Aishiteru von -Genesis- (Geschichten und Gedanken - alles kann so schwer sein - [OneShot-Sammlung]) ================================================================================ Kapitel 3: My Dreams and your Honour [Kapitel 1] ------------------------------------------------ Noch immer diese Stille. Inmitten des Waldes, der hunderten und tausenden von Bäumen. Zwischen dem Knarren der Stämme und dem Rauschen der Baumwipfel im Wind. Es hatte sich nichts verändert, bis auf die Umgebung um ihn herum. Schon seit längerem hatte er den sandigen Pfad, der in den Wald führte, verlassen. Nun kämpfte er sich durch diesen. Durch das Unterholz und den an vielen Stellen aus dem Boden heraus ragenden Felsen. Das Licht ebbte ab, die Sonne schien unter zu gehen. Schon vorher hatte in diesem Teil des Waldes ein dämmerndes Licht vorgeherrscht. Hindurch durch die vielen dichten Kronen der Bäume drang nur ein gedämpftes, abgeschwächtes Licht bis zum Boden. Dies alles verlieh dem Gesamtbild, welches er vor sich hatte, einen Schein von Ruhe, Stille und gewissermaßen auch von Frieden und Geborgenheit. Doch trotz allem fühlte er sich nicht im geringsten geborgen, geschweige denn ruhig. Er war aufmerksam und unruhig. Und auch ein wenig aufgeregt und besorgt. Besorgt, dass er sein Versprechen vielleicht nicht halten und mit leeren Händen zurück kehren würde. Er schüttelte den Kopf, wobei ein paar seiner schwarzen, dünnen Haarsträhnen ihren vorherigen Platz verließen und ihm ins Gesicht vielen. Nein, daran sollte er nicht mal denken! Kurzerhand strich er sich das störende Haar beiseite und lief weiter. Seine Augen schweiften aufmerksam über seine Umgebung, über jeden Fels und jeden Baum und seine schwarz-behandschuhte Hand festigte den Griff um sein Schwert. Der junge, schwarzhaarige Mann lief weiter, traf nach einiger Zeit wieder einmal auf ein Hindernis, einer Reihe hoher, herausragender Felsen. Wohl oder übel steckte er sein Schwert weg, befestigte es genauer genommen auf seinem Rücken, und machte sich daran über diese natürliche Mauer zu klettern. Schon seit Stunden war er unterwegs, es dauerte alles viel länger, als er gedacht hatte. Geschickt kletterte er zwischen den Spalten der Felsen hindurch. Dies hier war wirklich ein einziger Hindernisparcour, mehr als umständlich und zeitraubend! Einen Moment hielt er inne, atmete schwer aus. Selbst ihm machte diese Aktion hier zu schaffen, wobei er doch eigentlich sehr ausdauernd war. Kurzerhand sprang er einen kleinen Vorsprung hinunter und hatte endlich die Reihe an Felsen hinter sich gebracht. Langsam richtete er sich auf, warf einen aufmerksamen Blick in seine Umgebung, als er glaubte etwas zu hören. Zwischen dem Wehen der Blätter und dem Knarren der Stämme hörte das Knacken von Ästen und anscheinend auch das Rascheln von Laub auf dem Boden. Seine blauen Augen verengten sich leicht und blickten weiterhin hochkonzentriert umher. Der junge Mann ging leicht in die Hocke, hob seine rechte Hand und legte sie an den Griff seines Schwertes, welches er noch immer auf dem Rücken trug. Die Geräusche kamen näher, das hörte er deutlich. Sofort festigte er den Griff um sein Schwert und spähte aufmerksam zwischen die Stämme der Bäume und den Felsspalten um ihn herum. Mit einem Mal sprang etwas großes aus dem einem Gebüsch, nur unweit von ihm entfernt. Sofort drehte er sich in die entsprechende Richtung, zog sein Schwert und setzte zum Schlag gegen den Angreifer an. „Hah-!“ Er hielt mitten in seiner Bewegung inne, das Schwert schräg über sich haltend, da er gerade hatte zuschlagen wollen. Der aufmerksame und konzentrierte Ausdruck wich aus seinen blauen Augen und machte der Überraschung platz. Ein Hecheln war zu hören und ein paar großer brauner Augen blickten neugierig in die blauen, irritierten vor sich. Verwirrt betrachtete der Schwarzhaarige das Tier vor sich, welches er gerade noch als potentiellen Feind angesehen hatte. Doch das Tier war alles andere als daran interessiert ihn anzugreifen. Die lange, rosane Zunge des Hundes schlackerte hastig aber gleichmäßig vor und zurück, die braunen Augen musterten weiterhin den Mann vor sich und der gebogene, buschige Schweif wedelte freudig und aufgeregt hin und her. Allmählich wich die Verwirrung aus seinem Gesicht und ein leichtes Lächeln zeigte sich auf den Lippen des jungen Mannes. Langsam steckte er sein Schwert zurück auf seinen vorherigen Platz und ging in die Hocke, wobei er vorsichtig eine Hand nach dem Tier ausstreckte. „Komm her“ Versuchte er dann das Tier anzulocken und schnalzte kurz mit der Zunge. Der Hund richtete die Ohren auf und sah in aufmerksam an. Kurz schnupperte er an der ihm angebotenen Hand, doch dann überwandte er den restlichen Abstand und ließ sich von dem Fremden hinter den Ohren kraulen. Das Lächeln auf seinem Lippen wurde etwas deutlicher. „Es ist ganz schön gefährlich sich so an mich anzuschleichen, weißt du?“ Meinte er dann und wuschelte leicht durch das bräunlich rote Fell des Hundes. Dieser genoss die Streicheleinheiten und wedelte weiterhin fröhlich mit dem buschigen Schweif. Nach kurzer Zeit nahm der junge Mann wieder die Hand vom Kopf des Hundes und richtete sich langsam auf. Sofort spürte er eine Pfote auf seiner Brust und blickte überrascht zu dem anhänglichen Tier. Von diesem kam ein kurzes Winseln, doch danach stieß es sich ab und entfernte sich einige Meter. Verwirrt blickte er ihm hinterher. „Hey, hier geblieben!“ Sagte er dann und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Kurz blickte der Hund zu dem jungen Mann zurück, ein leises Bellen entwich ihm und danach sprintete er plötzlich wie von der Tarantel gestochen davon. „HEY!“ Auch der Schwarzhaarige beschleunigte seine Schritte und versuchte irgendwie mit dem Tier Schritt zu halten. Was sich aber als etwas schwierig herausstellte, da er bei weitem nicht so klein und wendig war wie der Flüchtling. Noch einige Male versuchte er den Hund mit Rufen irgendwie zum Stoppen zu bekommen. Doch letztendlich entschied er, dass es besser war wenn er seinen Atem für das Rennen aufsparte. Einige Zeit lang jagte er dem Tier nach und allmählich litt seine Kondition und Ausdauer unter diesem Sprint. Sein Atem wurde deutlich schwerer und nun begannen auch ab und zu schon seine Beinmuskeln sich bemerkbar zu machen. Aber es half ja alles nichts. Was tut man nicht alles, für ein gutes Gewissen? Mit einem Mal hielt der junge Mann inne, stützte sich leicht auf den Knien ab und rang nach Luft. Danach hob er den Blick und sah sich um. Verdammt, er hatte das Tier verloren! Ein leises Fluchen entwich ihm und er ärgerte sich, dass er nicht schneller gewesen war. „Hier irgendwo muss er doch..“ Er hielt in seinen nachdenklichen Selbstgesprächen inne und stockte leicht. War da eine Stimme gewesen? Angestrengt begann er zu lauschen, versuchte dabei seinen Atem zu senken, um nichts zu überhören. “Nimm das!“ Sofort sprintete er erneut los, als er den Aufruf und danach einen Schrei, nicht weit entfernt, vernommen hatte. Noch während er zwischen den dicht aneinander stehenden Stämmen hindurch lief und darauf achtete nicht über die heraus ragenden Steine zu fallen ertönte ein lautes, aufgebrachtes Bellen. Hastig sprang er auf einen kleinen Vorsprung und sprang anschließen den vor sich liegenden Abhang hinunter, wobei sein Gesicht mehr als nur einmal beinahe mit dem Boden direkt Bekanntschaft gemacht hätte. Schließlich erreichte er eine kleine von Bäumen frei stehende Fläche, inmitten des Waldes. Nach Luft ringend blickte er sich alarmiert um und entdeckte schließlich und endlich den Grund seiner Suche und all dem vielen Aufwand und Ärger. Doch der Anblick, welcher sich ihm hier bot, ließ seine Knochen bis aufs Grundmark gefrieren. -------------------------- Dundundun...was für ein bescheuertes Ende.. XD' Zu der Vermutung von meiner lieben Keisuke, im Prolog, kann ich nur sagen: Leider bekommst du nur 2 von 3 möglichen Punkten.