Under the surface von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: liquid life ---------------------- Kein Happy End Wer ein, für die Hauptpersonen schlechtes Ende nicht mag, sollte diese ff nicht lesen! Es war voll mit Schülern und gesprächig in der Mensa, da um diese Zeit alle frühstückten. Wie er diese Menschenmengen doch hasste. Abseits der anderen saß Tomo am Fenster und blickte hinunter in den Internats eigenen Park. Dieser lag still im Schatten des Gebäudes und nur vereinzelt erreichten Sonnenstrahlen die Baumkronen. Durch das geöffnete Fenster kam ein kühler Windhauch, der mit Tomos Haaren spielte und sie um sein Kinn tanzen ließ. Diese Frische genießend aß Tomo sein Frühstück. Das schrille Klingeln riss Yuh aus seinen Gedanken, beförderte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück und ließ auch die restlichen Schüler zusammenzucken. Alle, die ihre Tablette noch nicht weggebracht hatten, taten dies und verließen die Mensa, um in ihre Unterrichtsräume zugelangen. Vor ihrem Unterrichtsraum trafen sich Tomo und Yuh in der Tür und betrachteten sich eine Weile. Yuh mochte Tomos Skrupellosigkeit nicht, für die er bekannt war und ignorierte ihn deswegen meistens. Tomo wusste nicht viel über Yuh. Allerdings interessierte er sich auch nicht für andere und war ein Einzelgänger. Doch war ihm in letzter Zeit etwas Seltsames an Yuh aufgefallen. Immer, wenn Yuhs Blicke abschweiften und er in eine andere Welt versank, bekam er diesen sehnsüchtigen Blick, den er von sich selbst gut kannte. „Geht ihr auch mal rein?“ fragte eine Stimme harsch hinter den Beiden. Sie drehten sich um und blickten in Umis Gesicht. Er funkelte sie einen Moment lang an, dann ging Tomo als erster in den Raum, setzte sich an seinen Platz ganz hinten am Fenster und die anderen folgten ihm. Jeden Morgen hatten sie eine Stunde Unterricht mit ihrem Klassenlehrer, welcher sich Heute verspätete. Während alle anderen um ihn rum miteinander redeten, versank er in Gedanken und verspürte eine große Lust sein Verlangen zu stillen und fragte sich, wann es wieder so weit sein würde, dass er die Erlaubnis dazu bekam. Er schaute sich um als es plötzlich leise im Raum wurde. Ihr Lehrer war eingetroffen und mit ihm ein neuer Schüler. Tomo schaute ihn prüfend an und stellte fest, dass er sehr viel Weiches in seinem Gesicht erkannte. „Was will so jemand hier auf dieser Schule?“ fragte er sich in Gedanken. „Hallo. Ich bin Tohya und freue mich, euch kennen zu lernen.“ Stellte sich der Neue vor und lächelte freundlich. Sein Blick wanderte durch die Klasse, wobei dieser an Umi, Yuh und Tomo hängenblieb, die durch ihre gebleichten Haare raus stachen. „Tohya, bitte setzten Sie sich dort hinten auf den freien Platz. Der Junge dahinter wird dir von nun an unter die Arme greifen und alles erklären, was Sie noch nicht wissen.“ Erklärte der Lehrer und deutete auf den Platz vor Tomo. Tomo sah drein, als hätte ihn der Schlag getroffen. Er wollte niemandem helfen. „Jemandem wie Tomo gibt man doch nicht so eine Aufgabe!“ sagte Umi laut und die anderen nickten zustimmend, doch schien das Tohya nichts auszumachen. Er nickte dem Lehrer zu und setzte sich vor Tomo. Der schwarzhaarige packte seine Sachen aus und machte es sich auf seinem Stuhl bequem, während ihn seine neuen Klassenkameraden anstarrten. „Wie Sie wissen…“ begann der Lehrer, doch kaum hatte er den Mund aufgemacht, ging die Tür auf und Rui kam herein. „Hab verschlafen.“ Nuschelte er und ging durch das Schweigen zu seinem Platz, setzte sich und gähnte herzhaft. Umi fing an zu lachen. „Na, du wandelndes Bettlaken. Warst du zu lange wach?“ fragte er ihn und alle lachten, alle außer dem Lehrer, Tomo und Tohya. Rui grinste, sagte aber jedoch nichts. Umis dumme Sprüche ließen ihn kalt. Außerdem war er noch halb am schlafen. „Also, noch mal von vorne. Wie Sie wissen, sind Ihre Aufträge, die Sie bekommen, von höchster Wichtigkeit und in Perfektion auszuführen.“ Erklärte der Lehrer von Neuem wie jeden Morgen. „Und daher werden Sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf sie richten und sich mit nichts anderem nebenher beschäftigen!“ sagte er mit Nachdruck, während Yuh bei diesen Worten tief seufzte. „Ihre Aufträge sind nach Schwierigkeit aufgeteilt und mit mehr Erfahrung bekommen Sie auch schwierigere Aufträge zugeteilt.“ Der Lehrer redete gewissenhaft auf sie ein. Tomo hörte nur aufmerksam zu, weil er hoffte, bald einen neuen Auftrag zu bekommen um sein Verlangen zu stillen. Doch der Lehrer fing nun an von Terminen der Klausuren und Klubaktivitäten zu reden und Tomos Aufmerksamkeit schwand wieder. Auch die restlichen Unterrichtsstunden vergingen ohne große Besonderheiten, außer das Tohya von allen belagert und ausgefragt wurde. Als es endlich zum Ende der letzten Stunde läutete, packten alle hastig ihre Sachen ein, Yuh weckte Rui aus seinem tiefen Schlaf auf und Tomo versuchte dem üblichen Gedränge zu entkommen, jedoch hatte er nicht mit Tohya gerechnet, der ihm den Weg versperrte. „Hallo.“ Sagte er schüchtern und schaute Tomo in die Augen. Tomo mochte es nicht wie Tohya ihn mit diesen feurigen Augen an sah. „Hallo.“ Antwortete er mechanisch und schaute zur Tür. „Am besten du folgst mir einfach.“ Sagte er knapp zu Tohya und ging raus. Tohya folgte ihm aus dem Raum, zu Tomos Zimmer. „Weißt du schon, in welches du kommst?“ fragte er Tohya desinteressiert während er die Tür öffnete. „Ja, in deins.“ Sagte er erfreut. Tomo nickte und zeigte auf das freie Bett. In der zwischen Zeit ging Umi allein in sein Zimmer, welches er sich mit Yuh teilte und fand einen schwarzen Briefumschlag auf seinem Kissen. Überrascht ließ er seine Tasche fallen, nahm den Brief in die Hand und öffnete ihn. Sehr geehrter Umi, Es tut uns leid Ihnen hiermit mitteilen zu müssen, dass Sie nicht mehr die Nummer 1 auf der Liste der besten Attentäter sind. Sie wurden von Tomo abgelöst. Er ist nun unsere Nummer 1, aber wenn Sie sich Mühe geben, können Sie es wieder schaffen. Mit freundlichen Grüßen, Ihre Direktion Umi konnte es nicht fassen, was er da gelesen hatte. Dieser Grünschnabel sollte besser sein als er? Wutentbrannt zerriss er den Brief und ließ sich auf sein Bett fallen. Sauer dachte er an diesen Taugenichts, schlug wütend auf sein Kissen ein und bemerkte nicht, wie Yuh ins Zimmer kam. „Alles klar?“ fragte er verwirrt. „NEIN!“ fauchte Umi und sprang auf. Yuh stolperte ein paar Schritte zurück, ging dann an ihm vorbei und legte seine Tasche auf seinen Schreibtisch. Er setzte sich auf seinen Stuhl und bückte sich nach einem heruntergefallenen Blatt als er die Fetzen auf dem Boden bemerkte. Yuh schaute hoch zu Umi und sah wie der vor Wut kochte. Sein Blick jagte Yuh richtig Angst ein. Umi stürmte aus dem Zimmer und trat mal hier, mal dort gegen die Wand. Der Attentäter lehnte sich mit dem ganzen Körper gegen die Tür und rannte raus in den Park und blieb erst stehen, als er unter den hohen Bäumen stand. Tränen der Wut rannten ihm die Wangen hinunter. Rui schlurfte zur Mensa und genehmigte sich was zu essen, nachdem er das Frühstück und das Mittagessen verschlafen hatte. Er setze sich ans Fenster wo heute Morgen noch Tomo gesessen hatte, schaute raus und beobachtete die Vögel bei ihrem lustigen Treiben. Allmählich wurde es leiser um ihn herum, da die meisten Schüler in ihren Zimmern waren um ihre Hausaufgaben zu machen oder in ihren Klubs waren. Als nach kurzer Zeit sich die Tür unter ihm öffnete, schaute er neugierig nach unten und sah Umi stürmisch in den Park rennen. „Welche Tarantel hat den denn gebissen?“ fragte er sich laut. Er schaute ihm nach bis er aus seinem Blickfeld verschwunden war, dann stand er auf, ging in sein Zimmer, machte seine Stereoanlage an um Musik zu hören und legte sich auf sein Bett. Tomo packte seine Bücher aus und fing mit den Hausaufgaben an. Er mochte weder Mathe, noch Japanisch, was er mochte waren Fächer wie Chemie, in dem sie beigebracht bekamen, wie man Gifte zusammen stellte und welche Substanzen wie gefährlich waren. Oder auch ihren Sportunterricht, der auf ihr Dasein als Attentäter abgestimmt war. Zudem bekamen sie Zusatzstunden in Taktik und er mochte es, wie sie Stück für Stück in die Materie eingeführt wurden. Während er über seine letzten Morde nachdachte kamen Tohyas Sachen und ein schwarzer Brief für Tomo. „Tomo, hier ist ein Brief für dich.“ Sagte Tohya zu ihm, legte ihm den Brief auf den Tisch, fing an seine Sachen aus den Kartons in die Schränke zu räumen und summte dabei vergnügt. Sehr geehrter Tomo, Wir freuen uns Ihnen hiermit mitzuteilen, dass Sie zum Attentäter Nummer 1 unserer Schule aufgestiegen sind. Ihr Vorgänger ist wie Sie vielleicht wissen Umi. Wir wünschen Ihnen auch weiterhin viel Erfolg mit Ihren Aufträgen. Außerdem finden Sie ihren nächsten Auftrag im Umschlag. Gutes Gelingen! Mit freundlichen Grüßen, Ihre Direktion Er konnte es nicht glauben. Er hatte es endlich geschafft, diesen Angeber zu überholen. Das war wirklich ein toller Tag, da er nun auch einen neuen Auftrag in der Tasche hatte. Erregt zog Tomo den zweiten Zettel aus dem Umschlag, las sich alle wichtigen Informationen zu seinem Auftrag durch und prägte sie sich gut ein. Tohya linste während dem Auspacken zu Tomo rüber und bemerkte wie erfreut er war. „Was stand den so schönes im Brief drin?“ fragte er neugierig, faltete den leeren Karton zusammen und schmiss ihn auf den Haufen aus zusammengefalteten Kartons in der Zimmermitte. Tomo schwieg. Er war der Meinung, dass das Tohya nichts anging und legte den Brief weg. „Ach… nichts was kleine Welpen wie dich zu interessieren hätte.“ Sagte er frech und machte sich nun besser gelaunt an die Hausaufgaben, denn die musste er trotzdem erledigen. Tohya schaute ihn schmollend an und räumte mit den Worten „Ich bin doch kein kleiner Welpe!“ die letzten Kartons aus. Yuh sah noch einige Minuten auf die offene Tür zur welcher Umi raus gerannt war, bis er aufstand und sie wieder schloss. Er ging zurück zum Schreibtisch, räumte seine Schulhefte raus, fertigte seine Hausaufgaben fehlerlos an und packte dann seine Heft und Bücher für den nächsten Tag ein, damit er das Morgen nicht machen musste. Er streckte sich, schaute aus dem Fenster zu seiner Rechten und versank wieder in Gedanken an einen wunderbaren Menschen, den er so sehr vermisste. Er sehnte sich so sehr, dass es nicht lange dauerte und er im Sitzen eingeschlafen war und erst aufwachte als Rui ihm gegen die Stirn hieb. „Hey, wach auf!“ sagte er zu ihm und lachte von oben auf ihn herab. „Was…?“ fragte er verwirrt und richtete sich auf, sodass er Rui besser sehen konnte. „Kannst du mir Mathe erklären? Ich hab ja gepennt…“ erklärte er ihm, setzte sich auf Umis Bett und schaute Yuh flehend an. Yuh fing an zu kichern und kramte seine Mathe Unterlagen wieder aus seiner Tasche hervor. Yuh stand auf, holte für Rui Umis Stuhl und stellte diesen neben seinen eigenen. „So. dann komm mal her und lass mich dir helfen.“ Sagte er belustigt und die beiden lernten so lange Mathe, bis Yuh Rui den Stoff von der heutigen Stunde erklärt hatte und Rui es verstanden hatte. Die beiden bemerkten dabei jedoch nicht, wie es draußen immer dunkler wurde. „Ich frag mich wo Umi die ganze Zeit über ist.“ Sagte Yuh während er seine Mathe Sachen zurück in seine Tasche räumte und Rui seine Tasche wieder über die Schulter warf. „Ich hatte ihn gesehen, wie er in den Park gerannt ist.“ Sagte er und ging zu Tür. „Okay… Lass uns doch gemeinsam zu Abend essen gehen.“ Schlug Yuh dann vor, folgte Rui zur Tür raus und gemeinsam gingen sie zur Mensa. Umi saß mit angezogenen Beinen unter der großen Trauerweide in der Parkmitte und dachte ausgiebig nach. „Was soll ich denn jetzt machen?“ fragte er sich immer und immer wieder, fand jedoch keine Antwort darauf. Er stand auf, ging durch die Grünanlage und genoss die Ruhe. Der blönde sah den Sportplatz, beobachtete dort die Schüler, wie sie ihre Leistungen verbesserten und dabei laut lachten. Er beneidete sie um ihre Ausgelassenheit und ging weiter. Er setzte sich auf die Bank zum Tor durch welches man das Internatsgelände verlassen konnte und starrte zum Wachposten rüber. Irgendwann wandte er seinen Blick auf das riesige Schulgebäude vor ihm und vergaß jegliches Zeitgefühl. Nach einigen Stunden bemerkte Umi wie es immer dunkler wurde und ging zurück. In der großen Eingangshalle blieb er stehen und grübelte darüber, ob er zurück zu Yuh ins Zimmer gehen sollte oder nicht, doch da fiel ihm auf, dass es allmählich Zeit wurde, etwas zu Abend zu essen, da er großen Hunger hatte und so ging er hoch in die Mensa. Als Yuh und Rui in die Mensa kamen, war diese schon recht voll, so gingen sie direkt zu Theke und suchten sich ihr Essen aus. Sie gingen im Slalom an den besetzten Tischen vorbei und sahen Umi alleine an einem der hinteren Tische sitzen. Yuh schaute zu Rui und als dieser ihm zu nickte, gingen beide zu Umi und setzten sich zu ihm. „Hi.“ Sagte Yuh und setzte sich im gegenüber. Umi schaute auf und sah Yuh und dann Rui neben Yuh. „Hi.“ Antwortete er kurzangebunden und aß dann weiter. Yuh schaute stumm zu Umi, während Rui mit dem Essen anfing. „Was…war denn vorhin los?“ fragte er vorsichtig, doch Umi gab ihm keine Antwort. Plötzlich sah er auf als er realisierte, dass Tomo zusammen mit Tohya ihr Essen beendete hatten und nun auf sie zu kamen, denn sie wollten die Mensa bereits verlassen. Umi sprang auf und stellte sich Tomo in den Weg. „DU!“ rief Umi und funkelte ihn böse an. Tomo erwiderte den Blick. Tohya schaute verängstigt von Tomo zu Umi und wieder zurück. „Den Titel wirst du nicht lange tragen! Das schwör ich dir!“ zischte er ihm zu, während sich ihre Mitschüler an den anderen Tischen zu ihnen umdrehten. Tomo kicherte und ging ohne einen Kommentar an Umi vorbei. Tohya stand einen Moment lang verlassen in der Gegend, dann folgte er Tomo und warf Umi dabei einen verunsicherten Blick über die Schultern zu. „Tomo! Bilde dir darauf nichts ein!“ rief Umi ihnen noch hinterher, bevor sie die Mensa verlassen hatten. Umi setzte sich wieder auf seinen Stuhl und stopfte das Essen nur so in sich hinein. „Ach so, darum geht es.“ sagten Yuh und Rui gleichzeitig. Daraufhin aßen die drei schweigend weiter, wobei sie das Getuschel der Anderen gekonnt überhörten. Tomo und Tohya gingen schweigend in ihr nun gemeinsames Zimmer zurück. Tomo legte sich auf sein Bett und grinste zufrieden. Tohya stellte sich neben ihn ans Bett und starrte zu ihm runter. „Was hatte das gerade eben in der Mensa zu bedeuten?“ fragte er ihn und machte sich Sorgen um Tomo. Tohya war ein sehr naiver Junge, doch wusste er, was dies für eine Schule war und fragte sich gerade, warum sich die Lehrer so sicher waren, dass sich die Schüler nicht gegenseitig umbringen würden. Tomo sah zu Tohya herauf in seine Augen, doch hatten seine feurigen Augen einen besorgten Ausdruck. „Nichts Besonderes. Der fühlt sich nur auf den Schlips getreten, weil ich besser bin als er.“ Sagte er zu Tohya. Zwar wollte er nicht, dass Tohya ihn gut kennen lernte, aber seine sorgenvollen Augen konnte er auch nicht ertragen. Tohya seufzte und war sich nicht sicher, was er darauf antworten sollte und entschloss sich dazu, duschen zu gehen. Der kleine ging zu seinem Schrank, kramte nach anderer Kleidung, ging in ihr eigenes Badezimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Tomo seufzte und war ratlos, wie er es mit einem Zimmergenossen aushalten sollte. Er war doch gerne allein und das konnte er nun nicht ein Mal mehr in seinem Zimmer sein. Er winkelte seine Beine an und dachte über seinen Auftrag nach. Er malte es sich genussvoll aus und grinste dabei breit mit verschlossenen Augen. Nach zehn Minuten zwang er sich an was anders zu denken, stand auf, suchte sich seine Kleidung zusammen und dann seine Utensilien, die er gebrauchen könnte, dann legte er sich wieder auf sein Bett und wartete bis Tohya aus dem Bad kam. Daraufhin ging er duschen und Tohya musterte Tomos Sachen, tat aber so, als würde er nichts bemerken, legte sich auf sein Bett und las ein Buch. Umi war vor Rui und Yuh mit dem Essen fertig und stand somit auch vor ihnen auf. Er brachte sein Tablett weg und ging dann zurück in seins und Yuhs Zimmer. Dort lagen immer noch die Fetzen des Briefes auf dem Boden. Zorn flackerte wieder auf, er trat gegen sein Bett, räumte die Fetzen weg, denn er mochte keine Unordnung. Nachdem er die Schnipsle in den Mülleimer geworfen hatte, stand er in der Mitte des Zimmers und war vollkommen gedankenlos. Er ließ sich auf sein Bett fallen und starrte die Wand an, ohne sie wirklich anzustarren. Er fragte sich insgeheim, ob Tomo bereits einen neuen Auftrag bekommen hatte, wollte die Antwort aber nicht wirklich wissen, weil sie ihn nur noch mehr verärgern und er sich noch schlechter fühlen würde. Er zwang sich duschen zu gehen und wechselte seine Kleidung. Er legte sich unter seine Bettdecke und realisierte dabei nicht, dass Yuh mittlerweile auch da war und ihn beobachtete. Yuh ging ohne ein Wort duschen, als er wieder raus kam, legte er seine Hand auf Umis Schulter und sagte „Mach dir nichts drauf. Du bist viel besser als er.“ Doch da Umi keine Anstalten machte Yuh zu antworten, ging dieser zu seinem Bett, legte sich hin und machte das Licht aus und das obwohl es noch relativ früh war, doch in Umis jetzigen Zustand konnte man nicht mit ihm reden. Auch Rui war wieder in seinem Zimmer, in dem sein Zimmergenosse bereits schlief. Er hatte das Pech gehabt, mit dem einen Jungen in ein Zimmer zukommen, der sehr viel Schlaf brauchte und somit immer früh ins Bett ging. Rui hatte jedoch auch das Glück, dass diesen Jungen nichts weckte und er so noch lange seine Spiele zocken konnte. Er spielte immer Killerspiele, doch interessierte es ihn nicht, ob er ein guter Attentäter war oder nicht. Rui tötete aus dem Gefühl heraus, dass es ihre Opfer wirklich verdient hatten und dass es durch deren Tod besser werden würde. Er spielte fast die ganze Nacht durch und wusste wie alle anderen nicht, was Tomo machen würde. Er losch das Licht seiner Lampe gegen zwei Uhr morgens und schlief in seiner Uniform ein. Tohya las noch circa zwei Stunden in seinem Buch und Tomo wuselte in ihrem Zimmer rum. Als Tohya sein Licht löschte, lag Tomo friedlich auf seinem Bett. Tohya schlief überraschenderweise nach nur wenigen Minuten ein. Tomo wartete noch ein paar weitere Minuten bis er seine Decke zurück legte und die wichtigsten Sachen in seine Taschen stopfte und sich leise aus dem Zimmer schlich. Die Gänge waren nur vereinzelt und sehr schwach beleuchtet, doch das machte ihm nichts aus. Im Gegenteil spornte ihn das an und sein Verlangen wuchs mit jeder Sekunde. Er verließ das Gebäude und rannte auf den Wachposten zu, der natürlich von seinem Auftrag wusste und ihn raus ließ und einen Schlüssel für später gab. „Sei vorsichtig und gib dein Bestes!“ flüsterte ihm die Wache zu. Grinsend lief er durch die verlassenen Straßen und stoppte immer wieder Mal, wenn er Leute auf den Straßen hörte. Nach einer Ewigkeit, so kam es Tomo vor, stand er vor dem Haus des Mannes, den er gleich ermorden würde. Der junge Mann beruhigte sein Atmen und schärfte seine Sinne. Jetzt durfte nichts schief gehen. Langsam schlich er um das Gelände rum und sprintete von Schatten zu Schatten. Er betrachtete sich das Haus eine Weile und sah, dass nur im Wohnzimmer Licht brannte. Er hörte den Fernseher, da das Fenster auf Kippe geöffnet war. Doch hier im Freien hörte er den Wind wie er die Bäume streichelte und spürte ihn in seinen Haaren und auf seiner Haut lauter. Er spürte wie sein Verlangen stärker wurde, doch er lies es nicht überhand gewinnen, denn er musste gerissen handeln, um in das Haus zugelangen. Ganz langsam ging Tomo unter den Fenstern zur Haustür und horchte. Doch da er nichts hörte, war er sich sicher, dass sich niemand hinter ihr befand. Er packte Handschuhe aus und zog sie über, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Ganz langsam zog er einen Draht aus seiner Hosentasche und stocherte etwas im Schlüsselloch rum, bis ihm ein leises Klicken verriet, dass das Haus jetzt für ihn zugänglich war. Er stecke den Draht zurück in seine Hosentasche, schob die Tür so langsam er konnte auf, aber erst nur einen Spalt breit, um hinein zu linsen. Als er sich sicher war, dass er gefahrlos eintreten konnte, drückte er die Tür soweit auf, dass er sich rein zwängen konnte. Er lehnte sich gegen die Wand und ging so langsam zur Tür die ein Stück offen stand und aus der das Licht in den Flur strömte. Er hörte eine Männerstimme reden und dann wieder eine sehr hohe Frauenstimme und war sich sehr sicher, dass dies ein Gespräch aus dem Fernseher war. Tomo stand direkt neben der Tür als er etwas sich bewegen hörte. Der Attentäter hielt den Atem an, doch wie es sich anhörte, griff nur jemand nach einem Glas, welches auch ein paar Sekunden später wieder auf den Tisch abgestellt wurde. Er Atmete erleichtert auf und schob die Tür ein winziges Stückchen weiter auf. Dann wartete er fünf Minuten bis er sie wieder ein winziges Stückchen weiter auf schob. Dies machte er so lange bis der Spalt groß genug war, dass er problemlos durch huschen konnte. Er lächelte zufrieden und wagte es. Tomo stand hinter dem Sofa und somit saß der Mann mit dem Rücken zum ihm und bemerkte ihn nicht. Sein Pech. Tomo schritt lautlos auf ihn zu und als er unmittelbar hinter ihm stand, nahm sein Gesicht hässliche Züge an, denn er wollte seinen Blutdurst löschen. Er nahm geräuschlos zwei weiße Tücher aus der anderen Hosentasche und wickelte eines blitzschnell um den Mund des Mannes, sodass man ihn nicht mehr hören konnte und das andere um dessen Hände. Der Mann war durch den Schock gelähmt und konnte nicht anders, als Tomo entsetzt anstarren. Tomo kniete sich über ihn, und drückte ihm die Luft ab. Er starrte dem Mann in die Augen und sah mit Genuss, wie diese vor Angst weit geöffnet waren und des Mannes Gesicht immer röter wurde, doch war er darin nicht sehr geschickt, da er sehr kleine Hände hatte. Also zog er den Schlüssel, welchen er erst zuvor von der wache bekommen hatte, aus seiner Tasche und ritze ihm die Halsschlagadern auf. Erregt spürte er wie das Leben des Mannes warm über seine Handschuhe und den Hals des Mannes herunter floss. Tomo fing an zu lachen und nahm seine Hände vom Hals, denn das Luftabdrücken war nicht mehr nötig. Tomo begutachtete seine blutüberströmten Handschuhe und sein Gesichtsausdruck wurde ganz weich und liebevoll. Er schaute runter zu dem leblosen und verbluteten Mann und grinste erfüllt. Er band die Tücher von Mund und Hände und hielt sie fest in seiner linken Hand. Er setzte sich neben ihn und betrachtete den toten Mann. So leblos sah er eigentlich hübsch aus. Nach einigen Minuten stand er auf, ging zur Tür, drehte sich um und schaute ein letztes Mal zu dem Mann, dann huschte er durch den Spalt in den Flur und geschwind durch die Haustür raus. Er zog seinen rechten Handschuh aus und den Ärmel seines Pullover über seine nun nackte Haut, bevor er die Tür wieder verschloss. Er ging an der Hauswand entlang zurück so wie er gekommen war. Er nahm auch die gleichen Straßen zurück, doch machte er etwas langsamer und als er über die Brücke über den Fluss ging, wischte er das Blut an dem Schlüssel im Innern des einen Handschuhs ab, band einen Stein mit dem Draht an die Handschuhe und die Tücher und warf dieses Bündel ins Wasser. Er grinste als er hörte, wie dieses die Wasseroberfläche durchbrach. Er steckte den Schlüssel zurück in seine Hosentasche und rannte zurück zum Internat. Die Uhr eines fernen Kirchturms schlug drei Uhr morgens und alle Lichter waren aus. Er sperrte das Tor zum Internatsgelände auf und ging zur Wache und schreckte diese aus einem leichten Schlaf auf, gab ihm grinsend den Schlüssle wieder, welcher in wenigen Minuten vernichtet werden würde und ging zurück ins Internatsgebäude, zurück in sein und nun auch Tohyas Zimmer. Er zog sich leise seinen Schlafanzug an, kroch unter die Decke und schlief zufrieden mit sich und der Welt ein. Tomo wahr erleichtert, dass sein verlangen nun fürs erste gestillt war und freute sich schon auf die Reaktionen der Anderen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)