The Bitter End von NinaPopina (Snape x Harry) ================================================================================ Kapitel 3: Passive Aggressive ----------------------------- Am nächsten Morgen stand Severus in aller Herrgottsfrühe auf und packte seine Angelutensilien. Dann machte er sich auf den Weg zu einem kleinen Fluß, es dämmerte gerade, als er dort ankam. Er suchte sich ein schönes Fleckchen am Ufer, das grasbewachsen war, etwas geschützt durch einige Felsen. Mit einem entspannten Seufzer ließ er sich sich nieder und bereitete seine Angel vor. Nachdem er sie ausgeworfen hatte, goß er sich ein wenig Tee aus seiner Thermoskanne ein und lehnte sich zurück an einen Felsen. Nach etwa einer halben Stunde war es völlig hell und es wurde wärmer. Severus entledigte sich seines Mantels und döste dann nur noch mit Pullover und Hose bekleidet vor sich hin. Schuhe und Socken standen ordentlich neben ihm. Er machte sich keine ernsthaften Hoffnungen, etwas zu fangen, er wollte einfach nur die vermeintlich meditative Wirkung des Angelns ausprobieren. Wenigstens konnte er hier völlig sicher vor Potter sein. Es gab wohl keinen Ort der Welt, an dem es so unwahrscheinlich war, Potter zu treffen, wie hier. Vielleicht mit Ausnahme von Askaban...obwohl... Ein gehässiges Grinsen zog sich über Severus Lippen. Wie gern würde er Potter dort schmoren sehen... Ein Knurren unterbrach seine Träumereien und er registrierte erstaunt, dass dies von seinem Magen stammte. Er richtete sich auf und langte in seinen Rucksack um seinen Proviant herauszuholen. Mit gesundem Appetit widmete er sich seinem Brot und ließ sich nach einer weiteren Tasse Tee wieder nach hinten fallen um die Wolken zu betrachten. Es war ein ausgesprochen schöner Frühlingstag und entgegen aller Meinungen mochte Severus schöne Frühlingstage. Eine sanfte Brise strich über seine Füße und durch seine Haare, während er so da lag , die Augen geschlossen, und an nichts dachte. Plötzlich spürte er einen Schatten über sich und öffnete die Augen. Das konnte nicht sein! Über ihm schwebte Potter auf einem Besen und sah sich um. Er trug seine Quidditchuniform, das Nationaltrikot mit der Nummer sieben. Severus war mucksmäuschenstill und bewegte sich nicht. Vielleicht hatte Potter ihn gar nicht gesehen, Wenn das so war, dann war Severus nicht daran gelegen, etwas an diesem Umstand zu ändern. Zu seinem Bedauern, sah Potter just in diesem Moment nach unten. „Professor!“ lachte er und winkte. Snape verkniff sich ein abfälliges Schnaufen und stellte sich einfach schlafend. So impertinent, einen Schlafenden zu wecken, konnte nicht einmal Potter sein. Doch. Konnte er. Mit Entsetzten hörte Severus ihn einige Meter neben ihm landen und dann Schritte,die auf ihn zu kamen. „So ein Zufall!“ rief Potter. Ja. Natürlich. Zufall. „Ach kommen Sie, Professor, ich weiß genau, dass Sie nicht schlafen.“ Severus gab auf. Er erhob sich und funkelte Potter an. „Ja, jetzt nicht mehr.“ knurrte er. Wieder blieb der gewünschte Effekt aus, denn Potter grinste ihn einfach völlig unbeeindruckt weiter an. „Was, bei Salazar, tun Sie hier, außer meine Ferien zu ruinieren?“ fauchte Severus und fuhr sich durchs Haar. Potter sah tatsächlich ein bisschen schuldbewusst drein, lächelte aber weiter. „Ich hab den Schnatz verloren.“ war die selten dämliche, aber auch für Severus logische Erklärung. „Das Trainingslager ist nur drei Kilometer Luftlinie von hier und wir hatten grad Training. Naja, der Schnatz ist weg und da ich der Sucher bin...“ „Jaja, alles klar.“ unterbrach Severus ihn. Er war ja nicht dämlich. Nur genervt und nicht in fröhlicher Potter-Zuckerwatte-Plauderlaune. „Und was verschafft mir nun die Ehre Ihrer werten Anwesenheit, wenn Sie sich doch eigentlich auf Schnatzsuche befinden sollten?“ Fast unmerklich zog Harry eine Augenbraue nach oben. Und wieder dieses amüsierte Glucksen, das Severus mit hundertprozentiger Sicherheit mitteilte, dass sein ehemaliger Schüler sich gerade wieder königlich über ihm amüsierte. „Naja, als ich Sie hier so - mit ihrer Angel (wieder das Glucksen) – liegen sah, bekam ich Lust, Ihnen Hallo zu sagen. Ist doch legitim, oder nicht?“ Schalk blitze in den grünen Augen und Severus fragte sich, ob der Junge noch alle Tassen im Schrank hatte, als der plötzlich seinen Mantel aufknöpfte. Verduzt hob sich diesmal Severus' Augenbraue. „Mann, ist mir warm. Ich werd mal ins Wasser hüpfen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.“ Noch ehe er sich's versah, war ein „Warum sollte es?“ aus Severus Mund geschlüpft und Potter stand auf um sich seines Trikots zu entledigen. Wieso hatte er das gesagt? Bei Merlin, diese Nervensäge sollte sich vom Acker machen und ihn einfach in Frieden vor sich hin dösen lassen. Als Harry sich aus seinem Trikot gepellt hatte (was erstaunlich lange gedauert hatte, nach Severus' Auffassung) schluckte er. Ein perfekt trainierter, gebräunter Oberkörper kam zum Vorschein. Deutlich ausgeprägte Brust- und Bauchmuskulatur, deutliche Konturen zwischen Becken und Unterbauch, muskulöse Ober- und Unterarme. Und kein einziges Haar. Nicht umsonst war Potter der begehrteste Junggeselle des Landes. Entsetzt übe seine eigenen Gedanken lehnte Severus sich wieder zurück und schloss die Augen, um sich den Anblick eines weiter entkleideten Potter zu ersparen. Fast erleichtert atmete er auf, als er endlich ein Platschen hörte und Potter offenbar im Wasser war. Doch schneller, als ihm lieb war, kam der zurück, sich schüttelnd und fluchend. „Verdammt, ist das arschkalt!“ beschwerte er sich und ließ sich neben Severus ins Gras fallen. Splitterfasernackt. „Dann sollten Sie sich was anziehen.“ bemerkte Severus trocken und sah stur auf Wasser. Er wollte das nicht sehen. „Macht Ihnen das etwa was aus, Professor?“ grinste Potter, griff aber dennoch nach seinen Shorts. „Wir sind doch beide Männer!“ Das war ja das Problem. Severus bezweifelte, dass sein ehemaliger Schüler eine Ahnung von den Neigungen seines Lehrers hatte. Aber er sagte nichts, starrte weiter auf das Wasser. „Müssen Sie nicht wieder ins Trainingslager?“ fragte er stattdessen. Wieder das Glucksen. Severus bekam Lust, Potter eine reinzuhauen. „Ja, da haben Sie recht.“ Schneller als aus- war Potter wieder angezogen und hatte sich seinen Besen geschnappt. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Urlaub, Professor. Man sieht sich.“ mit diesen Worte stieß er sich vom Boden ab und war innerhalb weniger Sekunden aus dessen Blickfeld verschwunden. Bitte nicht, dachte Severus und ließ sich wieder zu Boden sinken. Noch eine Begegnung mit Potter würde einer von ihnen nicht heil überstehen, schwor sich Severus und versuchte seine Gedanken von Potters nacktem Oberkörper loszueisen. Mit mittelmässigem Erfolg. Resigniert packte er seine Sachen zusammen und machte sich wieder auf den Heimweg. Ohne Fische. In seinem Häuschen war er sicher vor Potter und zur Not konnte er sich immer noch verbarrikadieren. Trocken lachte Severus bei dem Gedanken auf und stapfte wütend den Waldweg entlang. Das nächste Mal würde er vorbereitet sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)