The G Files von Mrs_Miyawaki (Die unheimlichen Fälle des PSCs) ================================================================================ Kapitel 8: File 1: Großstadtjungle Teil 8 ----------------------------------------- Als Ruki langsam die Augen aufschlug, sah er zunächst noch verschwommen. Doch sein Blick klärte sich nach einer Weile. Matt versuchte er sich umzusehen. Er lag nicht mehr im Park, sondern in einem weißen sterilen Raum. Dann entdeckte er Reita, der neben seinem Bett saß. Er sah ziemlich fertig aus. Er war blasser als sonst und sein Hemd war dreckig von der Erde im Park und Rukis Blut. Der eine Ärmel war hochgekrempelt. In der Armbeuge klebte ein Pflaster auf der Haut. Sein Blick wanderte weiter und Ruki entdeckte etwas weiter abseits Wataru und Tohru, die nebeneinander auf zwei Stühlen saßen. Der Jüngere hatte seinen Kopf bei Wataru gegen die Schulter gelehnt und schlief, genau wie dieser. „Hey, Ruki.“, holte ihn Reitas Stimme sanft aus seinen Gedanken und damit zurück in die richtige Welt. Er war froh, dass dieser endlich aufgewacht war. Ruki sah noch blasser aus als sonst, was im Anbetracht der Tatsache, dass er eine Menge Blut verloren hatte, nicht verwunderlich war. Seine Haare lagen wirr durcheinander. Außerdem war er an verschiedene Maschinen angeschlossen. „Reita… was ist.. passiert…? Dein Arm…“, begann Ruki mit krächzender Stimme. Er erinnerte sich noch düster daran, wie Reita ihm zur Hilfe gekommen war. Dann hatte es einen Knall gegeben und dann war bei ihm alles nur noch durcheinander. „Langsam, ja?“, meinte dieser. „Ein Schluck Wasser?“ Schwach nickte der Brünette. Er fühlte sich unglaublich elendig, obwohl er keine konkreten Schmerzen hatte, aber das war wohl eher den Schmerzmitteln zu zuschreiben, die er bekommen hatte. Sein Partner half ihm, sich ein wenig aufzurichten und reichte ihm dann ein Wasserglas vom Nachtschrank. Mit zittrigen Händen nahm Ruki das Glas entgegen, doch Reita ließ es noch nicht ganz los. Erst nachdem er sich wirklich sicher war, dass sein Partner das Glas halten konnte, ließ er los. Es war ein gutes Gefühl das kühle Wasser seinen rauen Hals hinunterlaufen zu spüren. „Nachdem ich bei dir angekommen war, wollte mich das Tier auch angreifen. Du konntest ihm ja schlecht noch davon laufen.“, begann Reita damit seinen Partner aufzuklären was passiert war. „Ich habe es leider erschießen müssen. Dann habe ich mich um dich gekümmert. Du hast ziemlich viel Blut verloren. Viel später hättest du keine Hilfe mehr gebraucht. Tohru hat dann den Krankenwagen gerufen und jetzt liegst du hier. Der Arzt hat dir mindestens zwei Tage Ruhe verordnet und glaub ja nicht, dass wir drei dich vorher aufstehen lassen!“ Ergeben nickte Ruki. Momentan hatte er auch gar nicht die Kraft dagegen zu protestieren. „Und dein Arm?“, wollte dann noch einmal wissen. „Keine Sorge, das ist nichts Schlimmes. Du brauchtest jemanden, der dir Blut spenden konnte.“, erklärte Reita. „Du hast…?“, weiter kam er nicht, denn Reita unterbrach ihn. „Ja, wir haben dieselbe Blutgruppe.“ Er lächelte seinen Partner an. „Danke.“, sagte dieser schlicht und erwiderte das Lächeln, wobei seins doch noch etwas gequält aussah. Reita strich ihm eine Strähne seines braunen Haares aus dem Gesicht: „Kein Problem, du bist mein Partner. Du bist zwar manchmal nicht gerade einfach, aber lass dich doch nicht einfach so verbluten!“ Die beiden sahen sich an. In Rukis Blick lag zum einem Dankbarkeit, dass er ihn wirklich nicht hatte hängen lassen und etwas dass deutlich machte, dass er das ganz und gar nicht für selbstverständlich hielt. „Ich hätte das auch für dich getan.“, meinte Ruki dann ehrlich. Etwas zögerlich streckte er eine Hand aus und berührte Reitas Wange. Als dieser nicht protestierte, strich er zärtlich darüber. Schließlich zog er seinen Partner sanft, aber bestimmt ein wenig näher. Ihre Gesichter waren nur noch ein paar Zentimeter von einander entfernt. In Reitas Augen suchte der Jüngere nach einem Zeichen der Bestätigung, dass es okay war, was er hier gerade tat. Doch Reita strich mit einem Finger zärtlich über die Lippen seines Partners. Mit so einer Reaktion hatte Ruki nicht wirklich gerechnet. Dann berührten sich ihre Lippen. Am Anfang war ihr Kuss noch zögerlich, doch dann wurde er leidenschaftlicher. Reita genoss das Gefühl von Rukis weichen Lippen auf seinen und strich ihm erneut über die Wange, während dieser seine eine Hand leicht in die Haare seines Partners vergrub. Es dauerte eine ganze Weile bis sich ihren Kuss beendeten. Die beiden Redakteure des 12012 schliefen immer noch seelenruhig. „Was ist mit dem Tier? Es hatte wirklich Ähnlichkeit mit den ganzen Bildern, die ich dir gezeigt habe.“, erkundigte Ruki sich dann. Langsam stieg das Bild des Tieres wieder in seiner Erinnerung hoch. „Es war tatsächlich ein Chupacabras…“, murmelte er. „Du hast von Anfang an Recht gehabt. Ich meine, ich hab das Viech jetzt nicht so nah gesehen, wie du, aber es sah definitiv aus wie auf den Bildern. Die Parkverwaltung hat den Leichnam mitgenommen. Inzwischen dürfte er der zuständigen Behörde ausgehändigt worden sein. Ich habe vorhin mit ihnen telefoniert. Wir bekommen den Bericht zugeschickt. Aber Wataru und Tohru haben den Chupacabras noch fotografiert. Sie haben gedacht, bevor du ihnen die Hölle heißt machst, wenn du wieder aufwachst, sollten sie die Gelegenheit nutzen.“, erklärte Reita. „Das will ich ihnen auch geraten haben!“, stellte Ruki klar. „Ich bin gespannt auf die Fotos.“ „Das glaub ich dir aufs Wort.“, grinste sein Partner. „Wie lange war ich ausgeknockt?“, wollte Ruki wissen. „Du bist ohnmächtig geworden, als Wataru und Tohru kamen. Durch die Medikamente dürftest du noch länger geschlafen haben. Wir haben jetzt…“, Reita sah auf seine Uhr. „Wir haben halb drei.“ „Oi, so lange?!“, bemerkte er ungläubig. „Na hör mal, du wärst fast hopps gegangen!“, sagte Reita. „Muss ich die Ruhetage hier im Krankenhaus verbringen?“, fragte Ruki. „Also eigentlich wollten sie dich noch eine Weile hier behalten.“, antwortete dieser ihm. Dann fiel ihm der blanke Horror auf, der sich in den Augen des Brünetten widerspiegelte. „Reita, lass mich bitte nicht hier! Ich hasse Krankenhäuser!“, flehte Ruki ihn schon beinahe an. „Du kannst dich natürlich selbst entlassen, davon kann dich niemand abhalten. Aber als Arzt kann ich dir sagen, dass du momentan nicht unbedingt alleine sein solltest…“, erwiderte dieser. Dann beugte er sich wieder zu seinem Partner hin. „Aber ich würde mich als Privatarzt anbieten und mich um dich kümmern.“, flüsterte er ihm dann ins Ohr. „Das würde mir gefallen.“, grinste Ruki ihn an und suchte mit seinen Lippen erneut, die seines Partners. „Und du hast echt die ganze Zeit an meinem Bett gesessen?“, wollte Ruki wissen. Er lag inzwischen nicht mehr in dem Krankenhausbett, sondern in seinem eigenen. Auf seinen Wunsch hatten die Ärzte ihn entlassen, obwohl sie ihm dringend davon abgeraten hatte. Doch Reita hatte ihnen versichert, dass er Arzt war und nach dem Patienten sehen würde. Reita saß auf der Bettkante und nickte auf die Frage hin. „Das ist so süß!“, lachte Ruki. Bereute es aber gleich wieder, denn er spürte einen stechenden Schmerz dort, wo ihn die Krallen des Chupacabras an der Brust verletzt hatten. „Ich glaube, dir geht es schon wieder zu gut.“, meinte Reita. Dann gähnte er herzhaft. Im Krankenhaus hatte er nur ein wenig dösen können und nun forderten die Anstrengungen der letzte Stunden endgültig ihren Tribut. Ruki hob die Bettdecke etwas an, sodass er zu ihm ins Bett schlüpfen konnte. Reita kroch vorsichtig, damit er seinen Partner nicht weh tat, zu ihm unter die Decke. Dann nahm er ihn in den Arm, wobei Ruki sich an ihn kuschelte. „Ich glaube, ich bin dabei mich in dich zu verlieben…“, murmelte er unvermittelt. „Ich schätze da bist du nicht alleine.“, erwiderte Reita, während er dem Brünetten durch die Haare streichelte. Es dauerte nicht lange, da waren sie beide eingeschlafen. Drei Tage später saß Ruki schon wieder in seinem Kellerbüro. Sein Laptop lief, da er gerade an seinem Bericht für den Fall arbeitete. Doch im Moment telefonierte er gerade. Zwar waren die Wunden noch lange nicht verheilt, aber mit Medikamenten würde er seinen ersten Arbeitstag nach dem Vorfall im Park sicherlich überstehen. Dass hatte Reita ihm jedenfalls versichert. Reita stand im Türrahmen, als Ruki sein Gespräch beendete. „Komm rein.“, forderte er ihn auf. Sein Partner betrat das Büro und setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. Er hatte einen schmalen Ordner in der Hand, den er seinem Partner reichte. „Mit wem hast du telefoniert?“, fragte Reita. „Oder darf ich nicht fragen?“ „Doch, das war die Fahrschule.“, antwortete Ruki. „Ich habe meine erste Fahrstunde nächste Woche. Genieß also die Zeit, die du noch fahren darfst!“ „Oh, ja das werde ich! Aber ich bin stolz auf dich, dass du das machst.“, grinste er. „Ich habe hier den Bericht über den Chupacabras von der Behörde, die den Leichnam untersucht haben.“ Neugierig rückte Ruki seine Brille zurecht und schlug den Ordner auf. Doch sein Gesichtausdruck entglitt ihm schon als er die erste Seite betrachtete. Dort waren Fotos von dem Leichnam zu sehen. „Das ist nicht das Tier, das mich angefallen hat! Das ist eindeutig ein Hund!“, schnaubte er empört. Das war einfach eine Frechheit! Das würde seinen Bericht wieder einmal mehr als zweifelhaft erscheinen lassen. „Ich weiß.“, sagte Reita schlicht. Ihm war es ähnlich wie seinem Partner gegangen, als er den Bericht gelesen hatte. Er hatte nicht glauben wollen, was dort stand. „Ich befürchte, man will vertuschen, dass irgendetwas Unbekanntes ins Land kommen konnte. Am Ende wird erklärt, dass der Hund Tollwut hatte.“ „Dann ziehen sie ihre Nummer im Park ab, damit sicher gestellt werden kann, dass die Bevölkerung nicht bedroht ist und alles ist wieder gut, oder wie?!“, grummelte Ruki vor sich hin. „So wird es wohl ablaufen. Aber die Behörden und die Regierung stehen nicht blöd da, weil ihnen ein mordendes bisher unbekanntes Tier ins Land gekommen ist.“, meinte Reita angesäuert. „Na, dann weißt du ja jetzt wie das hier läuft! Willkommen bei den G-Akten!“, sagte Ruki. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)