The G Files von Mrs_Miyawaki (Die unheimlichen Fälle des PSCs) ================================================================================ Kapitel 2: File 1: Großstadtjungle Teil 2 ----------------------------------------- Als sie schließlich den Park erreicht hatten, parkte Ruki in der Nähe der Leichenfundstelle. Mit Schwung beförderte er den Wagen in eine Parklücke, stieg aus und betrachtete zufrieden sein Werk. Reita beeilte sich aus dem Wagen zu steigen, da dieser sich schon auf den Weg in den Park machte. Reita schlug die Autotür zu und stellte fest, dass der Wagen total schief in der Parklücke stand. Beim Parken nahm sein Partner es also auch nicht genau… langsam fragte er sich, ob es überhaupt irgendetwas gab, was sein neuer Partner genau nahm. „Oi, Suzuki!“, rief Ruki ihm hinüber. Er stand unter dem Tor, das zum Park führte und winkte. Das riss Reita aus seinen Gedanken und er beeilte sich zu ihm zu gelangen. Er war ein wenig genervt. Was bildetete sich der Kurze eigentlich ein, ihn einfach so anzureden?! Es fehlte eigentlich noch, dass er ihn gleich beim Vornamen anredete. Duzen tat er ihn ja schon. Er beschloss seinen Ärger herunterzuschlucken, sie mussten sich ja nicht gleich am ersten Tag streiten. Vor allem hatte er das Gefühl, dass man aus einer Auseinadersetzung mit ihm nie ohne Verletzungen rausgehen würde. Zusammen gingen sie zum Tatort. Die Polizei war schon dort und erwartete sie. Ruki zückte seinen Ausweis: „Special Agent Matsumoto vom PSC. Das ist mein Partner, Special Agent Suzuki.“ Auch Reita zückte seinen Ausweis. Der Polizist warf einen Blick auf ihre Ausweise und nickte dann: „Gut dass sie da sind, Special Agents. Mein Name ist Byou und das ist Jin, wir wurden vorhin über den Fund der Leiche informiert. Das Mädchen heißt Nakashima Aya. Sie muss gestern auf dem Nachhauseweg hier ermordet worden sein.“ „Verstehe. Das arme Mädchen.“, erwiderte Ruki. Dann wandte er sich der Leiche zu. Das Mädchen hatte mehrere tiefe Kratzer an der Seite, den Schultern und am Oberkörper, die so aussahen, als wenn sie ihr von Krallen zugefügt worden waren. Das auffälligsten war jedoch ihr blutverschmierter Hals. Reita hatte schon ein paar Handschuhe angezogen und untersuchte die Leiche. Er war ausgebildeter Arzt und würde die Leiche später noch obduzieren. „Hier sind zwei Bisswunden.“, sagte er und zeigte auf zwei kleine runde Einstiche im Nacken des Mädchens. „Das sieht aus wie in einem schlechten Vampirfilm.“, kommentierte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Er sah Ruki, der gedankenverloren seine Zähne leicht in seine Unterlippe grub, skeptisch an. Er hoffte inständig, dass dieser ihm jetzt nicht erzählen würde, dass er tatsächlich glaubte, dass das Mädchen Opfer eines Vampirs geworden war. Doch Ruki lachte: „Das war garantiert kein Vampir. Außer die haben inzwischen Krallen wie ein Tier und Fell.“ „Fell?!“, wollte Reita erstaunt wissen. Ruki deutete auf die rechte Hand des Mädchens. In ihr befand sich ein Büschel mit schwarzem Fell. Er reichte ihm eine kleine Plastiktüte damit er das Fellbüschel einpacken konnte, damit sie es zur Analyse geben konnten. „Es sieht aus wie Hundefell.“, murmelte Reita. „Ja, aber ein Hund wird wohl kaum so einen Biss hinterlassen.“, erwiderte Ruki. „Bei allen Fällen, in denen ein Hund Menschen angefallen hat, sehen die Bisswunden anders aus.“ Schließlich stand er auf und sah sich die Umgebung an. Ihm fiel der Dreck auf dem Weg auf. Auf dem Weg lagen ein wenig Erde, Blätter und ein paar dünne abgebrochene Äste. Er folgte der dünnen Dreckspur, die ihn zum Gebüsch führte. Ein paar Büsche sahen ziemlich mitgenommen aus. Wahrscheinlich war das Tier hier aus dem Gebüsch gekommen. Ruki kniete sich hin und schon ein paar Äste beiseite. Er fand noch ein paar kleine Fellbüschel, die an den Ästen hängen geblieben waren. Jetzt zog auch er sich ein paar Handschuhe an und holte einen weiteren Beutel aus der Tasche damit er auch die anderen Büschel einpacken konnte. Man wusste ja nie. Dann fiel sein Blick plötzlich auf etwas, das auf der Erde lag. Ruki griff danach. Er begutachtete den Gegenstand. Es sah aus wie eine Zacke. Man konnte deutlich sehen, dass sie abgebrochen war. Wahrscheinlich war es nur der oberste Teil. Die Zacke war grau, schmal, und recht dünn. Er steckte auch die Zacke in eine Tüte. Ein Lächeln umspielte kurz seine Lippen, doch dann ging er wieder zu seinem Partner hinüber, der die erste Untersuchung der Leiche abgeschlossen hatte und dabei war zu veranlassen, dass sie ins Hauptquartier überführt würde. Was Ruki nicht bemerkt hatte, war das ihn etwas von einem Baum in der Nähe des Tatortes beobachtete. Ein paar rote Augen beobachtete nicht nur ihn, sondern die ganze Szene, wie die zwei in sein neues Territorium eindrangen und seine Beute von letzter Nacht mitnahmen. Es sog den Geruch der beiden ein. Das spezielle Geruchsmuster der beiden Agenten brannte sich in sein Gehirn ein, sicher war es hier auch nicht mehr. Von den beiden Agenten ging eine Bedrohung aus, das spürte das Wesen. Sollten sie ein weiteres Mal in sein Territorium eindringen, würde es sie wiedererkennen… „Ich hab noch was gefunden.“, meinte Ruki und hielt Reita die Tüte mit der Zacke hin. „Was ist das?“, fragte dieser erstaunt. „Ich weiß nicht genau. Es sieht aus wie eine Zacke.“, erwiderte sein Partner. „Ich kenne kein Tier, das solche Zacken hat.“, murmelte Reita nachdenklich. „Schon mal was von dem Chupacabras gehört?“, erkundigte sich Ruki. „Nein, noch nicht.“, antwortete Reita. Jetzt war er gespannt, was für eine Erklärung folgen würde. „Dann würde ich vorschlagen, dass wir zurück in mein Büro fahren. Da habe ich ein paar Dias, dann kannst du dir ein besseres Bild machen.“, erklärte er. „Unser Job hier dürfte ja erledigt sein.“ Durch Rukis Fahrstil waren sie recht schnell wieder am Hauptquartier angekommen. Reita war sich nicht sicher, wie viele Verkehrsregeln sein neuer Partner dabei missachtet hatte, eigentlich war er nur froh die Fahrt unbeschadet überstanden zu haben. Irgendwie musste er ihn davon überzeugen, dass er selber in Zukunft fahren sollte. Dann würden sie beide mehr von ihrem Leben haben. In Rukis Kellerbüro angekommen, baute dieser einen recht alten und klapprig aussehenden Diaprojektor auf. Dann holte er eine Schachtel aus einem der Aktenschränke. Anschließend verdunkelte er das Büro und legte das erste Dia in den Projektor ein. Auf der Wand erschien das Bild einer toten Ziege. Wortlos wechselte Ruki das Dia. Das neue Dia zeigte den Hals der Ziege von eben in Nahaufnahme. Genau wie bei der Leiche des Mädchens im Park, konnte man am Hals der Ziege zwei Bisswunden erkennen. „Diese tote Ziege hat man 1992 in Moca einem kleinen Dorf Puerto Rico gefunden. Es war nicht die einzige, die man völlig blutleer gefunden hat. Da alles so aussah, als wenn ein Vampir am Werk war, sprach man von dem Moca Vampir. Der ganze Fall gelangte in die Zeitung, woraufhin sich andere Dörfer gemeldet haben, in denen ähnliche Fälle aufgetreten waren. Da in allen Fällen Ziegen die Opfer waren, bekam das Wesen den Namen Chupacabras. Der Name setz sich aus den Wörtern chupar für saugen und cabra für Ziege zusammen, wieso liegt auf der Hand, denke ich. Von dem Chupacabras berichten allerdings auch zahlreiche Mythen in dieser Gegend, die Presse hat den Namen lediglich übernommen.“, begann Ruki mit seinem Vortrag. Reita hatte aufmerksam zugehört: „Puerto Rico ist ziemlich weit weg von hier. Die Opfer waren nur Ziegen? Warum sollte diese Tier dann ausgerechnet hier Menschen ermorden? Vor allem gibt es kaum Lebewesen, die sich ausschließlich von den Proteinen im Blut ernähren können.“ „Das mag sein, aber dieses Wesen kann es anscheinend. Und es hat durchaus nicht nur Ziegen getötet, genauso wenig wie die Fälle sich nur auf Puerto Rico beschränken.“, fuhr der Brünette fort. Er legte ein neues Dia ein. Dieses Mal zeigte das Bild an der Wand eine menschliche Leiche. Das nächste Bild zeigte wieder eine Nahaufnahme des Halses, der die bekannten Spuren aufwies. „Die Begründung wieso es vor 1992 keinem aufgefallen ist, was dort passiert, außer der lokalen Bevölkerung, ist, dass es einfach keinen interessiert hat. Die Gegend um dieses Dorf ist nicht sehr beliebt bei Touristen und 1992 hatte sich wohl ein Journalist dorthin verirrt und wurde Zeuge dieses Vorfalls. Nachdem die Presse erst einmal darauf aufmerksam geworden ist, breiteten sich die Fälle immer weiter auch, inzwischen sind sie auch bis in die Südstaaten der USA vorgedrungen.“ „Es ist doch ganz natürlich, dass die Fälle zunahmen, nachdem die Presse darauf aufmerksam wurde. Das verhält sich bei fast allen Phänomenen so.“, entgegnete der andere weiterhin skeptisch. „Das mag richtig sein, aber ich denke, es liegt auch daran, dass viele Menschen merken, dass sie nicht alleine sind und sich deshalb eher trauen, an die Öffentlichkeit zu gehen. Und wie gesagt für die Leute in Moca hat sich einfach keiner interessiert.“, erwiderte Ruki mit einem Schulterzucken. Reita bekam das Gefühl, als wenn es für ihn völlig normal war über blutleere Leichen und seltsame Wesen zu reden. Aber wenn er seinen Ruf bedachte, war das wohl kein Wunder. „Gut, nehmen wir an, das hat nichts mit einer plötzlichen Hysterie zu tun, was genau ist nun dieser Chupacabras? Ich meine hat ihn schon mal jemand gesehen?“, erkundigte er sich nun. „Mit der Frage habe ich gerechnet.“, grinste Ruki im Halbdunkeln. „Ja, es gibt Augenzeugenberichte.“ Erneut wechselte er die Dias. Nun wurde eine Zeichnung an die Wand projiziert. Die Zeichnung zeigte ein Wesen mit schwarzem Fell und einem eher länglichen Kopf. Es ging auf zwei Beinen. An den Händen hatte es scharfe Klauen und auf dem Rücken hatte es graue Zacken. Das Wesen hatte große rote Augen, die einen durchdringend ansahen. „So wird der Chupacabras in den meisten Fällen beschrieben. Es gibt immer wieder Leute, die so ein Wesen gesichtet haben wollen, wie Bauern, deren Ziegen getötet wurden. Außerdem gibt es verschiedene Überlebende von Chupacabaras Übergriffen, die alle ausgesagt haben, dass ihr Angreifer so aussieht und zwischen einem und einem Meter fünfzig groß war. Es gibt eine G-Akte, in der sind zahlreiche Fälle vermerkt.“, kommentierte Ruki die Zeichnung dann. „Es gibt nur Zeichnungen? Wahrnehmungen können einen leicht täuschen, das wissen sie doch auch, Matsumoto-san.“, meinte Reita nicht sehr begeistert über die bisherige „Beweisführung“. „Skeptisch wie ich erwartet habe, Suzuki, hm?“, erwiderte Ruki ungerührt. „Die meisten Tiere, die Gegenstand der Kryptozoologie sind, haben die Angewohnheit etwas Kamerascheu zu sein. Sonst wären sie ja von der „seriösen“ Zoologie erfasst worden. Wir entdecken doch heute noch neue Tierarten, wieso dann also keinen Chupacabras? An der Existenz des Quastenflossers hat man auch lange gezweifelt, heute nicht mehr. Ich gebe zu, dass es Theorien über den Chupacabras gibt, die auch ich für abwegig halte, aber warum sollte es nicht irgendwo im Dschungel ein Wesen geben, dass sich von Blut ernährt?“ Der andere zog fragend eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme: „Das halte ich für eher unwahrscheinlich. Ich nehme an, dass es eine andere Erklärung für diese Mordfälle gibt als ein mysteriöses Wesen, das aussieht wie eine Mischung aus Hund, Affe und sonst irgendetwas. Warum hat man bisher nicht einmal Kadaver gefunden von seinem Wesen? Und was sind das für Theorien, die nicht mal sie glauben?“ „Es wurden durchaus Kadaver gefunden. 2005 im August hat ein texanischer Bauer einen Chupacabras erschossen, der sich an seinen Tieren vergehen wollte.“, erwiderte Ruki und wechselte erneut das Dia. Ein Foto von einem hundeähnlichen Wesen, das schon eine längere Schnauze hatte, wie das Wesen, auf den Zeichnungen eben. Die Schnauze war blutverschmiert. „Das sieht aus wie ein Kojote.“, bemerkte Reita. „Als solcher wurde es auch identifiziert. Aber es gab ein paar Ungereimtheiten bei der ganzen Sache. Der Bauer gab an dass das Tier 40 Zähne gehabt haben soll, aber die Wissenschaftler, die es untersucht haben, haben nur 24 gezählt. Außerdem haben sie angegeben, dass der Kojote kein Fell mehr gehabt haben soll, da er an einer Krankheit gelitten haben soll, aber auf dem Foto ist eindeutig Fell zu sehen. Das heißt der Kadaver wurde vermutlich ausgetauscht.“, antwortete sein Partner. „Und warum das? Wieso sollte jemand das tun, Matsumoto- san?“, wollte er herausfordernd wissen. Nun war er wirklich auf die Antwort gespannt. „Sie bewegen sich auf sehr dünnen Eis.“, meinte er, während er zusah, wie Ruki weitere angebliche Kadaver des angeblich mysteriösen Wesens, die der Zeichnung mehr oder weniger ähnlich sahen auf Dia präsentierte. Das letzte Bild zeigte ein Foto von Bäumen. In den Bäumen konnte man etwas unscharf ein Wesen erkennen, das den bisherigen Zeichnungen recht ähnlich sah. „Damit kommen wir zu einer Theorie was die Herkunft des Chupacabras angeht. Eine der Theorien besagt, dass der Chupacabras in einem geheimen Labor als Experiment erschaffen worden ist. Die Anhänger dieser Theorie gehen davon aus, dass die Regierung diese Experimente verschweigen will und deshalb den Kadaver ausgetauscht hat.“, erklärte Ruki ihm in einem todernsten Tonfall. Reita schaubte ungläubig: „Das ist doch Humbug!“ „Wahrscheinlich. Aber es gibt auch Leute, die behaupten, dass der Chupacabras aus dem Weltall kommt. Diese Leute glauben, dass er so aussieht.“, sagte sein Partner und legte ein neues Dia ein. Das Bild zeigte eine weitere Zeichnung. Dieses Mal sah das Wesen aus wie die Klischeevorstellung eines Auserirdischen, nur mit roten Augen, Krallen und Zacken auf Kopf und Rücken. „Sind das die Theorien, die selbst sie nicht glauben?“, wollte Reita wissen. „Nur weil mich hier alle für verrückt halten und ich manchmal etwas eigene Vorstellungen habe, heißt das noch lange nicht, dass ich alles schlucke, was man mir auftischt. Ich weiß, dass sie mich Spooky Matsumoto nennen, aber ich bin durchaus in der Lage logisch zu denken. Nur habe ich die Bereitschaft etwas mehr hinter den Dingen zu sehen, als uns die Wissenschaft diktiert. Es gibt nun mal Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir uns nicht einfach mit den gängigen Methoden erklären können.“, erklärte der Brünette immer noch erschreckend ruhig. Er schien sich daran gewöhnt zu haben, dass ihn alle für verrückt hielten und ihm kein Wort glaubten. Trotzdem glaubte Reita eine Spur von Verletzbarkeit in den Augen des anderen ablesen zu können, als dieser von seinem Spitznamen erzählte. „Außerdem unterscheiden sich die UFO Chupacabras Fälle von denen, die ich bisher vorgestellt habe. Hier wird der Chupacabras mit Viehverstümmelungen in Verbindung gebracht. Bei diesem Phänomen werden die Tiere zwar auch bluttleer und mit zwei Vampir ähnlichen Bisswunden aufgefunden, doch fehlen ihnen noch andere Körperteile. Dieses Gewebe, meist handelt es sich um die Schnauze oder die Geschlechtsorgane, ist mit einer chirurgischen Präzision entfernt wurden. Solche Fälle sind allerdings eine Minderheit in den Berichten über den Chupacabras und ich denke es handelt sich um ein anderes Phänomen, was damit nicht viel zu tun hat.“, setzte Ruki seine Ausführungen fort. „Was ist denn ihrer Meinung nach an diesem Wesen dran?“, fragte Reita dann. „Ich denke, es handelt sich um eine bisher nicht klassifizierte Tierart, die wahrscheinlich mit einem Schiff hierher gelangt ist. Dafür würde auch sprechen, dass die ersten Leichen im Hafen gefunden wurden. Von dort aus hat das Tier sich dann bis zu dem Park vorgearbeitet. Wenn man sich nämlich die Fundorte der anderen Leichen ansieht, dann wirkt es fast wie eine Spur, die schließlich zum Park führt.“, erklärte Ruki seine Theorie. Es überraschte ihn ein wenig, dass Reita ihm noch zu hörte, nachdem klar zu erkennen gewesen war, was er von den verschiedenen Theorien hielt. Noch ein letztes Mal wechselte er das Dia. Es zeigte einen Stadtplan auf dem die verschiedenen Leichenfundorte markiert waren. „Es sieht wirklich aus wie eine Spur bis hin zum Park. Vielleicht sollten wir uns nachher mit einem Zoologen in Verbindung setzen, um uns von einer Fachkraft Rat zu holen.“, erwiderte Reita. Er glaubte zwar nicht wirklich an ein unbekanntes Tier, das die Morde verübt hatte, aber er erhoffte sich Aufschluss, ob diese Möglichkeit in Frage käme und ob es vielleicht ein anderes bekanntes Tier gewesen sein könnte. Es war immerhin eine mögliche Richtung für ihre Ermittlung, wo es nicht danach aussah, als ob es sich um einen menschlichen Täter handelte. Er war sich noch nicht sicher, was er von dem ganzen Fall halten sollte. Aber lösen würden sie ihn. Bisher hatte es noch keinen Fall gehabt, den er nicht gelöst hatte und er hatte keinerlei Interesse daran, dass sich das änderte. „Klingt fair.“, grinste Ruki, als er das Licht wieder anschaltete und danach den Diaprojektor wieder ausschaltete. Vielleicht war sein neuer Partner gar nicht so verbohrt, wie er kurz gedacht hatte. „Ich würde vorher noch gerne die Leiche genauer untersuchen.“, sagte dieser. „Während du das tust, werde ich mich darum kümmern, dass wir einen Termin bei einem Zoologen bekommen, okay? Treffen wir uns dann zum Mittagessen oder willst du lieber nicht mit Spooky Matsumoto essen gehen?“, wollte Ruki wissen. „Nein, das ist in Ordnung. Ich melde mich, wenn ich mit der Untersuchung fertig bin.“, erwiderte Reita. Er hielt es für Schwachsinn nicht mit dem Jüngeren essen zu gehen, nur weil sie vielleicht verschiedene Ansichten hatten oder sein neuer Partner einen zweifelhaften Ruf beim PSC hatte. Er war schon fast zur Tür raus, da hielt Ruki ihn zurück: „Eins noch, du brauchst mich nicht zu siezen! Wir sind Partner, oder?“ Reita betrat den Raum wieder komplett: „Okay, aber dann würde ich dich bitten, mich nicht mehr Suzuki zu nennen. Du kannst mich Reita nennen, das ist mir lieber.“ Warum genau er auf einmal so vertraulich war, wusste er nicht. Er hatte einfach das Gefühl, dass es richtig war. Vielleicht war es auch einfach ein besserer Weg um mit seinem Partner zu Recht zu kommen. „Reita? Geht klar, aber nur, wenn du mich Ruki nennst. Ich kann meinen Namen nicht besonders leiden.“, entgegnete er lächelnd. Das lief doch viel besser als mit seinem letzten Partner. Reita nickte ebenfalls lächelnd: „Dann melde ich mich, wenn ich fertig bin, damit wir essen gehen können, Ruki.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)