Tal como eres von Pichichi ================================================================================ Kapitel 3: Gefangen im Aufzug ----------------------------- Tal como eres Kapitel 3 Gefangen im Aufzug ENDLICH komme ich mal weiter hier. @Messi: Sorry. @mundmii: Ne also die Haare gehen gar nicht! @Heartbeat1989: Hoffen wir mal, dass mir noch genug Gemeinheiten einfallen mit denen ich ihn quälen kann. Rückblick: Nur ein paar Sekunden später wünschte sich Eva langsamer gearbeitet zu haben, denn mit einem Ruck ging das Licht des Aufzugs kurz aus und der Aufzug blieb stehen. „Auch das noch.“, verkündete sie mit einem genervten Seufzen. Sergio zog eine Augenbraue hoch und sah sie unbeeindruckt an. „Keine Sorge. Du wirst mich sicher nicht länger als 30 Sekunden ertragen müssen. So was passiert einem öfter, wenn man regelmäßig Aufzug fährt. Das Ding fährt garantiert gleich weiter.“, meinte er, noch nicht wirklich beunruhigt. Sein dunkelhaariges Gegenüber würdigte ihn keines Blickes. Dass er mit seiner Einschätzung vielleicht doch Unrecht hatte, bemerkte Sergio als sich der Aufzug nach zwei Minuten immer noch nicht vom Fleck bewegt hatte und ein „Wie war das noch mit dreißig Sekunden?“, als schnippischer Kommentar von der anderen Seite des Aufzugs zu ihm kam. Der Defensivspieler von Real Madrid sah die launische Übersetzerin genervt an. „Ach halt doch einfach die Klappe und drück auf den Scheiß Notruf-Knopf!“, entgegnete er verärgert. Konnte diese blöde Kuh nicht mal zwei Minuten friedlich sein und musste selbst in dieser Situation noch einen auf Kleinkind machen? „Mach du doch.“, protestierte sie. Sergio entschied sich dafür, dass es in Anbetracht des engen Raumes und den strafrechtlichen Konsequenzen des Mordes an der Frau, doch vielleicht besser war darauf nichts zu sagen und sie einfach in ihrer Welt leben zu lassen. Kommentarlos drückte er dann auf den roten Notruf-Knopf im Aufzug. Nach gut 20 Sekunden meldete sich eine Männerstimme und sagte zu Sergio irgendwas, was er, da der Mann mit ihm vermutlich auf Deutsch redete, nicht verstand. Der Nationalspieler antwortete etwas auf Spanisch, dass der Aufzug stecken geblieben war. Allerdings stellte sich schon sehr schnell heraus, dass der Techniker auf der anderen Seite der Leitung scheinbar weder Spanisch noch Englisch verstand. Mehr Sprachen beherrschte der Fußballer aber nicht. Selbst sein Englisch war schon eher rudimentär und endete eigentlich schon mit der Bestellung von etwas essbarem. Der Defensivspieler von Real Madrid sah hilflos herüber zu Eva. „Sprichst du Deutsch?“, fragte er vorsichtig. „Nein. Ich bin nur zum Spaß hier. Ich sitze den ganzen Tag faul in meinem Büro, trinke Kaffee und spiele Solitär am PC. Mitkommen durfte ich auch nur weil ich mit Javier schlafe.“, erwiderte sie in Anbetracht dieser dämlichen Frage mit ironischem Tonfall. „Nun ja. Nicht, dass ich so was nicht schon in Betracht gezogen hätte. Wie man jemanden wie dich für einen solchen Job verpflichten kann, bleibt mir ein Rätsel. Die Ironie kannst du dir an dieser Stelle dann aber doch sparen.“, meinte er. „Jemand wie ich?“ Sergio verdrehte die Augen. „Ein so unsympathisches, unprofessionelles Wesen wie du es zu sein scheinst.“ Eva wollte schon zu einem Konter ansetzen, als er noch ein: „Ich lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.“ hinzufügte. „Wenn wir hier raus wollen solltest du dich mal mit dem Herrn unterhalten. Vielleicht kannst du ja doch irgendwas außer im kurzen Kleid und auf hohen Schuhen herumzustöckeln um anderen die Füße zu brechen und er versteht dich.“, meinte er, trat beiseite und setzte sich auf den Boden des Aufzugs. Eva verdrehte die Augen und ging die zwei Schritte zu der Gegensprechanlage rüber. Der Mann auf der anderen Seite erklärte ihr bereits nach einem kurzen Dialog, dass man von der Zentrale, wo er saß, nicht sehen könne wo das Problem sei. Man würde einen Techniker vorbeischicken, der sich um das Problem kümmern würde. Allerdings würde das, da der Techniker erst zum Hotel kommen musste, „ein wenig dauern“ und man würde sich wieder melden wenn er genaueres sagen könnte. Dieser Tag wurde ja echt immer besser, dachte sich Eva und seufzte. Im Aufzug eingeschlossen. Das alleine war in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich in kleinen, engen Räumen ohne Fenster ohnehin nicht wohl fühlte schon ätzend genug. Aber jetzt war sie auch noch in Gesellschaft dieses arroganten Affen. Der Defensivspieler von Real Madrid sah sie interessiert an. „Und was sagt er?“, erkundigte er sich. „Dass es etwas dauern könnte…“, erwiderte sie knapp und würdigte ihn keines weiteren Blickes. „Und wie ist „etwas dauern“ definiert?“, bohrte er nach. „Wenn ich es wüsste, hätte ich es dir gesagt.“, antwortete sie in giftigem Ton. Für wen hielt der sich eigentlich? Sergio lehnte sich zurück. „Komm mal runter. Das war nur eine normale Frage und kein Grund direkt so aggressiv zu werden. Ich bin auch nicht gerade begeistert darüber hier mit dir festzusitzen. Aber jetzt wo es so ist kann man es nicht mehr ändern. Wir sollten demnach das Beste daraus machen.“, verkündete er. Aus der anderen Ecke des Aufzugs vernahm er nur ein abwertendes „Pfft“. Er schüttelte den Kopf darüber wie feindlich man einer Person, die man gar nicht kannte, gegenüber denn gesinnt sein konnte und griff sich sein Handy. Da hätte er eigentlich auch früher mal dran denken können. Mit einem einfachen Anruf hätte er ja auch Hilfe holen können. Und das wäre auch sicherlich problemloser gewesen als sich mit dieser Zimtzicke herum zu ärgern. Mit gekonnten Bewegungen tippten seine Finger auf seinem iPhone eine SMS an Fernando in der Hoffnung dass dieser die SMS noch vor dem Nachmittagstraining lesen würde. Luis Aragones duldete beim Training, wie viele andere Trainer auch, keine Mobiltelefone. Würde Fernando die SMS nicht lesen, würde Sergio beim Training sicher vermisst werden. Das wäre auch garantiert wieder Anlass für interessante Spekulationen in der Heimat. Das wäre dabei aber vermutlich sein kleineres Problem. Er stellte sich den sommersprossige Stürmer des FC Liverpool nämlich schon vor seinem geistigen Auge dabei vor wie der, statt sich um ihn zu sorgen, in schallendem Gelächter ausbrechen würde, wenn er die SMS lesen würde. Das würde sicher ein Fest werden, wenn er aus dieser Sardinenbüchse rausgeholt und seine Mannschaftskameraden ihn sicher wieder nerven würden. Grummelnd legte Sergio sein Handy auf seinen Schoß und öffnete seine Sporttasche. Zum Glück hatte er seine Kopfhörer dabei und konnte sich so wenigstens von der blöden Kuh in seiner Gesellschaft ablenken. Ignoranz schien bei der doch wirklich das beste Mittel. Er steckte den Stecker in das iPhone, setzte den Kopfhörer auf und schloss die Augen. Eva musterte das ganze kritisch. Hätte sie das gewusst, hätte sie sich eine Zeitung mitgenommen. Aber immerhin schien er jetzt wenigstens die Klappe zu halten. Sie lehnte sich leicht an die Wand des Aufzugs. Hoffentlich würde der Techniker nicht mehr zu lange brauchen. Dieser enge Raum beunruhigte sie. Wie lange darin wohl der Sauerstoff reichen würde? Sergio war gerade in einer Art zufriedenen Meditationsphase angekommen, als etwas leicht gegen seinen Fuß trat. Er entschloss sich, das als Versuch Aufmerksamkeit zu schinden zu werten und es zu ignorieren. Allerdings trat sie dann einfach einmal härter gegen seinen Fuß. Er öffnete ein Auge und nahm leicht verärgert den Kopfhörer ab. „Was denn?“, fragte er genervt in einem unfreundlichen Tonfall. Eva verdrehte die Augen. „Ach vergiss es. Der Defensivspieler sah sie kritisch an. „Jetzt sag endlich was du willst.“, beschwerte er sich „Ich wollte dir nur sagen dass unser spezieller österreichischer Freund von der Zentrale sich gemeldet hat. Unser Techniker steht im Stau.“, erklärte sie kühl. Sergio seufzte. „Auch das noch.“ Sein Gegenüber zuckte mit den Achseln. „Wenn es scheiße läuft dann kommt alles auf einmal.“, verkündete sie und lehnte sich zurück in der Erwartung Sergio würde jetzt wieder seine Kopfhörer aufsetzen und sie in Ruhe lassen. Doch dieser packte die Kopfhörer ein und musterte sie interessiert. Irgendwie war es ihm doch zu langweilig Musik zu hören. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass sie schon fast eine Stunde in dem Aufzug gefangen waren. Er konnte sie ja ein wenig ärgern. Oder den Grund herausfinden wieso sie ihn nicht leiden konnte. Außerdem war es doch sicher belustigend wenn sie ein wenig ausrasten würde. Sein Gegenüber beobachtete es kritisch, dass er sie jetzt ansah. „Was denn?“, fragte sie genervt. Der Defensivspieler grinste. „Nix.“ „Kannst du mich dann bitte in Ruhe lassen.“, forderte sie. Sergio setzte eine Unschuldsmiene auf. „Ich tu doch gar nichts. Ich sitze hier nur und warte. Genauso wie du.“ „Dann starr mich dabei nicht so an!“, protestierte Eva. „Ich starre dich nicht an. Hier in der Sardinenbüchse ist allerdings jetzt nicht so viel interessantes um es anzusehen außer den grauen Stahlwänden und den bunten Knöpfen.“ „Pfft“, entgegnete sie. „Aber es ist durchaus interessant drüber nachzudenken, wie lange du auf den Schuhen wohl noch stehen kannst. Mal davon abgesehen, dass du hier die ganze Zeit so stehst als hätte man dir einen Stock in den Hintern gesteckt.“ Eva sah ihn genervt an. „Das geht dich einen Scheißdreck an.“ Der Defensivspieler grinste. „Stimmt. Eigentlich könnte es mir egal sein. Aber irgendwie kann ich das nicht mit ansehen wie du dir die Füße ruinierst. Wie viele Zentimeter hat der Absatz? Acht? Oder doch zehn?“ Eva sah auf ihre Füße herab und zuckte mit den Achseln „Das kann dir doch egal sein.“ Der Defensivspieler nickte. „Wohl wahr. Ich finde es aber irgendwie belustigend wie du versucht zu verstecken, dass dir die Füße wehtun nur um dich nicht hinsetzen zu müssen. Ich muss sagen, darin bist du nicht besonders gut.“ verkündete er. Eva sah ihn unbeeindruckt an. „Es ist alles bestens. Nichts was dich etwas angeht.“, entgegnete sie, innerlich fluchend, denn ihre Schuhe waren wahrlich nicht gerade geeignet dafür auf diesen lange zu stehen. Hätte sie am Morgen gewusst, dass sie eine Stunde im Aufzug stehen müsste, hätte sie sich flache Schuhe angezogen. Nach wortlosen weiteren 20 Minuten, streckte er sich und brach das Schweigen. „Wo wir gerade hier sind, können wir ja die Gelegenheit nutzen ernstere Themen besprechen, Was hast du eigentlich für ein Problem mit mir?“, fragte er schließlich. Die dunkelhaarige Spanierin sah ihn an. „Wer von uns beiden hat hier versucht wen umzubringen?“, fragte sie. Der Defensivspieler grinste. „Jetzt übertreib mal nicht. Selbst wenn ich dir den Ball voll ins Gesicht geschossen hätte, wärst du daran nicht gestorben. Mein Schuss ist zwar hart aber nicht wirklich tödlich. Vielleicht hätte ich dir die Nase gebrochen aber umgekommen wärst du ganz sicher nicht. Außerdem sollte man in einem Mannschaftshotel einer Fußballmannschaft in der Nähe des Trainingsplatzes mit umher fliegenden Bällen rechnen müssen.“, erklärte er in einem Versuch des freundlichen Umgangs. Sie zog eine Augenbraue nach oben. „Davon steht nichts in meinem Arbeitsvertrag.“ „In deinem Arbeitsvertrag steht auch sicher nichts davon, dass du es versuchen darfst einem der Spieler den Fuß zu brechen.“, erwiderte er. Eva schüttelte den Kopf. „Das ist ja wohl mal wieder typisch für euch verwöhnte, neureiche Fußballer. Erst versuchen die eigene Tat runterzuspielen und dann bei mir einen auf weinerliches Kleinkind machen. Mein Schuh hätte dir auch ganz sicher nicht den Fuß aufgespießt. Ich bringe gar nicht das notwendige Gewicht auf die Waage damit sich der Absatz in deinen Fuß bohrt. Oder sehe ich aus als hätte ich Kleidergröße 58? Außerdem wäre der Absatz gar nicht spitz genug“, meinte sie, zog einen Schuh aus und warf ihn herüber zu Sergio. Dieser beäugte den Schuh kritisch, während Eva die Gelegenheit nutzte sich ebenfalls hinzusetzen. Dann sah er sie an. „Jetzt doch nicht mehr alles bestens?“, fragte er grinsend. „Halt einfach die Klappe.“, entgegnete sie resignierend und zog den zweiten Schuh aus. Sergio gab ihr den anderen Schuh zurück. „Auch wenn der Absatz nicht spitz genug ist, ändert das nichts an der Tatsache, dass du mir absichtlich auf dem Fuß rumgetrampelt bist.“, verkündete er. „Und? Willst du jetzt zu deiner Mama gehen und weinen? Oder vielleicht zu deinem Trainer? Oder zu Javier?“, erklärte sie mit bösem Blick, während sie sich den schmerzenden Fuß rieb. „Vielleicht tu ich das sogar. Du solltest netter zu mir sein, wenn du deinen Job behalten willst.“, verkündete er überzeugt. „Und du solltest dich mal nicht so wichtig nehmen. Aber das passt ja zu dir. Glaubst echt du wärst der König der Welt. Ich könnte dir auch unabsichtlich auf den Fuß getreten sein. Oder es war ein Schwächeanfall.“, fügte sie hinzu. „Als ob. Du hast das 100% absichtlich gemacht.“ „Man könnte ja meinen dir sei der Fuß abgefallen. Hör auf dich lächerlich zu machen und sei ein Mann, du Mimose. Meine Güte, du kannst eine halbe Saison mit gebrochener Nase spielen und fängst jetzt an zu jammern. Dein Fuß ist noch unverletzt also hör auf mit dem Geschwafel und vergiss es.“ Sergio sah sie belustigt an. „So ähnlich wie du es vergisst, dass ich dich unabsichtlich fast abgeschossen hätte?“, fragte er. „Das ist ein anderes Thema.“, antwortete sie. „Ist es nicht. Das ist genau das gleiche Thema!“ „Davon träumst du aber nur.“ Sergio grinste. „Schätzchen ich träume nachts von vielen Dingen, aber garantiert nicht von dir.“ „Das will ich für dich hoffen. In deinen Träumen will ich nämlich gar nicht vorkommen.“, verkündete sie leicht angewidert. Der Defensivspieler lachte. „Du klingst als wärst du zwölf Jahre alt. ‚Igitt igitt.’ Dementsprechend finde ich das ganze auch nicht wirklich glaubhaft. Ich tippe eher darauf, dass dein ganzes Auftreten ein kreativer Versuch sein soll sich an mich ranzumachen.“ Die dunkelhaarige Spanierin sah den Fußballspieler verwirrt an. Das hatte der jetzt nicht ernsthaft gesagt? Was dachte der eigentlich wer er war? Brad Pitt? Sie fing sich jedoch schon innerhalb weniger Sekunden wieder und fing herzhaft an zu lachen. „Lach du nur. Ich hab dich längst durchschaut. Auch wenn ich sagen muss dass ich das ganze doch wirklich kreativ finde. Ist mal was ganz anderes, als das was die Damen sonst so bringen um mal mit mir auszugehen. Und wer weiß, vielleicht würde ich ja positiv überrascht von dir.“ Eva lachte immer noch „Du hast doch echt den Schuss nicht gehört. So etwas arrogantes und selbstverliebtes wie du ist mir ja in all den Jahren noch nicht untergekommen. Wie kommt man denn auf solch bescheuerte Ideen?“ Sergio schüttelte den Kopf. „Ich find das ganz und gar nicht bescheuert.“ Sie zeigte ihm den Vogel. „Du bist auch scheinbar zu oft von irgendwelchen Bällen oder Gegenspielern am Kopf getroffen worden. Zu Glauben, dass echt ausnahmslos jede Frau auf einen steht egal ob sie nett zu einem ist oder ihn wüst beschimpft oder ihn, deiner Aussage nach den Fuß aufspießen will, ist echt schon kaum noch zu überbieten. Du tust mir wirklich leid.“, erklärte sie. Der Abwehrspieler von Real Madrid zog eine Augenbraue nach oben. „Äh was?“, fragte er nach, da er glaubte sich verhört zu haben. Eva lehnte sich zurück. „Ihr Fußballer wisst doch überhaupt nichts vom richtigen Leben. Dadurch, dass ihr von Anfang eurer Karriere an immer alles in den Allerwertesten geschoben bekommt, lernt ihr das doch gar nicht kennen. Wie will man denn einen normalen Charakter ausbilden, wenn man nie den Wert vernünftiger Arbeit kennen gelernt hat?“ „Was hat mein Gehalt denn bitte mit Frauen zu tun?“, fragte er interessiert. „Dazu müsstest du mich ausreden lassen. „Ich denke, man kann keinen vernünftigen Umgang mit anderen Menschen lernen, wenn einem jeden Tag dutzende kreischende Teenies, oder junge Frauen mit feuchten Höschen vor dem Hotelzimmer, auf dem Trainingsgelände oder in der Disco auflauern, in der Hoffnung du würdest sie mitnehmen. Genauso die Leute die behaupten mit dir befreundet zu sein, aber im Endeffekt nur irgendwas von dir wollen. Mal ganz von den Damen abgesehen die Interesse heucheln um groß raus oder an das Vermögen zu kommen. Da muss man dann ja schon fast so enden wie du.“ Sergio sah sie belustigt an. „Ich denke viele würden viel darum geben so zu „enden“ wie ich. Außerdem kennst du mich ja auch schon so gut um eine fundierte Analyse meines Charakters, Freundeskreises etc. geben zu können.“, erklärte er mit ironischem Unterton „Das brauch ich nicht zu wissen. Von deiner Spezies gibt es doch dutzende.“, meinte sie. „Ah, doch so differenziert.“, entgegnete er. Eva sah ihn kühl an. „Du hast angefangen mir zu unterstellen ich würde auf dich stehen. Damit hast du dir deine Schublade selbst aufgemacht und dich auch noch selbst reingesetzt. Da brauch ich nicht noch mit irgendeinem psychologischen Gedöns anzukommen, wenn du mir die Vorlage schon von selbst gibst.“ „Vielleicht solltest du nicht zu sehr in Schubladen denken.“, merkte der Defensivspieler von Real Madrid an. „Ich bin mit meinen Schubladen ganz zufrieden. Vielen Dank.“, entgegnete sie. Sergio lächelte. „Dann tust du mir leid.“, verkündete er. „Na umso besser. Dann tun wir uns gegenseitig leid.“ „Ich find das irgendwie auch charakterlich bedenklich wenn man alles in Schubladen steckt. Ich glaube wir sind gar nicht so verschieden. Aber du hast ja dein vorgefertigtes Urteil von mir jetzt schon, ohne dass ich daran irgendwas verändern könnte. Vielleicht wäre ich ja so nett gewesen und hätte dir die Gelegenheit gegeben sich mal vernünftig zu unterhalten und kennen zu lernen.“, verkündete er. „Dann wäre ich vielleicht in einer anderen Schublade gelandet.“„So ein Pech auch.“, antwortete die Übersetzerin. Sergio grinste. „Das ist eher dein Pech. Du weißt gar nicht was du verpasst.“, meinte er „Ich will es gar nicht wissen.“, erwiderte sie. Der Spieler von Real Madrid beugte sich zu ihr rüber. „Das ist sehr schade. Ich denke das wäre durchaus eine interessante Option geworden. Vielleicht wäre dein Urteil dann doch etwas besser geworden. Bislang hab ich noch nie Klagen gehört.“ Eva sah in seine dunkelbraunen Augen. „Nun ja das ist auch kein Wunder. Wenn man nur ein Fahrrad kennt findet man sicher auch einen Kleinwagen mit zwei platten Reifen super. Glaub mir, du würdest gar nicht mit mir fertig.“, erklärte sie. Sergio wollte darauf gerade etwas antworten, als von der Gegensprechanlage die bekannte Stimme des Technikers erklang und verkündete, dass der Vor-ort Techniker sich dem Problem jetzt annehmen würde. „Das wurde auch Zeit.“, murmelte Eva. Sergio lehnte sich wieder zurück. „Und ich fing gerade es hier doch ganz nett zu finden.“, meinte er. „Nett würde ich das jetzt nicht nennen. Aber besser als herumstehen vielleicht.“ „Das werte ich als Kompliment.“ „Schieb es auf den Sauerstoffmangel hier drin. Noch eine halbe Stunde und wir wären in dem Ding sicher erstickt.“. „In Anbetracht dieses Nahtod-Erlebnisses hier drin, sollten wir vielleicht über einen Waffenstillstand nachdenken?“, fragte er. Noch ehe Eva antworten konnte, setzte sich der Aufzug wieder in Bewegung und hielt mit einem freundlichen Signalton im nächsten Stockwerk, wo beide bereits von dem Techniker und dem Hotelchef erwartet wurden. Der Hotelchef wandte sich sofort besorgt an den spanischen Nationalspieler, um sich nach dessen Befinden zu erkundigen. Eva zog sich wortlos die Schuhe wieder an, während Sergio von Fragen quasi bombardiert wurde. Brauchte er irgendwas? Etwas zu trinken? Zu essen? Einen Arzt? Da weder Techniker, noch Hotelchef sich für sie interessierten, machte Eva sich dann auf um über das Treppenhaus zu ihrem Zimmer zu gehen. „Hey, warte.“, rief Sergio ihr noch hinterher. Sie drehte sich kurz um. „Du hast nicht auf meine Frage geantwortet.“ Eva grinste. „Ich überlege es mir. Du wirst schon merken wie ich mich entschieden hab.“ To be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)