The GazettE - Das Hotelzimmer von -Harlekin- (Besser du betrittst es nicht...) ================================================================================ Kapitel 10: Ist es widerwärtig? ------------------------------- Das Konzert ist vorbei. Die Band und ihre Fans hatten ihren Spaß, doch jetzt heißt es zusammenpacken und abhauen….wenn nicht noch dieses nervige Blitzinterview wäre… Hoffentlich nicht wieder für eine Schwulen-Sendung… Sie gehen erschöpft von der Bühne und gehen in Richtung Vorbereitungsraum, wo schon die Interviewer warten. Aoi schlägt sich gegen die Stirn, als er bemerkt, dass…er sein Handtuch vergessen hatte. Er entschuldigt sich und rennt schnell zurück. Sofort quietschen die restlichen Fans in der Halle auf, als er kurz über die Bühne huscht. Er zwinkert noch ein paar Fangirls zu und rennt dann wieder in den Gang. Er muss sich beeilen! Doch statt in den Gang zu laufen, rennt er in Uruha hinein. „K…Kôyô?? Was machst du noch hier?“ Dieser beachtet seine Frage jedoch nicht, sondern packt ihn am Arm und schleift ihn hinter sich her. „Was soll das??? Das ist nicht die Richtung zum Bandzimmer!“ Ohne Vorwarnung schubst er ihn dann in die Besenkammer. „Das ist nicht das Bandzimmer, Kôyô!“ Ein freches Grinsen, als er die Tür hinter sich schließt und das Licht einschaltet. „Ich weiß…“ Aoi wird es schlagartig unbehaglich…in diesem kleinen Raum…mit Uruha…alleine. Und sein Unbehagen bestätigt sich, als er gegen die Wand gedrückt wird und sein Handtuch zu Boden fällt. „Wieso bist du dem Kuss ausgewichen??“ „I…ist das denn…so schlimm?“ Wieso zittert seine Stimme so? Wieso macht Uruhas Nähe ihn so…nervös? Zu heiß…zu heiß…Er braucht Luft… „Ja ist es…“ Ja? Aber…wieso…? Wegen seinem Stolz? „Du hast dich ganz sicher nicht blamiert! Der Fanservice auf der Bühne ist doch nicht ernst zu nehmen! Das wissen die Fans doch auch! Also lass mich los!“ Doch statt nachzugeben, wird der Griff um seine Hände noch fester. Aoi kann bei dieser Hitze nur noch schwer atmen…Er will endlich weg von Uruha! Er ist noch total ausgepowert vom Konzert! „Du…versuchst mich mit Taka eifersüchtig zu machen, nicht wahr?“ N…Nein! „Kôyô…Lass mich los, bitte! Bitte!“ „Es…ist nicht so wie du denkst. Aber…es hat mich dennoch etwas…verletzt.“ Verletzt? Es hat ihn verletzt??? Uruha wird nie verletzt! „Hör auf mit dem Scheiß!“ Der Blonde grinst darauf nur. „Scheiß? Hör doch auf dich zu verstellen…Ich habe gehört, wie du in deinem heißen Traum gestern, meinen Namen geflüstert hast…Das ist doch genau das was du willst!“ Die Schamesröte steigt Aoi ins Gesicht und die Schweißperlen scheinen kein Ende mehr zu finden. Er...hat Uruhas Namen geflüstert? Oh nein… „Du bist gar nicht so schüchtern, wie du immer tust…Du bist ein Perversling…“ „Nicht wahr! E…es war…äh…nicht so…wie…ähm…“ Sinnloses Gestammel…eine vergebliche Suche nach einer Ausrede…Der Lead Gitarrist schüttelt leicht den Kopf. „Du brauchst mir nichts zu erklären…aber…du…bist mir nun etwas schuldig, Suguru…“ „Sch…schuldig?!“ Panisch muss Aoi feststellen, wie der Blonde sich seinem Gesicht gefährlich nähert. „Du…musst es wieder gutmachen…was du auf der Bühne getan hast.“ „Bleib weg, du Schwuchtel! Ich stehe nicht auf Männer!!“ Uruhas freches Grinsen wird breiter. „Das wird sich ändern…“ „Nein! Ich werde mich von dir zu gar nichts zwingen lassen!!!“ Hektisch blickt der Schwarzhaarige um sich und presst die Lippen aufeinander. Den Kuss wird der Andere nicht bekommen! Dann wird sein Gesicht in die entsprechende Richtung gedreht. Seine nun freie Hand verliert sich orientierungslos auf Uruhas nassen Rücken. Stimmt…Er hatte wohl mal wieder Wasser nach dem Konzert auf seinem verschwitzten Körper gegossen… „Keiner kann mir widerstehen, Suguru…Keiner!“ Doch Aoi hält stand und presst immer noch die Lippen aufeinander. So leicht, wird dieser ihn nicht bekommen! Egal wie heiß er auch ist… „Du wehrst dich immer noch? Gib dich doch mir endlich hin!“ Aoi verkneift sich ein Lächeln. Vergiss es! Dann wird sein Gesicht noch röter, als Uruha seine Hand, die gerade noch eben auf dessen Rücken verweilte, nun auf seinen nackten Oberschenkel legt. „Weißt du was ich auch noch bemerkt habe? Dass du dauernd auf meine Oberschenkel starrst…“ Der Schwarzhaarige schluckt kräftig. „N…Nein!“ Doch…schließlich muss er doch mit einem Finger zurückhaltend über die weiche zugleich heiße Haut streichen, was Uruha ein selbstsicheres Grinsen entlockt. „Das…wolltest du doch schon immer tun, nicht wahr?“ Schnell versucht Aoi seine Hand wieder zurück zu ziehen, aber das gewährt ihm der Blonde nicht. „Du darfst sie aber ruhig anfassen…Nicht so schüchtern.“ „Du Perverser!“ Noch rötlicher kann Aois Gesicht unter Uruhas Lachen gar nicht mehr werden. Widersprüchlich gibt er sich dennoch hin und streicht weiter neugierig über die verschwitzte Haut. So warm…so glatt…wie die Schenkel einer Frau…Vielleicht…machen sie ihn deshalb so an? Natürlich. Anders kann es gar nicht sein. Uruhas Ablenkungsmanöver scheint prächtig zu funktionieren…Aber als Aoi die Lippen des Anderen auf seinen spürt, ist es schon zu spät. Verwundert reißt der Schwarzhaarige die Augen auf…aber nicht aus Abneigung…Wieso…fühlt es sich nur so angenehm an?? Ihn küsst doch gerade ein Mann! Ein Mann!! Klack! Die Tür der Besenkammer wird aufgerissen und ein verwundeter Reita steht vor ihnen. „Ähm…Was macht ihr da beiden bitteschön in der Besenkammer?“ Uruha schmiegt sich an den anderen erstarrten Gitarristen. „Kuscheln…Hast du etwa ein Problem damit?“ Der Neuankömmling blinzelt. „Nö.“ Und schon schließt dieser wieder die Tür. Uruha muss Aoi anlachen. „Ha! Das funktioniert doch wirklich jedes Mal!“ Aoi leckt sich über die Lippen…Das ist ihm jetzt egal…alles ist ihm jetzt egal…jetzt interessiert ihn nur noch eines… Der Blonde schreckt leicht auf, als ihn der Andere gierig wieder an sich zieht und dort weitermacht, wo sie gerade unterbrochen worden waren. Er erholt sich von dem Schreck aber schnell wieder und erwidert den Kuss leidenschaftlich. Ihr Kuss wird immer wilder und hemmungsloser, sodass sie ein paar Besen und Eimer umwerfen, was jedoch den Beiden nicht im Geringsten zu stören scheint…und auch ihre Hände scheinen sich auf den verschwitzten Körper des jeweils anderen zunehmend wohler zu fühlen… Klack! Und wieder bekommen sie Besuch…was sie jedoch erst Sekunden später bemerken. Als sie den Besucher erkennen halten sie sofort inne. Aoi beißt sich auf die Lippe, als er bemerkt, dass er seine Hände gerade eben noch auf Uruhas Hintern hatte…Wie sind sie nur dahin gekommen?? Aber noch beunruhigender sind die Hände des Blonden, die schnell unter seinem T-Shirt rausgezogen werden… Peinlich berührt blickt er zu Ruki, der sich noch immer nicht vom Fleck gerührt hat…und sie anstarrt…Aber nicht die Tatsache, dass Ruki sie anstarrt, erschüttert ihn…sondern wie. Vorwurfsvoll…? Empört…? Angewidert…? Erschüttert…? Verletzt…? Er kann diesen Blick nicht genau deuten…aber…er ist so intensiv, dass es in ihn Schuldgefühle hervorruft und er leicht fröstelnd seine Arme um sich schlingt…Das…was er mit Uruha getan hatte…War es falsch? War es widerwärtig? Er weiß es nicht…er weiß nur, dass Uruha ein Mann ist…Ein Mann…Ein fataler Fehler…auf das er nicht hätte eingehen sollen…Er wünscht sich plötzlich, dass er das Ganze rückgängig machen könnte! Es ist ihm extrem unangenehm…und es ekelt ihn nun jetzt selber, dass er so was mit einem Mann getan hatte… So…pervers kann er doch gar nicht sein! „Es…tut mir Leid…Taka…“ Nicht seine Worte, sondern die von Uruha. Dann wird die Tür wieder zugeschlagen… Nun…herrscht eine bedrückende Stille in dem kleinen Raum…der…aufeinmal so einengend und erdrückend wirkt… Stumm blickt der Schwarzhaarige auf dem Boden…Jetzt Uruha anzublicken…jetzt…nachdem was sie getan hatten…das kann er nicht. Er hat keine Ahnung, wie sich der Blonde nun fühlt…ob er überhaupt irgendwas im Augenblick fühlt…aber er…er braucht unbedingt Luft. Ohne ein Wort zu sagen, verlässt er schleunigst die Kammer… Das Interview ist bestimmt schon vorbei…und sie müssen noch von hier verschwinden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)