Lost? von Irrational_Agonist (Sommer-Wichtel-FF für PrincessAkari) ================================================================================ Kapitel 1: One and only ----------------------- Lost? Liebe PrincessAkari, hier ist deine Wichtel- FF. Ich dachte, ich schreibe einfach etwas Sommerliches und Lustiges und hoffe, dass ich damit deinen Geschmack getroffen habe! Ich wünsche dir viele schöne Urlaubsträume- ich habe beim Lesen eines Reisekataloges nämlich die Idee für diese FF bekommen! Viele liebe Grüße, Rose_of_Dawn *Kekse hinstell* Und jetzt- viel Spaß mit deiner FF! _____________________________________________________________________ (Kyokos POV) Ich sitze im Flugzeug, das bald die Malediven erreichen wird, neben mir sitzt Ren. Warum wir uns entschlossen haben, auf die Malediven zu fliegen? Urlaub? Auf keinen Fall! Wir werden auf Hawaii eine neue Serie drehen. Und endlich habe ich sie: Meine erste Hauptrolle! Ich werde eine junge Hotelbesitzerin spielen, die sich in einen Gast verliebt. Ich bin so stolz auf mich! Jetzt kann nicht einmal mehr Sho sagen, dass ich ein langweiliges Mauerblümchen sei. Er hockt bestimmt zu Hause in Japan und schmort vor Ärger. Aber er ist selbst Schuld daran. Ach, was verschwende ich Gedanken an ihn! Ich sollte den Flug und die bevorstehenden Dreharbeiten genießen- aber was ist das? Plötzlich beginnt das Flugzeug gewaltig zu schwanken, ich klammere mich an meinem Sitz fest. “Was ist das?!”, rufe ich aus und beginne zu zittern. “Ich habe keine Ahnung! Aber es fühlt sich gar nicht gut an.”, stellt Ren beunruhigt fest. Das Flugzeug macht einen weiteren Schlenker, bevor es rasant nach unten geht. Die Passagiere beginnen panisch zu schreien, ich klammere mich an meinem Sitz fest. “Oh mein Gott, Tsuruga-kun?! Was ist das?!”, kreische ich, als ich sehe, dass wir dem Boden- beziehungsweise dem Wald über dem wir eben geflogen sind- immer näher kommen. Doch Ren antwortet mir nicht. Wie gebannt starrt er aus dem Fenster. Die ersten Äste berühren die Scheiben des Flugzeugs, das Glas zerbirst in tausend Stücke. Panisch versuche ich, nicht mit den Glassplittern in Berührung zu kommen, was mir glücklicherweise auch gelingt. Dann gibt es erneut einen riesigen Knall, das Flugzeug kommt zum Stehen. “Ist alles in Ordnung bei Ihnen?”, fragt eine Stewardess, die einen Kontrollgang durch die Reihen der Passagiere macht. Ren und ich nicken befangen. “Wir werden bald die Notausgänge des Flugzeugs öffnen.”, kommt eine Durchsage. Wenige Minuten später spüre ich, wie ein warmer Wind in das Flugzeug weht. Man geleitet uns zu den Notausgängen, ich rutsche die gelbe Plastikbahn herunter auf den Boden. Dann sehe ich mich um. Um uns herum ist nur Urwald. Vögel, die durch den Lärm aufgescheucht worden sind fliegen laut krächzend über unsere Köpfe hinweg. Wo wir wohl gelandet sind? Irgendwo zwischen Japan und den Malediven, wahrscheinlich auf einer einsamen Insel im Ozean. Na super… Das kann ja noch heiter werden. Hoffentlich ist keiner der Passagiere ernsthaft verletzt. Als alle Passagiere etwas verloren im Urwald stehen, kommt schließlich auch die Besatzung des Flugzeugs von Bord. Der Pilot und einige der Stewardessen humpeln etwas, aber niemand scheint sich ernsthaft verletzt zu haben. “Was werden wir jetzt machen?”. fragt plötzlich eine Stimme hinter mir, ich fahre herum. “Tsuruga-kun? Ist bei Ihnen alles okay? Haben Sie sich verletzt?”, frage ich dann. Ren sieht mich lächelnd an. “Nein, mir geht es gut. Aber ich habe erfahren, dass das Funkgerät im Flugzeug beim Absturz kaputt gegangen ist und die Insel wohlmöglich auf keiner Karte verzeichnet ist.”, erläutert er dann. Mir klappt die Kinnlade herunter. “Das ist nicht Ihr Ernst!?”, schreie ich, einige Passagiere sehen uns verwundert an. “Leider doch. Ich habe eben mit dem Copiloten gesprochen.”, meint Ren resigniert. “Na super. Und jetzt?”, frage ich. “Ich weiß es nicht.” Er zuckt gedankenvoll die Schultern. “Lass uns vielleicht einen kleinen Rundgang hier auf der Insel machen!”, schlägt er dann fröhlich vor. “Ja, vielleicht. Aber ich möchte schnellstmöglich von dieser bescheuerten Insel runter!”, murre ich. “Komm, jetzt hab´ dich nicht so. Die werden schon versuchen, uns bald wieder von hier wegzuschaffen.”, beruhigt er mich, doch ich schmolle weiterhin. Na super. Mir ist auch gar nichts vergönnt. Kaum habe ich eine gescheite Rolle, kommt irgendetwas dazwischen. Ich würde jetzt am liebsten losheulen. Aber das kann ich nicht. Nicht vor allen Leuten. Plötzlich sehe ich, wie der Pilot des Flugzeugs ein Megaphon zückt. Ich nehme Ren hastig an der Hand und ziehe ihn zu der Menschenansammlung, die sich um die Crew des Flugzeugs gebildet hat. “Meine sehr verehrten Damen und Herren, es tut mir Leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass das Funkgerät an Bord der Maschine kaputt gegangen ist. Aber ich habe eben auf unserem Ersatzfunkgerät einen Hilferuf abgeschickt. Wir werden wahrscheinlich morgen Abend von einem Rettungsschiff abgeholt werden und dann werden wir mit einem Tag Verspätung unser eigentliches Ziel erreichen.”, verkündet er ruhig. Vereinzeltes erleichtertes Aufseufzen ist zu hören. “Okay, wir machen unseren Rundgang. Wir sind bald wieder zurück.”, verabschiedet sich Ren von der Gruppe. Ich folge ihm zögernd. Es ist heiß und schwül, bunte Schmetterlinge fliegen über unseren Köpfen herum, während wir durch das Gestrüpp streifen. Ganz oben, dort, wo die Baumkronen enden, kann man vereinzelt die Sonne sehen, die sanftes Licht durch die Blätter wirft. Irgendwie ist es gar nicht einmal so schlimm hier. Nein, es ist sogar sehr schön. Ich folge Ren, der sich zielsicher einen Weg durch die tief hängenden Äste bahnt. “Die Insel scheint absolut unbewohnt zu sein.”, stellt er fest, als wir kurz stehen bleiben. Doch was ist das? Etwas kitzelt mich an meinem Arm, ich schaue nach und lasse einen markerschütternden Schrei los. “AAAAAHH! EINE SPINNE!!! MACHEN SIE SIE WEG, TSURUGA-KUN!!!! SCHNELL!!!” Auf meinem Arm hat sich eine riesige, haarige Spinne niedergelassen, ich sehe sie starr vor Schreck an. Ren holt einen Ast und streift damit das gräuliche Vieh von meinem Arm herunter. Ich werfe mich in seine Arme und zittere wie Espenlaub. “P- puh… D- das war k- knapp… I- ich hasse Spinnen!”, stammele ich. Ren grinst verschmitzt. “Wie gut, dass du mich dabei hast. Was hättest du wohl jetzt ohne mich getan?” Ich zucke die Schultern und sehe mich weiterhin argwöhnisch nach Spinnen oder anderen Krabbeltieren um, die mich heimtückisch überfallen könnten. Habe ich etwa ein Schild mit der Aufschrift: “Wandelndes Domizil für obdachlose Spinnen und Käfer” um meinen Hals hängen? Nicht dass ich wüsste. Und Spinnen können sowieso nicht lesen, denke ich mal. Ein Glück, dass Ren mich gerettet hat. Was würde ich jetzt ohne ihn tun? Ich hätte mich bestimmt hoffnungslos im Wald verlaufen und hätte den Weg zum Flugzeug bestimmt nicht mehr gefunden. Und was dann? Dann wäre meine lang ersehnte Hauptrolle flöten gegangen. “Kyoko-chan? Ist etwas nicht in Ordnung? Du bist so nachdenklich.”, klingelt mich Rens Stimme sanft aus meinen Gedanken. “Oh, alles ist in Ordnung. Mir geht es super!”, erwidere ich verlegen. “Kannst du schon das Meer riechen? Es ist nicht mehr weit!”, erklärt Ren mir. Ich konzentriere mich, atme die warme Luft ein. Tatsächlich! Ein leichter Salzgeruch ist auszumachen. Wir kommen wohl bald ans Meer… Ich liebe das Meer. Es ist schön, glänzend und immer beständig. Die Wellen verlassen den Strand, aber sie kehren auch wieder zurück. Ich sollte mit dieser Tagträumerei aufhören!, ermahne ich mich innerlich. Leise summend geht Ren mir voraus, ich schaue auf den Boden, um nicht auf eine Spinne oder Ähnliches zu treten. Schließlich kommen wir zum Strand. Die Sonne strahlt auf das Meer, diese plötzliche Helligkeit blendet mich, sodass ich die Augen schließen muss. Der Sand glitzert im schönsten Weiß, dass ich je gesehen habe. Ein entzücktes Seufzen entfährt mir. “Ist es nicht wunderschön hier?”, frage ich leise. Ren nickt. “Ja, das ist es in der Tat. Ich habe noch nie einen schöneren Strand gesehen.” Vorsichtig ziehe ich meine Schuhe aus und schlendere durch den weichen Sand. Das glasklare, warme Wasser kühlt meine Füße auf eine angenehme Temperatur ab. Langsam krempele ich meine Hosenbeine hoch und wate immer tiefer ins Wasser. Ich würde jetzt am liebsten schwimmen gehen, fährt es mir durch den Kopf. Doch jetzt kann ich das nicht- ich habe schließlich keine Badesachen dabei. Also setze ich mich nur auf einen Felsen, der aus dem Wasser ragt. Türkisblau- das Wasser glitzert in schönstem Türkisblau. Der Himmel ist blau, keine einzige Wolke trübt ihn. Ren setzt sich plötzlich neben mich und sieht mir tief in die Augen. Was soll das? Ich blicke verwirrt zurück, er lächelt. “Kyoko-chan, ich muss dir etwas sagen.”, wispert er mir ins Ohr. “Ja…? Was ist, Tsuruga-kun?”, frage ich verwirrt. Doch weiter komme ich nicht. Sein Arm legt sich um meine Schultern und zieht mich an sich. Dann legen sich seine Lippen sanft auf die meinen. Ich sehe ihn erschrocken an, doch Ren hat die Augen geschlossen. Ich tue es ihm nach. Als er sich von mir löst, flüstert er: “Ich liebe dich.” Ich erröte und sehe zu Boden, bevor ich ihn auch küsse. “Ich liebe dich auch…” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)