Cry for you~ von abgemeldet (Tot oder doch noch am Leben?) ================================================================================ Kapitel 3: Schmerzhafte Ungewissheit ------------------------------------ Kapitel 3 – Schmerzhafte Ungewissheit Aoi saß am Fenster und starrte nach draußen. Seit dem Treffen mit Yuka waren nun drei Tage vergangen. Keine Spur von Reita. Sein Freund war weg – spurlos verschwunden, vielleicht tot… Nein, sogar wahrscheinlich tot. Seine Augen waren gerötet, aber Tränen flossen keine mehr. Er hatte die letzten Tage ständig geweint, nun konnte er einfach nicht mehr. Ruki war ebenfalls tot traurig und hatte sich den ersten Tag erfolgreich in seinem Zimmer eingeschlossen, doch danach hielt ihn nichts mehr da drin. Uruha und Kai waren zur Polizei gegangen und hatten denen alles geschildert. So galt der Bassist offiziell als vermisst, allerdings hielt man es noch geheim, damit die Öffentlichkeit nicht so Wind davon bekam – das würde die ganze Arbeit der Polizei nämlich nur unnötig erschweren. Doch daran dachte der schwarzhaarige in dem Moment nicht. Er war tief in seine Trauer versunken und konnte nur an die schöne, aber viel zu kurze Zeit denken, die er und Reita in letzter Zeit verbracht hatten. Wenn man es genau bedachte, so war die Chance, dass er noch lebte eigentlich gar nicht so gering. Schließlich hatte es länger gedauert, bis die Schüsse gefallen waren und Reita konnte nun überall sein. Aber warum sollte er nicht hier her zurückkommen? Wenn er könnte, dann würde er doch schon längst wieder hier sein, oder? Die Tränen schossen nun erneut in die dunklen Augen des Gitarristen und dieser ließ seinen Kopf nun auf seine Arme fallen, die er auf die Fensterbank gelegt hatte. Er fühlte sich einsam und allein gelassen, auch wenn er wusste, dass das nicht der Wahrheit entsprach: Weder von Reita, noch vom Rest der Truppe. Trotzdem konnte sein Verstand nicht gegen sein Gefühl ankämpfen, und schon gar nicht gegen seine Angst, die tief in ihm kämpfte. Angst um die Band, Angst um seine Gefühle, aber vor allem die Angst um seinen Freund. Auf Grund seines Gefühlschaos hatte er die letzten Nächte nicht geschlafen, doch nun war er vollkommen übermannt. Seinen Kopf bekam er kaum mehr von den Armen erhoben und so schloss er seine Augen, um den Schmerz etwas zu unterdrücken. Er ergab sich der Müdigkeit, öffnete die Augen erst einmal nicht mehr und schlief nun schließlich doch ein. Der Rest der Band war darüber recht froh und weckte ihn nicht, auch wenn die Haltung in der er eingeschlafen war, alles andere als bequem zu sein schien. Sie saßen am Küchentisch und waren in tiefes Schweigen vertieft. Jeder dachte sich seinen Teil – wahrscheinlich jeder einen anderen – doch keiner wollte großartig etwas dazu sagen. Schließlich ergriff Uruha das Wort, der sich mittlerweile auf den Küchentisch gesetzt hatte. „Wir sollten nicht vom Schlimmsten ausgehen – wirklich nicht. Reita hat zwar ein Talent, sich in Probleme zu manövrieren. Aber normalerweise kommt er da auch gut wieder heraus. Er kommt wieder. Ganz bestimmt!“ Eigentlich war er es immer, der auf allem herum ritt. Da er nun versuchte, die anderen aufzubauen, gelang es tatsächlich ein wenig – eben weil es so ungewohnt und selten war. Dennoch wussten alle, dass es auch anders sein könnte. Irgendwie hassten sich alle dafür, dass sie nicht wussten, was passiert war und dass sie Aoi nicht bei seinen Sorgen zur Seite stehen und helfen konnten. Es trat wieder Schweigen ein. Nicht nur wegen dem Bassisten, sondern auch, wegen dem schwarzhaarigen Gitarristen, denn alle fragten sich, wie er es in der nächsten Zeit verkraften würde, falls sein Freund erstmal nicht auftauchte. Nach wenigen Stunden war der schwarzhaarige auch schon wieder wach. Er fand einfach nicht die Ruhe um sich länger zu erholen und außerdem war er mit den Armen vom Fensterbrett gerutscht, so dass er dumpf auf dem Boden gelandet war. Er rieb sich die Ellebogen, auf denen er schmerzhaft gelandet war. „Scheiße…“, murrte er und vergaß durch den Schreck, den er beim Fallen und Aufwachen bekommen hatte, kurzzeitig, welche Schmerzen er momentan seelisch hatte. Als das Stechen im Arm allerdings nachließ, wurde er sich der Situation wieder vollkommen bewusst und ein lautes Seufzen entwich seinen Lippen. Er stand auf und wankte langsam nach unten zu den anderen, die ihn besorgt ansahen. „Hey… hast du ein wenig geschlafen?“, fragte ihn der Vokalist, der sich mal wieder am meisten den Kopf über die Gesundheit der anderen zerbrach. „Ja… ein wenig“, antwortete der Gefragte kurz und knapp. Verständlicher weise war er nicht gerade gesprächig und die anderen respektierten es. Niemand wollte ihm unnötig zusätzlichem Stress aussetzen und quälte ihn deshalb auch nicht weiter mit überflüssigen Fragen. Früher oder später würde er sich darüber äußern, wie es ihm ging… und ob er Hilfe brauchen könnte. Bis dahin war es allen klar: Es ging ihm scheiße. Und das war auch verständlich. Aoi trank einen Schluck Kaffee und Kai setzte sich ins Wohnzimmer. Er rief bei den Managern und Produzenten und weiteren wichtigen Leuten an, um alle Termine für unbestimmte Zeit ab zu sagen. Schließlich wusste man nicht, wann alles wieder im Lot sein würde und außerdem wollte er auch keinen Druck auf den Rest und auch auf sich ausüben. Es herrschte eine Ausnahmesituation – da mussten auch außergewöhnliche Methoden verwendet werden. Am Abend unterhielten sich alle noch einmal über die letzte Zeit, in der sie glücklich beisammen waren. Alle hatten etwas zu viel getrunken, weshalb die Stimmung anfangs noch recht ausgelassen war. Doch sobald der Pegel nachließ, flossen bei Ruki erste Tränen. Er konnte sich nicht zurückhalten und riss dann den Gitarristen wieder mit. Uruha und Kai hatten alle Hände voll zu tun, die beiden einigermaßen zu beruhigen. Ruki schlief irgendwann vor Erschöpfung ein und so konnten sich die beiden, die einigermaßen einen klaren Kopf behielten, vollkommen um den schwarzhaarigen kümmern, der schließlich irgendwann an Uruhas Schulter einschlief. Der hellhaarige blieb wach und ruhig sitzen, damit der andere nicht wieder aus dem Schlaf gerissen wurde, Kai entschied sich dann doch, ins Bett zu gehen. Ruhe kehrte in dem Haus ein. Uruha legte noch einen Arm um Aoi und döste dann den Rest der Nacht leicht vor sich hin, hielt sozusagen wache um die Sorgen vom schwarzhaarigen fernzuhalten, falls dieser in den Morgenstunden doch ein Auge öffnen sollte. --------------------------------------------------------- Yuka schaute aus dem Fenster. Es goss in Strippen und ein Donner war zu hören. Das Wetter passte damit haargenau zu der Stimmung des 17-jährigen. Diese war nämlich unglaublich im Keller. Nachdem sein ehemaliger Kumpel, wie Aoi ihn so schön genannt hatte, wie ein bekloppter auf sie gefeuert hatte, war alles drunter und drüber gegangen. Der kleine fluchte laut. //Hätte ich ihn einfach abgeknallt, als er vor mit stand, wäre das alles nicht passiert!// Aoi war schnell genug weggekommen – wahrscheinlich war er bei seiner Band und überlegte nun, wie er am besten mit der Situation klarkommen würde. Oder war er vielleicht doch verletzt? Der schwarz-lila-haarige schüttelte den Kopf. Er wollte sich keine Sorgen machen. Stattdessen kehrte er wieder dorthin zurück, was passiert war, nachdem die drei sich in der Gasse getrennt hatten. Seinen Bruder hatte er, wie schon gesagt, seit dem nicht mehr gesehen. Er selbst kannte sich in den Gassen gut aus. Das Leben eines Menschen, der von zu Hause ‚verbannt’ worden war, spielte sich nun mal auf den Straßen ab. Deswegen hatte er auch keine Probleme gehabt, Wege zu finden, um den Schützen auszuweichen, nachdem er festgestellt hatte, wo er sich befand. Nachdem er gesehen hatte, wie der in einen Wagen eingestiegen war (der ihm merkwürdig bekannt vorkam), hatte er sich noch einmal dort umgesehen und Reita gefunden. Eigentlich dachte er, dass dieser bereits den Löffel abgegeben hatte, doch er hatte den Puls gemessen und dann doch noch Leben in dem Bassisten festgestellt. Also hatte er ihn irgendwie zu sich in den Unterschlupf gebracht und während der Zeit war ihm auch eingefallen, woher er den Wagen kannte. Er gehörte zu einem der Chefs der Yakuza – sozusagen einer seiner Ziehväter – Hiroyuki Tanaka. Der war ihm überhaupt nicht positiv gesonnen und da er die Schüsse auf ihn scheinbar rechtfertigte, hatte Yuka nun das Gefühl, dass er als vogelfrei erklärt worden war. Und das war gar nicht gut. In seinem Unterschlupf hatte er Reita dann versorgt. Das Nötige dafür hatte er ja gelernt, auch wenn ein Arzt es sicherlich tausend Mal besser gekonnt hätte. Doch er wollte keinen Arzt rufen. Viele kooperierten mit der Yakuza… und wenn er nun wirklich vogelfrei wäre, dann würden diese Ärzte den anderen vielleicht stecken, wo er sich befand. Daraus würde nur folgen, dass sowohl der Bassist als auch er selbst ins Gras beißen würde. Da nahm Aoi’s kleiner Bruder lieber in Kauf, dass Reita eine Weile länger schlief. Natürlich sowohl zu dessen, als auch zu seinem EIGENEN Wohl. Seinen Arm hatte er ebenfalls verbunden, glücklicher weise war es ein glatter Durchschuss gewesen Langsam klarte das Wetter draußen auf und ein Seufzen entwich den Lippen des Jungen. Auch wenn er es nicht wahr haben wollte, er hatte schon ein wenig Angst – er war nur gut darin, diese zu überspielen. Doch tatenlos herumsitzen, das würde ja auch nichts bringen. Er grübelte und entschied sich dazu, mal wieder das Intranet der Mafia unter die Lupe zu nehmen. Er fuhr sein Notebook hoch. Bereits wenige Minuten später hatte er das Passwort geknackt (es war wirklich verdammt einfach, wahrscheinlich hatte sein eigentlicher Ziehvater ein extra leichtes für ihn genommen…) und konnte sich nun frei erkundigen. Am Anfang war die Suche nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Er fand irgendwelche Steckbriefe, doch alle von Personen, die er entweder nicht kannte, oder die für ihn vollkommen uninteressant waren. Als der kleine so langsam das Interesse verlor, stieß er auf etwas Interessantes. Seine Augen verengten sich leicht und dann fand er was er suchte. „Was?“ Seine Gesichtszüge entglitten ihm etwas. „Das kann doch nicht deren Ernst sein?“ Eine Weile blieb er regungslos sitzen, bis seine Haustür aufgeschlagen wurde… Yuka sprang sofort auf, schnappte sich seine Waffe (eine stinknormale 9-mm, Shinichi Tanaka, sein Ziehvater, hatte sie ihm gegeben) und verschwand dann durch das Fenster. In dem Moment wusste er, dass das was er gelesen hatte, der Wahrheit entsprach. Beides. Er war als Hochverräter (was auch immer er getan haben sollte) zum Abschuss frei erklärt worden… und Reitas Vater war bei der Yakuza und nicht so tot, wie er eigentlich sein sollte. Der Schusswechsel hatte also rein gar nichts mit dem Namen zu tun gehabt… es war einfach ein Auftrag gewesen. Er rannte einfach weiter und verschwand gerade um die Ecke, als er hörte wie auch das Fenster hinter ihm hochgerissen wurde. „Er ist schon weg…“, murrte eine tiefe Stimme, doch darum kümmerte sich Yuka erstmal nicht. Erstmal verschwand er weit weg von hier. Reita war noch bewusstlos, ihm konnte er nun im Moment nicht mehr helfen – er hoffte, dass er später noch einmal Gelegenheit dazu hatte, und die da drin nicht gleich kurzen Prozess machte. Außerdem stellte er sich nun auf alles ein, denn sie wussten auch, dass er nun bescheid wusste. Schließlich war die Intranetseite noch offen gewesen. Als er am letzen Ende weit weg im Park verschwand, fiel ihm noch was ein und er stockte kurz. //Scheiße… Was ist mit Aoi?// Da er bei der Schießerei dabei gewesen war, nahm Yuka an, dass sie nun auch hinter ihm her sein würden, hoffte aber, dass er sich irrte. //Ob es ihm gut geht?// Yukas Blick driftete in die Ferne. Was war nur passiert? Tja, leute. Das ganze läuft etwas anders, als ich dachte xd Mal sehen, wie es weiterläuft. Die groben Züge sind so, wie ich wollte... Nur driftet es etwas mehr in die Undergroundszene und eigentlich wollte ich Yuka nicht so stark miteinbringen ^^ Aber es gefällt mir ganz gut, deshalb änder ich es net :P Freu mich über Kommis *drück* hab euch lieb... _Aoi_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)