Manchmal liebt man das, was man doch hasst... von purebloodied ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Ein Junge von etwa vierzehn Jahren rannte, so schnell er konnte, die Straßen entlang. Sein kurzes zerstrubbeltes, schwarzes Haar hatte einen auffälligen Blaustich und ein breites Grinsen lag auf dem Gesicht des Kleinen. Er wollte schnell nach Hause, wollte schnell zu seinem besten Kumpel, den er eigentlich immer nur Brüderchen nannte, um mit ihm den Rest des Nachmittags draußen zu verbringen. Es war einer der letzten warmen Sommertage und die Sonne schien kraftvoll vom wolkenlosen Himmel, dennoch bemerkte man bereits, dass es schon schnell empfindlich kühl werden konnte, wenn die Sonne sank oder sich doch hinter einer Wolke verkroch und natürlich wollten eigentlich alle Kinder die letzten warmen Tage dieses Jahres auskosten. Eigentlich alle. Kisame grinste auf einmal noch breiter, denn er stellte sich seinen Banknachbarn vor, wie er laut lachend und mit anderen Kindern spielend über eine Wiese tollte. Der Junge, der vor ein paar Wochen neu in seine Klasse gekommen war, war irgendwie ein kleiner Sonderling. Zwar war er mit seinen sehr dunklen Augen und dem pechschwarzen Haar für einen Japaner keine ungewöhnliche Erscheinung, doch verhielt er sich für sein Alter nicht angemessen, so empfand es zumindest der Hoshigaki. Sein Banknachbar, dieser Uchiha Itachi, war einfach viel zu ernst und viel zu zielstrebig und vor allem viel zu eitel für ein Kind, aber dennoch konnte er den anderen Jungen irgendwie doch leiden und natürlich hatte der leicht Blauhaarige am meisten Spaß daran, den Uchiha zu ärgern. Endlich war er an seinem Ziel angelangt und blieb erst einmal keuchend stehen, stütze sich auf seinen Knien ab, um nach Luft zu schnappen. Er war so schnell gerannt wie er konnte, obwohl er es eigentlich hasste zu rennen, aber er hatte Hidan, seinem Brüderchen, nun einmal versprochen, dass er sich heute beeilen würde, damit sie noch in den Park konnten, um Fußball zu spielen. Kurz fuhr er sich mit dem Handrücken über die Stirn, um den Schweiß davon zu wischen, dann schulterte er seine Schultasche neu und trat auf das große, alte Gebäude zu. Eigentlich wirkte es fast schon gruselig mit seinem dicken, alten Gemäuer und den großen, dunklen Fenstern, selbst die Inschrift über dem Eingang war im Laufe der vielen Jahre verblasst, aber Kisame wusste so oder so was drauf stand : „ 7. Waisenhaus Osaka“. Immer noch etwas außer Atem schob der Junge die großen, schweren Holztüren auf und trat in das Innere des Hauses, sofort schlug ihm eine angenehm kühle Luft entgegen, denn die Hitze des Tages wurde von den dicken Mauern einfach ausgesperrt und nicht hindurch gelassen. Noch einmal atmete er kurz durch, dann setzte er seinen Weg fort, lief schnell in Richtung seines Zimmers, dass er sich mit Hidan teilte. Kisame musste sich stark zurück halten nicht einfach durch die Gänge zu rennen, aber das war ihnen von den Erziehern verboten worden und so ging er eben schnell, schlidderte dabei aber trotzdem immer wieder über das polierte Linoleum. Und so kam es, dass der leicht blauhaarige Junge mehr auf seine Füße achtete, als auf das, was sich vor seiner Nase abspielte und mit einem lauten Knall gegen eine Tür lief und auf seinem Allerwertesten landete. Etwas benommen saß er auf dem Boden und blickte auf die Tür, die sich anscheinend wie aus dem Nichts geöffnet hatte. Doch keinen Herzschlag später trat ein Erzieher hervor und sah den auf dem Boden Hockenden tadelnd an. „Das kommt davon, Kisame! Ich habe dir doch schon oft genug gesagt, dass du nicht so durch das Haus rennen sollst!“, rügte der braunhaarige Erwachsene den Jungen, der sich von seinem ersten Schrecken erholt hatte und sich wieder aufrappelte. „Ich bin nicht gerannt, Herr Umino!“, protestierte der Getadelte sofort und sah den Älteren trotzig an. Der Erzieher seufzte nur leise und resignierend, es hatte keinen Zweck groß mit Kisame herumzudiskutieren und so beließ er es dabei, denn keinen Augenblick später eilte der Junge auch schon wieder davon. Umino Iruka konnte nicht anders, als vor sich hin zu schmunzeln. Diese beiden Jungen, die vor einem knappen halben Jahr in dieses Waisenhaus gekommen waren, waren wirklich erstaunlich. Nicht nur, dass sie zu einander hielten wie Pech und Schwefel, es war auch beachtlich, in welch kurzer Zeit Beide wieder eine erstaunliche Lebensfreude an den Tag gelegt hatten, bedachte man was sie durch gemacht hatten. Kisame hatte inzwischen den Treppenabsatz erreicht und eilte die Stufen hinauf, stand kurz darauf vor seiner Zimmertür und stieß sie auf. „Hidan, du faules Stück! Beweg deinen Hintern nach draußen!“, rief der ältere Junge sofort, bemerkte erst Augenblicke später, dass das Zimmer leer war, zumindest war nichts von seinem Brüderchen zu sehen. „Nanu?“, murmelte der leicht Blauhaarige leise vor sich hin, trat dann ein und sah sich erstmal genau in dem Raum um, doch von Hidan fand er keine Spur. Ob der Jüngere vielleicht des Wartens leid gewesen war und schon mal ohne ihn in den Park gegangen war? Eigentlich eher unwahrscheinlich, immerhin hatte er ja versprochen zu warten, so wie Kisame eben versprochen hatte sich zu beeilen. Irgendetwas stimmte hier doch nicht. Und erst jetzt fiel dem Hoshigaki auf, was hier eigentlich nicht stimmte. Im ganzen Zimmer gab es nicht das leiseste Anzeichen, dass Hidan überhaupt je hier gewesen war. Kisame legte die Stirn in Falten. Wo waren die Sachen des Kleineren denn hin verschwunden? Auf einmal breitete sich ein typisches, breites Grinsen auf dem Gesicht Kisames aus. Anscheinend wollte der Weißhaarige ihm einen Streich spielen! Wahrscheinlich hockte der schon die ganze Zeit über in irgendeinem Versteck, beobachtete den Älteren und lachte sich dabei fast scheckig. „Nicht mit mir, mein Freund!“, brummte Kisame leise vor sich hin. Hidan hatte ihn schon oft genug zum Narren gehalten und er war oft genug darauf herein gefallen, aber dieses Mal nicht! Noch einmal durchsuchte er das Zimmer nach Hinweisen über den Aufenthaltsort seines Brüderchens. Und erst jetzt fiel ihm ein Zettel auf, der die ganze Zeit über schon auf seinem Nachttisch zu liegen schien. Ungläubig glitten seine Augen immer und immer wieder über die wenigen Zeilen. „Hatte die Schnauze voll von dir, du Wichser. Lass es dir nicht einfallen mich zu suchen! Kannst mich mal…“ Kisame schluckte hart. Er kannte Hidan lange genug, um zu wissen, wann dieser seine Beleidigungen ernst meinte und wann sie einfach nur der Provokation dienten. Und diese Zeilen waren eindeutig Hidans voller ernst! Der leicht blauhaarige Junge wirbelte auf dem Absatz herum, fing an noch einmal jeden Winkel des Zimmers zu durchsuchen und zu durchwühlen, doch er fand nichts. Hidan war wirklich weg? Der Hoshigaki stürzte aus dem Zimmer, rannte die Gänge des Waisenhauses entlang. Vielleicht konnte er sein Brüderchen doch noch irgendwo finden? Irgendwo musste der doch sein! Doch seine Suche blieb erfolglos. Er hatte alle Orte abgesucht an denen sich Hidan sonst immer aufhielt, wenn er seine Ruhe wollte, hatte fast jeden Busch im nahen Park nach dem Jüngeren durchsucht. Hatte ihn nirgends gefunden. Verzweifelt lehnte sich Kisame mit dem Rücken gegen einen Baum, ließ sich daran hinabsinken, bis er auf dem Boden saß. Warum war Hidan nur abgehauen? Warum gerade jetzt? Jetzt, wo sie doch endlich alles hinter sich gelassen hatten!? Jetzt, wo sie von der Straße weg waren? Jetzt, wo sie endlich in einem ordentlichen Waisenhaus untergebracht waren, in dem man sie nicht schlug, aus dem sie nicht ausreißen mussten!? Das ergab doch keinen Sinn! Sie hatten so viel gemeinsam durchgestanden und hatten endlich wieder ein normales Leben, abseits der Straße, abseits des Rotlichtmilieus und Hidan verpisste sich? Einfach so? Kisame zog seine Beine näher an sich heran, vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Sie hatten sich doch damals geschworen, dass sie immer zusammen bleiben würden, dass sie immer für einander da sein würden! Seit fast sieben Jahren waren sie doch nun schon befreundet, hatten gemeinsam gelacht und geweint und nun sollte das alles ein Ende haben? Der Hoshigaki wusste nicht wie lange er gesucht hatte, wusste nicht mehr wie lange er nun schon an diesen Baum gelehnt da saß und überlegte wo Hidan war und warum er einfach so gegangen war, er bemerkte auch nicht, wie er aus einiger Entfernung beobachtet wurde. „Und ihm passiert nichts?“, der weißhaarige Junge riss den Blick von seinem besten Freund los und sah zu dem Mann neben sich auf, versicherte sich noch einmal, dass der orangehaarige Erwachsene sein Versprechen einhielt. „Nein. Ihm passiert nichts. Solange du immer fein artig das machst, was ich dir sage!“, der Orangehaarige blickte zu dem knapp zwölfjährigen Jungen hinab, der neben ihm stand, ein undefinierbares Grinsen auf seinen Lippen. „Und jetzt steig ein!“, meinte er dann etwas harscher, schob den Jungen mit diesen Worten in eine schwarze Limousine mit verdunkelten Scheiben, stieg dann auf der Beifahrerseite ein. Als er seinem Fahrer den Befehl zum losfahren gab, brummte der Motor laut auf und das Auto setzte sich in Bewegung. Der weißhaarige Junge kniete auf den Rücksitzen und schaute durch die Heckscheibe nach draußen, beobachtete, wie die an dem Baum sitzende Gestalt, die ihm einfach alles bedeutete, immer kleiner wurde und schließlich ganz aus seinem Blickfeld verschwand. Ein leises Seufzen entrann seiner Kehle, als er sich wieder normal auf den Sitz hockte. Es hatte so sein müssen. Es war besser so. Dass redete er sich immer wieder zu, während er scheinbar teilnahmslos aus dem Fenster blickte, während er sich widerstandslos zurück bringen ließ. Kapitel 2: Kapitel 1 : Eigentum und ein Foto -------------------------------------------- Er lehnte in seiner typischen Pose an einer Wand, hatte die Hände in die Taschen der dunklen Jeans gesteckt, die er trug, und hatte ein Bein leicht angewinkelt an der Wand abgestützt. Langeweile blitzte in den ungewöhnlichen Augen auf, als er sich entnervt eine verirrte Strähne seines weißen Haares nach hinten strich, aber zum Glück war seine Schicht bald zu ende und dann konnte er sich endlich auf seinem Bett ausstrecken und sich seinen wohlverdienten Schlaf holen. Außerdem würde es dort warm sein! Denn langsam wurden die Nächte doch schon empfindlich kalt, kündigten den unaufhaltsam näher rückenden Herbst an, und so war es nicht verwunderlich, dass er fror, trug er doch lediglich eine schwarze und tiefsitzende Hose, sodass man seine Hüftknochen sah - und somit auch das Tattoo an seiner Leiste, die ihn als Eigentum von Ame Pein markierte - sowie eine ebenso schwarze und kurze Felljacke. Sein Blick wanderte nach oben, starrte den nächtlichen Himmel an. Die wenigen Sterne, wie man hier in der Stadt sehen konnte, verblassten langsam und das tiefdunkle Blau, in das diese gebettet waren, verwandelte sich, wurde langsam immer heller, kündigte das Ende dieser Nacht an. Etwas genervt zog er an seiner Zigarette. Heute war wirklich eine beschissene Nacht gewesen, es waren nur wenige Leute unterwegs und somit auch wenig Kundschaft, hinzu kam dann noch diese verdammte Kälte, die sich die Nacht über in seine Glieder gefressen hatte. Aber er gehörte eigentlich nicht zu den Menschen, die sich groß über irgendetwas bei irgendwem beschwerten, wenn dann fluchte er laut vor sich hin, um seinem Ärger Luft zu machen, nahm die meisten Tatsachen dann aber als gegeben hin. Nachdem er die aufgerauchte Kippe in einer beiläufigen Bewegung weggeschnippt hatte, ließ er wieder seine Augen über die Straße gleiten, nicht in der Erwartung irgendetwas Interessantes zu sehen. Doch schließlich gewahrte er einen schwarzhaarigen, untersetzten Mann, der gefährlich schwankend auf ihn zusteuerte. Wenige Herzschläge später stand dieser dann auch vor ihm, stützte sich mit einer Hand neben seinem Kopf an der Wand ab und beugte sich zu ihm hinab. „Nah Klainer!“, lallte der Schwarzhaarige und Angesprochener verzog angewidert das Gesicht, als ihm dessen stinkender Atem ins Gesicht schlug. Und noch ehe er etwas erwidern konnte, schob der Fremde die offene Jacke etwas auf und strich mit einem Finger über die nackte Brust des Strichers, hatte dabei ein breites, lüsternes Grinsen auf den Lippen. „Duh hascht ungewöhnlische Augen, Süscher!“, erklärte der Betrunkene etwas umständlich. „Wie wärsch mit unsch baiden?“, mit diesen Worten wanderte seine Hand hinab, strich dem Kleineren über den Hintern und drückte so dessen Unterleib an seinen. Der betrunkene Schwarzhaarige bemerkte in seinem Rausch nicht, wie sich der Blick der hellen Augen seines Gegenübers stark verfinsterte und so schrie er etwas erschrocken auf, als der Stricher ihn grob von sich schubste. „Du kannst mich mal, du Wichser!“, schnauzte der Stricher den auf dem Boden Hockenden an. „Fass mich noch mal an und ich schwöre dir, ich reiße dir deinen verdammten Arsch auf!“, fügte er dann noch drohend an, packte den schwarzhaarigen Fremden am Kragen, zog ihn wieder hoch, nur um ihn gleich drauf unsanft auf das Pflaster der Straße zu befördern. So weit kam es noch, dass er sich für irgendwelche stinkenden, besoffenen Penner hergab. „Hidan!“, ertönte eine wohlbekannte, mahnende Stimme hinter ihm. Mit einem entnervten Seufzen auf den Lippen drehte der sich um, erblickte, wie erwartet, Zetsu und knallte diesem ein mehr als gereiztes, „Was?“, an den Kopf. Warum tauchte dieser verdammte Handlanger auch immer da auf, wo man es nicht erwartete? Der große, stille Mann mit den etwas grünlichen Haaren schien einfach überall zu sein oder zumindest schien er seine Augen und Ohren überall zu haben. Zetsu kannte den weißhaarigen Jungen inzwischen gut genug um zu wissen, dass es sinnlos war sich jetzt mit diesem auf eine Diskussion darüber einzulassen, wie er seine Freier zu behandeln hatte. Und so brummte er nur, „Du sollst zum Boss kommen!“, vor sich hin und wandte sich dann ab. Sollte Pein mit diesem Nichtsnutz herumstreiten, er hatte dafür nicht den Nerv. Wieder war ein entnervtes Seufzen zu hören und wieder entstammte es der Kehle des jungen Strichers, als er dem Schoßhündchen des Bosses, wie er Zetsu gerne nannte, nach drinnen folgte. Eigentlich war seine Schicht ja jetzt zu ende, eigentlich konnte er jetzt endlich seine wohlverdiente Ruhe genießen, aber Pein machte ihm da anscheinend mal wieder einen Strich durch die Rechnung, wie so oft. Leise vor sich hinfluchend stieg er die Treppen nach oben. Warum hatte dieser orangehaarige Idiot sein Büro auch im Dachstuhl des Hauses einrichten müssen? Seine Beine erschienen ihm jede Sekunde schwerer, als er sich Stufe um Stufe nach oben kämpfte. Normalerweise hatte er damit bei weitem keine Probleme, aber heute war er einfach nur hundemüde, hatte er doch eine Doppelschicht schieben dürfen. Schließlich erreichte er das Ende des Treppenabsatzes, atmete kurz erleichtert auf und trat dann an die Tür, hinter der sich das Büro Peins befand. Er zögerte nicht, klopfte auch nicht an, um Einlass zu erbitten, sondern legte einfach die Hand um die kühle Türklinke, stieß die Tür auf und trat ein. „Also? Was gibt’s?“, fragte der Weißhaarige nur und man hörte seiner Stimme an, wie sehr ihm das Ganze schon wieder zu nerven schien. Mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck stand er nun vor dem großen Schreibtisch des Orangehaarigen, sah desinteressiert in dessen gepierctes Gesicht, hatte wieder mal seine Hände in die Hosentaschen gesteckt. „Hidan?“, kam es schwer beherrscht von dem Zuhälter, als er sich von seinem Stuhl erhob, seinen Schreibtisch umrundete und schließlich vor seinem Stricher zum stehen kam. „Du hast schon wieder einen potenziellen Freier verjagt?“, knurrte Pein nur, lockerte dabei schon mal den Sitz seiner Krawatte. So langsam aber sicher war er Hidan leid, ständig machte dieser Junge ärger. Der hob jedoch nur etwas skeptisch eine Augenbraue, sah seinen Gegenüber kurz verständnislos aus seinen hellen Augen an. Woher wusste dieser Typ das denn nun schon wieder? Es war doch gerade mal fünf Minuten her, wenn überhaupt! Die Frage erübrigte sich, als er eine Bewegung aus dem Augenwinkel gewahrte und Zetsu in einer dunklen Ecke des Raumes ausmachte. Das Schoßhündchen hatte also schon gepetzt, na wunderbar! „Kann sein.“, Hidan zuckte immer noch mehr als desinteressiert mit den Schultern, ignorierte die steile Zornesfalte zwischen den Augenbrauen des Älteren. „Sonst noch was?“, schob er dann noch eine etwas ungehaltene Frage hinterher, denn eigentlich hatte er keinen Bock sich schon wieder eine Standpauke bei Pein abzuholen, eigentlich wollte er nur noch in sein Bett. Keinen Herzschlag später jedoch knallte es und der junge Stricher wurde zu Boden gerissen. Wut spiegelte sich in den violetten Augen wieder, als er zu seinem Zuhälter aufblickte, der ihm eben eine herbe Ohrfeige verpasst hatte. „Sag mal hast du nen Vollschatten, du Spinner?“, motzte er sofort los, biss sich dann jedoch leicht auf die Unterlippe. Das eben war ein Fehler gewesen. Nervös leckte er sich den schmalen Blutrinnsal von der Lippe, den Pein eben verursacht hatte und gleich drauf spürte er auch schon, wie ihm der Ältere in die Haare griff und ihn brutal hoch zerrte, sodass er nun vor diesem kniete. „Wie oft noch, Hidan?“, knurrte Pein nur, blickte zu dem Jüngeren hinab, während er den Griff in dessen Haar verstärkte und dessen Kopf leicht nach hinten bog. „Wie oft muss ich dir noch Manieren beibringen, du undankbarer Bengel?“, fuhr er kühl fort. „Wie oft muss ich dich noch an unsere Abmachung erinnern?“, ein triumphierendes Grinsen umspielten die Lippen des Zuhälters, als er diese letzte Frage in das Ohr des Weißhaarigen flüsterte. „Ich gebe mich doch nich für jeden her, nur weil du es sagst!“, fauchte Hidan sofort zurück, sah einfach nicht ein, warum er für jeden dahergelaufenen Idioten die Beine breit machen sollte und funkelte den Älteren dabei wütend an. Wieder klatschte es und wieder hatte Pein ihm eine gepfeffert, hatte hin dabei aber immer noch an den Haaren festgehalten, sodass es an seiner Kopfhaut unangenehm zog. „Genau deswegen!“, erklärte der Orangehaarige, „Weil ich es sage! Weil du mir gehörst, Hidan! Verstanden? Oder muss ich dir noch mal erklären was passiert, wenn du nicht spurst?“, erneut beugte sich der Ame leicht zu dem jungen Stricher hinab, hauchte wieder nur leise in dessen Ohr hinein: „Du willst doch nicht, dass Kisame etwas passiert, oder?“, wieder grinste der Orangehaarige hämisch, als er in die violetten Augen seines Gegenübers blickte, als er in diesen las, dass er Hidans aufkeimenden Widerstand mal wieder gebrochen hatte, wie er ihn schon seit fünf Jahren immer wieder brach. Die Weißhaarige senkte seine Lider etwas, starrte auf irgendeinen Punkt auf dem Boden, konnte den triumphierenden und vor Hohn triefenden Blick des Älteren nicht mehr ertragen. Er wusste, warum er hier war. Er wusste, warum er all das über sich ergehen ließ. Und er hasste es, dass Pein ihm das immer wieder unter die Nase rieb, ihn immer wieder aufs Neue daran erinnerte. „Benimmst du dich jetzt wieder, du kleines Miststück?“, fragte der Orangehaarige noch einmal nach, man hörte seiner Stimme an, dass er wusste, dass er gewonnen hatte, dass er wusste, dass er es wieder mal geschafft hatte den Jüngeren zu unterwerfen. Ein leichtes Nicken war die Antwort auf seine Frage, war die Antwort, die er erwartet hatte. „Gut.“, war alles was er dazu noch sagte, dann richtete er sich wieder auf, hatte den Griff in dem weißen Haar immer noch nicht gelockert und als er den Kopf seines Strichers noch ein weiteres, kleines Stück nach hinten bog, zwang er diesen so ihm in die Augen zu sehen. Immer noch grinste der Ame breit, doch nun hatte sich auch ein gieriges Funkeln in seinen Augen festgesetzt. Hidan wusste, was er jetzt zu tun hatte, wenn er wollte, dass Pein ihm verzieh und diesen ganzen Vorfall schnell wieder vergaß. Hidan verzog kurz etwas abfällig die Lippe, wagte es aber nicht weiteren Widerstand zu leisten und so legten sich seine Hände ohne zu zögern auf Peins Gürtel. Leicht beugte er sich nach vorne und während eine Hand die Schnalle des Gürtels öffnete, schob die Andere das Hemd des Älteren etwas nach oben, sodass er ungehindert über die freigelegte Haut lecken konnte. Er hasste Pein dafür. Hasste dessen Anblick, dessen Geruch, dessen Geschmack und dennoch blieb ihm keine andere Wahl, als das zu machen, was der Orangehaarige verlangte. Nach wenigen geschickten Handgriffen hatte er auch die Hose des Älteren geöffnet, zog diese mit samt den Shorts ein Stück herunter und leckte sofort über das schon leicht erregte Glied Peins, merkte wie dieses sich drauf hin leicht zuckend ein Stück weiter aufrichtete. Noch einmal leckte er den steifer werdenden Schaft entlang, umkreiste die Spitze kurz mit der Zunge und ließ das Glied dann in seinen Mund gleiten. Er wollte das hier nur noch schnell hinter sich bringen. Der junge Stricher begann seinen Kopf leicht zu bewegen, ließ die Erektion des Orangehaarigen immer wieder ein Stück hinein und wieder hinaus gleiten, umspielte sie währenddessen ununterbrochen mit seiner Zunge. Plötzlich verstärkte sich der Griff in seinem Haar und Pein drückte den Kopf des Jüngeren näher an seinen Unterleib, begann damit ungehalten in den Mund des Weißhaarigen zu stoßen, konnte sich ein kehliges Stöhnen längst nicht mehr verkneifen. Hidan kniff einfach die Augen fest zusammen, konzentrierte sich auf seine sogenannte Arbeit und verbannte, wie immer in solchen Momenten, jegliche Gedanken aus seinem Kopf, konnte und wollte einfach nicht über das nachdenken, was hier tagtäglich passierte. Er bemerkte, dass die Bewegungen, mit denen Pein in seinen Mund stieß schneller wurden, kannte den Älteren lange genug, um zu wissen, dass dieser kurz vor seinem Höhepunkt stand und so saugte er noch etwas fester, während eine seine Hände zu den Hoden des Orangehaarigen wanderte und damit begann, diese zu massieren. Wie erwartet kam der Zuhälter wenige Herzschläge später, zog sich davor aber aus dem Mund seines Strichers zurück und entlud sich in dessen Gesicht, ließ gleich drauf von diesem ab. Hidan wischte sich in einer etwas fahrig wirkenden Bewegung übers Gesicht, versuchte die weiße Flüssigkeit darauf so gut wie möglich zu entfernen und funkelte seinen Boss zornig an. Doch der junge Stricher verkniff sich jeglichen weiteren Kommentar, hatte für heute eindeutig die Schnauze voll von Pein und seinen scheinbaren Moralpredigten und so zog er es vor den Mund zu halten. Er hörte den Gürtel des Orangehaarigen klappern, als dieser seine Klamotten wieder richtete und entschied, dass er damit vermutlich entlassen war. Gerade als er sich aufrichten wollte schickte ihn ein neuerlicher Schlag des Ames ihn wieder zu Boden. „Das ist dafür, dass du es auch nicht wieder so schnell vergisst, Miststück!“, knurrte der Ältere nur, bedeutete Zetsu mit einer Handbewegung, dass er den Stricher aus dem Büro entfernen sollte und ließ sich wieder hinter seinem Schreibtisch nieder. „Achja, ehe ich es vergesse, Hidan. Du wurdest für morgen gebucht! Benimm dich ja anständig, der Mann könnte ein wichtiger Kunde für uns werden!“, ermahnte er den Weißhaarigen noch und widmete sich dann dem Papierkram, um den er sich ja leider Gottes auch kümmern musste. Hidan wurde unterdessen etwas unsanft von Zetsu am Arm gepackt, hoch gezerrt und aus dem Büro befördert. Krachend fiel die Holztür hinter dem jungen Stricher wieder ins Schloss. Wieder war ein leises Seufzen zu vernehmen. Ja, heute war wirklich eine beschissene Nacht gewesen. Vielleicht würde die morgige ja besser laufen? Unwahrscheinlich. Die meisten Typen die ihn buchten waren irgendwelche alten, reichen Säcke, die ihn aus Peins tollem „Katalog“ ausgesucht hatten und nicht mal den Hauch einer Ahnung hatten, wie Widerspenstig er sein konnte. Ein schmales Grinsen umspielte seine Lippen, als er die Treppen hinab stieg und sich eine Etage tiefer in sein Zimmer zurückzog, vielleicht würde morgen ja doch eine ganz angenehme Nacht werden. Kaum war die Tür hinter ihm geschlossen entledigte er sich der schwarzen Felljacke - die so oder so nichts verdeckte, geschweige denn in irgendeiner Weise warm hielt - und schmiss sie achtlos in irgendeine Ecke, machte sich dann auf den Weg in sein kleines Bad, während er schon mal seine Hose öffnete, diese im Laufen abstreifte und ebenso achtlos liegen ließ. Ein schmales aber zufriedenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er spürte, wie ihm das angenehm warme Wasser den Rücken hinab lief, wie es die festsitzende Kälte endgültig aus seinen Gliedern vertrieb und einer wohligen Wärme Platz machte. Hidan hielt die Augen geschlossen, als er seinen Kopf etwas hob und so die feinen Wasserstrahlen genoss, die auf sein Gesicht niederprasselten. Er stand bestimmt eine gute Viertelstunde in der Dusche, ehe er das Wasser wieder abstellte, aus der Kabine stieg und sich in ein warmes Handtuch hüllte. Schnell trocknete er sich damit ab, band es sich dann um die Hüften und kehrte in sein Zimmer zurück. Eigentlich hätte er auch getrost Kämmerlein dazu sagen können, denn es war gerade genug Platz für ein großes Bett und eine Kommode, in der er seine Sachen aufbewahrte. Diesmal entwich ein wohliges Seufzen seinen Lippen, als er sich endlich auf sein Bett legte und dort kaum einen Augenblick später, so wie er war, einfach einschlief und gar nicht weiter über all diese beschissenen Nächte nachdachte, die er hier schon erlebt hatte. Im gleichen Moment betrat er, am anderen Ende der Stadt, sein Büro und mit einem knallenden Geräusch landete seine Aktentasche auf seinem Schreibtisch, ein wütendes Schnauben folgte. Musste man in dieser Firma denn alles selber machen? Wozu hatte er verdammt noch mal so viele Angestellte? Er ließ sich in seinen großen, ledernen Schreibtischstuhl sinken und schaltete den Computer ein, begann dann diverse Unterlagen aus seiner Aktentasche zu fischen. Keinen Augenblick später klopfte es an der Tür und seine Sekretärin schob vorsichtig ihren Kopf durch den schmalen Türspalt. „Taki-sama? Ich bringe Ihnen ihren Kaffee und die Post!“, rechtfertigte sie verschüchtert die Störung, der schwarzhaarige Mann nickte nur, bedeutete ihr so, dass es ihr erlaubt war einzutreten. Die zierliche Frau stellte die Tasse vorsichtig auf dem Schreibtisch ab und legte die Post daneben, machte aber keine Anstalten sich wieder aus seinem Büro zu entfernen. „Noch etwas Frau Inagawa?“, fragte er die blonde Frau in einem harschen Tonfall, sodass diese erschrocken zusammenzuckte, sofort den Blick senkte. „Ähm… ja, Taki-sama. Sie wollten heute Morgen doch Hamada-san sprechen, sie wissen schon der aus der Buchhaltung!“, erklärte seine Sekretärin schnell. „Er wartet bereits draußen!“, fügte sie dann noch an. Wieder war ein Nicken die Antwort und damit verschwand die junge Frau wieder so schnell sie konnte - niemand war gerne lange in der Nähe dieses Menschen - und ließ den erwähnten Buchhalter gleich in das Büro hinein, schloss hinter diesem sorgfältig die Tür. „Guten Morgen, Taki-sa…“, der braunhaarige Mann, hinter dem sich eben die Tür geschlossen hatte, kam gar nicht dazu, seinen Satz zu beenden. „Was bitte schön soll an diesem morgen gut sein?“, brüllte der Taki seinen Untergeben sofort an. Seine stechenden, grünen Augen hatten sich stark verfinstert und er realisierte mit Genugtuung, dass in den Augen seines Gegenübers jetzt schon die blanke Panik geschrieben stand. Scheinbar ruhig stand der Schwarzhaarige auf, umrundete seinen Schreibtisch, blieb davor stehen und lehnte sich etwas gegen diesen, als er die Arme vor der breiten Brust verschränkte. „Sie sind doch für die Jahresabrechnungen dieser Firma zuständig, oder?“, fuhr er auf einmal in einem völlig veränderten, ruhigen Tonfall fort. Der Buchhalter nickte zur Antwort. „Seit wie vielen Jahren machen sie diesen Job jetzt schon für mich, Hamada-san?“, fragte der Schwarzhaarige dann, eben so ruhig, ließ seinen Gegenüber nicht eine Sekunde aus den Augen. „V-von… a-anfang an, Taki-sama. S-seit e-elf Jahren, also.“, erklärte der Mann leise, wagte es nicht seinem Boss in die Augen zu sehen, wagte es nicht auch nur zu versuchen dessen hartem und kaltem Blick standzuhalten. „Dann erklären sie mir das!“, mit einem Mal schrie der Firmenboss wieder, griff hinter sich und pfefferte seinem Angestellten die letzte Jahresabrechnung entgegen. „Erklären sie mir, wie es sein kann, dass Sie sich der Maßen verrechnen, dass ich 20 Millionen Yen an die Steuerbehörde nachzahlen muss!“, donnerte der Schwarzhaarige weiter, die dunklen Augen sprühten vor Zorn. „I-ich… ich… weiß nicht… w-warum ich mich… so verrechnet habe und… warum es mir n-nicht… a-aufgefallen ist, T-taki-sama.“, stotterte der braunhaarige Buchhalter, seine Stimme zitterte stark und er war den Tränen nahe. „Wissen Sie… m-meine Frau… u-und meine Tochter… sie sind… in d-diesem Zeitraum… bei einem Autounfall… u-ums Leben gekommen…“, fügte der Mann dann immer leiser werdend an. „Verschonen Sie mich mir Ihren Rechtfertigungen!“, kam es wieder laut von dem Taki, „Es ist mir verdammt noch mal egal, was Sie für nichtige Probleme haben! Die Firma hat 20 Millionen verloren!“ Der Blick seiner grünen Augen glitt abschätzend über den braunhaarigen Mann. „Und jetzt raus! Ich will Sie hier nie wieder sehen! Ihre Entlassungspapiere werden Ihnen zugeschickt!“, knurrte er dann nur noch bedrohlich, ließ keinen Zweifel daran, dass irgendetwas Schlimmes passieren würde, wenn der Braunhaarige nicht sofort aus seinem Büro verschwand. Mit einem resignierenden Seufzen ließ der Schwarzhaarige sich auf seinem Schreibtischstuhl sinken, nahm sich noch ein Mal die Jahresabrechnung vor. Irgendetwas musste da doch noch so zu drehen sein, dass er die 20 Millionen Yen nicht zu zahlen brauchte! Es war immerhin ein verdammter Rechenfehler! Er hatte noch gar nicht richtig nachdenken können, als seine Bürotür erneut geöffnet wurde, gerade wollte er dazu ansetzten denjenigen lautstark zurechtzuweisen, der ihn jetzt störte, als er erkannte, wer sein Büro betrat. „Na, Kakuzu? Wieder mal jemanden gefeuert?“, kam es fast schon belustigt von dem Rotschopf der sich soeben auf einem Stuhl vor dem Schreibtisch des Angesprochenen nieder ließ. „Was willst du Sasori?“, kam es etwas harsch von dem Schwarzhaarigen und er funkelte seinen Gegenüber leicht gereizt an. „Nur mal nach meinem lieben Geschäftspartner schauen.“, erklärte der Akasuna, während seine Lippen sich zu einem schmalen Lächeln kräuselten blieben seine Augen jedoch komplett ausdruckslos. Kakuzu seufzte erneut leise auf. Manchmal bereute er es, dass er die Firma zusammen mit dem Rothaarigen gegründet hatte und sie sich so die Führungsposition teilten, auf der anderen Seite kannten sie sich seit der Uni und er wusste, dass Sasori ihn nicht hintergehen würde, genauso wenig wie er Sasori. Eine ehrliche Geschäftsbeziehung. „Was willst du wirklich?“, murrte der Schwarzhaarige schließlich. Dieses fast kaum wahrnehmbare Lächeln des Anderen kannte er nur zu gut. Der Rotschopf plante etwas. „Hmn“, machte dieser nur, lehnte sich in dem Stuhl zurück und beobachtete seinen Geschäftspartner kurz. „Du bist in letzter Zeit nicht wirklich ausgelastet, kann das sein?“, der Mann mit den emotionslosen Augen lehnte sich wieder leicht nach vorne. „Ständig entlässt du Leute oder schreist rum, dass sogar ich es in meinem Büro noch hören kann!“, stellte er dann fest, klang dabei immer noch leicht belustigt, während die grünen Augen seines Gegenübers sich zu Schlitzen verengten. „Deswegen war ich so frei und habe dir da etwas organisiert!“, mit diesen Worten schob er dem Schwarzhaarigen eine schmale Visitenkarte zu und erhob sich wieder. „Ich an deiner Stelle würde hingehen, Kakuzu!“, riet der Rothaarige dem Anderen dann noch, eher er den Raum verließ und die Tür hinter sich zuzog. Kurz starrte der Taki dem Rothaarigen noch nach, schüttelte dann leicht mit dem Kopf und besah sich erstmal die Visitenkarte. Ein Bordell? Das war doch wohl bitte nicht Sasoris ernst! Der Blick des Schwarzhaarigen verfinsterte sich erneut. Als wenn er so etwas nötig hätte! Gerade wollte er das Kärtchen zusammenknüllen und in den Papierkorb schmeißen, als ihm auffiel, dass, mithilfe einer Büroklammer, ein kleines Foto an die Rückseite geheftet war. Kakuzu sah auf den ersten Blick, dass der Junge drauf überhaupt nicht seinem Typ entsprach. Die Gesichtszüge waren zu männlich, die Haut zu blass und das Haar viel zu hell und doch blieb sein Blick an dem Bild hängen, genauer gesagt an den Augen des Jungen. Ohne es wirklich zu merken starrte er die violetten Augen an, die ihm auf dem Foto entgegen blickten. Schließlich riss er sich doch von dem Anblick los und ließ die Visitenkarte sowie auch das Bild in seiner Jackentasche verschwinden. Er konnte ja noch mal darüber nachdenken. Kapitel 3: Kapitel 2 : Ae Fond Kiss ----------------------------------- Hidan gähnte noch einmal, streckte sich ausgiebig, richtete sich dann etwas auf, indem er sich auf seinen Ellenbogen abstützte und rieb sich verschlafen über die Augen. An sich hatte er wunderbar geschlafen, doch als er daran dachte, was ihm heute noch bevorstand hatte sich seine ansatzweise gute Laune auch schon wieder verflüchtigt. Mit einem kurzen Blick auf die Digitalanzeige seines Weckers stellte er zufrieden fest, dass er wenigstens früh genug aufgewacht war, um den Tag in aller Ruhe beginnen zu lassen, bevor sein sogenannter Termin anstand. Wobei der Tag bei ihm heute um sechzehn Uhr nachmittags anfing. Leise murrend schwang der Weißhaarige die Beine aus dem Bett, kramte schnell eine frische Shorts aus seiner Kommode und zog sich diese über. Schlürfenden Schrittes trat er aus dem Zimmer und steuerte auf die Gemeinschaftsküche zu. Er hasste es jeden morgen zuerst dorthin rennen zu müssen, um seinen heißgeliebten Kaffee zu bekommen. Dass Pein auch nicht die Weitsicht besessen hatte, in jedes Zimmer auch eine kleine Küche einzubauen, als er dieses Haus hatte bauen lassen, wunderte den jungen Stricher geradezu, dachte der Zuhälter doch sonst an jeglichen noch so unwichtigen Müll. Als er die Küche betrat grüßte er den jüngeren Suigetsu, der bereits am Tisch saß, eine Zeitung las und dabei Kaffee trank, mit einem etwas genervten Kopfnicken. Es war doch jeden Morgen das Gleiche, immer war jemand da, nie hatte man seine Ruhe. „Hidan, verdammt!“, riss ihn auf einmal die maulende Stimme des Jüngeren aus seinen Gedanken. „Es reicht, dass deine Freier diesen Anblick ertragen müssen! Also tu meinen Augen einen Gefallen und zieh dir das nächste Mal wenigstens noch eine Hose an!“, fügte der kleinere Weißhaarige spottend an, verzog seine Lippen zu einem hämischen Grinsen. „Halt bloß dein Maul, Kleiner!“, kam es leise aber drohend von dem Älteren, er warf seinem Kollegen, wenn man es denn so nennen wollte, einen vernichtenden Blick aus seinen violetten Augen zu, schnappte sich dann die Kaffeekanne und eine Tasse. Wenn er es recht bedachte, war es doch gar nicht so schlecht, so eine Gemeinschaftsküche zu haben, so musste er sich seinen Kaffee wenigstens nicht selber kochen. Gerade wollte er die Küche mit der erbeuteten Kanne verlassen, als Suigetsu ihn aufhielt. „Hey! Es reicht ja wohl, dass ich dir erlaube, etwas von dem Kaffee zu nehmen, den ich gekocht habe, also lass wenigstens die Kanne hier!“, beschwerte sich der Jüngere lauthals. Hidan drehte sich noch einmal langsam zu dem Anderen um, sah mit Genugtuung, dass dessen dummes Grinsen endlich mal verschwunden war und grinste selbst dafür umso breiter. „Ich denke nicht daran, du kleine Kröte!“, kam es nun belustigt über die Lippen des Älteren. „Außerdem schuldest du mir noch was für diese schamlose Beleidigung eben!“, erklärend hob er die Kanne etwas und rief noch ein, „Danke dir!“, während er lachend den Flur entlang zu seinem Zimmer ging. Dort ließ er sich erst einmal erneut seufzend auf sein Bett sinken, hatte die Kanne und die Tasse vorher auf einem kleinen Nachtschränkchen vor seinem Bett abgestellt, und starrte an die Decke. Wie oft hatte er jetzt schon versucht einigermaßen mit den anderen Strichern zurechtzukommen? Wie oft war er daran gescheitert? Und wie oft hatte es in heftigen Streitereien geendet? Oft genug, dass er es inzwischen aufgegeben hatte. Er kam einfach nicht mit den Anderen klar und sie nicht mit ihm. Schon gar nicht fand er unter ihnen jemanden, der so war wie sein Nii-chan, der so war wie Kisame. Er vermisste den Älteren, der immer auf ihn aufgepasst hatte, der immer für ihn da gewesen war und doch wusste er, dass sie sich wohl nie wieder sehen würden. Zuerst einmal lebten sie beide jetzt in völlig verschiedenen Welten und er wollte, unter anderem um jeden Preis verhindern, dass Kisame etwas von seinem Deal mit Pein erfuhr, er wollte nicht, dass sich der Hoshigaki Sorgen machte, sich am Ende vielleicht sogar noch Vorwürfe machte. Ein zynisches Lächeln umspielte kurz die Lippen des jungen Strichers. Wie oft hatte er sich schon gewünscht, dass dieser Alptraum endlich ein Ende hatte? Wie oft hatte er sich ausgemalt wie sein normales Leben, zusammen mit Kisame, aussehen würde? Wie oft hatte er überlegt zu fliehen und unterzutauchen? Genauso oft, wie er hatte feststellen müssen, dass es zwecklos war, dass es keinen Sinn hatte, solange er nicht wollte, dass seinem Nii-chan etwas passierte. Nur mühsam riss sich der Weißhaarige von diesen Gedanken und den Erinnerungen an seinen besten Freund, an den wichtigsten Menschen, den er je in seinem Leben gehabt hatte, wieder los und richtete sich auf. Mit einem Zug leerte er schließlich die Kaffeetasse und erhob sich wieder vom Bett, schnappte sich noch schnell das Handtuch, das immer noch auf diesem lag und ging ins Bad. Hidan stützte sich auf dem Waschbecken ab, hatte sich leicht vorgebeugt und betrachtete sein Spiegelbild. Sein helles Haar hing ihm strähnig ins Gesicht, war in der Nacht in völlige Unordnung geraten, seine hellen Augen blitzen trotzig auf, versuchten krampfhaft den Schmerz zu verbergen, der sich in sie eingebrannt hatte, den man nur bemerkte, wenn man wirklich genau hinsah. Aber in diesem Gewerbe sah niemand genau hin, zu seinem Glück und seiner Erleichterung. Trotzdem er eigentlich erst vor ein paar Stunden geduscht hatte, stieg er noch einmal in die Kabine, genoss aufs Neue den wunderbar warmen Wasserstrahl, konnte endlich mal wieder abschalten und dachte nicht über irgendwelches, unnützes Zeug nach. Er wusste eigentlich nicht wirklich warum, aber seit er vor fünf Jahren hier her gekommen war, hatte er angefangen das Duschen wirklich zu genießen, hatte angefangen stellenweise fast eine ganze Stunde unter der Dusche zu stehen. Warum eigentlich? Vielleicht weil er nur hier wirklich Ruhe hatte, wirkliche Privatsphäre, weil hier ein Ort war, an den nicht mal seine Freier gelangten? Ein leises Seufzen war noch zu hören, dann stoppte das Rauschen des Wassers, als der junge Stricher an dem Hahn drehte und kurz darauf wieder aus der Kabine stieg. Seine restliche freie Zeit hatte er so verbracht wie immer, darauf wartend, dass sie endete und seine Schicht begann. Er ließ sich immer viel Zeit, wenn er sich zurechtmachte und dennoch hatte er meist noch viel zu viel davon übrig und wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Was hätte er auch schon noch groß tun sollen? Sich zu den anderen Strichern zu setzten war definitiv nicht nach seinem Geschmack, konnten die Meisten von ihnen ihn eh nicht leiden. Und was blieb dann schon, wenn man in ein Gebäude eingesperrt war, das man nur zu bestimmten Terminen und nur in Begleitung seiner Freier verlassen dürfte? Sitzen und warten, mehr konnte er nicht tun. Ein weiteres Mal fielen die violetten Augen auf die Uhr an der Wand, beobachteten gelangweilt, wie die Zeiger unendlich langsam vorwärts krochen und sich kaum zu bewegen schienen. Etwas entnervt erhob sich Hidan von der Bettkante und ging zu dem großen Spiegel, der an der Rückseite der Tür angebracht war. Er hatte sein weißes Haar wie immer in akribischer Kleinarbeit und mithilfe von viel Haargel nach hinten gelegt, wieder trug er eine auf der Hüfte sitzende, schwarze Hose, sodass man die Schriftzeichen „Ame“ gut erkennen konnte, die in seine Haut eintätowiert waren. Doch heute trug er nicht, wie üblich, seine schwarze, kurze Felljacke sondern hatte sich für ein schlichtes, violettes Hemd entscheiden, dass sich nur um wenige Nuancen von seiner Augenfarbe unterschied, hatte zudem die obersten fünf Knöpfe offen gelassen, sodass man einen Großteil seiner Brust ausmachen konnte. Hidan legte sein übliches, breites Grinsen auf, dem niemand anmerkte, dass es künstlich und erzwungen war. Doch der junge Stricher betrachtete sich nur kurz im Spiegel, drehte sich dann um und setzte sich wieder auf sein Bett, um weiter zu warten, das Lächeln war längst wieder von seinen Lippen verschwunden. Hidan war gerade wieder kurz davor in seine Gedanken abzudriften, als es an seiner Tür klopfte und diese kurz darauf geöffnet wurde. „Bist du fertig?“, schnauzte Zetsu ihm genervt entgegen, „Dann beweg deinen Arsch zu Pein-sama ins Büro!“ Anscheinend hatte das Schoßhündchen des Bosses heute ausnahmsweise nicht so eine beschissen gute Laune, wie sonst immer, wenn es daran ging andere zu traktieren. Der Weißhaarige nickte lediglich, erhob sich dann und trat an dem Größeren vorbei hinaus auf den Gang, folgte diesem dann eben so stumm zu dem Büro seines Zuhälters. Oben angekommen klopfte Zetsu gegen das dunkle Holz der Tür, wartete höflich einige Sekunden ehe er den Raum betrat und sich dann sofort an seinen angestammten Platz in einer dunklen Ecke des Zimmers verzog. Hidan trat wenige Sekunden später über die Schwelle. Inzwischen zierte wieder sein überlegenes Grinsen seine Lippen, inzwischen blitzten seine violetten Augen wieder trotzig auf. „Hidan, das ist Taki-sama.“, Pein wies auf den schwarzhaarigen Mann, der vor seinem Schreibtisch stand und den Stricher mit regungsloser Mine musterte. „Er ist dein heutiger Kunde, also vergiss nicht, was ich dir heute Morgen erklärt habe!“, in den ungewöhnlichen Augen des Orangehaarigen lag eine stumme Drohung, die wohl wirksamer war als jedes geschriene Wort. Dennoch achtete der Weißhaarige kaum darauf, seine Augen hafteten an dem Schwarzhaarigen, musterten diesen interessiert. Anscheinend war dieser Taki ein genauso reicher Sack, wie all die Anderen die ihn buchten, aber wenigstens schien er um einiges jünger zu sein, was die Sache fast schon wieder angenehm machte. Ihm waren als erstes die ungewöhnlich dunklen Augen seines Kunden aufgefallen, ebenso wie der auffällige Grünstich, den diese hatten. Ja, heute konnte vielleicht wirklich noch eine interessante Nacht werden, denn wenn man genau hinsah, konnte man den breiten und muskulösen Körperbau des Schwarzhaarigen unter dessen Anzug erahnen. „Jaja, Alterchen! Ich werd´s schon nicht vergessen!“, erklärte Hidan dann in seinem üblichen respektlosen Ton an Pein gewandt und grinste diesem unverschämt ins Gesicht. Fast schien es als hätte er die Demütigung vom heutigen Morgen schon wieder vergessen. Er wandte sich um, wollte aus dem Büro zu treten, als er eine schwere Hand auf seiner Schulter spürte. Abrupt wandte er den Kopf um und wollte sich soeben beschweren, als er in die dunklen Augen des Takis blickte, die ihn bedrohlich musterten. „Ich gehe zuerst und du wirst mir folgen, klar?“, knurrte der Schwarzhaarige nur und ging dann an dem Kleineren vorbei, ohne auf dessen Antwort zu warten. Dieser schaute dem Anzugträger nur etwas verdattert hinterher. Bisher hatten die Machtspielchen mit seinen Kunden erst begonnen, wenn sie im Bett waren und dass dieser Kerl meinte von vorneherein den Überlegenen spielen zu müssen, ärgerte ihn irgendwie. Doch dann stahl sich ein vorfreudiges Grinsen auf die Lippen des Weißhaarigen. So oder so würde er heute wohl auf seine Kosten kommen, denn anscheinend war dieser Typ irgendwie anders als seine bisherigen Freier und so folgte er diesem ohne weiteren Kommentar die Treppen hinab und aus dem Haus hinaus. Ein anerkennendes Pfeifen war zu hören, als Hidan sah auf was für ein Auto der Schwarzhaarige zusteuerte. Ein nachtschwarzer Mercedes CLS-Klasse Coupé mit ebenso schwarzen feingliedrigen Felgen. Kurz konnte der Weißhaarige einen Blick auf die silberne Autobezeichnung am Heck des Wagens werfen und er musste sich stark zusammenreißen, dass ihm nicht einfach der Mund offen stehen blieb. Ein CLS 63 AMG, das hieß 8 Zylinder, geballte 514 PS, 250km/h Spitze und von Null auf Hundert in knappen 4.5 Sekunden. Seine hellen, violetten Augen blitzten kurz auf, als er zu seinem Freier sah, der so eben dieses Prachtstück von einem Auto aufschloss. „Ein bisschen protzig für die Stadt, meinst du nicht auch?“, kam es etwas hämisch von dem jungen Stricher, als er in den Wagen einstieg. Sogar im Innenraum war alles vom Feinsten, eindeutig keine Serienausstattung! So eine Karre fuhr ja nicht mal sein Zuhälter und Pein machte immerhin ein verdammt gutes Geschäft in dieser Stadt! Sein Kommentar brachte ihm nur einen finsteren Blick von dem Taki ein, der selbst den Weißhaarigen kurz erschaudern ließ. Kakuzu selbst wusste inzwischen kaum noch, wie es dazu gekommen war, dass er überhaupt zu diesem Bordell gefahren war, aber nun war es so und jetzt hatte er eben diesen etwas nervigen Typen am Hals. Zwar musste er zugeben, dass der Junge doch anziehender auf ihn wirkte, als er zu erst angenommen hatte, was wohl nicht zu letzt an den hellen, ungewöhnlich violetten Augen lag, die den Schwarzhaarigen irgendwie in ihren Bann zogen, doch die große Klappe des Jüngeren ging ihm doch wesentlich gegen den Strich. „Für dich immer noch ´Sie´ und was für ein Auto ich fahre ist meine Privatsache, also halt dein loses Mundwerk!“, kam es etwas harsch von dem Firmenboss, als er schließlich den Motor startete, das Gaspedal durchdrückte und in die beginnende Nacht hineinraste. Er liebte den Rausch der Geschwindigkeit und hatte nicht umsonst einen 514PS-Motor in das Fahrzeug einbauen lassen. Hidan konnte sich den beißenden Kommentar, der ihm auf der Zunge lag, gerade noch verkneifen, konnte aber weder das trotzige Funkeln in seinen Augen und das abfällige Schnauben unterdrücken. Er konnte es auf den Tod nicht leiden, wenn man ihn zurechtwies oder ihn darauf hinwies, dass er der Unterlegene war, denn das wusste er selbst nur zu gut. Trotz allem verlief die Fahrt quer durch die Stadt recht ruhig, zum Einen kamen sie schnell voran, denn alleine der Stern auf der Motorhaube reichte aus, um sich auf der Straße Respekt zu verschaffen und zum Anderen war die Stadt für den frühen Freitag Abend noch relativ leer, was sich wohl aber bald ändern würde, wenn die ganzen Nachtclubs ihre Türen öffneten. Der schwarze Mercedes hielt vor einem hohen, typisch neumodischen Gebäude. Viel Glas, viel Stahl, wenig ansprechend und seltsam steril. Eigentlich konnte Hidan nicht wirklich sagen wieso, aber er mochte diese Bauweise nicht, wirkte sie ihm doch meistens einfach nur viel zu kühl und unpersönlich, etwas was nun so gar nicht zu seinem Wesen passte. Wenige Augenblicke später folgte er dem Älteren tonlos nach drinnen, stieg mit diesem in den Fahrstuhl und beobachtete wie die Zahlen auf der Anzeige immer höher kletterten. Immer noch herrschte Schweigen zwischen den beiden ungleichen Männern und der Weißhaarige revidierte seine Vermutung, dass dieser Abend noch interessant werden würde. Ihm entwich ein leises Seufzen, was zum Glück von der kleinen Glocke des Aufzuges übertönt wurde, als der Fahrstuhl in der gewünschten Etage hielt. Der dreiundzwanzigste Stock, hier befanden sich lediglich drei Türen zu den jeweiligen Apartments. Der Schwarzhaarige steuerte auf die dunkelgrüne Tür ganz links zu, die sich durch nichts von den anderen unterschied, abgesehen von dem Namen auf den Klingelschildern. Natürlich schritt Kakuzu wieder als Erster über die Schwelle und wieder folgte der Kleinere ihm wortlos. Nachdem Hidan aus seinen Schuhen geschlüpft war, wandte er sich um und bemerkte den stechenden Blick des Älteren, der auf ihm ruhte. Irgendetwas war in diesem Blick, irgendetwas war an diesen Augen besonders, doch noch ehe der junge Stricher dieses ´etwas´ ergründen konnte, wandte sich der Taki auch schon um und bedeutete dem Weißhaarigen, ihm zu folgen. Und hätte der Firmenboss ihn nicht geführt, so hätte er sich wohl hoffnungslos in dessen Wohnung verlaufen! Das Apartment war riesig, viel zu groß für eine einzelne Person, allerdings war es ebenso steril und unpersönlich eingerichtet, wie auch die Fassade dieses Hauses gestaltet war, nichts hier schien auf die Persönlichkeit, den Stil oder Charakter des Schwarzhaarigen hinzuweisen. Die Meinung des jungen Strichers, dass sein neuer Freier allem Anschein nach eine mehr als langweilige Person war verhärtete sich zusehends. Hidan blieb im Türrahmen zum Wohnzimmer stehen, lehnte sich gegen diesen und verschränkte locker die Arme vor seiner Brust und beobachtete seinen Freier dabei, wie er zwei kleine Gläser mit bernsteinfarbenen Whisky füllte. Ein schmales Grinsen zierte seine Lippen, denn Alkohol war immer gut. Anscheinend hatte der Ältere bemerkt, dass er an der Tür stehen geblieben war und sah ihn nun an, schien mit seinen Augen musternd über den Körper des Kleineren zu gleiten. „Sag mal, wie alt bist du eigentlich?“, fragte der Taki auf einmal etwas misstrauisch, hob dabei skeptisch eine Augenbraue, ließ aber sonst keine Regung in seinem Gesicht oder seinen Augen erkennen. „Siebzehn. Wieso?“, der Weißhaarige zuckte mit den Schultern, schien sichtlich verwirrt über die Frage des Älteren. So etwas fragte man ihn normalerweise eher selten, denn die meisten Freier waren froh, wenn sie nicht wussten, dass er noch minderjährig war und sie ja so auch ihr Gewissen rein hielten, denn sie konnten ja nicht für etwas bestraft werden, was sie nicht wussten. So glaubten die Meisten zumindest. Den Schwarzhaarigen schien das alles weniger zu kümmern, seine einzige Reaktion bestand darin, das zweite, noch leere, Glas wieder in den Schrank zurück zu stellen und sich mit seinem Whiskyglas auf die Couch zu setzten. Hidan runzelte kurz die Stirn. Dieser Typ war wirklich mehr als eigenartig, irgendwie erschien er dem Stricher etwas gleichgültig und desinteressiert, zumal man in dessen dunklen Augen nicht die geringsten Gefühle ausmachen konnte. Schnell verscheuchte er diese Gedanken und stieß sich lässig vom Türrahmen ab, folgte dem Beispiel des Älteren und setzte sich neben diesen auf die Couch. Er konnte dem Drang nicht widerstehen den Anderen aus seinen violetten Augen zu mustern. Jetzt wo der Taki sein Jackett ausgezogen hatte und den Schlips gelockert hatte, konnte man noch deutlicher die Konturen von dessen muskulöser Statur ausmachen. „Was starrst du so?“, holte ihn eine tiefe Stimme etwas unfreundlich aus seinen Gedanken, kurz blickte der Weißhaarige seinen Gegenüber wütend – über dessen harsche Frage – an, doch dann besann er sich wieder und setzte ein triviales Grinsen auf, von dem man nicht sagen konnte ob es nun freundlich oder spöttisch war. „Verzeihen Sie mir, Taki-sama.“, säuselte der Weißhaarige, stützte dann seine Arme auf dem Polster der Couch ab und beugte sich leicht zu dem Älteren herüber. „Aber ich denke, dass ich das gleich wieder gut machen werde.“, erklärte er dann, ließ seine hellen Augen dabei vorfreudig funkeln. „Ach? Glaubst du wirklich?“, Kakuzu schenkte dem Jüngeren einen abschätzenden Blick, verzog dann abfällig seine Lippe. „Ich glaube kaum, dass gerade du dazu in der Lage sein wirst, dass ich so eine Unverschämtheit schnell wieder vergesse!“, die Stimme des Takis klang bei seinen Worten kalt und gleichgültig, doch in den dunklen Augen blitzte kurzzeitig so etwas wie Interesse auf. Er hatte vorhin immerhin erlebt, was für eine große Klappe der Weißhaarige zu haben schien, als dieser mit seinem Zuhälter gesprochen hatte, als wäre dieser irgendein alter Greis, vor dem man keine Angst zu haben brauchte und so kaufte er dem Kleineren diese eigenartige Nummer vom unterwürfigen Stricher kein bisschen ab. Der Firmenboss hatte schon immer eine gute Menschenkenntnis besessen und Hidan sah er fast schon an der Nasenspitze an, dass mit diesem etwas nicht stimmte, dass dieser mehr schauspielerte als so mancher Filmstar. Und gerade da lag sein plötzlich erwachtes Interesse, es interessierte ihn, wie es hinter der Fassade aussah, wie der Junge wohl wirklich war. Bei seinen Angestellten schaffte er so etwas spielend mit etwas Einschüchterung und ein paar Drohungen, sodass es fast schon langweilig wurde, da war der Kleine wirklich eine willkommene Abwechslung. Hidan sah seinen Freier unterdessen etwas entrückt an. Was sollte das denn jetzt? Wenn dieser Typ glaubte, dass er nicht gut genug war, warum hatte er ihn dann gebucht, warum hatte er ihn mitgenommen? Gerade als der Weißhaarige zu einer Erwiderung ansetzten wollte hob der Taki seine Hand und befahl dem Jüngeren so zu schweigen. Nur mühsam schluckte der junge Stricher sein patzigen Kommentar hinunter. „Damit das von vorneherein klar ist, diese ganze Geschichte hier hat mein Geschäftspartner in die Wege geleitet, ich habe damit nichts zu tun.“, erläuterte der Schwarzhaarige immer noch in einem mehr als desinteressiertem Tonfall, musterte den Kleineren noch einmal abschätzig, „Aber wir werden uns wohl mit den gegebenen Bedingungen arrangieren müssen, ich lasse ungern schon bezahltes einfach ungenutzt!“ Hidan öffnete seinen Mund, schloss ihn dann wieder, ohne, dass ein Ton über seine Lippen gekommen war, in seinen violetten Augen spiegelte sich die pure Ungläubigkeit. So etwas war ihm noch nie passiert! Noch nie hatte ein Freier sich so geziert oder gar bezweifelt, dass er gut war! Noch nie war er solch einer Schmach ausgesetzt gewesen! Was bildete sich dieser arrogante, reiche Schnösel eigentlich ein? Hatte der Typ nicht mehr alle Tassen im Schrank? Ruckartig stand der Junge auf, funkelte den Älteren wütend an. „Ich glaube bei dir ist ne Schraube locker! Du hast sie doch nicht mehr alle, du Idiot“, fauchte Hidan den Taki an, vergas dabei den Anderen zu siezen, vergas darüber auch, was ihm blühte, wenn sein Zuhälter je hiervon erfahren würde. „Ich gehe jetzt!“, knurrte er nur noch zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, um die Situation nicht noch zu verschlimmern. Als er sich umwandte und aus dem Zimmer stürmen wollte, spürte er wieder die schwere Hand, die ihm diesmal aber am Oberarm gepackt hielt und ihn daran hinderte sein vorhaben zu Gehen in die Tat umzusetzen. Noch wütender wirbelte er herum, wollte den Größeren gerade anschreien, dass dieser ihn gefälligst los zu lassen habe, doch dann stockte er, als er den Anflug eines schmalen Lächelns auf den Lippen des Firmenbosses sah. Was war denn auf einmal mit dem los? „Achso du willst gehen, ja?“, kam es – für Kakuzus Verhältnisse – fast schon amüsiert über dessen Lippen und er lies dabei den Blick seiner dunklen Augen über den jungen Stricher wandern. „In dem Aufzug?“, ein abfälliges Schnalzen ertönte, „Ich würde sagen auf dem Weg durch die ganze Stadt dürfte dir etwas kalt werden, meinst du nicht auch?“ Wenn es überhaupt möglich war, so wurden die violetten Augen noch eine Nuance dunkler, funkelten den Älteren noch eine Spur finsterer an. Sicherlich trug er ein langärmliges Hemd und eine lange Hose, dennoch würde es wohl auf dem vermutlich stundenlangen Rückweg empfindlich kühl werden und er würde Pein erklären müssen, warum sein Freier ihn nich brachte und vor allem, warum dieser nie wieder Kunde dieses Bordells sein würde. Kurz biss er sich auf die Unterlippe. Pein war hier und jetzt erst einmal nebensächlich! „Das geht dich einen Scheißdreck an, du Wichser!“, schnauzte er den Schwarzhaarigen ungehalten an, es war einfach aus ihm herausgeplatzt, ohne, dass er es hatte verhindern können, und er versuchte sich aus dem festen Griff des Größeren zu befreien. Erfolglos, denn dieser packte den Weißhaarigen nun auch noch am anderen Arm und ließ diesem so keine Chance zur Flucht. Leicht beugte sich der Taki zu dem Jüngeren hinab, nun war das amüsierte Lächeln auf dessen Lippen schon fast deutlich zu sehen. „So gefällst du mir schon besser, als wenn du mir hier irgendeine Schmierenkomödie vorführst! Auch wenn wir noch an deiner Wortwahl arbeiten müssen.“, mit jedem Wort war Kakuzu dem Kleineren ein Stückchen näher gekommen, sodass sich nun fast ihre Nasenspitzen berührten. Er fand den Jungen definitiv interessant. Ob er seine Position wohl noch ein bisschen weiter ausreizen konnte? Hidan versuchte sich erneut gegen den festen Griff zur Wehr zusetzten, hatte aber gegen den Größeren und anscheinend ja auch Stärkeren einfach keine Chance. Kurz blitzte leichte Unsicherheit in seinen hellen Augen auf, als der Schwarzhaarige ihm immer näher kam. Was wurde das? Was wollte dieser Typ denn jetzt eigentlich von ihm? Er hatte keine Zeit mehr groß über das Warum und Wieso nach zudenken, denn kaum einen Augenblick später, spürte er die Lippen seines Gegenübers auf seinen Eigenen. Die violetten Augen weiteten sich erstaunt, sahen fast schon erschrocken in das entspannte Gesicht des Älteren, als Hidan sich versteifte. Pein hatte ihnen strickt verboten ihre Freier zu küssen, hielt Küsse für Gefühlsduselei, die in ihrem Job nichts zu suchen hatten und nur für Probleme sorgten und bisher hatte der Weißhaarige seine Kunden auch immer gewissenhaft darauf hingewiesen, dass sie das sein lassen sollten. Zumal es ihm auch immer gelegen gekommen war, denn bisher war ihm Küssen immer unangenehm gewesen, bisher hatte er es immer als irgendwie widerlich und vor allem unnütz empfunden. Bisher. Jetzt spürte er, wie die erstaunlich weichen Lippen des Takis auf seinen lagen, spürte, wie diese sich sanft gegeneinander bewegten, spürte wie Kakuzus Zunge fast schon zärtlich über seine Unterlippe strich. Wie von selbst schienen sich seine Lider zu senken, wie von selbst schien sich Hidan zu entspannen und wie von selbst ließ er den Kuss zu, erwiderte diesen anfangs noch zögerlich und irgendwann immer inniger und leidenschaftlicher. Der Weißhaarige konnte sich ein leises Seufzen nicht verkneifen, es fühlte sich so unverhofft gut an. Aber warum gerade jetzt? Warum waren ihm die Küsse, die seine bisherigen Freier ihm versucht hatten zu geben immer so ekelhaft erschienen? Warum genoss er auf einmal gerade diesen Kuss? Schnell verscheuchte der junge Stricher jegliche Gedanken aus seinem Kopf, wollte jetzt einfach nur den Moment genießen und voll auskosten, denn ungewöhnlicher Weise spürte er, wie ihm die Hitze in die Lenden stieg, wie ihm langsam heißer wurde, wie er langsam mehr wollte und diesmal war nichts von all dem Gespielt, dieses eine Mal waren seine Empfindungen echt und seltsam intensiv. Was Hidan allerdings nicht wusste, war, dass der Firmenboss eigentlich ganz genau über Peins verbot bescheit wusste und den Kleineren eigentlich nur geküsst hatte, um dessen Reaktionen noch etwas mehr auszureizen, diesen einfach noch etwas zu provozieren. In keinem Fall hätte er damit gerechnet, dass der Jüngere darauf einging! Und dennoch konnte Kakuzu nicht verleugnen, das es ihm ebenso gefiel, dass er es ebenso genoss, wo auch er Küssen eigentlich immer für sinnlose Zeitverschwendung gehalten hatte… Kapitel 4: Kapitel 3 : Nur ein Job? ----------------------------------- Hidan prallte mit dem Rücken gegen die Wand, wurde von dem Älteren gegen diese gedrückt, sodass er sich ein leises Aufkeuchen nicht verkneifen konnte, welches aber wiederum von dem immer wilder werdenden Kuss gedämpft wurde. Er spürte das Knie des Takis zwischen seinen Beinen und keuchte erneut auf, als er sich diesem etwas entgegen drückte. Sein Verstand und seine Gedanken waren längst von Verlangen und Lust verhangen, sodass er über nichts mehr nachdachte. Die Frage, warum er gerade jetzt, gerade bei diesem Typen, genoss, was dieser mit ihm tat, anstatt sich dem Ganzen einfach hinzugeben, sich aber innerlich zu sträuben, wie es sonst immer der Fall war, hatte er längst verdrängt. Der Weißhaarige ließ sich gewisser Maßen einfach nur fallen, gab sich seinem Freier wirklich hin, genoss es, zu spüren, wie ihm die Hitze in die Lenden stieg, genoss es, das erste Mal in seinem Leben von jemanden berührt zu werden und wollte das erste Mal wirklich mehr davon. Der Schwarzhaarige löste ihren Kuss, leckte kurz über die bleiche Haut am Hals des jungen Strichers und biss dann etwas unsanft in diesen hinein, sodass der Kleinere inzwischen leise stöhnte während seine Hände ungeduldig die Knöpfe von Kakuzus Hemd öffneten und gleich darauf über dessen Körper glitten. Er hatte seine hellen Augen geschlossen, um das alles intensiver zu fühlen und so konnte er deutlich die vielen vernarbten Stellen am Oberkörper des Älteren spüren, als er mit seinen Fingerspitzen erforschend darüber glitt. Doch jetzt interessierte ihn das reichlich wenig, jetzt, in diesem Moment, wollte er anderes, jetzt war anderes wichtiger. Auch das Hemd des Jungen war unlängst etwas ruppig von Kakuzu geöffnet worden, und so strichen auch seine Hände fordernd über den Körper Hidans. Er drückte sein Becken etwas enger gegen das des Kleineren, konnte nicht mehr verleugnen, dass dieser ihm gefiel, ihn erregte, wie es schon lange niemand mehr geschafft hatte. Erneut ging der Taki dazu über den Hals des Weißhaarigen entlang zulecken, gelegentlich hineinzubeißen und dessen leises, raues Aufstöhnen zu genießen. Hidans Atem ging unterdessen immer schneller, keuchender, sein Blick war vor Erregung verhangen, verklärt, sodass der junge Stricher kaum noch wusste wo ihm der Kopf stand. Er wusste nur eines, er wollte mehr, mehr von diesem Gefühl, mehr von dieser Lust. Ungeduldig, fast schon hektisch, fuhren seine Finger über den Körper des Älteren, wanderten immer weiter hinab, fanden schließlich zu Kakuzus Gürtel und öffneten diesen, sowie die Hose, in wenigen, geschickten Bewegungen, sodass seine Hand problemlos hineingleiten konnte und er damit beginnen konnte die Erektion des Schwarzhaarigen zu massieren. Das tiefe Stöhnen des Firmenbosses war seine Belohnung und die Bestätigung, dass es dem Älteren gefiel. Ein schmales Lächeln huschte kurz über die Züge des Kleineren, dann schob er den Taki etwas von sich weg, sah diesen aus seinen violetten, lustgetränkten Augen an und setzte ein anzügliches Grinsen auf. „Schlafzimmer!?“, war alles, was Hidan keuchend über seine Lippen bringen konnte. Kurz noch keimte in ihm die Frage auf, warum er auf einmal so unbeherrscht wurde, bevorzugte er es doch eigentlich, die Kontrolle über die Situation zu behalten, aber keinen schnellen Herzschlag später spürte er erneut Kakuzus Lippen auf seinen eigenen, zu einem stürmischen Kuss vereint und er verdrängte die Frage wieder. Dieses Gefühl war den absoluten Kontrollverlust wert. Der Firmenboss konnte und vor allem wollte nicht erklärt wissen, was hier gerade ablief. Wie der junge Stricher ihn eben angesehen hatte, die ungewöhnlichen, schönen Augen voller Lust und Verlangen, die Wangen mit einem zarten Rot versehen. Er wollte diesen Jungen. Hier und jetzt. Alles andere war dem Taki inzwischen egal. Ihm war egal, dass das hier langsam über den schlichten Akt des Sexes hinaus ging, dass es mehr war, dass es in ein ungezügeltes Verlangen nacheinander überging. Es war ihm egal, weil er es einfach nur genießen wollte, genießen wollte, dass er nach so langer Zeit jemanden gefunden hatte, der ihn der Maßen erregte. Immer noch küsste Kakuzu den Weißhaarigen, während er diesen in Richtung seines Schlafzimmers dirigierte, während des Weges seine eigene Hose abstreifte und die des Kleineren öffnete und ebenfalls entfernte. Gerade wollte er den Jungen auf sein Bett drücken, als dieser sich etwas drehte, sodass der Schwarzhaarige nun mit dem Rücken zu seinem Bett stand. Hidan legte seine Hände auf die Schultern des Älteren, drückte diesen nach unten, sodass er vor dem sitzenden Taki stand. Erneut huschte dieses anzügliche Grinsen über die Lippen des Weißhaarigen, dann beugte er sich hinab und begann damit den Hals Kakuzus entlang zu küssen, zu lecken und gelegentlich hineinzubeißen. Sein Mund wanderte immer tiefer, über Hals, Schlüsselbein, Brust und Bauch, während seine Hände über jeden Zentimeter Haut, über jede Narbe strichen. Schließlich kniete der Kleinere zwischen den Beinen des Älteren, fuhr mit der Zunge über die Haut über dem Bund der Shorts. Ein ungeduldiges Knurren seitens des Schwarzhaarigen war zu hören und Hidans Hände legten sich schließlich an die Shorts und zogen diese quälend langsam herunter, während seine Zunge über jedes Stück freigelegter Haut glitt. Kurz strich er mit seinen Fingerspitzen die Innenseiten von Kakuzus Schenkeln entlang, dann hauchte er leicht gegen die Erektion des Takis, küsste dann die Spitze, leckte immer wieder langsam dessen Schaft entlang, noch einmal saugte er an der Spitze, dann ließ er das erregte Glied ganz in seinen Mund gleiten, ließ dieses immer wieder aus seiner feuchten Mundhöhle hinaus und wieder hineingleiten, während er es mit seiner Zunge umspielte. Irgendwie machte es ihm Spaß den Älteren zu verwöhnen und dessen tiefen und immer ungehaltener werdenden Stöhnen zu lauschen, irgendwie fühlte es sich anders an, als wenn er es bei Pein oder bei anderen Freiern tat, denn auch ihm entwich hin und wieder ein leichtes Keuchen, erregte ihn diese Situation doch ebenso. Gerade hatte Hidan damit anfangen wollen neben seinem Mund auch seine Hand zum Verwöhnen hinzuzunehmen, als er spürte wie die starken Hände des Älteren seine Schultern umfassten und ihn in die Höhe zogen. Erstaunt und etwas erschrocken keuchte er auf, sah zu dem Taki hoch, als sie schließlich voreinander standen, sah, dass auch dessen Blick stark von Lust verhangen war, spürte dessen keuchenden Atem auf seinem Gesicht. Einen Moment und eine geschickte Bewegung Kakuzus später war auch der Weißhaarige seines letzten störenden Stückes Stoff entledigt worden und erneut trafen sich ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen, stürmischen und inzwischen seltsam vertrauten Kuss. Fast schon reflexartig drängte sich der junge Stricher näher an den Schwarzhaarigen heran, sodass sich – eher ungewollt – ihre beiden Erektionen berührten und Hidan ein lautes Stöhnen entwich. Auch der Taki stöhnte auf – doch sein Stöhnen war tiefer, hatte etwas Wilderes – und verlor nun endgültig die Kontrolle über sein Handeln. Erneut packte Kakuzu den Kleineren bei den Schultern und beförderte diesen eher unsanft auf sein Bett. Nun verzogen sich die Lippen des Takis zu einem anzüglichen Grinsen, als er den jungen Stricher so nackt und vor allem willig auf seinem Bett liegen sah. Hidan hingegen wusste gar nicht so recht, wie ihm geschah, als der Größere ihn regelrecht aufs Bett schmiss und so war kurz noch leichte Verwirrung in den hellen Augen des Jungen zu lesen, doch dann gewahrte dieser den Blick des Firmenbosses, sah das schwer unterdrückte Verlangen in den dunklen Augen funkeln, sah dessen breites Grinsen und sah, dass Kakuzu mit dem zufrieden war, was er zu sehen bekam, dass ihm der Weißhaarige mehr als nur gefiel. Auch der Stricher setzte jetzt ein süffisantes Grinsen auf, sah den Älteren herausfordernd an. Wenige schnelle Herzschläge später war der Taki ebenfalls auf dem Bett, hatte den Kleineren noch ein weiteres Mal an den Schultern gepackt und drückte diesen so noch tiefer ins Laken, beugte sich dann über ihn und vereinte erneut ihrer beider Lippen zu diesem eigenartig wunderbaren Kuss, der beide fast in den Wahnsinn zu treiben schien. Leise seufzte der unten Liegende auf, spürte, wie die Hände des Älteren fordernd über seinen Körper streiften, dabei immer tiefer wanderten, über jeden Zentimeter Haut zu streichen schienen, nur um schließlich die Erektion des Kleineren zu umfassen und zu massieren. Hidan löste den Kuss, konnte ein lautes, lustvolles Aufstöhnen nicht mehr zurück halten, kam nicht umhin, sich reflexartig ins Laken zu krallen und den Kopf in den Nacken zu werfen, war zu überwältigt von diesem Gefühl und wollte auch davon mehr, so viel wie nur irgend möglich, wusste er doch, dass es nur zu schnell wieder verflogen wäre. Doch ihm blieb nicht viel Zeit die Hand des Firmenbosses zu genießen, denn dieser ließ nur allzu schnell wieder von ihm ab, legte dafür seine Hände an das Becken des jungen Strichers und hob dieses so ein kleines Stück an. „Genieß es!“, war alles was der Taki dem Weißhaarigen zuraunte, bevor sich ein Grinsen auf seine Lippen schlich, das irgendwo zwischen Vorfreude und Anzüglichkeit lag. Kurz fuhr er mit einem Finger über den Eingang des Kleineren, dann positionierte er sich, beugte sich vor um Hidan wieder einmal zu küssen, während er langsam, aber ohne dem Jungen auch nur kleine Pausen zu gönnen, in diesen Eindrang. Ein leises, kehliges Stöhnen entrann seinen Lippen, als er die Enge des Kleinen um sich herum spürte. Unterdessen entwich dem Stricher ein lautes Stöhnen, das seinen Klang irgendwo bei Schmerz und Lust fand, als sein Freier in ihn eindrang, ohne ihn vorher vorbereitet zu haben. Auf der einen Seite breitete sich ein wohlbekannter und inzwischen hingenommener Schmerz in ihm aus, aber auf der anderen Seite mischte sich dieser Schmerz das erste Mal mit Lust, mischte sich zu einem verheerenden Cocktail zusammen, der ihm alle Sinne schwinden ließ und sein Verlangen nach mehr weckte, mehr von dem bittersüßen Schmerz, mehr von der bittersüßen Lust. Hidan spürte, wie der Taki anfing sich in ihm zu bewegen, spürte die harten Stöße, die ihm eigentlich so vertraut sein sollten, aber doch so anders waren, doch so andere Gefühle in ihm auslösten. Aus Reflex schlang er die Arme um die brieten Schultern des Firmenbosses, kam nicht umhin seine Fingernägel in dessen Haut zu krallen, bei dem verzweifelten Versuch seiner Lust, seinem Verlangen Luft zu machen, kam es ihm doch so vor, als würde sein lautes Stöhnen nicht ausreichen, kam es ihm doch so vor, als würde er sonst innerlich vergehen müssen, wenn er nicht zum Ausdruck brachte, was ihn durchflutete. Dem Älteren huschte ein schmales Lächeln über die Lippen, als er das laute Stöhnen des Kleineren hörte, das schon fast an Schreie grenzte, als er sah, wie sich dieser unter ihm wand, nicht mehr wusste, wo ihm der Kopf stand. Denn auch ihm erging es nicht wirklich anders. Auch er hatte nur noch eines im Kopf: diesen wunderbar perfekten Körper des Jungen, dessen heißer Atem, dessen berauschende Enge, die ihn umschloss und in die er immer wieder hineinstieß, die ihm bei jedem Stoß den Atem raubte. Kakuzu richtete sich leicht auf – nahm dem Weißhaarigen so jede Möglichkeit sich an ihm festzukrallen – und legte seine Hände in die Kniekehlen des jungen Strichers, hob und spreizte so dessen Beine etwas, sodass er noch tiefer in diesen eindringen konnte, sodass er noch mehr von dieser überwältigenden Hitze kosten konnte. Auch ihm entwich nun immer öfter ein Stöhnen, doch war er noch lange nicht so laut, wie der Kleinere, sondern sein Stöhnen war immer noch tief und raunend, hatte fast schon etwas animalisches. Der Jüngere wusste immer noch nicht recht wohin mit all seiner Lust, konnte er sich ja nun nicht mehr an den Schultern des Älteren festhalten und zudem ließ ihn der Winkel, in dem Kakuzu nun in ihn stieß, doch fast das Atmen vergessen. Seine linke Hand krallte sich erneut in das Laken, suchte dort halt, während er sich rhythmisch gegen den Schwarzhaarigen bewegte, sich diesem so noch mehr anbot und schier nach noch mehr bettelte. Sein rechter Arm lag über seinen Augen, die er so oder so geschlossen hielt. Zum Einen, um diese berauschenden Gefühle noch besser genießen zu können und zum Anderen, weil er vor Lust wohl so oder so nichts gesehen hätte. Plötzlich spürte er eine Hand an seinem rechten Handgelenk, welche dieses packte und neben seinem Kopf ins Laken drückte. Etwas entrückt und fragend sah er zu dem Taki auf, der sich nun etwas über ihn gebeugt hatte. „Sieh mich an!“, raunte der Schwarzhaarige dem Jungen zu, klang sehr befehlend, ließ aber bei diesen Worten dessen Handgelenkt wieder los und umfasste mit einer Hand dessen Kinn und zwang den Kleineren so, ihm in die dunklen Augen zu blicken. Violett traf auf dunkles Grün. Und ihre Blicke hielten einander stand, sodass jeder deutlich die Leidenschaft des Anderen darin lesen konnte, sodass sie deutlich sehen konnten, was in dem Anderen vorging. Währenddessen hatte Kakuzu weder in der Geschwindigkeit noch in der Intensität seiner Stöße nachgelassen, glitt immer noch immer wieder aus dieser wunderbar heißen Enge hinaus und hinein, genoss immer noch diese zu spüren. Aber er gewahrte, wie bei jedem Mal ein neuerliches, immer stärker werdendes Zittern durch den Körper des Strichers jagte, wie dieser dabei immer noch laut aber auch immer verlangender stöhnte und sich auch immer ungehaltener gegen ihn bewegte. Noch einmal stieß er tiefer und fester in den Körper des Weißhaarigen, als er auch schon spürte, wie sich dieser verkrampfte, wie sich alles um ihn herum zusammen zog und die Enge um ihn herum noch heißer, noch verlockender wurde, als Hidan kam und sich zwischen ihnen ergoss. Berauscht von dem Gefühl, der Enge, kam auch der Firmenboss wenige Augenblicke später tief in dem jungen Stricher, stöhnte dabei befriedigt aber auch etwas überrascht auf, war es sonst eigentlich nicht seine Art so schnell zu kommen. Hidan spürte, wie ein leichtes Zittern seinen Körper erfasste, spürte wie sich ein eigenartiges, kribbelndes Gefühl überall hin ausbreitete, wusste gar nicht recht wie ihm geschehen war, war er doch immer noch total in seinem Rausch gefangen, wollte sein Geist doch auch gar nicht zurück in die Realität, wollte lieber in diesem Traum gefangen bleiben und ihn weiterhin genießen können. Er spürte den schweren, heißen Körper, der auf ihm lag, der auf ihm zusammengesackt war und kam nicht umhin auch diese eigenartige Nähe, diese eigenartige Vertrautheit zu genießen. Schließlich öffnete er seine hellen Augen, sah an die Decke und versuchte seiner Atmung wieder Herr zu werden, versuchte seinen aufgewühlten Körper zu beruhigen. Er wusste nicht wie lange sie beide so dalagen, einfach nur völlig erschöpft und ausgelaugt aber dennoch berauscht von diesen eigenartigen Gefühlen, die sie eben noch durchflossen hatten. Der junge Stricher drehte seinen Kopf leicht zur Seite und sah den Älteren an, als er spürte, wie das Gewicht auf seiner Brust leichter wurde und schließlich ganz verschwand, als sich dieser aufrichtete – sich dabei auch aus dem Kleineren entfernte, was diesem ein leises, schmerzhaftes Zischen entlockte, ging der Schwarzhaarige doch nicht gerade vorsichtig zu Gange. Hidan bekam einen etwas undefinierbaren Blick von dem Älteren zugeworfen, dann erhob sich dieser, verließ das Zimmer und kam kurz darauf mit einem dunklen Handtuch in der Hand zurück. Mit einer beiläufigen Bewegung warf er es dem Kleineren zu und brummte ein leises: „Du blutest! Mach dich sauber!“, zu, ehe er sich auf der Bettkante niederließ und sich eine Zigarette ansteckte, genüsslich an dieser zog und entspannt den Rauch seine Lungen fluten ließ. Nun bekam Kakuzu einen etwas undefinierbaren Blick zugeworfen, aber bei dem Jungen konnte man doch eine deutliche Spur von Empörung in den violetten Augen ausmachen. Schließlich richtete sich der Weißhaarige langsam auf, blickte an sich hinab und sah, wie ihm tatsächlich ein feines Blutrinnsal die Beine hinab rann. Eigentlich eigenartig, meinte er doch, dass der Firmenboss gar nicht so rabiat mit ihm umgegangen war, wie schon manch anderer. Aber anscheinend hatte die Lust ihn den Schmerz vergessen lassen, diesen ja sogar als angenehm empfinden lassen. Wortlos wischte sich der junge Stricher die Spuren ihres Treibens von seinem Körper, ließ das Handtuch dann einfach achtlos neben dem Bett zu Boden gleiten, hatte er doch keine Lust jetzt noch aufzustehen und dieses irgendwo hin zu bringen. Kurz wanderte sein Blick durch das Schlafzimmer des Takis, hatte er doch bisher nicht wirklich Gelegenheit gehabt sich dieses genau anzusehen – nur eines wusste er bereits und zwar, dass das Bett äußerst bequem war – und stellte nun fest, dass dieses eigentlich auch nicht sonderlich extravagant eingerichtet war, eher steril und schlicht, wie der Rest der Wohnung. Ein großer Schrank, eine Kommode und ein, zugegebener Maßen, wirklich großes Bett. Schließlich blieb sein Blick an dem Älteren hängen, der immer noch seine Zigarette paffte. „Kann ich auch eine?“, durchschnitt die Frage des jungen Strichers die Stille des Raumes, vertrieb den letzten Rest des Rausches endgültig und holte sie beide damit auch wieder komplett zurück in die Realität. Kakuzu wandte sich um, sah den Jungen an und erneut traf Violett auf dunkles Grün, doch diesmal war der Blick nicht so tief wie eben noch, diesmal hatten sie beide wieder ihre wahren Gefühle hinter ihren überheblichen Masken verborgen. Skeptisch hob der Taki eine Augenbraue. „Du bist noch Minderjährig!“, war alles was der Firmenboss sagte, ehe er sich wieder umwandte und weiterhin seine Kippe genoss, dabei etwas in Gedanken vor sich hinstarrte, während dem Weißhaarigen fast alles aus dem Gesicht viel. Hatte dieser Kerl sie eigentlich noch alle!? Ihn erst ficken und ihm danach erklären, dass er keine Zigarette bekommen würde, weil er Minderjährig war!? Das war doch bitte nicht sein Ernst! Das war ein schlechter Scherz! Aber der Taki grinste nicht, gab ihm auch keine Zigarette und so musste es dieser wohl doch ernst meinen! Etwas entrückt starrte Hidan seinen Freier an und verstand überhaupt nicht, was das jetzt sollte! Sicherlich war er nur ein verdammter Stricher. Er wurde gefickt und bekam dann sein Geld dafür, niemand erwartete, dass man ihn in irgendeiner Weise gut oder gar respektsvoll behandeln musste, dass war dem Jungen schon seit Jahren klar, aber dass dieser arrogante Typ ihm sogar eine billige Kippe verwehrte! Beim Alkohol hatte er das ja noch einiger Maßen nachvollziehen können, aber nun!? Ein verächtliches Schnauben war zu hören und gerade hatte der Weißhaarige zu einer gepfefferten Antwort ansetzten wollen, als sich der Ältere plötzlich erneut erhob und den Weißhaarigen kurz ansah. „Leg dich hin, du siehst fertig aus!“, erklärte Kakuzu, klang dabei wieder einmal sehr befehlend und hatte erneut etwas Undefinierbares in seinem Blick. Dann wandte sich der Firmenboss ab, nahm sich einen schwarzen Morgenmantel aus seinem Schrank und zog sich diesen an. Ehe er das Zimmer verließ, blickte er noch einmal über seine Schulter, sah den Stricher noch einmal an. „Falls etwas ist: Ich bin neben an im Arbeitszimmer. Habe noch zu tun!“, erklärte er weiter, hatte inzwischen aber wieder zu seinem normalen, gleichgültigen Tonfall zurück gefunden, ehe er das Zimmer verließ, die Tür hinter sich zuzog und Hidan alleine ließ. Kurz noch fixierte der Weißhaarige die Tür, wunderte sich noch kurz über das eigenartige Verhalten seines Freiers, tat es aber dann mit einem gleichgültigen Achselzucken ab. Was gingen ihn die Launen seiner Kunden an, solange sie ihn ordentlich bezahlten!? Noch einmal glitt sein Blick durch den Raum, dann legte er sich unter die Decke und ihm entwich ein leises Seufzen, als sein Kopf auf dem Kissen lag. Endlich konnte er sich ausruhen, hatte ihn der Sex mit dem Taki doch so geschafft, wie selten etwas zuvor. Es tauchte noch kurz der Gedanke in seinem Kopf auf, warum ihm denn gerade dieser Sex mit gerade diesem Freier so unheimlich gut gefallen hatte? Warum er gerade jetzt das erste Mal in seinem Leben seine Arbeit genossen hatte? Nur wegen dem Kuss? Aber ehe Hidan die Fragen noch weiter ausweiten konnte oder eine Antwort finden konnte, war er auch schon in einen leichten Schlaf hinübergeglitten. Kakuzu saß unterdessen seit bestimmt mehr als zwei Stunden in seinem Arbeitszimmer, hatte in zwischen fast eine Kanne Kaffe getrunken und eine halbe Schachtel Zigaretten geraucht und war immer noch keinen Schritt weiter gekommen mit seinen Unterlagen. Immer noch suchte er nach einem Schlupfloch, mit dessen Hilfe er den Fehler seines ehemaligen Buchhalters ausbügeln konnte, um, um die Steuernachzahlungen herum zu kommen. Aber er fand einfach keinen Ausweg! Zum Einen, weil die Nacht schon weit vorangeschritten war und er kaum noch einen Sinn in den wirr formulierten Gesetzestexten fand und zum Anderen, weil er diesen Stricher, der nebenan in seinem Bett lag, einfach nicht auf dem Kopf bekam. Was zur Hölle war nur mit ihm los? Okay, er hatte seit Ewigkeiten keinen Sex mehr gehabt und der Sex mit dem Jungen eben, war mit abstand der Beste gewesen, den er je erlebt hatte! Aber war das ein Grund, warum in ihm immer noch das Verlangen nach mehr brannte? Warum er bereits vier Mal in seinen Terminkalender geschaut hatte, um zu sehen, an welchem Abend er wieder genug Zeit für den Kleineren haben würde? Das war doch alles nicht mehr normal! Vor allem nicht für ihn, Taki Kakuzu. Leicht schüttelte er den Kopf, versuchte all diese konfusen Gedanken zu vertreiben und entschied, dass für heute Schluss war. Müde schob er seinen Schreibtischstuhl etwas von dem Tisch weg, streckte sich noch einmal gähnend, ehe er sich erhob und sein Arbeitszimmer wieder verließ. Leise öffnete er die Tür zu seinem Schlafzimmer, trat eben so leise ein und trat an das Bett. Der Blick seiner dunklen Augen blieb an dem schlafenden Jungen hängen, der erstaunlich friedlich im Bett lag und einen krassen Kontrast zu der Art bildete, die er an den Tag legte, wenn er wach war. Kurz schlich sich ein leises Lächeln über die Lippen des Schwarzhaarigen, doch es war so schnell wieder verschwunden, dass er selbst es kaum bemerkte. Schnell holte er sich noch eine frische Shorts aus seiner Kommode, zog den Morgenmantel aus – ließ ihn achtlos zu Boden fallen – und zog diese über, ehe er ins Bett stieg. Mit einem missbilligenden Blick registrierte er, dass sich der junge Stricher einen Großteil der Decke gekrallt hatte, um sich darin einzuwickeln, doch mit einem kräftigen Ruck, hatte der Firmenboss genug von der Decke befreit, um sich bequem zudecken zu können. Und auch ihm entwich ein erleichtertes Seufzen, als er sich endlich hinlegte und langsam in einen ruhigen Schlaf hinüber glitt. Kapitel 5: Kapitel 4: Have to try, to break free from the thoughts in my mind ----------------------------------------------------------------------------- Etwas mehr als eine Woche war inzwischen vergangen und eigentlich lief inzwischen wieder alles genauso, wie auch davor. Nichts hatte sich verändert, alles war beim alten geblieben und doch fühlte sich der junge Stricher irgendwie anders. Ohne das er wusste warum, ohne das er eine Erklärung dafür hatte, hatte sich irgendetwas in seinem Leben verändert und zwar genau an dem Abend, als ihn dieser Firmenboss mit nachhause genommen hatte. Aber was war so anders? Eigentlich war doch alles normal geblieben. Er bediente immer noch seine Kunden, legte immer noch eine gewisse Aufmüpfigkeit seinem Zuhälter gegenüber an den Tag, verstand sich immer noch nicht mit den anderen Strichern dieses Bordells und dennoch hatte sich die Welt irgendwie verändert. Und Hidan fragte sich nun schon seit Tagen, was sich verändert hatte, ohne, dass er auch nur im Ansatz eine Antwort auf seine Fragen fand. Er spürte, wie die Stöße noch einmal härter und schneller wurden und wie sich sein Freier mit einem lauten, kehligen Stöhnen in ihn ergoss. Und wenn der Weißhaarige ehrlich war, so war das, das Erste und Einzige, was er vom Sex mit diesem gewahrte, hatte er es doch irgendwie geschafft sich komplett in seine Gedankenwelt zu flüchten, hatte es irgendwie hinbekommen so abzuschalten, dass er wirklich gar nichts mehr mitbekommen hatte, nachdem dieser Mann angefangen hatte ihn zu berühren. Kurz legte er seine Stirn in Falten. Es war nicht das erste Mal, dass ihm so etwas passierte… Zumindest nicht das erste Mal in dieser Woche! Denn eigentlich hatte er es bisher nie wirklich geschafft dem zu entfliehen, was hier mit ihm passierte, auch wenn er sich das immer gewünscht hatte… Warum also, war es auf einmal so? Warum nahm er seine Freier oder den Sex mit diesen kaum noch wahr? „Hey? Hörst du mir überhaupt zu?“, riss ihn die empörte Stimme des Mannes aus seinen Gedanken und der Junge sah auf, bemerkte erst jetzt, dass sich sein Kunde bereits aus ihm entfernt hatte und dabei war sich wieder anzukleiden. Teilnahmslos sah er den Älteren an, zuckte dann nur kurz desinteressiert mit seinen Schultern. Was interessierte es ihn, was dieser Abschaum zu sagen hatte? Was interessierten ihn diese Leute? Das Einzige, was ihn wirklich interessierte, war, dass man ihn in Ruhe ließ und das passierte am Ehesten – so hatte er in den letzten Tagen festgestellt – wenn er sein loses Mundwerk hielt und alles stillschweigend über sich ergehen ließ. Pein war der Einzige, dem er noch Kontra gab, konnte er sich diesem gegenüber anscheinend immer noch nicht zurück halten. Erneut riss ihn ein Geräusch aus seinen Gedanken, als seine Zimmertür wütend und mit einem lauten Knall zugeschlagen wurde. Ein leises Seufzen entwich seiner Kehle. Anscheinend hatte er mit seiner desinteressierten Art schon wieder einen Kunden verärgert und beleidigt! Aber was kümmerte ihn das? Mal war er diesen Schnöseln zu widerspenstig und mal war er zu ruhig, zu uninteressiert! Nie machte man es den Leuten recht! Müde fuhr sich der Weißhaarige mit einer Hand durchs Gesicht, strich sich einige verirrte Strähnen seines Haares aus den Augen und erhob sich dann langsam. Eigentlich wusste er gar nicht, warum sich seine Freier fortwährend bei seinem Zuhälter beschwerten! Sollten sie doch froh sein, dass er alles über sich ergehen ließ und so gut wie alles mit sich machen ließ! Kurz war ein abfälliges Schnauben zu vernehmen, dann verscheuchte Hidan diese Gedanken aus seinem Kopf, hatte jetzt keine Lust sich weiterhin darüber den Kopf zu zerbrechen. Langsam schwang er die Beine aus dem Bett, erhob sich dann und schlürfte in sein Bad. Wie immer, wenn er einen Kunden bedient hatte, brauchte er jetzt seine wohlverdiente, heiße Dusche, um wieder klare Gedanken fassen zu können und diese ganzen Grübeleien endlich mal wieder vergessen zu können – er dachte ohnehin in letzter Zeit über viel zu viel unsinnigen Kram nach, etwas, dass sonst so gar nicht seiner Art entsprach. Erneut entwich ein leises Seufzen seinen Lippen, als er unter der Dusche stand und den wunderbar warmen Wasserstrahl genoss, der auf seine Haut niederprasselte und wenigstens für einen kurzen Moment die stetige Kälte aus seinen Gliedern vertreiben konnte, die sich seit einigen Tagen in ihm festgesetzt hatte. Doch wieder war da dieses Etwas, das seine Welt so anders erscheinen ließ. Früher hatte er immer abschalten können, wenn das Wasser manchmal über Stunden seinen Körper hinab floss, früher war er nur hier wirklich gedankenfrei und irgendwie sonderbar sorglos gewesen. Nun war das anders. Nun schweiften seine Gedanken wieder einmal zu diesem einen Abend. Wieder einmal tauchte in ihm die Frage nach dem Warum auf. Wieder fragte er sich, ob dieser Abend, dieser Mann oder der Sex den sie gehabt hatten der Grund war, warum sich auf einmal so viel zu verändern schien, obwohl doch alles beim Alten geblieben war. Aber eigentlich hatte er doch nur seinen Job gemacht, hatte alles gemacht wie immer! Alles an diesem Abend war normal verlaufen, bis der Ältere ihn geküsst hatte, bis in ihnen dieses scheinbar unstillbare Verlangen nach einander ausgebrochen war. Eine kurzer Schauer gefolgt von einer leichten Gänsehaut schlich sich über seinen Körper, als er an die Küsse, die Berührungen des Takis dachte. Schnell schüttelte er seinen Kopf, als die Erinnerungen in ihm hochstiegen. Er wollte nicht weiter über diesen Abend nachdenken, hatte es sich eigentlich verboten und doch kam er nicht umhin, dass er immer und immer wieder daran dachte und überlegte, wie es wohl wäre den Firmenboss noch einmal zu sehen. Und doch wusste er, dass es sich nicht wiederholen würde und dass es besser war, wenn er sein Leben so weiter lebte, wie bisher. Der Taki hatte ihm immerhin deutlich klar gemacht, dass es eine einmalige Sache gewesen war. Zwar hatte er dem jungen Stricher fast das doppelte an Geld in die Hand gedrückt, als er ihm eigentlich hätte geben müssen, aber als Hidan dann schließlich doch gefragt hatte, ob sie sich wieder sehen würden, hatte der Ältere ihm nur einen unmissverständlichen und vor allem dunklen Blick zugeworfen, der sogar ihm einen kleinen Schrecken eingejagt hatte. Generell war der Schwarzhaarige am Morgen danach wesentlich kühler mit ihm umgegangen, als noch am Abend, hatte ihn mehr als wortkarg in sein Auto verfrachtete und zurück zum Bordell gefahren, hatte nicht einmal etwas auf das leise „Bis dann!“ des Weißhaarigen reagiert und war dann mit aufheulendem Motor in den beginnenden Tag hineingerauscht. Der Junge mit den violetten Augen seufzte erneut leise auf, drehte den Duschhahn aus und stieg aus der Kabine, band sich einfach nur ein weißes Handtuch um seine doch recht schmalen Hüften. Kurz sah er in den Spiegel, musterte aufmerksam die Mimik seines Spiegelbildes. Er würde die Sache vergessen, ein für alle mal! Was brachte es ihm, wenn er weiterhin über den Taki nachgrübelte, wenn er weiter über ihre gemeinsame Nacht nachdachte – die ihm zwar zugegebener Maßen fast den Verstand geraubt hätte, ihm aber ansonsten nichts als Probleme bereitete! Und eigentlich war er ja selbst schuld! Was hatte er sich auch auf diesen verdammten Kuss eingelassen!? Noch einmal schüttelte Hidan kurz seinen Kopf, sodass sich einige Tropfen aus seinem nassen Haar auf dem Spiegel verteilten, dann hatte er die Erlebnisse dieser Nacht aus seinem Kopf verbannt. Gerade hatte der weißhaarige Junge sein Bett wieder hergerichtet und das Laken ausgetauscht und hatte sich so eben frische Klamotten aus seiner Kommode heraus suchen wollen, als es an seiner Tür klopfte. Entnervt verdrehte er die Augen. Wenn das nicht Zetsu war, um ihn in Peins Büro zu schicken, weil sich sein Freier – der ja eben mehr als wütend abgedampft war – bei diesem beschwert hatte. Eigentlich hatte er nicht wirklich Lust sich erneut von diesem alten, orangehaarigen Sack anhören zu müssen, dass er mehr Aktion und mehr Leidenschaft an den Tag legen sollte, damit seine Kunden auch ja zufrieden waren, aber ihm blieb wohl nichts anderes übrig. Wusste er doch auch, dass Zetsu gnadenlos seine Tür eintreten würde, wenn er nicht öffnete – hatte er das immerhin schon gleich in seiner zweiten Woche live miterlebt! „Jaja, bin ja gleich da, du Nervensäge!“, brüllte er in Richtung Tür. Man hörte Hidan wieder mal deutlich an, wie sehr ihm die Störung missfiel. Ohne die Zeit gehabt zu haben sich frische Sachen heraus zunehmen, ging er, immer noch nur mit dem Handtuch um seinen Hüften und mit immer noch nasser Haut zu seiner Tür. Öffnete diese und erstarrte mitten in der Bewegung. Eigentlich hatte er Zetsu einen gepfefferten Satz vor den Latz knallen wollen, was diesem einfiel ihn zu stören, doch vor ihm stand nicht Zetsu. Ungläubigkeit spiegelte sich in den violetten Augen wieder und er kam nicht umhin den Anderen anzustarren, während er eine Antwort in den dunklen, grünen Augen suchte. Vor ihm stand Kakuzu! Und noch ehe der Jüngere hätte richtig reagieren können, hatte der Schwarzhaarige auch schon einen Schritt auf ihn zu gemacht, ihn zurück ins Zimmer gedrängt und die Tür hinter sich zugezogen. Immer noch blickten die ungewöhnlich hellen Augen zu dem Firmenboss auf. Was sollte das? Was wollte der denn jetzt hier? Gerade jetzt, wo er wirklich mit all dem hatte abschließen wollen? Und vor allem: Hatte der Taki nicht deutlich gemacht, dass sie sich nicht wieder sehen würden? Tausende Gedanken schossen ihm durch den Kopf, während er den Größeren immer noch etwas entrückt musterte. „Was willst du hier?“, brachte Hidan schließlich seine Frage über die Lippen, klang dabei etwas monoton und nicht wirklich erfreut, war aber auch nicht wirklich in der Lage irgendeine Emotion in seine Worte zu legen, zu sehr hatte ihn das plötzliche Erscheinen des Firmenbosses erschrocken. Der Taki musterte den Kleineren aus seinen stechend grünen Augen, glitt mit diesen forschend über den nassen Körper und legte bei den Worten des Strichers kurz seine Stirn in Falten, als müsse er selbst überlegen, warum er eigentlich hier war. Doch dann machte er einen Schritt auf den Weißhaarigen zu, sodass er nun nur noch wenige Zentimeter von diesem entfernt war und beugte sich leicht zu ihm hinab. „Was glaubst du denn?“, fragte der Ältere scheinbar teilnahmslos, während sich allerdings ein schmales, aber eindeutiges Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete, dass Hidan bereits von diesem einen Abend her kannte und nur zu gut einzuordnen wusste. Doch ihm blieb keine Chance, um auf die Frage des Takis zu antworten, denn im nächsten Moment, hatte dieser den Jüngeren am Arm gepackt, an sich heran gezogen und presste ihm die Lippen auf die seinen, ließ sofort einen leidenschaftlichen Kuss entbrennen, gegen den sich der Weißhaarige irgendwie nicht zu wehren wusste, den er fast sofort erwiderte und vor allem auch genoss. Es war ein eigenartiges Gefühl diesen Kuss erneut zu erleben, ihn noch ein weiteres Mal genießen zu können und alle Fragen über das Auftauchen des Takis waren mit einem Mal wie weggeblasen, ließen Platz für andere Dinge, die in diesem Moment wichtiger waren! Vor allem waren auch alle eben gesetzten Vorsätze vergessen, dass er den Firmenboss eigentlich hatte aus seinen Gedanken verbannen wollen, da ihm diese ganze Sache doch nichts als ärger einbrachte! Kurz noch hallte die Frage des jungen Strichers im Kopf des Takis wieder, aber eigentlich wusste er selbst nicht, warum er noch einmal hier her gekommen war, warum er den Kleineren noch einmal hatte wieder sehen wollten! Ursprünglich hatte der Schwarzhaarige vorgehabt den Weißhaarigen nie wieder zu sehen, hatte er doch irgendwie im Gespür, dass es ihm dessen Nähe nicht gut tat, dass dieser Junge sein Leben aus der Bahn werfen könnte – etwas was er ja nun einmal so gar nicht gebrauchen konnte – und doch war ihm eben dieser Junge nicht aus dem Kopf gegangen, sodass er sogar seine Arbeit vernachlässigt hatte. Was mit ihm los war, fragte sich Kakuzu schon eine ganze Weile nicht mehr, es war immerhin offensichtlich, das irgendetwas nicht mit ihm stimmte, wenn ihm eine Nacht mit einem verdammten Stricher, der für jeden die Beine breit machte, so den Verstand zu rauben schien. Und so war es auch gekommen, dass er heute auf einmal vor dem Bordell gestanden hatte, anstatt in seiner Tiefgarage zu Hause! Trotzalledem kam auch er nicht umhin diesen Kuss zu genießen, sodass er ihn schnell wilder und ungehaltener werden ließ, während er spürte, wie erneut dieses ungezügelte Verlangen in ihm aufstieg, dass ihn fast alles um sich herum vergessen ließ. Auch Hidan spürte, wie erneut diese doch immer noch recht unbekannte Hitze in ihm empor stieg, wie seine Gedanken sich hinter einem dicken Schleier aus Lust und Verlangen verkrochen und er kaum noch klar denken konnte, wie alles in ihm nach dem Körper des Älteren schrie. Stürmisch erwiderte er dessen Kuss, kam nicht umhin diesen mit jeder Faser seines Körpers zu genießen, erschien dieser Kuss ihm doch erneut sonderbar vertraut und doch gleichzeitig auch so neu, dass er kaum wusste, was er tun sollte. Seine Hände striffen unter das Jackett des Firmenbosses, zogen ihm dieses aus und strichen dann dessen Oberkörper entlang, wanderten schnell zu den Knöpfen des Hemdes, um dieses zu öffnen. Doch in diesem Moment packten die Hände des Schwarzhaarigen die Handgelenke des Kleineren, während er ihren Kuss löste und diesem ein schmales, anzügliches Grinsen schenkte, er den Jungen schließlich Richtung Bett dirigierte und diesen etwas unsanft ins Laken drückte, ehe sich ihre Lippen erneut zu einem innigen Kuss vereinten. Es war nicht zu leugnen. Er genoss es diesen heißen Körper erneut unter sich zu spüren, genoss diesen ungewöhnlichen Kuss, der kein Ende zu nehmen schien, genoss das leichte Zittern, dass durch den Körper des Weißhaarigen ging, als seine Finger über dessen Haut strichen, genoss den Moment und wollte ihn vollkommen auskosten. Er kam nicht umhin leise in den Kuss hinein zuseufzen, als er spürte, wie die Fingerspitzen des Takis über seine bleiche und immer noch leicht nasse Haut strichen und scheinbar brennende Spuren hinterließen, die ihm heiße und kalte Schauer über den Rücken jagten. Ungeduldig schlang er die Arme um den Oberkörper des Älteren, als dieser seine Handgelenke schließlich wieder freigegeben hatte, und drückte diesen so nah an sich heran, strecke sich diesem noch etwas entgegen, als der Taki den Kuss löste und mit seinen Lippen über den Hals des Jüngren glitt. Ein leises Keuchen entwich seinen Lippen. Doch dann hielt der Schwarzhaarige plötzlich inne, richtete sich etwas ruckartig ein kleines Stück auf. Verwundert öffnete Hidan seine violetten Augen, sah den Älteren etwas verwirrt an. Was war denn nun los? Hatte es sich der Firmenboss auf einmal doch anders überlegt und wollte nun von hier verschwinden? Aber warum war er dann überhaupt erst hier her gekommen? Kurz runzelte er die Stirn, konnte das Verhalten des Schwarzhaarigen einfach nicht einordnen, doch dann fiel ihm etwas an dem Blick des dunkelgrünen Augen auf. Der Taki schien etwas zu fixieren. Immer noch etwas verwundert folgten die hellen Augen dem Blick des Älteren und blieben schließlich an dem kleinen Bündel Geldscheine hängen, die sein letzter Kunde auf den kleinen Tisch neben seinem Bett platziert hatte und die immer noch dort lagen, hatte er doch bisher keine Zeit gehabt das Geld zu Pein zu bringen. Erneut legte der junge Stricher seine Stirn in Falten, konnte immer noch nicht verstehen, was mit dem Größeren los war. Kakuzu hingegen hatte kaum bemerkt, dass er die Geldscheine mit seinen Blicken traktierte, ging ihm doch ein Gedanke nicht aus dem Kopf, mit dem sein besitzergreifendes Ego anscheinend mehr Probleme hatte, als ihm selbst lieb war. Hidan schlief hier, an diesem Ort, in diesem Bett, mit anderen Männern, ließ sich auch von diesen für seine Dienste entlohnen und anscheinend, war das letzte Mal noch gar nicht so lange her, wenn hier immer noch das Geld des letzten Kunden herumlag. Der Blick seiner so oder so schon dunklen Augen verfinsterte sich noch um einige Nuancen. Wenn er etwas haben wollte, dann sollte es auch ganz ihm gehören, eine Tatsache, die bei einem Stricher wie dem Jungen hier wohl schwer umsetzbar war, aber dennoch musste er sich nicht auf das gleiche Niveau hinab begeben, wie andere! Schließlich erhob sich der Taki vom Bett, richtete seine Sachen und zog sich sein Jackett wieder über, blickte dann über seine Schulter zu dem anscheinend immer noch etwas verwirrten Weißhaarigen. „Zieh dich an! Wir fahren zu mir!“, kam es etwas harsch und befehlend über die Lippen des Takis und sein Blick ließ keinen Zweifel daran, dass er keine Widerworte dulden würde. „Geht´s auch nen bisschen freundlicher?“, fragte Angesprochener hörbar entnervt, verstand er doch immer noch nicht, was auf einmal in den Schwarzhaarigen gefahren war. Dennoch erhob sich Hidan aus dem Bett, ließ dabei gleich das Handtuch von seinen Hüften gleiten und kramte sich eine Shorts, eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd aus seiner Kommode, zog sich dann schnell an. Sein helles Haar strich er nur in einer beiläufigen Bewegung nach hinten, vermutlich war es so oder so sinnlos dieses in irgendeiner Form zu stylen, würde des Größere seine Frisur spätestens bei sich zu Hause so oder so außer Ordnung bringen. „Fertig.“, kommentierte er wenige Augenblicke später und trat an den Älteren heran, als dieser die Tür öffnete, um diesem nach draußen zu folgen. Wie auch schon beim letzten Mal ging der Taki vor und der Kleinere kam nicht umhin darüber nach zudenken, was diesen anscheinend so plötzlich gestört hatte. War es das Geld an sich gewesen? Eher unwahrscheinlich! Kurz dachte Hidan weiter nach, überlegte, ob es vielleicht die Tatsache gewesen war, dass er kurz vor dem Firmenboss einen Anderen gehabt hatte und dieser es nicht im selben Bett mit ihm hatte treiben wollen, wie all die anderen!? Ebenso unwahrscheinlich, aber vielleicht doch denkbar? Mit einem kurzen Achselzucken tat der junge Stricher die Tatsache als gegeben ab, immerhin war er auch froh, wenn er mal aus diesem Gefängnis hinaus konnte und die Stadt um ihn herum wenigstens durch die Fensterscheibe eines Wagens sehen konnte. „Hidan!“, hielt ihn eine laute Stimme zurück, „Wo willst du hin?“ Angesprochener verdrehte sichtlich die Augen, doch er stand mit dem Rücken zu Pein, sodass dieser das nicht sehen konnte und als er sich schließlich umdrehte, hatte der Weißhaarige erneut sein triviales Grinsen aufgelegt, dass keiner so recht einzuordnen wusste. „Kundschaft, Pein-sama!“, erklärte der junge Stricher übertrieben und gespielt höflich, während er hinter sich auf den Schwarzhaarigen wies und sich spöttisch vor seinem Zuhälter verneigte. Seine violetten Augen funkelten den Orangehaarigen herausfordernd an und innerlich wartete er nur darauf, dass der Ältere ihn herunterputzte, wobei er die Blicke einiger anderer Stricher, die sich ebenfalls im Foyer des Bordells aufhielten gekonnt ignorierte. Gerade war der Ame einige Schritte auf seinen Untergebenen zugegangen und hatte dazu ansetzten wollen, diesen anzubrüllen, was ihm einfiel, der Maßen frech zu sein, als mit einem Mal Kakuzu neben dem Weißhaarigen stand. „Sie müssen entschuldigen, Ame-san!“, begann der Schwarzhaarige ungewohnt ruhig und diplomatisch, „Aber ich habe den Jungen zu einer solchen Eile angetrieben!“, setzte er dann noch erklärend an und kurz wurde er aus zwei hellen Augenpaaren etwas erstaunt angestarrt. „Nunja.“, der Orangehaarige räusperte sich leise. „Dann ist es natürlich etwas anderes und durchaus in Ordnung! Nehmen Sie ihn sich so lange mit, wie Sie wünschen, Taki-san!“, sagte der Ame dann, drehte sich schließlich um, aber nicht ohne Hidan einen finsteren und warnenden Blick zuzuwerfen. Der folgte einfach nur dem Schwarzhaarigen, der sich bereits wieder umgedreht hatte und seinen Weg nach draußen fortsetzte. Aber irgendetwas schien mit Pein nicht zu stimmen! Hidan hatte noch nie erlebt, dass sein Zuhälter der Maßen vor einem Kunden zu Kreuze gekrochen war! Ob der Taki wirklich so bedeutend war? Innerlich zuckte der junge Stricher mit den Schultern. Was interessierte ihn das? Er verstand eh nichts von der Welt außerhalb des Rotlichtmilieus. Wortlos stieg er in den nachtschwarzen Mercedes, ließ sich auf den Beifahrersitz sinken und kam nicht umhin, den Taki aus dem Augenwinkel heraus zu beobachten. Irgendetwas war anders an diesem Mann. Aber was? Hidan kam zu dem Schluss, dass er es so oder so nicht allzu bald herausfinden würde und richtete seinen Blick nach vorne, beobachtete die vorbeiziehenden Lichter der Stadt, bemerkte dabei nicht, wie Kakuzu ihn nun insgeheim aus dem Augenwinkel ansah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)