch lenkte ich meine Blicke auf den Blonden, der noch immer leicht keuchend über meiner Schulter hing und sah ihn fragend an. "Hast du hier auch so was wie ein sauberes Bett oder etwas in der Art?", fragte ich ihn leise und strich ihm wieder ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Im Schlafzimmer...", grummelte er leise und das sogar völlig akzentfrei, obgleich ich auch seinen schlimmen Akzent verstanden hätte. Seine Antwort genügte mir völlig um mich mit ihm auf die Suche nach seinem Schlafzimmer zu machen und es auch nach kurzer Zeit auszumachen. Argwöhnisch lugte ich in das Innere des Zimmers und war wirklich angenehm davon überrascht. Die Mauern waren in einem respektablen Zustand, nur die blaue Farbe blätterte hier und da ab, aber das störte mich wirklich nicht. Eine kleine Kommode stand auf der linken Seite des Raums, gleich daneben ein kleiner Kleiderschrank von welchem eine Tür offen stand und einen kurzen Blick ins Innere erhaschen ließ. Auf der rechten Seite des Raums stand ein großer Bett und gleich daneben ein kleines Nachttischchen auf welchem eine kleine Lampe ihren Platz fand. Der Boden war mit einem hellen, türkisfarbenem Teppich ausgelegt, rein gar nichts war hier verschmutzt, es bot einen solchen Kontrast zu den restlichen Räumen, das ich sogar kurzzeitig daran zweifelte ob dieser Raum wirklich zu seiner Wohnung gehörte. Erfreut betrat ich das Zimmer und setzte meinen blonden Schützling auf dem Bett ab, woraufhin er allerdings wieder laut zu keuchen begann. Ich beobachtete ihn wie er sich schwerfällig durchs Haar fuhr und mit einem schmerzverzerrten Gesichtsausdruck in den blutverklebten Strähnen hängen blieb. Schnell löste er die Finger aus den Haaren, richtete sich unter keuchen auf und torkelte langsam aus dem Schlafzimmer. Ich konnte mich zuerst kaum rühren, doch dann stürzte ich mit vor Panik geweiteten Augen zu ihm, hielt ihn an den Schultern fest, darauf erpicht ihm nicht wieder so wehzutun. "Tero, was hast du denn jetzt schon wieder vor?!", fragte ich ihn mit nicht zu überhörender Hektik und Besorgnis in der Stimme. Er war so unvernünftig, ganz egal was er auch vorhatte, alles was über im Bett liegen und auskurieren hinausging war in seinem Zustand mehr als nur unvernünftig... "Ich will mir nur die Haare waschen und mir was anderes anziehen...", keuchte er wieder schwerer, woraufhin ich seine Schultern losließ und er dankbar aufkeuchte. Mit einem Lächeln und einem langen Nicken gab ich ihm zu verstehen das ich nichts dagegen hatte, schließlich brauchte er mich dafür nicht und das traute ich ihm gerade noch zu. "Ich warte im Bett auf dich", meinte ich noch zu ihm, sah wie er sich abwandte, dann aber doch inne hielt, sich noch mal zu mir umdrehte und mich und meinen immer noch freien Oberkörper eindringlich musterte. "Du kannst ein Shirt von mir haben", sagte er schließlich und wandte sich nun wieder um, um wieder unter Gekeuche dem Badezimmer entgegen zu wanken. Ich nickte bloß dankbar, machte mich sofort wieder auf den Weg ins Schlafzimmer, ging zu dem vergleichsweise kleinen Kleiderschrank und suchte mir ein schwarzes Shirt mit ein paar schwarzen Akzenten hier und dort aus seiner spärlichen Sammlung heraus. Nein, er besaß nicht sehr viele Klamotten, aber das war für mich doch eher nebensächlich, ich streifte es mir über und versprach mir selbst es ihm wieder zurückzugeben, wenn ich es nicht mehr brauchte. Anschließend ging ich wieder zu dem Bett und ließ mich auf es fallen. In der Ferne hörte ich Wasser rauschen, lauschte diesem beruhigenden, eintönigen Geräusch, drohte fast einzudösen, doch als das Wasser abgestellt wurde, zwang ich mich selbst dazu, mich wieder aufzurichten und ihn so zu erwarten. Es dauerte noch etwas bis er mit feuchten Haaren wieder zu mir ins Schlafzimmer wankte, ein Glätteisen im Schlepptau hatte und sogleich zu dem Kleiderschrank ging. Eine Zeit lang kramte er in dessen Innern herum, bis er sich ein Outfit aus einem schwarzen Tanktop und einer ebenso schwarzen Stoffhose zusammengestellt hatte. Zusammen mit seinen Kleidern wankte er zu mir aufs Bett, legte zuerst das Glätteisen ab, würdigte mich keines Blickes und begann damit sich auszuziehen. Es musste sehr schmerzhaft für ihn gewesen sein, da sein Keuchen und Stöhnen dabei wieder zunahm und er mehr als einmal sein Gesicht zu einer schmerzverzerrten Fratze verzog. Als er sich bis auf die Shorts ausgezogen hatte, klebte mein Blick förmlich auf seinen Verbänden, sie sahen wirklich schrecklich aus, durchgeblutet und schon leicht verkrustet waren sie... Doch dann schweifte mein Blick auf den Rest seines Körpers, er war so dünn, so unglaublich mager... ich nahm mir fest vor das zu ändern, ich konnte nicht zulassen das er so mager blieb... Ich sah ihm noch dabei zu wie er sich anzog und anschließend sein Glätteisen in eine nahe Steckdose einsteckte und sich damit durch das mittlerweile saubere Haar fuhr. Voller Faszination sah ich ihm dabei zu und bemerkte nichtmal richtig dass mir bei seinem Anblick das Herz bis in den Hals schlug. Ich beobachtete ihn auch weiterhin mit laut pochendem Herzen, konnte wirklich kaum die Augen von ihm nehmen, während er weiterhin Strähne für Strähne sein langes Haar glättete und bemerkte irgendwann doch wie unglaublich heiß mir langsam wurde... Heftig schüttelte ich den Kopf, doch es war schwer wieder klar zu denken. Verdammt, was war das nur, das konnte doch nicht sein, ich stand doch nicht wirklich auf ihn... oder etwa doch...?! Verflucht! Ich versuchte es zu überdecken, lächelte bloß als er mit einem undefinierbaren Blick zu mir herüber sah. Wie gut das er mich nicht darauf ansprach, ich konnte ihm doch nicht erklären das ich wohl auf ihn stand...! Wortlos steckte er das Glätteisen aus der Steckdose aus, brauchte eine kleine Ewigkeit bis er es zurück ins Bad gebracht hatte, wieder hier war und aus einer seiner Manteltaschen eine kleine Zigarettenschachtel und sein Feuerzeug gezogen hatte. Sogleich öffnete er eines der beiden kleinen Schlafzimmerfenster und ließ sich neben mich auf das Bett fallen. "Willst du auch?", fragte er mich relativ leise und hielt mit die Schachtel hin. Ich zögerte eine ganze Zeit, doch dann zog ich mir doch eine Zigarette heraus und betrachtete sie skeptisch. Eigentlich rauchte ich nicht, war mehr der Gelegenheitsraucher und hatte gerade nichtmal Lust auf eine Zigarette, doch irgendwie wollte ich nicht dass er alleine rauchte... "Danke...", meinte ich noch leise, sah ihm dabei zu wie er sich seine eigene Zigarette an der kleinen flackernden Flamme, die aus dem Feuerzeug drang anzündete, den grauen Rauch an die Decke pustete und mir die kleine Flamme entgegenhielt. Doch ich kannte eine bessere Möglichkeit mir die Zigarette anzuzünden, pustete die Flamme aus, steckte mir die Zigarette zwischen die Lippen, legte meine Hand in seinen Nacken, fuhr ganz nahe an die Zigarette zwischen seinen Lippen und zündete mir meine an der glimmenden Spitze seiner an. Den Rauch ließ ich zögerlich meine Lunge passieren, unterdrückte den aufkommenden Hustenreiz erfolgreich und stieß den Rauch fast schon erleichtert aus mir raus. Tero sah mich bloß mit einem ungläubigen Blick an, schwieg aber, was mir ausgesprochen gut gefiel. Ich meinte bloß ein leise gemurmeltes "Kreativ..." von ihm zu hören, dann schwiegen wir wieder und rauchten auf. ein beißender Gestank hang in der Luft, das offene Fenster und die dadurch dringende, klare Luft drängte den Gestank langsam zurück, worüber ich ziemlich erleichtert war, ich hasste es nämlich wenn der dicke Qualm im Raum hing und die Luft verpestete. Irgendwann, als die Luft wieder klarer war, durchbohrte mein knurrender Magen das Tuch der Stille, welches die ganze Zeit über uns lag und ich lächelte verlegen. "Hast du nicht auch Hunger? Ich bestell uns schnell was beim Lieferservice", meinte ich grinsend, zog meine Geldbörse aus meiner Hosentasche und zählte die sich darin befindenden Geldscheine einmal durch. "Ich will nichts essen, ich hab keinen Hunger...", grummelte er, doch als ich die Scheine auf dem Bett auszubreiten begann, weitete sich sein Blick beträchtlich. "Woher hast du so viel Geld...?", hörte ich ihn noch stammeln, ich hingegen ließ ein leichtes Schmunzeln auf meine Lippen. Ich würde wetten er hatte niemals so viel Geld besessen oder gar auf einem Haufen gesehen. "Du musst aber was essen, du bist ja jetzt schon viel zu mager...! Und das Geld, tja wenn man es nicht für seine Sucht ausgibt häuft es sich mit der Zeit", erklärte ich ihm mit einem leichten Grinsen, zog aus meiner anderen Hosentasche mein Handy hervor und suchte die Nummer meines Lieblingsitalieners. "Ich hab trotzdem keinen Hunger... Außerdem bin ich gegen manche Dinge aler... allo... ala..." Er suchte lange nach dem Wort, bis er schließlich fündig wurde. "...allergisch, genau!" "Aber Spaghetti Bolognese verträgst du doch sicher, oder?" Ich ignorierte es schlichtweg das er mir immer wieder vorbetete keinen Hunger zu haben, es war mir egal, ich würde es nicht zulassen das er weiter abmagerte und sich somit zugrunde richtete...! Als Antwort hörte ich bloß ein leises Knurren und ein darauf folgendes Grummeln von ihm, lächelte nur und wählte die Nummer meines Italieners. Ich orderte bloß eine Portion, weswegen sich Tero wohl in Sicherheit wog und ziemlich erleichtert aufseufzte. Ich verriet der italienischen Stimme am anderen Ende der Leitung noch die Adresse, verabschiedete mich höflich und verschwand aus der Leitung. Ich spürte richtig wie unglaublich stolz er sich fühlte, über mich gesiegt zu haben, ließ ihm die Freude noch ein Weilchen, ehe ich schmunzelnd mit der Sprache rausrückte, ihm offenbarte, was ich wirklich vorhatte. "Ja, du hast richtig gehört, ich habe bloß eine Portion bestellt, aber du glaubst doch wohl nicht, das ich die ganzen Spaghetti alleine essen werde", erklärte ich ihm schelmisch grinsend, woraufhin er ein übellauniges Gesicht zog und mich einige Sekunden mit bösen Blicken strafte. Ich hingegen machte mir nichts aus ihnen, weil ich schon ahnte dass er sogleich einlenken würde. "Dann esse ich halt etwas bei dir mit...!", murmelte er bloß genervt, wandte den Blick aus dem geöffneten Fenster hinaus und zog sich eine weitere Kippe aus der Schachtel. Ich beobachtete ihn genau, konnte sehen wie er mit der Entscheidung rang, ob er mir auch eine anbieten würde und entschied sich schließlich dafür, woraufhin ich mir dankend eine aus der Schachtel zog und ihn weiter beobachtete. Ich konnte wirklich nicht genug von ihm bekommen, ich musste es wohl langsam einsehen... Nach kurzer Zeit des Suchens, entflammte er wieder sein Feuerzeug, zündete sich die Kippe an und keuchte etwas als der Rauch seine Lunge verließ. Da ich mir meine eigene wieder auf die "kreative" Art und Weise anzünden wollte, kam ich ihm wieder ganz nahe, doch diesmal reagierte er sehr schnell. Blitzschnell zog er mir die Kippe aus dem Mund und steckte mir als Ersatz seine, schon angezündete zwischen die Lippen. Das Ganze ging so unfassbar schnell, das ich nichts dagegen tun konnte und ihm wieder dabei zusah wie er sich "seine" Kippe nun auch anzündete. "Spielverderber", grunzte ich bloß, atmete dann allerdings den Rauch der Zigarette ein, nur um ihn geradewegs wieder auszustoßen. Doch dann kicherte ich etwas, als ich sah dass er absolut keine Siegermimik aufgelegt hatte, ja noch nichtmal leicht grinste. Ich verstummte schnell wieder als er kalt zu mir herübersah, schreckte allerdings heftig auf, als ich das durchdringende Schellen der Türklingel vernahm. Er hingegen blieb unfassbar ruhig und richtete sich schwerfällig auf. "Ich geh schon...", grummelte er bloß, ich steckte ihm noch einen Geldschein zu, damit er nicht mit leeren Händen vor offener Tür stand. Nach einem kurzen Wortwechsel mit dem Lieferanten und anschließender Geldübergabe, kehrte er schwerfällig mit dem Essen zu mir zurück. Ich grinste bloß, nahm die heiße Aluschale an mich, ebenso wie das Plastikbesteck welches höflicherweise mitgeliefert wurde, nur ihm beides nach gründlichen Überlegungen zu reichen. "Du darfst zuerst", meinte ich noch, woraufhin er die warmen Spaghetti fast schon angewidert betrachtete, sehr zögerlich die Gabel ergriff und dann schließlich zu essen begann. Ich beobachtete grinsend wie er jeden Happen gründlich durchkaute und mir den Rest nach ein paar Gabelladungen wieder aushändigte. Er hatte zwar nicht sonderlich viel gegessen, aber das störte mich ganz und gar nicht, Hauptsache er hatte überhaupt etwas gegessen. "Zufrieden?! Mehr bekomme ich beim besten Willen nicht runter...", hörte ich ihn sagen, während ich langsam zu essen begann. "Mehr musst du auch gar nicht essen, ich bin mehr als zufrieden", grinste ich und schlang hungrig die Spaghetti hinunter. Es schmeckte wirklich vorzüglich, die noch warmen Nudeln bekämpften das Hungergefühl im Nu und setzten ein sanftes Sättigungsgefühl in mir frei. Jetzt fühlte ich mich wieder besser und brachte noch schnell die kümmerlichen Reste in die Küche, damit sie nicht die ganze Zeit bei uns im Schlafzimmer stehen mussten. Als ich wieder zu ihm zurückkehrte hatte er sich bereits bäuchlings ins Bett gelegt und die in meine Richtung gerichteten Augen halb geschlossen. Ich war überrascht, er tat wohl das allererste Mal das Richtige, wollte sich ausruhen. Sanft lächelnd kroch ich zu ihm ins Bett, legte die Decke um unsere Körper und rückte bewusst näher an ihn heran. Zuerst hörte ich bloß eine schweres Aufstöhnen seinerseits, doch er wehrte sich nicht gegen meine Nähe, vielmehr er konnte sich ja nicht dagegen wehren, seine Verletzungen setzten ihm wirklich zu... Ich beobachtete noch wie sich seine Augen langsam gänzlich schlossen, sein Atem ruhiger ging und sich seine gesamte Haltung Zusehens entspannte... Im gesamten Zimmer war es dunkel, die vorabendliche Dunkelheit strömte zusammen mit einer eisigen Kälte in das Zimmer, umschloss meinen fröstelnden Körper und zog mit rostigen Ketten die Wärme aus mir... Die erkalteten Glieder schloss ich enger um den warmen Leib neben mir, dieser gab einen kurzen, grummelnden Laut von sich, bis auch in ihn wieder Ruhe einkehrte. Meine Augen suchten nach dem Glanz in seinen, doch dieser wurde von seinen schweren Lidern verdeckt, welche wie schwere Leinentücher über seinen himmelblauen Augen hangen... Zögerlich nahm ich einen Arm von seinem Leib und ließ die Finger ebenso zögerlich über seine Wange, über Lippen und Mundwinkel gleiten, Er war so weich, so glatt, so warm... so wunderschön... Ich konnte es nicht mehr leugnen, ich hatte mich in ihn verliebt... es ging so schnell das ich diesem tiefen Gefühl nur langsam gewahr wurde, doch nun hämmerte mein Herz fast so schnell, als wollte es einen Marathonlauf gewinnen... Alleine sein Anblick machte mich schier wahnsinnig, ich schaffte es einfach nicht den Blick auch nur eine Sekunde von ihm zu nehmen... Jedes Mal ging es so schnell bei mir, ich verliebte mich ohne jegliche Vorahnung, doch diesmal war es der Allerfalscheste den ich mir hätte aussuchen können... Aber doch übte er eine solche Anziehungskraft auf mich aus, das ich mich gar nicht dagegen wehren konnte, es gar nicht wollte... Mir war so egal das ich ein Mann war... beinahe noch egaler war mir das er ebenfalls einer war... Jegliche Art von moralischen Bedenken hatte ich ohne Umwege in den Wind geschossen, für mich gab es in der Liebe keine Ausnahmen, keine Unterschiede... Wenn ich ihm so in die geschlossenen Lider blickte, seinen dürren Leib so eng an meinem spürte... spürte wie sich diese flammende Hitze in mir ausbreitete... wusste ich das es wahr war. Kein Gefühl das ich kannte war so intensiv, so unvergleichlich stark und verheerend... Nichts war so wie dieses Gefühl, nichts bisher gekanntes, es war wie eine unbekannte Variable, die sich in meiner Gleichung nicht auflöste und ich dennoch ganz genau wusste was es war... Während ich auch weiterhin mit kühlen Fingerspitzen über sein warmes Gesicht fuhr, zog sich mein Blick in eine eindeutige Richtung, geradewegs zu seinen samtenen Lippen hin. Ich betrachtete sie eingehende, fuhr leicht mit den Fingerkuppen über diese und berührte anschließend meine eigenen Lippen damit. Es prickelte angenehm... war das ein Kuss, war das wie ein Kuss oder erinnerte es nur daran...? Ich biss mir angestrengt überlegend auf die Unterlippe, das Verlangen in mir wuchs immer weiter an... sollte ich es einfach wagen... oder war das zu dreist...? Aber er schlief doch, er würde es gar nicht merken, nur ich würde etwas merken... etwas das mich sicher mehr als glücklich machen würde... Es gab keine Bedenken, das war schließlich nichts Verbotenes... Minutenlang starrte ich ihn an, meine Lider umschlossen meine Augen während ich sanft seine samtigen Lippen in Verbindung mit meinen brachte. Mir wurde ganz heiß, es fühlte sich so ungekannt, seltsam und verboten an... ich bekam Lust auf mehr von diesen Gefühlen, mein Gehirn ließ eine wahre Armee aus Endorphinen auf mich los, das schlug nichts, absolut nichts war so gut wie das, absolut gar nichts und selbst wenn, wollte ich es gar nicht wissen... Endlos lange Minuten vergingen, ich dachte gar nicht daran aufzuhören, ich wollte niemals von diesen samtig weichen Lippen ablassen, nicht von diesem Gefühl, das immer weiter in mir emporkroch und ein wohliges Prickeln in mir auslöste. Doch plötzlich hörte ich ein Grummeln, öffnete meine Augen einen Spalt weit. Blassgrüne Augen trafen auf eisblaue und schon im nächsten Moment wurde ich von ihm unter Ächzen relativ sanft weggedrückt. Meine Lippen lösten sich gezwungenermaßen von den seinen, ich vermisste seinen Geschmack augenblicklich... Tero hingegen sah noch nicht mal sauer oder schockiert ausm ganz im Gegenteil er sah mich bloß völlig verständnislos und irritiert an. "Tero ich...", versuchte ich mich schnell zu erklären, doch er unterbrach mich mit heftigem Kopfschütteln, ehe er selbst das Wort erhob. "Senkin Nuija", murmelte er so leise, das ich annahm dass er diese Beleidigung nicht wirklich ernst meinte. Ich schwieg nun, es machte keinen Sinn die Sache breit zu treten, dadurch machte ich es schließlich nicht besser, geschweige denn Rückgängig. Letzteres wollte ich auch gar nicht, weil es sich so unfassbar schön angefühlt hatte ihn einfach nur zu küssen... Die ganze Sache lag über uns wie ein bleiernes Tuch, keiner von uns beiden wagte es zu sprechen, einzig und alleine das kontinuierliche Keuchen des Blonden verhinderte das es vollkommen still wurde... Nach einer ganzen Weile des Schweigens strich ich ihm wieder ein paar Haarsträhnen hinter die Ohren, sah ihn sehr sanft und beschwichtigend an... ich wollte nicht das irgendetwas zwischen uns lag... Er hingegen keuchte wieder, löste meine Finger aus seinem Haar, sah mich kurzzeitig mit einem undefinierbaren Blick an, ehe sich sein Gesicht wieder zu einer schmerzverzerrten Fratze verzog und er sich an seine Verbände fasste. Augenblicklich zog er einen Koffer mit Verbandszeug hervor und sah mich bittend an. "Kannst du mir helfen, sie entzünden sich sonst...", murmelte er bloß und sah mich dabei nicht an. Ich hingegen lächelte bloß und nickte lange, ich fühlte mich sofort besser, da ich ihm helfen konnte, es machte mich glücklich ihm helfen zu können. Während ich mich aufrichtete und mir die Verbände und Kompressen zurechtlegte, betrachtete ich mir, nachdem er nach und nach den Verband gelöst hatte, die Wunden auf seinem Leib. Sie sahen wirklich schrecklich aus, das Blut war teilweise total verkrustet und dadurch dass sich die Verkrustungen teilweise mit dem Verband verbunden hatten, waren sie an einigen Stellen aufgerissen, sodass frische Blutrinnsale aus ihnen liefen. Seufzend legte ich auch noch Zellstofftupfer und das Jod bereit, da musste er jetzt durch, ohne ihm die Wunden zu desinfizieren würde ich ihm keine neuen Verbände legen... "Ich muss sie desinfizieren, beiß am besten kräftig die Zähne zusammen", forderte ich ihn auf, er nickte schwer und ich machte mich daran seine Wunden mit dem Job und den Tupfern zu reinigen. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen wie sehr er damit zu kämpfen hatte und immer wieder aufstöhnte. Sogar ein leises "Perkele" entfuhr ihm, doch dann war ich mit dem Desinfizieren fertig, drückte ihm noch die Kompressen kräftig an, wodurch er wieder etwas zischelte und einige Flüche vom Stapel ließ und ihm anschließend die Verbände legte. Einmal strich ich noch darüber hinweg und lächelte ihn an. "So, jetzt gehst erstmal wieder". "Danke...", erwiderte er mir sehr leise und wandte sich von mir ab. Er legte sich wieder mit dem Gesicht zu mir auf die Seite, ich verstaute sein Verbandszeug ordnungsgemäß und legte mich zu ihm. Es war schließlich schon spät, wir sollten nun wirklich langsam schlafen, ein ziemlich ereignisreicher Tag lag hinter uns... Während er so dalag konnte ich nicht anders als ihn zu betrachten und etwas näher an ihn heranzurutschen. Da er wohl schon eingeschlafen war, störte er sich nicht daran und keuchte bloß ab und zu. Es dauerte nicht lange bis auch mich der süße Schlaf einholte und ich in einen sanften Dämmerschlaf verfiel. Seltsamerweise vernahm ich selbst das leiseste Wispern einer Stimme oder die Bewegung des Körpers neben mir. Ich merkte immer wieder die unruhigen Bewegungen von ihm, schmerzverzerrtes Ächzen und Keuchen, wachte dadurch allerdings nicht auf. Ich machte mir große Sorgen um ihn, er schien starke Schmerzen zu haben, ich wünschte mir so sehr ich könnte ihm wenigstens einen kleinen Teil der Last nehmen, die auf seinen Schultern lastete... Es verging noch einige Zeit in welcher er immer wieder schmerzvolle Laut von sich gab, doch irgendwann spürte ich seinen warmen Leib auf meinem Oberkörper und merkte erneut wie diese fantastische Wärme, verbunden mit heißem Prickeln in mir aufstieg. An schlaf war nun nicht mehr zu denken, weshalb ich meine Augen aufschlug und direkt in die seinen blickte. Mit wurde immer heißer und heißer, ich schlang vorsichtig die Arme um seinen Leib, streichelte ihn sanft. Seine Augen zeigten Erstaunen, er versuchte verzweifelt von mir zu kommen, doch scheinbar hatte er zu große Schmerzen und schaffte es dadurch nicht. Mir war es ganz recht so, ich genoss die Wärme die er abstrahlte wohingegen er immer nervöser zu werden schien. "Lass mich los, ich will runter, mir ist kalt...!", meinte er mit einem ziemlich nervösen Unterton, doch ich grinste bloß, diese Ausrede zog bei mir nicht und loslassen wollte ich ihn ganz sicher nicht, dazu fand ich es zu schön ihn auf mir zu spüren. "Quatsch, dir kann gar nicht kalt sein, schließlich bin ich ganz warm", hauchte ich ihm in einem verführerischen Tonfall zu streichelte ihn weiterhin und lächelte ihn sanft an. Ja, ich genoss diese Verbundenheit wirklich, fixierte seine Augen fest mit meinen und konnte einfach nicht aufhören seine weiche Haut zu liebkosen... Ich sah ihm an das er angestrengt nachdachte, aber mir war das egal, solange er sich nicht wehrte. Nach einer ganzen Weile erst erhob er seufzend die Stimme. "Kato, ich habe nachgedacht... Du hast mich gerettet, du bist so nett zu mir und ich kann dir nichts von mir zum Dank geben... außer mir selbst...", sprach er sehr leise und wies schlussendlich mit seinen Händen auf seinen Körper. Zuerst traute ich meinen Ohren kaum, bot er sich mir gerade an, genauso wie sich ein Stricher einem Freier anbot?! Ich hätte es wissen müssen, genau das war wohl mal sein Beruf...! "Ich kann das nicht... nicht das ich es nicht wollen würde, aber... du bist verletzt... ich will dir nicht wehtun...", erwiderte ich ihm mit leiser Stimme und abgewandtem Blick. Ja, ich wollte es und wie ich es wollte, aber ich hatte wirklich Angst davor ihm wehzutun, nichts lag mir ferner als ihn fahrlässig zu verletzen... "Wenn du nicht willst, muss ich wohl wieder auf dem Strich gehen um dir mit dem Geld zu danken...", erklärte er mir mit geschlossenen Augen und wollte schon aufstehen, doch ich hielt ihn auf. "Nein, alles bloß das nicht, lieber schlafe ich mit dir, als das du dich irgendwelchen Fremden überlässt... aber ich will dir nicht wehtun...", gab ich ihm gleich zurück und musterte ihn und seinen zerschundenen Körper eindringlich. "Du tust mir schon nicht weh... wenn ich auf dem Rücken liege habe ich keine Schmerzen...", erklärte er mir und wies zwischenzeitlich immer wieder auf seinen Körper. Das war’s, jetzt hatte er mich, ich wollte ihn so sehr und er versprach mir dass ich ihm nicht wehtat. Meine Innere Mauer fiel gänzlich in sich zusammen. "Okay, ich tu´s", meinte ich noch leise, ehe ich meine Lippen wieder auf die seinen legte... 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