Who knew...? von abgemeldet (Reita x Uruha für BonBonYuri ^.^) ================================================================================ Kapitel 1: Wer bist du? ----------------------- Okay~ eine Reita/Uruha FF in erster Linie gewiddmet an BonBonYuri ^.^ Ich hoffe natürlich auch dass es allen Lesern gut gefällt, und dass es nicht zu kompliziert is manchma ^^'' *gomen im voraus* das in >...< kursiv geschriebene sind einfach szenen aus der Kindheit. "..." gesrochen //...//gedadacht ansonsten wünsch ich viel spaaß ^-^~ *kekse hinstell* _-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-*~*+ >Flink erreichte er die alte Eiche und der kleine Kerl versteckte sich dahinter. Gerade rechtzeitig, damit sein Freund ihn nicht sehen konnte. Dieser hörte auf zu laufen und sah sich erstmal hilflos um. Wo konnte er denn hin sein? Die Strecke war doch gerade? „Akira? Akira wo bist du? Heyy~“ Die Tatsache, dass der andere schon fast wieder am Heulen war, erweichte den Gerufenen doch aus seinem, ach so einfallsreichen Versteck zu kommen. Lachend hopste der Fünfjährige hinter dem Baum hervor und auf seinen Freund zu. Dieser schnaubte erleichtert, aber jammerte auch schon vorwurfsvoll los. „Aki! Du sollst dich nicht immer verstecken!“ „Ach komm schon Kouyou. Du hättest nur hinter den Baum schauen müssen, war das nicht offensichtlich?“, Akira nahm die Hände hinter den Rücken und strahlte sein Gegenüber unschuldig an. „Nur weil ich vor ein paar Tagen sechs Jahre geworden bin, heißt das noch lange nicht, dass ich schlau genug bin, um da drauf zu kommen!“ Dass der andere darauf auf einmal lauthals los gackerte verstand der kleine Kouyou noch viel weniger, da musste Akira ihm erst auf die Sprünge helfen. „Du gibst also zu, dass ich schlauer bin??“ „W-was? Ich… hey, das war fies! Das hab ich so nicht gemeint - warte!“ Bevor sich der Ältere verteidigen konnte rannte Akira schon wieder weiter und forderte ihn auf, mitzukommen, was dieser nach einem leisen Murren auch tat. Zurück im Kindergarten verfrachteten sich die zwei kleinen Knirpse auch sofort in ihre Lieblingsecke auf ein Sofa. Die Standpauke, die Kouyou seinem Freund wegen des ständigen Versteckens und wieder Weglaufens halten wollte, hatte er sowieso schon längst wieder vergessen und er spielte jetzt viel lieber ‚Verschönere den Sofastoff mit einem roten Filzstift’. „Du Kou?“ Angesprochener drehte darauf den Kopf zu Akira und sah kurz von seiner Beschäftigung auf. „Wasn?“ „Du bist doch nur noch dieses Jahr im Kindergarten oder?“ „Hai, wenn das um ist, komm ich in die Schule!“, grinste er stolz. Seine große Schwester hatte ihm zwar erzählt, dass es Horror sei, aber wie jedes Kind freute er sich erstmal auf was Neues. Sein Freund hingegen schien davon gar nicht so begeistert. Dieser seufzte nur resigniert und ließ deprimiert den Kopf hängen. „Was is denn?“, Zwei große fragende Augen blickten Akira nun an. „Ich weiß gar nicht was ich machen soll, wenn du dann nicht mehr da bist“, gab er gequält zurück, „ich komm doch erst ein halbes Jahr später in die Schule und dann ist nicht mal sicher, ob ich in deine komme.“ Das war allerdings ein Problem. Für beide. „Aber weißt du was: Wir machen das so“, Kouyou grinste sein Gegenüber einfallsreich an. „Wenn mich meine Mama am letzten Kindergartentag holen will, dann versteck ich mich einfach hinter dem Baum! Da kommt die nie drauf! Und dann bleib ich einfach noch ein halbes Jahr und geh dann erst mit dir in die Schule!“ Ob Akira diesen Vorschlag einfach nur blöd, oder geistreich fand, wusste er im ersten Moment noch nicht, alles was seine Miene sagte, war Verblüffung. „Und wo willst du dann so lange leben? Weil, wenn du heim gehst findet deine Mama dich ja.“ „Naja…“, der Ältere überlegte kurz, „Dann bau ich mir aus den Bauklötzen ein Haus und eß was aus dem Kühlschrank im Keller hier!“ Das klang einleuchtend, sogar für Akira. Fröhlich auf dem Sofa hüpfend beschlossen sie das so zu machen und planten noch einige genauere Einzeldetails, die wohl für jeden, dessen Verstand wenigstens halbwegs ausgereift war, genauso nutzlos und nicht durchführbar waren. „Außerdem haben wir doch noch den Ausflug, da sind wir ja auch noch zusammen!“, verkündete Kouyou freudig, während sie sich wieder auf die Couch setzten. „Genau! Die Kindergärtnerin von der anderen Gruppe hat gesagt, wir gehen erst ein bisschen Wandern am Fluss und dann Eis essen!!“, bei der zweiten Botschaft setzte Akira ein fettes Grinsen auf. Was gab es, was Kinder lieber taten, als Eis zu essen. „Au ja! Das wird toll!“, stimmte ihm sein älterer Freund zu. „Aber hoffentlich kommt die blöde Akiko nicht mit! Die is total dumm, die mag ich nicht! Und Keiiji auch nicht! Der hat mir letztens ein Bein gestellt!“ Nachdem die zwei über ihre ‚beliebten Mit-Kindergarteninder’ abgelässtert hatten, widmete sich auch Akira jetzt dem Filzer und dem Sofa. Solange bis er plötzlich zwei Arme um sich spürte. Verdutzt ließ er von seinem Kunstwerk ab und blinzelte verwirrt, bevor er den Kopf etwas zur Seite drehte und bemerkte, dass es Kouyou war, der ihn da an sich drückte. „Duuu? Aki?“ „Hai?“ „Wir bleiben für immer Freunde, oder?“ „Klar!!“, grinste dieser nun auch, „auch wenn wir uns ne Zeitlang mal nicht sehen, ich find dich schon wieder, keine Sorge!“, mit dieser Zusicherung drehte er sich etwas herum und knuddelte sein Gegenüber ebenfalls zufrieden. Diese Aussage ließ auch Kouyou’s letzte Sorgen verschwinden und damals hatte er auch nicht die geringsten Zweifel an diesen Worten.< Heute saß er in einem Cafe. Eigentlich saß er da immer um dieselbe Uhrzeit, nach der Schule, seit er hier war. Warum wusste er nicht, irgendwie hatte es etwas Vertrautes für ihn. Uruha sah sich um, wie jedes Mal. Hunderte Menschen gingen in der Stadt umher. Hunderte Menschen die er nicht kannte, von denen er vielleicht ein paar kennen könnte… dieser Gedanke machte ihn innerlich jedes mal fast wahnsinnig. Aber er blieb ruhig. Uruha war 21 Jahre, damit schon volljährig und besuchte ein Internat seit er sieben war. Dieses Jahr würde er die letzte Klasse machen und seine Chancen, dann einen Job zu finden waren überhaupt nicht schlecht, da er ein guter Schüler war. Dennoch hatte er nicht das erreicht, was er sich erhofft hatte, was man ihm versprochen hatte zu regeln. Wie auch immer… Er strich eine der blonden Strähnen in seinen sonst brünetten Haaren zurück und seufzte leise. Manchmal fragte er sich, ob all die Jahre irgendetwas gebracht hatten. Er hatte jeden Tag gesucht, hatte nachgedacht, versucht sich zu erinnern, wenigstens an manches, an wichtiges, aber es klappte nicht, nicht ein einziges mal. Da half auch die besondere Schule nichts, die vielen Ausflüge, auch Umfragen, ob man ihn denn in einer Gegend kenne, brachten nichts. Der größte Erfolg den er hatte, waren ab und zu so eine Art ‚Blitze’ in seinem Kopf und das Gefühl einen Ort, einen Gegendstand oder einen Namen zu kennen, schon mal gesehen oder gehört zu haben. Aber mehr nicht. Und nichts hatte ihm Aufschluss gegeben. Er hatte bei einem tragischen Unfall mit sechs Jahren sein Gedächtnis verloren. Das hatte man ihm zumindest gesagt, als er im Krankenhaus aufgewacht war. Er konnte sich an absolut gar nichts mehr erinnern, was davor war. Nicht an seine Eltern, sein Zuhause, seine Familie, seine Freunde, seinen Besitz oder anderes. Nicht einmal seinen Namen – und den kannte er bis heute nicht, da keiner herausgefunden hatte, von wo der Junge kam. Anscheinend weit weg von seiner Heimatstadt, wurde er aus einem Fluss halbtot herausgefischt und ins Klinikum gebracht. Seitdem gab man ihm den Namen ‚Uruha’. Er war damit einverstanden, was sollte er auch dagegen haben, er hatte nichts – absolut gar nichts. Er musste noch einmal von ganz vorne anfangen, mit dem beschwerenden Gefühl zu wissen, dass dort schon mal etwas war, worauf er vielleicht hätte aufbauen können. Aber er konnte nicht. Uruha wurde dann in ein spezielles Internat in der Nähe gebracht, wo mehrere betreuungsbedürftige Fälle behandelt wurden. Die meisten mit psychischen Störungen, aber auch Schwererziehbare oder Waisenkinder. Die Betreuer sagten, sie würden ihm helfen, sich zu erinnern. In den ersten paar Jahren taten sie das auch, aber es half wie gesagt nichts. Als Uruha jedoch älter wurde und auch seine eigene Richtung entwickelte, fing das Leben langsam an, hart zu werden. Wegen seinen weiblichen Körperzügen wurde er oft gehänselt. Auch weil er sich die Haare hatte färben lassen, sich schminkte und sich manchmal Mädchenklamotten anzog. Es war nicht immer leicht, aber er ließ es wegen den Schikanen nicht sein. Wenn er sonst schon nichts hatte, warum sollte er sich dann das nehmen lassen, an dem er Gefallen gefunden hatte? Aber auch die Erzieher und Betreuer ließen ihn immer mehr alleine machen. Manchmal ließen sie ihn aber auch im Stich. Es störte Uruha wenig, er wurde älter und selbstständig war er sowieso schon fast immer gewesen. Und still. Ja, Uruha war sehr still. Er hatte mit Niemandem in der Schule Kontakt aufgenommen und mit den Erziehern auch nicht viel. Nur das Nötigste. Dennoch wurde er deshalb nicht zu einem in Selbstmitleid versinkenden Tropf (das is jetzt bitte keine Beleidigung für Emos, mich nicht falsch verstehen ><’) sondern lebte sein Leben. Eben auf seine Art. Still. Alleine. Wartend. Wartend bis sich irgendeine Tür öffnete. Sich irgendein Fenster auftat. Dass Klarheit in sein Leben kam. Licht in die dunkle Kammer, in der er nun schon jahrelang regungslos saß. Aber wie lange dauert das noch? Uruha fragte sich das oft, hatte aber irgendwann damit aufgehört. Es brachte ja doch nichts. Manche würden sagen, dass er sich in einer total verzweifelten, misslichen und bedauernswerten Lage befände. Er sah das nicht mal so. Er hatte nichts und er hat nichts. Nichts gewonnen, nichts Verloren. An seine Vergangenheit konnte er sich nicht erinnern. Also wo ist der Unterschied? Er sah seine Situation so. Das war wohl auch der einzige Grund, warum er nicht jede Nacht heulend und am Rande der Verzweiflung im Bett saß. Seufzend stellte Uruha nun seine inzwischen leere Kaffeetasse beiseite. Eigentlich wollte er bezahlen und gehen – das Geld konnte er einfach auf den Tisch legen. Die Angestellten wussten inzwischen, dass er jeden Tag hier war. Sie wussten, wann er kam, wo er saß, was er bestellt hatte, demnach war es kein Problem. Fragte man die Leute, die Uruha in den letzten Jahren hier kennen gelernt hatten, dann sagten sie durchaus nichts Schlechtes. Er täte ihnen eben Leid, helfen könne man ihm ja nicht und sie bedauern es, dass er so still und zurückhaltend ist, was Kontakte knüpfen betraf. Aber so war er nun mal, daran ließ sich nichts ändern. Doch heute zögerte er. Nicht weit weg von seinem Tisch, saß ein junger Mann. Ebenfalls eher auffällig unter der Masse, wegen seinen strohblonden Haaren, durch die aber doch ab und an dunkle Strähnen zu sehen waren. Außerdem hatte er eine zerrissene Jeans, genauso wie seine Jacke an manchen Stellen Löcher hatte. Wohl Absicht, ein Rebell eben. Aber das Auffälligste an ihm war das Band. Das weiße Band, das er sich mitten ins Gesicht, über seine Nase gebunden hatte. Der Grund? Vielleicht genauso unerklärlich wie Uruha’s Dasein. Vielleicht war das der Grund, wieso Uruha überhaupt noch hier saß und den Fremden beobachtete. Der junge Mann saß mit dem Rücken zu ihm. Er konnte noch keinen Blick auf dessen Gesicht werfen, nur eben das Band erkennen, als er sich einmal kurz umsah. Er hatte scheinbar nichts zu Essen oder zu Trinken bestellt. Er saß einfach nur da. Genauso wie Uruha. Ein seltsames Bedürfnis stieg in dem jungen Brünetten auf. Eines, das er schon lange nicht mehr verspürt hatte. Das Bedürfnis hinzugehen und ihn anzusprechen. Den Mann fragen, wieso er zerfetzte Kleidung trug und ein Band über der Nase. Aber wie sollte er das machen? Er hatte schon so lange keine Gespräche mehr mit Fremden angefangen, warum also jetzt. Was solls… Schließlich stand Uruha auf, legte das Geld passend mit etwas Trinkgeld auf den Tisch und verließ das Cafe. Nicht ohne sich noch einmal nach dem jungen Mann umzudrehen, aber der sah gerade sowieso nicht her. Er blieb aber wieder stehen und überlegte sich, ob er jetzt gleich zurück zum Internat fahren, oder noch etwas in der Stadt bleiben sollte. Als der Bus dann kam stieg er einfach ein, er hatte ja eigentlich nichts mehr zu tun in der Stadt. Und so viele Menschen verkraften konnte er heute auch nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)