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Addicted

Kyo x Toshi / Kyo x Kao
von

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Es gibt Tage, an denen geht einfach alles schief.

Einem wird der Boden unter den Füßen weggezogen.

Man stolpert und wenn man dann am Boden liegt, wird auch noch auf einen eingetreten.

Heute ist so ein Tag.

Heute ist mein Leben komplett aus den Fugen geraten.
 


 

„Kyo, ich will mit dir schlafen!“

„Was?“

„Ich will Sex mit dir!“

„Warum?“

„Weil ich dich liebe...“
 

So hatte der gemütliche Abend bei Kaoru sein vorzeitiges Ende genommen. Eigentlich hatten sie, wie beinahe jeden Samstag, einen drauf machen wollen. Normalerweise gingen sie immer in irgendwelche Clubs oder Bars und betranken sich.

Getrunken hatten sie heute auch, nur dass sie bei Kaoru zu Hause geblieben waren. Der Gitarrist hatte gemeint er hätte keine Lust auf Party und würde lieber einen DVD- Abend machen oder mal wieder eine seiner Konsolen drangsalieren.

Er hatte eingewilligt. Und das obwohl der Schwarzhaarige ihn damit total überrascht hatte. In dem festen Glauben sie würden weggehen, hatte er sich auch dementsprechend gekleidet und gestylt, aber er hatte nichts dagegen gehabt bei ihm zu bleiben.

Zu trinken hatte es ja trotzdem genug gegeben und sie hatten zusammen ihren Spaß gehabt.
 

Und dann hatte Kaoru diese Worte gesagt.

Erst hatte er ihn nicht ernst genommen, aber dann war ihm aufgefallen, dass sie noch gar nicht so viel Sake getrunken hatten, also sprach wohl kaum der Alkohol aus ihm. Und verarschen würde er ihn auch nicht, zumindest nicht mit so etwas.

Und das machte ihm ziemlich zu schaffen.

Jahrelang waren sie beste Freunde gewesen, hatten über alles reden können.

Und dann so was...
 

Kyo war sichtlich überfordert mit diesem Geständnis gewesen. Er hatte auf seine Worte hin nur geschwiegen.

Ewig.

Dann war er aufgestanden und gegangen. Einfach so. Er hatte sich seine Schuhe und seine Jacke geschnappt und dann das Weite gesucht.

Ein toller bester Freund war er; ließ ihn einfach da sitzen. Verließ ihn. Ohne ein Wort.

Kaoru würde sich bestimmt zurückgewiesen fühlen. Natürlich würde er das, aber warum machte er selbst sich darüber solche Gedanken? Was sollte er denn anderes tun als ihn zurückweisen?
 

Das Alles war jetzt vielleicht fünf Minuten her. Er war auf dem Weg nach Hause, wollte einfach nur noch seine Ruhe haben. Und nachdenken.

Halt! Stopp!

Abrupt blieb er stehen, mitten auf der Straße. Dass er nicht allein hier war und andere ihm extra ausweichen mussten, war ihm gerade verdammt egal.

Er brauchte über das Alles nicht nachdenken! Er würde sich bei ihm für sein plötzliches Verschwinden entschuldigen und ihn dann zurückweisen. So und nicht anders. Kaoru würde das schon verkraften. Hoffte er zumindest...
 

Was war bloß in ihn gefahren, dass er es ernsthaft in Erwägung zog über mögliche Gefühle zu seinem besten Freund nachzudenken? Schließlich hatte er doch Toshiya! Und sie waren glücklich.

Genau so war das.

Von wegen Nachdenken. Das war überflüssig. Aber vollkommen!
 

Der kleine Vocal setzte sich wieder in Bewegung, hatte jetzt aber ein anderes Ziel.

Er würde Toshiya besuchen. Es war zwar mitten in der Nacht und er wusste, dass sein Freund samstagabends auch gern wegging, aber das war ihm egal. Nicht umsonst hatte er einen Schlüssel zu seiner Wohnung und den würde er benutzen, wenn nötig dann auf ihn warten, bis er vom Feiern zurückkam.

Aber er wollte jetzt zu ihm, zu seinem Freund. Er wollte in seiner Nähe sein. Vor allem jetzt... Mit irgendjemandem musste er reden, denn allein bekam er den Schock über diese... Veränderung der Begebenheiten nicht bewältigt. Und Toshiya hatte ihm schon so manches Mal mehr als nur geholfen. Kaoru als sein bester Freund natürlich auch, wenn nicht sogar noch mehr, aber ihn wollte er jetzt am wenigsten sehen.
 

Zielstrebig kämpfte er sich durch die auch um diese Uhrzeit noch sehr belebten Straßen. Er hätte auch einfach ein Taxi nehmen können, aber das wollte er nicht. Die kosteten ihm zu viel Geld und er nahm wirklich nur selten eins in Anspruch. Außerdem tat ihm die frische Luft gut. So würde er vielleicht einen klaren Kopf bekommen...

Aber so wirklich wollte ihm das nicht gelingen. Auch wenn er versuchte jeglichen Gedanken an den Gitarristen aus seinem Kopf zu bekommen, zumindest für den Moment, für heute Abend, es klappte einfach nicht. Immer wieder hallten die Worte des Anderen in seinem Kopf nach.

Weil ich dich liebe...
 

Zu seinem Glück wohnten sie alle nicht so sehr weit voneinander entfernt, sodass er auch recht bald vor der Tür seines Freundes stand. Er kramte nach seinem Schlüssel, den er zum Glück immer dabei hatte, irgendwo. Als er ihn endlich gefunden hatte, zögerte er auch gar nicht lange, sondern ging gleich in die Wohnung.

Er wollte gerade das Licht anmachen, als ihn ein komisches Geräusch innehalten ließ.

Er wusste ja, dass sein Freund manchmal im Schlaf redete, aber Toshiya konnte nicht schlafen. Nicht jetzt. Normalerweise kam er ja auch erst im Morgengrauen nach Hause – warum also sollte das heute anders sein als sonst?
 

Wieder hörte er ein Geräusch, aber dieses mal...Wenn ihn nicht alles täuschte, war das eben ein Stöhnen gewesen. Toshiyas Stöhnen...

Sofort kamen ihm die verrücktesten und absurdesten Gedanken. Glauben wollte er aber keinen davon. Das konnte er einfach nicht. Sein Freund betrog ihn doch nicht! Aber was tat er sonst? Warum stöhnte er jetzt, wenn nicht, weil er gerade von jemand Anderem dazu gebracht würde? Er holte sich bestimmt keinen runter, dazu hatte er keinen Grund, denn ihr Sexleben war mehr als nur gut und vor allem auch ausgeglichen. Das konnte er ruhigen Gewissens behaupten, denn es stimmte ja auch.
 

Er nahm seine Hand, die er immer noch unschlüssig in der Luft gehalten hatte, wieder runter und ging im Dunkeln auf die Schlafzimmertür zu, stockte dann aber wieder.

Das war aber definitiv nicht Toshiyas Stöhnen gewesen! Also hatten sich seine Vermutungen bestätigt...

Eigentlich brauchte er die Tür jetzt gar nicht mehr aufzumachen, schließlich wusste er ja, was sich dort drinnen abspielte. Aber einfach gehen wollte er jetzt nicht, und er konnte es auch nicht. Er wollte einfach nicht glauben, dass sein Freund ihm so etwas antat. Das musste er erst mit eigenen Augen sehen...

Rasselnd holte er Luft und öffnete dann vorsichtig die Tür. Noch konnte er nichts erkennen, doch das wollte er auch gar nicht mehr. Die Geräusche, die die beiden da auf dem Bett von sich gaben, sprachen für sich. Spätestens jetzt war definitiv klar, dass sein Freund gerade dabei war ihn zu betrügen. Und er hatte ihn dabei erwischt. Nur wusste der Bassist noch nichts von seinem Glück.
 

Das sollte sich aber ganz schnell ändern, denn nach kurzen Zögern schaltete Kyo das Licht ein.

Plötzlich verstummten die beiden, die sich bis eben noch so freudig auf dem Bett herumgewälzt hatten, in dem er letzte Nacht noch ähnliche Geräusche aus Toshiya hervorgelockt hatte.

Zwei verwunderte Gesichter blickten Richtung Tür und als Toshiya ihn dann sah, wurden seine Augen tellergroß und sofort stieß er den Anderen von sich, der darauf hin irgendetwas leise murmelte. Toshiya fluchte nur leise und sah kurz zu dem Typen, mit dem er wohl die ganze Nacht hatte verbringen wollten.

„Was ist denn los? Wer ist das?“, fragte dieser nur leise und sofort verengten sich Kyos Augen zu Schlitzen.

Bis eben war er komischerweise noch recht ruhig gewesen, aber das konnte er nicht mehr lange. Am liebsten wäre er zum Bett gestürmt und hätte dem Typen einen saftigen Schlag direkt in seine hässliche Visage verpasst. Aber das würde ihn auch nicht weiter bringen, also riss er sich zusammen, ballte seine Hände lediglich zu Fäusten und stierte diesen Typen böse an.
 

Da hatte dieser Idiot hatte doch tatsächlich angemaßt zu fragen, wer er war.

Ja, wer war er denn?!

Bisher hatte er gedacht er wäre Toshiyas Freund, aber der sah das wohl anders. Oder aber er hielt es einfach nicht so genau mit der Treue.

In diesem Moment war es Kyo aber auch egal, er wollte nur noch weg. Weg von hier, weg von Toshiya, weg von diesem ganze Mist, der heute passiert war! Er hatte die Schnauze gestrichen voll!
 

Der Bassist suchte nach seinem Blick, fand ihn auch und sah ihn total verschüchtert an.

Sein Blick tat ihm weh. Was erwartete Toshiya jetzt von ihm? Dass er alles kurz und klein schlug? Wie groß seine Lust darauf doch war, er tat es nicht!

Er erwiderte bloß seinen Blick. Kalt.

„Ich wollte nicht stören. Macht ruhig weiter!“, sagte er ebenso kalt, konnte aber ein leichtes Zittern in seiner Stimme nicht unterdrücken.

Sofort drehte er sich um, kehrte dieser obskuren Szene den Rücken zu und ging schnellen Schrittes Richtung Wohnungstür. Jetzt musste er wirklich hier raus, bevor tatsächlich noch etwas zu Bruch ging. Und das würde am Ehesten die Nase vom Liebhaber seines Freundes sein.
 

„Kyo! Jetzt warte doch!“

Der Schwarzhaarige hastete hinter ihm her, schien sich aber nicht ganz an ihn heranzutrauen.

Er war angehalten, direkt vor der Tür, und drehte sich nun langsam zu ihm um, sah ihn wutentbrannt an.

„Wozu? Deine Erklärungen kannst du dir sonst wohin stecken!“, herrschte er ihn an. „Ich bin nicht scharf drauf zu erfahren, warum du dich von ´nem Wildfremden bumsen lässt!“ Die letzten Worte spie er förmlich aus.

„Aber...“

„Spar dir dein Aber! Verdammt, warum tust du mir so was an?!“

Mittlerweile klang er mehr verzweifelt als alles andere. Auf eine Antwort wartete er gar nicht mehr, sondern riss die Wohnungstür auf und verschwand.
 

Die Treppen flog er beinahe herunter und draußen angekommen schloss er für einen Moment die Augen, ehe er sich auf den Weg nach Hause machte.

Er hatte so nicht reagieren wollen. Bisher hatte er sich immer bemüht Toshiya nicht anzuschreien, wenn er denn mal wütend auf ihn war oder einfach nur gereizt, denn er war ihm wirklich verdammt wichtig, aber eben war es einfach mit ihm durchgegangen. Und, wenn er ehrlich war, hatte der Schwarzhaarige es auch gar nicht anders verdient. Immerhin hatte er den Mist gebaut, da konnte er doch jetzt nicht von Kyo erwarten, dass er ihm sofort verzieh oder aber das ganze am Besten sofort vergaß?

Er fluchte leise. Wie konnte so viel verdammte Scheiße bloß an nur einem einzigen Tag passieren?!
 

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So, jetzt kommt das blabla von mir erst hinterher XD
 

Ich hoffe euch hat das erste Kapitel gefallen oder zumindest schon mal euer Interesse geweckt.
 

Es ist irgendwie so kurz geworden und das ärgert mich total, aber bevor ich irgendwelchen Blödsinn dazu schreibe, lass ich es lieber so.

Ich werde mich bemühen die nächsten Kapitel länger werden zu lassen :)
 

Freu mich natürlich über Kommis und so ^-^

Wenn man ein Problem hat, versucht man es zu lösen. Oder man läuft davor weg.

Was ist wohl besser?

Weglaufen scheint auf den ersten Blick einfacher zu sein,

aber im Endeffekt sind beide Wege schwer und meistens tut es danach nur noch mehr weh.

Also... Was soll ich tun?
 


 

Kyo hatte damit gerechnet, dass sich sowohl Toshiya als auch Kaoru bald bei ihm melden würden, um zu reden.

Sie würden reden und er würde zuhören, dessen war er sich sicher, denn er hatte einfach noch keine Zeit gehabt nachzudenken. Über irgendwas nachzudenken.

Als er nachts nach Hause gekommen war, hatte er seinen Alkoholvorrat komplett aufgebraucht, einfach hinunter gekippt und gehofft, dass die klare Flüssigkeit den Schmerz betäuben würde, während sie brennend seine Kehle hinab lief, oder ihm wenigstens dabei half das alles zu vergessen. Bloß für den Abend. Mehr hatte er gar nicht gewollt. Ob es aber geholfen hatte, war fragwürdig, denn spätestens als er am nächsten Tag unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde, wünschte er sich es nicht so übertrieben zu haben. Aber zu spät, daran konnte er jetzt nichts mehr ändern.
 

Er hätte so schön seinen Rausch ausschlafen können, vielleicht wäre sein Kater dann auch nicht so mörderisch gewesen, aber nein, irgendjemand musste ja so verdammt früh morgens bei ihm klingeln und ihn aus seinem traumlosen Schlaf reißen.

Er drehte sich wieder um und drückte das Kissen auf seinen Kopf, in der Hoffnung, dass dieses nervtötende Geräusch schnell wieder aufhörte, aber er hatte keine Chance, verlor schnell die Geduld, und bevor seine Kopfschmerzen noch schlimmer wurden, wollte er lieber dafür sorgen, dass das Klingeln aufhörte.

Total entnervt kletterte er aus seinem Bett und schlürfte leise vor sich hin fluchend zur Wohnungstür, riss diese dann schwungvoll auf. Demjenigen, der da stand, würde er erst einmal gehörig in den Arsch treten!
 

Als er dann aber Kaoru vor sich stehen hatte, warf er all seine Pläne über den Haufen. Er drehte sich um und verschwand in die Küche, ließ die Tür aber offen, damit der Andere reinkommen konnte.

Kyo durchwühlte seine Schränke auf der Suche nach Aspirin oder besser gleich härteren Drogen, die er aber leider nicht fand. Resigniert schmiss er zwei Pillen ein und spülte sie mit etwas Wasser runter, setzte sich dann an den Tisch und rieb sich die Schläfen.

Warum musste es ihm nach seinen Alkoholexzessen bloß immer so verdammt scheiße gehen?
 

„Alles okay bei dir?“, fragte Kaoru leise. Kyo ging davon aus, dass Schweigen als Antwort vollkommen ausreichte, denn er sah bestimmt beschissen genug aus um das unbeantwortet lassen zu können.

Und es schien tatsächlich so zu sein, denn für´s Erste hörte er von seinem Kumpel kein Wort mehr, dafür erfüllte aber leises Klappern wenig später den Raum und es folgte ein wirklich extrem nerviges schlürfendes Geräusch.

Warum war seine verfluchte Kaffeemaschine bloß so laut? Er musste sich dringend eine neue zulegen!
 

Er fluchte leise und kniff die Augen zusammen, reagierte auch überhaupt nicht, als Kaoru sich zu ihm an den Tisch setzte.

Schweigen erfüllte den Raum. Nichts war zu hören außer ihr beider Atem und die nervtötende Kaffeemaschine. Anscheinend wollte Kaoru ihm Zeit geben die Tabletten wirken zu lassen, aber allzu lang hielt er es dann wohl doch nicht aus, einfach so dazusitzen und nichts zu sagen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du dich so abschießt, nur weil ich dir das gesagt hab...“

Was? Kyo konnte seine Worte gar nicht verstehen geschweige denn einordnen. Was hatte er ihm gesagt?
 

Er brauchte einige Augenblicke, bis ihm wieder der Grund einfiel, warum er es gestern mit dem Alkohol so übertrieben hatte. Einer der Gründe.

Aber er sagte nichts. Reden war gerade wirklich das Letzte, was er wollte. Nicht mit Kaoru und vor allem nicht über das, was er gesagt hatte.
 

„Es tut mir leid...“

„...Was?“, erwiderte Kyo nur leise, starrte aber schön weiter auf den Tisch.

Okay, er würde ihm zuhören und vielleicht sogar mit ihm reden, aber ansehen würde er ihn nicht. Auf gar keinen Fall. Das konnte er nicht. Wie sollte er auch, jetzt wo er wusste, dass Kaoru ganze andere Gefühle für ihn hegte?

Wie lange das wohl schon so war?

Er musste schlucken. Warum kam ihm ausgerechnet jetzt so eine Frage in den Sinn?

Es interessierte ihn zwar schon, aber nie würde er diese Frage laut stellen. Nein, das konnte er nicht...
 

Kaoru schien nicht damit gerechnet zu haben, dass er überhaupt eine Reaktion auf seine Worte zeigt. Er brauchte eine Weile um sich von dieser Überraschung zu erholen. Vielleicht aber suchte er auch nur nach den richtigen Worten...

Eigentlich war es ihm egal.

Uneigentlich nicht...
 

„Dass ich es dir gesagt habe, bereue ich keineswegs, aber wie ich es gesagt habe, war wohl nicht so gut...“

Da hatte er wohl Recht.

Er musste an ihr Gespräch denken, oder viel eher an Kaorus Worte dabei, denn viel hatte er selbst ja nicht gesagt.
 

„Du weißt, dass ich Toshi hab...“

Er biss sich fest auf die Unterlippe. Warum tat es so weh, das jetzt zu sagen?

Ach ja richtig... Der andere Grund für sein Besäufnis. Sein Freund hatte ihn betrogen und sich dann auch noch dabei erwischen lassen...

„Ja, das weiß ich... Ich verlange ja auch nichts von dir, ich wollte nur, dass du weißt, dass sich meine Gefühle dir gegenüber geändert haben!“

Mehr als ein schwaches Nicken brachte er gerade nicht zustande.
 

Wieder herrschte eine Weile lang Stille und unbedingt darüber reden wollte Kyo immer noch nicht, aber eine Frage brannte ihm gerade auf der Seele.

„Warum hast du gesagt, dass du mit mir schlafen willst?“

„Weil ich das wirklich will.“

„Oh...“ Diese Erklärung war plausibel. Mehr als das...

Gerade kam er sich mächtig dumm vor ihn das überhaupt gefragt zu haben.
 

Kaoru stand auf, wahrscheinlich um ihm Kaffee zu holen, den er jetzt auch bitter nötig hatte.

„Danke...“, sagte er leise, als er die Tasse dann vor sich stehen hatte und sah nun doch kurz zu ihm auf.

Er lächelte. Kaoru lächelte... Warum verdammt noch mal lächelte er?!

„Ich werde nicht mit dir schlafen.“ Es kam ihm einfach so über die Lippen. Er dachte gar nicht weiter drüber nach.

„Okay.“

Noch immer lag ein Lächeln auf den Lippen des Gitarristen.

„Ich habe dir doch gesagt, dass ich nichts erwarte.“

Kyo atmete erleichtert aus, sog aber gleich im nächsten Moment wieder harsch die Luft ein.

„Noch nicht...“

Meinte er das ernst? Kaorus letzte Worte brachten ihn ins Wanken. Zum Glück saß er bereits, ansonsten hätte er wohl Bekanntschaft mit dem kalten Küchenboden gemacht und da war er nicht sonderlich scharf drauf.

Hastig trank er ein paar Schlucke von der heißen schwarzen Brühe, verbrannte sich dabei aber die Zunge.

Wieder leises fluchen.

Irgendwie ging heute alles schief.
 

„Was meinst du damit?“

„Na, ich will ´ne Antwort haben!“, sagte der Schwarzhaarige erstaunt.

Eine Antwort wollte er?

„Die hab ich dir doch eben schon gegeben.“

„Huh?“ Kaoru kratzte sich am Kopf. „Deine Beziehung mit Toshi? Das ist doch keine Antwort! Auch wenn du jetzt noch mit ihm zusammen bist... das heißt ja wohl nicht, dass ich gar keine Chance bei dir hab...“

Was machte ihn da bloß so sicher? Kaoru war ja schon immer so direkt gewesen und wenn er etwas wollte, bekam er es meistens auch, aber nicht mit ihm. Nein, ganz bestimmt nicht. Er war in einer Beziehung und sie waren glücklich. Nun ja, zumindest waren sie es bis gestern gewesen. Und Kaoru war sein bester Freund, wusste beinahe alles über ihn... Da konnte er doch jetzt nicht davon ausgehen, dass er eine Chance bei Kyo hatte?
 

„Bei euch läuft´s ja im Moment auch nicht gerade perfekt, oder? Sonst hätte Toshi mich letzte Nacht wohl kaum wach geklingelt und gefragt ob ich weiß, wo du bist.“

Kyo musste schlucken. Natürlich machte Toshiya sich Sorgen nach dem Abgang, schließlich war er ja sein Freund. Und es war auch sehr untypisch für Kyo, dass er nicht auf irgendetwas eingeschlagen hatte. Sicherlich würde es auch nicht mehr lange dauern bis er sich hier blicken ließ...

„Willst du drüber reden? Über das, was passiert ist?“

„Nein...“ Wenn er Probleme hatte, war Kaoru normalerweise seine erste Anlaufstelle. Aber nicht jetzt. Er konnte ihm ja schlecht erzählen, was da gestern Abend noch passiert war.
 

Kaoru setzte gerade dazu an noch etwas zu sagen, als er wieder an der Tür klingelte.

Wer da jetzt vor stand, wusste er.

„Ich werd ihn reinlassen und dann verschwinden. Ich glaub ich würde jetzt nur stören. Versucht das wieder in Ordnung zu bringen!“

Da sprach der Leader aus ihm, definitiv. Kyo wusste gerade nämlich wirklich nicht, ob Kaoru nicht vielleicht doch hoffte, dass sie sich trennen würden. Aber warum sollten sie das tun? Oder vor allem... warum sollte Kaoru so etwas denken?

Er verwarf diesen absurden Gedanken ganz schnell wieder und widmete sich stattdessen seinem Kaffee, wartete, dass sein ach so treuer Freund zu ihm kam.
 

Die beiden wechselten im Flur noch einige Worte, aber Kyo verstand sie nicht, wollte sie auch gar nicht verstehen. Viel wichtiger war aber, dass er Toshiya jetzt nicht sehen wollte, aber das schien hier ja keinen außer ihn selbst zu interessieren.

Er wusste, dass sein Freund in der Tür stand, das sah er aus den Augenwinkeln, aber es war ihm egal. Er wollte das jetzt einfach nicht – die Erinnerung an die vergangene Nacht war einfach noch zu frisch.
 

Es dauerte eine ganze Weile bis Toshiya näher kam. Und dann fing er auch gleich an zu reden.

„Kyo... es tut mir so unendlich leid! Ich wollte das nicht, bitte glaub mir! Ich wollte dir nicht weh tun. Es war auch das erste-“

Kyo brachte ihn zum Schweigen, indem er seine Hand hob. Die Kopfschmerzen, die so langsam abgeklungen waren, waren gerade auf dem besten Weg zurückzukehren. Klasse. Das konnte er jetzt gebrauchen.
 

Resigniert seufzend ließ sich der Bassist auf dem Stuhl nieder, den bis eben noch Kaoru in Anspruch genommen hatte. Vielleicht war es albern, aber für eine Sekunde fragte er sich wirklich, warum das so war. Sonst benutzte Kaoru immer einen anderen Stuhl. Das war einfach so. Heute aber, ausgerechnet heute, hatte er sich auf den Stuhl gesetzt, den Toshiya immer...

Er seufzte. Es war absolut hirnrissig über so etwas nachzudenken, vor allem jetzt, da Toshiya hier war. Und Kaoru nicht mehr. Sein Freund wollte reden.

Er ließ es lieber...
 

„Was willst du hier?“

Kyo bemühte sich ruhig zu bleiben und schaffte es sogar, aber das bedeutete keinesfalls, dass er nicht sauer war. Ja, er war sauer. Aber viel mehr noch war er enttäuscht. So etwas hätte er wirklich nicht erwartet. Aber es ist ja meistens so, dass es anders kommt als man denkt. Oder?

„Ich will mit dir darüber reden. Und mich entschuldigen...“

„Hast du vielleicht schon mal daran gedacht, dass ich das nicht will? Also das Reden?“

„Aber-“

„Nichts aber! Ich komm extra noch zu dir, will bei dir sein, brauche deine Nähe... und dann finde ich dich mit ´nem Anderen im Bett! Was glaubst du wie ich mich fühl?!“

Okay, das war´s dann wohl mit dem ruhig bleiben...
 

Er wandte den Blick wieder ab, stierte jetzt in seine Tasse, aus der er bisher kaum etwas getrunken hatte, und drehte diese zwischen seinen Händen.

„Ich weiß, dass das falsch war...“, begann Toshiya dann nach einigem Schweigen wieder. „Ich will mich da auch nicht rausreden, aber bitte... Verzeih mir!“

Stille. Nur die unregelmäßigen Atemzüge des Bassisten konnte man hören, ansonsten nichts. Das ganze schien Toshiya sehr mitzunehmen...

„Versuch´s wenigstens...“ Er nahm seine Hand und drückte sie leicht.

Jetzt bettelte er sogar schon um Vergebung. Und Kyo konnte nicht länger so kalt und abweisend bleiben. Er war zwar wirklich sehr verletzt, aber er wollte Toshiya nicht verlieren.
 

Ein leises Seufzen, dann noch leisere Worte.

„Okay, ich werd´s versuchen...“

Erleichtertes Aufatmen.

Man konnte richtig spüren, wie froh Toshiya über diese Worte war. Kyo ging es nicht anders.

Und trotzdem zog er seine Hand wieder weg.
 

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Damit wäre dann auch das 2te Kapitel zu Ende. :)
 

Ich hoffe es hat euch gefallen. ^^

...und ihr wollt immer noch wissen wie´s weiter geht x'D
 

Danke für die ganzen lieben Kommis! >.<
 

Bis zum nächsten Kapi~ ^-^

Vielleicht sollte ich mal etwas klar stellen. Kyo hat Toshiya noch nicht verziehen, er zieht ja nicht umsonst seine Hand weg.

Ich hoffe in diesem Kapitel wird das noch verdeutlicht.
 

Danke für die ganzen lieben Kommis und viel Spaß beim Lesen! ^-^
 

_________________
 


 

Es gibt Dinge, die will man einfach nur vergessen;

ebenso gibt es Dinge, die will man ungeschehen machen,

aber man kann weder das Eine noch das Andere tun.

Vielleicht ist es ja besser so, denn...

manchmal lebt man in einem Alltagstrott, jeden Tag das Gleiche.

Dann braucht man Etwas, das einen wach rüttelt.
 

Und ich wurde soeben aus dem Tiefschlaf geholt.
 


 

Lange war Toshiya nicht mehr geblieben und das war so vielleicht auch besser.

Er hatte es kaum ertragen, dass er ihn angefasst und gedacht hatte, alles wäre jetzt wieder in Ordnung. Denn das war es nicht. Noch lange nicht.

Würde es überhaupt je wieder in Ordnung kommen?

Er wusste es nicht und wollte es auch gar nicht wissen. Nicht jetzt. Nicht heute. Vielleicht nie...
 

Eine ganze Weile saß er einfach nur da, hing trübsinnigen Gedanken nach und stierte in die Tasse vor sich, in welcher die braune Brühe schon längst abgekühlt war. Trotzdem schüttete er sie nicht weg, sondern ließ die Tasse einfach so stehen, betrachtete sie. Unentwegt.

Kaoru hatte ihm den Kaffee gemacht. Er hatte gemerkt, dass es ihm nicht gut ging und sich um ihn gekümmert. Er war ja auch sein bester Freund...

Aber Toshiya war sein fester Freund. Warum hatte er sich nicht gekümmert? Vielleicht weil er einfach der Falsche war? Der falsche Ansprechpartner in dieser Situation? Wahrscheinlich...
 

Aber warum war er überhaupt gekommen, wenn er eh nichts für ihn tat?

Er fühlte sich noch immer genauso erbärmlich wie vor seinem Besuch, wenn nicht gar noch schlimmer.

Er wollte daran einfach nicht mehr denken, und trotzdem kam ihm nichts anderes in den Sinn. Nur Toshiya. Und Kaoru. Immer wieder.
 

Wie schnell die Zeit verging, merkte er gar nicht. Wie denn auch? Die Tasse vor ihm war ja verdammt interessant...

Und als er dann aber irgendwann auf die Uhr sah, wunderte es ihn nicht einmal, dass es schon wieder Abend war. Konnte ihm ja eigentlich auch egal sein.
 

Irgendwann stand er auf und ging ans Fenster, sah eine Weile nur hinaus. Erst als es schon dunkel wurde, wandte er sich ab, verschwand in sein Schlafzimmer und zog sich ein paar Klamotten über, irgendwas. Es war ihm egal, was er anhatte, scheiße sah er so oder so aus. Er wollte gar nicht wissen wie tief seine Augenringe waren, also ging er auch schnell an dem großen Spiegel vorbei, den er nur hatte, weil Toshiya es so gewollt hatte.

Schon wieder musste er an ihn denken, obwohl es so weh tat.
 

Vielleicht kam er ja auf andere Gedanken, wenn er nach draußen ging, eine Runde durch den Park oder einfach dorthin, wo seine Füße ihn hintrugen?

Einen Versuch war es ja immerhin wert, also zog er sich eine dicke Jacke an, setzte sich eine Mütze auf, damit ihn nicht gleich jeder erkannte, und ging raus, irgendwohin. Dass es kalt war, störte ihn dabei nicht mal, eher im Gegenteil. Es passte zu seiner Stimmung.
 

Eigentlich war er ja rausgegangen, um auf andere Gedanken zu kommen, aber es half alles nichts; er konnte an nichts Anderes mehr denken als an das, was passiert war. Gestern. Und auch heute. Und das alles gefiel ihm überhaupt nicht.

Warum musste das alles auch ausgerechnet ihm passieren?

Kyo fand zwar keine Antwort auf diese Frage, aber eigentlich wollte er die auch gar nicht kennen. Es hätte ihm ja eh nichts gebracht, wenn er das gewusst hätte.
 

Ohne es zu merken, trugen ihn seine Füße zu jemand ganz Bestimmtes, was wohl daran lag, dass er immer hierher kam, wenn er Probleme hatte mit Toshiya. Doof nur, dass er jetzt auch Probleme mit seinem besten Freund hatte. Warum ging er dann ausgerechnet zu ihm?

Er seufzte, stand sich vor Kaorus Tür beinahe die Beine in den Bauch, weil er nicht sicher war, was er hier sollte. Aber vielleicht würde es ja wirklich helfen, wenn er mit ihm redete? Die beiden Menschen, die ihm am meisten bedeutete, hatten ihn gestern komplett durcheinander gebracht, und diese beiden Menschen waren nun mal auch diejenigen, mit deren Hilfe er immer seine Probleme bewältigte, also musste er wohl oder übel mit einem von ihnen reden. Und Kaoru war ja vorhin schon sehr... verständnisvoll gewesen, hatte ihn zu nichts gedrängt, ihm zugehört.

Was also sprach dagegen, ihm jetzt sein Herz auszuschütten?
 

Also klingelte er doch. Er holte tief Luft und drückte dann tatsächlich auf den kleinen Knopf direkt neben der Tür, musste auch gar nicht lange warten, bis er Geräusche aus der Wohnung seines besten Freundes hörte.

Als der ihn dann aber sah, stand ihm die Überraschung direkt ins Gesicht geschrieben. Wäre der Anlass für sein Kommen erfreulicher gewesen, hätte er bei dem Anblick vielleicht sogar gelacht, aber das ging jetzt nicht.
 

„Hey...“, sagte der Gitarrist leise, als er sich wieder gefangen hatte, und bat ihn in die Wohnung. Kaum war Kyo drinnen, entledigte er sich seiner Schuhe und Jacke und verschwand ohne ein weiteres Wort ins Wohnzimmer, setzte sich auf die Couch.

Lange musste er nicht warten bis Kaoru sich neben ihm niederließ, die Glotze ausschaltete und ihn betrachtete.

Sie beide sagten nichts, und das war auch gut so. Kyo brauchte Zeit um sich zu sammeln. Er wollte reden, aber er brauchte eben Zeit.
 

„Toshi hat mich betrogen...“

Stille. Er brauchte Kaoru nicht anzusehen um zu wissen, dass er geschockt war. Er kannte ihn gut genug um zu wissen wie er reagierte. Meistens.

Wieder schwiegen sie eine ganze Weile, bis Kyo ihm dann erzählte, dass es gestern Abend gewesen war und wie er reagiert hatte. Er erzählt ihm alles, obwohl das ja gar nicht mal so viel war. Es war wichtig, der Rest war egal.
 

„Also... warst du deswegen so...“, meinte Kaoru nach einer Weile dann feststellend.

Kyo erwiderte nichts, sah ihn nur fragend an. Wie war er wann gewesen?

„Na ja, ich dachte du hättest dich so abgeschossen wegen... mir...“

Der Sänger zog die Brauen zusammen und biss sich auf die Unterlippe. Er hätte sich wohl auch so betrunken, wenn nur das mit Kaoru vorgefallen wäre, aber dann wäre das bestimmt nicht so ausgeartet, da Toshiya auf ihn aufgepasst hätte – wäre er denn da gewesen. Normalerweise feierte er ja immer. Nun gut, letzte Nacht hatte er das Wochenende anders als sonst zelebriert.
 

Ein leises Seufzen kam über seine Lippen. „Es war nicht nur wegen dir. Gestern war einfach ein Scheißtag...“

Kaoru musste bei diesen Worten schlucken und Kyo spürte, wie er sich etwas verspannte, aber er reagierte darauf nicht. Warum auch? Es war ja wirklich ein verdammter Scheißtag gewesen!
 

„Und heute ist genau so ein Scheißtag!“, murmelte er nach einiger Zeit und seufzte. Irgendwie kam er sich gerade wie ein weinerliches Kind vor, aber das nahm er sich heute mal heraus. Nur heute. Morgen würde alles wieder besser sein. Nicht gut, aber wenigstens besser. Er wollte wenigstens heute mal nur seinen Gedanken nachhängen und sich bei seinem besten Freund ausheulen. Morgen würde er dann wieder klar im Kopf sein und konnte über eine konkrete Lösung dieser... Probleme nachdenken.
 

Er war gerade so sehr in Gedanken versunken, dass er ein wenig zusammenzuckte, als Kaoru eine Hand auf die seine legte und mit dem Daumen leicht über seine Haut strich. Unsicher sah er ihn an, tat das Ganze dann aber als eine freundschaftliche Geste ab, denn das war es bestimmt auch. Rein freundschaftlich. Er wollte ihn trösten, mehr nicht.

„Was willst du jetzt machen?“

Das war eine dieser Fragen, auf die er keine Antwort wusste. Ja, was sollte er jetzt machen? Er konnte so vieles machen, aber die Frage war ja nicht, was er konnte, sondern was er wollte. Und da hatte er noch keine Idee. Er hoffte, dass Kaoru ihm ein wenig helfen konnte.

Dann kam ihm aber in den Sinn, dass der Schwarzhaarige vielleicht nur wissen wollte, was er jetzt, also genau in diesem Augenblick machen wollte. Machte er sich etwa Sorgen, dass er sich wieder im Schnaps ertränkte? Da brauchte er keine Angst haben. Von Alkohol hatte er erstmal wieder genug.
 

„Was soll ich denn machen?“, fragte er nur leise und sah auf Kaorus Hand hinab, die immer noch auf seiner lag. Irgendwie löste das ein Gefühl in ihm aus, ein sehr komisches Gefühl. Mittlerweile war er sich auch beinahe sicher, dass Kaoru das nicht getan hätte, wenn er Kyo wirklich nur als Freund ansehen würde, aber er versuchte es zu ignorieren, denn es tat gut, jemanden zu haben, der für ihn da war. Genau jetzt. Und Kaoru war nun mal derjenige, zu dem er gegangen war und er hörte ihm zu, redete mit ihm. Warum also über so etwas nachdenken? Das war jetzt fehl am Platz.
 

„Na ja, wegen Toshiya...“, begann der Gitarrist dann leise und von Kyos Lippen trat ein leises Seufzen. Wenn er das nur wüsste...

„Immerhin ist er dir ja fremdgegangen...“ Es tatwirklich gut, daran noch mal erinnert zu werden...

„Kannst du da einfach drüber hinwegsehen? ...Wirst du ihm verzeihen können?“

Da war sie, die Frage der Fragen. Und er konnte sie nicht beantworten. Es tat schon weh sie sich zu stellen. Konnte er Toshiya wirklich verzeihen? Er bedeutete ihm so viel, aber... er hatte ihm verdammt wehgetan, und Kyo hatte vorhin ja nicht umsonst seine Hand weggezogen. Vielleicht war es aber auch einfach noch zu früh für ihn, um irgendeine Entscheidung zu treffen.

Obwohl... die hatte er ja schon getroffen. Er wollte versuchen ihm zu verzeihen. Das hieß, dass es klappen konnte. Oder aber nicht. Das konnte er jetzt noch nicht sagen. Dafür war es nun wirklich noch nicht an der Zeit.
 

Kyo schloss kurz die Augen, während er immer noch über diese Frage nachdachte. Es dauerte eine Weile, bis er antwortete.

„Ich weiß es nicht...“, mehr als ein Wispern brachte er gerade nicht hervor. Ihm war anzusehen, wie sehr ihn diese ganze Situation mitnahm. Vielleicht sollte er das ja in Texten verarbeiten? Das hatte bisher ja auch immer geklappt. Es bestand ja immerhin die Möglichkeit, dass es ihm auch dieses Mal half.
 

Schon wieder war er dabei, in seinen Gedanken zu versinken. Langsam fragte er sich, wozu er überhaupt hergekommen war, wenn er eh nicht viel redete. Aber es tat allein schon gut zu wissen, dass er nicht allein war, dass er nicht allein sein musste, nur weil es ihm schlecht ging und er Probleme hatte.

Er bemerkte gar nicht, wo Kaoru näher rutschte und auch nicht, dass er seine Hand leicht drückte.
 

„Kyo?“

Erst jetzt sah er ihn wieder an und musste schlucken, als er merkte, dass Kaoru jetzt so nahe bei ihm war. Aber er sah ihn weiterhin an, dachte nicht einmal daran den Blick abzuwenden, denn der Andere zögerte. Was wollte er jetzt machen?

Voller Neugier und Erwartungen sah er den Größeren an, spürte jetzt aber auch den Druck seiner Hand und ihm wurde schon ein wenig unwohl. Er konnte sich denken, was Kaoru vorhatte, wusste es eigentlich sogar, und trotzdem machte er nichts, saß einfach nur da und ließ es dann geschehen, ließ sich von ihm küssen.

Es dauerte nur einen Augenblick, dann war es auch schon wieder vorbei. Nie hätte er gedacht, dass Kaoru so sanft sein konnte.
 

Er biss sich auf die Unterlippe, wandte den Blick nun doch ab. Beinahe noch mehr als das Geschehene verwirrten ihn seine Gedanken, die immer mehr Blödsinn zusammen spannen und ihn einfach nicht in Ruhe ließen.

„Ich... das...“ Warum stotterte Kaoru denn jetzt so? Das war ja mal ganz neu. „Tut mir leid...“

Warum konnte er ihm das jetzt nicht glauben? Immerhin wusste er ja um seine Gefühle, warum also entschuldigte er sich dafür, einem Impuls gefolgt zu sein? Eigentlich tat das nicht not. Aber der Anstand verlangte es, also hatte er es wohl auch getan.

Kyo seufzte. „Das muss es nicht...“, begann er leise, aber seine Stimmte wurde immer brüchiger. Vielleicht war das alles ja doch ein wenig viel auf einmal?

Selbst wenn, er brauchte Kaoru jetzt. Sehr sogar.

„Aber... mach das bitte nicht noch mal...“

Er blieb bei ihm sitzen, zog nicht mal seine Hand zurück, da es ihn doch irgendwie beruhigte. Ansehen konnte er ihn jetzt aber nicht.

Auch hier ein großes Sorry für die lange Pause.

Mein Umzug ist schuld.

Ich hoffe ihr verzeiht mir und habt viel Spaß beim Lesen. ^^
 

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Man versucht zu verzeihen,

doch ob man es auch wirklich schafft, kann man erst wissen, wenn es so weit ist.

Vielleicht ist Zeit ja der Schlüssel.

Manchmal braucht man Zeit um Dinge, die geschehen sind, zu verarbeiten.

Vielleicht sollte ich mir diese Zeit nehmen.

Aber... kann ich das so einfach machen?
 


 

„Kyo, kommst du ins Bett?“

Ein leises Seufzen trat von seinen Lippen, blieb aber von Toshiya unbemerkt, da der gerade im Schlafzimmer war, wahrscheinlich schon im Bett lag und jetzt nur noch darauf wartete, dass er zu ihm kam. Aber wollte er das überhaupt?

Kyo wusste nicht, was das alles jetzt sollte, was er hier überhaupt machte. Er hatte sich zwar dafür entschieden, seinem Freund eine zweite Chance zu geben, aber trotzdem fühlte er sich unwohl bei ihm. Und wenn er daran dachte, dass er die ganze Nacht neben ihm liegen würde...
 

„Kyo?“

Erneut seufzte er leise. Ewig konnte er sich ja nicht im Badezimmer verstecken. Leider. Also wandte er den Blick vom Spiegel ab, und ging ins Schlafzimmer, wo Toshiya wirklich schon sehnsüchtig auf ihn wartete.

Und er fühlte sich glatt noch unwohler in seiner Haut, versuchte aber es sich nicht anmerken zu lassen und legte sich stattdessen auf seine Seite des Bettes.
 

Toshiya kam natürlich gleich dichter zu ihm und kuschelte sich an ihn. War ja nicht anders zu erwarten.

So gerne Kyo das jetzt aber zugelassen hätte, er konnte es nicht. Es schnürte ihm die Brust zu, den Bassisten jetzt so verdammt nahe bei sich zu haben. Und bei dem Gedanken an die noch bevorstehende Nacht, wurde ich beinahe schlecht.

Er konnte das jetzt einfach nicht. Noch nicht.
 

„Oyasumi nasai~“, säuselte der Schwarzhaarige und strich sanft über seine Brust. Er wollte jetzt wohl auch gestreichelt werden, aber Kyo konnte nicht. Es ging einfach nicht. Und es tat ihm leid.

Vorsichtig löste er sich von dem Anderen und drehte sich auf die Seite, kehrte ihm den Rücken zu.

„Nacht...“

Augen zu und schlafen. Mehr wollte er jetzt nicht. Vielleicht würde er sich morgen früh ja freuen, neben Toshiya aufzuwachen. Vielleicht. Hoffentlich...
 


 

Schon lange vor Toshiya war er wach gewesen, wenn man den Dämmerzustand, in dem er die halbe Nacht verbracht hatte, denn als Schlaf bezeichnen konnte. Wohl eher nicht. Erholt war er auch nicht unbedingt. Und irgendwann hatte er es einfach nicht mehr ausgehalten und war aufgestanden. Hatte die Tür hinter sich zugemacht und Toshiya zurückgelassen.

Das war schon einige Stunden her. Jetzt saß er in der Küche und trank seinen Kaffee, doch auch der half ihm nicht unbedingt dabei wach zu werden. Warum auch. Wozu brauchte er Schlaf? Sollten doch ruhig alle merken wie es ihm momentan ging.

Beschissen und nicht anders.
 

Toshiya war gerade duschen. Gut so. So hatte er wenigstens noch ein paar Momente seine Ruhe – die brauchte er momentan mehr als alles Andere. Aber wenn er dann tatsächlich mal allein war und um ihn herum alles still war, kam er doch nicht runter. Dann konnte er kaum einen klaren Gedanken fassen und das war etwas, das ihn mehr als alles Andere belastete. Nicht einmal einen Text brachte er zustande und das war für ihn einfach nur schrecklich. Solche Probleme hatte er sonst nie.
 

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er etwas klingeln hörte. Perplex blickte er sich um, konnte das Geräusch erst gar nicht zuordnen, aber dann merkte er, dass es nur ein Handy war, das nach Aufmerksamkeit verlangte. Toshiyas Handy.

Er zögerte. Sollte er wirklich an sein Telefon gehen und nachsehen?

Kurz wanderte sein Blick Richtung Badezimmer, aber der Schwarzhaarige schien immer noch zu duschen, also konnte er es wohl wagen.

Kyo wusste, dass sich das nicht gehörte und normalerweise schnüffelte er auch nicht in anderer Leute Sachen rum. Aber er konnte jetzt ja wenigstens einen Blick auf das Handy werfen und nachsehen, wer denn etwas von Toshiya wollte.
 

Das tat er dann auch gleich mal und als er eine Nummer sah, die er nicht kannte, keimten gleich wieder die irrsinnigsten Gedanken in ihm auf und er konnte nichts dagegen machen. Seine Finger bewegten sich wie von selbst, drückten ein paar Tasten und nur Augenblicke später konnte er die Nachricht lesen.

Dass die nicht für seine Augen bestimmt war, wurde ihm schnell bewusst.
 

hey süßer! da du nie ans telefon gehst, hoffe ich, dass du wenigstens diese nachricht liest.

der sex neulich war total geil, schade nur dass wir mittendrin gestört wurden... wollen wir uns heute abend treffen und das dann bis zum ende durchziehen?

meld dich mal!
 

Das war jetzt doch ein ziemlicher Schock für Kyo. Aber er konnte sich über die Bedeutung dessen, was er gerade gelesen hatte, noch gar nicht bewusst werden, denn er hörte, wie die Badezimmertür aufging und legte das Handy lieber wieder beiseite.

Warum eigentlich? Hatte er Angst erwischt zu werden?

Er hätte allen Grund gehabt jetzt auszurasten, aber er tat es nicht.

Als Toshiya in die Küche kam – nur mit einem knappen Handtuch um die Hüfte – sagte er nichts, sondern widmete sich wieder seinem Kaffee. Er schenkte seinem Freund auch keine gesonderte Aufmerksamkeit, denn spätestens nach dieser Nachricht hatte er die gar nicht verdient.
 


 

Der Tag schleppte sich so dahin. Immer wieder hatte Toshiya versucht ihm näher zu kommen, aber Kyo hatte komplett abgeblockt. Dass er diesem Typen von neulich sogar seine Nummer gegeben hatte, schockte ihn doch schon sehr. Also wollte er das vielleicht wirklich wiederholen oder ‚bis zum Ende durchziehen’?

Sicher konnte er sich nicht sein, aber er war einfach zu stolz um nachzufragen. Stattdessen saß er lieber nur rum und ließ nur die wenigsten Annährungsversuche seines Freundes zu.
 

Kyo wusste selbst nicht, warum er überhaupt noch da war, aber gehen wollte er nicht. Wahrscheinlich wollte er einfach nur überprüfen, ob Toshiya dieses ‚Date’ heute Abend wahrnehmen würde oder ob er bei ihm bleiben wollte.

„Schatz?“ Der Bassist rutschte dichter zu ihm und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. „Wie lange willst du noch hier bleiben?“

Eine einfache Frage. Vielleicht hatte Toshiya ja jetzt die Nase voll von Kyos Verhalten. Immerhin hatte er ihn bisher nur zurückgewiesen, egal was er versucht hatte. Irgendwann konnte einem da schon die Lust vergehen.

Vielleicht aber wollte er Kyo auch einfach nur loswerden, damit er freie Bahn hatte und den Sex nachholen konnte.
 

Der Sänger seufzte und sah Toshiya an, legte zögerlich eine Hand auf die seine.

„Willst du mich loswerden?“

Toshiya lächelte nur sanft und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Nein, aber wir reden doch jetzt kaum miteinander...“ Er kam noch etwas dichter gerutscht und diesmal ließ Kyo es sogar zu, dass er sich leicht gegen ihn lehnte und über seinen Arm strich. „Wenn du noch Zeit brauchst, versteh ich das. Und... ich hab ja gemerkt, dass du das alles noch nicht willst... Es fällt mir wirklich schwer dich die ganze Zeit bei mir zu haben, aber eigentlich nichts mit dir machen zu können.“

Ja, das leuchtete ein.

„Außerdem wollte ich nachher noch weggehen...“

Okay, Kyo war kurz davor gewesen sogar zu lächeln und sich von seinem Freund zu verabschieden, aber zumindest das Lächeln blieb ihm im Hals stecken. Also wollte er sich wohl doch mit diesem Typen treffen...
 

„Ah... okay... Dann geh ich gleich...“

„Du kannst doch zu Kao gehen, so wie sonst, oder? Dann musst du nicht allein rum sitzen.“

Erst wurde er abgewiesen und jetzt bekam er sogar noch Tipps, was er jetzt machen konnte. Zu Kao gehen... Machte es Toshiya Spaß auch noch Salz in die Wunde zu streuen? Seitdem der Gitarrist ihn geküsst hatte, war er nicht mehr bei ihm gewesen. Nur bei der Probe hatten sie sich gesehen, aber wirklich viel hatten sie da auch nicht miteinander geredet. Und nun sollte er zu ihm gehen? Einfach so?

Kyo atmete einmal tief durch. Toshiya konnte ja nicht wissen, was da zwischen ihnen beiden vorgefallen war, schließlich hatte er es ihm nicht erzählt und er hatte auch nicht vor das noch zu tun. Vorerst zumindest. Also versuchte er das jetzt nicht allzu eng zu sehen, und er war erstaunt wie gut ihm das doch gelang.
 

„Ja, vielleicht mach ich das...“, sagte er nur leise und wandte den Blick wieder ab. Toshiya aber schmiegte sich dichter an ihn und bettete seinen Kopf an Kyos Halsbeuge, während seine Hand langsam über dessen Oberschenkel zu streichen begann.

„Aber ich glaub ich geh lieber nach Hause und leg mich etwas hin...“

„Okay...“

Einige Augenblicke schwiegen sie einfach nur. Kyo fühlte sich nicht sonderlich wohl, aber es lag nicht daran, dass Toshiya ihm jetzt so nahe war. Auf eine seltsame Art und Weise genoss er das gerade ungemein. Er wusste keinen Grund, warum er noch immer hier saß, bei ihm. Er hätte einfach nach Hause gehen können, und doch tat er es nicht.

Wenn er daran dachte, dass Toshiya nachher wohl noch ein Date haben würde, genoss er dessen Berührungen nur umso mehr.
 

„Kyo, ich...“ Er schluckte schwer, machte sich innerlich schon mal für Toshiyas Worte bereit, denn was jetzt kam, konnte er sich denken.

„Es tut mir wirklich leid... Sei doch nicht immer so kalt zu mir. Ich hab dir gesagt, dass es mir leid tut und dass ich es bereue – so oft... Kannst du mir nicht verzeihen... irgendwann?“

„Toshiya, glaub mir, ich versuch´s... Aber das geht nicht so schnell...“

Er schob den Schwarzhaarigen vorsichtig von sich und stand auf, drehte sich aber noch einmal zu ihm um. „Du hast mich betrogen, da solltest du echt der Letzte sein, der irgendwas von mir erwartet, oder?“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging in den Flur, wo er sich seine Schuhe anzog und seine Jacke schnappte. Er wollte jetzt einfach nur noch weg. Weg von hier. Weg von Toshiya...
 

„Aber jetzt hau doch nicht einfach ab!“, bat der Schwarzhaarige und war nun dicht hinter ihm. „Kyo...“

Er zögerte, drehte sich dann aber noch einmal zu ihm um. „Du wolltest doch, dass ich gehe. Und genau das werde ich jetzt tun. Mach dir um mich keine Sorgen, ich hab ja immer noch Kao, zu dem ich gehen kann.“

Mit diesen Worten öffnete er die Tür und verschwand.

Haha, wie witzig er doch sein konnte! Kao war bestimmt der Letzte, zu dem er jetzt gehen würde.
 

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moah ich bin selbst notorischer kKleinschreiber wenn´s um Nachrichten jeder Art geht, also... ich kontnte es nicht lassen xD

Nya, ich hoffe euch hat´s gefallen. ^^

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Es wird immer Personen geben, die einem weh tun,

aber bei einigen tut es mehr weh als bei anderen.

Je mehr einem jemand bedeutet, desto schmerzhafter ist es,

desto leichter fällt es aber auch, dieser Person zu verzeihen.

Sollte es zumindest...

Warum ist es bei mir so anders?
 


 

Schwungvoll ließ er sich in den Sessel fallen und streckte seine müden Glieder von sich. Er war jetzt vollkommen fertig. Aber es ging ihm besser. Bei weitem. Was so eine Probe doch bewirken konnte.

Er hatte wirklich alles gegeben – irgendwie musste er seine Aggressionen ja raus lassen. Und an Toshiya wollte er das nicht machen. Obwohl… das hatte er ja schon getan, als sie miteinander geschlafen hatten. Das reichte jetzt aber – musste reichen. Schließlich bedeutete ihm der Schwarzhaarige trotz allem verdammt viel und verlieren wollte er ihn keinesfalls.

Also hatte er alles bei der Probe rausgelassen und war jetzt dementsprechend geschafft.
 

Er hörte, wie die Anderen um ihn herum werkelten. Klar, die wollten jetzt nur noch nach Hause, bevor er sie vielleicht fragte, ob sie nicht noch eine Stunde proben wollten. Da brauchten sie keine Angst haben, denn dazu war Kyo jetzt wohl nicht mehr in der Lage. Leider.

Der Sänger bekam kaum mit, was um ihn herum geschah, ließ die Augen geschlossen. Er öffnete sie erst, als er spürte, wie sich jemand zu ihm auf die Sessellehne setzte. Schon vorher hatte er gewusst, dass es Toshiya war.
 

„Kommst du, Kyo?“

Der Angesprochene schwieg, sah sein Gegenüber einfach nur an. Es dauerte eine Weile bis ihm dämmerte, warum Toshiya auf ihn wartete. Sie wollten den Abend gemeinsam verbringen. Das hatten sie ja abgemacht. Ein Date sozusagen.

Kyo nickte geschlagen und machte Anstalten aufzustehen, blieb dann aber doch noch sitzen.

„Gehst du schon mal vor?“

Toshiya sah ihn geknickt an, nickte aber, und nach einem zaghaften Kuss auf die Wange machte er sich dann auf den Weg nach draußen.
 

Diese Szene war nicht unbeobachtet geblieben. Er spürte die Blicke von Shinya und Dai auf sich und brauchte auch nicht lange warten, bis die beiden bei ihm waren und ihn besorgt musterten.

Er hatte jetzt schon keine Lust mehr. Warum war er nicht einfach mit Toshiya gegangen?

„Alles okay bei euch beiden?“

Kyo schwieg einige Augenblicke, sah abwechselnd den Drummer und den Gitarristen an. Kurz huschte sein Blick zu Kaoru. Unbemerkt.

„Hai hai, alles bestens...“ Das waren seine Worte. Glatt gelogen. Aber er wollte eben nicht darüber reden. Nicht mit den beiden. So gut sie auch miteinander befreundet waren, alles musste er ihnen ja nun nicht erzählen.
 

„Also, du weißt schon, dass du ruhig mit uns reden kannst, wenn was ist, hai?“ Das war mal wieder typisch Shinya.

Er nickte nur.

„Ich könnte mich auch irren, aber... es sieht ziemlich danach aus, als hättest du Streit mit Toto...“

„Streit? Nein, es ist wirklich alles in Ordnung.“ Wann verschwanden die beiden endlich? „Danke Jungs, aber da gibt es wirklich nichts zu bereden.“

Zumindest nicht mit denen beiden.

Wie gehofft reagierten die beiden auf sein Abblocken, indem sie sich verabschiedeten und verschwanden.

Jetzt war er allein im Proberaum. Allein mit Kaoru...
 

Um dieser Situation zu entfliehen, stand er auf und packte seine Sachen. Sein Fluchtverhalten wurde aber prompt durchschaut. War ja klar, dass Kaoru ihn nicht einfach so gehen ließ.

„Du sag mal... Was ist da jetzt mit dir und Toshi? Bekommt ihr das wieder auf die Reihe?“

Da sprach wieder der Leader aus dem Schwarzhaarigen. Die Frage war nur wie lange noch.

„Ich hoffe es doch.“ Das war kurz und knapp. Und vor allem ehrlich. Er hoffte es wirklich, aber ob es irgendwann wirklich wie früher werden würde?
 

„Und... zwischen uns ist auch alles klar, oder?“

Fragend hob Kyo seinen Blick und sah Kaoru an. „Klar, warum sollte es das nicht?“

„Na ja, du hast dich in letzter Zeit ziemlich zurückgezogen. Wir haben schon länger nichts mehr gemacht...“

Von Kyos Lippen trat ein ehrliches Seufzen. „Tut mir leid...“ Das stimmte sogar. Er wusste eben nur nicht, wie er dem Schwarzhaarigen jetzt gegenüber treten sollte, nachdem der ihn einfach so geküsst hatte. „Im Moment ist mir einfach nicht so nach Party.“

„Ja, das verstehe ich... Ich dachte nur vielleicht, dass du jetzt auf Abstand gehst...“

Er wurde gerade nicht wirklich aus Kaoru schlau. So, wie er sich neuerdings immer verhielt, wenn sie allein waren, kannte er ihn gar nicht. Diese Seite an ihm war interessant – sehr sogar. Aber ob er bereit war noch mehr davon kennen zu lernen, wusste er nicht.
 

„Warum sollte ich das tun?“

Jetzt sah Kaoru ihn beinahe geschockt an. „Dann... dann mach dir das wirklich nichts aus, dass ich dich geküsst hab?“

Kyo musste schlucken. Machte es ihm etwas aus? Nein. Immerhin hatte Kaoru ihm ja versprochen das nicht noch mal zu tun. Da vertraute er jetzt drauf. Also schüttelte er leicht den Kopf, merkte dann aber erst, wie der Schwarzhaarige immer näher kam.

War es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen ihm zu glauben?
 

Dass der Gitarrist jetzt sogar lächelte, ließ ihn stutzen. Und dass er eine Hand an seine Wange legte, ihn hauchzart mit dem Daumen streichelte... Es gehörte einfach nicht hierhin. Kaoru durfte so etwas einfach nicht machen! Warum tat er es trotzdem? Warum stellte er ihn immer wieder auf die Probe?

Aber die Streicheleinheiten reichten nicht. Nein. Der Schwarzhaarige beugte sich ein Stück vor, überbrückte so die letzten Zentimeter Abstand zwischen ihnen, und küsste ihn. Wieder. Und Kyo konnte nichts machen – wieder. Weder stieß er ihn von sich, noch machte er irgendetwas, das darauf vermuten ließ, dass es ihm nicht gefiel.

Das Gefühl von Kaorus Lippen auf den seinen war einfach... wahnsinnig. Allein davon prickelte es überall und... beinahe hätte er den Kuss erwidert. Er hatte jeden Gedanken an Toshiya gerade ausgeblendet, wusste in diesem einen kurzen Moment wahrscheinlich nicht einmal, dass er in festen Händen war. Es zählte nur dieses Gefühl. Dieses Gefühl, das jetzt auch schon wieder zu Ende war, da Kaoru sich von seinen Lippen löste.
 

Er sah ihn immer noch an, mit diesem Lächeln auf den Lippen.

„Na dann ist ja gut~“

Kyo erwiderte nichts, konnte das gar nicht. Er stand einfach nur da und sah Kaoru an, hätte auf Außenstehende bestimmt wie weggetreten gewirkt. Vielleicht war er das ja auch.

Er konnte es einfach nicht fassen, dass Kaoru ihn wieder geküsst hatte. Aber noch schlimmer als die Tatsache, dass sein bester Freund sein Wort nicht halten konnte, war die Erkenntnis, dass er ausgerechnet daran Gefallen gefunden hatte.

Beinahe hätte er den Kuss erwidert...
 

Sein Blick war abwesend, auf keinen bestimmten Punkt gerichtet. Dass er auf seiner Unterlippe herum kaute, merkte er selbst gar nicht. Erst als Kaoru ihn ansprach und ihn so aus seinen Gedanken riss. Da biss er sich nämlich vor Schreck zu fest auf´s Fleisch.

Erschrocken über diese ganze Situation sah er Kaoru an und ohne auch nur noch ein Wort zu sagen, schnappte er sich sein Zeug und verschwand, sah ihn auch nicht noch mal an.
 

Das war einfach verrückt. Genau...

So langsam fühlte er sich mit dieser Situation verdammt überfordert, aber mit wem sollte er darüber reden? Mit Toshiya? Sicherlich nicht! Und Dai und Shinya fielen jetzt auch weg. Mit denen hatte er noch nie über solch ernsthafte Probleme reden können. Da war immer Kaoru sein erster Ansprechpartner. Normalerweise.

Mit ihm würde er jetzt bestimmt nicht reden. Nicht nachdem er ihn eben schon wieder geküsst hatte. Und nicht nachdem ihm klar geworden war, dass er selbst total unsicher war. Warum hatte er ihn nicht einfach von sich stoßen können? Warum verdammt noch mal hatte er das geschehen lassen – einfach so?
 

Schnellen Schrittes stapfte er auf sein Auto zu, ließ sich auf dem Fahrersitz nieder und knallte die Tür zu. Toshiya saß neben ihm, sah ihn irritiert an.

„Kyo? ...Alles okay?“

Was sollte er darauf antworten?

Nein, verdammt! Nichts war okay! Momentan war sein Leben einfach ein riesengroßer Haufen Scheiße! Und er war selbst daran Schuld! Er hätte schreien können.

Gerade überkam ihn die Lust, irgendwas kaputt zu machen.

Warum war die Probe bloß schon zu Ende?
 

Er zuckte zusammen, als sich eine Hand vorsichtig auf seine Schulter legte.

Kurz sah er zu Toshiya, schluckte.

„Kyo...“

Er nickte. „Ja. Alles bestens!

Der Bassist zögerte, lächelte dann aber leicht und zog seine Hand zurück.
 

Warum ließen ihn eigentlich alle in Ruhe, wenn er das sagte? Sie sahen doch, dass er log! Er log ihnen eiskalt ins Gesicht und keiner schien sich daran zu stören.

Nur einer... Kaoru machte sich ernsthaft Sorgen um ihn. Er gab nicht einfach klein bei, nur weil er ihn einmal abwies.

Warum war es nicht Toshiya, der sich so verhielt?

Warum ausgerechnet sein bester Freund? Sein bester Freund, der verliebt in ihn war...

Unsicherheit ist lästig,

vor allem wenn man sich zwischen mehreren Dingen entscheiden muss.

Will man nun das Eine oder doch das Andere?

Wie trifft man am besten eine solche Entscheidung, wenn man niemandem weh tun will, es aber doch muss?
 

Am meisten aber leide wohl ich selbst darunter, denn...

ich will weder dir weh tun, noch ihm.

Und ohne etwas dagegen tun zu können, verletze ich euch beide.
 


 

Während der Fahrt zu Toshiya hatten sie beide geschwiegen. Es war besser so gewesen, denn er hätte für nichts garantieren können, wenn sein Freund etwas Falsches gesagt hätte.

Danach ging es ihm aber tatsächlich ein wenig besser. Lag wohl daran, dass er um einiges zu schnell gefahren war.

Dass er vor Toshiyas Wohnung heute sogar mal einen Parkplatz fand, wäre ein Grund zum Jubeln gewesen, denn das war wirklich eine Seltenheit. Ihm war aber gerade nicht nach Jubeln zumute. Er sagte nicht einmal was.
 

Noch immer schwiegen sie sich an, stiegen die wenigen Treppen zur Wohnung des Bassisten empor, und betraten diese dann.

Wenig später fand er sich auf dem gemütlichen Sofa wieder, und der Schwarzhaarige war direkt neben ihm, rutschte immer dichter. Wollte er kuscheln?

Er sollte schnell etwas machen, bevor noch ein Drama geschah.

„Toshi, tut mir leid...“, begann er leise und lächelte seinen Freund entschuldigend an. „Aber...ich kann das jetzt nicht...“

So gern er das jetzt auch gemacht hätte – in Gedanken war er gerade ganz woanders als bei Toshiya.
 

Der sah ihn jetzt mit zu Schlitzen verengten Augen an und blies die Backen auf, wie immer, wenn er sauer war.

„Du kannst jetzt nicht? Wann kannst du denn überhaupt?!“

Kyo musste schlucken. Dass der Schwarzhaarige jetzt so laut werden würde, hatte er nicht erwartet. Aber wenn er recht überlegte, hatte er allen Grund dazu.

„Ständig sagst du, dass du jetzt noch nicht kannst! Verdammt, ist es dir immer noch zu früh? Kyo, wie lange soll ich denn noch warten? Merkst du nicht, dass du mir mit deinem Verhalten weh tust?“

Oh doch, und wie er das merkte.
 

„Tut mir leid...“, wiederholte er nur noch einmal, jetzt aber um Einiges leiser.

Toshiya wandte den Blick ab, setzte sich aber demonstrativ gleich an den Rand des Sofas.

Kyo seufzte leise. Wenn das so weiter ging, würde der Abend bestimmt ein Kracher werden – im wahrsten Sinne des Wortes.
 

„Weißt du, was ich glaube?“, fragte der Schwarzhaarige nach einer Weile leise, sah ihn aber nicht an. Kyo musterte seinen Freund kurz, fragte dann ebenso leise „Was?“

Jetzt sah der Bassist ihn doch an. „Ich hab so langsam das Gefühl, dass du das alles nicht mehr willst... Hätte ich gewusst, dass unsere Beziehung wegen so einer Kleinigkeit den Bach runter geht, hätte ich es wenigstens richtig genossen...“

Jetzt klappte ihm tatsächlich die Kinnlade runter. „Du siehst das als Kleinigkeit?!“ Er wusste nicht, was ihn mehr schockte. Das oder die Tatsache, dass Toshiya es bereute, das nicht zu Ende geführt zu haben. Also konnte er wohl darauf schließen, dass es bei diesem einen Mal geblieben war. Welch schwacher Trost.
 

„Toshi...“, begann er leise, als der nichts mehr erwiderte.

„Komm mir jetzt nicht so! Ich kann´s nicht mehr hören! Du solltest dich vielleicht endlich mal entscheiden... Seien wir mal ehrlich zueinander... Du willst mich doch gar nicht mehr, oder?“

Traurigkeit spiegelte sich in den Augen des Schwarzhaarigen wieder. Diese Tatsache tat Kyo weh. „Ich wollte dir nicht weh tun...“, sagte er jetzt leise und nun gingen die Annäherungsversuche von ihm aus, fruchteten aber nicht. Toshiya blieb kalt, wandte den Blick sogar wieder ab.

„Vielleicht solltest du lieber gehen. Ich bin nicht mehr in Stimmung.“
 

Kyo betrachtete seinen Freund die nächsten Augenblicke nur. Es kam ihm vor wie Minuten, in denen jetzt Stille herrschte. Lediglich die leisen Stimmen aus dem Fernsehapparat störten die ‚friedliche‘ Stille.

„Ich mein es ernst…“ Der Blonde hob eine Augenbraue. Was denn?

„Kyo, ich liebe dich wirklich und unsere Beziehung bedeutet mir verdammt viel, aber wenn du so weiter machst… Ich halt das nicht mehr lange aus.“

Der Angesprochene Stand auf, erntete von Toshiya einen schockierten Blick. „Wo willst du hin?“

„Na du hast doch gesagt ich soll gehen und genau das werde ich jetzt tun.“

„Aber…“

„Toshiya, du bist wirklich nicht der Einzige, der so langsam nicht mehr kann. Und wenn du wenigstens die Hälfte meiner Probleme kennen würdest, dann würdest du vielleicht verstehen, warum ich nach ´ner knappen Woche noch nicht vergessen kann, dass du mir fremd gegangen bist!“
 

Er ballte die Hände zu Fäusten, musste unweigerlich wieder an Kaoru denken. Und an ihren Kuss.

„Dann erzähl mir doch davon…“, bat der Größere. Hoffnung war in seinen Augen.

„Wenn ich das könnte, hätte ich es schon längst getan…“

Es war nur ein Flüstern gewesen, aber es hatte gereicht. Zu mehr war er jetzt wohl nicht fähig gewesen. Wie denn auch? Er war schon wieder nicht bei der Sache. Dachte nur an das Eine. Nur an den Einen.
 

Er hatte nichts weiter gesagt, war einfach gegangen. Hatte seinen Freund zurück gelassen. Allein. Unwissend.

Doch es war ihm egal. Er wollte jetzt nicht an Toshiya denken und es fiel ihm nicht einmal sonderlich schwer ihn jetzt zu vergessen. Zumindest für den Moment.

Seine Füße trugen ihn wie von selbst, er merkte nicht einmal wohin er ging, bis er dann vor einer Tür zum Stehen kam. Vor seiner Tür.
 

Warum nur war er jetzt hier? Ausgerechnet jetzt?

Er wollte das mit Toshiya doch alles wieder ins Reine bringen, und nun kam er ausgerechnet hier her, lief direkt in Kaorus Arme, und konnte überhaupt nichts dagegen tun. Dabei wollte er jetzt nicht mal Reden…
 

Als die Tür geöffnet wurde und er direkt in Kaorus Augen blickte, weitete er seine eigenen erschrocken und sah zu seiner Hand, die er in der Luft hielt. Hatte er wirklich geklopft, ohne es selbst zu bemerken?

Sein Blick glitt wieder zu seinem besten Freund, der ihn bisher nur gemustert hatte.

„Was machst du hier?“, fragte er ihn jetzt leise. Kyo hing mit seinen Augen regelrecht an Kaorus Lippen. Die Lippen, die ihn vorhin geküsst hatten. Einfach so.

„Alles in Ordnung bei di-“

Er ließ ihn nicht einmal aussprechen, sondern drängte ihn zurück in seine Wohnung, und kaum dass die Tür hinter ihm zufiel, drückte er den Schwarzhaarigen gegen die Wand. Drängte sich an ihn. Küsste ihn.
 

Er wusste selbst nicht, was mit ihm los war.

Denken war gerade ein Ding der Unmöglichkeit.

Es fühlte sich einfach so unglaublich gut an, ihn zu küssen, seine Lippen auf den eigenen zu spüren. Und als der Gitarrist den Kuss nach einigem Zögern erwiderte und sogar mit der Zunge in seinen Mund drang, konnte Kyo nicht anders, drückte sich an ihn und genoss es einfach nur.

Er genoss es seinen Freund zu betrügen… Schnell verdrängte er diesen Gedanken wieder, immerhin war das hier nur ein Kuss. Nur ein Kuss…
 

Kaorus Hände fanden schnell den Weg an seinen Rücken, zogen ihn noch dichter zu sich. Kyo ließ es geschehen. Als der Schwarzhaarige dann aber über seinen Rücken zu streichen begann, löste er sich. Schlagartig. Was sollte er denn jetzt mit solchen Zärtlichkeiten anfangen?

Unsicher blickte er den Größeren an, der seinen Blick einfach nur erwiderte. Dann drehte er sich weg, strich sich das wirre Haar aus dem Gesicht.

„Scheiße, was hab ich gemacht…“

„Ich würde sagen du hast mich geküsst!“

Sofort wandte er sich wieder zu dem Gitarristen um und sah ihn vollkommen entgeistert an. Hatte er das eben etwa laut gesagt?
 

Der Sänger biss sich auf die Unterlippe, merkte nicht, wie sehr er diese gerade schändete.

„Ich… tut mir Leid, das hätte nicht…“

Weiter kam er nicht. Er verlor den Faden, war einfach viel zu durcheinander, als dass er da jetzt irgendetwas Anständiges hätte von sich geben können.

Wieder strich er sich durch´s Haar, war so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass er beinahe zusammen gezuckt wäre, als Kaoru etwas sagte.

„Hat es sich denn falsch angefühlt?“

Eigentlich nicht, schoss es ihm sofort durch den Kopf, aber kein Ton verließ seine Lippen. Es erschreckte ihn, dass ihm sofort so ein Gedanke gekommen war. Aber so war er nun mal. Er hatte das eben genossen.
 

Ein erschrockener Ton verließ seine Lippen, als Kaoru ihn zu sich zog und erneut küsste. Er wollte sich wehren, denn es war falsch. Auch wenn es sich so verdammt gut anfühlte. Aber Kaorus Hand, die sich in seinen Nacken legte, hielt ihn dicht bei dem Schwarzhaarigen und sein Widerstand wurde schnell gebrochen. Es war einfach zu verlockend.
 

Erst nach einer ganzen Weile lösten sie sich wieder voneinander, Kaoru hielt ihn aber weiterhin dicht bei sich.¬¬¬ Beide atmeten sie schwer und sahen sich unentwegt an.

„Na so schlecht scheinen meine Chancen ja nicht zu stehen…“, hauchte der Größere gegen seine Lippen. Er senkte nur den Blick, schloss beschämt die Augen. Denn es stimmte. Dabei hatte er doch Toshiya…

Toshiya, der ihn betrogen hatte. Toshiya, den er im Begriff war zu betrügen…
 

Er spürte warmen Atem auf seiner Haut und hauchzart berührten die Lippen Kaorus seine Wange, strichen darüber, wanderten bis zu seinem Ohr hin.

„Glaub nicht, dass ich dich so einfach Toshiya überlasse – jetzt, wo ich das weiß…“

Nach diesen gehauchten Worten löste er sich doch von Kyo, ließ ihn los. Zu gerne hätte der ihn jetzt angesehen, denn das war mal so gar nicht die Art ihres Leaders, solche Dinge zu sagen, doch er ließ es, wandte sich stattdessen von ihm ab.

„Ich geh dann jetzt besser…“

Und schon war er auf dem Weg zur Tür. Gerade hatte er die Hand auf der Türklinke, da spürte er den Anderen hinter sich und stockte. Als er seine Hände an seinen Hüften spürte, hielt er automatisch den Atem an.
 

„Ich will übrigens immer noch mit dir schlafen…“

Wieder hatte Kaoru nur geflüstert, doch Kyo erschauderte heftig. Seine Unterlippe musste allerdings wieder leiden, da Kaoru sich mehr gegen ihn drängte.

„Aber… keine Angst, ich werde nicht einfach so über dich herfallen. Ich will dich ja zu nichts zwingen…“

Kyo schluckte hart. Wenn er so weitermachte, brauchte er ihn auch zu gar nichts mehr zwingen.

Er hätte gedacht, dass Kaoru ihn noch bei sich haben, ihn vielleicht erneut küssen wollte, aber da hatte er sich wohl geirrt. Der Schwarzhaarige ließ ihn wieder los, löste sich von ihm. Aber nur minimal. Er konnte ihn immer noch hinter sich spüren. Sehr deutlich.
 

Er musste jetzt gehen.

Und das tat er auch. Ohne sich noch einmal umzudrehen. Ohne noch etwas zu sagen. Und schon wieder ließ er seine Unterlippe leiden. Es tat schon weh, doch den Schmerz spürte er kaum. Er wollte nur noch weg von hier.

Warum war er überhaupt gekommen? Er hatte seinen Freund sitzen lassen und sich zu seinem besten Freund geflüchtet, der längst viel mehr war als nur das. Dabei hatte er sich und Toshiya doch noch eine Chance geben wollen.

Ja, er hatte es gewollt. Er hatte es versucht. Was, wenn er trotzdem versagt hatte?

So... auf Wunsch von kaerdydd wurde jetzt schon geupt :)

Wäre sie nicht, hätte ich euch wohl noch länger warten lassen xD
 

Gomen, dass es so kurz is diesmal.. û.u
 

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Schlimmer als Unsicherheit ist Verwirrung.

Lieber weiß ich nicht, wofür ich mich entscheiden soll, als nicht einmal meine Optionen zu kennen.

Es ist als würde ich durch einen Irrgarten zu laufen.

Werde ich je einen Ausweg finden?
 


 

Die nächsten paar Tage hatte er sich erfolgreich davor drücken können, weder Toshiya noch Kaoru zu begegnen, aber er war nun mal der Sänger einer Band und hatte gewisse Verpflichtungen. Das hieß, er musste zumindest zur Probe kommen. Und das tat er, wenn auch widerwillig.

Zu seinem Glück hatten ihn bisher aber alle in Ruhe gelassen. Shinya und Dai schien er überzeugt zu haben, dass wirklich alles in Ordnung war, Toshiya hatte ihren Streit nicht angesprochen und mit Kaoru hatte er heute noch nicht ein Wort gewechselt. Er hoffte, dass es so bleiben würde.

Da sie heute aber wieder länger proben würden, brauchten sie wohl oder übel eine Pause. Leier. Wäre es nach Kyo gegangen, hätten sie es durchgezogen. Bis zum bitteren Ende. Aber da gewisse Bandmitglieder auf ihre Glimmstängel bestanden, pausierten sie jetzt eben.
 

Schweigend saß er also auf der Couch. Bisher hatte er wirklich noch nicht viel gesagt. Und er hatte nicht vor das zu ändern. Er wollte einfach seine Ruhe. Und sorgte dafür, dass er die auch bekam.

Es dauerte nicht lange, bis Toshiya sich zu ihm setzte und an ihn schmiegte.

„Ich freu mich schon auf heute Abend“, säuselte der Bassist und Kyo runzelte die Stirn. Was war denn heute Abend? Er hatte das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Es dauerte eine ganze Weile, bis ihm einfiel, was das war.

Vor ein paar Tagen hatte Toshiya ihn angerufen und gefragt ob sie ausgehen wollten. Er hatte ja gesagt. Auch wenn er nicht unbedingt wollte. Vielleicht hatte er einfach ein schlechtes Gewissen, dass das mit seinem besten Freund passiert war. Erzählt hatte er Toshiya nichts davon. Und das würde er auch nicht tun.
 

Der schwarzhaarige Bassist redete munter weiter, aber Kyo hörte ihm gar nicht wirklich zu. Dazu war er gerade nicht in der Lage. Und ihn interessierten die Pläne seines Freundes nicht wirklich. Er würde ihm absagen. Ganz sicher. So kalt das auch klingen mochte, er hatte heute Abend keine Lust auf Toshiya. Nur musste er ihm das noch sagen. Und wenn möglich dann so, dass sie sich nicht gleich wieder stritten. Auf eine Szene vor dem Rest der Band – oder auch nur vor Kaoru – hatte er keine Lust.
 

„Und dann könnten wir ja…“ Er bekam erst diese Worte seines Freundes wieder mit und sah ihn fragend an, wusste aber sofort was er meinte, als die Hand des Bassisten über seine Brust glitt. Toshiya wollte also wieder Sex.

Vorsichtig schob er ihn von sich und sah ihn entschuldigend an.

„Toshi, ich… wär´ heute Abend lieber allein… Lass uns das morgen machen, okay?“

Toshiya schob sofort die Unterlippe vor und sah ihn schmollend an. Wie erwartet. Aber auch er wollte wohl keinen Streit, also nickte er schließlich, schmiegte sich aber wieder an Kyo.

„Na gut, okay… Aber wir holen das morgen nach, hai?“

Mit großen Augen sah er ihn an. Der Sänger konnte nicht anders als zu nicken.

Ihm war klar, dass er ihm morgen nicht schon wieder absagen konnte, und das würde er auch nicht tun. Morgen Abend würde er sich mit Toshiya treffen und versuchen ihn wieder an sich ran zu lassen. Und wenn sie intim werden würden – warum nicht?
 

Kyo blickte sich in dem Proberaum um, wollte wissen wie lange die Pause noch ging. Dabei fiel sein Blick zufällig auf Kaoru, der etwas abseits von ihnen saß, ihn aber unverhohlen ansah. Beinahe starrte er schon. Also hatte er wohl alles mitbekommen. Er hatte sie belauscht und wollte das jetzt nicht mal vertuschen.

Schnell wandte er den Blick wieder ab. Er fühlte sich einfach seltsam, wenn Kaoru da war. Und noch seltsamer war es, wenn sowohl der schwarzhaarige Gitarrist, als auch sein Freund bei ihm waren. Das war dann einfach zu viel des Guten.
 

Wieder löste er sich von Toshiya, stand jetzt aber auf.

„Ich geh nochmal schnell auf´s Klo.“ Mit diesen Worten verschwand er aus dem Raum. Es war ihm egal, dass di Pause eigentlich schon vorbei war und sogar die beiden Kettenraucher gerade wiederkamen.

Ohne den beiden besondere Beachtung zu schenken, verschwand er auf dem langen Flur, der heute so unwirklich dunkel wirkte. Und das, obwohl eigentlich genügend Fenster da waren. Musste wohl am schlechten Wetter liegen…

Dass das aber nicht stimmte, wusste er selbst. Seit Kaoru ihm gesagt hatte was er für ihn empfand, war wirklich nichts mehr wie früher.
 

Er verschwand in den Toiletten und verbrachte viel Zeit vor dem Spiegel.

„Kami, siehst du scheiße aus…“, sagte er zu seinem Spiegelbild, ehe er sich abwandte und mit dem Rücken an die kalten Fliesen lehnte.

Lohnte es sich überhaupt darüber nachzudenken, warum er jetzt nicht zurück wollte?

Am liebsten wäre er wirklich hier geblieben. Den ganzen Tag, wenn nicht noch länger.
 

Irgendwann gab er sich aber einen Ruck und öffnete die Tür zum Flur. Er war ja kein kleines Kind mehr, dass er einfach vor seinen Probleme weglaufen konnte. Auch wenn die Option des Davonrennens sehr verlockend war.
 

Weit kam er aber nicht. Gerade hatte er einen Schritt getan, als er plötzlich am Handgelenk festgehalten wurde.

Ruckartig drehte er sich um und sah verblüfft seinen Gegenüber an.

„Kao…“

Er stockte.

„Was machst du hier?“

Er war ihm extra aus dem Weg gegangen, und nun stand er vor ihm. Einfach so.

Kurz ließ er den Blick den Flur entlang schweifen. Sie waren allein – na klasse!
 

„Ich warte auf dich! Wonach sieht´s denn aus?“

Kyo riss sich vom Griff des Anderen los, blieb aber bei ihm stehen. Vorerst.

„Aber warum?“, fragte er ganz leise, biss sich auf die Unterlippe. Eigentlich wusste er die Antwort auf seine Frage selbst. Er wollte gar nicht, dass Kaoru das beantwortete, also setzte er sich in Bewegung. Eiligen Schrittes ging er wieder Richtung Bandraum, wo die anderen bestimmt schon auf sie warteten.

Kaoru blieb aber nicht einfach stehen. Er folgte ihm. Kyo hatte damit gerechnet und… er wäre enttäuscht gewesen, wäre es anders gewesen. Das würde er aber nie sagen, geschweige denn es sich selbst eingestehen.
 

„Und was willst du?“ Seine Worte waren harsch. Kalt. Aber er wollte einfach so schnell wie möglich weg von hier. Vielleicht war er ja sogar ein kleines Kind, das zu flüchten versuchte.

Es gelang ihm aber nicht. Kaoru holte schnell auf, war bald neben ihm.

„Warum gehst du mir aus dem Weg?“

Der Gitarrist war schon immer direkt gewesen.

„Mach ich doch gar nicht…“

„Ach, dann bilde ich mir nur ein, dass du nicht mehr mit mir geredet hast, seit du neulich bei mir warst?!“

Kyo mied es, den Anderen jetzt anzusehen. Der Schwarzhaarige hatte Recht. Aber er sagte nichts.
 

Beinahe hatten sie den Proberaum schon erreicht. Nur noch ein paar Schritte, dann die Tür aufmachen und schon hätte er wieder seine Ruhe. Theoretisch.

Praktisch kam es anders. Natürlich.

Kaoru packte wieder sein Handgelenk und zog ihn zu sich. Ganz nah.

„Kao, lass das…!“

„Warum machst du das mit Toshi noch mit? Weiß er, dass du ihn nicht mehr liebst?“

„Du hast dich da nicht einzumischen, verdammt!“

Er wollte sich losreißen, scheiterte aber kläglich. Kaoru ließ einfach nicht locker.
 

„Kyo, ich bin nicht so naiv wie er und das weißt du! Ihm kannst du vielleicht was vorspielen, aber ich durchschaue dich!“

Diese Worte machten ihn wütend. Er ballte die Hände zu Fäusten. Er sollte lieber schnell dafür sorgen, dass die Probe weitergehen konnte. Dann konnte er seine Wut beim Singen abbauen und musste sie an niemandem auslassen. Denn das wollte er nicht.

„Ich spiele ihm nichts vor“, sagte er leise und wandte den Blick ab. Warum wollte Kaoru jetzt ausgerechnet über Toshiya reden?
 

Der Griff des Gitarristen wurde lockerer. Und sein Blick sanfter.

„Kyo, ich weiß, was in dir vor-“

Jetzt reichte es aber! Er konnte nicht anders seine Hand abzuschütteln und ihn von sich zu stoßen. Beinahe wäre der Größere gestolpert und unsanft auf dem Boden gelandet. Er konnte es aber gerade noch verhindern. Verdient hätte er es aber.

„Was weißt du?!“ Er spie die Worte beinahe aus. „Oder was glaubst du zu wissen?!“

Wütend blickte er den Gitarristen an. Am liebsten hätte er jetzt auf irgendetwas eingeschlagen. Vielleicht sogar auf Kaoru.

„Du weißt gar nichts! Red´ nicht ständig von Dingen, von denen du keine Ahnung hast, okay?!“
 

Den Schockmoment des Schwarzhaarigen nutzte er aus. Auf der Stelle wandte er sich um und nur Sekunden später war er bei den anderen Dreien, setzte sich aber nicht zu ihnen, sondern schnappte sich gleich sein Mikrofon. Er brauchte jetzt wirklich etwas, an dem er sich abreagieren konnte. Und wenn seine Stimmbänder darunter zu leiden hatten! Das war ihm egal.
 

Er spürte die verwunderten Blicke der Anderen auf sich, die sich wenig später Kaoru zuwandten, als der in den Raum kam. Sichtlich angeschlagen.

Dass irgendetwas passiert war, war allen klar. Aber niemand fragte nach. Nicht einmal Toshiya.

War auch besser so, sonst wäre es mit seiner Selbstbeherrschung wohl endgültig vorbei gewesen.

Ich bin ganz ehrlich... ich hab mich so sehr darauf gefreut dieses Kapitel zu schreiben, aber jetzt mag ich es nicht hochladen .__. Fragt nicht warum, ist einfach so »

Aber ich tu´s trotzdem...

Viel Spaß beim Lesen.
 

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Es gibt viele Arten von Schmerz.

Und jede ist erträglich.

Der Mensch kann vieles ertragen. Sein Körper zumindest.
 

Der Geist ist aber viel sensibler als das bloße Fleisch. Quält man ihn, fügt man ihm unwiderrufliche Schäden zu.

Egal ob gewollt oder nicht… Ich kann es nicht mehr rückgängig machen.

Und du auch nicht.
 


 

Irgendwie hatte er die Probe dann doch noch überstanden. Aber kaum dass Kaoru diese beendet hatte, hatte er sich seine Sachen geschnappt und war verschwunden. Hatte sich nicht verabschiedet.

So hatte er wenigstens sicher gehen können, dass Kaoru ihm nicht wieder auflauerte oder hinterher kam.
 

Kaum zu Hause, war er erstmal ins Bad verschwunden und hatte eine heiße Dusche genommen, hatte gehofft, die würde ihm helfen zu entspannen, aber so wirklich klappte das nicht. Aber wenigstens war er jetzt nicht mehr so wütend.

Und eine halbe Flasche Sake später waren seine Aggressionen vollkommen verflogen. Hauptsache das blieb auch so.
 

Kyo hatte es sich auf seiner Couch gemütlich gemacht. Nur mit Shorts und Shirt bekleidet saß er da, starrte auf den Flimmerkasten, in dem irgendein Blödsinn lief. Es interessierte ihn nicht. Lenkte nicht mal ab. Leider. Denn jetzt wurde er nachdenklich.

War es wirklich so offensichtlich, dass er Toshiya nicht verzeihen konnte? Er hatte es ja versucht, aber es ging einfach nicht. Beinahe drei Wochen war das jetzt her. Keine lange Zeit, aber er hatte keine Hoffnung, dass es irgendwann wieder wie davor werden würde.

Kaoru hatte das wohl als erster durchblickt.
 

Kyo wurde aus seinen Gedanken gerissen, als es an der Wohnungstür klingelte.

Er seufzte genervt, stand aber trotzdem auf und setzte sich in Bewegung um den Störenfried abzuwimmeln.

„Ich hab doch gesagt heute nicht, Toshi…“, sagte er bereits, während er die Tür noch öffnete.

Als er dann aber sah, dass nicht Toshiya vor ihm stand, musste er hart schlucken.

„Kao, was…“

Was machte er hier verdammt?! Er wollte den Abend doch einfach nur allein verbringen, am besten noch mehr trinken und über sein verkacktes Leben nachdenken. Mehr nicht.

Er wusste aber, dass daraus jetzt wohl nichts werden würde. Denn Kaoru sah nicht so aus als wollte er nur kurz ‚Hallo‘ sagen.
 

„Du hast gesagt, ich weiß gar nichts…“, begann der Schwarzhaarige leise, rührte sich aber nicht weiter, blieb einfach so stehen und sah ihn an. Vielleicht wollte er ihn nach dem von vorhin nicht schon wieder so bedrängen.

„Dann erzähl mir doch, was ich wissen muss…“

Er zögerte, machte dann aber einen Schritt auf ihn zu und stand wenig später im Flur, schloss die Tür hinter sich.

Kyo stockte. Er war vollkommen überfordert mit dieser Situation.
 

„Ich…“ Mehr als ein Stammeln brachte er nicht zu Stande.

„Dann wirf mir nicht vor, dass ich nichts weiß, wenn du es mir nicht erzählen kannst. Oder willst… Ich kann ja verstehen, dass unsere Freundschaft nicht mehr ist wie früher, aber… ich kann an meinen Gefühlen nun mal nichts ändern, Kyo…“

Seine Stimme war immer leiser geworden. Sanfter. Und er war dichter gekommen.

Kyo stand noch immer bewegungslos da. „Nein…“, bat er leise, sah beinahe gequält aus.

„Kyo, ich…“

„Nein, sag es nicht…“

„Ich liebe dich…!“

Augenblicklich wandte er den Blick ab, senkte seinen Kopf. Schlimm genug, dass Kaoru ihm das jetzt sagen musste. Er wollte ihn dann nicht auch noch ansehen müssen.

Doch es half nichts. Der Gitarrist kam näher zu ihm, legte zwei Finger an sein Kinn und zwang ihn so dazu, ihn anzusehen.
 

Kyo wollte wegsehen, konnte es aber nicht. Und dann passierte es auch schon. Er wurde geküsst. Sanft. Zärtlich.

Seine eh nur schwache Gegenwehr war schnell gebrochen. Erwidern konnte er Kaorus Kuss aber nicht.

So schön es auch hätte sein können, er wollte das nicht. Und doch wehrte er sich nicht dagegen.
 

Es dauerte nicht lange, bis Kaoru ihn weiter in die Wohnung drängte. Er ließ es geschehen, auch wenn er ein ungutes Gefühl dabei hatte.

Wie erwartet führte der Schwarzhaarige ihn ins Schlafzimmer. Wenig später fand er sich auch schon auf dem Bett wieder.

Ein Blick in Kaorus Augen und er wusste, was der jetzt vorhatte.
 

Sein eigener Atem ging stockend, denn er wollte das nicht. Er hatte die Küsse zwar immer genossen, aber für so was war er einfach nicht bereit.

Als der Schwarzhaarige zu ihm auf´s Bett krabbelte, hatte der sein Shirt schon gar nicht mehr an. Kyo schluckte. Dieser Anblick war irgendwie schon erregend, aber auf eine seltsame Art und Weise auch abschreckend. Immerhin war Kaoru doch sein bester Freund. Er war es so lange gewesen.
 

„Nicht…“, hauchte er, als der Gitarrist ihm das Shirt hoch schob und sich mit den Lippen über seinen Oberkörper hermachte. Kaoru brauchte gar nicht viel zu machen und er keuchte schon auf. Ein um´s andere Mal. Konnte gar nicht mehr damit aufhören.

Kaoru war aber auch geschickt. Er wusste, was er da tat. Und noch besser schien er zu wissen, was er tun musste, um Kyo rumzukriegen.

Dabei wollte er das alles wirklich nicht! Sein Körper vielleicht, noch, aber der Rest von ihm sträubte sich dagegen. Das ging einfach nicht!
 

Kaoru ließ wirklich nicht viel Zeit verstreichen, dann war Kyo schon komplett nackt. Er hatte das alles gar nicht mitbekommen, sah nur den beinahe schon gierigen Blick des Größeren auf seinem Körper liegen und biss sich auf die Unterlippe, als der sich dann daran machte, seine Hose zu öffnen.

Nur Augenblicke später waren sie beide nackt.

Er wurde wieder geküsst, diesmal aber nicht mehr so sanft wie eben noch. Und er kam nicht umhin das Zungenspiel zu erwidern, wenn auch nur bedingt.
 

Er musste an die Worte des Anderen denken.

Ich will übrigens immer noch mit dir schlafen…

Das wollte Kaoru also wirklich… Doch wollte er selbst das auch?

Er war so verdammt unsicher. Er hatte doch Toshiya und den wollte er ganz bestimmt nicht betrügen. Er wollte nicht so einer sein. Aber hatte er überhaupt eine Wahl?
 

Zögerlich sah er an sich herunter und musste feststellen, dass sein Körper allem Anschein nach schon eine Entscheidung getroffen hatte.

Er sah Kaoru ins Gesicht und erkannte seinen besten Freund kaum wieder. So hatte er ihn wirklich noch nie gesehen.

Er sollte das hier nicht wollen. Es gehörte sich nicht! Und doch konnte er nichts dagegen machen.
 

Als Kaoru seine Beine spreizte, schluckte er hart. Wollte er das wirklich?

Darüber schien sich der Schwarzhaarige keine weiteren Gedanken zu machen, denn er zögerte auch nicht lange, ließ eine Hand zu Kyos Körpermitte gleiten und strich ihm über Stellen, die noch nicht mal Toshiya hatte erkunden dürfen.

Toshiya…

Nein, er konnte das jetzt nicht!

„Kao, ich…“ Er versuchte den Anderen von sich zu drücken. Halbherzig.

„Hör auf…“, bat er leise. Aber es brachte nichts. Und das war ihm klar. Er war sich ja nicht mal sicher, ob er wollte, dass Kaoru wirklich damit aufhörte…
 

Nur Augenblicke später aber war er sich sicher.

Er spürte Kaorus Finger und verkrampfte sich sofort, kniff die Augen fest zusammen. Sein Körper sträubte sich dagegen, aber der Gitarrist ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen, setzte seine Vorbereitung fort. Und Kyo hatte jetzt schon Schmerzen.

Es wurde auch nicht besser und als er dann Kaoru in sich spürte, hätte er am liebsten aufgeschrien. Aber nur ein leises Wimmern verließ seine Lippen. Kaum einen anderen Ton brachte er hervor und nur die Tatsache, dass sein bester Freund andere Körperpartien nicht außer Acht ließ, machte es einigermaßen erträglich.

Schön war etwas Anderes.
 

Das Ganze rauschte an Kyo vorbei. Es war ihm so endlos vorgekommen, aber als es vorbei war, als er Kaoru tief in sich spürte und als auch er selbst den Höhepunkt erreicht hatte, kam es ihm so unwirklich vor, so… irreal. Wie ein Traum.

Dass es keiner war, wurde ihm aber schnell wieder bewusst, denn die Nachwirkungen seines Orgasmus klangen schnell ab. Zu schnell. Und ihm wurde schmerzhaft wieder bewusst, was da eben geschehen war.

Er hatte Sex gehabt. Mit Kaoru.
 

Er löste seine Hände von Kaorus Schultern, in die er sich wohl die ganze Zeit gekrallt hatte. Mitbekommen hatte er es nicht.

Dieses Gefühl ihn noch immer in sich zu haben wurde zunehmend unangenehm und bereitete ihm Schmerzen. Das leise Wimmern, das über seine Lippen kroch, konnte er nicht verhindern.

Kaoru sah ihn an, sah ihm direkt in die Augen. Bei seinem Blick hätte Kyo am liebsten losgeheult. Er wandte nur den Blick ab und biss sich auf die Unterlippe, als der Größere sich zurückzog.
 

Er rollte sich auf die Seite. Leise ächzend. Das alles hatte seinen Körper ziemlich mitgenommen. War ja auch eine komplett neue Erfahrung gewesen. Und keine schöne.

Vorsichtig zog er die Beine an und schloss die Augen.

Vielleicht war das Alles ja doch nicht wirklich passiert? Vielleicht war ja alles nur ein Traum gewesen. Ein schmerzhafter Traum, aber eben nicht real.

Vielleicht…

Wohl eher nicht.
 

Hinter sich bewegte sich das Bett. Sein Bett. Er öffnete die Augen wieder, sah aber stur gerade aus.

Kaoru schmiegte sich von hinten an ihn. Presste seinen nackten, verschwitzten Körper an den seinen. Er wollte das nicht, blieb aber stumm. Er wollte jetzt nichts sagen. Nichts machen. Nicht sein…
 

Er hoffte, dass Kaoru bald verschwinden würde, doch der schien Anderes vorzuhaben.

Nein, er konnte nicht hier bleiben! Nicht jetzt… Nie!

Merkte er denn nicht, was er angerichtet hatte?

„Bitte geh…“

Er konnte doch jetzt nicht hier bleiben wollen. Immerhin hatten sie gerade…

Kyo schluckte hart. So langsam begriff er, was er da angerichtet hatte. Er hatte Toshiya betrogen. Und dann auch noch auf eine Art und Weise, die er nie für möglich gehalten hatte.

Er war zwar nie der perfekte Partner gewesen, aber er war immer treu geblieben. Immer. Bis jetzt…

Und nun so was…
 

Noch immer lag Kaoru so hinter ihm. Hatte er ihn denn nicht gehört?

„…Kao?“

„Mh?“

Schwang da gerade so etwas wie Hoffnung in seiner Stimme mit?

Warum machte er es ihm bloß so schwer? So verdammt schwer…

„Geh… bitte…“

Es tat ihm weh, diese Worte zu sagen. Er wollte das nicht, aber er wollte auch nicht, dass Kaoru jetzt hier blieb.

Am liebsten hätte er das alles ungeschehen gemacht. Aber das ging nicht.
 

Der Größere löste sich von ihm. Er spürte seine Blicke auf sich.

„Kyo… ich…“

Er konnte es nicht länger ertragen. Er sollte endlich verschwinden!

„Geh einfach! Geh weg von mir…!“
 

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So, das war´s û.u

Hat´s euch gefallen?
 

...

Ich weiß leider noch nicht wie schnell ich das nächste Kap uppen kann. Ich hab schon was weiter geschrieben, aber das muss dringendst noch überarbeitet werden. So wie das alles jetzt ist, geb ich es euch keinesfalls zu Lesen >.<

Außerdem hat die Uni bei mir grade angefangen, also habt ein bisschen Nachsicht wenn es ab jetzt ein wenig länger dauert. ^.-

Werde mich natürlich trotzdem beeilen!
 

Kommis sind gern gesehen!

<3

Mh... jetzt ging es doch schneller als erwartet. ^^

Wahrscheinlich weil es gerade zu meiner Stimmung passt *drops*
 

Nya, ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
 

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Manchmal tut man Dinge, die man eigentlich nicht tun will

und man weiß nicht mal wieso.

Man bereut es hinterher, wünscht sich es nie getan zu haben.
 

Nur bin ich mir leider nicht so sicher, ob ich meine Tat wirklich bereuen kann.
 


 

Nur trübe gelangen die Sonnenstrahlen durch die Jalousien. Er hatte sie mit Absicht geschlossen, war extra dafür aufgestanden. Wie konnte jetzt nur die Sonne scheinen?

Das war so absurd! Ihm ging es beschissen wie nie zuvor und draußen war es warm, hell, freundlich…
 

Er wusste nicht, wie lange Kaoru gestern noch bei ihm geblieben war. Es war ihm vorgekommen wie Stunden, dabei waren es bestimmt nur noch Augenblicke gewesen. Seine Worte waren ja auch klar und deutlich gewesen. Unmissverständlich. Nur schien der Schwarzhaarige das nicht verstanden zu haben. Er hatte reden wollte. Bei ihm bleiben…

Aber Kyo konnte nicht, hatte ihn weggeschickt. Hatte der Gitarrist wirklich gedacht, er konnte über Nacht bleiben? Idiot. Das ging doch nicht. Was, wenn Toshiya…
 

Kyo musste hart schlucken. Er hatte gestern Sex mit seinem ehemals besten Freund gehabt. Kaoru war jetzt sehr viel mehr als das als nur ein []Freund, aber was genau das war, wusste er nicht. Und er wollte es auch nicht wissen.

Und doch konnte er nicht aufhören darüber nachzudenken. Und sich zu fragen, was passiert wäre, wenn Toshiya das mitbekommen hätte. Wie armselig er doch war.

Warum nur war das alles so verdammt kompliziert? Und dann alles auf einmal… Seine jahrelange Beziehung ging den Bach runter und er verlor seinen besten Freund. Seine Beziehung zu Kaoru hatte sich verändert. Sehr sogar. Wie standen sie jetzt zueinander?
 

Vielleicht sollte er sich besser fragen, wie er dazu stand, denn was Kaoru wollte, war klar. Er liebte ihn… Und anscheinend wollte er mehr von ihm, womöglich sogar eine feste Beziehung.

Kyo selbst wusste nicht, ob er den Anderen überhaupt noch einmal sehen wollte. Er hatte ihm so weh getan… Und es war nicht nur sein Körper, der schmerzte.

Er war vollkommen fertig. Wohl der Grund dafür, dass er das Bett heute nur wenige Male verlassen hatte. Zum einen tat ihm jede Bewegung einfach nur weh. Und zum Anderen fühlte er sich so einsam. Verlassen. Leer.

Wofür lohnte es sich überhaupt aufzustehen?
 

Auf diese Frage wusste der Sänger keine Antwort. Also blieb er einfach liegen.

Wahrscheinlich lag er schon wieder so wie gestern Abend. Wie Kaoru ihn zurückgelassen hatte. Warum hatte es so weh getan, als der Andere gegangen war? Er war doch selbst daran schuld! Er hatte ihn davon gejagt. Vertrieben.

Und nun bereute er es.
 

Versunken in seinen Gedanken, die genauso trübe waren wie das Licht im Schlafzimmer, bekam er nicht mit, wie die Zeit verging. Aufstehen wollte er ja eh nicht mehr. Seine Tür hörte er auch nicht aufgehen.

Erst als die Tür zum Schlafzimmer geöffnet wurde, merkte er, dass er nicht allein war. Nicht mehr. Aber er rührte sich nicht. Blieb einfach so liegen.
 

Leise Schritte. Zögerlich. Vorsichtig.

Dann bewegte sich die Matratze leicht und sofort musste er an gestern denken. An Kaoru, wie er…

Sein Körper war angespannt. Er lauschte. Zuckte zusammen, als er berührt wurde. Dabei war es nur so sanft… Vielleicht lag es ja genau daran.
 

„Kyo?“

Toshiya schien besorgt zu sein. Zumindest seine Stimme klang so.

Er reagierte nicht. Spürte das Zögern seines Freundes.

„Kyo, alles in Ordnung?“

Lächerlich… Allein, dass er diese Frage stellte!

Sah es denn so aus, als wäre alles in Ordnung?
 

Die Hand des Bassisten strich über seinen Rücken. Hauchzart. Und wieder zuckte er zusammen.

Was für ein Weichei er doch war…

Aber das hatte er gewusst. Schon immer. Auch wenn er nach außen hin immer so hart tat, in ihm sah es ganz anders aus. Nicht umsonst schrieb er solche Texte. Und nicht umsonst ließ er sich so oft dazu hinreißen, sich weh zu tun.

Früher hatte er das nicht nur auf der Bühne gemacht. Kaum einer wusste das, aber anfangs hatte das Blut nicht zur Show gehört. Nicht nur zur Show…
 

„Sag doch was…“

Hinter ihm raschelte es leise, dann spürte er, wie Toshiya sich von hinten an ihn schmiegte.

Sofort schloss er die Augen, kniff sie beinahe zusammen. Warum hatte er schon wieder den Gitarristen vor Augen?
 

Einige Zeit lang geschah nichts. Kyo hielt die Augen fest geschlossen. Versuchte so alle Gedanken an gestern aus seinem Kopf zu verbannen. Überhaupt alle Gedanken…

Er wollte nicht mehr darüber nachdenken müssen. Über diesen ganzen Mist…

Toshiya war jetzt ebenfalls stumm. Lag einfach bei ihm. War ihm so nah… Zu nah. Aber Kyo sagte nichts. Er schwieg. Eisern. Kalt.

Es fiel ihm schwer so zu sein. Er hatte Angst, Toshiya könnte sofort wissen, was er getan hatte, wenn er ihn auch nur ansah. Also blieb er so liegen, biss sich fest auf die Unterlippe, als der Schwarzhaarige ihn zu streicheln begann.

Er wusste, dass ihn das beruhigen sollte, doch das tat es nicht. Es bewirkte genau das Gegenteil.
 

„Willst du drüber reden?“

Kaum merklich bewegte er seinen Kopf. Natürlich wollte er das nicht. Und Toshiya schien das zu merken. Sein Seufzen klang so bedrückt, dass es Kyo weh tat.

Er hielt das alles einfach nicht aus. Er wollte es nicht mehr aushalten müssen.
 

Bald löste Toshiya sich wieder von ihm. Erleichterung machte sich in ihm breit, auch wenn sie nur von kurzer Dauer war.

„Ich koch uns beiden was Schönes, mh? Dann verbringen wir den Abend hier…“

Man konnte ihm die Enttäuschung anhören. Erst jetzt fiel Kyo wieder ein, dass sie ja zusammen hatten weggehen wollen. Daraus wurde ja nun wohl nichts…
 

Wieder bewegte sich das Bett leicht. Dann Schritte. Geräusche aus der Küche.

Irgendwie war Kyo beruhigt, dass er jetzt nicht allein sein musste. Toshiya hatte sich diesen Abend bestimmt anders vorgestellt, aber er war froh, dass er hier blieb. Trotz allem.
 

„Ich muss erst einkaufen. Es sei denn du gibst dich mit Suppe zufrieden.“ Der Bassist lächelte sanft, als er sich zu ihm runter beugte und ihn direkt ansah, ihm sacht durch´s Haar strich.

„Ich beeil mich.“

Kyo bekam zum Abschied einen zarten Kuss auf die Stirn. Damit hatte er ja nun gar nicht gerechnet. Aber er war froh. Lächelte sogar leicht. Innerlich.
 

Die Tür fiel ins Schloss. Stille. Es war so unerträglich.

Warum war Toshiya gegangen? Ach ja richtig, er wollte einkaufen… Also würde er den Abend hier bleiben. Vielleicht ja auch noch die Nacht.

Irgendwie beruhigte ihn das.
 

Eine Weile blieb er noch liegen, dann drehte er sich auf den Rücken, sah zum Fenster. Noch immer schien die Sonne, aber jetzt bedrückte ihn das nicht ganz so sehr. Also stand er auf.

Duschen. Das war es, was er jetzt wollte. Er musste sich waschen, musste Kaorus Geruch von sich wegbekommen, seine Spuren verschwinden lassen, bevor Toshiya es vielleicht wirklich noch merkte.
 

Gerade war er auf dem Weg zum Badezimmer, als es an der Tür klopfte. Abrupt blieb er stehen, mitten im Flur. Ihm schwante Böses, denn es war bestimmt nicht Toshiya, der sein Portmonee vergessen hatte.

Seine Füße trugen ihn durch den Flur. Leise. Behutsam.

Wieder klopfte es. Kyo stand direkt vor der Tür. Atmete tief. Er brauchte nicht durch den Spion zu sehen, um zu wissen, wer da gerade auf der anderen Seite des kalten Holzes stand.

Es war Kaoru. Ihm war egal, was der wollte, er wollte ihn nicht sehen. Nicht jetzt. Und am besten nie mehr wieder. Dass das unmöglich war, wusste er selbst, aber er wollte es wenigstens so lange wie möglich hinauszögern.
 

Vorsichtig drehte er sich um, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür.

Sein Herz raste. Kaoru war ihm so nah…

„Kyo, ich weiß, dass du da bist!“

„Geh weg…“, antwortete er reflexartig. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, weiteten sich seine Augen und er biss sich auf die Unterlippe.

Er hatte sich verraten.

„Lass uns reden, bitte…“

Nein, ganz bestimmt nicht. Es war schlimm genug, dass er jetzt hier war. Rein lassen würde er ihn ganz sicher nicht!
 

„Kyo, es tut mir leid… Ich hätte das nicht machen dürfen…“

Das fiel ihm ein bisschen spät ein, oder? Danach konnte man so was immer sagen. Immer. Und beinahe nie stimmte es.

„Jetzt lass mich schon rein… Ich will mit dir reden. Bitte…“

Warum ging er davon aus, dass Kyo auch reden wollte?

„Verschwinde!“, zischte er leise, bedrohlich. Dann stieß er sich von der Tür ab, ging wieder ins Schlafzimmer. Ans Duschen dachte er nicht mehr. Ihm war ja was dazwischen gekommen.
 

Der Sänger griff wahllos in den Schrank, zog sich irgendetwas über. Er wollte jetzt nicht nackt sein.

Er wusste, dass Kaoru noch immer vor der Tür stand. Wartete. Hoffte. Wusste.

Er würde ihn nicht rein lassen. Er wollte seine Worte nicht hören. Was konnte er ihm auch schon sagen?! Dass er ihn liebte, wusste er ja schon. Seit Wochen.
 

Seine Beine trugen ihn ins Wohnzimmer, wo er sich seufzend auf der Couch niederließ.

Wie lange er einfach nur dasaß, wusste er nicht. Er wollte es auch gar nicht wissen. Er war nur froh, als er die Tür hörte.

„Bin wieder da~!“

Und er freue sich sogar Toshiyas Stimme zuhören.

Als der dann aber ins Wohnzimmer kam und ihn angrinste, stockte Kyo.

„Schau mal, wen ich mitgebracht hab!“

Nein. Nein… Nein, nein, nein! Das konnte doch nicht wahr sein, verdammt!
 

Doch, es konnte. Hinter seinem Freund tauchte der Gitarrist auf, sah ihn unsicher an.

Er hätte kotzen können.

Toshiya schien nicht zu merken, dass er wenig begeistert war. Oder er ignorierte es glatt.

„Kao war gerade hier. Hast du die Klingel nicht gehört?“ Ohne auch nur auf eine Antwort zu warten, quasselte er munter weiter, richtete seine Worte jetzt aber an ihren Gast. „Willst du was trinken?“

Er bekam ein knappes Nicken und verschwand in die Küche, ließ die beiden allein zurück.

Na toll…
 

Kaoru schien seine Chance nutzen zu wollen, setzte sich sofort zu ihm, bedrängte ihn aber nicht.

„Wenn du schon nicht reden willst, dann hör mir wenigstens zu…“

Was blieb ihm auch anderes übrig?

„Ich… Es tut mir leid, ehrlich… Ich hätte mich besser unter Kontrolle haben müssen, aber ich… ich weiß einfach nicht, woran ich bei dir bin! …. Im einen Moment machst du mir totale Hoffnungen, und im nächsten läufst du vor mir davon… Was soll ich denn denken? Kyo, ich wollte dir wirklich nicht weh tun! Und ich will Toshi nicht in den Rücken fallen, aber ich… wenn ich weiß, dass das mit euch nichts mehr wird, dann kann ich doch nicht einfach… Es… es sei denn du sagst mir, dass… dass du es wirklich nicht willst…“
 

Er hatte schnell gesprochen und leise, damit das auch ja unter ihnen blieb.

Jetzt schwiegen sie. Beide. Und Kaoru rutschte dichter zu dem Sänger, der das gar nicht bemerkte, einfach stur geradeaus sah. Als er dann aber die Hand des Anderen auf der seinen spürte, sah er ihn geschockt an, ehe er regelrecht aufsprang.

„Glaubst du wirklich, dass ich es dir nicht schon gesagt hätte, wenn ich es könnte?!“

„Kyo…“

„Du bist so egoistisch! Denk doch einmal nicht nur an dich! Einmal! Ich kann nicht einfach…-“

Abrupt hielt er inne, als Toshiya wieder den Raum betrat. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er Kaoru gerade angeschrien hatte.

Er suchte Toshiyas Blick. Als er ihn fand, musste er hart schlucken. Alles in ihm zog sich zusammen. Es schmerzte. Alles.
 

Ohne noch ein Wort zu verlieren rauschte er an seinem Freund vorbei, verschwand im Schlafzimmer, knallte die Tür hinter sich zu und schloss ab. Dann ließ er sich auf´s Bett fallen. Schloss die Augen.

Er war so müde… Doch schlafen wollte er nicht. Konnte er nicht. Es hatte letzte Nacht schon nicht geklappt, nur weil er an Kaoru denken musste. Wie sollte es also jetzt klappen, wenn der im Nebenzimmer war?

Manchmal sollte man hinter Allem einen Schlussstrich ziehen, einfach von vorn anfangen.

Ich habe es wirklich versucht. Habe angefangen die Dinge zu beenden.

Dann geriet ich ins Wanken. Konnte nicht weiter machen.
 

Warum muss es immer so schwer sein mit etwas aufzuhören, auch wenn es einem eigentlich nur schadet?
 


 

Kyo lag da, starrte nach oben, an die Decke. Seine Haut war von einem leichten Schweißfilm bedeckt, die Haare durchwühlt. Sein Atem ging ruhig, ganz anders als der von Toshiya. Der Schwarzhaarige lag neben ihm, scheinbar vollkommen zufrieden mit sich und der Welt. Zumindest jetzt.
 

Es dauerte eine Weile bis der Bassist sich wieder regte. Er drehte sich zu ihm und schmiegte sich an Kyo, wollte jetzt wohl seine Streicheleinheiten, bekam sogar welche. Jetzt.

Er sah Kyo an, wandte den Blick nicht ab und das nervte den Blonden ziemlich.

„Was ist?“ Eine einfache Frage, warum also antwortete Toshiya nicht einfach?

„Was ist da mit dir und Kao passiert?“

Kyo schluckte hart. Sollte er es Toshiya erzählen? Oder ihn weiterhin im Argen lassen, lügen, so wie die letzten drei Tage schon?

„Was soll da passiert sein?“

Der Größere seufzte leise, begann hauchzart über Kyos Brust zu streichen. „Warum habt ihr euch gestritten?“
 

Kyo zögerte. Er konnte es ihm doch nicht sagen. Nicht jetzt. Er wollte es ihm nicht sagen, ihm nicht weh tun. Und doch wusste er, dass das nicht ausbleiben würde.

Seine Antwort kam erst nach einer ganzen Weile. „Kao denkt einfach er ist Gott.“

Die Mundwinkel Toshiyas bogen sich nach oben. Er grinste tatsächlich. Kyo sah ihn verständnislos an.

„Seit wann stört dich das?“

Gute Frage… „Seit jetzt.“
 

Sie schwiegen wieder. In letzter Zeit taten sie kaum etwas Anderes. Es war Kyo nicht egal; diese permanente Stille war mittlerweile einfach nur noch drückend und belastete ihn. Er wusste, was er dagegen machen konnte, aber mit Toshiya zu reden war nicht so einfach wie man sich das vielleicht vorstellte. Nicht für ihn.

Doch jetzt musste er etwas sagen, unbedingt. Es schienen aber trotzdem noch Stunden zu vergehen, bis ein Ton sein Lippen verließ.

„Toshi, ich… Ich denke ich sollte dir was sagen…“

Angesprochener sah zu ihm auf und nickte. Beiden war klar, dass es jetzt ernst wurde, dennoch oder vielleicht gerade deswegen drückte der Schwarzhaarige sich noch mehr an seinen Freund und schlang die Arme um seinen Oberkörper.
 

„Ich versuche wirklich, dir deinen Seitensprung zu verzeihen, aber ich weiß nicht, ob ich das kann. Es fällt mir schwer…“

Das war ja ach verständlich. Dergleichen aber kam nicht über Toshiyas Lippen. Er klammerte sich mittlerweile beinahe an Kyo fest, ließ ihn seine Fingernägel spüren. Dass das nicht mit Absicht war, wusste der, aber trotzdem war ihm das unangenehm. Durch sein Klammern machte er alles nur noch schlimmer.
 

„Willst du Schluss machen?“

Zu sagen, diese Frage hätte ihn nur geringfügig aus der Bahn geworfen, wäre wirklich die Untertreibung des Jahres gewesen. Er wollte sofort verneinen, doch tat er es nicht, denn eigentlich… eigentlich hatte Toshiya mit seiner Vermutung gar nicht so Unrecht, nur hatte er nicht erwartet, dass er ihn gleich darauf ansprechen würde.

Trotzdem wurde er nicht direkter.

„Das hab ich nicht gesagt… Ich weiß nur nicht, ob das mit uns noch Sinn macht. Jetzt, wo ich…“

Sofort biss er sich auf die Unterlippe. Klasse. Jetzt musste er es ihm ja sagen. Es zu verheimlichen war ja die eine Sache, aber mutwillig konnte er ihm nichts Falsches erzählen. Nicht seinem Freund.
 

Kyo löste sich von dem Anderen, schob ihn vorsichtig etwas von sich weg und setzte sich auf. Er konnte ihm das wohl schlecht erzählen, wenn sie miteinander kuschelten! Toshiya blieb aber liegen, stützte sich lediglich mit den Ellenbogen ab, und sah zu ihm auf.

„…Wo du was?“, hakte er nach und sah ihn fragend an.

Herumdrucksen war eigentlich gar nicht seine Art, also riss er sich zusammen, holte tief Luft und…

„Ich bin dir fremdgegangen.“
 

Sein Freund schnappte hörbar nach Luft und schien ziemlich mit sich zu tun zu haben. Erstaunlicherweise schrie er ihn aber nicht an oder so und das überraschte Kyo doch ziemlich.

„Das… überrascht mich, aber… wir schaffen es trotzdem … ich kann es dir verzeihen…“

Okay, damit hatte er jetzt noch weniger gerechnet.

„Ich mir aber nicht.“

Toshiya wandte den Blick ab, biss auf seiner Unterlippe herum. Kyo ließ ihn, sagte vorerst nichts. Er hätte auch gar nicht die richtigen Worte gefunden – selbst wenn er es gewollt hätte.
 

Irgendwann drehte Toshiya sich wieder zu ihm, sah ihn mit Trauer in den Augen an.

„Und Kao…“

Die Augen des Sängers weiteten sich. Ahnte er etwas?

„Wusste er davon? Und… er wollte, dass du es mir sagst. Deshalb hattet ihr Streit, oder?“

Toshiya schien sich seiner Sache sicher, wollte nur noch eine Bestätigung haben, die Kyo ihm aber nicht geben konnte.

„Er wusste davon, aber… Toshi, er war dabei.“

Schlagartig saß der Schwarzhaarige aufrecht im Bett und starrte ihn entsetzt an. „Wie? Gott, wo hast du´s denn gemacht, wenn er zugeguckt hat?!“

„Toshi… Es war Kao…“

„Mh?“

„Ich hab dich mit Kao betrogen!“
 

Okay, das hatte gesessen. Jeden Moment würde Toshiya losschreien, dessen war er sich sicher. Doch er wurde schon wieder überrascht. Sein Freund sagte lediglich einige Minuten lang nicht, ballte die Hände zu Fäusten und seine Lippen wurden dünn wie Striche.

„Und was ändert das?“, begann dann auch schon der Redeschwall. Ein Zeichen dafür, wie kurz er wirklich schon vor´m Explodieren war. „Es war doch trotzdem nur Sex und hat nichts zu bedeuten! Du hast mit ihm geschlafen um dich an mir zu rächen – okay, ich versteh´s ja, aber… kann dann jetzt wenigstens wieder alles so sein wie früher? Nur weil du mit deinem besten Freund geschlafen hast, heißt das ja noch lange nicht…“ Geschockt weiteten sich seine Augen und er starrte Kyo an. „Oh mein Gott! Es… es war doch nur Sex, oder?“
 

Kyo konnte seinen Anblick nicht ertragen. Er wollte Toshiya nicht weinen sehen – das hatte er noch nie gekonnt.

„Kao ist mehr als nur mein bester Freund…“ Es war nur ein Flüstern, das seine Lippen verließ, und doch kam es Kyo so vor als hallte es 100fach von den Wänden wider.

„Was ist da zwischen euch?!“

Jetzt war wohl die Grenze erreicht. Toshiyas Stimme glich mehr und mehr einem Quietschen und sie zitterte. Dabei hatte er ihm doch eigentlich gar nicht weh tun wollen.

Tja, nun war es wohl zu spät…
 

„Ich weiß es nicht…“ Kyo wollte ehrlich sein. Wenigstens zu Toshiya, wenn er schon sich selbst etwas vormachte…

"Aber ich glaube es ist besser, wenn wir… Wenn wir das mit uns… beenden.“

Ein lautes Schluchzen erfüllte den Raum. Toshiya hatte sein Gesicht in den Händen vergraben und weinte hemmungslos. Und Kyo tat das so verdammt weh. Aber was sollte er denn sonst machen? Es war wirklich besser so…
 

Plötzlich hob der Schwarzhaarige den Kopf wieder und sah ihn aus verquollenen Augen an, streckte eine zitternde Hand nach ihm aus, traute sich aber offensichtlich nicht ihn zu berühren.

„Kyo…“

Seine Stimme war so brüchig und er sah einfach so… bemitleidenswert aus, dass es dem Sänger echt schwer fiel jetzt nicht einfach nachzugeben und ihn in seine Arme zu ziehen.

Aber was hätte das geändert?

Gar nichts!

Also blieb er so sitzen, versuchte kalt zu bleiben. Nach außen. Was in ihm drin passierte, war gerade einfach nur schrecklich.
 

„Ich…“ Er wollte etwas sagen, fand aber nicht die richtigen Worte. Er hätte aber sowieso nichts sagen können um Toshiya zu trösten. Wenn er ehrlich war, wollte er das aber gar nicht. Er konnte es eh nicht. Würde es nicht schaffen…

„Es ist besser so…“

Das war von nun an nicht mehr seine Aufgabe. Ihm war zwar bewusst, dass sie trotz allem noch in einer Band waren und sich da wohl oder übel sehen mussten, aber das war ja noch lange kein Grund um diese Beziehung noch länger am Laufen zu halten. Diese sinnlose Beziehung.
 

„Hat dir das eben denn gar nichts bedeutet?!“ Kyo hätte nicht damit gerechnet, dass Toshiya ihn nun doch so anschreien würde, zuckte daher leicht zusammen bei seinen Worten, und schluckte hart.

Der Schwarzhaarige kam näher auf ihn zu. Er wich zurück.

„Verdammt, liebst du mich denn nicht mehr?“

Wieder rannen Tränen über Toshiyas Gesicht, aber jetzt… jetzt wollte er ihn nicht mehr in den Arm nehmen. Hatte nicht mehr das Bedürfnis danach.
 

Toshiya hatte ihm eine entscheidende Frage gestellt und schlagartig tauchte die Antwort darauf in fetten Lettern vor seinem inneren Auge auf.

War er wirklich so blind gewesen, die ganze Zeit über?
 

Er wich weiter zurück, stand abrupt auf, schnappte sich sein Zeug. Und ging. Sah Toshiya nicht noch einmal an.

Das durfte wohl Antwort genug sein…

Hinter sich schloss er die Tür zum Schlafzimmer, hörte Toshiya dahinter weinen. Ohne mit der Wimper zu zucken begann er seine Klamotten anzuziehen, dann seine Schuhe. Und die Jacke.

Und ging. Einfach so…
 


 

____________________________
 

Ach Gottchen, ist das kurz geworden :/

Nya... müsst ihr jetzt mit leben x'D

Ich versuch aber das nächste länger werden zu lassen =)
 

Momentan hab ich echt noch keine Ahnung, wie die FF weiter gehen wird.

In diesem Sinne: Seid gespannt auf das Ende (ich denke bist dahin werden´s bestimmt noch 3 oder mehr Kapitel sein~). ^^

Für jeden hält das Leben Hürden bereit, die es zu überwinden gilt. Einige kleiner, andere groß.
 

Vor mir aber hat sich eine riesengroße Mauer aufgetan und sie wächst weiter. Schnell. Stetig.

Wie kann ich sie überwinden?

Wie kann ich dich vergessen?

Ich habe es wirklich versucht,

doch es geht nicht.

Denn ich bin süchtig.

Nach dir.
 


 

Es waren schon einige Tage vergangen, seit mit Toshiya Schluss war. Und er wieder Single. Das hatte sich wohl rumgesprochen, denn ständig klingelte sein Handy. Und wenn er nicht ranging, wurde sein Haustelefon malträtiert und sein AB mit Nachrichten überhäuft.

Nicht eine einzige hatte er sich angehört, würde es wohl auch nicht tun.

Kyo brauchte jetzt Zeit für sich, und zwar nur für sich. Ohne nervige Freunde, die sich um ihn sorgten, obwohl das gar nicht nötig war. Ohne einen besten Freund, der sich wohl noch mehr sorgte…

Kyo war wirklich versucht gewesen, ans Telefon zu gehen oder wenigstens auf die SMS zu antworten, aber… Nein, er blieb hart. Kaoru witterte seine Chance, wollte ihn nur rumkriegen. Mehr nicht.

So war das und nicht anders. Redete er sich zumindest ein. Versuchte es zumindest. Wirklich klappen wollte es aber nicht.
 

Am liebsten wollte Kyo seine Wohnung nicht verlassen, nie mehr. Aber auch trotz seiner Appetitlosigkeit musste er irgendwann einkaufen. Heute.

Er hatte extra bis kurz vor Ladenschluss gewartet, ehe er sich auf den Weg gemacht hatte, und ging auch nicht in die Geschäfte, die er sonst besuchte, wenn er denn mal Zeit zum Einkaufen hatte. Er wollte einfach sicher gehen. Dass er niemandem unerwartet über den Weg lief. Nicht Kaoru, und vor allem nicht Toshiya. So was konnte er jetzt nicht gebrauchen.
 

Trotzdem kam alles anders als gedacht. Als gehofft.

Natürlich…

Wie immer.
 

Zu seinem Glück aber entdeckte er Kaoru, bevor dieser ihn sah, und flüchtete in einen der Läden.

Warum musste er auch ausgerechnet jetzt einkaufen gehen? Er hätte noch warten sollen. Hätte er heute eben auch wieder nichts gegessen…

Was machte das schon?
 

Er blieb eine Zeit lang an der Tür stehen, beobachtete, wie der Schwarzhaarige langsam an dem Laden vorbei ging. Er sah schlecht aus. Kyo tat es fast schon Leid, dass er sich nicht gemeldet hatte.

Kaoru war auf der anderen Straßenseite. Vielleicht hätte er sonst nicht so schnell flüchten können. Aber nun war das egal, er hatte es ja geschafft.
 

„Entschuldigung?“

Es kam so vollkommen unerwartet, dass er jetzt angesprochen wurde, daher zuckte er leicht zusammen und wandte sich ruckartig um, starrte die Frau ihm gegenüber fast schon verstört an.

„Wir schließen gleich.“

Erst nach ein paar Augenblicken fiel dem Sänger wieder ein, dass er ja in einen Laden gegangen war. Er nickte abwesend und wandte sich wieder um, wollte sicher gehen, dass Kaoru noch immer auf der anderen Straßenseite war, ehe er wieder durch die Tür vor sich schritt.
 

Vom Schwarzhaarigen war aber nirgends eine Spur. Komisch. Er war doch gerade noch dagewesen…

Na ja, vielleicht war er ja schon vorbei gegangen. Wieder nach Hause.

Kyo seufzte leise und verließ den Laden nicht ganz freiwillig. Draußen sah er sich erneut um und konnte nicht anders als schon wieder zu seufzen. Die Geschäfte schlossen alle. Warum hatte er doch gleich seine Wohnung verlassen?
 

Da er nichts mit sich anzufangen wusste, ging er wieder nach Hause. Wollte es zumindest. Kaum dass er sich umgedreht hatte, stand jemand vor ihm und er wusste auch so, wer das war, braucht seinen Gegenüber nicht anzusehen. Tat es aber trotzdem.

Kyo hob seinen Kopf und sah zu Kaoru auf; ihm wurde unbehaglich, aber er blieb stehen. Wich nicht zurück. Blieb ihm so nahe.
 

„Warum läufst du vor mir weg?“

„Ich lauf nicht weg…“

„Aber du versteckst dich!“
 

Jetzt wich er doch einen Schritt zurück, wollte gehen. Er wollte nur noch nach Hause, seine Ruhe haben. Auch wenn er dann nur wieder grübeln würde und ihm das nicht gut tat. Es war allemal besser als jetzt hier zu bleiben.

Kaoru schien das aber anders zu sehen, denn er packte ihn am Handgelenk, gerade als er gehen wollte, zog ihn wieder zu sich und hielt ihn bei sich.

Kyo schluckte. Er wollte ihm nicht so nah sein… Er wollte nur weg von hier, also versuchte er sich aus dem Griff des Anderen zu lösen, scheiterte aber kläglich und als ob das noch nicht reichte, wurde er auch noch mitgezogen und in eine kleine Seitengasse gedrängt.

Na klasse.
 

„Bleib hier, bitte…“

Er gab ein abfälliges Schnauben von sich. „Was bleibt mir anderes übrig?“

Kyo sah ein, dass es nichts brachte sich zu wehren.

Kaoru wollte also reden? Fein. Dann würden sie eben reden. Er wartete nur noch darauf, dass der Schwarzhaarige endlich einen Ton von sich gab. Gerade sahen sie sich nur an, schwiegen.

Es verging einige Zeit, dann wurde er wieder losgelassen. Aber er rührte sich nicht von der Stelle, lehnte sich lediglich an die Wand hinter sich, wandte den Blick wieder ab.
 

„Toshi hat mit mir geredet…“

Anders war es ja nicht zu erwarten gewesen.

„Na gut… Er hat mich angeschrien… was mir einfällt eure Beziehung zu zerstören…“

Er schwieg weiterhin. Was sollte er darauf auch sagen? Immerhin hatte Toshiya ja Recht…

„Du hast es ihm gesagt?“, fragte Kaoru dann nach einiger Zeit, sah ihn fragend an. Bohrte sich mit seinen Blicken in Kyo hinein, kam ihm schon wieder viel zu nahe. Diesmal aber nicht körperlich.

„Hai…“

„Warum?“
 

„Warum stellst du so eine dumme Frage…“

Ja, sie war tatsächlich dumm. Konnte er sich das denn nicht denken? Er musste es doch wissen…

Kyo schluckte, hob dann aber den Blick und sah direkt in Kaorus Augen, vergaß dabei beinahe, was er hatte sagen wollen.

„Hätte ich ihn anlügen sollen? Unsere Beziehung hätte sowieso keine Chance mehr gehabt…“
 

Der Größere bewegte sich etwas. Kyo wandte sich ab. Er wollte weg, nur weg. Warum ließ er ihn nicht einfach in Ruhe?

„Und… was ist mit uns?“

Er stockte ins einer Bewegung, blieb abrupt stehen.

„Was soll mit uns sein? Es gibt kein uns…“

„Aber wir… du und ich…“

„Hör auf damit…“

Nur ein Flüstern verließ seine Lippen, doch es war sein Ernst. Kaoru sollte aufhören so etwas zu sagen. Er konnte nicht einfach über solche Dinge reden wollen und dann auch noch erwarten, dass er sich darauf einließ. Nein!
 

Anstatt aber auf seine Worte zu hören, trat der Gitarrist dichter an ihn heran.

„Warum? Weil du sonst wieder weich wirst?“

Ja, verdammt! Genau deswegen…

Warum hielt er nicht einfach den Mund?
 

Kyo blieb mit dem Rücken zu ihm stehen. Es reichte schon seine Stimme zu hören. Zu wissen, dass er da war, so nah. Da wollte er ihn nicht auch noch sehen. Seine Augen… Ihn.

„Wann gestehst du es dir endlich ein?“

„Nur weil ich mit dir geschlafen hab, heißt das noch lange nicht, dass ich dich ebenso sehr liebe wie du mich!“

Wieder wurde er am Handgelenk gepackt. Herumgewirbelt. An ihn gezogen. Und gezwungen ihn anzusehen.

„Also liebst du mich?“
 

Er zögerte. Kannte die Antwort darauf. Und wollte sie nicht wahr haben…

Das Ganze war so verdammt absurd! Sein bester Freund stand ihm gegenüber und versuchte Liebesgeständnisse aus ihm herauszubekommen.

Glaubte er ernsthaft, dass er Erfolg haben würde?

Ja…

Sie beide wussten es, und auch wenn Kaoru wollte, dass er es endlich sagte, er würde es nicht tun. Konnte es nicht.

Wie konnte er sich nur in seinen besten Freund verlieben?
 

„Hör auf… Hör auf, so was zu sagen, verdammt!“

Kyo riss sich los, tat ein paar Schritte rückwärts. Weg. Nichts anders wollte er, einfach nur weg von hier.

Was hielt ihn noch hier?
 

„Halt nur ein einziges Mal deinen Mund…“

Unruhig fuhr er sich durch die Haare, schloss kurz die Augen, aber die erhoffte innere Ruhe blieb aus.

„Du redest zu viel… Hättest du nicht gesagt, dass…“

Er biss sich auf die Unterlippe, ging ein paar Schritte. Kaum ein klarer Gedanke war zu fassen. Warum nur war sein Leben so verdammt kompliziert? Er hasste es! So abgrundtief…
 

„Dann wäre das alles nicht passiert…“

Mehr und mehr steigerte er sich in diese Gedanken. Natürlich! Irgendwer musste ja für seine ausweglose Situation verantwortlich sein.

„Du bist an allem Schuld!“, sagte er viel zu laut, merkte das nicht einmal.

„Kyo…“

Nein. Er konnte ihn nicht ansehen, denn er wusste, dass seine Worte nicht stimmten. Sie waren falsch. Gelogen.

Bewusst.

Und Kyo? Verzweifelt.
 

„Kyo…“

„Nein, hör auf… hör endlich auf…“

Seine Stimme war kaum mehr ein Flüstern. Zitterte, ebenso wie er. Erstarb, als der Blonde sich wieder an die Mauer lehnte und daran herabsinken ließ.
 

Die Haare fielen ihm ins Gesicht, verbargen seine Augen vor denen des Anderen, schirmten ihn vor seinen Blicken ab.

Er wollte das alles nicht mehr. Wann würde sein Leidensweg endlich ein Ende haben?
 

„Ich kann nicht mehr…“

Erstickt brachte er diese Worte hervor, schlang die Arme um seine angezogenen Knie, bette seinen Kopf darauf.

Es ging wirklich nicht mehr. Das alles zehrte an seiner Kraft. An seinen Nerven. An ihm.

„Ich kann einfach nicht mehr…“
 

Stumm saß er auf dem kalten Boden. Hoffte, dass Kaoru endlich verschwinden würde, doch er wusste, dass der das nie tun würde. Er würde ihn nicht einfach allein lassen. Nicht jetzt und auch nicht später.

Ob dieser Erkenntnis kniff er die Augen zusammen. Er machte es sich selbst so schwer. Machte sein eigenes Leben zu seiner Hölle. Konnte da nicht mehr raus.
 

Leise Schritte hallten von der Mauer wider, doch er nahm es gar nicht wahr.

Erst als Kaoru direkt vor ihm war und sich zu ihm hockte, rührte er sich etwas, blickte den Anderen kurz an, wandte dann seinen Blick wieder ab.

Er schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. Wollte heulen, traute sich aber nicht. Wollte schreien, tat es aber nicht. Wollte sterben…
 

Eine Frage der Zeit. Mehr war es nicht, bis Kaoru ihn berührte. Er wusste, dass es kommen würde, und doch zuckte er leicht zurück.

Der Schwarzhaarige ließ sich nicht beirren. Wie immer. Wie fast immer.

Erst berührte er Kyo nur leicht an der Schulter, zögerte scheinbar. Zog ihn dann aber zu sich und legte beide Arme um ihn.

Kyo war wie versteinert. Anfangs. Dann wurde sein Körper plötzlich ganz weich. Er lehnte sich in die Umarmung. Schloss die Augen. Genoss Kaorus Nähe. Seine Wärme… Und ließ alle Anspannung von sich abfallen.
 

___________________
 


 

So, das nächste Kapitel ist zu Ende.

Jetzt kommt auch nicht mehr viel, bald hat alles ein Ende...
 

Ich hoffe es hat euch zumindest bis hier gefallen.

Freu mich natürlich über Kommis. ^^
 

Bis zum nächsten Mal. <3

Ich entschuldige mich gleich im Vorraus für die Kürze des Kapitels, aber ich denke das passt so besser.

Das nächste wird wieder länger.
 

Viel Spaß beim Lesen! <3
 

_______________
 


 


 

Viele Menschen glauben an Liebe auf den ersten Blick. Und auf den zweiten. Und den dritten.

Ich habe noch nie in so was vertraut. Nie.

Aber dass Liebe nicht nur ein Hirngespinst ist, das weiß ich. Jetzt.
 

Ich habe ihn geliebt. Habe ich geglaubt.

Es war falsch. Wie konnte ich mich nur so irren?

Und jetzt? Jetzt weiß ich es.
 

Ich liebe dich und darf es nicht.

Doch was soll ich machen?

Ist Liebe mein Fehler?
 


 

Müde schlug Kyo die Augen auf, kniff sie aber gleich zusammen, da es einfach unerwartet hell im Zimmer war. Er drehte sich noch einmal um, blieb einfach so liegen, wollte nichts anderes mehr machen, einfach nur hier liegen und seine Ruhe haben. In seiner Wohnung. Alleine.

Das stellte sich nur als schwieriger heraus als gedacht. Schlagartig hatte der Sänger die Augen wieder offen und blickte sich in den Zimmer um, bemerkte erst jetzt wieder, dass er sich gar nicht in seinem eigenen Bett befand. Sondern in dem von Kaoru.

Na klasse.
 

Jetzt fiel ihm auch wieder ein, was gestern passiert war. Wie er die Nerven verloren hatte. Ob er auch geweint hatte? Daran konnte er sich nicht erinnern. Hoffentlich nicht.

Aber er wusste, dass Kaoru da gewesen war. Ihn umarmt hatte. Ihn mit zu sich genommen und sich um ihn gekümmert hatte.

Warum tat er das nur immer?

So fiel es Kyo doch nur noch schwerer…
 

Er seufzte leise, setzte sich dann auf. Gab einen murrenden Laut von sich. Ihm tat alles weh. Warum, wusste er nicht einmal.

Aber er wollte hier weg. Er musste hier weg, das wusste er. Er konnte nicht zulassen, dass Kaoru… dass er immer weiter in sein Herz eindrang, sich gewaltsam Zugang verschaffte und ihm so nur weh tat. Das merkte er selbst wohl nicht einmal. Wie denn auch…
 

Vorsichtig schlug Kyo die Decke zurück, wollte jetzt aufstehen. Gehen. Weg von hier.

Er bemerkte erst jetzt, dass er kaum etwas an hatte. Es kümmerte ihn nicht.

Gerade wollte er aufstehen, stockte dann aber, als er Kaoru in der Tür stehen sah. Musste der ausgerechnet jetzt kommen…
 

Der Andere sah ihn einfach nur an.

„Du musst jetzt nicht gehen…“

„Ich will aber.“

Er wollte wirklich. Ob er aber auch konnte, war eine andere Frage. Die letzten Tage hatten ihn mitgenommen. Er fühlte sich einfach nur schlapp, wollte nicht mehr. Konnte nicht mehr.
 

„Du kannst wirklich noch hier bleiben.“

Kyo hob seinen Blick, sah ihn an. Aber nur kurz. Nickte ergeben, ließ sich dann zur Seite fallen und blieb einfach liegen.

„Okay…“

Kaoru kam auf ihn zu, sagte jetzt aber nichts, stellte ihm nur eine Tasse Tee auf den Nachtschrank, verschwand dann wieder aus seinem Blickfeld. Wenig später bewegte sich das Bett leicht und der Sänger konnte ihn hinter sich spüren. Ganz deutlich. Und so nah… Aber nicht zu nah. Leider.
 

Kyo schloss noch einmal die Augen, konnte aber nicht mehr schlafen, wusste nicht einmal, ob er das überhaupt wollte.

„Das mit gestern… Tut mir leid…“ Seine Stimme war leise, brüchig. Und er einfach nur angeschlagen.

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ist doch verständlich, dass es dir irgendwann zu viel wird…“

Verständlich, ja… Aber warum war Kaoru so verständnisvoll?
 

Kyo schluckte hart, zögerte, drehte sich dann aber doch auf die andere Seite, war Kaoru jetzt ganz nahe. Aber noch nicht nahe genug.

„Warum machst du das alles?“ Jetzt flüsterte er schon beinahe nur noch. Ließ ihn nicht aus den Augen.

„Was denn?“

„Na… ich hab dich zurückgewiesen… und trotzdem kümmerst du dich um mich…“
 

Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen. Kyo sah ihn weiterhin einfach nur an.

„Du bist mir eben wichtig, sehr sogar. Wenn Toshiya dich einfach so…-“

„Bitte red´ jetzt nicht von ihm…“ So was wollte Kyo nicht hören. Das mit Toshiya war vorbei. Es war egal, was da passiert war. Das sagte er sich immer wieder. Irgendwann würde er es vielleicht ja auch glauben können.
 

Das Staunen wich schnell wieder von Kaorus Zügen und er nickte, rutschte dann dichter zu ihm. Immer noch nicht nahe genug…

Sie sahen sich einfach nur an. Keiner sagte jetzt etwas. Sie bewegten sich nicht einmal. Bis Kyo dann den kurzen Abstand zwischen ihnen überbrückte und Kaoru küsste – einfach so. Aber nur kurz. Dann löste er sich wieder, sah ihn erneut an, sah das Funkeln in Kaorus Augen, wurde dann näher gezogen und spürte erneut diese weichen Lippen auf den eigenen.

Er wehrte sich nicht. Warum auch? Schloss einfach die Augen und ließ Kaoru machen, genoss das Ganze sogar.
 

Irgendwann löste er sich aber wieder von ihm, spürte seine Hand, die ihm durchs Haar strich. Musste sogar leicht lächeln.

Kyo ließ die Augen geschlossen, schmiegte sich aber an Kaoru, der merklich stockte, aber das war ihm egal. Es fühlte sich richtig an so. Jetzt. In genau diesem Moment.

„Willst du… noch hier bleiben?“

Kyo seufzte tonlos. Konnte Kaoru denn nie die Klappe halten? „Du redest zu viel…“

„Ich will doch nur wissen, woran ich bei dir bin!“

„Halt die Klappe…“, nuschelte er leise und drückte sich etwas mehr an den warmen Leib des Anderen.
 

Jetzt war Kaoru sogar mal still, schwieg einfach nur. Kyo genoss es mindestens ebenso sehr wie er, rührte sich gar nicht mehr, auch nicht, als es plötzlich klingelte. Der Gitarrist blieb auch einfach liegen, ließ Kyo schmunzeln.

„Nun geh schon hin… Ich lauf` nicht weg…“ Oder doch?

Kaum hatte Kaoru sich von ihm gelöst und ihm den Rücken gekehrt, biss er sich auf die Unterlippe und setzte sich auf. Wollte sofort wieder gehen – jetzt, wo er nicht mehr da war…
 

Er zögerte, stand aber dennoch auf und blickte sich im Zimmer um, suchte nach seinen Sachen. Er fand sie auch, hatte aber noch nicht einen Schritt getan, da hielt er mitten in seiner Bewegung inne.

Er hörte Stimmen, erkannte die des Besuchers auch sofort.

Toshiya…

Eine ausweglose Situation,

Irrgarten ohne Ausgang,

Keller ohne Licht.
 

Ich bin enttäuscht. Verzweifelt. Ausweglos.
 

Darf ich hoffen?

Kann ich glauben?

Oder gar lieben?

Nein…
 

Die Hoffnung stirbt zuletzt,

aber auch sie stirbt.
 


 

Wie erstarrt stand er da, rührte sich nicht, schluckte dann aber hart und ging leise zur Schlafzimmertür, spähte in den Flur hinaus. Wollte sich vergewissern, dass sein Verstand ihm nicht einen Streich spielte. Und tatsächlich. Er sah Kaoru, zusammen mit Toshiya.

Sie standen beide in der Tür. Toshiya war nervös, wusste anscheinend nicht recht, was er sagen soll. Kaoru ging es da wohl nicht anders.

Es wäre wohl am besten gewesen, die beiden allein zu lassen, aber Kyo war einfach zu neugierig. Blieb stehen. Öffnete die Tür sogar etwas weiter und erregte so die Aufmerksamkeit seines Ex- Freundes, dem bei seinem Anblick beinahe die Augen rausfielen.
 

„Also… Eigentlich wollte ich mich bei dir entschuldigen, dass ich dich neulich so fertig gemacht hab, aber…“ Er wandte sich wieder an Kaoru. „Ich glaub das lass ich jetzt lieber…“

Der Bassist wandte sich zum gehen, hielt dann aber noch einmal inne und fixierte Kyo mit seinem Blick. Selbst von dieser Entfernung konnte er sehen, dass seine Unterlippe zitterte. Kyo schluckte hart, blickte zwischen den beiden hin und her, senkte dann den Blick.

„W-warum hast du mir nicht gesagt, dass… dass du… lieber mit ihm zusammen sein willst? Ich dachte du willst mich nur nicht mehr, weil… na ja, weil du es nicht ertragen konntest, dass ich fremd gegangen bin…“
 

Ein leises Schluchzen erfüllte den Raum und schlagartig fühlte Kyo sich schrecklich. Schmutzig. Gemein.

Er hatte Toshiya verlassen, um mit Kaoru zusammen zu sein. Das wurde ihm gerade klar. Erschreckte ihn zugleich. Dass er Toshiya betrogen hatte, war die eine Sache, aber sie waren in einer Band. So kalt konnte er nicht sein. Ihn leiden lassen, während er selbst glücklich war. Oder hoffte glücklich zu sein. Es sich einredete.
 

„Das mit euch… das… geht also schon länger?“, fragte Toshiya mit erstickter Stimme. Kyo sah ihn noch immer nicht an. Konnte es nicht. Und Kaoru stand einfach nur da, beobachtete das Geschehen.

Obwohl Kyo ihm noch eine Antwort schuldig war, hakte der Bassist weiter nach. „Hast du mich je geliebt, Kyo?“

Das war es. Das war der Satz, die Frage, die ihn wieder vollkommen aus der Bahn warf.

Hatte er ihn je geliebt?
 

Kyo schluckte. Hätte am liebsten alles ruckgängig gemacht. Alles. Das mit Kaoru… Die Probleme mit Toshiya. Am besten sogar gleich die Beziehung mit ihm. Dann wäre das alles hier nicht passiert. Nie.

Er war an allem Schuld. Er allein. Und er machte es nur noch schlimmer.

Er murmelte etwas unverständliches, fuhr sich wild durch die wirren Haare.

„Kyo?“

Ruckartig hob er seinen Kopf. „Ich weiß es nicht, verdammt!“ Er schrie ihn an. Er schrie Toshiya an und fühlte sich nur noch dreckiger, denn das hatte er nicht verdient. Aber er konnte nicht anders.
 

„Warum kannst du es nicht einfach hinnehmen, Toshi? Es ist aus! Lass mich einfach in Ruhe und… geh wieder…“

Tränen bildeten sich in den Augen des Größeren. Kyo tat das beinahe mehr weh als alles bisher. Auch wenn das vorbei war, auch wenn er Toshiya nicht liebte, er wollte nicht, dass er weinte. Das hatte er nie gewollt. Noch nie abgekonnt.

Warum wussten die beiden genau, wie man ihn weich klopfen konnte?! Kaoru schaffte es immer wieder. Und nun auch noch Toshiya…
 

„Kyo… i-ich weiß, dass ich Mist gebaut hab…“ Vorsichtig kam er ein paar Schritte näher, sah Kaoru verzweifelt an, ging dann aber an ihm vorbei. Blieb ein paar Schritte vor Kyo stehen.

„Und ich kann auch verstehen, dass du mich jetzt nicht mehr willst, a-aber… lass uns nicht so auseinander gehen… Wir werden uns sehen müssen, auch wenn du mir vielleicht nicht verzeihen kannst… Denk an die Band…“

Die Band… Ein wunder Punkt. Kyo liebte die Band. Er liebte es zu singen. So konnte er seinen Gefühlen freien Lauf lassen und sie verarbeiten. Auf der Bühne. Auch wenn es weh tat, er brauchte das!
 

„Die Band… ich weiß nicht, ob…“

„Kyo bitte! Ich will nicht Schuld daran sein, dass das alles zusammenbricht. Du und Dir en Grey… Das ist alles, was mir was bedeutet! Dich habe ich schon verloren, bitte nimm mir nicht auch noch den Rest…“, schluchzte Toshiya, weinte jetzt leise.

Erst als er hörte, wie die Tür geschlossen wurde, wurde ihm wieder bewusst, dass er gar nicht mit Toshiya allein war. Sein Blick glitt aber erst zu Kaoru, als der neben ihm stand, eine Hand auf seine Schulter legte.

„Bitte tu uns das nicht an…“
 

Jetzt reichte es. Kyo sah rot, schlug die Hand von seiner Schulter, stieß den Anderen von sich.

„Ich soll also an die Band denken? Ich soll auf euch Rücksicht nehmen?! Und was ist mit mir? Hast du auch nur einen Moment an mich gedacht, als du mich betrogen hast, nur einen Moment? Und ist dir nur eine Sekunde der Gedanke gekommen, dass ich vielleicht gar nicht will, dass du mir deinen Schwanz in den Arsch rammst, bevor du es getan hast? Oder währenddessen? Nicht einmal danach?!“

Er holte tief Luft, versuchte sich zu beruhigen, doch es ging nicht. Wie konnten die beiden auch solche Dinge zu ihm sagen! Nie dachte einer an ihn – mit ihm konnte man es ja auch machen! Nein. Nein! Nein! Jetzt nicht mehr!
 

„Aber ich dachte du…“, begann Kaoru leise, wurde aber mit einem wütenden Blick zum Schweigen gebracht.

„Oh, sag das ja nicht!“, zischte der kleine Sänger. „Denk nicht einmal daran!“

„Es ist doch aber so… Du hättest auch sagen können, dass du das nicht w-“

Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, holte Kyo aus und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht, bekam den Schmerz, der dabei entstand, gar nicht mit.

„So? Hätte ich… Hab ich vielleicht sogar, falls du dich dran erinnern kannst!“, spie er aus und war drauf und dran ihn noch einmal zu schlagen. Kaoru hatte wohl den ersten Faustschlag noch nicht verkraftet, aber das war Kyo gerade so was von egal!
 

Er wandte sich von den beiden ab, verschwand ins Schlafzimmer. Wenig später kam er wieder heraus, zog sich gerade sein Shirt über, stieg über Kaoru rüber, der wohl zu Boden gegangen war. Dabei hatte er nicht mal fest zugeschlagen.

„Kyo…“ Toshiyas Hand legte sich auf seinen Arm. Er wandte sich aus seinem Griff und funkelte ihn wütend an.

„Am besten lasst ihr mich in Ruhe. Ihr macht mich kaputt, ich kann das alles nicht mehr…“ Er wandte sich ab, wollte gehen.

„Und die Band?“

An der Tür blieb er noch einmal stehen, wandte sich um. Ein letztes Mal.
 

„Ist das das einzige, woran du jetzt denkst?“

Ein leichtes Lächeln umspielte plötzlich seine Lippen. Wie wahnsinnig absurd das alles doch war. Diese Situation. Seine Gefühle. Sein Leben…

„Ihr solltet euch einen neuen Sänger suchen, denn… ich werde nicht mehr kommen.“

Er sah Toshiya noch kurz an, verschwand dann einfach. Einen Blick in die Augen des Gitarristen hatte er sich erspart, sonst wäre es ihm noch schwerer gefallen.
 

Kaum war er draußen, atmete er erst mal die frische Luft ein, wäre dann am liebsten in sich zusammengesackt. Nie mehr aufgestanden.

Jetzt war er die beiden los. Er konnte umziehen. Weglaufen. Sie würden ihn nie wieder sehen. Sollte er sich da nicht erleichtert fühlen?

Warum konnte er nicht loslassen? Keinen von beiden? Es war nicht einmal die Band… Aber…

Verdammt, so konnte das nicht weiter gehen! Er machte sich selbst immer mehr kaputt. Ließ zu, dass man ihm schadete. Schon wieder. Nein, das hatte jetzt ein Ende.
 

Noch einmal atmete er tief durch, ehe er losging. Er musste nach Hause. Hatte Dinge zu erledigen. Genau. Weg von hier, mehr wollte er nicht. Alles hinter sich lassen. Alles…

Seine Füße trugen ihn wie von selbst, immerhin war er diesen Weg schon so oft gegangen. So oft. Jetzt würde das letzte Mal sein. Endgültig.

Aber…
 

Abrupt blieb er stehen, wandte sich ein letztes Mal um. Wollte Abschied nehmen. Abschied von Toshiya. Und Kaoru. Der Rest war egal.

Er blickte nach oben, sah ein letztes Mal hinauf zu Kaorus Wohnung, ehe er ihr den Rücken kehrte. Für immer.
 

Kyo bekam kaum mit, was um ihn herum geschah. War ja auch alles unwichtig. So nichtig. Unnütz.

Er setzte sich wieder in Bewegung, wurde angerempelt, bekam es nicht mal mit. Wurde nochmal angerempelt. Es war ihm egal. Er ging seinen Weg weiter. Hörte das Hupen. Ging weiter. Langsam.

Schreie.
 

Er blieb stehen, sah auf, hinauf in den Himmel.

Wieder Hupen. Noch mehr Schreie. Es interessierte ihn nicht. Er wusste, was kam. Er brauchte nicht einmal hinsehen. Schloss stattdessen die Augen. Wartete. Scheinbar ewig, dabei waren es nur Sekunden. Wenn überhaupt.
 

Und dann war es so weit. Endlich. Den Schmerz spürte er nicht mal. Es war befreiend. Die Erlösung.

Er öffnete die Augen. Sah nur verschwommen. Sein Kopf hämmerte, tat weh. Gleich würde es vorbei sein. Er versuchte nicht mal, Luft zu holen. Es ging eh nicht. War zu spät. Vorbei.

Sein Blick ging gen Himmel. Nach oben. Hinauf ins Licht. Die Sonne schien. Nur für ihn. Ein letztes Mal.
 


 


 

_____
 

(Es kommt noch ein Epilog.)

Epilog

Ich kann mich nicht mehr zeigen,

kann niemandem jemals vertrauen wie ihm.
 

Die Strahlen des Lichts verschwinden

und bald wird es verschwunden sein.

Ich kann nicht heraus kommen,

meine Schwäche endet,

etwas anderes gewinnt.

Aber zu derselben Zeit verschwindet die Menschlichkeit tief in mir,

die Antwort, die immer gegeben ist:

wenn du stirbst, kannst du wieder geboren werden

und zurück kommen.
 

Mein Herz ist geschlossen

und ich fühle es brechen,

ich versuche nicht zu weinen

und lächle jeden Tag.

Dieser Weg zu denken ist sinnlos.

Du Heuchler tötest mich.
 

Mein Herz ist geschlossen

und ich fühle es bröckeln,

ich versuche nicht zu weinen

und schreie jeden Tag.

Mein Weg zu denken ist zu mächtig,

mein eigenes Herz tötet mich.
 


 

Wimmernd kauerte der Schwarzhaarige auf dem Boden, hielt einen Zettel in seinen zitternden Händen. Zerknüllte ihn, hielt ihn aber doch noch fest, drückte ihn an sich. An sein Herz.

Er konnte es noch immer nicht fassen. Den Mann, den er liebte, gab es nicht mehr. Er würde ihn nie wieder sehen, nie mehr. Und das Letzte, was er ihm gesagt hatte, war, dass er die Band nicht verlassen sollte. Die Band…

Nun hatte er sie alle verlassen.
 

“Mein eigenes Herz tötet mich…“

Immer und immer wieder flüsterte er diese Worte, konnte sie kaum glauben, kaum verstehen. Warum hatte es so weit kommen müssen?
 

Tränen rollten über seine Wangen. Langsam. Unaufhörlich. Wollten nicht versiegen, schon seit Tagen.

Er fühlte sich so leer und allein. Einsam… Zwar hatte er seine Freunde, doch die konnten ihm nicht helfen – keiner von ihnen. Denn keiner hatte gefühlt wie er, keinem ging es jetzt wie ihm. Nicht einmal Kaoru.

Obwohl sie den gleichen Mann geliebt hatten, ähnelten sie sich kein bisschen. Ihre Beziehungen… sie waren vollkommen unterschiedlich gewesen.

Toshiya vermisste das alles, vermisste ihn…
 

„Warum hast du das getan?“

Seine Worte verhallten in dem Raum. In Kyos Wohnzimmer. Immer wieder kam er her, dachte nach. Weinte. Und jetzt hatte er sie gefunden, die Gedanken des Anderen.

„Wie sehr du gelitten haben musst…“

Es wären schöne Songs geworden… Es waren schöne Songs. So tiefgründig. So ehrlich…

Sie berührten ihn.

Doch Kyo würde sie nie singen können.
 

Heftig erzitterte sein Körper bei diesem Gedanken. Er konnte nicht glauben, dass es das jetzt gewesen sein sollte. Nein, das ging nicht…
 

Doch, es ging. Es musste gehen!

Lange hätte Kyo es so oder so nicht mehr ausgehalten. So schwer es ihm auch fiel das zu akzeptieren, seine Gedanken sprachen für sich.
 

Erst hatte Kyo ihn verlassen, und dann sie alle. Er hatte es so gewollt. Und auch verdient, oder?

So viel Leid…Er verdiente seine Ruhe. Endlich.

Er würde ihn in Ruhe lassen. Endgültig. Doch es tat weh, so verdammt weh. Nicht einmal zur Beerdigung war er gegangen. Dabei war das so wichtig…

Er hatte sich nicht verabschiedet.

Vielleicht wäre es dann ja zu ertragen gewesen. Aber er hatte Kyo nicht sehen wollen. Nicht so…
 

Jetzt saß er hier, allein. Zurückgelassen. Und litt. Keiner war da für ihn. Keiner tröstete ihn.

Alle wollten sie reden. Niemand einfach nur da sein. Ihn halten. Das war wohl zu viel verlangt.
 

„Jetzt weiß ich, wie du dich gefühlt haben musst…“, flüsterte er und verbarg sein Gesicht in den Händen. „Mein Herz frisst mich auf…“
 


 

______________OWARI______________
 


 


 


 

So, jetzt ist die FF zu Ende - endlich...

Ich weiß echt nicht mehr was mich geritten hat, so etwas anzufangen... mh naja doch, eigentlich weiß ich es noch » nur wegen so zwei Zeilen in ´nem Lied, von dem ich nicht mal Namen oder Sänger kenne, hab ich damit angefangen. Weil... naja, is ja auch egal xD Ich hab´s geschrieben und gut is. Und nu isses zu Ende :/

Irgendwie... schade, aber gleichzeitig auch erleichternd... *drops*

Ist einfach nicht mein Ding so Drama zu schreiben. Zumindest nicht, wenn es solche Ausmaße annimmt .__.'
 

Zur Erklärung:

Das kursiv Gedruckte immer am Anfang der Kapitel, waren Kyos Gedanken, aber das habt ihr wohl selbst mitbekommen. Wäre schlimm wenn nicht *lol* Und die hat er aufgeschrieben und die wurden jetzt von Toshiya gefunden. Die Worte am Anfang vom Epilog sind übrigens nicht meine, sondern wirklich Kyos. Ich find den Text von Mushi einfach so wunderschön und traurig, und er hat ja irgendwie auch gepasst. Musste den einfach nehmen...

Ich hätte den Epi auch aus Kaorus Sicht schreiben können, wollte ich aba nicht, ganz einfach XD Der is ja an allem Schuld >.>' xD
 

Jetz hab ich aba genug rumgelabert >.>

Ich hoffe euch hat die FF gefallen und so

Danke für die ganzen lieben Kommis und alles.

Hoffe wir lesen uns bald wieder. ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (165)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  aois_koibito
2009-04-23T08:50:20+00:00 23.04.2009 10:50
*wein*
der epilog ist schön unf toll und so verdammt traurig!
>.<
Von:  aois_koibito
2009-04-23T08:46:51+00:00 23.04.2009 10:46
Q____Q
ich habe es geahnt...
und eigentlich is es ja gut, da kyo so endlich zur ruhe gekommen ist...
aber trotzdem... traurig...
Von:  aois_koibito
2009-04-23T08:23:34+00:00 23.04.2009 10:23
och manno...
>.<
hättest du die beiden nicht einfach kuscheln lassen können?
*seufz*
Von:  aois_koibito
2009-04-23T07:46:34+00:00 23.04.2009 09:46
Also... obwohl ich Kao in der FF ja nicht so leiden konnte, ist das ende wirklich süß!
*___*
Wie gut das kao auch so hartnäckig war!


Von:  aois_koibito
2009-04-23T07:21:13+00:00 23.04.2009 09:21
sooo...
ich bin hier ja der einzige toshi fan..
Q___Q
ich find das zwar gut das kyo endlich mit der srache rausgerückt ist...
aber das hätte mann auch etwas feinfühliger machen können...
*seufz*

aber wie immer nen tolles kappi! ^^
Von:  Destiel
2009-04-04T19:05:11+00:00 04.04.2009 21:05
Um ehrlich zu sein eigentlich wollte ich gar kein Kommentar abgeben da ich das besser für hielt(gehalten hab) da ich doch deutlich mehr Nagatives zus agen hab als Positives.
Erst mal ein wenig hab ich mich schon gefreut die FF gefunden zu haben weil es etwas (eigentlich nahe zu Unmöglich)Schwer ist FF zu bekommen mit bestimmten Paarings.Wie eben diese.Klar hin und wider Sieht man mal ein OS zu zb.KyoKaoru oder so aber in der Regel hab ich zb.ToshiyaKyo noch gar nich gesehen.Auch wenn ich DieKyo Liebe mal was anderes zwischen durch is auch schön.Aber hätte ichgewusst das so eie Drama FF wird mit keinem Happy End hätte ich sie wohl nich glesen.
Ich hasse Drama's (leider aber gibt es nur Dramas..die leute kännen wohl nichts mehr anderes Schreiben irgendwie erbärmlich..hmn..?!)Drama is okay wen es nicht zu viel wird oder überwiegt.Aber isch schweife ab.
Das ist übrigens meine dritte FF von dir.(das hat mich Schockiert*)Die eine FF von dir wo ich gelesen hab ist eine Reituki (die sich NOCH in meine Favo befindet.Mist gerade aus also meine Favo liste)die anderen..

nun ja ist eine ReitaAoi (jab hab ich auch mal gelesen)die im Übrigen der Grund ist warum ich ReitaAoi hasse (also eig bist da daran Schuld XD Das is jetzt nur Spaß gemeint also nich angegriffen fühlen oder so)
Diese ReitaAoi war um ehrlich zu sen meine erste GazettE FF überhaupt.Und irgendwie mochte ich das Paaring sofort nicht.lol (Schon seltsam bei mitr)Na ja und das is jetrzt meine drittel

Deinen Schreibstill finde ich so ganz Schön mit gefehelt zwar lässt es sich Teilweise (auf GRund der Story bzw.den verlauf)etwas Schleppen lesen.Aber ansonsten mag ich deinen Schreibstill.
(Leider)werd ich nich mehr in den genuss deines FF-stil kommen da dein Paaring Geschmack Absolut nicht meiner ist.Angefangen von ReitaAoi bis hin zu UruhaAoi und das ein oder andere.Aber ich Schweife schon wider ab.*seufz*Gomen

Die FF selbst also die Story fand ich so ganz okay bis gut.Wenn mir auch ein wenig zu viel des Drama.Toshiya mocht ich in derFF er hat mir Leid getan aber wen ich ehrlich bin Kaoru noch ein wenig mehr.Nun ja ich fand das hin und her Teilweise ein wenig Nervig wenn auch passend.Irgendwie allerdings konnte ich mich mit den Jungs so charakterlich nicht so anfreunden.Toshiya der am ende eh nur an sich selbst denkt und nichts merkt.Kaoru der zwar so auf den Sänger einging aber letztenendes na ja..Hat keiner so wirklich gemerkt wie es in dem Sänger vorging.Und das ende fand ich ziemlich Schei**.Aber ich bin ja auch kein Freund von FF ohne HP.Ich fand es Unpassend und irgendwie hat das deine FF (aus meiner sicht)Schlecht gemacht.Aber Letztendes ist es ja deine Sache bzw.die Sache der Schreibering nicht.

Zu den Paaring's.
Ich bevorzuge DieKyo les aber auch gerne KyoKaoru (bekommt man eh nicht's) und von ToshiyaKyo bin ich auch nich abeneigt.
Aber egal.Trotz des ganzen Rum nörgelns.War die FF irgendwo gut.
Und meine 'kritik' (kan man das so nennen)ist auch nicht Böse gemeint also auch so nicht nehmen.
Aber in meine Favo werd ichsie nich aufnehmen.
Da ich diese FF ganz bestimmt nich noch mal lesen will.-hust

Liebe grüße Kakao
Von:  -Harlekin-
2008-11-29T19:10:03+00:00 29.11.2008 20:10
oh der epilog ist ja auch so schön ;_____________;
LIEBE!

und...toshi tut mir voll leid...aber jetzt kann er kyo endlich verstehen.
jetzt...wo es zu spät ist.
ich finds auch gut, dass du toshi genommen hast und nicht kaoru...ich finde bei kaoru hat man voll gemerkt...dass er eher in der liebe zu kyo oberflächlich und egoistisch war...aber toshi hat kyo WIRKLICH geliebt.
deswegen find ich es passend.
aber...iwie...ist es...leicht ironisch. toshi hat kyo richtig geliebt...und dann war er es doch...der das alles mit seinem fremdgehen erst ins rollen gebracht hat...aber...hm...irgendwie kann man aber auch sagen, dass kyo in der ff ziemlich instabil ist...und vielleicht sich eh irgendwann das leben genommen hätte...
ihm wurde es einfach zu viel. das leben.
Von:  -Harlekin-
2008-11-29T18:59:40+00:00 29.11.2008 19:59
omg...ist das schön.
das kapitel ist echt schön...boah ich liebe es. x3
also nicht die tatsache, sondern wie es geschrieben wurde...die tatsache ist an sich schrecklich und traurig...aber andereseits...wow. unglaublich...
du weißt ja dass ich so sad ends liebe! XDDDDDDD

und ich muss sagen...dass mir toshi und kaoru in diesem kapitel sehr unsympatisch waren. und iwie...hat kyo recht. keiner von den beiden hat wirklich an IHN gedacht...an SEINE Gefühle...wie ER sich bei dem ganzen fühlt.
kaoru hat ihn einfach überrumpelt und "missbraucht" und toshi...denkt auch nur an sich, indem er einfach nur von sich aus diese beziehung weiter halten wollte. im prinzip hat kyo garnicht die volle schuld. angefangen hats ja mit toshi, als er fremdgegangen ist.
klar...dass sich bei dem ganzen chaos der kyo überfordert fühlt.
hoffentlich lernen kaoru und toshi etwas daraus...hoffentlich verstehen sie endlich.

und dieser satz am anfang fand ich sehr beeindruckend:
Die Hoffnung stirbt zuletzt,
aber auch sie stirbt.
Von:  moonlill
2008-11-27T20:37:35+00:00 27.11.2008 21:37
och nein...warum hast du kyo nur sterben lassen...
*jammer*
zwar war das die beste entscheidung für ihn aus seinem eigenem leid heraus zu kommen aber trotzdem lässt er kao, toshi und die band einfach allein zurück...
obwohl die gedanken nach voll ziehbar sind die kyo dazu geritten haben is das ende trotzdem traurig...
die FF war aber´trotzdem geil auch mit dem traurigen ende...

Von:  Armaterasu
2008-11-26T21:21:28+00:00 26.11.2008 22:21
die ff war klasse gewesen... wirklich erste sahne... und ich bin froh, dass toshiya nun endlich nachvollziehen kann, wie kyo sich gefühlt haben muss... aber auch mich würde kaos sicht interessieren... aber die werden wir wohl nie erfahren...

die ff ist so schön und du bringst durch deinen schreibstil alles so schön zu geltung, aber trotzdem war die ff anders als deine anderen... und das ist weiß gott nicht negativ gemeint... ich mag sie ^^ wirklich sehr ^^

LG
amy


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