Dark Temptation von BlackWingsOfPhoenix (You can not escape your fate) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Leise näherte er sich und achtete darauf, keinen Laut zu geben. Schon seit einer Weile hatte er ihn gesucht und ihn nun schließlich hier an den Klippen gefunden. Eigentlich hätte er es sich denken können. Es war sein Lieblingsplatz. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er wenige Meter hinter dem Silberhaarigen stehen blieb und sah, wie dieser nur immer weiter auf das Meer starrte. Eine Weile blieb er einfach so stehen und beobachtete den anderen Jungen aufmerksam. Dieser hatte seine Arme auf das Geländer gelegt und starrte auf das Meer unter sich, das Gischt speiend gegen die Klippen schlug. Immer wieder fielen ihm silberne Strähnen seines silberschwarzen Haares ins Gesicht, doch das schien ihn nicht zu stören. Er beließ die Strähnen dort, wo der Wind sie hingeweht hatte. Es war wirklich erstaunlich, wie schnell er sich von ihrem Kampf erholt hatte. Es war gerade fünf Tage her, seit sie gegeneinander gekämpft und der Silberhaarige ihn besiegt hatte. Nur die vielen Schrammen und blauen Flecken schienen noch Zeugen von dem Kampf zu sein, denn so wie sich der Silberhaarige benahm und bewegte, schien nichts mehr zurück geblieben zu sein. Manchmal zweifelte er jedoch dran. Kai war ein guter Schauspieler und so würde es ihn auch nicht wundern, wenn der Silberhaarige nur seine Schmerzen mit seiner kalten, emotionslosen Maske überspielte. Aber eins musste er ihm lassen, Kai war wirklich etwas Besonderes. Nie hätte er gedacht, dass er besiegt werden konnte und dann tauchte der Silberhaarige auf und tat genau dies. Er wusste, wie schwer es für Kai gewesen sein musste, doch durch seinen Starrsinn und Ehrgeiz hatte er es geschafft. Ihm kam es wirklich vor, als ob das Sprichwort „Unkraut vergeht nicht“ wie für Kai entstanden war. „Was willst du?“, fragte der Silberhaarige plötzlich emotionslos, wandte seinen Blick jedoch nicht vom Meer ab. „Nichts“, antwortete er ihm immer noch mit dem sanften Lächeln auf den Lippen und trat langsam neben seinen ehemaligen Kontrahenten. Genau wie dieser betrachtete er das Meer, das langsam anfing in goldenen Tönen zu glitzern, da sich der Tag immer mehr dem Ende zuneigte. Wie ein roter Feuerball schwebte die Sonne mit nur wenig Abstand über der Grenze zwischen Himmel und Wasser. Es würde wirklich einen wunderschönen Sonnenuntergang geben, da keine einzige Wolke, die sich vor die untergehende Sonne hätte schieben können, am jetzt schon rotorangen Himmel zu sehen war. Kurz warf Kai einen Blick neben sich und der weiße Mantel, der im leichten Wind flatterte und die orangeroten Haare bestätigten seine Vermutung. Brooklyn leistete ihm wohl oder übel Gesellschaft. Ohne ein weiteres Wort richtete sich sein Blick wieder auf die Sonne die, so schien es, langsam ins Wasser eintauchte. Er genoss das Schauspiel, es gab ihm die Ruhe die er sich ersehnte. Selbst Brooklyn störte ihn nicht. Zum Teil weil dieser genauso wie er die Ruhe liebte und diese bestimmt nicht zerstören würde. Eine Viertelstunde sahen sie sich schweigend das Schauspiel an, bis die letzten Sonnenstrahlen versiegten. Zurück blieb immer noch ein prächtiger, rotorange leuchtender Himmel. Selbst als die Sonne ganz untergegangen war, bewegten sich die beiden nicht und ließen ihren Blick auf dem nun immer dunkler werdende Meer haften. Erst als es schon etwas düster wurde, drehte sich Brooklyn zu dem Silberhaarigen, der noch immer am Geländer lehnte. Kurz schloss Kai die Augen. Er hatte sehr wohl gemerkt, dass sich Brooklyn zu ihm gedreht hatte und ihn nun ruhig ansah. Auch wenn er es nicht glauben konnte schien Brooklyn auf ein Gespräch aus zu sein – und das obwohl er trotz seiner Freundlichkeit genauso schweigsam war wie Kai selbst. Als er seine Augen langsam wieder öffnete, drehte er sich zu Brooklyn um und sah ihn wie immer mit seinem emotionslosen Gesicht und seinen kalten Augen an. Der Orangehaarige störte sich nicht daran. Er wusste genau, dass Kai zu jedem so war, auch wenn es ihn zuerst erstaunt hatte. „Was willst du?“, wiederholte der Silberhaarige nun, da Brooklyn nicht anfing zu sprechen und er nicht unbedingt scharf drauf war, dass dieser länger blieb als nötig war. „Ich will nur eins wissen“, meinte Brooklyn ruhig und sah ihn nicht wieder mit seinem sonst so sanften Lächeln an. Diesmal war sein Gesicht ernst. Ohne darauf zu antworten, sah Kai ihn nur weiter an und sein Blick sagte eindeutig, dass Brooklyn endlich mit der Sprache rausrücken sollte. „Mir ist da etwas aufgefallen und ich will von dir ehrlich wissen, ob ich mit meiner Vermutung Recht habe“, antwortete der Orangehaarige nach kurzem überlegen. Interessiert musterte er Kai mit seinen türkisen Augen um auch die winzigste Reaktion in dessen Gesicht zu erkennen. Doch Kai zeigte keine Regung, außer einem auffordernden Blick, der Brooklyn deutete, weiter zu sprechen. „Ich denke du hast bei unserem Kampf nicht alles gegeben“, stellte Brooklyn schließlich seine Vermutung da und beobachtete den Silberhaarigen weiterhin. „Sah es denn so aus?“, fragte Kai im Gegenzug und konnte sich ein kaltes Lächeln nicht verkneifen. Es war wirklich erstaunlich, dass der Orangehaarige das beobachtete, was sonst für die meisten nicht sichtbar war. „Nicht unbedingt“, Sprach Brooklyn leise und drehte sich wieder in Richtung Meer. Belustigt zog der Silberhaarige eine Augenbraue hoch und sah Brooklyn weiterhin an. Manchmal waren sie sich wirklich ähnlich. Beide waren eher still und lieber für sich, doch ihm Gegensatz zu ihm konnte Brooklyn seine Gefühle offen zeigen und war unbeschwerter. „Du bist unberechenbar“, Fing Brooklyn schließlich wieder an zusprechen und sah wieder kurz zu dem Silberhaarigen, der darauf jedoch wieder nicht antwortete und sich wie vorhin wieder mit den Armen auf das Geländer abstützte. „Ich denke du hast nicht alles gegeben, eher nur das, was du Dranzer zugetraut hast“, Sprach er bedacht seine Gedanken aus und wieder lag ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen. Ihm war Kais Verhalten schon vor ihren beiden Kämpfen aufgefallen. Ihm schien es, als ob der Silberhaarige mit Absicht nicht alles gab, oder auch nur weil es sein BitBeast nicht ausgehalten hätte. „Vielleicht“, meinte der Silberhaarige mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und sah kurz zu dem neben ihm Stehenden. „Bist du allein darauf gekommen?“ „Zum Teil. Boris hat meinen Verdacht nur durch einen kurzen Kommentar bestätigt“, gab Brooklyn zu und bemerkte sofort den veränderten Gesichtsausdruck Kais. Vor wenigen Sekunden war Kais Gesicht, zu seinem Erstaunen, noch teils sogar entspannt gewesen, doch als er Boris erwähnt hatte, wich dieser Gesichtsausdruck einem kalten und harten. „Boris denkt er weiß alles über mich, aber da hat er sich geirrt“, spuckte der Silberhaarige schon fast aus und verkrampfte sich. Schon allein wenn er nur an diesen Mann dachte, drehte sich sein Magen um und alle wiedererlangten Erinnerungen an seine Vergangenheit kamen wieder hoch. Er schloss die Augen und versuchte die Bilder vor seinen Augen zu unterdrücken, da die Erinnerungen mit all ihrer Wucht immer weiter an die Oberfläche zu drängen schienen. Doch wenige Sekunden später hatte er sich wieder beruhigt und die Bilder von Früher in sein Unterbewusstsein verbannt. Er musste zugeben, nur durch das schmerzhafte Einbläuen, dass Gefühle nichts wert wären und man sie nicht zeigen durfte, konnte er seine Erinnerungen wieder verbannen und seine kalte Maske aufsetzen. Erstaunt beobachtete Brooklyn das Verhalten von Kai. Es schien ihm, als ob der Silberhaarige, als er die Augen schloss, mit etwas zu kämpfen hatte, doch wenige Sekunden später war sein Gesicht wieder eine kalte, emotionslose Maske. Immer mehr wollte er wissen, woher der Silberhaarige Boris kannte und weshalb er vor ihm so eine Abscheu hatte. Schon als Kai sich für die BEGA entschieden und dort trainiert hatte, war ihm aufgefallen wie Boris im Verborgenen Kai beim Training zugesehen und jedes Mal ein kaltes Grinsen auf dem Gesicht hatte. „Woher kennt ihr euch?“, fragte Brooklyn schließlich, als er ganz sicher war, dass Kai sich beruhigt hatte und wartete gespannt auf seine Antwort. „Das brauchst du nicht zu wissen“, antwortete Kai, wobei er ein leichtes Zittern in seiner Stimme hörte. „Sag worauf du hinaus willst.“ „Ich will an der nächsten WM teilnehmen, doch dazu brauch ich ein Team“, fing Brooklyn an und sah jetzt erst zu dem Silberhaarigen, der seinen Blick ebenfalls ihm zugewandt hatte. „Ich wollte fragen ob du mit in das Team kommen würdest.“ Die Miene des Silberhaarigen veränderte sich nicht, aber innerlich musste er zugeben, dass er erstaunt war. Langsam schlich sich ein kleines, amüsiertes Lächeln auf seine Lippen und auch wenn es ihm nicht passte, konnte er nicht verhindern, dass es ehrlich aussah. „Ich muss dich enttäuschen“, lehnte er ab und seine Augen bekamen einen traurigen Ausdruck als er weiter sprach. „Leider hat Dranzer den Kampf nicht überstanden.“ Erschrocken weiteten sich die türkisen Augen von Brooklyn. Sollte das etwa bedeuten. dass der rote Phönix durch die Anstrengung im Kampf vernichtete worden war? „Ja, Dranzer ist nicht mehr da“, bestätigte der Silberhaarige Brooklyns Vermutung und sah wieder auf das Meer, das nur noch als schwarze Oberfläche zu erkennen war. Selbst der Himmel hatte nun einen tiefen Blauton und die Sterne funkelten immer stärker am Horizont. „Wird er wieder kommen?“, fragte Brooklyn vorsichtig und merkte wie leichte Schuldgefühle in ihm aufstiegen, aber ein Blick zu Kai zeigte ihm, dass diese nicht berechtigt waren. „Sie“, verbesserte Kai ihn und dachte kurz an seine geliebte Phönixdame zurück, bevor er weiter sprach. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich hab ihr zu viel zugemutet, weshalb sie alle Energiereserven in den Kampf gesteckt hat. Hätte ich das nicht getan, wäre sie noch da.“ „Dann hätte Boris aber gewonnen“, widersprach der Orangehaarige Kai und musste traurig lächeln. Gerade über solch ein Thema wollte er nicht reden und schon gar nicht mit dem sonst so stillen Russen. Und doch erstaunte es ihn, dass dieser überhaupt mit ihm sprach, wo er zum Teil auch Schuld am Verschwinden Dranzers hatte. Früher hatte er immer gedacht, dass er allein war. Immer dachte er, dass er mit seinen Gedanken und Träumen alleine war, doch als er Kai das erste mal gesehen hatte, war in ihm das Gefühl aufgekommen, dass sie sich auf eine seltsame Weise ähnlich waren. Zu Anfang war sein Interesse an Kai trotzdem nur normal gewesen. Er hatte das Gefühl wieder vergessen und damals nicht gedacht, dass hinter dem kühlen Jungen mehr steckte. Doch je mehr er den Silberhaarigen, beabsichtigt oder nicht, beobachtete, umso mehr weckte er sein Interesse. „Ja, aber es hätte auch eine andere Möglichkeit gegeben“, meinte Kai wieder mit kalter Stimme dazu. Er konnte es selbst nicht fassen, dass er wieder diese Möglichkeit in Erwägung zog. Genauso wenig konnte er verstehen, warum er hier mit Brooklyn stand, den er eigentlich aufs Blut hasste, und mit ihm sprach, wie mit einem alten Freunde. „Eine andere Möglichkeit?“, fragte Brooklyn erstaunt nach und störte sich nicht weiter an der abweisenden Stimme seines Gesprächspartners. „Ja“, antwortete ihm Kai leise um nicht weiter auf diese Möglichkeit einzugehen. Er wollte diesen Gedanken so schnell wie möglich wieder vergessen, denn allein bei dem Gedanken zog sich eine Gänsehaut über seinen Rücken. „Du sprichst manchmal wirklich in Rätseln“, meinte Brooklyn halb scherzend, wurde dann aber jedoch wieder ernst. „Ich will dich nicht drängen, aber was hast du damit gemeint?“ Mit einem prüfenden Blick sah der Silberhaarige zu Brooklyn und musterte ihn genau. Er konnte es innerlich nicht fassen, dass er wirklich in Betracht zog, Brooklyn davon zu erzählen. „Ich habe ein weiteres BitBeast, das um einiges stärker ist, aber es ist gefährlich, es zu benutzen“, antwortete Kai zu seinem eigenen Erstaunen. „Dann könntest du theoretisch auch dieses BitBeast benutzen“, schlussfolgerte der Orangehaarige, ohne auf die Warnung, die in Kais Stimme mitschwang, zu beachten und sah direkt in die blutroten, kalten Augen Kais. Verärgert verengte der Silberhaarige seine Augen. Hatte Brooklyn ihm nicht zugehört oder hatte er die versteckte Warnung einfach übergangen? Er drehte seinen Kopf wieder zum Meer, das nun mehr denn je wie ein schwarzer, unheilverkündender Schlund aussah, das durch das Rauschen der Wellen noch verstärkt wurde. Eigentlich sprach nichts dagegen. Vor drei Jahren hatte er sich freiwillig dem schwarzen Phönix hingegeben und nur deshalb war alles außer Kontrolle geraten. Dadurch hatte Black Dranzer auch die Kontrolle über ihn erhalten. Doch wenn er ihn ganz bewusst einsetzte, konnte er ihn wahrscheinlich kontrollieren. Er könnte mit ihm wahrscheinlich sogar Brooklyn ohne Probleme besiegen, Ohne seinen Willen konnte Black Dranzer ihn nicht übernehmen. Aber war es nicht das, was er glauben sollte? Wieder kam ihm eine Erinnerung in den Sinn, diese lag jedoch nur wenige Wochen zurück. Eine Erinnerung, die ein Gespräch mit Boris inne hatte. Immer stärker zwang sich ihm die Frage auf, was passieren würde, wenn er den schwarzen Blade ein weiteres Mal starten würde. Konnte er ihn kontrollieren oder würde es anders herum sein? „Ich wollte auch Tala fragen ob er mit in das Team kommen würde, aber ich denke nicht, dass er auf meine Bitte einsteigen würde“, riss Brooklyn ihn schließlich aus seinen Gedanken und ein Grinsen kam über seine Lippen, als er realisierte, was der Orangehaarige gesagt hatte. „Also ein Grund mehr, warum du mich im Team haben willst“, meinte er süffisant lächelnd und kam innerlich endlich zu einem Entschluss. Es war einen Versuch wert, den schwarzen Blade zu starten. Doch das würde er nur in Anwesenheit von seinem rothaarigen Freund tun. Denn Tala war wahrscheinlich der Einzige, der in noch aufhalten konnte, wenn nicht er Black Dranzer, sondern Black Dranzer ihn kontrollieren würde. „Wir werden uns später sehen, dann werden wir dir sagen, was wir von der Sache halten“, meinte er schließlich und stieß sich vom Geländer ab. Er würde sich erst nach einem Versuch mit Black Dranzer entscheiden. Er seufzte leise. Er wusste, dass er erst mal Tala überzeugen musste, ihm zu helfen. Aber das würde er schon hinkriegen. „Gut“, meinte Brooklyn und schien wieder um einiges fröhlicher zu sein als noch vor kurzem. Wortlos beobachtete er wie Kai langsam in der Dunkelheit verschwand ohne sich zu verabschieden. Er wusste, dass der Silberhaarige ihm etwas verschwieg, doch genauso verschwieg Brooklyn ihm etwas. Er wusste mehr als er zugab. Er hatte kurz vor dem ersten Kampf mit Kai ein Gespräch mit Boris gehabt und was er dort gehört hatte, gab ihm zu denken. Kai hatte sich in beiden Kämpfen gegen ihn zurück gehalten. Das lag auch daran, dass der Silberhaarige wusste, dass sein BitBeast die Anstrengung nicht unbedingt aushalten würde. Kai konnte mehr als er zeigte, doch glaubte er immer noch nicht das, was Boris gesagt hatte. War Kai wirklich auf die gleiche Stufe zu stellen wie er? Konnte er wirklich so stark sein? ******************************Ende*************************************************** also das Kapitel ist gebetat worden und ich muss sagen Azaeli hat das super gemacht ^^"" *Azaeli ganz doll knuddeln tut* so viel Spaß beim lesen ;) die unî Kapitel 1: Discussions, requests and decisions ---------------------------------------------- 1. Kapitel: Discussions, requests and decisions Ruhig sah er in die eisblauen Augen seines Gegenübers und wartete nun schon seit einiger Zeit, dass Tala antwortete. Doch der Ältere schwieg und starrte Kai nur weiterhin an. Leise seufzte der Rothaarige und dachte über das, was der Silberhaarige ihm gerade erzählt hatte nach. Er konnte nicht fassen, dass es Kai mit dieser Idee ernst war, wusste dieser doch selbst, was das für ein Himmelfahrtskommando war. Doch in dem Gesicht des Jüngeren konnte der die Entschlossenheit sehen, ansonsten war es kalt und emotionslos wie immer. Kai lenkte seinen Blick leicht Richtung Boden. Er konnte sich schon denken, was der Rothaarige dachte, immerhin waren es wahrscheinlich die gleichen Gedanken, die ihm selbst jetzt noch durch den Kopf schwirrten, wo er sich doch bereits entschieden hatte. Langsam kamen ihm Zweifel, ob das wirklich eine gute Idee war. Kurz nachdem das Gespräch mit Brooklyn beendet war, hatte er Tala angerufen und hierher gebeten. Er war schon lange vor dem Rothaarigen eingetroffen und war in Gedanken das Pro und Kontra durchgegangen. Eigentlich hatte er gedacht, dass er alle Zweifel erfolgreich zur Seite geschoben hatte, doch nun waren sie alle wieder da. Kurz ließ er seinen Blick in Richtung Fenster schweifen. Hinter den verstaubten Scheiben konnte er den dunklen Nachthimmel erkennen, nur das Licht der Sterne reichte nicht durch die Schmutzschichten auf dem Glas hindurch. Wie lange waren sie nun schon hier? Wahrscheinlich war es schon weit nach Mitternacht. Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung war und so drehte er sich wieder zu seinem alten Freund. Dieser war seinem Blick kurz gefolgt und sah nun seinerseits seinen Gegenüber an. „Du weißt, dass das der reine Wahnsinn ist?“, fragte der Rothaarige schließlich langsam und bedachte jedes Wort, das er aussprach. Sein Blick lag die ganze Zeit über auf dem Silberhaarigen und musterte ihn genau. Wie so oft war in dem Gesicht des Silberhaarigen nichts zuerkennen. Innerlich schüttelte Tala leicht den Kopf. Dem Jüngeren war es wirklich ernst, wenn er sich sogar vor ihm verschloss und eine solch starke Mauer aus Eis um sich errichtet hatte. „Es kann funktionieren“, antwortete Kai mit leiser aber trotzdem fester Stimme. Kurz schloss er die Augen und öffnete sie dann wieder. Abwartend sah er wieder zu Tala. Er musste es wissen. Er musste wissen, ob er sich auf seinen ältesten und besten Freund verlassen konnte. „Es kann, was ich nicht glaube, aber es muss nicht“, wandte der Ältere ein und sah fest in die Augen des Jüngeren. Dieser wandte seinen Blick darauf ab und starrte auf den Boden. Wieder etwas, das dem Rothaarigen etwas verriet. Kai war sonst einer, der nie seinen Blick abwandte, nicht mal Boris oder Voltaire gegenüber. Er tat es nur, wenn er sich schuldig fühlte oder Zweifel hatte und dann tat er es auch nur bei Menschen, die er kannte, die seine Schwächen kannten und denen er seine Schwächen zeigen konnte. Diese Menschen konnte Tala an einer Hand abzählen. „Kai“, sprach Tala den Jüngeren wieder an und in seiner Stimme war ein seltsamer Nebenklang. Kurz zögerte der Silberhaarige und richtete dann doch seinen Blick wieder auf. Einen Moment war sein Blick emotionslos, doch dann glänzten seine Augen kurz. „Ich war damals noch ein Kind. Ich haben ihn unterschätz und war nicht stark genug“, sprach er schließlich und auf seinen Lippen konnten man kurz den Hauch eines traurigen Lächeln erkennen. Er wusste woran der Rothaarige gedacht hatte, als dieser ihn angesprochen hatte. Er erinnerte sich genauso gut wie Tala an den Tag der nun schon fast fünf Jahre zurück lag. Der Tag, an dem er den schwarzen Phönix das erste Mal benutzt hatte und was dann zu einem Desaster geworden war. Kurz sah er wieder weg und sprach dann das an, was wahrscheinlich auch dem Rothaarigen jetzt in den Sinn kam. „Bei der ersten Weltmeisterschaft war ich so von der Macht und der Perfektion von Black Dranzer geblendet. Ich habe mich damals nicht daran erinnert, was das erste Mal passiert war, als ich ihn benutzt habe. Die Erinnerungen kamen erst Stück für Stück zurück und immer noch fehlt etwas von ihnen. Ich weiß, dass das alles Fehler waren und vielleicht ist diese Idee auch wieder einer, aber Fehler sind da damit man sie macht und daraus lernt.“ Leicht schüttelte Tala seinen Kopf, als Kai geendet hatte und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Ja, der Silberhaarige hatte wirklich schon viele Fehler gemacht, doch immer hatte er das nicht bewusst getan und sie wieder ausgebügelt. Doch das jetzt konnte er nicht verstehen. Kai begann diesen wahrscheinlich großen Fehler ganz bewusst. Das passte einfach nicht zu ihm. Wieder sah er in die tiefroten Augen Kais und versuchte etwas in ihnen zu erkennen. Und tatsächlich. Die Mauer aus Eis die der Jüngere um sich aufgezogen hatte, war nur noch zum Teil da. Tala erkannte in den Augen, den Schmerz, den Verlust und die Schuldgefühle. Alles Gefühle, die der Silberhaarige nun schon seit Jahren mit sich herum trug und unermesslich darunter litt. Und jetzt wollte sich der Silberhaarige noch so eine Last aufbürden? Kai war schon immer unberechenbar gewesen. Zu Anfang auch für Tala, doch kurze Zeit später hatte er gemerkt, wie Kai tickte und gelernt, ihn zu verstehen. Doch das hier war wieder ein Fall der ihn ratlos machte. „Und du glaubst, dass du ihn kontrollieren kannst, nur, weil du stärker geworden bist und meinst, dass du dich von ihm nicht mehr einlullen lässt, was ich persönlich bezweifle?“, fragte Tala gerade heraus und ließ auch in seiner Stimme Zweifel mitschwingen. Er wollte Kai endlich verstehen. Er wollte wissen, warum er diese Schnapsidee wirklich in Betracht zog. Irgendwas fehlte noch, um den Jüngeren zu verstehen. Irgendetwas, was der Silberhaarige ihm bis jetzt verschwiegen hatte. Kurz sah er wieder zu den Fenstern hoch und runzelte die Stirn. Er wusste, dass Kai Black Dranzer eigentlich nicht mehr unterschätzte. Doch was war dann das jetzt schon wieder? „Du verstehst mich falsch“, meinte Kai nur. Seine Stimme, die sonst so kalt und schneidend war, war nun leicht brüchig und wohlbedacht. „Ich unterschätze Black Dranzer nicht und ich weiß, wie riskant das ist, aber ich weiß auch, dass ich mich gegen ihn wehren kann.“ „Doch du unterschätzt ihn“, wandte der Rothaarige ein. Er trat noch ein Stück näher und legte dem Silberhaarigen eine Hand auf die Schulter. „Du denkst, dass du Black Dranzer bei der ersten Weltmeisterschaft nur verfallen bist, weil du dich ihm hingegeben hast. Aber du weißt auch, dass er dich damals nur leicht kontrolliert hat. Er hat nicht seine volle Kraft genutzt um dich zu kontrollieren, weil dazu kein Grund bestand, immerhin warst du freiwillig unter seiner Kontrolle. Deshalb war es damals auch so einfach für die Bladebreakers dich wieder zur Vernunft zu bringen. Wenn du ihn jetzt wieder benutz kann es zwar sein, dass du ihn fürs erste vielleicht kontrollieren kannst, aber irgendwann ist das dann vorbei.“ Wehmütig sah er auf den silberschwarzen Haarschopf von Kai, der seinen Blick dem Boden zugewandt hatte. Er spürt, wie verkrampft der Silberhaarige nach seinen Worten war und nun selbst mit sich rang. Eine Zeit lang herrschte Stille, in der Tala nur immer besorgter auf den Jüngeren herab sah und in der Kai nur vor sich hin starrte. „Ich mach mir Sorgen um dich“, sprach der Rothaarige schließlich mit einer weichen Stimme, die den Silberhaarigen leicht zusammen zucken ließ. Kai wusste, dass sich Tala Sorgen um ihn machte, doch diese weiche Stimme hatte er noch nie von ihm gehört. Wieder verkrampfte er sich und biss sich auf die Unterlippe. Das war alles nicht so geplant gewesen. Tala seufzte leicht als er merkte, wie sich Kai weiter verkrampfte und schüttelte leicht den Kopf. Vorsichtig ließ er seine freie Hand unter das Kinn von Kai gleiten und hob es an. Belustig sah er in die erstaunten Augen des Silberhaarigen und lächelte leicht. „Versteh doch, dass diese Idee der reine Wahnsinn ist“, fing er leise an und stoppte dann kurz bevor er weiter sprach: „Aber ich merke, dass du es wirklich ernst meinst. Wenn du dir wirklich so sicher bist, werde ich dir helfen.“ Immer noch erstaunt starrte Kai den Größeren an und konnte nichts sagen. Irgendwas war bei Tala verändert. Klar, der Russe hatte schon immer auf ihm aufgepasst, war quasi schon der große Bruder gewesen, doch jetzt war etwas anders. Der Silberhaarige konnte nicht sagen was es war, nur, dass es ein Gefühl war. Amüsiert sah Tala, wie sich Kai langsam wieder fing und etwas Abstand zwischen sie bringen wollte. Doch das ließ der Rothaarige nicht zu. Schnell schlang er seine Arme um Kais Rücken und zog ihn noch näher an sich heran. „Sag mir nur, wer dich auf diese Idee gebracht hatte“, flüsterte er dem erschrockenen Silberhaarigen ins Ohr und merkte, wie dieser eine leichte Gänsehaut bekam. Doch der Jüngere konnte nicht antworten. Ihm stockte der Atem, als er die Nähe und den Atem des Rothaarigen auf seiner Haut spürte. „Brooklyn will bei der nächsten Weltmeisterschaft ein neues Team gründen. Er will. dass wir beide mitmachen. Nur wurde Dranzer im letzten Kampf mit Brooklyn zerstört“, antwortete der Silberhaarige schließlich brüchig und schloss die Augen. „Ich will bei der nächsten Weltmeisterschaft mitmachen, auch wenn es bedeutet, Black Dranzer einzusetzen.“ Tala schwieg auf diese Antwort. Das war also das fehlende Stück des Puzzels. Kai hatte Dranzer verloren. Er drückte Kai stärker an sich und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. „Sie wird wiederkommen“, hauchte er leise und nahm das Schaudern, das dem Silberhaarigen über den Körper lief, mit einem Lächeln war. Langsam löste er sich von dem Jüngeren und sah ihn lächelnd an. Es amüsierte ihn, wie verwirrt der Silberhaarige ihn anstarrte. „Sag mir Bescheid, wenn du den Versuch starrten willst. Sollte der Versuch klappen, kannst du Brooklyn sagen, dass ich auch mitmachen werde“, meinte er wieder ernst und ging ein paar Schritte rückwärts, um dann wieder stehen zubleiben und Kai noch einmal zu mustern. Kai war für ihn nicht mehr der kleine Bruder wie früher. Nein, seine Ansicht hatte sich geändert. Der Silberhaarige der sonst allen gegenüber kalt, gemein und abweisend war, war für ihn etwas geworden, was er besitzen wollte. Er wollte ihn haben, wie man seinen Geliebten haben will. Mit einem kleinen Lächeln nickte er Kai noch einmal zu und drehte sich dann um. Ohne sich noch einmal umzudrehen und nur mit diesem Lächeln auf den Lippen verließ der die Halle. Er wollte den Silberhaarigen und er bekam immer was er wollte. Er strich sich eine Strähne, die ihm sonst immer ins Gesicht hing, aus diesem. Seine Augen blitzten kurz auf. Ja, er würde Kai bekommen. Er hatte gemerkt, wie der Jüngere reagiert hatte. Doch sofort runzelte er die Stirn. Er hatte dem Silberhaarigen versprochen, ihm zu helfen, doch hatte er das Gefühl, dass das überhaupt nicht gut war. Irgendwas stimmte bei der ganzen Sache nicht. Warum kam ausgerechnet Brooklyn zu Kai, immerhin hielten sie nicht gerade viel voneinander. Ein Schatten zog über das Gesicht des Rothaarigen. Ihm kam der Verdacht, dass Boris oder gar Voltaire etwas mit der Sache zu tun haben könnten – eine realistische Annahme. Es wäre immerhin zu denken, dass die beiden ihre Finger im Spiel hatten. Wenn man davon ausging, dass Boris irgendwie erfahren hatte, dass Kai Dranzer verloren hatte, könnte es gut sein, dass er durch Brooklyn Kai dazu bewegen wollte, den schwarzen Phönix zu benutzen. Kai könnte das BitBeast vielleicht eine Weile kontrollieren, aber irgendwann würde Black Dranzer dann die Überhand gewinnen. Sofort blieb er stehen. Wenn das wahr war, würde es heißen, dass sie Kai nur wieder benutzen wollten. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Wenn der Verdacht stimmte, würde er alles dafür tun, um Kai zu beschützen. Niemand nahm ihm den Silberhaarigen weg. Wieder lief er los und schüttelte amüsiert den Kopf. Nein, niemand würde Kai ihm wegnehmen. Immer noch verwirrt starrte Kai auf dem Punkt, wo er Tala vor wenigen Minuten verschwinden gesehen hatte. Was war das nur gewesen? Tala hatte sich so seltsam verhalten und dann dieses Gefühl, als der Rothaarige ihn umarmt hatte. Wieso hatte er nur so stark auf diese Umarmung reagiert, immer hin war das nicht die erste gewesen. Langsam lief er ebenfalls auf die Tür zu und verließ die Halle. Kurz blieb er stehen und starrte in den Himmel. Wieder hatte er das Gefühl, als ob alles sich verselbstständigte, als ob er die Kontrolle verlor. Langsam fing er an zu zittern und umschlang seinen Körper mit den Armen. Es lag nicht an der Kälte, dass er zitterte. Es lag an dem Gefühl, das er verspürte. Ein Gefühl, das ihm sagte, dass er auf der Hut sein sollte. Doch vor wem? Vor Tala? Oder vor Brooklyn? Energisch schüttelte er den Kopf und ging dann schnell die Straße entlang. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende des 1.Kapitels~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ und wieder ein neues gebetates Kapitel ;) Azaeli ist wirklich fleißig xD hoffe ihr habt Spaß bei lesen und alss Kritik und lob da die unî Kapitel 2: Never trust ---------------------- 2.Kapitel Never trust Langsam und vorsichtig stieg der Silberhaarige die rutschigen Stufen der in Stein gehauenen Treppe hinab und ließ seine linke, frei Hand die kalte Steinmauer entlang streifen. In der anderen Hand trug er eine große, brennende Fackel, die immer wieder gespenstige Schatten auf die Wände zauberte. Die Luft war abgestanden und feucht und auch der Geruch von vermodertem Holz lag in ihr. Kurz atmete er tief ein und stoppte dann, als er unten angekommen war und sah sich um. Nichts war zuhören. Nur das leise Knistern der Fackeln und das Tropfen von Wasser waren zu hören. Er seufzte erleichtert. Es kam zwar selten vor, dass Angestellte diesen Teil der Gänge betraten, trotzdem war Vorsicht geboten. Wenn er hier unten erwischt wurde und keine plausible Ausrede hatte, würde er mächtig Ärger bekommen. Außerdem konnte er es sich nicht leisten, dass sein Großvater darauf aufmerksam wurde, was er hier versteckte. Ein hämisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen und verweilte dort. Kurz leuchteten seine sonst kalten Augen auf, als ob in ihnen ein Feuer brannte. Doch so schnell wie es gekommen war erlosch es auch wieder. Sein Großvater würde an die Decke gehen wenn er wüsste, was der Silberhaarige hier verbarg. Leicht schüttelte Kai den Kopf. Welch eine Ironie, dass er den schwarzen Phönix ausgerechnet hier versteckte. Hier in den alten, verlassenen Kellergewölben der japanischen Villa, in der er mit seinem Großvater lebte. Ja, das war wirklich Ironie. Denn hier verbarg sich das, was sein Großvater schon seit Jahren suchte und nicht fand. „So nah und doch unerreichbar“, murmelte der Silberhaarige leise und sah sich noch einmal um bevor er in einem der dunklen Gänge verschwand. Leise hörte er seine Schritte und hielt inne. Kurz war es ihm vorgekommen, als hätte er weitere Schritte gehört, doch als er sich umsah, konnte er niemanden ausmachen. Er war alleine. Leicht wütend über sich selbst schüttelte er den Kopf. Seine Schritte hallten im Gang wieder. Er hatte sich über seine eigenen Schritte erschrocken. Wie dumm von ihm. Als er sich sicher war das es wirklich nur der Widerhall seiner Schritte war, drehte er sich langsam wieder um. Doch plötzlich hielt er inne. „.......Kai................“ Ihm stockte der Atem. Kurz zögerte er und drehte sich dann um. Wie gebannt starrte er den Gang entlang, den er gehen musste um sein Ziel zu erreichen. Kurz hielt er die Luft an und horchte angespannt, doch das einzige was er hörte war wie zuvor seine Fackel und tropfendes Wasser. Wieder schüttelte er seinen Kopf. Er hätte schwören können, dass er gehört hätte wie jemand seinen Namen rief. >Reiß dich zusammen du Feigling< verspottete er sich selbst in Gedanken und setzte sich wieder in Bewegung. >Als ob gleich ein Gespenst um die Ecke kommt.< Erleichtert seufzte er, als er endlich die alte, aus Eisen gefertigte Gittertür am Ende das Ganges entdeckte. Auch wenn er es sich selbst nicht gestand, war es ihm unheimlich hier unten herumzulaufen. Schnell griff er in seine Hosentasche und zog einen alten, schon rostigen Schlüssel hervor. Entschlossen griff er nach der Türklinke, doch als er diese berührte, zuckte er zusammen. Eine Gänsehaut zog sich über seine Haut und die Härchen in seinem Nacken stellten sich auf. Mit weitgeöffneten Augen starrte er auf seine Hand, die immer noch fest die Klinge umschloss. In ihm hatte sich ein eisiges Gefühl breitgemacht, als er die Türklinke berührt hatte. Immer stärker wurde es und leise schlich sich das Gefühl des Hasses darunter. Verkrampft schloss er seine Augen und biss die Zähne zusammen. Es fühlte sich an als ob dieses Gefühl langsam aber sich sein Herz zerdrückte. „............Kai.....................“ Geschockt riss er sich von der Klinke los und starrte auf seine Hand. Raureif hatte sich auf dieser gebildet, doch war dieser nicht kalt. Nein, es fühlte sich an als ob dieser brannte. Eine heiße Flamme. Nein, eine eisige Flamme. Wütend sah er wieder auf und wischte seine Hand nebenbei an seiner Hose ab. Diese Stimme. Er hatte sie schon wieder gehört, doch diesmal ahnte er, von wem sie stammte. Es war eine kalte, böse und doch ruhige Stimme gewesen. Eine Stimme mit einem leisen Kratzen. Eine Stimme die das pure Böse war. „Glaubst du damit kannst du mir Angst machen?“, fragte er leise zischend in die Stille hinein und wartete auf eine Antwort. Doch wieder herrschte nur die undurchdringliche Stille. Leise und verachtend schnaubte er und streckte dann wieder seine leicht zitternde Hand zur Türklinke aus. Als er sie diesmal berührte geschah nichts und damit drehte er mit einem hämischen Grinsen im Gesicht den Schlüssel im Schloss um. Es knackte leise und als er die Gittertür leicht berührte schwang sie leise quietschend auf. Vorsichtig sah er sich um. Doch außer vielen anderen Gittertoren konnte er nichts erkennen. Er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und entzündete dann mit seiner Fackel andere Fackeln, die durch Halterungen an den Wänden des Ganges befestigt waren. Ein rotgoldenes Licht breitete sich langsam auf den steinernen Wänden und dem massiven Boden aus. Die Eisentore glitzerten leicht im Licht und ließen eine gespenstische Atmosphäre aufkommen. Der Silberhaarige legte seinen Kopf leicht schief und schien zu überlegen. Eigentlich der perfekte Ort um den schwarzen Phönix verrotten zulassen. Doch leider braucht er ihn. Zügig ging er in die Mitte des Ganges und sah sich noch mal um. Würde er diesen verdammten schwarzen Vogel nicht brauchen, müsste er nicht in dem alten Verließ sein, das ihn so an seine Vergangenheit erinnerte. Er schloss die Augen um die aufkommenden Erinnerungen zu verdrängen, doch anstatt zu verschwinden wurden sie wieder stärker und er hörte die Schrei der anderen Kinder aus der Abtei. Kinder wie er, die für ihr Versagen bestraft wurden. Heftig schüttelte er den Kopf und öffnete seine Augen, doch die Schreie hallten immer noch in seinen Ohren wieder. Wütend drückte er seine Hände auf die Ohren. Seit dem er mit Tala bei der Weltmeisterschaft teilgenommen hatte und Zeit mit seinen alten Freunden verbracht hatte, waren seine Erinnerungen immer mehr nach oben gekommen. Immer schrecklichere und realere Szenen tauchten vor seinem Auge auf. Dinge, die er vergessen wollte, ließen ihn nicht mehr los. Doch plötzlich waren die Stimmen verebbt. Vorsichtig öffnete er wieder eine Augen und sah sich langsam um. Etwas hatte sich verändert und das nicht zum Guten. Leichter schwarzer Nebel hatte sich auf dem Boden verteilt und schien geradezu an den Wänden und seinen Beinen zu kleben. Wütend sah er auf die eiserne Gittertür aus der der Nebel trat. Auch ohne zu sehen, wie der Nebel langsam zwischen den Gitterstäben hindurch kam, wusste er, dass dort der Ursprung war. Denn dort hatte er den schwarzen Phönix zurückgelassen. Er ballte seine Hände zu Fäusten um das leichte Zittern zu unterdrücken und lief dann mit sicheren Schritten auf die Tür zu. Ohne zu zögern stieß er die Gittertür auf und zog dann scharf die Luft ein. In der kleinen Zelle herrschte ein grünschwarzes Licht und der schwarze Nebel kroch langsam die Wände rauf. Sauer starrte er auf den schwarzgrünen Beyblade, der am anderen Ende der Zelle auf einer Kiste lag und alles Licht, das vom Gang herein fiel, zu verschlingen schien. Hart schluckte er und sah dann auf seine Beine. Der Nebel schlang sich unaufhörlich aber langsam um seine Beine. Eine unerträgliche Kälte durchdrang seine Hose und ließ ihn zittern. Wieder richtete er seinen Blick auf den Blade und in seinen Augen war pure Verachtung. „Lass das! Oder denkst du, dass du mich damit einschüchtern kannst?“, fragte er leise mit einem drohenden Unterton in der Stimme. Es kam keine Antwort, aber genauso wenig ebbte der Nebel ab oder verschwand gar. Nur die Kälte klang etwas ab. „Hat es dir die Sprache verschlagen?“, zischte Kai wieder und reckte das Kinn nach oben. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mich noch einmal von dir verführen lasse?“ Wieder war nur Stille die Antwort und der Silberhaarige knurrte wütend auf. Erst rief der schwarze Phönix seinen Namen, versuchte ihn einzuschüchtern und hatte dann nicht mal den Mut ihm zu antworten? Wie erbärmlich. Abweisend verschränkte er seine Arme vor der Brust und schloss die Augen. Abwartend stand er dort. Nur sein ruhiger, leiser Atem war zu hören. Nichts passierte. Weder der schwarze Phönix noch der Silberhaarige unternahmen was und schienen darauf zuwarten das der jeweils andere etwas tat. Beide warteten darauf, dass einer von ihnen die Geduld verlor. Plötzlich war ein lauten, bedrohliches Kreischen zuhören. Erschrocken zuckte Kai zusammen, als er im gleichen Moment wie der Schrei erklang, einen stechenden Schmerz in der Brust fühlte. Keuchend griff er sich mit der linken Hand an die Brust und zuckte dann kurz darauf wieder zusammen. Alles schien sich in ihm zusammen zuziehen, als er die kalte, bösartige Macht spürte. Black Dranzer hatte zuerst die Geduld verloren. Immer wieder spürte er, wie ihn der schwarze Phönix mental attackierte. Immer wieder keuchte der Silberhaarige auf, wenn sich der schwarze Phönix mit seinem kalten Feuer auf ihn stürzte. Doch dann war wieder Ruhe und Kai hörte nur ein wütendes Schnarren von Black Dranzer. „War das alles?“, fragte Kai spottend und bekam sofort eine Antwort, als der Phönix sich nun direkt auf seinen Geist stürzte. Von einem Moment auf den anderen verließen den Silberhaarigen die Kräfte und ließen seine Beine nachgeben. Mit voller Wucht stürzte er mit dem Knien auf den harten Steinboden. Stöhnend zog Kai die Luft ein. Er spürte einen starken Schmerz in seinem linken Knie. >Herrlich, der mentale Schmerz reicht ja auch wirklich nicht aus< ertönte es höhnisch in seinem Kopf. Wieder herrschte Stille und beide horchten auf den jeweils anderen, doch keiner von ihnen unternahm was. Langsam öffnete Kai seine Augen wieder drückte und seine rechte Hand an seine rechte Schläfe. Die Angriffe waren die reinste Tortur gewesen, doch so einfach würde er sich nicht geschlagen geben. Zitternd nahm er seine linke Hand von seiner Brust und stützte sie auf den Boden. Doch als er versuchte sich wieder aufzurichten durch schoss ihn ein höllischer Schmerz im linken Knie. Er biss die Zähne zusammen und wartete bis der Schmerz wieder verschwunden war, aber als wieder versuchte sich aufzurichten kam er noch stärker wieder. Er schüttelte leicht den Kopf und versuchte es ein letztes Mal. Wütend biss er die Zähne zusammen und ignorierte gekonnt den Schmerz. Wankend stand er auf seinen Beinen und starrte zum wiederholten Mal auf den Blade. „Beeindruckend. Ich hätte nicht gedacht, dass du wieder aufstehst.“ Er runzelte die Stirn, als er erneut die Stimme hörte, die ihn vorhin beim Namen gerufen hatte. Sie war nicht real gewesen. Es war eher, als wenn sie in seinem Kopf widergehallt wäre. Eine schneidende, kalte Stimme. Eine weibliche Stimme mit unverborgenen Interesse in der Stimme. „Was?“, fragte er nur mit einer lauten sicheren Stimme und schloss wieder die Augen. „Nach diesen Attacken hätte ich nicht gedacht, dass du wieder aufstehst. Aber du warst ja schon immer etwas besonders“, antwortete ihm die Stimme mit einem amüsierten Kichern in der Stimme und fuhr dann wieder fort: „Du hast Recht. Ich spreche nur in Gedanken mit dir und warum wunderst du dich, dass ich weiblich bin? Dranzer war es ja doch auch.“ „Was willst du?“, fragte Kai knurrend. Wie konnte der schwarze Phönix nur Dranzer erwähnen? Dazu hatte er, oder besser gesagt sie kein Recht! „Ich? Du bist es doch, der hier herunter gekommen ist um zu sehen ob du mich beherrschen kannst“, antwortete die schwarze Phönixdame mit einer eisigen, wütenden Stimme. „Aber du musst erst zeigen, dass du es wirklich wert bist, meine Kraft zunutzen.“ „Ein Test? Warum?“, fragte er genauso eisig und wütend zurück. „Ist es nicht dein Ziel mich zu beherrschen?“ Wieder hörte er ein leises, kaltes Lachen, worauf eine drückende Stille folgte. Ruhig wartete er und horchte in die Stille herein. „Das war es, was Voltaire von mir wollte.“, antwortete Black Dranzer schließlich mit einer ruhigen und nachdenklichen Stimme. „Doch jetzt spüre ich kein Verlangen mehr danach. Es ist als ob dieses Gefühl seinem Befehl zufolgen verschwunden wäre. Nach all der Zeit hier unten." Er stutzte. Was sollte das heißen? Wollte sie ihm etwa sagen, dass sie sich verändert hatte? Dass sie fühlte wie andere? Das konnte nur eine Falle sein. Er schwieg und auch ohne Worte spürte die Phönixdame, dass er ihr nicht glaubte. „Ich kann dich verstehen, aber ..... Ich weiß nichts womit ich dir das beweisen kann“, durchbrach die Stimme des schwarzen Phönix die Stille und in ihrer Stimme war weder Kälte oder Hass. Sie war schon fast traurig und sanft. „Aber vielleicht wird dir das zeigen, dass ich es ernst meine, denn wir haben das gleiche Los gezogen.“ Erstaunt öffnete er die Augen, als er spürte wie die Kälte, die vorher langsam seine Beine hoch gekrochen war, plötzlich verschwand. Der Nebel war verschwunden und auch das Licht der Fackeln war wieder wahrzunehmen. Es war, als ob er aus einem Traum aufgewacht war, doch der Blick auf den noch leicht leuchtenden schwarzgrünen Blade, sagte ihm, dass es wirklich passiert war. Kurz zögerte er und trat dann humpelnd auf den Blade zu. Bei jedem Schritt der er tat durchzuckte ihn ein unheimlicher Schmerz, doch diesen verbarg er wieder hinter seiner kalten, undurchdringlichen Maske. Er streckte seine Hand aus und ergriff den Blade. Kurz durchzuckte ihn wieder ein Energieschub, doch war dieser nicht schmerzend. Nein, es war ehr wie eine sanfte, kalte Flamme, die ihn durch zogen hatte. „Ich werde dir nicht vertrauen, aber ich brauche dich“, meinte er leise und schloss seine Faust so fest um den Blade, dass die scharfen Kanten in sein Fleisch schnitten. Damit drehte er sich um und löschte langsam alle Fackeln und nahm nur wider die Fackel von vorhin in die Hand. Zügig trat er auf die Gittertür zu und trat durch sie hindurch. Leise quietschend fiel die Tür ins Schloss. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ so und noch ein kapi das gebetat wurde Oo wieder viel spaß beim lesen ;) unî Kapitel 3: I warn you --------------------- 3. Kapitel I warn you Das Ticken der Küchenuhr war leise zu hören und auch die eisblauen Augen, die sie genervt ansahen, konnten sie nicht zum Verstummen bringen. Unaufhörlich schoben sich die Zeiger der Uhr immer weiter und steuerten nun schon 19 Uhr an. Genervt seufzte der Rothaarige und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, wandte den Blick aber nicht von der Wanduhr ab. Wie lange saß er wohl nun schon? Kurz runzelte Tala die Stirn und versuchte sich daran zu erinnern, wie lange er nun hier schon saß. Er hatte sich kurz nachdem Bryan die Wohnung verlassen hatte hier hin gesetzt und gewartet. Also saß er hier schon etwas über vier Stunden. Wütend knurrte er auf und dachte wieder an das, was in der letzten Nacht passiert war. Kai kam aber auch immer auf die verrücktesten Ideen und das mit Black Dranzer bewies das nur wieder. Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, warum der Silberhaarige dieses Himmelfahrtskommando wirklich machen wollte. Der schwarze Phönix war für jeden eine tickende Zeitbombe, auch für Kai. Wieder seufzte er. Da war auch schon der Grund warum er hier die Zeit tot schlug. Kai. Eigentlich hatte Tala gedacht, dass der Silberhaarige am Morgen auftauchen würde oder wenigstens anrief, um Bescheid zu geben, ob er es wirklich ausprobieren wollte oder nicht. Doch Pustekuchen. Kai war weder aufgetaucht noch hatte er angerufen und das brachte den Rothaarigen um den Verstand. Erst musste sein Freund so einen Aufstand machen und dann meldete er sich nicht. Grummelnd verschränkte Tala seine Arme vor der Brust. Er wusste, dass das nur eine Ausrede war. Der eigentliche Grund warum er hier Langeweile schob und seine Laune unter dem Tiefpunkt sank, war, dass er den Jüngeren wieder sehen wollte. Tala schüttelte über sich selbst den Kopf. Nie hätte er gedacht, dass er einmal so fühlen würde. Klar, Kai war ihm schon immer wichtig gewesen, aber das war nur freundschaftlich oder gar brüderlich gewesen. Doch seine Gefühle hatten sich geändert. Er sehnte sich nach dem Silberhaarigen, wollte ihn anfassen. Wann dieser Wandel gekommen war, konnte er nicht genau sagen. Vielleicht war es während der dritten Weltmeisterschaft passiert, aber eins wusste er ganz genau. Er war schon immer von dem Jüngeren fasziniert gewesen. Kai hatte einfach eine unglaubliche Ausstrahlung. Immer strahlte der Silberhaarige diese Kälte aus und doch brodelte in ihm ein großes Feuer. Es wunderte Tala immer wieder, wie er sein Temperament zurückhalten konnte. Doch bei ihrer „guten“ Erziehung war eigentlich nichts anderes zu erwarten gewesen. Ein Grinsen schlich über seine Lippen, als er daran dachte, wie er Kai kannte. Ohja, Kai konnte eine richtige Kratzbürste sein, aber genauso konnte er auch ruhig und zurückhaltend sein. Kai hatte viele Seiten. Auch Seiten, die Tala selbst nach all den Jahren nicht kannte und diese wollte er unbedingt mal kennen lernen. Das Grinsen, das immer noch auf den Lippen des Rothaarigen lag, wurde noch eine Spur breiter. Er wollte Kai um alles auf der Welt und er würde dafür sorgen, dass er bekam, was er wollte. Wieder richteten sich die eisblauen Augen auf die Wanduhr. 19.30 Uhr. Langsam aber sicher reichte es ihm. Er wollte endlich seinen kleinen Halbrussen wieder sehen, aber dieser schien heute nicht mehr aufzutauchen. Grummelnd lehnte Tala sich zurück und schweifte mit seinen Gedanken wieder zu Kai ab. Es interessierte ihn, wo der Silberhaarige eigentlich den Phönix versteckt hatte, ohne, dass sein Großvater ihn fand, Doch was ihn noch eine Spur mehr interessierte war, warum Kai überhaupt diesen Unglücksvogel besaß. Hatte der Jüngere schon nach der ersten Weltmeisterschaft mit dem Gedanken gespielt, den schwarzen Phönix einzusetzen? Nein, das konnte der Rothaarige sich beim besten Willen nicht vorstellen. Er wusste, wie der Silberhaarige den schwarzen Phönix eigentlich verabscheute. Und doch hatte er ihn behalten und wollte ihn wieder einsetzten. Kannte er den Silberhaarigen doch so wenig? Nein, Kai hatte sich nur stark verändert. Ja, das hatte er sich wirklich. Leise seufzte er. Kai hatte sich, wenn man es sich genau betrachtet, eigentlich zum Besseren verändert. Klar, der Silberhaarige war erwachsen geworden, doch das war er auch schon früher gewesen. In der Abtei war keine Zeit für Kind sein gewesen. Viel zu früh hatte sie die Schrecken der Welt und die Grausamkeit von Menschen anderen gegenüber kennen gelernt. Nein, es war etwas anderes. Vielleicht war es aber auch nur die Tatsache, dass sie sich verschieden entwickelt hatten. Früher hatte man beide nicht auseinander bekommen. Immer waren sie gemeinsam unterwegs gewesen und hatten wie Pech und Schwefel zusammengehalten. Doch nach dem Kai nach Japan gegangen war, waren sie auf sich selbst gestellt gewesen und hatten nicht mehr den Anderen als Halt. Sein Gesicht verdunkelte sich, als er daran zurück denken musste. Tagelang hatte er nicht gewusst, wie es Kai ging oder ob dieser überhaupt noch lebte. Immer wieder waren die Bilder hochgekommen und hatten ihn fast in den Wahnsinn getrieben. Und dann hatte er durch Zufall erfahren, dass Kai lebte, sich aber an nichts erinnerte. Er hatte es damals nicht glauben können und wollte sich selber davon überzeugen. Im Nachhinein wünschte er sich, es nicht getan zu haben. Er war wütend gewesen, dass Kai einfach alles vergessen hatte, was sie zusammen durch gestanden hatten. Die gute so wie die schlechte Zeit. Tala hatte dem Silberhaarigen wütend ins Gesicht geschrien, dass er ihn hassen würde und dass sie nie Freunde gewesen waren, denn sonst hätte Kai das alles nicht vergessen. Doch Kai hatte ihn einfach aus kalten, roten Augen angestarrt. Zornig war der Rothaarige wieder verschwunden und machte sich selber Vorwürfe, wie er dazu gekommen war, dem Silberhaarigen das an den Kopf zu werfen. Am nächsten Tag, als ihn seine Gewissensbisse nicht mehr in Ruhe gelassen hatten, wollte er sich entschuldigen gehen, doch als er das Zimmer, in dem der Jüngere noch vor kurzem gewesen war, leer vorgefunden und dann erfahren hatte, dass dieser nicht mehr in Russland war, war für ihn eine Welt zusammengebrochen. Er hatte es nicht fassen können. Der Mensch, der ihm am meisten bedeutet hatte, war weg und das letzte was er ihm gesagt hatte, waren Worte in Wut und alles andere als nett gewesen. Er konnte sich noch daran erinnern, wie sinnlos und leer es ohne den Silberhaarigen gewesen war. Nichts hatte er sich mehr gewünscht, als Kai wieder zu sehen und doch geschah das erst zwei Jahre später. Eigentlich hatte er sich gefreut, seinen Freund wieder zusehen, doch diese Freude verschwand. Kai konnte sich immer noch an nichts erinnern. Tala war für ihn ein Fremder und er behandelte ihn auch so. Wie damals, als er Kai nach dem ersten Vorfall mit Black Dranzer wiedergesehen hatte, überkam ihm die Wut und wieder hatten sie sich im Streit getrennt. Und dann war die letzte Weltmeisterschaft gekommen. Immer noch hatte diese Wut in ihm gebrantt. Als Kai dann in sein Team gewechselt war, hatte er diesen nicht weiter beachtet und ihm seine Abneigung des Öfteren all zu deutlich gezeigt. Auch Bryan und Spencer war das aufgefallen, doch unterließen sie es, etwas zu sagen. Sie kamen mit Kai klar und hatten ihm verziehen, dass er seine Vergangenheit und sie selber, seine Freunde vergessen hatte. Zuerst war keinem von ihnen das veränderte Verhalten von Kai aufgefallen. Doch nach und nach merkten sie, wie Kai ihnen gegenüber immer weniger distanziert war. Auch Tala war es aufgefallen. Dann an einem Abend in Rom, während der Weltmeisterschaft, hatte Tala den Jüngeren darauf angesprochen. Doch dieser hatte erst gar nicht darauf reagiert und nur weiter in den Himmel gestarrt, bis er dann geantwortet hatte. Der Rothaarige hatte sich wie erschlagen gefühlt, als er hört, dass Kai sich seit der ersten Weltmeisterschaft immer mehr an seine Vergangenheit erinnern konnte. Wie vom Blitz getroffen hatte er den Silberhaarigen angestarrt, worauf dieser nur kalt gelächelt hatte. Seit dem hatte sich vieles verändert. Sie waren wieder ein Team, wie früher, bevor sie auch irgendwas von Black Dranzer gewusst hatten. Wenn er sich es recht bedachte, war das der Zeitpunkt, an dem sich seine Gefühle für Kai änderten. Die zwei Jahre, die sie von einander getrennt verbracht hatten, hatten seine Sehnsucht, den alten Kai wieder zubekommen, ins unermessliche gestiegen. Er sah ihn dem Silberhaarig natürlich noch seinen alten Freund, aber viel mehr sah er den begehrenswerten Jungen, der immer so kalt und unnahbar war. Entspannt schloss er die Augen und stellte sich Kai innerlich vor. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er an den schlanken, durchtrainierten und doch zerbrechlich wirkenden Körper des Silberhaarigen dachte. Ja, er hatte schon sehr viel von dem Halbrussen gesehen, was nicht verwunderlich war, da sie sich während der Weltmeisterschaft immer ein Zimmer geteilt hatten. Doch das, was er wirklich sehen wollte, war ihm bis jetzt verborgen geblieben. Was sich Tala sich aber vorgenommen hatte zu ändern. Plötzlich hörte er ein leises Knacken, das ihn aus seinen schönen Vorstellungen riss. Leicht erwartungsvoll sah er durch die geöffnete Küchentür in den Flur und hoffte im Stillen, dass es Kai war. Dieser besaß nämlich einen eigenen Wohnungsschlüssel, da er des Öfteren bei ihnen übernachtete. Doch zu seinem Bedauern trat Bryan ein und nicht Kai. Enttäuscht sah er wieder auf die Küchenuhr und ließ sich nichts anmerken. Erst jetzt viel es ihm auf, dass es kurz vor acht Uhr war. Wie schnell die Zeit doch verging, wenn man an etwas so schönen sie einen gewissen Russen denken konnte. Aus dem Augenwinkel sah er, wie der Grauhaarige zwei Einkaufstüten auf dem Tisch vor ihm abstelle und anfing, den Einkauf in die Schränke zu räumen. Langsam wandte er Bryan seinen Kopf zu und beobachtete wortlos, wie dieser immer wieder Schranktüren öffnete und schloss. „Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“, fragte der Grauhaarige seinen Teamchef schließlich und räumte weiter den Einkauf ein. „Nichts“, antwortete Tala und sah immer noch mit einem leicht verärgerten Gesichtsausdruck zu, wie Bryan in der Küche herumhantierte. „Verstehe. Dann liegt es also daran, dass dir jemand bestimmtes nicht über den Weg gelaufen ist“, stellte Bryan ruhig fest und hörte auf, die Milch in einen der Schränke zu räumen. Stattdessen sah er nur vielsagend zu Tala. Er wusste genau, was mit dem Rothaarigen los war. Schon bei der Weltmeisterschaft hatte er es bemerkt und der Anruf von gestern Abend bestätigte das nur. „Geht dich nichts an“, zischte der Rothaarige nur und starrte wieder auf die Küchenuhr. Das quittierte Bryan jedoch nur in dem leicht seinen Kopf schüttelte und sich zu Tala an den Küchentisch setzte. Ruhig sah er seinen Gegenüber an. „Ist was?“, kam wenig später die wütende Frage von Tala, dem es mittlerweile ziemlich nervte, dass der Grauhaarig ihn anstarrte. „Das weißt du ganz genau“, meinte Bryan jedoch nur ruhig und ließ sich nicht von der abwehrenden Haltung seines Teamchefs beirren. Leise seufzte er. Er kannte Tala schon lange und vertraute ihm auch. Trotzdem hatte er Zweifel, ob es gut war, dass sich der Rothaarige auf dieser Art für Kai interessierte. Er kannte Kai länger als Tala und auch wenn er es sich nicht hatte anmerken lassen, hatte ihn damals der Verlust des Silberhaarigen stark verletzt. Er kannte Kai schon vor der Zeit in der Abtei und gerade deswegen wollte er nicht, dass ihm jemand weh tat. „Kümmere dich um deinen eigenen Kram“, fuhr der Rothaarige Bryan ungehalten an. Was mischte sich dieser überhaupt ein? „Das tue ich. Kai ist mein bester Freund und ich will nicht das ihm was passiert. Lass die Finger von ihm, Tala“, antwortete Bryan nur ungerührt. „Halt dich da raus. Das geht dich nichts an. Oder bist du eifersüchtig?“, zischte der Rothaarige, wobei sich bei den letzten Worten sich ein spottendes Lächeln sich aus seinem Gesicht ausbreitete. „Mach dich nicht lächerlich. Du weißt genau, dass ich nichts von ihm will, aber ich will auch nicht, dass du ihn verarschst“, wehrte der Silberhaarige ab und sah Tala weiterhin ernst an. „Ich verarsche ihn nicht und das solltest du wissen“, meinte Tala wieder ruhig und lehnte auf seinem Stuhl zurück. Daher wehte der Wind also. Nicht nur Tala sondern auch Bryan hatten wohl in der Zeit in der sie Kai kannten, diesem gegenüber einen Beschützerinstinkt entwickelt. „Außerdem bekomme ich ihn, auch wenn du dich mir in den Weg stellst.“ „Bist du dir da so sich? Ich sag dir eins. Vermassle das nicht“, meinte Bryan nur seufzend und stand auf um den Rest der Einkäufe in die Schränke zu räumen. Kurz runzelte Tala die Stirn, bevor er aufstand um zum Telefon zu gehen, das gerade angefangen hatte zu klingeln. Seit wann gab sich dir Grauhaarige so schnell geschlagen? Doch das konnte er sich später überlegen, erst mal musste er dieses nervige Klingeln abstellen. „Was?“ fragte er genervt in den Hörer und hoffte, dass er den ungewünschten Störenfried schnell wieder los wurde. /Warum so unfreundlich?/ kam die kalte und ruhige Gegenfrage und sofort wusste der Rothaarige, wer ihn störte. „Kai“, meinte er ebenso kalt, nachdem er sich selber zur Ordnung gerufen hatte und meinte dann leicht sarkastisch: „Es ist schön, dass es dich noch gibt.“ /Heute um 0.00 Uhr wieder in der Gleichen Lagerhalle/ antwortete Kai jedoch und überging die sarkastische Anspielung seines Telefonpartners. „Ja ja“, seufzte Tala kaum hörbar und schwieg erst einmal. „Warum hast du dich nicht schon früher gemeldet?“, fragte er schließlich, als Kai nicht weiter sprach und versuchte, so desinteressiert wie möglich zu klingen. /Nicht wichtig, außerdem wirst du es heute wahrscheinlich sehen/ antwortete der Silberhaarige jedoch nur und sprach dann kurz angebunden weiter. /Wehe du kommst zu spät. Ich muss Schluss machen./ Noch bevor der Rothaarige antworten konnte, hörte er das Tuten in der Leitung und legt den Hörer gewaltsam auf. Was sollte das denn schon wieder? Erst meldete sich der Jüngere nicht und dann konnte er nicht schnell genug auflegen. „Du solltest froh sein, immerhin hat er sich endlich gemeldet“, hörte er plötzlich Bryan aus Richtung Küche und als er sich umdrehte erkannte er wirklich den Russen in der Küchentür stehen. „Halt den Mund“, antwortete der Rothaarige jedoch nur darauf und ging langsam in Richtung seines Zimmers. „Was immer ihr schon wieder vor habt, passt auf das ihr es dieses Mal nicht wirklich übertreibt“, meinte der Grauhaarige, als Tala an ihm vorbei ging, da sein Zimmer am Ende des Ganges lag. Der Rothaarige sah nur kurz auf und ging weiter. Bryan kannte sie schon zu gut. Er roch es schon drei Meilen gegen den Wind, wenn etwas bei ihnen im Busch war. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Nach all den Jahren kannten sie sich wirklich gut. Seufzend ließ er sich auf sein Bett fallen, nach dem er die Tür mit dem Fuß zugestoßen hatte und nahm Wolborg in die Hand. Er würde seinen Blade noch einmal total durchchecken und dann etwas verbessern. Anders ging es auch nicht bei dem was er vorhatte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ so das kapitel ist jetzt gebetat ^^"" azaeli hatte wirklich ne menge zu tun ^___^"""" tjy, bryan unser mutti-ersatz (der name kommt nich von mia Oo) hatte seinen einsatz xD ich mag ihn irgenwie in deieser rolle xD auch wenn er zeimlich ooc deshalb ist ^^ sorrygung xD so des wars auch wieder ^^ *knuddel und bussi* ich verlasse das Kampffeld xD hel unico Kapitel 4: Minor injuries and the past -------------------------------------- 4. Kapitel Minor injuries and the past Immer noch lag seine Hand auf dem Telefonhörer, den er nachdenklich anstarrte und runzelte seine Stirn. Hatte er sich geirrt, oder hatte er wirklich Sorge in der Stimme des Rothaarigen gehört? Genervt schüttelte er den Kopf. Was ging es ihn an, ob sich Tala nun Sorgen um ihn machte oder nicht? Nichts, das hatte ihn wirklich nicht zu interessieren. Er seufzte leise. Nein, das war falsch. Es hatte ihn was zu interessieren, immerhin war der Ältere wieder sein bester Freund. Ein Lächeln schlich sich für den Bruchteil einer Sekunde auf seine Lippen. Wieder. Es hörte sich für ihn seltsam an. Er war froh darüber, wieder mit dem Rothaarigen und den anderen des Teams befreundet zu sein. Bei der ersten Weltmeisterschaft hatte er sich nicht an Tala, Bryan, Spencer und Ian erinnern können. Doch dann, als Tyson den Kampf gegen Tala gewonnen hatte und sie wieder zurück in Japan gewesen waren, hatte er das Gefühl gehabt, dass ihm etwas fehlte. Dann hatten die Träume angefangen. Träume, in denen er lange, dunkle Gänge entlang gerannt war und jemanden gesucht hatte. Er hatte diese Träume früher, kurz nachdem er nach Japan gezogen war, schon einmal gehabt. Doch damals hatte er nicht gewusst, was er von ihnen halten sollte und nach einer Zeit waren sie immer seltener geworden und später gar nicht mehr gekommen. Doch nach der Weltmeisterschaft waren sie stärker als zuvor wiedergekommen. Das Gefühl, jemanden zu suchen und finden zu müssen, war stärker geworden. Aber immer als er kurz davor war, den zu finden, den er suchte, war er schweißgebadet aufgewacht. Die Träume hatten nicht aufgehört und auch als die nächste Weltmeisterschaft begonnen hatte, waren sie jede Nacht wieder gekommen und doch hatte er nie den gefunden, nach dem er so sehr suchte. Doch nicht nur die Träume hatten ihn gequält. Auch Bilder, die immer wieder kurz vor seinen Augen aufgeflackert waren kaum, dass er in eine bestimmte Situation gekommen war, hatten ihm zu schaffen gemacht. Es waren Bilder gewesen, die andere Kinder und ihn in einer meist von Schnee bedeckten Landschaft gezeigt hatten. Doch immer war dieses große, dunkle Gebäude im Hintergrund gewesen. Er hatte diese Kinder gekannt. Er war mit ihnen aufgewachsen. Und auch das große, drohende Gebäude im Hintergrund hatte er gekannt. Es war der Ort gewesen, an dem er aufgewachsen war. Die Abtei. Immer wieder hatte er versucht, die Erinnerungen zu unterdrücken und dort hin zurück zu verbannen, wo sie hergekommen waren. Doch je mehr er versucht hatte, sie zu verdrängen, desto stärker hatten sie nach oben gedrängt und irgendwann hatte er sich nicht mehr gewehrt. Zuerst waren es nur kurze Bilder gewesen, doch nach einer Zeit hatte sie die Träume, in denen er die Gänge entlang gerannt war, abgewechselt und ihm vollständige Szenen aus seiner Kindheit ins Gedächtnis gerufen. Immer wieder hatte er die Hölle durchlebt, wenn er sich in einer Erinnerung wiederfand, in der er versagt hatte und bestraft wurde. Nachdem er nach Japan gezogen war, hatte er sich immer gefragt, woher er die vielen Narben auf dem Rücken, den Armen und auf allen anderen Körperteilen hatte. Jetzt wusste er es. Sie kamen von den Schlägen, den Folterungen und allen anderen Strafen die er damals hatte erdulden müssen. Ihm wurde schlecht, als er daran dachte. Hätte er die Wahl gehabt, hätten ihm diese Erinnerungen gestohlen bleiben können. Es war gewesen, als ob er die Schläge spüren konnte, als wenn er sie erst gerade eben erhalten hätte. Doch etwas war anders gewesen. Etwas hatte gefehlt. Früher, als er die Schläge bekommen hatte, war noch etwas anderes da gewesen. Jetzt, wo er sie, wie es ihm schien, ein zweites Mal bekommen hatte, hatte etwas gefehlt und sein Herz schmerzen lassen. Immer mehr Erinnerungen hatte er zurückbekommen, doch er hatte geahnt, dass es noch nicht einmal die Hälfte gewesen war. Ein Großteil der Erinnerungen hatte noch gefehlt. Und in diesen war das gewesen, was er brauchte um herauszufinden, nach was er suchte. Das, was er in den langen, dunklen Gängen in seinen Träumen gesucht hatte und das, was gefehlt hatte, als er die Erinnerungen der Schläge wieder erlebt hatte. Ein einzelnes Puzzelstück hatte gefehlt. Es war die zweite Weltmeisterschaft vergangen und immer noch hatte er das, was er suchte, nicht gefunden. Es war, als ob erst etwas passieren musste, damit sein Unterbewusstsein, die Erinnerungen freigab, die er so dringend gewollt hatte. Die Erinnerungen kamen schließlich erst, als ein weiteres Jahr vergangen war. Die dritte Weltmeisterschaft und die Entscheidung, ob er weiterhin in Tysons Team bleiben sollte, hatten ihn beschäftigt. Aber wenig später war für ihn festgestanden, dass er Tyson besiegen wollte und dazu hatte er das Team wechseln müssen. Die Frage war nur gewesen, in welches. Die meisten hatten nach der Weltmeisterschaft in Russland etwas gegen ihn gehabt und würden alles andere tun, als ihn aufzunehmen. Dann hatte er Tala im Fernsehen bei seinen letzten Kampf der Qualifikation gegen Spencer gesehen und etwas in ihm hatte sich gerührt. Immer wieder hatte er an den rothaarigen Russen und die anderen denken müssen. Die darauf folgende Nacht war für ihn die Hölle gewesen. Immer schlimmere Erinnerungen hatten ihn in seinen Träumen heimgesucht. Doch anders als die anderen Träume, hatten sich nicht nach den Bestrafungen abgebrochen, sondern waren weiter gegangen. Ab da hatte er gewusst, was ihm fehlte. Immer wieder hatte er Erinnerungen gesehen, in denen Tala und Bryan sich um ihn gekümmert hatten, nachdem Boris und die Wärter ihn so zugerichtet hatten. Bryan und Tala hatte er in seinen Träumen gesucht und auch sie waren die, die in seinen Erinnerungen gefehlt hatten. Die beiden Russen hatten ihm einmal so viel bedeutet und er hatte sie einfach vergessen. Er hatte sich dafür geschämt, hatte er doch nun immer noch diese Verbundenheit zu ihnen gespürt und die Sehnsucht, wieder in ihrer Nähe zu sein. Lange hatte er mit sich gerungen, was er machen sollte. Sollte er es wagen und sich bei ihnen zumelden? Würden sie ihn einfach ignorieren oder würden sie ihn aufnehmen? Und was wäre, wenn sie ihn aufnehmen würden, wie sollte er sich ihnen gegenüber verhalten? Sollte er ihnen sagen, dass er sich an sie erinnerte konnte oder sollte er besser schweigen? Er hatte es nicht gewusst und sich doch dazu entschieden, sich bei ihnen zumelden. Es war seltsam gewesen, Talas Stimme zu hören. Es war, als ob sie ihm fremd und doch so bekannt war. Ein Teil von ihm hatte diese Stimme gekannt und vermisst, für den anderen jedoch war sie fremd und Misstrauen erweckend gewesen. Er war erstaunt gewesen, als Tala zugesagt hatte, die Sache mit dem Team zu besprechen. Damals am Leuchtturm war er so nervös gewesen, wie er es von sich nicht gekannt hatte. Er hatte sich nach dem Rothaarigen gesehnt und hatte seine Wärme spüren wollen, die ihm damals einen Halt gegeben hatte und doch hatte der andere Teil Angst. Ja, Angst und er hätte sich dafür schlagen können. Er hatte Angst davor gehabt, dass der Rothaarige ihn zurückweisen würde, ihm sagen würde, dass er ihn hasste. Doch als Tala dann zum vereinbarten Treffpunkt gekommen war, hatte es sich in ihm zusammengezogen. Er hatte in die eisblauen, kalten Augen seines ehemals besten Freundes gesehen. Der Rothaarige hatte ihn angesehen, als würde er einen Fremden sehen und auch sein Gesicht war emotionslos gewesen und hatte keinerlei Regung gezeigt. Sekundenlang hatte er in die eisblauen Augen gestarrt und denselben Ausdruck wie diese in seinen eigenen roten Iriden gehabt, auch wenn er selber davon nichts mitbekommen hatte. Wie dem Älteren war auch ihm eingeimpft worden, keine Gefühle zu zeigen und er tat es, früher wie heute. Sie hatten nur wenige Worte auf Russisch gewechselt und er hatte zugeben müssen, wie sehr ihm seine Muttersprache gefehlt hatte. Es war doch was anderes, Russisch mit der etwas härteren Aussprache zu sprechen, als japanisch. Doch die wenigen Worte hatten ihnen gereicht, um sich zu einigen. Von da an war er ein Mitglied der Blitzkrieg Boys gewesen. Ohne zu zögern war er mit Tala nach Russland zurück gegangen, auch wenn es ihm unangenehm gewesen war, wieder in dem Land zu sein, wo er so viel hatte ertragen müssen. Doch das war nicht das schlimmste gewesen. Es hatte ihn verletzt, wie kalt und abweisend Tala zu ihm gewesen war. Der Rothaarige hatte ihn wie einen Fremden behandelt und es war auch öfters zum Streit zwischen ihnen gekommen. Er hatte die Wut, die der Rothaarige auf ihn gehabt hatte, gespürt. Da war es mit Bryan und Spencer anders gewesen. Auch wenn sie es nicht wirklich glauben konnten, als Tala mit ihm wieder im Schlepptau wiedergekommen war, waren sie mehr als froh gewesen, ihn wieder zu sehen. Zwar hatte er am Anfang eine große Distanz zwischen ihnen gelassen, doch diese löste sich mit der Zeit, ohne dass er es merkte, in Luft auf. Er hatte gemerkt, dass Bryan und Spencer ihm verziehen hatte und dass sie wieder ihn als Freund haben wollten. Doch irgendwann hatte Tala davon Wind bekommen und ihn darauf angesprochen. Es war ein warmer Abend in Rom gewesen und er hatte sich mit den Armen auf das Fensterbrett des geöffneten Fensters gestützt. Er war überrascht gewesen, als er den Rothaarigen sprechen hörte und hatte eine Weile geschwiegen, bevor er gesprochen hatte. In diesem Moment hatte er gewusst, dass er es nicht mehr hatte verheimlichen können und es ihm erzählt. Er konnte sich noch genau an das Gesicht des Rothaarigen erinnern, als der es gehört hatte. Zuerst war nur Verwunderung und Unglaube in den Augen zu sehen gewesen, doch dann hatten sich die Gefühle erst in Zorn und dann in Erleichterung gewandelt. In diesem Moment war der Rothaarige nicht mehr fähig gewesen, seine Maske aufrecht zu erhalten. Doch er selber hatte nur kalt gelächelt. Er hatte gedacht, dass es nun für immer vorbei war. Doch da hatte er sich geirrt. Tala hatte sich nicht mehr von ihm abgewandt und seine Wut, falls er denn noch immer eine gehabt hatte, runtergeschluckt. Als Bryan und Spencer davon gehört hatten, hatten sie ihren alten Freund vor Freude unter sich begraben. Das Gewicht der beiden hatte jedoch zu chronischem Luftmangel geführt und erst nach mehreren Minuten hatte sich Tala, der sich das alles mit Vergnügen angesehen hatte, erbarmt und die beiden von ihm runter geholt. Danach hatte sich alles geändert. Auch wenn man es von Außen nicht gesehen hatte, waren sie untereinander wieder offener und vertrauensvoller gewesen. Er hatte das Loch, das er ihm Team hinterlassen hatte, als er so dumm gewesen war und den schwarzen Phönix benutzen wollte, wieder gefüllt. Sie hatten ihm verziehen und er war unendlich froh darüber, auch wenn er es und auch die anderen nie zugeben würden. Sie waren Freunde gewesen und waren es nun wieder. Sie wussten, was der andere gedacht hatte. Sie wussten, warum der andere abweisend gewesen war. Sie wussten, warum der andere misstrauisch gewesen war. Sie hatten alle dasselbe durchgemacht und dadurch hielten sie zusammen. Gerade für das Team, das für andere so kalt, abweisend und unfair war und scheinbar nichts von Vertrauen und Teamwork hielt, war gerade Vertrauen nichts wichtiger. Kai seufzte leise. Er sollte weniger an die Vergangenheit denken. Was wichtig war, war das Hier und Jetzt. Nur leider schien er sich auch gerade im Hier und Jetzt in die Scheiße zu reiten. Immer wieder kamen die Zweifel wieder. Er wusste, wie viel er aufs Spiel setzte und doch konnte er sich nicht dazu entscheiden, den schwarzen Phönix wieder in den Keller zu verfrachten. Es war, als ob irgendetwas in ihm ihn dazu zwang und die Angst, seine Freunde und ihr Vertrauen zu verlieren, in den Hintergrund schob. Wahrscheinlich beging er wieder mal einen großen Fehler, doch nun war es zu spät. Langsam löste er seine Hand von dem Telefonhörer und ließ sie ihn seine Hosentasche gleiten. Vorsichtig zog er sie wieder heraus und als er sie öffnete fiel sein Blick auf den kleinen, schwarzen Blade, der das wenige Licht, das auf ihn fiel, zu verschlingen schien. Kurz spürte er eine Kälte von dem Blade ausgehen und auch die Anwesenheit in seinem Kopf regte sich kurz, blieb aber stumm. Sie wartete ab. Wartete darauf, dass er sie wieder frei ließ. Er steckte den Blade wieder zurück und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Brooklyn hatte ihn da ja auf eine tolle Idee gebracht. Nein, das stimmte nicht. Er konnte dem Orangehaarigen nicht die Schuld geben. Er war alleine darauf gekommen und würde sich auch allein dafür verantworten müssen, wenn etwas schief lief. Ein Spiel auf Zeit. Ja, das war es wirklich. Wieder merkte er, wie sich etwas unangenehm in seinem Kopf regte und dann war wieder alles ruhig. Ruhig lehnte er sich an die Wand neben dem kleinen Tisch, auf dem das Telefon stand und schloss seine Augen. Talas Gesicht war plötzlich vor ihm aufgetaucht, doch es war um Jahre jünger gewesen, als das, dass er erst letzte Nacht gesehen hatte. Eine Erinnerung. Eine, die er noch nicht kannte. Er wusste nicht warum, aber das musste gewesen sein, als er Black Dranzer kurz zuvor das erste Mal gestartet hatte. Es schien, als ob sein Herz in Stücke gerissen wurde, als er wieder das geschockte und verängstigte Gesicht seines alten Freundes erneut sah. Tief atmete er durch und ließ sich dann an der Wand hinunter gleiten. Mit geschlossenen Augen saß er an der Wand. Das rechte Bein hatte er angewinkelt, das andere ließ er lieber ausgestreckt. Immer noch spürte er ein unsanftes und schmerzhaftes Pochen im Knie. Er würde sich noch bei seinem BitBeast bedanken müssen. Knurrend öffnete er wieder die Augen und sah auf sein Knie. Es sah wirklich herrlich aus. Es war dicker als das andere, was nicht nur an dem Verband lag und dazu noch diese schöne, schwarze Schiene. Die Krönung waren aber die Krücken, die er an der Couch gelehnt zurück gelassen hatte. Womit hatte er das nur verdient? Leise seufzte er. Das würde er noch Tala erklären dürfen, aber wenigstens hatte er eine Ausrede, warum er sich erst so spät gemeldet hatte. Sein Gesicht verfinsterte sich, als er daran dachte, wie er am Morgen aufgestanden war und sein linkes Knie ihn fast vor Schmerzen um den Verstand gebracht hatte. Als er es sich näher angesehen hatte, hatte es in allen Farben geleuchtet. Doch er hatte den Schmerz nach einer Weile erfolgreich ignoriert und war wie immer aufgestanden. Hinkend war er durch die Villa gelaufen und bis zum Mittag war auch alles gut gegangen, bis er auf Raphael, den alten Butler gestoßen war. Dieser hatte gemerkt, dass etwas mit seinem Knie nicht stimmte und den Hausarzt gerufen. Als wäre das nicht genug, hatte ihm dieser geraten, dass es besser wäre, ins Krankenhaus zu fahren, da er sich nicht sicher wäre, ob es nur eine Prellung war. So hatten sie den restlichen Tag im städtischen Krankenhaus verbracht. Er hatte zwar das Glück der Enkel von einem der reichsten Männer der Welt zu sein, aber trotzdem hatte er die Stunden im Wartezimmer totschlagen müssen. Nachdem der Arzt das Knie abgetastet hatte und dabei schon auf den schmerzen den Stellen herumdrückte und Kai ihm am liebsten eine gescheuert hätte, war das Knie auch noch geröntgt worden und siehe da, er hatte es wirklich geschafft, seine Kniescheibe in den Arsch zu bekommen. Das Resultat war, dass er jetzt mit Verband, Schiene und Krücken herumlaufen konnte und das wohl für eine ganze Zeit lang. Er grummelte, als er sich daran erinnerte wie er die Krücken bekommen hatte. Diese dumme Krankenschwester hatte ihn mit einem Ist-doch-alles-halb-so-wild-Blick angesehen und mit einer süßlichen Stimme gefragt, welche Farbe er den haben wollte. Kaum nachdem sie ihm die lilafarbene Dinger ausgehändigt hatte, hatte er auch schon auf den Fersen kehrt gemacht und war, strickt die Scherzen ignorierend, ins Zimmer gegangen um die Größe einzustellen. Noch immer murrend war er dann aus dem Krankenhaus gehumpelt und ohne sich um zudrehen wusste er, dass Raphael ihm hinterher grinste. Er konnte ihn aber auch verstehen. Es sah bestimmt zum schießen aus, wie er mit den Krücken und dem hoch gehaltenen Bein den Weg entlang humpelte. Es hieß ja nicht umsonst, wer das Leid hat, muss für den Spott nicht sorgen. Das erste, was er gemacht hatte, als er wieder in der Villa gewesen war, war, sich auf die Couch in einem der vielen Wohnzimmer zu schmeißen und sein Knie hoch zulegen. Die Zeit im Krankenhaus hatte ihn mitgenommen, da ihm wieder unschöne Erinnerungen an die Labore in der Abtei hoch kamen. Erst später war ihm eingefallen, dass er sich bei Tala melden sollte und so hatte er angerufen. Sein Blick fiel auf die riesige Pendeluhr ihm schräg gegenüber. Es war bereits 22 Uhr und sein Großvater war immer noch nicht da. Erleichtert seufzte er. Das hieß, dass er wohl heute nicht mehr kommen würde, was zu seinem Vorteil war, da er keine große Lust hatte, die Strafe zu ertragen, wenn dieser das mit seinem Knie erfuhr und an die Decke gehen würde. Vorsichtig stand er wieder auf und hüpfte auf dem rechten Knie zu der großen Couch, an der seine Krücken lehnten. Ein Grinsen kam über seine Lippen. Das musste ja wirklich gut aussehen. Vorsichtig nahm er die Krücken und stütze sich auf diese. Er wollte sich fertig machen um rechtzeitig zum Treffen mit Tala zu kommen. Er konnte sich denken, dass er mit dem Handicap etwas länger als sonst brauchen würde. Langsam verließ er das Zimmer und machte sich auf den Weg zu seinem eigenen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ hey ^^ endlich ist auch das Kapi gebetat und ich muss ein großes sorry an Azaeli richten: sorry ^^" war wirklich sehr viel rot aber mit den zeitformen hab ichs nicht so ^^"" Allgemeines: nachdem im letzten kapi tala mit seinen gefühlen dran war, dachte ich das es passen würde wenn auch kai jetzt mal seine erinnerungen schildern darf xD entschuldigung das ich Kai zum halben Invaliden gemacht habe, aber das passt denke ich mal an der stelle recht gut, außerdem ist da Kai dann nicth ganz so schnell bei der flucht xDD lol lasst euch überraschen was noch kommt ^^““““ lol aba eins verate ich schon mal xD im nächsten kapitel seht ihr Brooklyn wieder xDDD hel unico Kapitel 5: The sense of equality -------------------------------- 5. Kapitel The sense of equality Leise strich der Wind durch die Blätter der in einiger Entfernung stehenden Bäume und wiegte das Gras der großen Wiese sanft hin und her. Nichts störte die Ruhe der Natur, einzig das Zwitschern der Vögel war zu hören. Es war wirklich erstaunlich, dass die Wiese mitten in Tokio lag, denn kein einziger Laut der Millionenmetropole drang bis hierher vor. Der Stadtpark war die Idylle der Großstadt. Zu dem war kaum jemand anwesend, nur ein orangehaariger Junge hatte sich niedergelassen und lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf dem Rücken und starrte in den strahlend blauen Himmel. Brooklyn entwich ein leises Seufzen. Sonst war der Junge hier immer am liebsten. Es war sein Lieblingsplatz, wo er sich entspannen und alles vergessen konnte. Doch heute war das eindeutig anders, seine Gedanken ließen ihn einfach nicht in Ruhe. Immer wieder tauchte das Gesicht des Jüngeren vor seinen Augen auf, wie er sich im letzten Licht der Sonne auf das Geländer aufstützte und aufs Meer sah. Kai ging ihm nicht mehr aus dem Sinn. Ein weiteres Seufzen kam von Brooklyn. Er verstand sich selbst nicht mehr. Warum ging ihm Kais Anblick einfach nicht mehr aus dem Gedächtnis? Leicht richtete er sich auf und sah nachdenklich weiter in den Himmel. Zum wiederholten Male sah er Kai vor sich und nur ein einzelner Gedanke schoss ihn durch den Kopf. >Süß!< Ein unsicheres Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als ihm die Lösung seines Problems klar wurde. Er konnte es selber nicht glauben. Konnte es sein, dass er sich in den Jüngeren verliebt hatte? Aber selbst wenn das so war, warum sollte es auch nicht sein? Wieder sah er Kai vor sich, wie sich das rotorange Licht in den silberschwarzen Haaren verfing und sich in den ungewöhnlich roten Augen widerspiegelte. Die sonst so kalten und angespannten Gesichtszüge Kais hatten sich entspannt und so unheimlich sanft und verletzlich gewirkt. Doch war das wirklich so gewesen oder hatte er sich das nur eingebildet? Er schüttelte den Kopf. Nein, das hatte er sich nicht eingebildet. Zum ersten Mal hatte er den verschlossenen Jungen so gesehen. Es war, als ob er eine Maske fallen gelassen hatte. Ein unheimlich warmes Gefühl breitete sich um sein Herz aus. Nachdenklich legte er den Kopf in den Nacken. War dieses Gefühl wirklich ‚Liebe’? Und wenn sie es war, wann hatte sie sich entwickelt? War sie entstanden, als er gestern Kai so gesehen hatte, oder hatte sie sich schon entwickelt als er den Silberhaarigen das erste Mal gesehen hatte? Seine Gedanken wanderten zurück zu dem Augenblick, als er Kai das erste Mal gesehen hatte. Damals hatte der Junge so unnahbar und kalt gewirkt. Es war gerade so, als ob er andere Menschen hassen würde. Dann hatten sich ihre Blicke gekreuzt und in ihm war das Gefühl hochgekommen, dass der Silberhaarige wie er war. Nicht genau wie er, aber ähnlich. Und in ihm stieg die Neugierde. Sachte hatte er zu Anfang versucht, an den Silberhaarige ran zu kommen, doch dieser hatte alles vehement abgeblockt und so war der Orangehaarige zu dem Entschluss gekommen, den anderen aus der Entfernung weiter zu beobachten und so zu versuchen, heraus zu bekommen, woher dieses Gefühl der Gleichheit herkam. Er hatte den Silberhaarigen beim Training beobachtet, wobei er gemerkt hatte, dass er nicht der einzige gewesen war. Immer wieder hatte er gesehen, wie Boris Kai bei seinem schweißtreibenden Training beobachtet hatte. Es hatte ihn gewundert. Hiro war für das Training zuständig gewesen und Boris hatte sich dafür auch nicht wirklich interessiert. Klar, er hatte Ergebnisse von Hiro verlangt und war ab und zu mal anwesend gewesen, wenn alle trainiert hatten. Doch war es noch nie vorgekommen, dass Boris zugesehen hatte, wenn einer allein trainiert hatte. Schon allein aus Neugierde war er zu Boris gegangen und hatte ihn zu Rede gestellt, während sie Kai gemeinsam beim Training beobachtet hatten. Eine Gänsehaut zog sich über die Arme Brooklyns, als er sich an die kalte Stimme zurück erinnerte. Boris hatte über Kai gesprochen, als ob dieser ein lebloser Gegenstand wäre und was er gesagte hatte, ließ ihn schaudern. Boris kannte Kai und das, was er ihm gesagte hatte, zeigte wie gut er ihn kannte. Erschreckend. Nicht nur wie Boris über Kai erzählt hatte, sondern auch, was er erzählt hatte. Nur wenige Informationen und auch keine Erklärung, woher Boris das wusste, aber es hatte gereicht. Sein Interesse an Kai war immer mehr gewachsen. Er wollte unbedingt wissen, woher Boris den Silberhaarigen kannte. Immer mehr wollte er seine Antworten und tat alles um diese zu bekommen, doch es hatte nichts gebracht. Es hatte einfach nichts gebracht. Und dann war der Tag gekommen, an dem sich entscheiden sollte, ob er oder Kai für die BEGA antreten sollte. Ihm war der Kampf egal gewesen, nur dass er ausgerechnet gegen den Silberhaarigen antreten sollte, hatte sein Interesse geweckt. Es hatte ihm Spaß gemacht, Kai zu zeigen, um wie viel er stärker war. Er runzelte die Stirn. Was hatte ihm Spaß gemacht? Kai zu demütigen, ihn zu quälen oder ihn einfach am Boden zusehen? Und da wurde es ihm klar. Er wollte Kai sich ihm untergeordnet sehen. Ihn gebrochen sehen. War das grausam, gemein oder hinterhältig? Leise seufzte er. Er hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet er, der immer so freundlich und ruhig war, einmal so etwas denken oder tun würde. Hatte er Kai wirklich quälen wollen, ihn wirklich verletzen wollen? Einen Moment war er selbst verwirrt, doch dann schossen ihm die Antworten wie ein Blitz durch den Kopf. Jetzt wusste er, dass er den Silberhaarigen schon in dem Augenblick haben wollte, als er das erste Mal in dessen roten Augen gesehen hatte. Bei dem ersten Kampf gegen ihn hatte er zeigen wollen, dass er derjenige war, der das Sagen hatte. Unbewusst wollte er schon damals, dass Kai erkannte, wer derjenige war, der das Sagen hatte. Und er hatte es geschafft. Er hatte Kai besiegt, ihn gedemütigt und es hatte ihm Leid getan. Es hatte ihn geschmerzt, als er den Silberhaarigen so schwer verletzt gesehen hatte. Doch er hatte sich nicht weiter darum gekümmert. Er hatte dieses Gefühl unter der Genugtuung des Sieges begraben. Er hatte keinen weiteren Gedanken an den Silberhaarigen verloren und das Turnier seines Teams nur halbherzig verfolgt. Er wusste, wie stark die anderen aus seinem Team waren und er wusste auch, dass er wahrscheinlich nicht einmal kämpfen müsste. Doch dann war der Tag gekommen, an dem Kai wieder aufgetaucht war und ihn herausgefordert hatte. Er hatte es nicht fassen können, als er ihn sah und sein Herz hatte von ihm unbemerkt einen Sprung gemacht. Eigentlich hatte er gedacht, ihn gebrochen zu haben. Doch als der Silberhaarige an dem Tag vor ihm gestanden war, hatte man den Stolz und den Ehrgeiz sehen können. Kai hatte sich wieder gefangen und war wieder die starke Persönlichkeit gewesen wie eh und je. Wut war in ihm aufgestiegen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er nicht gewusst, warum diese plötzlich in ihm aufgestiegen war, doch nun wusste er es. Er hatte Kai gebrochen am Boden sehen wollen, doch dieser war einfach wieder aufgestanden. Zuerst hatte er gedacht, dass der Kampf genauso leicht werden würde wie der Erste, doch Kai hatte sich nach jedem schweren Schlag wieder aufgerichtet und ihn zum Schluss besiegt. Er hatte es zu diesem Zeitpunkt nicht fassen können. Er hatte verloren. Gegen Kai. Gegen denjenigen, den er haben wollte, wenn auch nur unbewusst. Erst Hiro hatte ihn wieder zur Vernunft gebracht. Er war stärker denn je gewesen und mit dem Kampf gegen Tyson hatte er Kai zeigen wollen, dieser letzte Sieg nur Glück gewesen. Doch auch Tyson hatte ihn besiegt und den wahren Sinn des BeyBladen gezeigt. Tokio war nach ihrem Kampf stark demoliert und in fast allen Straßen waren Reparaturarbeiten im Gange gewesen. Gedankenverloren war er einen Tag nach seiner Niederlage durch diese gelaufen und zu dem Entschluss gekommen, die nächste Weltmeisterschaft zu gewinnen. Tyson hatte ihm gezeigt, wie viel Spaß es machen konnte zu bladen und den wollte er auch bei der Weltmeisterschaft haben. Nur durch Zufall hatte er erfahren, dass es bei der nächsten WM angeregt durch das Turnier gegen Die BEGA fünfer Teams geben sollte. Sofort war ihm klar gewesen, wen er im Team haben wollte und nach einigem überlegen hatte er auch noch eine weitere Person gefunden, die er im Team sehen wollte. Er hatte lange überlegt, wie er es angehen sollte, doch zum Schluss hatte er erkannt, dass es keinen Plan gab. Beide waren zu unberechenbar um sich einen Plan, mit dem man sie überzeugen konnte, zurecht zu legen. Und so hatte er sich entschieden, beim ersten vorbeizuschauen. Kais Reaktion hatte ihn überrascht. Er hätte gedacht, dass der Silberhaarige ihn hassen würde, doch das einzige, was dieser ihm entgegenbrachte, war die gleiche Gleichgültigkeit wie allen anderen auch. In dem Moment hatte es ihn nicht gestört, doch wenn er es jetzt bedachte, kam in ihm ein Schmerz auf. Aber er würde dem Jüngeren schon zeigen, dass er ihm nicht Gleichgültig war. Das Lächeln auf den Lippen des Orangehaarigen wurde sanft. Ja, er empfand wirklich mehr für den Silberhaarigen, auch wenn es etwas länger gedauert hatte, damit er das verstand. Nun, wenn Kai ins Team einsteigen würde, so würde Tala wahrscheinlich auch mit dabei sein. Sein Gesicht wurde wieder ernst, als er an den Rothaarigen dachte. Es hatte ihn beeindruckt, wie dieser gegen Garland gekämpft hatte. Tala hatte zwar verloren, doch Brooklyn schien es, als ob dieser wie Kai ebenfalls noch einiges auf dem Kasten hatte. Trotzdem war ihm der Gleichaltrige unangenehm. Irgendwas sagte ihm, dass es noch einige Probleme geben würde, wenn dieser mit Kai in sein Team kommen würde. Leise seufzte er. Er sollte lieber einen kühlen Kopf behalten, denn erst einmal müssten die beiden zusagen. Er würde wohl oder übel auf die Entscheidung warten müssen. Außerdem fehlten ihm sowieso noch zwei weitere Teammitglieder und vielleicht auch ein oder zwei als Ersatz. Ob nun diese männlich oder weiblich waren, war ihm egal. Er hatte nur noch nicht die richtigen gefunden. Das hieß, dass er sich wohl um geeignete Teammitglieder umsehen musste. Wieder seufzte er, als eine leichte Briese durch seine Haare fuhr. Er stellte sich unweigerlich vor, wie Kai letzten Abend immer wieder Strähnen seines glänzenden Haares ins Gesicht gefallen waren. Einfach ein göttlicher Anblick. Schon allein der letzte Abend hatte ihm gezeigt, dass Kai weicher war, als er allen weismachen wollte. Unter der rauen Schale schein ein weicher Kern zu seien. Es interessiert ihn, zu sehen, wie weich dieser wirklich war und warum er ihn verbarg. Langsam richtete er sich auf und sah sich kurz um. Die Sonne näherte sich dem Meer schon wieder. Nicht mehr als 2 Stunden und sie würde wieder verschwunden sein. Langsam lief er in Richtung Ausgang des Parks. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ (ist gebetat ^^) hey ^^““ sorry das Kapitel ist etwas kürzer geworden, aba zu meiner verteidigung: das kapitel fiel mich echt schwer -.-° sonst schreibe ich ein kapitel an einem Tag und hintereinander weg, aber hier ging das nicht, immer wieder sind mir die ideen ausgegangen oder ich wusste nicht wie ich meine idee in den text einbringen sollte -.- zudem hatte ich probleme mit Brooklyns charakter ^^““ ich denke das hat man auch egmerkt um ehrlich zu seien ich denke das das kapitel ist ziemlich verwirrend und geworden und auch etwas unklar -.- ich werde es sobald es geht überarbeiten da es mir selber nicht so gut gefällt ^^““ ich möchte mich noch mal bei meinen kommi-schreibern bedanken ^^ danke schön, es ist schön zu sehen das die geschichte gut ankommt, ich hoffe ihr lass auch bei diesem kapitel welche da ^^ das war es erst mal von mir ^^““ aba ich kann euch sagen das das nächste kapitel nicht so lange auf sich warten lässt xD und so viel sei verraten: in dem kapitel wird dann der kleine testlauf mit black dranzer statt finden ^^ und da komm ich noch mal zu euch, was meint ihr, soll sich Tala schon einen versuch bei kai starten? Ich bin mir selber noch ncith da ganz sicher und möchte gerne eure meinung hören ^^ ich hoffe das war nicht zuviel von mia xDD bis zum nächsten kapitel eure unico Kapitel 6: Why must the time in such moments always pass so slowly? ------------------------------------------------------------------- 6.Kapitel Why must the time always pass so slowly in such moments? Leise fiel der Nieselregen und durchnässte langsam aber sicher das silberschwarze Haar des Jungen. Ohne ein Wort zu verlieren ertrug er das Wetter und sah schon in der Ferne die alten, verlassenen Lagerhallen am Hafen. Erleichtert seufzte er auf. Er hätte nicht gedacht, dass es so lange dauern würde um hierher zu gelangen. Aber mit den Krücken vorwärts zu kommen war dann doch nicht so einfach gewesen. Und hätte niemand von seinem Ausflug erfahren sollen, hätte er auch sich fahren lassen, aber nein, sein Großvater durfte ja nichts davon erfahren. Kurz blieb er stehen, schob eine silberne Strähne seines Ponys aus dem Gesicht und sah für einen Moment in den Himmel. Ob der dunkle, wolkenverhangene Himmel ein Zeichen war? Er hatte selber kein gutes Gefühl bei der Sache, doch war ihm bewusst wie wichtig ihm selbst das Vorhaben war. Da konnte ihn nicht einmal der Himmel von abhalten. Langsam setzte er sich wieder in Bewegung und kam auch kurz darauf in der Halle an, in der er Tala erst vor kurzer Zeit getroffen hatte. Vorsichtig durchquerte er sie und ließ sich dann langsam auf eine alte, recht unstabil aussehende Kiste nieder. Die Krücken legte er einfach neben seiner Sitzgelegenheit und beachtete sie dann auch nicht mehr weiter. Kurz legte er den Kopf in den Nacken und ließ nebenbei seine Hand in seine schwarze Jacke gleiten. Als er sie wieder heraus zog, hatte er ein schwarzes, kleines Handy in der Hand und sah auf die Uhrzeit. Es war erst 23:48. Tala würde also nicht so schnell hier auftauchen. Erstaunlich, dass der Silberhaarige, wie er selber fand, doch so früh hier angekommen war. Leise seufzte er und verdrängte die unnützen Gedanken, die sich gerade wieder in seinen Kopf schleichen wollten. Eine Weile sah er sich in der Halle um, doch außer Staub, Dreck und alten Kisten, die in ihrer Größe variierten, war nichts zuerkennen. Es hatte sich seit dem letzen Treffen hier nichts geändert. War aber auch nicht anders zu erwarten gewesen. Langsam glitten seine Augen zu seinem ramponierten Knie, das er auf eine der kleineren Kisten abgelegt hatte. Immer noch spürte er den pochenden Schmerz der sich vom Knie immer mehr auszubreiten schien. Die Schmerztabletten, die der Arzt ihm verschrieben hatte, wirkten einen Scheißdreck. Wütend knurrte der Silberhaarige auf. Okay, der Arzt hatte ihm ja gesagt, dass die Tabletten noch nicht all zu stark wirken würden, aber er sollte ja sein Bein auch die nächsten Tage hochlegen. Kai hatte aber auch schlecht sagen können, dass stärkere her mussten. Das wäre dann doch zu auffällig gewesen und so musste er sich wohl oder übel so abplagen. Wieder zog er sein Handy aus der Jackentasche und sah auf die Uhrzeit. Genervt knurrte er wieder. 23:52. Wieso musste die Zeit auch gerade jetzt anfangen zu schleichen. Um sich selbst zu beruhigen atmete er kurz ein und aus. Egal wie dumm dieser Versuch auch war, er konnte es kaum erwarten. Langsam zog er aus seiner anderen Jackentasche den schwarzgrünen Blade des schwarzen Phönix. Genau betrachtete der Silberhaarige ihn, doch Black Dranzer blieb ruhig in seiner Hand liegen und schien wenig Interesse an ihm zu haben. Kurz verdrehte Kai die Augen. Seit seinem Ausflug in das Kellerverlies hatte sich die schwarze Phönixdame nicht mehr zu Wort gemeldet und auch sonst nichts getan. Black Dranzer wartete genau wie Kai selber darauf, endlich den Versuch starten zu können. Etwas was den Jungen noch mehr beunruhigte. In seinen Gedanken versunken wiegte er den Blade in seiner Hand hin und her. Ab und zu ließ er seine Finger jedoch über das kühle Material gleiten um etwas Staub weg zu wischen. Seufzend ließ er jedoch nach kurzer Zeit von seinem Blade ab und sah zum wiederholten Male auf die Anzeige seines Handys. 23:56. Langsam fühlte er sich verarscht. Warum musste die Zeit auch nur in solchen Momenten so langsam vergehen. Genervt richtete er sich etwas auf und sah dann mit verschränkten Armen auf den Eingang. Tala könnte ausnahmsweise mal etwas früher kommen, denn auch wenn er es nicht zugab bereitete ihm das warten Unbehagen. Nach einer Weile, in der er nur das Eingangstor angestarrt hatte und der Rothaarige nicht in diesem aufgetaucht war, schloss er frustriert seine Augen. Ihm war bewusst, dass das er sich gerade selbst nervlich fertig machte, doch konnte er beim besten Willen nichts daran ändern. Eine Weile saß er so und lauschte auf jedes Geräusch, doch weder die Schritte seines besten Freundes noch etwas anderes als der stärker werdende Regen war zuhören. Genervt darüber, dass Tala wahrscheinlich erst genau 0:00 hier antanzen würde, konzentrierte er sich wieder auf seine Gedanken und blendete alles andere aus. „Hast du das Laufen verlernt?“ Erschrocken öffnete der Silberhaarige wieder seine Augen und suchte nach dem dazugehörigen Körper der Stimme, den er auch gleich fand. Sofort setzte er wieder seine emotionslose Miene auf und sah Tala entgegen, der sich bei Kais Anblick das Grinsen nicht verkneifen konnte. „Schön, dass du auch noch hier an kommst“, meinte Kai nur kalt und überging die Frage des Rothaarigen einfach. „Ich bin pünktlich“, antwortete Tala nur ernst, wobei sich wenige Sekunden später abermals ein belustigtes Grinsen auf seine Lippen legte. „Oder hast du mich vermisst?“ Als Antwort erhielt er jedoch nur einen bösen Blick und ein abwertendes Schnauben von Kai. Doch darauf achtete der Rothaarige nicht, war diese Reaktion schon voraussehbar gewesen. Mit langsamen Schritten ging er auf den Jüngeren zu, wobei sein Blick auf seinem kalten Gesicht lag und ließ sich dann neben ihm auf der Kiste nieder. „Also wie hast du das geschafft?“, fragte der Rothaarige wieder interessiert und deutete auf Kais Knie. „Später. Erst will ich es durchziehen“, wehrte der Silberhaarige jedoch ab und fixierte seinen Blick wieder auf den schwarzgrünen Blade in seiner Hand. Auch Talas Blick lag auf dem Blade, allerdings war seiner eher misstrauisch und verärgert. Dieses Ding hatte bis jetzt ihnen nur Ärger gebracht. Er hasste den schwarzen Phönix und hätte das Mistvieh am liebsten auf den Grund irgendeines tiefen Sees verfrachtet. Kurz glitt sein Blick zu Kai, doch dieser starrte Black Dranzer nur mit einem undefinierbaren Blick an. Vorsichtig legte Tala eine Hand auf die von Kais in der auch der schwarze Blade lag. „Willst du das wirklich?“, fragte er den Silberhaarigen mit einem ruhigen und sogar sanften Blick, als der erstaunt zu ihm aufsah. Erst schien Kai nicht reagieren zu wollen, doch nachdem er wieder einen kurzen Blick auf den Blade in seiner Hand geworfen hatte, nickte er entschlossen. Ein kleines Lächeln stahl sich auf Talas Lippen. Diesen Blick kannte er von Kai nur zu genüge. Dieser Blick, in dem soviel Entschlossenheit, Mut und auch Überlegenheit lag, hatte der Jüngere immer gezeigt, wenn er aufs Ganze gegangen war. Diese Blicke von dem Jüngeren zeigten immer wieder, dass er eine Maske trug unter der er seine eigentliches Wesen versteckte. Denn nur in diesen Blicken sah man sein ungezügeltes Temperament, seinen Lebenswillen und auch die Lebensfreude. Doch kannte der Rothaarige auch andere Blicke von Kai, die noch eine andere Seite von ihm zeigten. Es waren die sanften, unsicheren und manchmal auch traurigen Blicke, die zeigten wie verletzlich Kai doch in Wirklichkeit war. Auch wenn er es nicht unbedingt zugab erstaunte es Tala immer wieder, wie viele Seiten der Jüngere hatte. Kurz seufzte er und schüttelte dann den Kopf. „Na dann wird wohl nichts aus dem, was Bryan gesagt hat“, meinte er belustigt grinsend und sah auf die ihm gegenüberliegende Wand. „Bryan?“, fragte Kai nach und konnte dabei nur schlecht den neugierigen Unterton in seiner Stimme unterdrücken. Es interessierte ihn, was sein längster und auch einer seiner besten Freunde gesagt hatte, zumal der Grauhaarige eigentlich nichts von der ganzen Sache wissen konnte, denn Tala hatte bestimmt nichts verraten. „Ja ja, Bryan kennt uns schon zu gut“, antwortete Tala, worauf sein Grinsen noch breiter wurde. „Er weiß nicht, was wir hier veranstalten, aber er weiß, dass wir irgendwas vorhaben. Er meinte, wir sollen es diesmal wirklich nicht übertreiben.“ Kaum merklich legte sich auch auf den Lippen des Silberhaarigen ein kleines Lächeln, als er Talas Worte hörte. Ja, Bryan hatte mit der Zeit gelernt die Lunte zu riechen. Aber es war doch wirklich erstaunlich, wie richtig er mit seinen Vermutungen immer lag und trotzdem mischte er sich nie ein sondern vertraute ihnen einfach. Langsam schüttelte Kai seinen Kopf, wobei das leichte Lächeln immer noch auf seinen Lippen lag. Bryan vertraute ihnen, aber immer wenn das, was sie vor hatten gelungen oder missglückt war, hatten sie sich später eine Predigt von dem Grauhaarigen anhören dürfen. Und so wie er Bryan kannte, würde es dieses Mal auch nicht anders sein. „Ich hatte gehofft du bist zur Vernunft gekommen“, seufzte der Rothaarige schließlich, nachdem eine Weile nur Schweigen zwischen ihnen geherrscht hatte. Kurz sah der Silberhaarige Tala an und richtete seinen Blick dann auf den Boden. Es war ihn unangenehm. Er wusste, dass Tala zum Teil von ihm enttäuscht war und sich auch Sorgen um ihn machte. „Bringen wir es hinter uns“, meinte der Rothaarige schließlich und stand auf. Besorgt musterte er Kai, der sich vorsichtig von der Kiste abstieß um ebenfalls aufzustehen. Die Krücken ließ der Jüngere, als er endlich stand einfach liegen und humpelte langsam auf die Mitte der Lagerhalle zu. Mit etwas Abstand folgte Tal ihm. Sein Blick war jedoch die ganze Zeit auf den Jüngeren gerichtet. Er machte sich Sorgen um diesen. Schnell stellte er sich in einiger Entfernung Kai gegenüber hin und holte seinen Starter samt Reißleine heraus. Der Silberhaarige tat es ihm gleich und hängte dann auch sofort sein Blade ein. Eine Weile standen sich beide nur gegenüber und konzentrierten sich. Ja, die Konzentration hatten sie bitter nötig, denn ihnen durfte ab den Moment, in dem sie ihre Blades gestartet hatten kein Fehler mehr passieren. Ein letzter Blick und beide zogen gleichzeitig an ihren Reißleinen. Ebenso landeten beide Blades perfekt auf dem unebenen Boden der Halle. Konzentriert verengte Tala seine Augen und ließ seinen Blick immer wieder von Wolborg zu Black Dranzer wandern. Momentan sah es aus, als ob Kai den schwarzen Blade vollkommen unter Kontrolle hatte und auch ein Blick zu dem Jüngeren, der angestrengt aber verbissen auf seinen Blade starrte, bestätigte ihm das. Wieder richtete er seinen Blick auf seinen eigenen weißsilbernen Blade und ließ diesen immer engere Kurven um den schwarzen ziehen. Es würde erst sicher sein, dass Kai den schwarzen Phönix kontrollieren konnte, wenn er diesen auch angreifen lassen würde. Wieder hob der Rothaarige seinen Blick und traf genau auf dem von Kai. Wenige Sekunden sahen sie sich nur in die Augen, bis Kai wieder auf den Schwarzen Blade sah, der ruhig auf einer Stelle kreiselte. Kurz überlegte der Silberhaarige bis er seinem Blade einen stummen Befehl gab. Sofort reagierte Black Dranzer darauf und raste mit einer hohen Geschwindigkeit auf Tals weißsilbernen Blade zu. Dieser konnte jedoch ohne Probleme ausweichen und setzte nun selber zum Angriff an. Wie der schwarze Blade vorher, raste nun auch Wolborg auf seinen Gegner zu, doch dieser wich nicht wie Wolborg vorher aus, sondern hielt nun seinerseits auf den weißen Blade zu. Erstaunt hob der Rothaarige seinen Blick und sah Kai der ihn ebenfalls mit einem vielsagenden Grinsen ansah. „Los Wolborg Attack!” schrie Tala und aus seinem Blade erschien sein BitBeast. Mit einem Knurren griff der riesige Eiswolf den schwarzen Phönix an, der eben von Kai freigelassen wurde. Ein mächtiges Kreischen ertönte von der schwarzen Phönixdame und genau in diesem Augenblick durchfuhr den Silberhaarigen ein stechender Schmerz in seiner Brust. Kurz keuchte er auf und sackte etwas in sich zusammen, doch dann richtete er sich wieder auf und kniff wütend die Augen zusammen. Er würde sich nicht von diesem Vogel unterkriegen lassen. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich es dir nicht leicht machen werde.“ Wütend über die Stimme der schwarzen Phönixdame in seinem Kopf ließ er sie wieder angreifen. Immer wenn Black Dranzer den Eiswolf angriff durchzuckte Kai ein stechender Schmerz, den dieser jedoch so gut es ging ignorierte und selber zurück schlug. Misstrauisch sah Tala zu seinem Freund, der anscheinend nicht nur den Kampf gegen ihn zu gewinnen hatte. Immer wieder wenn ihre Blades zusammenprallten zuckte er Silberhaarige zusammen. Es war so wie er sich gedacht hatte. Es war schwer für Kai den Phönix zu kontrollieren. „Jetzt Los Black Dranzer, Black Flame!“, schrie Kai plötzlich und Black Dranzer griff Wolborg direkt an und versenkte ihre scharfen Krallen in dem weißen Fell des Wolfes. Doch dieser wehrte sich und versenkte seinerseits seine mächtigen Zähne in dem Gefieder des Vogels. Eine Weile blieben sie so verkeilt, bis sich Black Dranzer schließlich als erstes löste und den Eiswolf wütend ansah. „Lass mir freie Hand, dann habe ich ihn in weniger als 10 Sekunden erledigt“, drang wieder die Stimme der Phönixdame zu dem Silberhaarigen durch. Sie wollte diesem elendigen Spiel endlich ein Ende bereiten, doch immer wenn sie endgültig zuschlagen wollte, hielt sie Kai zurück. Früher war der Junge nicht so stark gewesen, doch jetzt schlug er immer wieder zurück und sie musste nachgeben. „Nein, es geht nach dem, was ich will“, antwortete Kai ihr wütend und kniff kurz seine Augen zusammen, als sich die Phönixdame mit einer weiteren Attacke auf ihn bedankte. Eine Weile schwiegen alle. Alle Gedanken waren auf den Kampf gerichtet. Immer wieder streiften sich die Blade oder lieferten sich ein kurzes Gerangel, doch keiner startete einen richtigen Angriff. „So geht das nicht weiter“, fing Black Dranzer wieder an und hörte sich mehr als beleidigt an. „Ach ja? Und was schlägst du vor?“, antwortete Kai ihr wieder leise, sodass Tala, der immer noch vollkommen auf den Kampf fixiert war, ihn nicht hören konnte. Eine Weile herrschte Stille, worauf sich der Silberhaarige fragte ob sein BitBeast nun vollkommen zicken würde. „Ganz einfach. Zur Zeit sind wir gleich stark, also könne wir uns das Gezanke eh sparen. Außerdem hab ich dir schon mal gesagt, dass ich kein Interesse mehr habe dich zu kontrollieren. Ich habe gesagt, dass ich dich auf die Probe stellen werde und zu meinem Bedauern hast du diese bestanden“, antwortete die Phönixdame schließlich doch noch und ließ kurz von Wolborg ab um ihn dann mit etwas mehr Anlauf einen stärkeren Stoß zu verpassen. „Und das heißt im Klartext?“, fragte Kai leicht wütend, da er sehr wohl die Aktion von seinem Blade mitbekommen hatte. „Das ich mich beugen werde“, kam es eindeutig zickig von Black Dranzer. „Und jetzt lass uns das verdammt noch mal beenden.“ Kurz überlegte der Silberhaarige. Sie hatte recht, sie waren beide gleichstark. Langsam nickte er und atmete dann kurz tief durch. Erstaunt sah der Rothaarige auf, als er sah, dass Black Dranzer auf Abstand ging. Einen Moment dachte er, dass der Versuch schief gegangen war, doch dann sah er in den kurzzeitig leeren Augen des Silberhaarigen das alte Feuer brennen und auch das Grinsen, das sich auf dessen Lippen legte, zeigte, dass der Jüngere den Kampf gegen sein BitBeast fürs erste gewonnen hatte. „Wolborg, Novae Rog“, rief er aus und sofort breitete sich eine Eiseskälte um sie herum aus. Doch bevor Talas Attacke Black Dranzer erreichen konnte, setzte auch Kai auf Angriff. „Los Black Dranzer. Zeig es dem Wölfchen mit Black Flame“, schrie auch der Silberhaarige seinem BitBeast zu, worauf schwarze Flammen sich um das Blade ausbreiteten und die Kälte, die von Wolborg kam, einfach auslöschten. Beide Blades prallten mit einem lauten Krachen aufeinander und Tala sowie Kai wurden von der Druckwelle umgeschmissen. Schützend hielten sich beide die Arme vor dem Gesicht. Als es wieder ruhig war und der Staub sich langsam wieder verzogen hatte, richtete sich Kai als erster auf. Vorsichtig besah er sich seine Arme und seine Kleidung. Der Angriff war, auch wenn keiner von beiden die volle Power eingesetzt hatte, heftig gewesen, das sah man an seinen Armen, die überall mit leichten bis tiefen Kratzern übersät waren, sowie an seinen Sachen, die ein paar Risse aufzuweisen hatten. Schnell sah der Silberhaarige wieder auf und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er sah, dass Tala genauso zugerichtet war wie er. Dieser blickte selber zu dem Jüngeren und grinste ebenfalls, sah dann jedoch auf den Krater, den ihre Blades verursacht hatten. Nun sah der Silberhaarige ebenfalls dorthin und sah erleichtert, dass sein schwarzer Blade noch kreiselte. Talas jedoch lag in weniger Entfernung still auf dem mit Rissen übersäten Boden. „Ich schlag vor wir sollten gehen“, meinte der Rothaarige schließlich und sammelte seinen wie auch widerstrebend Kais Blade auf. Gemächlich ging er auf seinen immer noch am Boden sitzenden Freund zu und hielt diesen dann seine Hand hin, welche der Jünger auch ergriff und zog ihn hoch. Ohne etwas zusagen nahm Kai sein Blade entgegen und ließ ihn sofort wieder in seiner Jackentasche verschwinden. Leicht außer Atem stand er mit geschlossenen Augen und versuchte den Schmerz, der nun wieder mit voller Kraft in seinem Knie tobte, zu ignorieren. „Los, wir gehen in die WG“, fing Tala wieder an und sah nun deutlich besorgt aus. Ihm waren der unregelmäßige Atem und das versteinerte Gesicht seines Freundes aufgefallen und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Kurz nickte Kai als Antwort und lächelte leicht als er den besorgten Blick des Rothaarigen sah. Ohne noch etwas weiter zusagen humpelte er zu der Kiste, wo noch seine Krücken lagen und kehrte auf diesen gestützt zu Tala zurück, der ihn nur mit einer gehobenen Augenbraue beobachtet hatte. „Dann mal los. Ich schulde dir ja noch eine Erklärung“, meinte Kai kalt grinsend als er wieder bei Tala angekommen war. Zusammen verließen sie die Halle und allein der Krater in der Mitte der Halle und die gesprungenen Fensterscheiben, die vor einigen Minuten noch intakten gewesen waren, zeugten von dem, was die beiden hier veranstaltet hatten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ (ist gebetat worden ^^) ja wie ihr seht hab ich es endlich geschafft ein neues Kapitel zu schreiben xDDD lol na ja ich hoffe es hat euch gefallen ^^ würde mich über Kritik und Lob freuen xDDD also wieder zum kapitel: ich bin über die länge selbst erfreut xDD hab mir wirklich mühe gegeben, das es nach dem letzten etwas kurzen kapitel mit der länge besser wird ^.- na ja ich muss aba sagen das ich so einen kampf zum ersten mal beschreibe ^.^“ ich hoffe es ist mich nicht allzu schlecht gelungen xDDD na ja danke an meine kommischreiber xDD ohne euch hätte ich mich schon erhängt ^-^ also ich denke das nächste kapitel wird interessanter XD ich meine kai bei tala in der WG xDDD ist doch viel versprechend oder? ^.- na ja wir sehn uns hoffentlich beim nächsten kapitel xDDD lol wenn ich schon mal dabei bin wollte ich fragen ob jemand für die ff den Beta-leser machen will, da sich dann bei mir doch ein paar Rechtschreibfehler einschleichen und manche Wörter ganz verschwinden ^.- würde mich freuen wenn sich jemand freiwillig meldet ^^ Kapitel 7: Only if I get a kiss… -------------------------------- 7. Kapitel: Only if I get a kiss… Platschend fiel der Regen auf die fast leeren Straßen Tokios. Nur ab und zu sah man Partygänger, die leicht taumelnd ihren Weg nach Hause suchten oder Leute, die von der Arbeit kamen oder erst ihre Schicht antraten. So fielen die beiden Jugendlichen mit ihren leicht rissigen Sachen und den Kratzern im Gesicht und auf allen anderen freien Körperteilen nicht weiter auf. Das war ihnen jedoch nur recht. Nur das Platschen des Regens war zuhören, nur hin und wieder unterbrochen von einem Fluch, den einer der beiden ausstieß. Der Größere beschwerte sich über das miserable Wetter und der Kleinere darüber, dass der Regen die Hälfte des Gehweges zur Rutschpartie machte. „Wir hätten ein Taxi nehmen sollen“, murrte der Größere der beiden und strich sich eine Strähne seines roten Haares aus dem Gesicht, das trotz des ganzen Haarsprays und dem Haarlack den Geist aufgegeben hatte. „Beschwer dich nicht“, antwortete ihm der Kleinere nur trocken und versuchte weiterhin mit seinen Krücken das Tempo des Rothaarigen zu halten. „Jetzt mach verdammt noch mal langsamer, Tala.“ Der Rothaarige sah Kai jedoch nur an und zog eine seiner roten Augenbrauen hoch. „Vergiss es. Ich habe keine Lust, länger als nötig diesem verdammten Wetter ausgeliefert zu sein. Außerdem hast du mir immer noch nicht verraten, wie du das hinbekommen hast.“ „Seit wann bist du so ein Weichei?“, fragte der Silberhaarige darauf und konnte sich ein gemeines Grinsen nicht verkneifen. „Und das mit meinem Knie erzähl ich in der WG, aber dass hab ich dir schon vorhin gesagt.“ Von dem Rothaarigen hörte man nur ein abwertendes Schnauben. Ihm passte es nicht gerade, von Kai als Weichei betitelt zu werden, unterdrückte jedoch die bissige Antwort, die ihm auf der Zunge lag. Er wollte es sich ja nicht unbedingt gleich zu Anfang mit ihm verscherzen. Kai achtete jedoch nicht auf die Reaktion seines Freundes und versuchte verärgert einige vorwitzigen Strähnen seines Fransenponys aus dem Gesicht zu pusten, da er durch die Krücken keine Hand mehr frei hatte. Doch keine einzige dachte daran sich seinem Willen zu beugen und sich dorthin pusten zu lasen, wo sie nicht mehr störten. Genervt verdrehte er seine Augen. Er bekam es einfach nicht hin, eine ganz bestimmte silberne Strähne, die ihm ins Auge hing, weg zubekommen. Das Regenwasser und die Schwerkraft hatten volle Arbeit geleistet. Frustriert seufzte er. Nicht einmal seine eigenen Haare gehorchten ihm. „Wir sind eh gleich da“, meinte er schließlich, als er es endgültig aufgegeben hatte, sich von den störenden Strähnen zu befreien. Tala sah noch die letzten Versuche des Silberhaarigen und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Es sah einfach zu süß aus, wie Kai mit seinen Haaren rumhaderte. Kurz sah er noch wie Kai es nun endgültig aufgab und hielt ihn dann am Arm fest, um ihn so zum stehen zu bringen. „Ich dachte du wolltest schnellst möglich in die WG“, zischte Kai sauer und sah in Tala direkt ins Gesicht, da dieser sich direkt vor ihn gestellt hatte. Erst jammerte ihm Tala vor, dass er aus dem Regen raus wollte und blieb dann vielleicht fünf Minuten von der trockenen Wohnung mitten auf dem Gehweg im Regen stehen. „Das sah einfach zu komisch aus“, meinte der Rothaarige grinsend und überging die Frage von Kai einfach. Vorsichtig hob er seine Hand und wischte dem Silberhaarigen die störenden Strähnen aus dem Gesicht, nahm die Hand jedoch nicht wieder weg, sondern ließ sie auf der Wange des Kleineren liegen. Erschrocken sah Kai zu dem Größeren auf. Die Hand des Rothaarigen war kühl und feucht durch den Regen und doch fühlte sie sich, auch wenn er es selbst nicht zugeben wollte, gut an. Lange hatte er nicht mehr solch eine Berührung gespürt. Früher schon. Früher hatte ihn der Rothaarige immer so getröstet. Doch das hatte aufgehört nachdem Kai nach Japan gegangen war. Selbst jetzt, wo sie sich ausgesprochen und wieder vertragen hatten, waren solche Berührungen ausgeblieben, denn immer noch war dort eine Barriere gewesen. Eine Barriere, die durch die Sachen, die passiert waren, zwischen ihnen gewesen war. Doch der Blick seitens Tala ließ ihn stutzen. Er war weich und sanft, doch irgendwas war anders. Es war ein Gefühl, das er nicht kannte und das ihn auch verunsicherte. Es war schön, dass das Tala ihn wieder berührte, doch dass diese Berührungen nicht wie früher waren, weckte in ihm ein Unbehagen. Leicht lächelnd betrachtete Tala wie sich leichte Unsicherheit und Unbehagen in den sonst so kalten roten Augen des Jüngeren spiegelten. Er genoss das Gefühl der leicht kühlen und trotzdem so weichen Haut unter seine Hand. So lange war es her, dass er den Silberhaarigen so berührt hatte. Er hatte dieses Gefühl vermisst. Nach mehren Minuten, in den sie sich nur ansahen, drehte Kai seinen Kopf weg. Es war ihm unangenehm. Die Berührung und auch der Blick Talas. „Ich tue dir nichts“, meinte der Rothaarige schließlich leise, als der Silberhaarige keine Anstalten machte sich wieder zu ihm zu drehen und legte seine Hand, die vorher noch auf der Wange gelegen hatte, unter das Kinn des Jüngeren und zwang ihn so ihm wieder in die Augen zu sehen. Leicht zuckte Kai zusammen als sein Gesicht sanft aber bestimmend wieder zu Tala gedreht wurde. Er hatte die Situation nicht mehr unter Kontrolle, wenn sie das jemals das überhaupt gewesen war und das bereitete ihm noch mehr Unbehagen als Tala und sein Verhalten. „Was soll das?“, fragte der Jüngere leise mit gezwungen kühler, ruhiger Stimme und sah tief in die eisblauen Augen des Älteren um in ihnen eine Begründung für das seltsame Verhalten des Rothaarigen zu finden, doch in ihnen war nur leichte Belustigung und Sanftheit. „Was soll was?“, kam die leise Rückfrage Talas. Kurz lächelte er noch einmal und ließ dann seine Hand von Kais Kinn gleiten. Ohne sich noch einmal umzudrehen lief er weiter und rief zurück, als ob das eben gar nicht passiert war: „Wir sollten weiter.“ Vollkommen verwirrt sah er dem Rothaarigen nach, der sich schon einige Meter entfernt hatte. Was sollte das? Eben war er noch so sanft und dann war er wieder so kalt wie immer. Entweder machte es dem Rothaarigen Spaß ihn zu verunsichern oder sein alter Freund hatte nun endgültig keine Tassen mehr im Schrank. „Kai!“, rief Tala wieder und drehte sich zu ihm. Sein Blick war kalt und emotionslos wie immer. Kurz musterte der Silberhaarige noch seinen Vordermann und machte sich daran diesen wieder einzuholen. Schweigend liefen sie den Rest des Weges bis zur WG und als sie endlich die Haustür erreicht hatten, kramte Tala aus einer seiner Taschen den Hausschlüssel. Sofort nachdem er die Tür aufgestoßen hatte, verschwanden beide auch sofort in dieser. Etwas langsamer als auf der Straße lief der Rothaarige den Hausflur entlang und blieb vor dem silbernen Fahrstuhl stehen und drückte den Knopf um den Fahrstuhl ins Erdgeschoss zu rufen. Als er dann auf die Anzeige sah, verdrehte er genervt die Augen. Der Fahrstuhl war im 15. Stock, also würde es noch etwas dauern bis dieser unten ankommen würde. Wie auch der Blick des Rothaarigen war Kais Blick auf die Fahrstuhlanzeige gerichtet, die gerade anzeigte, dass der Fahrstuhl im 13. Stock gehalten hatte. Wirklich toll. Normalerweise würde er die Treppen nehmen, doch mit seinen Krücken bis in den 7. Stock zu kraxeln hatte er wenig Lust. Immer noch genervt starrte Tala auf die Anzeige und sah wie diese gerade von 8 auf 9 umschaltete. Kam es ihm nur so vor oder war der Fahrstuhl heute einfach arschlangsam? Als dann die Anzeige auf 6 umschaltete entschied er sich, dass er lieber die Zeit nutzen sollte und etwas Interessanteres ansehen sollte, niemand geringeren also als Kai. Leicht wandte er seinen Blick zu diesem und musterte ihn. Die Kleidung war leicht rissig und klebte an seinem Körper. Der Rothaarige grinste. Kai hatte einfach nur einen perfekten Body, bei dem man aufpassen musste, sich nicht gleich auf diesen zu stürzen. Sein Blick wanderte weiter nach oben und blieb am Gesicht hängen. Wieder hingen ein paar widerspenstige Strähnen in dieses und hoben sich leicht von der blassen Haut ab. Die blauen Dreiecke, die der Silberhaarige immer trug, waren teilweise verschmiert durch den Regen und hatten sich mit diesen vermischt. Unzählige Tropfen perlten von seiner Haut ab und liefen ihm das Gesicht herunter. Die blutroten Augen hatte er weiterhin starr auf die Fahrstuhlanzeige gerichtet, weshalb er auch nicht den Blick bemerkte und die blassroten Lippen waren halb geöffnet. Einfach nur ein verführerisches Bild. Plötzlich ertönte ein Pling, das die Türen des Fahrstuhles öffnen ließ und ihn aus seinen Gedanken riss. Kai, der sehnlich drauf gewartet hatte, stieg sofort ein und sah dann auffordernd zu dem Rothaarigen, der sich wenig später in Bewegung setzte und den Knopf für das siebente Stockwerk drückte. Sofort als der Fahrstuhl sich in Bewegung gesetzt hatte, richtete Tala seinen Blick wieder auf dem Kleineren. Genüsslich musterte er ihn weiter und versuchte jede Einzelheit zu merken, doch noch bevor er sich alles genau betrachten konnte, ertönte wieder das für ihn nervige Pling und zum wiederholten Male öffneten sich die Fahrstuhltüren. Seufzend folgte er Kai, der sich schon in Richtung WG-Tür gewandt hatte und schloss auch die Wohnungstür auf, als sie dort angekommen waren. Leise betraten sie den Flur und entledigten sich ihrer Jacken und den Schuhen. „Wie seht ihr den aus?“ Erschrocken drehten sich beide um und sahen direkt Bryan, der in der Küchentür stand und sie argwöhnisch musterte. „Es regnet“, meinte der Rothaarige nur darauf und schob sich an Bryan vorbei in die Küche. Sofort lief er die Kaffeemaschine zu und machte sich daran diese anzuwerfen. „Klar, deshalb sind eure Sachen zerfetzt“, antwortete der Grauhaarige sarkastisch, der Tala mit den Augen gefolgt war und sich dann wieder zu Kai wandte. „Und was hast du gemacht?“, fragte er, als er das Knie des Silberhaarigen musterte. „Das wollte er hier erzählen“, erklang es aus der Küche und man hörte ein leises Glucksen. Tala hatte es geschafft die Kaffeemaschine anzuwerfen. Einen Moment sah Bryan den Kleineren stumm an und lächelte dann leicht. „Na dann, ich bin gespannt.“ Damit drehte er sich wieder zur Küche und deutete Kai kurz bevor er in dieser stand, ihm zu folgen, da dieser nur im Flur gestanden hatte und keinerlei Regung gezeigt hatte. Tala hatte sich in der Zeit auf seinen Stuhl gleiten lassen und warf einen kurzen Blick auf die Küchenuhr. Es war kurz vor zwei. Bryan hatte wohl bemerkt, dass er gegen viertel zwölf abgehauen war und auf ihn gewartet. Kai, der nun ebenfalls die Küche, auf Krücken gestützt, betreten hatte, setzte sich auf den Stuhl gegenüber dem Rothaarigen und warf diesem einen kurzen Blick zu bevor er zu Brian sah, der die Arbeit des Rothaarigen kontrollierte und zufrieden fest stellte, dass Tala den Kaffee nicht so stark gemacht hatte, dass man Angst haben musste einen Herzkasper zu bekommen. „Also, ... alle beide, dann schießt mal los“, fing Bryan schließlich das Gespräch an, als er sich neben Kai gesetzt hatte und keiner Anstallten machte etwas zu sagen. „Kai fängt an“, meinte der Rothaarige darauf nur und sah seinem Gegenüber direkt in die Augen. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass die Knieverletzung mit dem schwarzen Phönix zu tun hatte. „Gut, dann kann ich gleich alles erklären.“ Leise seufzte er und sah noch mal kurz von einem zum anderen bevor er anfing zu erzählen. Still hörten beide den Ausführungen des Silberhaarigen zu, wobei dem Grauhaarigen ab der Sache mit Black Dranzer der Unglaube ins Gesicht geschrieben war. Tala jedoch hörte sich nur die Stelle interessiert an, als Kai erzählte, was in den alten Kellerverliesen passiert war. Dass Kai die eine oder andere Stelle wegließ, merkte keiner. Er war der Meinung, dass keiner von beiden unbedingt wissen musste, dass er mit dem schwarzen Phönix reden konnte. „Ist das dein Ernst?“, fragte Bryan ungläubig und wandte sich dann zu Tala, der bestätigend nickte. Er konnte es nicht glauben und fühlte sich, als ob er im falschen Film war. Sofort schossen ihm die gleichen Gedanken durch den Kopf wie Tala, als Kai ihm das unterbreitet hatte. Wie konnte der Silberhaarige das nun tun, immerhin hasste er den schwarzen Phönix doch am meisten. Und dann noch Tala. Wie konnte er ihm dabei auch noch helfen? „Ja ist es“, bestätigte nun auch Kai und holten kurz den schwarzen Blade aus der Hosentasche, den er dort rein gesteckt hatte, als er seine Jacke ausgezogen hatte und ließ ihn auch sofort wieder drin verschwinden. „Ich kann es nicht fassen“, meinte Bryan leise und sah beide wütend an, bevor er mit seinem Donnerwetter begann. „Hab ihr nicht mehr alle Tassen im Schrank? Wisst ihr überhaupt wie gefährlich war? Nein? Das hab ich mir gedacht. Ihr müsst euch immer in Gefahr bringen und denkt nicht über die Risiken oder Konsequenzen nach. Es ist immer das gleiche mit euch, aber auch wirklich immer. Ihr bringt euch unnötig in Gefahr.“ Kurz machte der Grauhaarige eine Pause und die beiden anderen Anwesenden dachten schon, sie hätten die ziemlich kurze Schimpftirade hinter sich, doch hatte Bryan nur Luft geholt und machte weiter: „Ich hätte eigentlich gedacht, dass du so viel Hirn hast um diesen Riesenvogel zu vernichten oder wenigstens irgendwo zu vergraben, Kai. Wie konntest du nur das machen? Bloß weil der Mohrrübenkopf dich im Team haben will? Vor einer Weile hast du ihn noch gehasst! Und du, Tala, bist nicht besser! Du hättest ihm den Schrott ausreden müssen, aber nein der Herr macht ja lieber mit. Ich fass es nicht. Was denkt ihr eigentlich, wie lange das noch gut geht? Wie konntet ihr nur diesen Scheiß machen?“ Tief atmete Brian ein. Ja, das war wirklich nötig gewesen. Wie konnten die beiden aber nur so dumm sein? Abwartend sahen Tala und Kai zu dem Grauhaarigen und versuchten herauszufinden, ob dieser nun fertig war, als dieser dann auch nicht weiter sprach und sie nur mit enttäuschten und wütenden Blicken strafte, atmeten beide auf. Diese Moralpredigt hatten sie schon erwartet. „Ich geh mir was Trocknendes anziehen.“, meinte Kai schließlich leise und schnappte sich seine Krücken, die er an den Stuhl gelehnt hatte und machte sich daran aus der Küche zu verschwinden. Als er dann die Küchentür hinter sich geschlossen hatte und nicht mehr die Blicke der anderen beiden spürte, atmete er kurz ein. Er hatte gewusst, dass der Grauhaarige so reagieren würde und doch bereitete es ihm Unbehagen, wie auch zuvor bei Tala. Kurz schüttelte er seinen Kopf und steuerte humpelnd auf die Badezimmertür zu und suchte sich auch sofort als er dort ankam frische Sachen aus dem Wäschekorb und ein paar trockene Handtücher. Sofort fing er an sich seine widerspenstigen Haare trocken zu rubbeln. Als sein Blick dann in den Spiegel über den Waschbecken fiel, knurrte er genervt auf. Seine blauen Streifen, die er immer auf den Wangen gemalt hatte, hatten den Geist aufgegeben und waren nicht mehr zu sehen. Nachdenklich legte er den Kopf schief. Langsam wischte er auch die letzt Reste der Farbe aus dem Gesicht und betrachtete es. Für ihn selbst war der Anblick nicht alltäglich. Es gab kaum noch Situationen, in denen er nicht die Streifen trug. Schon allein morgens, wenn er sie sich aufmalte, war es komisch. Leise seufzte er und schüttelte seinen Kopf. Er fand, er sah ohne die blaue Farbe zu weich und nicht gerade respekteinflößend aus. Wieder kam ein Seufzen von ihm. Es stimmte schon ohne seine Streifen sahen seine Gesichtszüge schon fast sanft aus, auch wenn die kalten Augen meist einen großen Kontrast gaben. Kühl sah er sein eigenes Spiegelbild an und musterte seine Augen genau. Tiefrot, doch ohne einen Schimmer waren sie. Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, wann das anders gewesen war. Früher, ja früher bevor er so leiden musste, hatten sie geleuchtet, doch nun waren sie matt, kalt und manchmal auch einfach nur leer. Nur selten zeigten sie noch eine Regung, doch das Leuchten von früher konnten nicht einmal mehr Tala, Bryan oder die anderen hervorrufen. Selbst Dranzer und ein gemeinsamer Kampf hatte es nicht geschafft. Wieder kam die Leere zum Vorschein, die Dranzer mit seinem Verschwinden in seinem Herzen hinterlassen hatte. Ein Loch, das tief in seine Seele herein reichte. Energisch schüttelte er den Kopf. Was dachte er da für Unsinn? Es war egal, dass seine Augen nicht mehr leuchteten, oder das Dranzer nicht mehr da war. Sie würde wieder kommen, auch wenn das seine Zeit dauerte. Sofort als der Silberhaarige sich erhoben hatte, hatten sich die Blicke auf ihn gelegt und als die Tür wieder ins Schloss fiel, wandte keiner der beiden den Blick ab. „Vielleicht sollte ich mich auch abtrocknen“, meinte Tala plötzlich und ein vielsagendes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. >Ohja, dann könnte ich auch einen Blick auf seinen geilen Körper werfen.< Versunken in seine Gedanken richtete der Rothaarige schließlich seinen Blick auf den anderen Anwesenden. Doch als er den sich immer mehr verdüsternden Blick sah, konnte er sich ein kaltes, kurzes Lachen sich nicht verkneifen. „Das war doch nur ein Scherz.“ „Ich kenne deine Scherze und das war gerade bestimmt keiner.“ Der Grauhaarige sah immer noch düster drein und fuhr dann in einem warnenden Ton fort: „Hör auf mit ihm zu spielen.“ „Ich und mit ihm spielen? Vielleicht ein bisschen, aber er bedeutet mir wirklich etwas“, sinnierte Tala und sah dann wieder ernst zu seinem Gesprächspartner. „Bist du da dir sicher?“, antwortete Bryan ihm wenig überzeugt, bekam von Tala jedoch ein Nicken. „Kai hat mir schon früher viel bedeutet und das hat sich auch nicht geändert. Das einzige, was sich geändert hat sind meine Gefühle zu ihm.“ Gedanken verloren starrte Tala auf die Kaffeemaschine, die leise gurgelnde Geräusche machte. „Deine Gefühle haben sich geändert, aber seine vielleicht nicht. Auch wenn Kai es selber nicht gemerkt hat, habe ich seine Blicke gesehen, die er dir zugeworfen hat, als er uns seine Story erzählt hat. Was hast du gemacht, dass er dich so irritiert und teils sogar misstrauisch ansieht?“ Auch wenn der Grauhaarige es nicht zugeben wollte, wollte er wissen, was den Silberhaarigen so aus der Bahn geworfen hatte. „Nichts“, antwortete der Rothaarige sofort und dachte noch mal kurz nach. „Oder….“ „Oder was?“, kam es sofort von dem Grauhaarigen zurück und zeigte eindeutig, das dieser nicht locker lassen würde, bis er die Antwort erhielt. „Ist nichts, ich habe ihm nur vorhin ein paar Strähnen aus dem Gesicht gewischt.“ Grinsend sah Tala in das wenig überzeugte Gesicht des Grauhaarigen. Er konnte Bryan verstehen, wer hätte schon gedacht, dass der sonst so große und unnahbare Kai sich durch solch eine Geste durcheinander bringen ließ. Kurz schlich sich ein trauriges Lächeln über das Gesicht des Rothaarigen. Auch wenn es keiner von ihnen zugeben wollte, wussten alle, dass Kai sich immer noch vor ihnen zurück zog und sie teilweise auch auf Abstand hielt. Auch wenn es noch so unauffällig war, merkten sie es und es tat weh. „Ich werd mal sehen, ob das Bad frei ist“, meinte Tala schließlich und stand schnell auf. Ohne noch auf Bryan zu achten verließ er die Küche und steuerte das Bad an. Gerade als er anklopfen wollte, öffnete sich die Tür und ein paar tiefrote Augen sahen ihm entgegen. Kurz herrschte zwischen ihnen Schweigen, das erst durch Kai gebrochen wurde, indem er sich in die andere Richtung drehte und Gang entlang humpelte, bevor er eine der Türen öffnete. Grinsend sah Tala dem Silberhaarige noch kurz nach, bevor er im Badezimmer verschwand um sich ebenfalls fertig zu machen. Ihm war der leicht unsichere Blick Kais aufgefallen und es amüsierte ihn ungemein. Schnell hatte er seine Haare getrocknet und sich angezogen, da verschwand er schon aus dem Bad und steuerte die gleiche Tür an, in der auch Kai verschwunden war. Kurz blieb der vor der Tür stehen und überlegte, ob er anklopfen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen, immerhin war es auch sein Zimmer und er teilte es sich nur, wenn der Silberhaarige bei ihnen übernachtete. Sofort als der die Tür geöffnete hatte, sah er sich nach seinem Zimmergenossen um und entdeckte diesen auch auf dem Bett, seinem eigenen gegenüber, sitzen und sein Buch lesen. Leise lief er auf den Jüngeren zu und beugte sich über diesen. „Was liest du?“ Erschrocken zuckte der Silberhaarige zusammen, als er plötzlich die leise Stimme über sich hörte. Er hatte sich so sehr in das Buch vertief, das er als er, das letzte mal hier gewesen war, zu lesen angefangen hatte, dass er den Rothaarigen nicht gehört hatte und nun langsam seinen Blick nach oben gleiten lies. Und er hatte recht. Ihm blickten ein paar amüsierte eisblaue Augen entgegen. „Nichts“, antwortete er grummelnd und widmete sich wieder dem Buch. Er hatte keine Lust sich jetzt mit Tala rumschlagen zu müssen, da dieser ihn heute gegen seine Willen schon zu sehr verwirrt hatte. Kurz runzelte der Rothaarige seine Stirn verärgert. Ihm gefiel es gar nicht, dass der Silberhaarige ihn so einfach abspeiste und nun ignorierte. „Ich hab dich was gefragt.“ Leise Wut schwang in seiner Stimme mit, als er das Buch dem Silberhaarigen aus der Hand nahm und laut zuschlug. „Geht’s dir noch ganz gut?“, zischte Kai den Älteren an und starrte ihn aus wütenden, rot lodernden Augen an. Er hasste es, wenn man so etwas machte und dann auch noch ausgerechnet Tala. „Mir doch immer“, antwortete der Rothaarige unbeeindruckt und stützte seine Hände links und rechts von dem Jüngeren ab. Leicht beugte er sich zu diesem herab und grinste spöttisch, als er sah, wie sich die Augen des Silberhaarigen zu wütenden Schlitzen verengten. „Meinst du, das macht mir Angst?“ „Weg von mir“, brachte Kai unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Wenn Tala weiter so machte, würde er ihm ins Gesicht springen. Was musste der Rothaarige aber auch immer so aufdringlich sein. „Und wenn nicht?“ Wieder beugte sich Tala ein Stückchen weiter hinunter. „Dann...“, fing Kai an zu sprechen, brach dann aber ab. Ja was dann? Er wusste es selber nicht so genau. „Na?“ Fordernd sah Tala Kai an. Wütend schnaubte der Silberhaarige und schubste Tala von sich. Doch dieser grinste ihn nur an und begab sich mit dem Buch des Silberhaarigen zu seinem eigenen Bett. „Tala!“, knurrte Kai ihm hinterher und sah ihn auffordernd an. „Soll ich etwa wieder kommen?“ Frech grinsend sah der Rothaarige zu seinem Gegenüber und sah amüsiert zu, wie sich dessen Miene immer mehr verdüsterte. „Mein Buch“, kam es gezischt von Kai. Doch von dem Rothaarigen kam keine Antwort. Kurz schloss der Jüngere der beiden seine Augen und atmete tief durch. „Her damit.“ „Vergiss es“, flötete ihm Tala nur entgegen und begab sich zur Tür um dort den Lichtschalter zu betätigen. Sofort wurde es stockdunkel und nur ein unterdrücktes Knurren war zuhören. „Schlafenszeit“, meinte Tala und lief wieder zu seinem Bett, doch leider hatte er nicht mit dem ihm entgegenkommenden Kissen gerechnet. „Spinnst du?“, schimpfte der Rothaarige und sammelte Kais Kopfkissen vom Boden auf. „Geschieht dir recht“, kam der nüchterne Kommentar des Silberhaarigen. „Und nun her mit meinem Kissen.“ „Was bekomme ich dafür?“ Gemächlich ging der Rothaarige zu seinem Bett und ließ sich auf dieses fallen, das freche Grinsen lag immer noch auf seinen Lippen. „Das ist mein Kissen, dafür kriegst du nichts, also her damit“, zischte Kai kalt und stand leise auf. „Na und? Du hast es mir doch ins Gesicht gepfeffert, also gehört es mir“, meinte Tala und beobachtete, wie Kai langsam hinkend auf ihn zukam. „Her damit.“ Als Kai vor Talas Bett stand verschränkte er abwarten die Arme vor der Brust und bedachte Tala weiterhin mit seinen düsteren Blicken. „Nein, nur wenn ich was dafür bekomme“, entgegnete der Ältere jedoch ohne sich was aus den Blicken zu machen, griff nach dem Arm des Jüngeren und zog ihn runter. „Und zwar einen Kuss.“ Erschrocken weiteten sich die tiefroten Augen und sahen ungläubig den Rothaarigen an. „Du spinnst doch.“ „Nein, das war mein voller Ernst.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, zog er den Silberhaarigen weiter herunter, sodass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter trennten. „Tala“, hauchte Kai leise und versuchte etwas Abstand zwischen sich und dem Rothaarigen zu bringen, was der Griff von dem Rothaarigen jedoch verhinderte. Sanft sahen die eisblauen Augen in die noch immer erschrockenen tiefroten Augen und schienen in diesen zu versinken. Keiner der beiden sagte etwas, zum einen, weil er die Nähe genießen wollte und zum anderen, weil der andere nicht durch ein unbedachtes Wort den Anderen dazu verleiten wollte die restlichen Zentimeter zu überbrücken. Kurz überlegte der Rothaarige, da der Jüngere wohl nicht vorhatte die Stille zu durchbrechen, ob er weiter gehen sollte oder nicht und entschied sich dann dafür. Vorsichtig zog der Kai weiter runter und näherte sich diesem selber auch. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Lippen voneinander und Tala schloss leicht die Augen, als er plötzlich etwas Weiches an den Kopf geschleudert bekam. Leicht erschrocken wich er zurück und gab auch unabsichtlich den Silberhaarigen wieder frei. Dieser grinste ihn nur kurz kalt an und schnappte sich sein Kissen um mit diesem zurück zu seinem Bett zu stampfen, wobei er sein rebellierendes Knie ignorierte, und sich mit Schwung in dieses zu werfen. Immer noch leicht erschrocken und verwirrt sah Tala, wie sich Kai mit dem Rücken zu ihm unter die Bettdecke legte und nicht den Anschein machte, zu einem Gespräch oder anderem aufgelegt zu sein. Seufzend schüttelte er leicht den Kopf und sah sich dann nach dem Ruhestörer um, der ihn den Kuss versaut hatte und entdeckte sein eigenes Kissen, was unschuldig neben ihm lag. Na super, das zweite Kissen was Kai ihm also ins Gesicht geschleudert hatte. „Kratzbürste“, nuschelte Tala genervt und legte sich nun selbst unter die Decke. Doch nicht wie Kai mit dem Rücken zu diesem, sondern so, dass er den Silberhaarigen gut im Blickfeld hatte. „Möchtegern-Matcho“, kam leise die Antwort von der anderen Seite. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende des 7.Kapitels~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 8: Feelings are opaque and their owners can’t handle them well ---------------------------------------------------------------------- 8. Kapitel Feelings are opaque and their owners can’t handle them well Gleichmäßig war das ruhige Atmen in der Dunkelheit zu hören. Nur ab und zu konnte man das leise Rascheln der Decke hören, wenn sich der Silberhaarige in seinem Bett drehte. Schon seit Stunden versuchte er zu schlafen, doch immer wenn er für längere Zeit die Augen schloss, kroch in ihm eine Dunkelheit hoch und schnürte ihm die Kehle zu. Nicht einmal das silberne Mondlicht, das durch die Fenster herein kam, ließ ihn aufatmen. Leise seufzte er und drehte sich zum wiederholten Mal, wodurch er einen Blick auf Tala werfen konnte, der entspannt auf dem Rücken lag und selig zu schlafen schien. Es war doch wirklich deprimierend. Er konnte nicht einmal für fünf Minuten die Augen zumachen, wogegen der Rothaarige schon nach wenigen Minuten eingeschlafen war. Leise seufzte er und drehte sich auf den Rücken, wobei er sein Knie nur sachte bewegte. So hatte er eine gute Sicht auf die Decke und versank in seinen Gedanken. Wieder musste er dran denken, was der Rothaarige noch vor wenigen Stunden versucht hatte. Tala hätte ihn wirklich geküsst, wenn er ihn nicht abgewehrt hätte. Beschämt schloss er kurz die Augen und öffnete sie wenige Sekunden später wieder. Es war ihm, auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, heiß und kalt geworden, als Tala ihm so nah gewesen war. Wollte Tala wirklich was von ihm oder war es nur ein Spiel? Warum musste das passieren? Er wollte doch nur, dass es wie früher war, auch wenn er wusste, dass es nicht möglich war. Tief klafften die Wunden in seiner Seele, welche auch von seinem rothaarigen Freund stammten. Tala wusste es nicht, aber konnte sich wieder an mehr erinnern, als der Rothaarige für möglich halten würde. Er wusste auch, was Tala ihm damals, nach dem er den schwarzen Phönix das erste Mal gestartet hatte, an den Kopf geworfen hatte. Die Worte taten ihm noch immer weh, auch wenn er wusste, dass sein alter Freund sie wohl schon sehr bereute und er ihn genauso verletzt hatte. Und Trotzdem. Sie hatten Wunden hinterlassen. Wunden, die auf anderen lagen, die Tala früher geheilt hatte. Kurz runzelte er die Stirn, als er etwas Kühles am Rande seines Bewusstseins spürte. Er spürte die Neugierde und die Verwirrtheit. Black Dranzer konnte nichts mit seinen Gefühlen und Gedanken anfangen, die auch ihr zum Teil offen gelegt waren. Er hatte sie nicht aus seinen Bewusstsein verbannt. Er wollte nicht allein sein und auch wenn er der Phönixdame nicht traute, tat es ihm gut ihre Anwesenheit zu spüren. Leicht grinste er spöttisch. Ihm war klar, dass sie verwirrt war. Sie kannte keine Gefühle außer Hass, Wut und Egoismus. „Warum habt ihr Gefühle, wenn sie euch wehtun und verwirren?“, hörte er die leise Stimme des schwarzen Phönix in seinem Geist hallen. Es war erstaunlich. Die schwarze Phönixdame war intelligenter als alle anderen BitBeast und doch war dort diese Hilflosigkeit, wenn es Sachen gab, die sie nicht verstand. „Da frag jemand anderes. Mir wurde immer gesagt und beigebracht, dass Gefühle wie Zuneigung, Liebe oder Freundschaft nichts bedeuteten. Man hat mich gelehrt den Hass, die Wut und den Egoismus zu schüren. Alle anderen werden dir eher Antworten geben könne als ich“, murmelte der Silberhaarige kalt und drehte leicht seinen Kopf um den Älteren wieder im Blickfeld zu haben. Ja warum hatte sie Gefühle wenn sie einen nicht halfen? Es machte ihm Angst, dass Tala mehr für ihn zu empfinden schien. Er wollte dessen Gefühle, wenn sie echt waren, nicht verletzen. Er wusste, dass schon alleine Freundschaft für jemanden zu empfinden, schwierig war. Doch wie sollte er erst dann einen anderen lieben, selbst wenn der andere sein bester Freund war. Lange herrschte Stille und Kai fragte sich schon, ob Black Dranzer wirklich mit der Antwort zufrieden war. Auch wenn er sie am Rande seines Geistes spürte, war sie abwesend und schien ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. „Sie sind eigentlich sinnlos und doch brauchen die Menschen sie. Ich spüre deine Gefühle teilweise, aber sie verwirren mich. Der Rothaarige, ich kenne ihn von früher. Ich habe gedacht er ist dein Feind, aber so scheint es nun doch nicht.“ Kurz stoppte die schwarze Phönixdame und überlegte sich die nächsten Worte noch einmal. „Gefühle sind undurchsichtig und ihre Besitzer können mit ihnen auch nicht umgehen. Man kann sie nicht anfassen oder sehen, aber sie sind da. Selbst Leute wie du, die sie eigentlich nie erfahren sollten, können sie fühlen. Ich versteh es nicht, es verwirrt mich. Ich ... aber ich will es lernen.“ Kurz stutzte der Silberhaarige. Gerade von dem BitBeast hätte er solche Worte nicht erwartet, aber sie hatte Recht. Genervt seufzte er und schüttelte leicht den Kopf. Was redete er eigentlich mit einem BitBeast, das nur auf Zerstörung aus war und das er aus tiefsten Herzen hasste? „Du willst es lernen? Es ist schwer, aber was interessiert es dich. Gib Ruhe“, knurrte er und sperrte den schwarzen Phönix nun endgültig aus seine Geist aus. Langsam drehte er sich auf die Seite und sah wieder auf das andere Bett. Leicht schmunzelte er, als er sah, dass ein Arm des Rothaarigen über den Bettrand hing. ~~~ Laut gähnte der Rothaarige, als die Sonne ihn mit ihren Strahlen endgültig wach gekitzelt hatte und richtete sich schlaftrunken auf. Langsam sah er sich im sonnendurchfluteten Zimmer um, wo erst beim zweiten hinsehen bemerkte, dass das andere Bett leer war. Kurz runzelte er besorgt die Stirn, bis sich ein Grinsen auf seine Lippen legte. Langsam stand er auf und verschwand in Richtung Küche, dass er nur eine rote Boxershorts und ein weißes T-Shirt trug, störte ihn dabei nicht weiter. Gutgelaunt betrat er schließlich die Küche und sah sich suchend um, doch den Gesuchten fand er nicht. „Er ist schon weg.“ Gelassen sah er den Grauhaarigen an, der am Kühlschrank stand und ihm seine stumme Frage beantwortet hatte. „Und wohin?“, kam die Gegenfrage und noch bevor Bryan antworten konnte, ließ er sich wie gestern auf seinem Stuhl am Küchentisch sinken. „Zu Brooklyn, ihm sagen, dass er drei neue Mitglieder hat“, antwortete Bryan, der mit dem Rücken zu dem Rothaarigen vielsagend grinsend. „Drei? Ich glaube du solltest das Zählen bis zehn noch mal üben“, grummelte der rothaarige Russe und schielte müde zu ihm hinüber. „Oh Tala, keine Angst, ich kann noch zählen.“ Grinsend drehte sich der Grauhaarige um. „Ich kann Kai wohl kaum mit dir und dem durchgeknallten Mohrrübenkopf alleine lassen.“ Der Rothaarige zog abwesend eine Augenbraue hoch und verstand den Inhalt des gesagten erst nach einigem überlegen „Das ist ein Scherz, oder?“, fragte der gerade heraus und sah Bryan gerade zu warnend an, doch diesen ließ das vollkommen kalt. „Nein, das ist kein Scherz, da muss ich dich leider enttäuschen.“ Gespielt mitleidig sah er den anderen an und konnte sich dann ein leises Lachen jedoch nicht unterdrücken. „Was hast du den gedacht? Ich habe wenn ihr bei Brooklyn im Team seid kein Team mehr. Spencer ist wieder in Russland und wird sich so schnell nicht wieder blicken lassen. Außerdem braucht Kai jemand, der ihn vor dir beschützt.“ „Immer noch der gleiche Muttiersatz wie früher“, murmelte der Rothaarige und verzog sich ins Bad. Leise seufzte der Grauhaarige und schüttelte den Kopf. Ja, Tala hatte Recht. Für Kai war er immer der Beschützer gewesen. Sein längster Freund, der auch ganz anderen Seiten von ihm kannte. Kai war sein kleiner Bruder gewesen, noch bevor einer von ihnen auch nur erahnen hatte können, was in ihrer Zukunft passieren würde. Sie hatten sich verändert, das wusste er, aber er wusste auch, dass sie im Herzen immer noch die gleichen waren. Leise seufzte er. Er wusste, dass er Kai ziemlich bemutterte, doch er konnte einfach nicht anders. Wenn er den Kleinen mit Tala und dem Irren allein im Team lassen würde, wäre die Katastrophe vorprogrammiert. Gelangweilt setzte er sich an den Küchentisch und wartete darauf, dass Tala endlich wieder das Bad freigab. Der jedoch machte keine Anstalten, es zu verlassen. Genervt verdrehte er die Augen. Der Rothaarige belagerte das Bad länger als Kai und der brauchte schon allein Stunden. Frustriert fuhr er sich durch die Haare und hörte erst eine Dreiviertelstunde später, wie Tala das Bad verließ. Erleichtert stand er auf und wollte sich schon in dieses begeben, als es plötzlich an der Tür klingelte. Erst warf er einen kurzen Blick zur Wohnungstür und entschied sich gerade dafür, dass sie unwichtig war, als der Störenfried den Finger nicht mehr von der Klingel nahm. Genervt stöhnte er auf und begab sich zur Haustür und riss diese schwungvoll auf. Gerade wollte er den Störenfried anschreien, als ihm auch schon die Worte im Hals stecken blieben und er seinen Gegenüber ungläubig anstarrte. Sein Gegenüber jedoch hatte sich weder von der schwungvollen Türöffnung, noch dem erst wütenden dann ungläubigen Gesichtsausdruck aus der Ruhe bringen lassen und grinste ihn kalt an. „Schön, auch dich wieder zusehen, Bryan.“ ~~~ Leicht wehte eine leichte Briese vom Meer aus heran und das schrille Kreischen der Möwen war zu hören. „Ach Kai...“, seufzte die einzige Menschenseele, die sich mit dem Rücken an das Geländer gelehnt hatte und wie schon den letzten Tag auf jemanden zu warten schien. Wieder rann ein Seufzen aus seiner Kehle, was mit einem Blick auf die Uhr begleitete wurde. 9.30 Uhr. Langsam schloss er seine Augen und richtete seinen Blick dem Himmel zu. Die noch jungen Strahlen der Sonne wärmten sein Gesicht angenehm und kribbelten leicht auf der Haut. So stand er die ganze Zeit und blickte nur immer kurz auf die Uhr. „Wartest du auf jemanden, Brooklyn?“ Sofort öffnete er seine Augen, als er die ihm sehr gut bekannte, spöttische Stimme hörte. Erstaunt sah er den Silberhaarigen an, der in einigen Metern Entfernung stand und ihn wie immer leicht überheblich anstarrte. Nichts war mehr von der leichten Offenherzigkeit da. Kühl und gelassen stand der Silberhaarige da. Nur die Krücken, die er mit einer Hand umfasst hatte, störte das Bild. „Was ist passiert?“, fragte er freundlich wie immer und ging langsam auf den Jüngeren zu. „Nicht wichtig“, winkte Kai gelassen ab und zog leicht eine Augenbraue hoch. „Ich sollte dir meine und Talas Entscheidung sagen. Wir stimmen zu... aber nur unter einer Bedingung.“ Sofort blieb Brooklyn stehen und sah den anderen leicht überrascht an, bevor er sprach: „Und welche?“ Ein kleines Grinsen schlich sich auf die Lippen von Kai, als er die Bedingung noch einmal durch ging. Eigentlich war das nicht geplant gewesen, aber ein bestimmter grauhaariger Russe hatte ihm eindeutig gezeigt, dass es nicht anders ging. „Bryan wird ebenfalls mit ins Team kommen.“ Nun starrte der Orangehaarige den Jüngern vollkommen überrascht an. Mit allem hätte er gerechnet, nur damit nicht. Leicht verdunkelte sich sein Gesichtsausdruck. Er konnte den Grauhaarigen nicht leiden. „Wieso?“ „Wieso nicht?“, kam die Gegenfrage. Beide sahen sich in die Augen und beide mussten erkennen, dass sie den jeweils anderen unterschätzt hatten. Brooklyn hätte nicht gedacht, dass sich Kai mit seinem ruhigen und doch fordernden Blick für einen anderen als sich selbst einsetzen würde. Und Kai hätte nicht gedacht, dass der Orangehaarige ihn so verstimmt ansehen würde. Minutenlang herrschte Stille zwischen ihnen, in denen beide darauf zu warten schienen, dass der andere aufgab. Doch waren beide stur und schließlich war es der Ältere, der den Blickkontakt unterbrach. „Wie du willst“, stimmte er letztendlich zu und legte dann den Kopf grinsend schief. „Was?“, kam die trockene Frage des Silberhaarigen, der dieses Verhalten nur mit einem leichten Stirnrunzeln bedachte. „Ach ich dachte mir nur...“ Brooklyn hielt kurz inne, überwand den kleinen Abstand zwischen sich und Kai und schlang seine Arme um dessen Hüfte um ihn an sich heranzuziehen. „Dass ich dann etwas für diese Bedingung bekommen sollte.“ Noch bevor der Silberhaarige reagieren konnte, spürte er auf seinen Lippen einen leichten Druck und sah geschockt in die türkisen, halbgeschlossenen Augen des anderen. Wenige Sekunden war er wie gelähmt und konnte sich keinen Millimeter bewegen. Erst nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, versuchte er den Älteren von sich zu drücken. Doch dieser hielt ihn weiter fest und löste sich lediglich von seinen Lippen. „Das nenne ich eine gute Entschädigung“, säuselte der Orangehaarige und lächelte den Jüngeren sanft an. Doch dieser sah ihn nur aus roten, wütend lodernden Augen an. Kurz drückte er den Silberhaarigen noch einmal fester an sich und entließ ihn dann aus seiner Umarmung. Sofort sprang Kai trotz den Krücken und dem rebellierenden Knie einen Schritt zurück. „Was sollte das?“, knurrte er und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen, das leise Zischen am Rande seines Bewusstseins, das von der Phönixdame kam, ignorierte er. „Ach nichts“, meinte Brooklyn unschuldig und lächelte immer noch. Kurz überlegte der Silberhaarige, ob er Brooklyn den Hals umdrehen sollte, entschied sich dann jedoch dagegen. Er brauchte ihn noch für das Team... leider. Mit Schwung drehte er sich um und humpelte, bedauerlicherweise, auf seine Krücken gestützt, wieder in die Richtung aus der er gekommen war. Immer noch loderte in ihm die Wut. Amüsiert grinsend sah Brooklyn den davon humpelnden Jungen hinterher. Ohja, er hatte den Jüngeren mit seiner Aktion mehr als wütend gemacht, aber es war spontan über ihn gekommen und es hatte sich äußerst gut angefühlt. „Übermorgen um 18 Uhr wieder hier und nimm die anderen beiden mit. Ich will klären, wer weitere Anwärter für das Team wären und das Training planen“, rief er dem Jüngeren hinterher, als dieser schon fast aus Sichtweite war und drehte sich kopfschüttelnd in die andere Richtung um ebenfalls zu gehen. Wütend knurrte Kai auf, als er die gerufenen Worte des anderen hörte. Der Älter hatte ihn zur Weißglut gebracht und nun kam das noch. Obwohl, wer hätte gedacht, dass dieses Supertalent an Training dachte. Immer noch vor sich herknurrend widmete sich Kai seinen Gedanken und überhörte auch das leise, amüsierte Zischen, was sich schon fast wie ein Kichern anhörte. „Ja, die Gefühle“, flötete Black Dranzer, als Kai nicht auf das Kichern reagierte und schmiegte sich näher an die Gedanken des Silberhaarigen. „Aber das Thema hatten wir ja schon.“ „Ja, die hatten wir, also Ruhe“, fuhr Kai sein BitBeast wütend an und bemerkte erst jetzt die Blicke der anderen Passanten, die ihn erschrocken ansahen. Er befand sich mitten in einer Fußgängerzone, die zu dieser Uhrzeit schon recht gut besucht war, wodurch es dann doch etwas auffällig war, als er scheinbar die Luft anfuhr. Leicht beschämt senkte er den Blick auf den Boden und machte sich daran, von den starrenden Leuten wegzukommen. Erst als er in der Villengegend angelangt war, in welcher auch die seines Großvater stand, blieb er stehen und gönnte seinem pochenden Knie Ruhe gönnte. „Danke, jetzt denken alle ich bin Irre“, brummte er wütend und versuchte den Phönix wieder auf Abstand zu halten, doch sie dachte nicht daran sich zurück zu ziehen und gurrte leise. „Du Armer, seit wann interessiert dich, was andere denken?“, gab Black Dranzer Kontra und merkte, wie Kai sich erbost geschlagen gab. Volltreffer. „Außerdem bist du es doch eh.“ „WAS?", schrie der Silberhaarige wütend auf und wollte schon auf die schwarze Phönixdame geistig losgehen, doch musste er leider feststellen, dass sich das BitBeast vollkommen zurückgezogen hatte. „Feiges Federvieh...“, murmelte er leise vor sich hin und wollte schon wieder weiter gehen, als ihn eine Stimme davon abhielt. „Warum so wütend?“ Kurz erstarrte Kai und hob dann langsam seinen Kopf um sich zu versichern, dass er sich die ihm wohlbekannte Stimme nicht eingebildet hatte. Tatsächlich fand er den Ursprung der Stimme, als er seinen Blick über die hohen Gartenmauern schweifen ließ. „Alena.“ Mehr kam nicht über seine Lippen, was das Mädchen, das in einiger Entfernung auf einer Steinmauer saß und ihn kalt lächelnd ansah, sichtlich amüsierte. „Ich weiß, wie ich heiße“, antwortete sie ihm kühl und ließ sich dann von der Mauer hinunter gleiten. Langsam ging sie auf den Silberhaarigen zu und blieb kurz vor ihm stehen. „Aber es ist auch schön dich wiederzusehen.“ „Was machst du hier?“ Misstrauisch sah er das Mädchen vor sich an. Er kannte sie schon lange, hatte sie das letzte Mal aber vor drei Jahren gesehen. Sie hatte sich nicht verändert. Immer noch war sie genauso groß wie er, war ebenso schlank gebaut, durchtrainiert und wachsam. Ihre lilafarbenen, klaren Augen strahlten immer noch die Ruhe und die Überlegenheit wie immer aus und auch ihre lilafarbigen Haare fielen ihr wie immer weich und sanft über die Schultern. Selbst der Kleidungsstil hatte sich kaum geändert. Wie sonst auch trug sie ein weißschwarzes, hautenges Kleid, mehrere silberschwarze Armbänder zierten ihre Arme und eine leichte, dünne Kette hing ihr um dem Hals. Unter dem Kleid trug sie eine einfache, schwarze Röhrenjeans und dazu passend an ihren Füßen schwarze Absatzschuhe. Ja, sie war wirklich nicht zu verachten. „Ich? Mein Vater hat mich hierher geschickt.“ Ein dunkler Schatten legte sich über ihr Gesicht, als sie von ihrem Vater sprach und verzog leicht angewidert das Gesicht. Wenig überzeugt runzelte Kai die Stirn und bekam jedoch als Antwort auf seine Geste nur ein Schulterzucken. „Das muss man nicht verstehen“, meinte die Lilahaarige wegwerfend und umarmte ihn leicht. Kurz verkrampfte sich der Silberhaarige. Er war von Alena so eine Geste nicht gewöhnt. Sie war wie er. Mied andere, Berührungen und tiefere gefühlsmäßige Bindungen. „Guck nicht so geschockt. Manchmal haben Leute wie wir auch menschliche Anwandlungen“, grinste sie, wobei die Kühle aus ihrem Blick nicht wich. „Ich mach mir nur Gedanken, warum dein Vater dich gerade hierher schickt“, wich der Silberhaarige aus und ließ seinen Blick noch einmal über das Mädchen gleiten. Ja, seine Freundin aus Kindheitstagen hatte sich wirklich kaum verändert. „Ich weiß nicht genau, aber ich verwette meinen Skarod darauf, dass dein Großvater ebenfalls seine Finger mit im Spiel hat“, erwiderte sie kurz angebunden und legte den Kopf schief. „Aber das können wir auf dem Weg klären Humpel di Pumpeldi. Tala und Bryan haben schon erzählt, wie du das geschafft hast“ Kalt sah er Alena an und nickte dann. Langsam liefen sie neben einander her und hingen ihre Gedanken nach. Jeder machte sich für sich Sorgen, wobei der Auslöser das Gleiche war. Beide wussten sie, dass es bestimmt kein Zufall war. Alena wusste, dass etwas dahinter stecken musste, wenn ihr Vater sie hierher zu Kai gelassen hatte. Doch was der Grund war, konnte sie sich nicht denken. In Kai dagegen machte sich ein unangenehmes, nichts gutes verheißendes Gefühl breit. Er hatte schon vorher die Vermutung gehabt, dass Boris etwas mit dem Angebot von Brooklyn zu tun hatte und dass sein Großvater ebenfalls seine Finger drin stecken hatte, wunderte ihn überhaupt nicht. Doch machte etwas anderes dieses Gefühl aus. Es war etwas, was er nicht beschreiben konnte, doch er hatte das Gefühl, dass bald etwas passieren würde. -----------------------------------Ende----------------------------------------- (gebetat xD danke Azaeli) so und wieder ein neues kapitel ^^""" frage: soll ich in deckung gehen oder lasst ihr mich trotz der szene zwischen brooklyn und kai leben??? ^___^§ lol also ganz dolles danke an meine kommischreiber *kommischreiber ganz doll knuddel* ohne euch hätte ich es nicht geschafft xD also nun zum kapitel ^^ also ich bin skeptisch Oo gerade weil alena ein selbst ausgedachter chara ist xD aba ich denke sie passt gut rein und außerdem brauch ich sie für die weiter führende story zu dem hoffe ich das kai nicht zu ooc ist ^^""" lol sooo da habt ihr bryan im team xD hab ihn mit reingeschmissen ^^ lol es waren mehr dafür als ich gedacht habe aber irgendwie ist er auch knuffig ^^" öhm ja nochmal zu alena ^^ wer genau gelesen hat kann sich denke wer sie ist ^^ ich hoffe ich bekomme wieder reviews mit lob oder kretik xDD wenn ihr es schafft für das nächste kapitel 10 kommis zu schreiben könnt ihr euch eine szene wünschen ^^ hemdl unico Kapitel 9: The Fate can change ------------------------------ 9. Kapitel Fate can change Flackernd spiegelten sich die glutroten Flamen des Kaminfeuers in den gleichfarbenen Augen Kais und warfen gespenstische Schatten an die Wände, die Einrichtung und auf das etwas abseits stehende Mädchen, das ihre Aufmerksamkeit voll und ganz dem prasselnden Regen vor dem Fenster gewidmet hatte. Leise war das Knistern des Kaminfeuers und ihr eigener Atem zuhören und verlieh dem Raum eine angenehme, gemütliche Atmosphäre. Nur ab und zu wurde diese von einem etwas lauteren Knacken oder das leise Poltern wenn ein weiteres Holzscheit seinen Weg ins Feuer fand, durchbrochen. Lange Zeit herrschte nun schon zwischen den beiden Stille und keiner schien Anstalten zu machen, dies zu ändern. Bedenklich hingen beide ihren Gedanken nach und schienen die Stille zu genießen, gerade so, als ob sie ihr Schild wäre. „Es macht mir Sorgen.“ Immer noch waren die lilanen Augen auf die im Laternenlicht glitzernden Tropfen an der Fensterscheibe gerichtet und waren leicht abwesend. Ohne sich vom Fenster abzuwenden, wusste sie, dass der Rotäugige ein leichtes Nicken als Antwort gab und sprach ruhig weiter: „Es ergibt keinen Sinn. Warum sollten sie so dumm sein und mir erlauben gerade zu euch zu gehen? Zufall wird es wohl kaum sein. Nein... Boris und Voltaire überlassen nichts dem Zufall.“ Schweigen war die bleierne Antwort. Doch sie stand weiter ruhig am Fenster, starrte in die Dunkelheit, wartete und lauschte. Sie kannte ihn. Sie wusste, dass sie warten musste um eine Antwort zu bekommen. Sie wusste, dass der Silberhaarige nachdachte, seine Worte gut abwog. Wie bei allen ihrer Gespräche. Und so war es auch bei ihr. Kai wartete, genau wie sie jetzt, auf ihre Antworten. Schwieg so lange es nötig war. Ein stilles Abkommen zwischen ihnen beiden, was beide einhielten und auch schätzten. „Ich glaube nicht an Zufall“, murmelte der Silberhaarige gerade so laut, dass das Mädchen es nur schwer verstehen konnte und drehte gedankenversunken ein Holzscheit in den Händen. Nachdenklich runzelte er kurz die Stirn, bevor sich ein kleines wissendes Grinsen auf seine Lippen schlich. „Es gibt nur das Schicksal, Alena.“ Amüsiert schüttelte die Lilahaarige ihren Kopf und drehte sich mit leicht verschränkten Armen vor der Brust in Richtung Kamin um. „Das Schicksal also? Ich glaube nicht daran. Ich will nicht, dass mein Leben vorbestimmt ist und ich es selber nicht unter Kontrolle habe.“ Abschätzend starrte sie weiter auf den Silberhaarigen, der direkt vor dem Kamin auf einen Hocker saß und den Kopf leicht gesenkt hatte. „Das Schicksal ist nicht da um alles zu kontrollieren, sondern um alles eine Richtung zu geben.“ Leicht drehte der Silberhaarige seinen Kopf kurz in ihrer Richtung. Gespenstisch flackerten kurz die Flammen in seinen Augen, bevor er sich wieder zum Kamin umwandte. „In eine Richtung geben? Das ist Beeinflussung und zum Schluss läuft alles doch auf Kontrolle heraus.“ Sie seufzte leise, als die Antwort wieder nur Stille war. Undurchdringliche Stille dieses Mal. „So ist es nicht. Das Schicksal kann man ändern. Man muss es nur selbst wollen und den Mut dazu haben.“ Wieder landete ein Holzscheit im Feuer, doch stoben leicht die Funken, da Kai es etwas zu schwungvoll geworfen hatte. „Ist es so, ja?“, flüsterte sie leise, als sie die letzten Meter zu dem Gleichaltrigen überbrückte und dann neben ihm stand. Vorsichtig hob sie eine Hand und legte sie auf Kais Schulter. Ein belustigtes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, als sie merkte, wie der Silberhaarige leicht zusammenzuckte. „Warum gibt es so etwas wie das Schicksal dann?“ „Um es zu verstehen.“ Erschrocken weiteten sich die lilafarbenen Augen, als sie wenige Sekunden nachdem sie geendet hatte auch sofort die Antwort bekam. So leicht hingesagt und doch todernst gemeint. „Du solltest schlafen gehen. Wo dein Zimmer ist weißt du ja.“ Noch ein letztes Holzscheit landete im Feuer bevor der Silberhaarige sich langsam erhob und zu seiner alten Freundin umdrehte. Kurz blickten sie sich in die Augen und suchten etwas. Leicht nickte Alena und wandte als erstes ihren Blick ab. Sie hatte gefunden, was sie gesucht hatte. Gemächlich drehte sie sich um und lief auf die Tür zu, an der sie noch einmal hielt. „Ich werde übermorgen mitkommen.“ Kurz wartete sie noch auf eine Reaktion des anderen, doch nachdem sich nichts im Zimmer rührte und sie auch nicht mehr den stechenden Blick spürte, öffnete sie leise die Zimmertür und schlüpfte hindurch. Leise fiel sie ins Schloss und ließ den letzten Anwesenden erleichtert aufatmen. Es tat gut, Alena wieder um sich zu haben. Andererseits kannte sie ihn zu gut und konnte hinter seiner Maske sehen. Beunruhigend. Auch wenn sie es war. „Das Schicksal ist nicht da um zu bestimmen, sondern um zu helfen. Zu helfen, seinen eigenen Weg zu finden, auch wenn man ihn selber nicht sucht.“ Leise verhallten die Worte ihm Raum. Ohne, dass sie noch jemand hörte. Doch das sollte auch niemand. Jeder musste es selber herausfinden. Herausfinden, was der Sinn an der ganzen Sache war. Was es für Ziele waren und ob diese auch erreicht werden konnte. Es war ein Spiel und irgendwann verlor jeder. Jeder, auch er selber. Doch er hatte schon vor langer Zeit verloren. Leise seufzte er und humpelte zum etwas entfernt stehenden Sofa. Vorsichtig ließ er sich auf dieses gleiten und strich sie durch die silbernen Haare seines Ponys. Er hatte Alena alles erzählt. Wirklich alles, auch wenn er so einiges weglassen wollte. Doch es ging nicht. Die Lilahaarige war die Einzige, der er so vertraute. Wie früher. Ruhig hatte sie ihm zugehört und das Resultat war, dass sie nur verlangte, bei dem Treffen dabei zu sein. Genervt ließ er seinen Kopf in den Nacken fallen. Kaum war alles wieder in Ordnung, fing ein neues Chaos an. Alena würden nicht so bald nach Russland zurückkehren und er hatte das leichte Glitzern in ihren Augen gesehen, als er ihr von dem neuen Team verzählte. Brooklyn und auch Bryan würden sich freuen. Somit waren sie wohl komplett, auch wenn ein Ersatzspieler nicht so schlecht wäre. Langsam lief sie den Gang entlang und hielt immer wieder an um durch die Fenster des Ganges zu sehen. Es regnete immer noch. Leicht lächelte sie. Kaum waren sie vor einigen Stunden hier angekommen, hatte es angefangen aus Kübeln zu kippen. Kai hatte es Ironie genannt und er hatte Recht, es war wirklich welche. Tausende Tränen. Von Gott, den Engeln oder ihren Familien? Weinten sie um sie oder wegen ihnen? Genervt schüttelte sie den Kopf. Manchmal hatte Kai aber auch eine verdammt sentimentale Seite. Dass so was aber auch von ihm kommen musste. „Kai...“, hauchte sie leise und trat näher ans Fenster. „Gefangen, gejagt, verflucht, gehasst, misstraut, verachtet... ein Leben lang. Das Leben. Was ist dann Liebe, Vertrauen, Geborgenheit, Verständnis, Freundschaft? ... Der Tod? Du weißt es, nicht wahr? Oder Kai? Sag es mir, du kennst die Antwort und sagst sie nicht? Diese goldene Regel. Trifft sie auf alle zu oder nur auf uns? Nur auf uns, die im Stich gelassen wurden. Die nicht mehr geliebt wurden. Die in der Hölle aufgewachsen waren. Die so handelten, wie man es ihnen beigebracht hatte und deshalb von anderen Verachtet wurden. Kai, du weißt es. Weißt es wie kein Anderer, weil du alles am härtesten abbekommen hast und trotzdem sagst du nichts. Warum? Sind wir dir egal oder willst du, dass wir fallen? Fallen genau wie du es bist.“ Gedankenverloren spielte sie mit einer ihrer Strähnen und schüttelte dann den Kopf. Kai konnte einen echt anstecken. ~~~ 2 Tage später „War es nicht der Karottenkopf, der uns um diese Uhrzeit an diesen Ort bestellt hat?“, kam zum wiederholten Male die genervte Stimme des Grauhaarigen, weshalb alle synchron seufzten. Bryan hatte schon recht. Sie warteten nun schon über eine halbe Stunde, aber ihr ach so tolles Teammitglied war immer noch nicht aufgekreuzt. „Gib Ruhe!“, knurrte der Rothaarige ihm gegenüber mindestens ebenso genervt und starrte seinen Teamkollegen, mit Hände in die Seiten gestemmt, warnend an. Ein leises Murren war noch von dem Grauhaarigen zu hören, doch hielt er den Mund und machte sich lieber wieder daran, die neben ihm Sitzende misstrauisch zu mustern. Er machte keinen Hehl daraus. Er hatte Alena nicht in der Vergangenheit getraut, noch in der Gegenwart und bestimmt auch nicht in der Zukunft. Dem Mädchen konnte man einfach nur misstrauen. Ein Blick zu dem Rothaarigen zeigte ihm, dass er nicht der einzige mit dieser Meinung war. Doch das brachte alle nichts. Kai vertraute ihr und das mussten sie wohl oder übel akzeptieren. Langsam ließ er auch seinen Blick zu diesem gleiten. Entspannt hatte der Silberhaarige seine Augen geschlossen und lehnte mit seinen Ellenbogen auf dem Geländer. Die Krücken hatte er an den Bänken, auf einer er gerade saß, angelehnt und war dann einfach weiter gehumpelt. Sie hatten es sich gleich gespart zu fragen ob er sich nicht lieber setzten wollte. Wäre ja bei ihm sowieso sinnlos gewesen. Genervt stöhnte er auf. Er würde Mohrrübenkopf um einen Kopf kürzer machen, wenn dieser nicht in Null Komma nichts auftauchen würde. „Schön, dass ihr da seit.“ Kurz vorm explodieren schloss der Grauhaarige seine Augen und versuchte sich zu beruhigen. Es war wirklich schön, dass der Orangehaarige sich mal hier blicken ließ und so konnte er ihm auch, freundlich wie er war, den Kopf abreißen. Als er dann die Augen öffnete und in die Richtung sah, aus der er die Stimme vernommen hatte, runzelte er die Stirn. Hatten sie was verpasst oder hatte man einfach nur vergessen ihm zu sagen, dass es ein weiteres Teammitglied gab? Ein Blick zu Tala sagte ihm, dass dem das anscheinend ebenfalls nicht bekannt war. Alena indessen hatte nur einen kurzen Blick zu den Ankömmlingen geworfen und sah nun wieder starr auf das Meer. Kai hatte sich ebenfalls nur kurz umgewandt und starrte nun verbissen auf die Brandung unter sich. „So gesprächig wieder?“ Amüsiert klang die Stimme des zweiten Neuankömmlings zu ihnen herüber. Kurz herrschte Stille, bis es schließlich Kai war, der die Spannung ganz genau hinter sich spürte. „Also ist Garland dein Vorschlag“, stellte er trocken fest und musterte kurt den zweiten anwesenden Grauhaarigen und zog dann eine Augenbraue hoch. Er spürte den Blick seines rothaarigen Freundes und blickte diesen kurz an. Oh ja, Tala war wirklich nicht über Garland begeistert und er konnte es ihm nicht verübeln. Aber da musste der Rothaarige wohl durch. „Ja, aber wie ich sehe habt ihr auch jemanden mitgebracht.“ Freundlich lächelte Brooklyn Alena an und sah dann wieder zu dem Silberhaarigen. „Ich glaube, dass außer Tala keiner was dagegen hat, wenn Garland ins Team kommt.“ „Nein, überhaupt nicht“, antwortete ihm Kai und warf dem neuen Teammitglied einen eindeutigen Blick zu. „Da wird es euch aber nicht stören, wenn Alena ebenfalls in unsere kleine Gemeinschaft eintritt.“ Irritiert zog die Lilahaarige eine Augenbraue hoch und sah dann zwischen Tala und Garland hin und her. Sie wusste, dass Tala haushoch gegen den Grauhaarigen verloren hatte, doch war das sonst kein Grund für den Rothaarigen so einen Hass zu hegen. Amüsiert grinste sie. Ja, es lag wohl eher daran, dass Tala nur gegen ihn verloren hatte, weil er fair gekämpft hatte und der Grauhaarige nicht. Es war doch wirklich belustigend zu sehen, dass Tala sich wegen etwas so aufregte, was er selber früher getan hatte. Leise seufzte sie. Wegen etwas, was er früher unfreiwillig getan hatte. Manchmal driftete sie wirklich dazu ab, Tala unberechtigterweise zu verachten. „Alena also.“ Freundlich lächelnd hielt Garland ihr seine Hand hin, worauf sie kurz diese misstrauische anstarrte. Als sie jedoch das Grinsen des Rothaarigen sah, riss sie sich zusammen und schlug ein. Nur leicht und trotzdem eine eindeutige Geste. Sofort verdüsterte sich Talas Gesicht. Warum musste das Mädchen unbedingt heute freundlich sein? Genervt drehte er sich um und stellte sich neben Kai, der ihm nur einen fragenden Blick zuwarf. Abwehrend schüttelte der Rothaarige seinen Kopf und sah dann wieder zu den anderen. Bryan hatte es nicht für nötig gehalten die Begrüßung, die an ihn gerichtet war, zu erwidern und starrte nur wieder auf den Boden. Leicht grinste der Rothaarige. Anscheinend hatte nicht nur er die Niederlage nicht verkraftet. „Gut, dass wir das geklärt hätten. Was nun?“, durchbrach der Silberhaarige wieder die Stille und ließ seinen Blick auf einem Punkt hinter Brooklyn schweifen. Er wollte den Orangehaarigen nicht ins Gesicht sehen. Er wollte nicht das Grinsen sehen. Er wollte nicht den Triumph in den türkisen Augen sehen. „Ein Name wäre nicht schlecht würde ich sagen“, schaltete sich jedoch Garland ein und grinste vor sich hin. „Hat schon einer einen Vorschlag?“ „Wie wäre es mit Silly Boys?“, schnaubte Tala, worauf er nur einen feindlichen Blick des Grauhaarigen erntete. „Sehr witzig Tala, aber denk dran, dass du auch ein Teil des Teams bist“, wandte Kai ein und verschränkte die Arme vor der Brust. „Es sollte schon etwas passendes sein.“ „Da hat er Recht, ich bin für: One Silly Boy, a sweet Girl and four intelligent Boys“, giftete Garland zurück und sah den Rothaarigen feindlich an. „Das kann ja heiter werden“, seufzte Bryan leise und starrte weiterhin auf den Boden vor seinen Füßen. Die Hälfte des Teams konnte sich nicht leiden, zu dem kam noch, dass einige jemand anderen dafür wohl etwas mehr mochten. Das würde noch Mord und Todschlag geben, so wie er Tala kannte. Wahrscheinlich war er dann wieder gefragt und musste das Leben von so manch anderen retten. „Ja, da hast du Recht“, antwortete ihm die Lilahaarige, die noch immer neben ihm stand, und die anderen vier interessiert beobachtete. „Tala will etwas von Kai, der nichts damit anzufangen weiß. Brooklyn will ebenfalls etwas von ihm. Ergo werden Brooklyn und unser Rotschopf noch aneinander geraten. Kai weiß bei Brooklyn ebenfalls nicht, was er davon halten soll. Garland und Tala hassen sich einfach und wir werden die sein, die dafür sorgen dürfen, dass sich keiner einen Grabspruch ausdenken muss.“ Erstaunt sah der Grauhaarige auf und musterte das Mädchen. Alena und so viele Worte? Und zu dem an ihn und sogar recht freundlich? Träumte er? Kurz fragte er sich, ob er sie fragen sollte ob sie sicher sei, dass es ihr ganz gut ging, doch drängte sich eine andere Frage dazwischen. „Brooklyn will was von Kai?“ Neugierig und leicht besorgt starrte er die Lilahaarige abwartend an und ließ nur kurz von ihr ab um einen kurzen Blick auf den Orangehaarigen und sozusagen seinem Schützling zu werfen. „Ja... aber bring ihn jetzt nicht um.“ Amüsiert sah sie zu Bryan, der schon Anstallten machte aufzustehen. „Lass es, es würde jetzt eh nichts helfen. Aber pass auf, dass unser – wie sagtest du so schön – Mohrrübenkopf sich nicht zu sehr an Kai ranschmeißt. Tala kann ich akzeptieren, aber ein Fremder und dann noch so ein Alles-ist-Gut-Typ ... nein danke.“ „Was hat er gemacht?“ Knurrend starrte er auf den Orangehaarigen, der gerade wohl versuchte zwischen Garland und Tala zu schlichten. Kai stand etwas abseits und schien kein Interesse zu haben sich einzumischen, was wohl an seinem doch stark ramponierten Knie lag. Und wirklich, der Silberhaarige entlastete sein linkes Knie stark, seine Augen waren dabei leicht zusammengekniffen. Es wäre doch ratsamer gewesen, die Krücken zu benutzen. „Kannst du dir das nicht denken?“ Genervt seufzte sie und griff nach Bryans Arm, als dieser endlich gerafft hatte, was sie meinte und sich auf Brooklyn stürzen wollte. „Lass es. Bleib ruhig, sag Tala nichts und pass auf unsern kleinen Wildfang auf, auch wenn er nicht aussieht als ob er mit großen Sprüngen verschwinden würde.“ Kurz sahen sie sich beide in die Augen. Alenas lilafarbene waren wie immer kühl, aber funkelten sie auch leicht im Licht der Sonne. Doch es änderte sich nichts. Er konnte nicht in ihnen lesen. Er konnte nicht in ihnen sehen, was Alena wirklich wollte und was sie mit dem gesagten bezwecken wollte. „Es ist nicht wichtig, was ich damit erreichen will“, flüsterte sie leise und lächelte leicht amüsiert. Sie wusste was in seinem Kopf vorging. Sie konnte es sehen. „Wie wäre es mit Black Fate?“, fragte die Lilahaarige plötzlich an die anderen gewandt und stand auf. Mit schnellen Schritten ging sie auf die Anderen zu. „Schwarzes Schicksal. Ich finde es passt.“ „Ah, eine Schwarzseherin also.“, schlussfolgerte Garland nickend und sah dann zu Bryan, der noch etwas verwirrt Alena gefolgt war. „Hast du einen Vorschlag?“ „Dark Evil“, murmelte er genervt und meinte dann wieder lauter: „Schwarzes Unheil, passt doch zu jedem von uns.“ „Na dann, wenn hier alle auf einem Schwarzsehertrip sind mach ich mal mit“, seufzte Garland und grinste dann viel sagend. „Dark Connection. Schwarze Verbindung, ebenfalls passend, auch wenn ich nicht weiß, warum ihr alles so schwarz seht. Wart ihr es nicht, die alle wachgerüttelt und Tyson und Co. dazu gebracht haben, sich endgültig gegen Boris zu stellen?“ „Das braucht dich nicht zu interessieren“, knurrte Tala und gab nun seinerseits seinen Vorschlag ab. „Black Assoziation. Schwarze Vereinigung.“ Amüsiert lachte Alena zum Erstaunen von Bryan, Tala und selbst Kai, auf. Sie hatte sehr wohl die Anspielung auf die BBA bemerkt, die sie gelernt hatten zu hassen. Es gab Sachen, die änderten sich wirklich nicht. „Gut, ich bin dran. Darkness Empire. Reich der Finsternis.“ Brooklyn lächelte freundlich in die Runde, als er die viel sagenden Blicke der Anderen sah. Da war wohl die Anspielung auf seine nicht sehr nette Seite und auf Zeus herauszusehen. „Realm of shadows.” Erstaunt richteten sich alle Blicke auf Kai, der sich davon jedoch nicht ablenken ließ und weiter sprach. „Reich der Schatten.“ Immer noch erstaunt und abwartend sahen ihn seine Teammitglieder an, wobei Brooklyn und Garland nicht wirklich auf eine Antwort warteten. Wäre ja was Neues bei Kai gewesen. „Reich der Schatten passt doch. Wo Licht ist, sind auch Schatten. Schatten sind überall und manchmal ist man selbst einer“, erklärte der Silberhaarige schließlich schlicht und sah dann abwarten die Anderen an. „Sehr tiefsinnig, denkt man bei dir gar nicht“, meinte Garland als erster und nickte nach kurzem Bedenken. „Aber ich finde es passt. Ich bin dafür.“ Fragend sah er sich in der Runde um, worauf alle nach und nach nickten, schließlich war es Alena, die nachdem sie leicht nickend ebenfalls zugestimmt hatte, das Wort wieder ergriff. „Also sind wir jetzt Realm of shadows. Jetzt ist noch die Frage, wo wir trainieren. Bis zur nächsten WM ist es noch etwas hin und ich bin nicht erpicht hier zu bleiben, wo einem die BladeBreakers oder den Rest der BEGA über den Weg laufen können.“ Wartend sah sie von einem zum Anderen und grinste dann leicht, als die anderen leise oder nickend zustimmten. „Und wo dann?“ Bryan war es schließlich, der die Frage aussprach, die sich wohl alle anderen außer Alena dachten. Ihm schwante böses als er wieder das Mädchen ansah. „Russland.“ Nur ein Wort und alle sahen sie entweder geschockt oder verwirrt an. „Kommt schon, nicht so geschockt. In Russland können wir uns gut Vorbereiten und dort dann an den Vorrunden teilnehmen.“ „Aber sonst geht es noch?“ Tala schien Alena geradezu mit seinen Blicken aufspießen zu wollen, doch sie störte sich nicht im Geringsten daran. „Denkt doch mal nach. Das wäre nun wirklich die einfachste Lösung. Ich kenne einen kleinen Hof in Sibirien, dort bin ich auch nach der ersten Weltmeisterschaft eine ganze Weile gewesen. Die Besitzer haben nichts dagegen, wenn wir dort bleiben, wir müssten nur helfen.“ „Na herrlich und du meinst das wirklich ernst?“ Sofort kam ein Nicken als Antwort, was Bryan tief seufzen ließ. Also einfach würde es hundertprozentig nicht werden. Außerdem irritierte es ihn, dass Alena auf einmal so gesprächig war. Hatte sie etwas vor oder war sie nur zum plaudern aufgelegt? Nein, schwer zu glauben. Die Lilahaarige war sonst so gesprächig wie Kai und der spielte gerade wieder beharrlich Stockfisch. „Wer hat was dagegen? Ich jedenfalls nicht.“ Erstaunt war nun die gesamte Aufmerksamkeit auf Kai gerichtet, der leicht die Stirn runzelte, als er ihre Blicke sah, die soviel sagten wie: Ist-das-wirklich-dein-Ernst? „Ich!“, meinten schließlich alle anderen zugleich, wobei sich so mancher deshalb wieder feindlich ansah. „Und was?“, fragte Kai genervt zum wiederholten Erstaunen nach und sah alle auffordernd an. „Russisch hab ich nie gelernt.“ Der Orangehaarige war es schließlich, der, freundlich lächelnd wie immer, seine Meinung preisgab, wo er sofort ein zustimmendes Nicken von Garland bekam. „Dann nehmt es als Sprachreise“, winkte der Silberhaarige einfach ab und sah dann zu seinen besten Freunden. War ja klar, dass die beiden gegen einen Vorschlag von Alena waren, was wahrscheinlich aus persönlichen Gründen war. „Ach komm schon. Du weißt, wessen Tochter sie ist und ausgerechnet sie macht so einen Vorschlag“, wandte schließlich Tala ein und warf der Lilahaarigen einen warnenden Blick zu. „Und wenn schon, ich kann nichts für meine Verwandtschaft“, zischte das einzige Mädchen der Gruppe sofort wütend und lief auf den Rothaarigen Unheil verkünden zu. „Ruhe.“ Ruhig hielt Kai seine Freundin auf, indem er sie einfach am Arm packte und dann zu Bryan sah um dessen Grund ebenfalls zu erfahren, auch wenn dieser der gleiche wie Talas war. Doch der Grauhaarige schüttelte nur den Kopf und deutete auf Brooklyn und Garland. Alena die Bryans Geste ebenfalls gesehen hatte, warf wie auch Kai einen Blick auf beide. Die sahen wiederum von einem zum anderen und schienen nicht den blassesten Schimmer zu haben, was hier vorging. „Bevor ihr dumm sterbt“, seufzte sie an die beiden gewandt und ging auf beide ein Stück zu. „Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Alena Balkov.“ Erschrocken starrten beide sie an und schienen nicht zu wissen, was sie sagen sollten. Amüsiert zog Kai eine Augenbraue hoch und fing wieder an zu sprechen. „Da das geklärt wäre, hat sonst noch jemand Einwände?... Nein? Gut. Wenn wir dann den letzten Punkt noch erledigen könnten, dann könnten wir wieder nach Hause und Alena könnte alles in die Wege leiten.“ Leicht verärgert starrte der Rothaarige den Kleineren an. Er hatte schon geahnt, dass Kai letztendlich doch alles gemeinsam mit Alena in die Hand nahm. Der Silberhaarige musste einfach die Kontrolle haben, aber das würde er ihm noch abgewöhnen. „Ich schlag Tala vor.“ Bryan hatte aufgehört zu zählen wie oft die Lilahaarige ihn nun schon erstaunte, er sah sie nicht einmal mehr an sonder musterte Talas Reaktion, der das Mädchen misstrauisch anstarrte. „Wieso er?“ Wütend funkelte Garland den Rothaarigen an. Alles konnte er ertragen, allein mit der Tatsache, unter dem Rothaarigen zu stehen kam er nicht klar. „Weil er mehr Erfahrung hat. Kai, Brooklyn, Bryan und ich sind dafür, also ist das geklärt. Kai und ich müssen zurück.“ Schneller als allem gucken konnten, hatte sie auch schon Kais Krücken in der Hand, reichte sie ihm und zerrte ihn hinter sich her. „Die hat sie doch nicht mehr alle.“ Nüchtern starrte der Grauhaarige auf dem Punkt, an dem die beiden aus ihrem Blickfeld verschwunden waren. Kai hatte so seine Mühe gehabt mitzuhalten und das noch mit seinem Knien. „Einmal stimme ich dir zu, aber egal. Abmarsch. Alena wird sich bei mir melden, wenn es losgeht. Ihr erfahrt es dann von mir.“ Murrend drehte sich Tala um und lief ohne weitere Verabschiedung in die Richtung, in die er musste. Wenig später folgte auch Bryan, der den anderen beiden nur kurz zunickte, dann aber seinen Teamkapitän folgte. „Alena, jetzt hast du wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank.“ Schwer atmend sah er das Mädchen wütend an. „Komm, wir müssen gucken, dass wir so schnell wie möglich die Flugtickets bekommen bevor dein Großvater oder mein Vater etwas bemerken. Ich glaube nicht, dass die uns so einfach gehen lassen werden“, erklärte die Lilahaarige und setzte sich wieder in Bewegung. Nachdenklich sah er dem Mädchen nach und folgte schließlich, auch wenn er wesentlich langsamer lief. Sie hatte wohl oder übel Recht. ---------------------------------------Ende--------------------------------------------------------------------- (gebetat von Azaeli x33) so das war es wieder von mia xD hoffe es hat euch gefallen, ich bin ehrlich xD mir hat nur der anfang gefallen, obwohl der rest nicht soo schlecht ist, aber hätte besser sein könne -.- hab das dann irgendwie durch den kakao gezogen xD öhm und zu der Sache mit den namen hier eine kleine liste wie der stand der dinge zum ende hin war Darkness Empire 17 Dark Connection 8 Black fate 9 Dark Reflections 5 Dark evil 4 Black Association 7 Realm of shadows 19 Realm of the veil 0 und nun zu dem Grund warum Garland auf einmal mit dabei ist ^^ ich wollte unbedingt noch nen Ersatzmann haben und da kam jirashin die Idee doch entweder Mystel oder Garland zu nehmen ^^ hab dann ne münze geworfen xD aber ich denke er passt auch besser rein Oo obwohl jetzt wird es nur noch mehr drunter und drüber gehen xDDD des wars wieder von mir ich hoffe ihr lasst wieder Lob oder Kritik da ^^ hel die uni Kapitel 10: We are dangerous to others -------------------------------------- Lärmend rannten die Menschen an ihnen vorbei, beachteten sie jedoch nicht und auch sie selbst interessierten die anderen Fluggäste nicht. Eher das Gegenteil, sie nervten sie. Aber was sollte man auch anderes in einer überfüllten Flughafenhalle erwarten? Nur die Hoffnung, dass sie bald zum Check-In aufbrechen konnten - vorausgesetzt die Anderen erschienen hier irgendwann - tröstete sie. „Sieh sie dir an!“, raunte Alena den neben ihr sitzenden Silberhaarigen zu und verengte kritisch ihre auf die Menschenmassen gerichteten Augen. „Wie Trampeltiere, sie machen Lärm, stören sich gegenseitig, interessieren sich nur für sich selbst und trotzdem heucheln sie Zusammengehörigkeit. Sie sagen, dass sie eigenständig sind und trotzdem folgen sie der Masse, nach dem Motto “ Wenn du springst, spring ich auch“. Erbärmlich oder?“ Kurz schweiften die roten Augen ihres Sitznachbarn zu ihr, wandten sich dann jedoch wieder der gerade vorbeiziehenden Menschenmasse zu, hörte das Quengeln von Kindern, das Gemecker der Eltern und die Beschwerden von anderen Fluggästen, die gerade angekommen waren. Er runzelte die Stirn leicht. Ja, Alena hatte Recht. Wie auch ihr, waren ihm diese Menschen zuwider. Er hasste es in solchen Menschenmassen zu sitzen. Es beengte ihn, nervte ihn und ließ ihn frösteln. Wieder schweifte sein Blick zu seiner Kindheitsfreundin, doch diese hatte sich zurück gelehnt und beobachtete ein kleines Kind, das dort in der Masse stand und nach seiner Mutter schrie. Ihr Blick sprach tausend Bände und er wusste, dass in diesem Moment seiner der Gleiche war. Nicht diese Menschenmassen waren falsch. Nein, die waren normal. Sie beide, die sie hier saßen und die Nase rümpften, waren die, die nicht hier hergehörten. Sie hatten nie dazu gehört, sie gehörten noch immer nicht dazu und würden es auch nie tun. Und das wussten beide, doch war es einfach zu ignorieren. Wer gab schon gerne zu, ob Einzelgänger oder nicht, dass man der ewige Außenseiter war. Leise seufzte er und schloss seine Augen. Er spürte Alenas Blick auf sich. Sie wusste, was er dachte und sie wusste auch, dass es nicht zu ändern war. Es lag nicht an ihrer Vergangenheit, dass sie so falsch in dieser Welt waren. Nein, auch wenn diese nicht gerade die Berauschendste gewesen war, so waren Tala, Bryan oder die anderen der ehemaligen Abteikinder nicht so falsch in dieser Welt wie sie. Sie waren es schon gewesen noch bevor sie das alte, angsteinflößende Abteigebäude das erste Mal erblickt hatten. Außenseiter von Geburt an. Sie hatten es akzeptiert, sie hatten sich gefunden, verstanden sich ohne Worte und sie hatten Freunde, denen sie ihr Leben anvertrauen würden, auch wenn es keiner von ihnen zugeben würde. So war der Lauf der Zeit und so hatte es ihnen ihr Schicksal auferlegt, welches wohl keiner bewusst oder unbewusst ändern würde wollen. Wieder entrann seiner Kehle ein leises Seufzen. In letzter Zeit drifteten seine Gedanken eindeutig zu weit ab und dann bei solchen Themen. Wieder widmete er seiner Begleiterin einen Blick, die zynisch grinsend zusah, wie das Kind schreiend und tobend auf dem Boden lag. Eigentlich war es nur ihre Schuld, dass er hier hocken musste, immerhin war es ihre geniale Idee gewesen, doch weder fand er Unmut oder Zorn ins sich. Er akzeptierte es still, auch wenn er bei jedem Anderen an die Decke gegangen wäre. Seine Verbindung mit Alena war etwas, was er nicht erklären konnte und was wohl sie selbst auch nicht konnte. „Flug 427 aus Los Angeles hat eine halbe Stunde Verspätung. Wir bitten um Verständnis und wünschen Ihnen noch einen Guten Tag.“ Genervt stöhnte der Silberhaarige auf und lehnte sich auf der recht unbequemen Wartebank zurück. Da nervten einen schon die anderen Fluggäste genug und dann kam auch noch so eine verdammte Durchsage, die eh keiner verstand, da das Rauschen die viel zu freundliche Frauenstimme übertönte. Schlecht gelaunt ließ der sein Kinn auf seine Brust sinken und brummelte leise etwas Unfreundliches vor sich her. Alena sah ihn nur kurz an, zog leicht die Stirn kraus und musste leicht verärgert feststellen, dass das vereinsamte Kind auf dem Boden nicht weit von ihnen seine Mutter wieder gefunden und sie selbst ihre Unterhaltungsprogramm verloren hatte. „Nicht so freundlich Kai.“ Genervt verdrehte der Angesprochene seine Augen und blickte zu Garland auf, um diesen einen warnenden Blick zuwerfen zu können. Doch der Grauhaarige schien sich nicht daran zu stören und ließ sich auf den letzten freien Platz neben Kai sinken, seine graue Reisetasche landete vor seinen Füßen und so auch neben Kais schwarzer und seinen Krücken. Schweigen folgte, was jedoch von den anderen anwesenden Fluggästen und einem erneut verirrten Kind, das dies auch lautstark kund tat, durchbrochen wurde. „Wo sind die Anderen?“ Alena war es, die das Schwiegen schließlich unterbrach und nur zögernd das aussprach, was ihr auf der Zunge lag. Erstaunt über die leisen und tonlosen Worte, wurde sie von beiden angestarrt. Von Kai, da dieser überrascht war, dass die Lilahaarige überhaupt sprach - schon allein der Abend vor ein paar Tagen wo sie so viel gesagt hatte, hatte ihn überrascht. Und von Garland, weil er sie bis jetzt nur sehr durchsetzungsstark und alles andere als zögerlich kannte. Als die Lilahaarige keine Antwort bekam, sah sie zu dem Grauhaarigen, runzelte kurz die Stirn und starrte diesen dann auffordernd an. „Keine Ahnung. Tala und Bryan hab ich noch nicht gesehen und Brooklyn hab ich irgendwo dort verloren.“ Mit einer ausholenden Geste deutete er in die Richtung, aus der er vor kurzem gekommen war und lehnte sich dann etwas vor, um die beiden Anderen besser sehen zu können. „War schon schwer genug, euch zu finden, aber Brook taucht schon wieder auf.“ „Super“, stöhnte die Lilahaarige, stützte ihr Kinn seufzend auf ihre Hand und meinte milde hoffnungsvoll: „Vielleicht bringen Tala und Bryan ihn ja mit.“ „Oder wir suchen ihn im Blumenladen.“ Trocken, sehr trocken war Kais Kommentar, doch Alena gewann er ein leichtes Lächeln ab und Garland konnte kaum verhindern, dass sich sein Grinsen zu einem lauten Lachanfall wandelte. Auch wenn Alena den Orangehaarigen nicht kannte, so waren Kais Kommentare schon vielsagend gewesen und Garland konnte nicht anders als Kai zuzustimmen. Die Bemerkung war einfach nur genial gewesen. „Mein Gott, Kai. Du hast ja doch Humor, den auch normale Menschen verstehen.“ Immer noch breit grinsend sah der Grauhaarige zu dem Kleineren, doch dieser schien sich für den Anderen zu interessieren. Nur Alena wusste, auch wenn sie es nicht sah, dass ein leichtes Lächeln, ihrem nicht ungleich, auf seinen Lippen lag. „Tala kommt.“ Sofort richteten sich alle Blicke kurz auf den Silberhaarigen, bis sie seinem Blick in die Menschenmasse folgten. Und es stimmte, schon von weitem konnte man die leuchtend roten Haare des Leaders der Realm of Shadows aus dem Mopp der Masse heraus. Wenig später erkannten sie auch etwas weiter hinter dem Rothaarigen Bryan und, oh ein Wunder, erschien hinter diesem Brooklyn. „Dazu sag ich nichts.“ War der knappe Kommentar von Kai und Alena nickte bestätigend, als sich die Drei nur langsam näherten. „Wie die Hühner immer im Weg stehen“, grummelte Tala vor sich hin, als sie endlich, durch so manchen Fluggast behindert, bei den Anderen ankamen und ließ laut seine rote Reisetasche auf den Boden klatschen. Bryan und Brooklyn ließen ihre jeweils schwarze und weiße Tasche über ihre Schultern hängen. Amüsiert sah der Rothaarige wie Kais Blick kurz der Reisetasche auf dem Boden folgte, dann zu seinem Gesicht wanderte und zu sagen schien „Wenn da mal nichts Zerbrechliches drin war.“ „Da seit ihr ja endlich“, nörgelte Garland gespielt los und erntete ein paar böse, genervte und sich geschlagen gebende Nicke. Das war ja so klar gewesen. Mit Mühe und Not verkniff sich Tala einen Kommentar und meinte dann an Alena gerichtet: „Der Flug geht in einer halben Stunde, das heißt der Check-In müsste gleich aufmachen.“ Und wie bestellt kam darauf auch schon die Ansage für ihren Flug, was Kai jedoch wieder die Augen verdrehen ließ. Entweder die ließen diese Ansagen sein oder kauften neue Lautsprecher, das Rauschen hielt man doch im Kopf nicht aus. Seufzend erhob sich der Silberhaarige schließlich und wollte nach seinen Krücken greifen, als diese ihm schon von Alena hingehalten wurden. Ein kurzer Blickwechsel und er nahm sie mit einem kurzen Nicken an. Seine Tasche hatte Tala schneller ergriffen und geschultert als er gucken konnte und so gab er sich im Stillen geschlagen. Zusammen mit Alena als Schlusslicht folgte er den Anderen und bemerkte die flüchtigen Blicke, die ihm mal von Tala und mal von Brooklyn zugeworfen wurden. Okay, mit denen stimmte wirklich etwas ganz gewaltig nicht, doch um sich darüber Gedanken zu machen, war auch später noch Zeit. Ohne Probleme überstanden sie die Sicherheitskontrollen und waren auch kurz darauf auf den Weg ins Flugzeug. „Da hinten sind unsere Plätze“, raunte ihm die Lilahaarige zu und steuerte diese auch schon an. Kai folgte ihr gemächlich, ließ sich neben sie auf den Sitz gleiten und riskierte einen kurzen Blick aus dem Fenster, an dem Alena saß. Ohne großen Aufstand ließ sich auch Tala neben dem Silberhaarigen gleiten, zu Kais Verdruss hatte es dieser geschafft sich das Ticket mit dem Sitzplatz neben ihn zu ergattern. Bryan und Garland saßen direkt in der Reihe hinter ihnen und Brooklyn musste die Zeit auf einem Platz schräg gegenüber von ihnen fristen. Mit leicht wütendem Ausdruck sah er zu Kai und dem daneben sitzenden Tala. Das passte ihm ganz und gar nicht. „Wirklich, alle beide.“ Mit gerunzelter Stirn sah der Silberhaarige zu Alena, die an ihm vorbei sah und anscheinend etwas wirklich Amüsantes sah. Langsam folgte er ihrem Blick und entdeckte Brooklyn, der Tala anscheinend mit seinen Blicken aufspießen wollte. „Und warum zwei?“ Leicht verwirrt verengte er seine Augen zu Schlitzen und sah das lilahaarige Mädchen auffordernd an. Er konnte sich im Moment wirklich keinen Reim darauf machen. „Na Brooklyn und Tala.“ Leise, so leise, dass Kai es nur verstehen konnte, flüsterte Alena, beugte sich zu ihm und verzog ihren Mund zu einem hinterhältigen Grinsen. „Da werden Bryan und ich eine schöne Arbeit haben, dass du nicht ständig belagert wirst.“ Kurz weiteten sich die roten Augen bevor sich ihr Besitzer wieder fing und den Rothaarigen neben ihm musterte. Dieser bemerkte seinem Blick jedoch nicht, da er voll damit beschäftigt war Brooklyn ebenso giftige Blicke zuzuwerfen. Die beiden konnten sich also ganz gut alleine beschäftigen. Betont langsam drehte er sich wieder zu seiner Freundin, die ihn fies angrinste und seinen undefinierbaren Blick zu deuten wusste. Da hatte Alena wohl doch Recht. Leicht irritiert runzelte er die Stirn und sah sich um, doch gab es nichts zu entdecken, nur Dunkelheit und die Gewissheit, dass das hier nicht mehr im Flugzeug war. Genervt knurrte er. Wenn er schon träumte, dann warum nicht von etwas interessanterem? Nein, da gab es doch lieber das große, schwarze Nichts. Vielleicht wollte er sich ja selbst zu Tode langweilen. Kein Geräusch entstand, als er seine Hand gegen seine Stirn schlug, doch das war ihm im Moment völlig egal. Es interessierte ihn eher, wie er diese total verkorksten Gedanken, die ohne Sinn und Logik waren, wieder los wurde. „Ist es nicht schön, wenn sich die Gedanken verselbstständigen? Praktisch, vor allem weil Gedanken zu Tage kommen, an die man bewusst nicht denkt, die im Unterbewusstsein aber immer herum spuken. “ Leicht genervt verdrehte Kai seine Augen. War ja klar, dass die schwarze Phönixdame auch hier herum schnüffelte. „Was willst du denn hier?“ „Was ich hier will? Es ist eher die Frage, was du hier willst! Auch wenn du im Moment nicht daran denkst, aber das hier ist mein Platz.“ Leicht rauchig erklang das darauf folgende Lachen und von einem Moment zum anderen wurde Kai klar, was das heißen sollte. Das hier war Black Dranzers Platz in seinem Kopf, seiner Seele, seinen Gedanken. Die Frage war nur, wie er hier hergekommen war. Suchend sah er sich um, doch war nichts außer Dunkelheit zu sehen. War auch klar, immerhin war Finsternis ein Element des BitBeasts. „Woher soll ich wissen, was ich hier mache?“, antwortete er schließlich auf die indirekt gestellte Frage des Phönix und verschränkte seine Arme vor der Brust. Wie gerne würde er auf diese Frage eine Antwort haben, doch viel ihm keine plausible ein. Er war schon oft an solch einem Ort gewesen, doch dieser war heller, freundlicher gewesen, durch tränkt von Rot und Gold mit dem leichten Geruch von vor sich hin kokelndem Holz. Ja, Dranzers Heim in seiner Seele war so anders gewesen. „Tja, dann belassen wir es dabei, dass du einfach hier bist.“ Seufzend und leicht enttäuscht - oder bildete er sich das nur ein? - erklang die Antwort und als ob sie seine Gedanken erkannt hatte, leuchteten überall in seiner Umgebung kleine grünschwarze Feuer auf und gaben diesem Ort einen leicht gruseligen und mysteriösen Eindruck. Es waren keine Wände zu erkennen, es war eher, als ob es eine weite Ebene ohne Ende war. Anders als gedacht fühlte er sich nicht unwohl, sondern mehr das Gegenteil. Er fühlte sich frei, die kühle Luft ließ ein angenehmes Kribbeln auf seine Haut zurück. Kurz keimte in ihm der Gedanke auf, dass die schwarze Phönixdame versuchte, ihn zu umschmeicheln um ihn unbemerkt beeinflussen oder gar kontrollieren zu können. Doch als er in sich rein horchte und versuchte, den schwarzen Phönix an seine Barrieren zu seiner Persönlichkeit auszumachen, fand er nichts. Er spürte sie schon, nur hier in ihrem Bereich, nirgendwo anders. Leicht stutzte er und blickte dann in ein neugieriges, schwarzes mit grünen Flammen durchzogenes Auge. Erschrocken zuckte er zurück und starrte den mannsgroßen Phönix vor sich an. Er hatte durch der Konzentration gar nicht gemerkt, wie sich Black Dranzer ihm offenbart und genähert hatte. Kurz blitzte Schalk in den kalten Augen auf, doch stutzte Kai wieder. Waren sie wirklich kalt? Nein, er konnte ganz genau, die unterdrückten Gefühle sehen. Die Neugierde, der Hohn und auch der... Spaß. Spaß über seine Reaktion? Ja, das war es. Aber konnte ein Wesen wie Black Dranzer überhaupt fühlen und dann so? Unsicherheit machte sich in seiner Seele breit. Hatte er die schwarze Phönixdame ohne Grund verurteilt? „Es macht einem Angst, so etwas in den Augen von jemanden, den man verachtet und dem man das nicht zugetraut hätte, zu sehen, nicht wahr?“ Fragend und leicht traurig war das Gurren des schwarzen Vogels zu hören und ihn der Seele des Silberhaarigen schnürte sich etwas zusammen. Er verstand, was Black Dranzer meinte, verstand, dass sie das aus eigener Erfahrung kannte. Und da viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Leichter Schmerz spiegelte sich in den blutroten Augen wieder. Er wurde von interessierten, abwartenden, ebenso mit Schmerz gefühlten Augen beobachtet. „Meine Augen.“ Nur gemurmelt, mehr brachte er nicht zustande und doch hörten die feinen Ohren Black Dranzers diese Worte und etwas wie Entzücken spiegelte sich in den Augen. „Ja, in deinen.“ Kurz sprach sie nicht weiter und schlug unruhig mit ihren Schwarzen Schwingen. „Du bist wie ich. Du solltest nicht fühlen. Das war nie vorgesehen gewesen. Nicht geplant, weder von Boris, noch von Voltaire. Fehlgeschlagen. Genauso fehlgeschlagen wie ich jetzt. Damals ich hab dich gesehen, du warst damals im Keller, in dem Labor. Das war Jahre bevor du mich gestohlen hast. Ich habe in deine Augen gesehen. Leere, nichts als Leere. Weder Hass, noch Zorn oder Wut. Als ich dich gesehen habe, wusste ich, dass du wie ich bist und ich wusste, dass du nicht fühlst.“ Mit geweiteten, leicht panischen Augen starrte der Silberhaarige Black Dranzer an. Genau in dem Moment, wo sie gesprochen hatte, hatte er es gesehen. Er hatte die Erinnerung gesehen. Die Erinnerung, wie er die Treppen zu den unterirdischen Laboren runter gelaufen war. Er hatte den schwarzen Phönix gesehen, wie er in einem der Tanks in der hellgrünen Flüssigkeit schwamm. Er hatte die kalten, gefühllosen Augen, die sich mit einmal geöffnet hatten, als er näher gekommen war, gesehen. Es waren Bilder, aber die Gefühle fehlten. Gefühle wie Schmerz, Hass oder Neugierde. Die Gefühle, die er bei den anderen Erinnerungen immer hatte, fehlten hier. Und auch als er sich konzentrierte, fand er sie nicht. Als er wieder in die mitleidig blickenden schwarzen Augen sah, wurde es ihm klar. Leicht schlug er sich die Hand vor seinen Mund. Er hatte keine Gefühle gehabt. Wer nicht fühlen kann, der kann auch keine Gefühle haben. „Damals waren wir gleich. Du konntest nicht fühlen, ich konnte es auch nicht. Und dann als du Jahre später wieder kamst, mich stahlst und mich startest, hab ich dir wieder in die Augen gesehen. Ich hab dich immer gespürt, in der ganzen Zeit, in der ich einsam dort unten gewesen bin, lag meine Aufmerksamkeit nur auf dir und als ich dir damals wieder in die Augen sah, hab ich diesen kleinen Funken gesehen. Dieser kleine Funke, der dir die Möglichkeit gab zu fühlen.“ Leise seufzte der Phönix und näherte sich wieder leicht dem Jungen. Kurz zögerte sie und streckte dann ihren Kopf ihm entgegen. Mit einem leisen, zufriedenen Gurren bedankte sie sich, als er der Aufforderung nachkam und den perfekt geformten Kopf in seine Hände nahm. „Ich habe dich erkannt und doch nicht. Du warst aufgeblüht, du hast zu leben begonnen. Auch das bei der Weltmeisterschaft tut mir Leid, doch genau wie du musste ich handeln, wie es mir am besten in den Sinn kam. Hätte ich mich damals geweigert, hätte ich jeden und vor allem dich in Gefahr gebracht. ... Wir können fühlen, eine Gabe, die für andere selbstverständlich ist. Wer auch immer dir dies Gabe gab, du gabst sie damals mir. Dass du verletzt wurdest, war nicht meine Absicht.“ Stille, vollkommene Stille herrschte, doch drückte sie nicht unangenehm, sondern war eher friedlich. Lange herrschte sie, bis es der Silberhaarige war, der sich rührte, seine Wange an die der Phönixdame legte und leise sprach: „Ich spür, dass es keine Lüge ist. Ich spür deine Gefühle. Ich ...“ „Ja, ich spüre, fühle, leide wie du, aber nicht wie die anderen. Alena ist wie wir, auch in ihr ist irgendwann dieser Funke gewachsen, ein Grund warum wir zugehörig zu einander sind, uns aber zu den anderen fremd fühlen. Wir sind anders und doch gleich. Und wir sind gefährlich.“ Wieder machte das Phönixweibchen eine Pause, um Kai die Chance zu lassen alles sacken zu lassen und sprach erst weiter als sie das leichte Nicken von ihm spürte. „Wir sind gefährlich, nicht untereinander unbedingt, aber für andere, weil wir nicht wie sie fühlen, wir nehmen alles anders auf und haben keine so starke Bindung zu ihnen. Wir werden immer vorsichtig sein müssen, wenn wir sie nicht in Gefahr bringen oder verletzten wollen.“ „KAI!“ Erschrocken fuhr er zusammen, als sein Name so energisch gerufen wurde und sah sich leicht verwirrt mit verklärten Augen um. Bryan, Tala und Brooklyn waren die ersten, die in sein Blickfeld kamen. Leicht besorgt sahen sie ihn an und wechselten untereinander vielsagende Blicke. „Was auch immer passiert ist, ein Traum war es bestimmt nicht.“ Erst jetzt spürte er die Hand auf seiner Schulter und wusste instinktiv, dass diese, genauso wie die Worte, die eben ihn sein Ohr geraunt wurden, zu Alena gehörten. Leicht wandte er sich zu ihr und sah ihr in die leicht verengten, lilanen Augen. Leicht verspannt stand sie in der Sitzreihe, hatte sich zu ihm runter gebeugt und die andere Hand auf die Sitzlehne abgestützt. Dass ihre Gesichter nur ein paar Zentimeter trennten, fiel ihm erst jetzt auf. Ein leichtes Nicken war seine Antwort und für einen Augenblick gab es die anderen nicht. Für einen Augenblick waren sie zu dritt. Alena, Black Dranzer, die sich wieder ihn seinem Kopf regte, und er selbst. Mit einmal wurden ihm die Worte des schwarzen Phönix wirklich klar. Black Dranzer hatte Recht. Sie waren, auch wenn sie es nicht wollten, gefährlich für andere und das wussten sie. Schweigend liefen sie durch die Halle des Moskauers Flughafen und steuerten, wie Alena es ihnen befohlen hatte, den Hauptausgang ein. Die Sache im Flugzeug wurde von keinem der Anderen mehr angesprochen und der Silberhaarige gab es offen zu, dass ihm das sogar sehr lieb war. Kalte, schneedurchtränkte Luft schlug ihnen entgegen, als sie die Flughafenhalle verließen und sich kurz umsahen. Viel konnte man jedoch nicht erkennen, da das Schneegestöber immer stärker wurde. „Und jetzt?“ Bryan war es, der schließlich aussprach, was fünf von sechs dachten. „Warten wir auf Nadeschda“, war die grinsende Antwort der Lilahaarigen, was Bryan jedoch nur an seinem Weltbild zweifeln ließ. Alena und grinsen? Das passte zusammen wie Eis und Hitze. Na Prost Mahlzeit. „Wenn wir schon so schön beim Unterhalten sind und diese Nadeschda noch nicht da ist, könntest du so nett sein und uns erzählen, wo wir untergebracht sind?“ nahm schließlich der andere anwesende Grauhaarige den Faden wieder auf, was jedoch ein hinterhältiges Grinsen auf den Zügen Alenas zur Folge hatte. „Ihr werdet begeistert sein. Nadeschda und ihr Mann leben etwa 6 Stunden Fahrt von hier entfernt bei gutem Wetter. DerHof liegt am Rybinsker Meer, fast mittig zwischen Cherepovets und Rybinsk. Es gibt ein kleineres Dorf in der Nähe. Fast wie Urlaub, so schön ist die Gegend dort.Es gibt keinen Strom und das Wasser wird aus einem Brunnen in der Nähe gepumpt. Das heißt, dass es erst durch einen Gasbrenner erhitzt werden muss. Jeden Abend muss Feuerholz geschlagen werden und auch so werden wir auf dem Hof helfen. Das heißt neben dem Training wird im Haushalt geholfen, bei der Gartenarbeit und mit den Tieren.“ Sie hätte loslachen können, als sie sah wie die Gesichter von Brooklyn, Bryan und Garland entgleisten. Talas blieb wie immer ausdruckslos, doch kannte sie ihn gut genug um zu wissen, dass dieser sich am liebsten auf sie gestürzt hätte. Nur auf dem Gesicht von Kai zeigte sich ein leichtes Grinsen, zum einen, weil er so etwas geahnt hatte und zum anderen, weil diese Vorstellung ihm im eigentlichen ganz gut gefiel. Gerade wollten die anderen, nachdem sie sich wieder gefangen hatten, etwas sagen, doch da sprach Alena schon weiter - noch bevor die Anderen ihres Teams etwas heraus gebracht hatten. „Bevor ihr euch beschwert, erstens hättet ihr vorher fragen können, zum zweiten wir können da kostenlos wohnen solange wir wollen und solange wir helfen und zum dritten ist es doch gutes Vortraining.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Rybinsker Meer: Ein Stausee in dem tausende Dörfer, Kirchen und vieles mehr( klingt markaber O.o) untergegangen sind, als dieser entstand. Wir umgangssprachlich Meer genannt aufgrund seiner Größe, zweit größter Stausee Europas. Update 23.10.2012: Nach mehr als 4 Jahren hab ich Inspiration bekommen diese FF weiter zuschreiben :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)