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Kore da tenshi to hane no chi

Ein gefallener Engel mit Federn aus Blut
von

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Kreaturen der Finsternis.. ... ...o.O

Es war ein grauer Tag gewesen. Man konnte nicht einmal mehr erkennen, dass die Sonne sich unter einem dichten dunklen Schleier aus Regenwolken hinter dem Horizont zur Ruhe begab. Und während das Licht der Dunkelheit platz machte, erwachten auch die Kreaturen der Finsternis aus ihrem Schlaf, den sie tagsüber hielten, da ihnen das Licht nicht besonders bekam. Doch sobald der Mond am Nachthimmel zu erscheinen begann, erwachten sie zu neuem Leben. Hungrig, gierig nach Blut würden sie aus den dunkelsten Ecken kriechen und hilflose, unschuldige Menschen überfallen, ihnen das Blut aussaugen und ihre Seele verspeisen, bis sie am Morgengrauen wieder in der Finsternis der Schatten verschwinden würden, und erneut auf den Tod des Lichts warten würden... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... .... ..

...

Wenn sie nicht auf eine Akademie zu Hause wären, in der sie, die Vampire, friedlich undharmonisch mit den Menschen zusammenleben würden!

Klar, sobald der Mond am Himmel erschien wurden auch sie wach... Nur dass sie sich mühevoll aus den gemütlichen Betten schälten und keine Lust auf den nächtlichen Unterricht hatten, sie winzige Blutpillen in Flüssigkeit auflösten um sich nicht von menschlichem Blut ernähren zu müssen und sich am Morgengrauen wieder in die gemütlichen und warmen Bettchen legten, um ihre Schönheitsschläfchen zu halten... ...

... ...

Soviel zum Thema Kreaturen der Finsternis... ... ...

Nightmare

Das Eis schmolz. Er war wehrlos. Er hatte Angst. Das Eis hatte ihn immer beschützt... Doch jetzt... war auch das Eis wie sein Mut und sein Stolz dahingegangen. Er war allein. Seine Panik wuchs. Sie kam näher. Und er wusste... ... er konnte ihr wieder einmal nicht entkommen... ... ... ...
 

Mit einem lauten Schrei fuhr er aus seinem Alptraum auf. Schwer ging sein Atem und ihm war kalt, eisig kalt. Angstschweiß rann ihm die Stirn hinab und zitterig wischte er ihn weg.

Als er spürte wie ihm plötzlich übel wurde und auch ein verdammter Schwindel dazu kam sprang er aus dem Bett und stürzte in sein Badezimmer, das durch eine Verbindungstür mit seinem Schlafzimmer verbunden war.

Er erbrach sich.

Erschöpft, mit einem schmerzhaften Kratzen im Hals und hämmernden Kopfschmerzen ließ er sich nach hinten gegen die Mauer sinken und fiel auf den Boden.

Er zitterte am Ganzen Leib und immer noch spiegelte sich die blanke Panik in seinen eisblauen Augen, welche doch sonst so lebendig und gefasst ins Leben sahen... Doch nun schienen sie beinahe tot. Leer und leblos.
 

Er schreckte auf als im Zimmer nebenan die Tür laut geschlossen wurde. Im selben Augenblick fasste er sich wieder und atmete einmal tief ein und aus. Er zitterte immer noch leicht, doch es war nicht mehr so schlimm wie vorher.

Mit einem schweren Seufzen erhob er sich langsam, strich sich einmal durch die blonden, noch zerzausten Haare und ging wieder leise in sein Schlafzimmer zurück.

Er ging zum Fenster hin und zog vorsichtig die dunklen vorhänge zurück, da er nicht sicher ob die Sonne schon ganz untergegangen war, oder nicht.

Doch es war schon anständig dunkel draußen... ... ...

Verdammt! Er hatte verschlafen!

Schneller als ihm lieb war, hatte er seinen liebsten türkisen Schlafanzug ausgezogen und sich in seine Schuluniform geschmissen, war ins Badezimmer gestürzt und versuchte nun dort seine Haare irgendwie in Ordnung zu bringen als es leise an seiner Zimmertür klopfte.
 

Verwirrt hob er den Kopf und blickte noch mal in den Spiegel. Argh, seine Haare würde er nicht mal in drei Tagen hinkriegen!!!

“Aidou? Bist du wach?“

Huch, die Stimme kannte man doch... ...Verwirrt blickte der Angesprochene zur Tür hin. Das war doch sein Kusin... ...

“Kain?“ fragte er leise und vorsichtshalber nach, und die Tür öffnete sich.

Kain Akatsuki, seines Zeichens Schüler der Night Class und der größte und kräftigste von ihnen allen trat in das Zimmer seines Kusins ein und erblickte diesen dann in dessen Badezimmer. Und es traf den Goldblonden wie einen Schlag als er Aidou in die Augen blickte, und dort nicht die gewohnte Lebensfreude vorfand.

Allerdings... ... war ihm dieser Blick, den sein Gegenüber nun draufhatte auch nicht unbekannt. Er hatte ihn schon mal gesehen. Vor ein paar Jahren... ... ... Und er hatte es niemals mehr vergessen... ...

“Aidou, was ist los?“ fragte er leicht besorgt und ging auf den Kleineren zu. Dieser schluckte nur, und setzte dann gezwungenermaßen sein unbeschwertes Lächeln auf:

“ Nichts, ich habe nur irgendwie Probleme mit meinen Haaren! Die wollen nicht so wie ich will... ...“

Kain seufzte:

“Baka... ...Lass mich das mal machen...“ meinte der Größere daraufhin, schnappte sich Aidous Haargel und richtete ihm seine Frisur zurecht.

... ...Früher hatte er das öfter gemacht... Als er und Aidou sich noch näher standen... ... ...

Aber ihr Verhältnis hatte sich mit den Jahren sehr verändert. Sie waren erwachsen und ihr Kontakt war weniger geworden. Sie redeten noch miteinander, doch eigentlich wusste niemand mehr so wirklich etwas von dem anderen. Es war schon... ...traurig. Besonders weil Aidou ihn früher auch immer Aniki (1) genannt hatte... Doch er tat es nicht mehr. Kain hatte es immer gemocht. Doch... ...die Zeit ließ sich nicht zurückdrehen. Natürlich wusste Kain den Grund für den Tod ihrer engen Beziehung, doch er vermochte nicht näher darauf einzugehen. Er hoffte immer noch, dass Aidou endlich mit ihm darüber redete.. ... ... Schon seit so vielen Jahren... ... ... ...

“So. Fertig.“

Zufrieden blickte Aidou in den Spiegel und lächelte:

“Honto ni arigatou, Kain...“

“Jaja, schon gut. Nun beeil dich, die anderen warten schon, wir müssen los.“ meinte Kain knapp und verließ schon mal das Schlafzimmer.
 

Aidou seufzte und blickte noch ein Mal in den Spiegel... Er war immer noch sehr blass... ...Hoffentlich fiel es IHM nicht auf... Obwohl... ...Sogar ein Blinder würde sehen wie scheiße es ihm ging... ...

Ein weiteres Seufzen. Es war hoffnungslos.

Während er sein Schlafzimmer verließ, dachte er weiter nach.

Warum kam dieser verdammte Traum immer wieder?! Es war doch so lange her... ... Es war doch vorbei... Und trotzdem kehrte er ständig zurück!! Niemals sollte Aidou Ruhe vor seiner Angst haben, niemals würde er in Frieden schlafen können... ... Er würde immer wieder kommen... Dieser Alptraum verfolgte ihn noch bis ans Ende seines nie endenden Lebens... ... ...

Und das war eine Ewigkeit...
 

Er kam unten in der Empfangshalle des Moon Dorms an. Sie warteten wirklich alle auf ihn... ...

Etwas verlegen kam er zu ihnen:

“Gomene dass ihr warten mussten. Hab etwas verpennt...“ entschuldigte er sich beim Dorm Leader Kaname Kuran, und dieser nickte nur, mit einem skeptischen Blick auf den Blinden gerichtet. Dann öffnete er die Tür und gemeinsam gingen die Night Class Schüler zum Portal hin, das sich auch sofort öffnete.

Das Gekreische der Mädchen war wie immer grässlich. Und nicht wenige waren überrascht als Aidou, bekannt als der Playboy schlechthin, einfach unbeteiligt weiterging und niemanden eines Blickes würdigte.

Und niemand ahnte, dass der Grund dafür, ein nie endender Alptraum war, gepaart mit einer furchtbaren, tief sitzenden Angst... ...
 

(1) Aniki ist das japanische Wort für ´´großer Bruder´´

Cry

Vom Unterricht hatte er nicht viel mitbekommen. Er hatte nur auf seinem Platz gesessen, am Lehrer vorbeigeschaut, an die Tafel gestarrt und gar nichts mitgekriegt. Er hatte einfach abgeschaltet. Als hätte er mit offenen Augen geschlafen. Doch er war wach gewesen. Hellwach sogar... ... Er traute sich nicht wieder zu schlafen... Er hätte es gerne getan, doch die Angst vor diesem Traum war immer noch da.

Er war sich sicher, dass er wiederkommen würde ... ... ... ...Wie immer...
 

“Aidou... ... ...Aidou! Hey, ich rede mit dir!“

Zusammenzuckend schreckte der Blonde auf und blickte hoch. Die Stunde war vorbei... ...Und somit auch der gesamte Unterricht. Sie waren frei. Nun konnte er endlich... ... ...

Ja, was eigentlich? Abschalten? Tat er schon die ganze Zeit. Schlafen? Ganz bestimmt nicht...!... ...Alleine sein...? ... ... ... ... ...War er eh schon.

Erschrocken zuckte er wieder zusammen als jemand seine Hände auf seine Bank knallte. Er blickte auf. Und schluckte. Kaname.

“Ehm... ...eh... ...Kaname-sama... ...was...ist denn?“ stammelte Aidou, denn zugegeben, etwas Angst hatte er vor dem Pureblood schon.

Kanames Augen verengten sich etwas, doch er blickte den Blonden weiterhin durchdringend an:

“Was ist, fragst du? Nun ja, da Takuma nicht anwesend ist, muss ich dich wohl auf den Boden holen.“

“Wa-Was? Takuma... ...ist nicht da? Wo ist er? Wieso weiß ich nichts davon?“ fragte er fast schon ängstlich und aufkeimende Panik breitete sich in seinem momentan schon schwachen Körper aus.

Kanames Stirn runzelte sich etwas:

“Ich dachte er hätte es dir gesagt...?“

“Gesagt??? Was gesagt?? Wo ist er??“ Aidou erhob sich von seinem Platz. Ja, er hatte Angst.

Der Pureblood ihm gegenüber blickte ihn verwirrt an und doch war der Blick aus seinen rot-braunen Augen immer noch erniedrigend und oberflächlich.

“Er ist nach Hause. Sein Großvater hat ihn zu sich gerufen. ... ...Hat er dir wirklich nichts gesagt?“

Krampfhaft versuchte Aidou sich zu erinnern. Doch er wusste nichts. Takuma hatte ihm nichts dergleichen gesagt...Wieso nicht? Wenn sein Großvater ihn zu sich rief, war es ernst... ...Und das hätte er ihm doch sagen müssen...!

“Nein, Kaname-sama, ich schwöre! Takuma...hat mir gegenüber geschwiegen... ... Ich weiß nichts davon...!“

Der Pureblood schwieg einige Sekunden und nickte dann. Er glaubte Aidou...

“Wann kommt er wieder? Hat er was gesagt?“ fragte der Blonde hoffnungsvoll und blickte den Dormleader groß an. Dieser seufzte nur:

“Morgen.“ Er verließ den Klassensaal. Nur Ruka folgte ihm.

Aidou blieb einfach dort stehen. Morgen... ... Dann würde er Takuma eine reinhauen...! ... ... ...Ach, Quatsch... Als ob er das könnte... In dieses wunderschöne Gesicht schlagen... ... Seine friedlichen, sanften grünen Augen... ...Seine zarten Lippen, die sich immer zu diesem sanften, beruhigen Lächeln auseinander zogen... ... ... Argh! Er sollte wütend auf ihn sein...! Wütend weil er einfach gegangen war, ohne ihm auch nur vielleicht irgendein Wort davon zu sagen!

Er war ja so ein Trottel!!
 

“Na komm Aidou... ... Lass uns gehen...“ hauchte Kains leise Stimme neben ihm und ohne ihn anzusehen verließ der Hellblonde den Klassensaal.

Schnellen Schrittes verließ er auch das Gebäude, ohne sich umzusehen steuerte er direkt die lange Allee an, die die Klassenräume vom Moon Dorm trennte.

Doch am Brunnen hielt er an. Wasser... ... ...

Seufzend ließ er sich auf dem Rand nieder.

Das Wasser floss einfach weiter, ließ sich von nichts aufhalten. Und selbst wenn man... ... ...

... ... ... ...

Langsam ließ Aidou seine Hand ins Wasser sinken und in nur wenigen Minuten, war alles zugefroren. Aus der Spitze des Brunnens ragten verbogene Eiszapfen heraus und von einem Moment auf den Anderen, schien das ganze Wasser wie still zu stehen. Und doch... ...

“Selbst wenn es wie tot scheint... ... ...“ flüsterte er, und er kam nicht mal dazu den Rest des Satzes zu denken, als eine Stimme hinter ihm das tat:

“Wenn es schmilzt, wird es weiterleben... Als ob nichts gewesen wäre...“ Zwei kleine Flammen tanzten auf dem Eis und ließen es verschwinden, wieder zu Wasser werden. Der Brunnen funktionierte weiter... als ob nichts gewesen wäre...

Kain ließ sich neben ihm nieder. Er legte seine Hand auf die seinen Kusins. Sie war kalt. Eiskalt.
 

Kains Hand war warm... ... So schön warm... Das war sie schon immer gewesen. Aidou konnte sich noch genau daran erinnern... Wie diese warme Hand ihn immer festgehalten hatte, als sie beide noch klein waren... ...Wie seine warmen Arme ihn immer in den Arm genommen hatten, wenn er geweint hatte... Er vermisste es, seinem Kusin nahe zu sein...

Doch er wusste auch, dass er Kain nicht nahe sein konnte. Sein Vertrauen im ihn war schon lange verschwunden. Seit dieser einen Nacht... ... Konnte er Kain nicht einmal mehr in die Augen sehen... ... ...

Ohne ein Wort stand der Kleinere nun auf. Er wollte im moment nicht dass jemand in seiner Nähe war... Außer ihm... Doch er war nicht da...

Aidou ging in den Dorm zurück. Seufzend stand Kain ebenfalls auf, und folgte ihm.

Kaum dass sie eingetreten waren, als Aidou auch schon nach oben ging und niemanden mehr eines Blickes würdigte.

Kain seufzte wieder. Wie es schien, war es hoffnungslos mit ihm... Leise ging er in den kleinen Gemeinschaftsraum im ersten Stock, wo er Shiki, Rima und Zero vorfand. Was der Ex-Human dort zu suchen hatte, war ihm nicht ganz klar, doch es kümmerte ihn im moment nicht wirklich.

Der Goldblonde steuerte geradewegs auf Shiki zu, der die Fotos seines letzten Shootings skeptisch betrachtete. Erstaunt blickte er jedoch zu Kain hin, als dieser sich schweigend neben ihm niederließ. Er legte die Fotos zur Seite und blickte den Anderen ebenso skeptisch an, wie vorhin die Bilder.

“Kain... Daijoubu?“ fragte der Kleinere besorgt, lehnte sich an die kräftige Brust Kains und strich ihm sanft darüber. Der Andere legte seufzend die Arme um ihn:

“Es ist Aidou... ... Er macht mir Sorgen... Er ist so anders in letzter Zeit... ...Ich hab Angst um ihn... ...“ gestand er leise, denn er wollte nicht dass Andere erfuhren, dass er Schwäche zeigte.

“... ...Warum redest du nicht mit ihm...?“

“Du weißt dass ich das nicht kann, Shiki... Er vertraut mir seit damals nicht mehr... Es würde nichts bringen...“

Daraufhin schwieg Shiki nur. Er erhob sich, nahm seine Fotos und lächelte Kain dann an:

“Lass uns schlafen gehen, Darling... Sie Sonne geht gleich wieder auf... ...Und ich bin müde...“

Kain blickte ihn an, lächelte dann und stand auf:

“Hai....“
 

Als er und Shiki hinaufgingen und sie dabei an Aidous Zimmertür vorbeigingen, hörten sie nur ein leises aber schmerzvolles Weinen... ... ...

Weakness

Aidou war am nächsten Abend schon früh auf, die Sonne war noch nicht einmal richtig untergegangen. Doch er fand keinen Schlaf mehr und stand also auf. Ihm wurde jedoch sehr schnell langweilig, daher sprang er erst mal eine Runde unter die Dusche. Herrlich kalt prasselten das Wasser auf ihn nieder, betäubte für einen kurzen Moment seine Gedanken, betäubte seinen Körper. Für diesen einen alten Wasserstrahl stehen. Nicht dass sein Körper es nicht aushalten würde, aber er Augenblick schaltete er einfach nur ab. Und genoss das eisige Wasser. Den Moment der Stille um ihn herum und in ihm selbst.

Doch ewig konnte er nicht unter dem eiskalten Wasser stehen. Er wusste dass Takuma heute nach Hause kommen würde. Und das würde er nicht verpassen. Auf keinen Fall.
 

Einige Momente später stand er oben an der Treppe die in die Empfangshalle führte und konnte sich selbst nicht erklären, warum er nun zögerte diese Treppen hinunterzugehen, zu den Anderen. Irgendetwas hielt ihn zurück. Doch was das war, wusste er auch nicht. Er hatte schon immer diese etwas asoziale Seite an sich gehabt, die sich jetzt wohl auch wieder zeigte. Doch wie immer schob Aidou sie zur Seite und ließ sich nicht von ihr beeinflussen. Ruhig und mit gerader Haltung stieg er die Treppen runter, als wäre er jemand ganz Großes der von tausend Menschen erwartet würde. ... Doch irgendwie fand er nur 7 Leute unten vor, und Menschen waren sie alle nicht. Und was Zero Kiryuu dort zu suchen hatte, wusste er auch nicht. Und sie alle, Rima, Ruka, Seiren, Kain, Shiki, Kaname und Zero, blickten auf als Aidou die letzte Stufe nahm und ihnen verwirrt entgegenblickte.

“... ...Was guckt ihr mich denn alle so an?“

Es wurde geblinzelt und sich dann anderen Dingen gewidmet. Nur Kain ließ erst Mal kurzfristig Shiki los und kam zu Aidou hin.

“Daijoubu?“ fragte er leise und blickte seinen Kusin ernst an.

Aidou sah ihm wie immer nicht in die Augen und zuckte die Schultern:

“Hai, warum?“

Kain schwieg einen Moment:

“... ... ... Nur so... Takuma wird gleich hier sein... Er hat schon angerufen...“

Aidou nickte nur und ging an Kain vorbei um sich hinter ihm in einem Sessel niederzulassen. Seufzend blickte er vor sich hin, beobachtete wie Shiki die Fotos seines wohl letzten Shootings begutachtete und Rima ihn für seine Arbeit lobte. Aidou erhaschte einen kurzen Blick auf die Bilder. Und konnte Rima nur beipflichten: Shiki war ein Profi. Es war wohl ein Gothik-Shooting gewesen. Der kleine nette Shiki mit dem lieben Gesichtsausdruck hatte auf den Bildern wild gestylte Haare, schwarz umrandete Augen, schwarze Lippen war praktisch weiß im Gesicht und ganz in Dunkelheit gekleidet. Ein paar Schnallen, viel Leder und kleine Kettchen machten das Bild perfekt. Leicht lächelnd fragte Aidou sich ob Kain diese Fotos schon gesehen hatten... Bestimmt würden sie ihn fast wahnsinnig machen.

Aidous Blick wanderte weiter und erhaschte so ein wahrhaftig wundersames Bild. Kaname, wie er in einem Sessel saß und mit Zero redete der vor ihm stand, und dessen Hand nun vom Dorm Leader genommen und geküsst wurde. ... ... ... Und daraufhin war der Blonde Beobachter erst richtig verwirrt. Er schüttelte den Kopf und blickte zu Ruka und Seiren, wobei letztere wenig interessiert von der Brauhaarigen zugequatscht wurde und versuchte dieser Tratschtante irgendwie zu entkommen.

Und zum Schluss schaute der Blonde zu seinem Kusin, der hinter ihm stand, gegen den Türrahmen gelehnt und ständig einen ungeduldigen Blick gen Eingangstür werfend. Ungeduldig... Ja, das war Kain schon immer gewesen. Ungeduldig, aber die Ruhe in Person. Aidou kannte niemanden, der so gut einen kühlen Kopf bewahren konnte als seinen Kusin. Man konnte sich in egalwelcher Situation befinden... ...naja, in fast egalwelcher, Kain blieb immer ruhig... ... ...Aidou kannte ihn gut... ...Manchmal so gut, dass es ihn selbst nervte.... ...Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war... ... ...vermisste er ihn. Er vermisste es seine starken, warmen Arme zu spüren... ... Vermisste es von ihm beschützt zu werden... ... Vermisste es,... ...in Aniki zu nennen... ... ... ... Er vermisste ihn... ...
 

Die Tür ging auf. Und mit seinem typischen Engelsgleichen Lächeln, blickte er in die still gewordene Runde:

“Ohayo...“

Ein allgemeines erfreutes Ohayo kam zurück. Von fast jedem. Diejenigen, die nicht antworteten, waren Kain und Aidou. Kain stieß sich langsam vom Türrahmen ab und ging auf Takuma zu. Sie redeten leise miteinander, bis Aidou plötzlich neben ihnen stand. Kain trat etwas zurück und Takuma lächelte ihn an:

“Hey...“ hauchte er leise, doch der andere Blonde antwortete ihn nicht. Er blickte ihn nur an, mit einem seltsamen verletzten Blick. In diesem Moment staute sich seine Wut in ihm auf. Die Wut auf Takuma, weil er ihm nichts davon gesagt hatte dass er wegging. Ja, er war richtig sauer. Und gerade als sein Gegenüber den Mund auftat um etwas zu sagen, hob Aidou die Hand.
 

Das klatschende Geräusch der Ohrfeige schien in der gesamten Empfangshalle widerzuhallen.
 

Immer noch gab Aidou keinen Ton von sich. Stattdessen drehte er sich nun um und ging wieder die Treppen hinauf, einen verwirrten Kain und einen noch verwirrteren Takuma unten stehen lassend.

Kain machte Anstalten seinem Kusin zu folgen, als Takuma ihn zurückhielt, den Kopf schüttelte und ihm selbst seufzend folgte.
 

Er fand den Blonden in seinem Zimmer. Er saß auf seinem Bett und blickte zu Boden, wusste dass Takuma eingetreten war, schaute ihn aber nicht an. Takuma schloss die Tür leise, spürte für einen Moment den brennenden Schmerz und die Kälte an seiner Wange, die Aidous Hand dort verursacht hatte. Still ging er auf ihn zu und setzte sich neben ihn. Es war einige Zeit still, niemand sagte etwas, bis Takuma ein schweres Seufzen von sich gab und Aidou anblickte: Aidou, was...“

,,Warum hast du mir nichts gesagt?“ wurde er still unterbrochen und eisblaue Augen blickten ihn nun an. Er sah Sehnsucht darin... Sehnsucht, Schmerz und... ...Schwäche. Große Schwäche... ... ...

“Aidou....“

„Alle wussten davon. Alle wussten dass du weg warst, nur ich nicht. Du hast mir nichts gesagt, bis einfach gegangen. Warum? Bin ich so wenig wert das zu erfahren??“ fragte er leise, ein hörbares krächzen in seiner Stimme. Schmerzliche Tränen schimmerten in seinen eisigen Seelenspiegeln. Takuma seufzte.

“Ich wusste du würdest mich zurückhalten wollen. Oder sogar mitkommen wollen. Und das wollte ich nicht. Ich wollte nicht dass du ihm gegenübertreten musst. Nicht jetzt... ... ...“

„... ... ...Wieso nicht jetzt? Was ist denn jetzt?“

„... ... ...Das frage ich mich auch...“

Verwirrt blickte Aidou ihn an. Die kleinen Tränchen verließen seine Augen und sanft strich Takuma ihm sie weg. Besorgt blickte er ihm entgegen und ließ seine Hände durch die blonden Haare fahren.

“Was ist los mit dir, Tenshi? Was bereitet dir so viel Schmerz und Unruhe? Warum sehe ich nicht das gewohnte Glänzen in deinen wunderschönen Augen?“ flüsterte der Größere und nahm nun Aidous Hand. Er hauchte einen sanften Kuss darauf und nahm sein Gegenüber dann in den Arm. Der kalte Körper in seinen Armen zitterte und kühle Hände klammerten sich an ihn.

Er vernahm ein Schluchzen. Und hielt ihn noch fester an sich gedrückt.
 

Aidou fühlte sich in diesem Moment so schwach wie noch nie. So schwach wie ein kleines Kind... ... ... So unglaublich schwach... ... Kraftlos und ohne Lebensenergie. Er fühlte sich leer. Ausgesaugt. ... ... ...Tot.

... ... ... ... ... ...

Kain x Shiki Special : Wild-Sempai

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  Hikaru-Chan
2009-08-25T21:06:34+00:00 25.08.2009 23:06
ach ne mensch!
in mir schwirren gerade fragen umher:
wieso ist Aidou so traurig?? :(
und was hat kain damit zu tun?
und zero ist jetzt also ein Vampir?



Von:  Hikaru-Chan
2009-08-25T21:05:06+00:00 25.08.2009 23:05
jup, so ist das mit diesen "Kreaturen der Finsterniss"
*lach*
kurzes aber schön eindruckvolles kapi^^
Von:  Hikaru-Chan
2009-08-25T20:55:37+00:00 25.08.2009 22:55
boah, ey!!
hoffentlich geht es schnell weiter!!! *__*
der arme aidou :(
Von:  MikaChan88
2009-06-26T09:01:17+00:00 26.06.2009 11:01
total super ff
hoffe du machst bald weiter ^.^

cu,
MikaChan
Von:  XIIICaiusXIII
2009-02-24T19:58:18+00:00 24.02.2009 20:58
habe alle käpi gelesen und von mal zu mal wird sie spannender^^
vorallem die ohrfeige war genial gesetzt, hätte ihn auch eine gegeben^^
ist total klasse geschrieben und das letzte käpi man oh man das ist heiß xDDDD

lg tobi-chan

P.S.: wenn man punkte vergeben könnte und die skala von 1 bis 10 gehen würde, würdest du eine 14.5 kriegen^^
Von: abgemeldet
2009-02-24T05:01:52+00:00 24.02.2009 06:01
Hey

Hab zufällig deine Stroy entdeckt
-Mann o Mann, ist die klasse!
Dein Schreibstiel ist echt super! -Irgendwie fesselnd

Mach nur weiter so!
Freu mich, wenn ein neues Chap on ist

Lucky
P.S.: Könntest du mir eine ENS schicken, wenn das neue Chap on ist? -Wäre super! Hdl
Von: abgemeldet
2009-02-21T19:17:49+00:00 21.02.2009 20:17
Hey ^^
Echt klasse Kapi ^^
Ich fand's echt gut und freu mich auch schon total auf's nächste
Ich bin ja gespannt, was mit Aidou noch alles passiert ^^
Also dann bis zum nächsten ^^
GLG Tsunade28
Von:  XIIICaiusXIII
2009-02-13T13:18:43+00:00 13.02.2009 14:18
klasse FF^^
hoffe es kommt bald ein neues käpi aus^^
will wissen wie er und aido zusammen kommen^^
könntest du mir einens dann schreiben wenn das käpi da ist?
wäre echt klasse von dir

Von: abgemeldet
2008-11-20T15:28:16+00:00 20.11.2008 16:28
Echt klasse FF ^^
Ich bin ja echt mal voll gespannt wie's weiter geht
und auch auf das, was Aido so träum ^^
Als dann bis zum nächsten Kapi
GLG Tsunade28
Von:  Deddy
2008-11-16T16:04:27+00:00 16.11.2008 17:04
Ach wie geil!
Das Parning ist schon interesant... muss ich schon mal sagen... dann... Das Kain und Aido sich etwas auseinanderleben ist eigentlich wie wir sie kenen schon fast schmerzhaft....vorallem ich wo dich so ein Fan von den beiden bin (T_T)

Aber ich werde es sicher weiterlesen!
Mach bald weiter ja?

Bis dann!


HanabusaAidoGirl


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