Sen´s Piratenbande von -Ruka- ================================================================================ Kapitel 1: So lasset die Reise beginnen! ---------------------------------------- Das Meer ist ruhig und kein Lüftchen säuselt über die See. Im South Blue ist es viel stiller als in den anderen Meeren. So sagt man zumindest. Oft trifft dies auch zu. Nur die Stürme sind hier weitgehend heftiger als anderswo. Ein kleines Schiffchen segelt über das stille Wasser. Eine dort drin sitzende Person hat ein Bein über das Boot gelegt, welches fast ins Wasser ragte. Es weht keinerlei Wind. Nicht mal ein schwaches Lüftchen, aber das kleine Schiffchen mit einem Segel gleitet dennoch auf dem Meer dahin. Eine junge Frau saß darin und entspannte sich in ihrem Boot. Sie segelt auf gut Glück in Richtung einer Insel. Welche diese sein wird, weiß die Frau noch nicht. Einige hundert Meter weiter liegt ein recht großes Schiff im Wasser. Anhand der Segel lässt sich erkennen, dass im Moment kein Wind weht. Wie kann es sein, dass dieses kleine Schiffchen dennoch segeln kann? Die Männer an Bord des Schiffes starren dem kleinen Kahn hinterher. Die Frau erhebt sich aus ihrem Dämmerschlaf und winkt den Männern zu. Ein freundliches Lächeln hat sie derweil ausgebreitet. Aber keiner der Männer kann diese freundliche Geste erwidern. Sie starren der jungen Frau mit riesigen Augen und offenen Mündern hinterher. So segelt das kleine Schiffchen auf dem momentan windlosen Meer dahin. Wieder macht es sich die junge Frau bequem. Viele Stunden später dämmert es und die Nacht bricht nun bald herein. Für Heute holt die Frau das Segel ein und schläft in ihrem Kahn den Schlaf der Gerechten. Gleich am nächsten Tag, in den frühen Morgenstunden, setzt sie wieder das Segel. “Auf zu neuen Inseln!” spricht sie mit sich selbst. Einige Stunden später erreicht sie auch eine Insel. Diese scheint äußerst groß zu sein. Aber statt in einem Hafen zu ankern, nimmt sie vorlieb mit einer zerklüfteten Stelle eines Kippenhanges. An einem der aus dem Wasser ragenden spitzen Felsen legt sie ein Seil herum und zurrt dieses gut fest. “Das sollte reichen.” Sie staubt ihre Hände ab und begibt sich dann den steilen Weg hinauf auf die Klippe. Oben angekommen, wendet sie sich dem Meer zu und sieht sich den wundervollen Ausblick an. Die Sonne ist bereits aufgegangen und zeigt, dass es bereits später Vormittag ist. Nun dreht sich die Frau zur Insel und sieht vor sich eine blühende Landschaft. Überall stehen vereinzelt Bäume und Büsche zieren die weiten mit Blumen und grünem Gras bedeckten Wiesen. In der Ferne sind einzelne Häuser zu erkennen. Zielsicher macht sich die junge Frau auf den Weg zu diesen Häusern. Auf ihrem Weg kreuzt sie eine Straße. Nun ändert sie ihre Meinung und geht den Weg entlang. Keine halbe Stunde später gelangt sie auch schon an den Rand einer ziemlich großen Stadt. Zugegeben, sie hat schon größere gesehen und im Vergleich zur Größe der Insel ist dies allerhöchstens eine mittelgroße Stadt. Während sie durch die Stadt schlendert rempelt ein junges Mädchen sie an. Dieses Mädchen hat lange rosafarbene Haare, die zu einem geflochtenen Zopf zusammengebunden wurden. Obwohl die Sonne scheint trägt das Mädchen einen Regenschirm mit sich herum. Zusätzlich zu dem Schirm trägt das fremde Mädchen auch noch ein Kleid mit Schlitzen an der Seite und unter dem Kleid eine Hose. “Entschuldigung. Das war keine Absicht.” verneigte sich das rosahaarige Mädchen und ging ihres Weges. Doch die junge Frau ließ sich nicht so einfach abschütteln. Sie ging dem Mädchen unverfroren hinterher. Auch die zurückschauenden Blicke des Mädchens störten sie nicht. So legte das Mädchen mit dem Schirm einen Schritt zu und verschwand im Getümmel der vollen Straßen. In einer Seitenstraße musste sie erst einmal ausruhen. Bisher hatte sie noch niemand so lange verfolgt. Unsicher schaute sie noch einmal um sich und atmete dann erleichtert aus. “Du hast mich bestohlen.” sprach eine Frauenstimme das Mädchen frech an. Erschrocken sprang diese auf und wandte sich hektisch um. Doch niemand war zu sehen. Dann schaute sie nach oben. Und in der tat stand dort die junge Frau, mit der sie vor kurzem zusammen gestoßen war und die sie danach verfolgte. Die junge Frau sprang in die Seitenstraße und hielt ihre Hand dem Mädchen entgegen. “Meine Geldbörse!” forderte sie. Zuerst wollte das Mädchen widersprechen, doch der entschlossene Ausdruck in den Augen ihrer Gegenüber, konnte sie nicht stand halten und so zückte sie eine Geldbörse hervor und überreichte sie der jungen Frau. “Und das Geld bitte auch noch!” Wie sie das nur wusste. Das Mädchen hatte nur 300 Berry aus der Börse entwendet. Wie konnte die Frau so genau wissen, dass etwas Geld fehlte? Der Blick der Frau war nun aber nicht mehr stechend und durchbohrend, sondern freundlich. Sie lächelte sogar. “Woher wusstest du, dass da nicht alles drin war?” fragte das Mädchen, nachdem sie die fehlenden 300 Berry zurück gegeben hatte. “Ich weiß es nun einmal. Schließlich ist es mein Geld.” “Ich habe schon einige andere beklaut, aber niemand wusste, wie viel ich ihnen abgenommen hatte. Wie kannst du wissen, was fehlt?” “Ich bin selbst eine Diebin.” grinste die junge Frau. “Mein Name ist Sazuki. Wie heißt du?” “Sen.” “Freut mich dich kennen zu lernen, Sen.” “Ganz meinerseits.” “Sag mal, kann es sein, dass ich dich irgendwoher kenne? Du kommst mir bekannt vor.” “Das ist gut möglich. Ich bin eine Diebin und werde steckbrieflich gesucht.” lachte die Frau. “Also kenn ich dich von einem Steckbrief!” “Wahrscheinlich. Ich war noch nie auf dieser Insel und sofern du noch keine andere Insel besucht hast, ist es reichlich unwahrscheinlich, dass wir uns schon einmal begegnet sind.” Sen war seltsam. Sie wurde gesucht und blieb dennoch so locker. Selbst die Präsenz der Zivilpolizei störte sie kein bisschen. Im gesamten South Blue gibt es nicht viele Marine-Basen. Daher gibt es auf fast jeder Insel so genannte Zivilpolizisten. Das sind Zivilisten, die die Aufgabe der Marine übernommen haben. Der South Blue ist nicht gerade stark mit “zwielichtigen” Personen bevölkert. In den gesamten Meeren ist der South Blue der friedlichste. Dennoch gibt es hier reichlich Kleinkriminelle. Nur selten werden manche als so gefährlich eingestuft, dass sie einen Steckbrief bekommen. Und Piraten gibt es hier erst recht keine. In den anderen drei Meeren gibt es vereinzelt welche, die so mutig oder dumm sind, sich Piraten zu nennen. Denn Piraten werden in dieser Welt wie Monster gejagt und ausgerottet. Fast alle, die im großen Piratenzeitalter solche waren, haben dieses Leben aufgegeben oder wurden von der Marine getötet. Der South Blue ist rein von Piraten. Daher ist es das Paradies für andere Kriminelle. Sazuki bringt Sen in ihre Wohnung. Es ist nur eine sehr kleine Wohnung mit dem nötigsten ausgestattet. Dennoch reicht es für eine einzelne Person. Sen ließ sich auf einen Stuhl nieder und Sazuki brachte ihr etwas zu Trinken. “Was arbeitest du denn?” “Nichts. Ich studiere Medizin.” “Aha. Und? Bist du schon eine gute Ärztin?” “Nicht wirklich. Ich bin im letzten Semester. Aber ich habe noch eine Menge zu lernen.” “So ein Studium ist doch teuer. Wie bezahlst du das eigentlich?” “Ich stehle. Ich beklau die Leute und finanziere so mein Studium. Ich habe nämlich keine Zeit, um arbeiten zu gehen. Und außerdem ist es schwer eine Arbeit auf dieser Insel zu finden.” “Bestimmt. Ich habe das Problem ja nicht.” lachte Sen. “Warum bist du eigentlich hier in Portaz?” “Nun ja… Ich suche Mitglieder.” “Wofür denn Mitglieder?” “Für meine Piratenbande.” grinste Sen frech. “WAAS?! Das ist nicht dein ernst?!” “Doch! Voll und ganz.” “Das glaube ich nicht! Weißt du denn nicht, dass Piraten gejagt und getötet werden?” “Doch. Das weiß ich. Aber ich wollte schon immer Piratin werden.” “Und nur deswegen willst du dein Leben wegwerfen?” “Ich werfe es nicht weg. Wenn ich Piratin bin und mein Leben zu Ende geht, kann ich wenigstens voller Stolz sagen, dass ich gelebt habe.” “Aber das tust du doch jetzt auch schon!” “Aber nicht wie ich es will. Jedenfalls nicht so richtig. Ich will in meinem Leben etwas Großes erreichen. Und außerdem will ich mein Leben genießen. Und das kann ich als Piratin wunderbar.” “Du bist doch wahnsinnig!” “Kann schon sein. Aber ich bin stolz darauf und tu, was mir gefällt.” Dann erhob Sen sich und verabschiedete sich von Sazuki. Diese starrte Sen sprachlos hinterher. Es klang in ihren Ohren unfassbar, dass jemand freiwillig Pirat werden wollte. Und das in diesen Zeiten! Sen verschwand in der Menschenmenge. Sazuki suchte sie nicht weiter. Eine so hervorragende Diebin schafft es, schnell und einfach unterzutauchen. Der nächste Morgen begann für Sazuki wieder mit ihrer Arbeit. Sie ging wieder auf die Straße und beklaute die Menschen. Einige Male ging alles reibungslos wie immer. Doch zur Mittagszeit packte sie jagend am Handgelenk, während sie die Geldbörse eines Mannes gerade in einer Hand hielt. Es war ein groß gewachsener Mann von der Zivilpolizei. Hinter ihm stand eine ältere Frau. Sie hatte ihm wohl gesagt, dass Sazuki Geld stahl. Die Alte grinste selbstsicher und ihres Sieges ebenfalls sicher. Sazuki versuchte verzweifelt sich aus dem Griff des Mannes zu winden. Leider konnte sie nicht mit ihrem Schirm zuschlagen. Sie sieht zwar nicht gefährlich aus, trotzdem kann sie mit ihrem Schirm hervorragend umgehen und auch einen so großen Mann ohne Schwierigkeiten zu Fall bringen. Aber überall in der Nähe waren andere Zivilpolizisten, die ihm schnell zur Hilfe gekommen wären und dann hätte Sazuki es schwerer. Wie sollte sie sich aus dieser Lage retten? Kämpfen konnte sie nicht. Und wenn sie festgenommen würde, könnte sie ihr Studium vergessen. Allerdings könnte sie es auch vergessen, wenn sie sich freikämpfen würde. Auf einmal kam eine steife Briese auf und ein dumpfer Laut hallte durch die Menschenmenge. Der große Mann, welcher ihr Handgelenk festhielt, fiel zu Boden. Vor ihm landete Sen auf ihren Füßen. Scheinbar hatte sie in der Luft den Kerl K.O. geschlagen. Sen griff nach Sazuki und zerrte sie aus der Menge. Die restlichen Zivilpolizisten rannten den beiden hinterher. Aber sie konnten sich nicht so einfach durch die Menschenmasse kämpfen. Nur einige schafften es, und diese waren ganz nah hinter den beiden. Sazuki zog gekonnt ihr Gelenk aus dem Griff Sen´s und verpasste den Polizisten eins mit ihrem Schirm. Diese fielen wie nasse Säcke zu Boden und blieben dort liegen. Schnell griff Sazuki nun nach Sens Arm und zerrte sie in Richtung Landstraße. Sie rannten eine Weile und machten dann eine kleine Pause. “Du kannst gut mit deinem Schirm umgehen.” lobte die angehende Piratin. “Danke. Aber ohne deine Hilfe, säße ich jetzt hinter Gittern.” “Keine Ursache. Eigentlich war es eher Zufall, dass ich dich da gesehen hatte. Diebe helfen sich doch gegenseitig.” lachte die junge Frau nur. “Eigentlich nicht. Und darum danke ich dir auch.” “Und was willst du jetzt machen?” “Wie meinst du das?” “Das ist doch offensichtlich! Im South Blue ist die Zivilpolizei vom Rang her auf der gleichen Stufe wie die Marine. Weißt du, was mit Leuten passiert, die sich diese in den Weg stellen oder gar vor der so genannten “gerechten Strafe“ fliehen? Man wird so behandelt wie einen Verbrecher und wenn du auch noch die Polizei vermöbelst, kannst du dein Leben und dein Studium vergessen.” “Das war mir klar. Wenn ich mich gegen die Verhaftung gesträubt hätte, hätten sie mich eingesperrt und wenn ich mich verhaften hätte lassen, wäre ich eingesperrt worden. So oder so könnte ich dann mein Studium vergessen. Und da helfe ich doch lieber der Person, die mir geholfen hat. Mein Studium ist auf jede Art hin.” “Das tut mir wirklich leid.” “Macht doch nichts. Ich war sowieso im letzten Semester. Und außerdem, kannst du mich jetzt mitnehmen!” “Willst du das denn?” “Klar! Deine Worte, bei unseren Gespräch, haben mich nachdenklich gemacht. Mir ist aufgefallen, dass du Recht hast. Und außerdem kann ich auf unserer Reise noch viel Neues lernen. Das heißt, nur wenn du mich mitnimmst. Aber lass dir gleich sagen: Du brauchst in deiner Mannschaft früher oder später einen Arzt.” “Du hast ja recht. Ich nehme dich gerne mit.” So rannten beide zur Klippe, bei der Sen ihr Schiffchen hat zurückgelassen. Sazuki war mächtig beeindruckt, wie Sen es geschafft hatte, ein solch kleines Boot zwischen die spitzen Felsen an die Klippe zu manövrieren. Ganz davon zu schweigen, dass das Boot nicht an den Felsen zerschellt ist. Vorsichtig kletterten die beiden die Klippe hinab. Im Boot angelangt, löste Sen den Knoten an dem Felsen, um welches das Boot befestigt war. Sie segelten los und Sen schaffte es, ohne auch nur an einen der zahlreichen Felsen lang zuschleifen, hinaus aufs offene Meer. Um Vorräte brauchten sich die beiden vorerst nicht zu kümmern. Sen hatte mehr als genug im Boot zu liegen. Sie hatte die Vorräte schon gestern ins Boot gebracht. Und das nachdem sie Sazuki in ihrer Wohnung besuchte. “Wo segeln wir als nächstes hin?” “Mal sehen, wohin uns der Wind führt.” “Du bist lustig! Der Wind! Hier weht doch nur selten ein straffer Wind.” “Ich bin nicht lustig. Sieh nur.” Sen deutete auf das Segel, welches straff war und sie vorantrieb. “Wie geht das denn?!” “Das hast du mir zu verdanken.” erklärte Sen frech. “Warum dir? Hast du etwa die Kraft einer Teufelsfrucht?!” scherzte Sazuki. “Ja. Ich kann den Wind beherrschen.” Aus irgendeinem Grund glaubte Sazuki das sogar. Dies lag sehr wahrscheinlich daran, dass sie auf einem Meer, auf dem nur selten der Wind weht, segelten ohne auch nur einen Muskel zu bewegen. Dennoch sah sie der ihr gegenüber sitzenden Person skeptisch an. Sen lachte daraufhin. “Es fällt dir schwer, das zu glauben. Dann sieh her.” Sen öffnete ihre linke Handfläche und vor den Augen Sazuki´s spielte sich ein kleiner Wirbelsturm ab. Vorsichtig kam die Schirmkämpferin dem kleinen Sturm näher. Letztlich war sie nur wenige Zentimeter von der Hand Sen´s entfernt. Voller Erstaunen sah sie den tanzenden Wirbelwind an. Dann löste sich der Sturm in nichts auf und Sen ließ ihre Hand sinken. “Gut. Jetzt glaube ich dir.” Sen lächelte zufrieden und die beiden segelten den nächsten verrückten Menschen, die bereit sind, Piraten zu werden, entgegen. Kapitel 2: nervige Marine ------------------------- Sen und Sazuki segelten mit ihrem kleinen Schiffchen über das ruhige Meer. Mehr als eine kleine Briese wehte nicht. Aus der Ferne kam ein Marineschiff vorbei. Sofort erkannten diese Sen und so zögerten sie nicht lange und nahmen die beiden mitsamt dem Schiffchen gefangen. Das kleine Boot wurde an Deck gelassen, die Insassen allerdings brachte man zum Befehlshaber des Schiffes. Dies war eine Frau. Sie war groß gewachsen und konnte leicht mit einem muskelbepackten Marineoffizier mithalten. Doch trotz ihrer Statur blieb Sen ruhig. Die Frau brüllte die Diebin lauthals an. Sazuki, die neben den beiden stand, wurde langsam aber sicher taub. Sen schaute die Frau aber nur mit ruhigen, ja gar gelangweilten Blick ins Gesicht. “Sie müssen nicht so brüllen. Bist jetzt bin ich noch nicht taub. Wie heißen Sie eigentlich?” “Das ist eine bodenlose Frechheit! Mein Name ist Kommandant Parunza! Ich bin die mächtigste Marinesoldatin im ganzen South Blue.” “Kein Wunder. Für mehr Soldaten ist ja auch kein Platz mehr.” entfleuchte es Sen. Diese Aussage machte Parunza nur noch wütender. Entsetzt und rasend vor Wut befahl sie den Soldaten, die beiden Gefangenen in den Kerker zu sperren. Gesagt, getan. Sazuki war erstaunt über die Ruhe, welche in Sen zu schlummern schien. “Warum bist du so ruhig? Die haben uns gerade eingesperrt! Ich dachte, wir würden als Piraten weiter kommen.” “Mach dir keine Sorgen. Sie sehen uns nicht als Piraten. Sie haben uns beide nur gefangen genommen, weil sie mich erkannt haben.” “Und woher willst du das so genau wissen?” “Weil wir als Piraten noch völlig unbekannt sind. Niemand weiß, dass wir nun Piraten sind. Immerhin haben wir es noch niemandem erzählt.” Da hast du allerdings recht. Dann ist es nur deine Schuld!” “Reg dich nicht so auf. Wenn wir bekannte Piraten sind, könnte dies uns öfters passieren.” “Und wie sollen wir hier heraus kommen?” “Überlass das einfach mir.” zwinkerte Sen. Ohne auch nur ein einziges Gegenwort zu sagen, setzte sich Sazuki auf die dreckige Bank in ihrer Zelle und lehnte sich an die kalte Wand. “Ich hoffe nur, dass wir noch vor dem Hauptquartier hier heraus kommen.” Einige Zeit später wurde es dunkel und auf dem Schiff kehrte allmählich Ruhe ein. Nun sah Sen ihre Chance. Sie streckte ihre Hand in Richtung des Schlüssels aus, der ihre Kerkertür öffnete. Er hing an der Wand und niemand war in der Nähe, um darauf Acht zu geben. ‘Das ist schon seltsam, hier sind nicht einmal Wachen. Aber das ist auch gut für uns, das hier niemand ist und guckt.’ dachte sich Sen. Ein Windhauch warf den Schlüssel in die Luft und dann fiel er zu Boden. Kleine Winde, die über den Fußboden wehten, schoben den Schlüssel vor sich her und brachten ihn so zu Sen. Sie nahm ihn vorsichtig und öffnete prompt die Tür. Auch dieses Mal war Sazuki verblüfft. Sen erklärte ihr kurz, dass sie diese Szenen schon öfter durchgemacht hatte, nur mit anderen Soldaten. Niemand jedoch wusste um die Kräfte der jungen Diebin und so wurde sie nie ernsthaft bewacht. Die beiden Flüchtigen schlichen aus dem Kerker in die Flure des großen Schiffes. Einige Biegungen durchliefen sie und kamen dann am Büro der befehlshabenden Kommandantin vorbei. Sen stoppte und holte aus ihrer Tasche Einbruchswerkzeug und knackte somit leicht das Schloss der Tür. Vorsichtig und äußerst behutsam öffnete die Piratin die Tür und schaute ins Zimmer. Niemand da. “Nie sehen diese Leute in unsere Taschen. Die wollen es wohl nie lernen.” murmelte Sen leise. Beide Frauen schlichen in das Zimmer. Dort angekommen stellte sich Sazuki mitten ins Zimmer und schaute sich nun um. Nichts von Wert war hier zu finden. Alles nur Bilder und Auszeichnungen für die Gefangennahme irgendwelcher Verbrecher. Aber nichts, dass auch nur irgendwie materiellen Wert hat. “Was machen wir hier drin?” “Etwas suchen.” “Und was suchen wir?” “Eine Karte.” “Eine Karte?” “Ganz genau.” Sen durchwühlte die Schubladen des Schreibtisches. Sazuki nahm sich derweil die Wand vor. Bekanntlich versteckt man etwas wichtiges in einem Safe hinter einem Gemälde. So klopfte das junge Mädchen gegen die Wand neben den einzelnen Gemälden. Sie suchte nach einem ungewöhnlichen Geräusch. Aber nichts hörte sie, was irgendwie ungewöhnlich klang. Dafür hatte Sen mehr Erfolg. Unter dem Schreibtisch, an der Stelle, an der immer der Stuhl steht, fand sie eine kleine Erhebung im Fußboden. Zuerst untersuchte sie die unmittelbare Umgebung mit den Augen und dann tastete sie die Umgebung neben der Erhebung ab. Nicht weit von besagter Erhebung im Teppich, stieß sie auf ein Stück des Teppichs, welcher säuberlich aufgetrennt war. Sie hob mit etwas Mühe den Teppich an und so öffnete sich vor ihren Augen ein kleiner Safe im Boden des Zimmers, mitten unter dem Schreibtisch. Gekonnt öffnete sie den Safe. Der Zahlencode war für sie kein Problem. Nicht umsonst war auf ihr ein Kopfgeld ausgesetzt worden. Im Safe fand sich etwas Geld und eine Schriftrolle. Es war die gesuchte Karte. Sen griff sowohl nach der Karte als auch nach dem Geld. ‘Es ist immer besser, etwas mehr Geld bei sich zu habe. Und zugleich fällt es nicht so auf als wenn nur die Karte weg wäre.’ dachte sich die Piratin. Zusammen mit Sazuki verließ sie das Büro und sie schlichen sich an Deck. Dort angekommen, machten sie die Soldaten aus, welche den Nachtdienst hatten. Immer wenn die Soldaten gerade in eine andere Richtung schauten, huschten die Mädchen in ein anderes Versteck, dass ihrem Boot näher war als das vorige Versteck. An ihrem Boot angekommen, holte Sazuki ihren Schirm heraus. Dieser ist bei ihrer Festnahme im Boot zurückgeblieben. Leider hatte Parunza diese Nacht einen schlechten Schlaf und so ging sie in ihr Büro. Dort fand sie dann den verwüsteten Schreibtisch und den geöffneten Safe vor. Ohne zu zögern brüllte die Frau alle Soldaten aus ihrem Schlaf. Alle rannten sofort an Deck und fanden Sen und Sazuki, wie sie gerade dabei waren, ihr Schiffchen ins Wasser zu hieven. “Schnappt sie!” verlangte Parunza. Sofort gehorchten die Soldaten und stürzten sich auf die beiden Verbrecherinnen. Sazuki hatte glücklicherweise ihren Schirm und schlug damit auf die ersten Soldaten ein. Sen wehrte sich mit gekonnten Schlägen und Tritten. Doch Parunza griff nun auch ins Geschehen ein. Sie wollte ihre wertvolle Karte zurück haben. Ihr Instinkt sagte ihr, dass Sen diejenige war, die die Karte gestohlen hatte. So stürzte sich die Kommandantin auf die junge Piratin. Mit einem großen Satz wich Sen ihr aus. Als Parunza auf den Deckboden aufschlug, schwankte das ganze Schiff. Wütend erhob sie sich und raste auf Sen zu. Diese sah zu Sazuki und warf ihr einen Blick zu. Sazuki ihrerseits verstand diesen Blick und nickte. Dann warf sie die um ihr stehenden Soldaten um und öffnete ihren Schirm. An diesen klammerte sie sich mit aller Kraft fest. Sen rannte zu Sazuki. Noch auf ihrem Weg zu ihrer Gefährtin kam kräftiger Wind auf. Dieser war so stark, dass er Sazuki in die Luft hob. Schnell sprang Sen zu ihr hinauf und hielt sich gut fest. Der Wind ließ die beiden so hoch schweben, dass die Soldaten sie nicht mehr erreichen konnten. Der Wind kam für das Marineschiff aus einer sehr ungünstigen Seite. Erst mussten sie ihr Schiff drehen, um den Verbrechern zu folgen. Dies war mit großem Aufwand verbunden, den kein Soldat gerne hatte. Doch Parunza bestand darauf. So mussten alle das Wenden einleiten. Derweil schwebten Sen und Sazuki über das ruhige Meer. “Sie werden uns sicher folgen.” dachte Sazuki laut. “Auf jeden Fall. Diese Kommandantin will sicher ihre Karte wieder zurück haben.” “Was ist eigentlich auf der Karte?” “Auf dieser ist der Weg zur Grand Line beschrieben. In jedem der vier Meere gibt es jeweils nur eine davon.” “Darum ist sie wohl so wichtig.” “Genau. Ohne diese Karte ist es sehr schwer, den Eingang zu finden, wenn man das erste Mal den Versuch startet, auf die Grand Line zu kommen.” Dann schwiegen die beiden wieder. Vor ihnen erhob sich der Schatten eines Schiffes. Sie beschlossen, auf diesem Schiff zu landen, da ihre Kräfte langsam nachließen. So taten sie es auch. Auf dem Schiff angekommen, sahen sie, dass es sich um ein Handelsschiff handelte. Sofort schauten sie sich an und grinsten finster. Beide liefen ins Innere des Schiffes und jagten die Besatzung an Deck. Diese drängten sie in ein Rettungsboot und ließen dieses zu Wasser. Dann warfen die beiden den Leuten noch Nahrung und Wasser ins Boot. “Wir kapern euer Schiff.” mussten sie sich von dem lächelnden Gesicht Sens anhören. Die beiden verschwanden mit dem von ihnen gekaperten Schiff am Horizont. Nicht lange dauerte es und das Marineschiff kam zu der bestohlenen Besatzung des Handelsschiffes. Parunza ließ die Leute an Bord kommen. Diese erzählten das soeben erlebte und die Kommandantin ließ das Schiff verfolgen. ZU ihrem Unglück aber war der einst kräftige Wind verschwunden. So konnten sie die beiden unmöglich verfolgen. An Bord des Handelsschiffes räumten Sen und Sazuki auf, während der anhaltende Wind sie zur nächsten Insel brachte. Sie sahen sich das Schiff genauer an und entschieden, es zu behalten. Für ihre Zwecke war es genau richtig. “Warum hast du eigentlich nicht mit deinen Teufelskräften gegen die Marine vorhin gekämpft?” “Ich will nicht, dass die Marine davon weiß.” “Warum das denn nicht?” “Wenn sie es wissen, können sie etwas dagegen tun. Sie setzen dann die Mittel ein, um jemanden mit Teufelskräften zu fangen. Solange sie es nicht wissen, können sie solche Methoden und Gegenstände, wie Netze aus Seesternen, nicht einsetzen. Und auf diese Weise entkommen wir leichter. Darum will ich dieses Geheimnis so lange wie möglich geheim halten.” “Ach so. Dann werde ich dich dabei nach Kräften unterstützen. Wo segeln wir eigentlich hin?” “Mal sehen. Irgendeine Insel werden wir schon erreichen.” Während das Schiff seinen Kurs fortsetzte, räumten die beiden Frauen das Schiff etwas um und beide nahmen sich eines der zahlreichen Kajüten. In diesen räumten sie um und entfernten die Kleidungsstücke der alten Besatzung, indem sie diese ins Meer warfen. Irgendwo würden diese Kleider schon an Land gespült und die Leute, die sie finden, werden sich riesig darüber freuen. In den heutigen Zeiten ist es wahnsinnig schwer für die einfache Bevölkerung sich mit dem Nötigsten auszustatten. Die Marine unterwirft alle und zwingt ihnen ihre Regeln auf. Aber im Moment machen sich Sazuki und Sen darüber keine Gedanken. Sie leben nun in den Tag hinein und leben nun nicht mehr nach diesen Regeln. Sie segeln auf die nächste Insel zu, ohne zu wissen, was sie dort erwarten wird. Kapitel 3: neue Probleme ------------------------ Da Sen und Sazuki endlich ihr Piratenschiff hatten, segelten sie, von Sen´s Luftkräften angetrieben, auf die nächste unbekannte Insel zu. Sen und Sazuki ließen die Tage ruhig angehen und abklingen. Sie übten ein wenig ihre Kombination mit dem schwebenden Regenschirm. Diese Art des Angriffes oder der Verteidigung, je nachdem wie man es sah, sollte die beiden noch öfters hilfreich sein. Endlich kamen sie einer Insel näher. In der Ferne war schon ein aufragender Schatten im Meer zu sehen. Dies war ihr jetziges Ziel. Voller Freude darauf, was ihnen dort alles passieren würde, schauten die beiden gebannt auf den Schatten der Insel, die immer näher kam und größer wurde. Einige Kilometer von der Insel entfernt suchten sie, dem Ufer der Insel entlang, einen geeigneten Platz zum Ankern. Schließlich fanden sie auch einen perfekten Ort. Es war eine kleine Bucht, die von hohen, dennoch nicht gefährlichen, Felsen umgeben war. Hier konnten sie ihr Schiff seelenruhig versteckt halten. Schon machten sich die beiden jungen Damen auf den Weg zur nächsten Stadt oder zum nächsten Ort, je nachdem, was ihnen als erstes begegnete. Es war schließlich eine Stadt. Diese war recht klein, aber dennoch sehr belebt. Die Straßen quellten nur so vor Menschen über. Dieser Anblick war für die beiden jedoch nicht ungewohnt. Im gesamten South Blue gab es Inseln mit solch vielen Menschen in den Straßen. Kein Wunder also, dass es im gesamten Meer nur so vor Kleinkriminellen wimmelte und die in einer solchen Stadt ihre große Chance rochen. Wie dem auch sei. Sazuki und Sen atmeten einmal tief durch und stürzten sich dann ins Getümmel. Vorher aber mahnte Sen noch, Sazuki solle nichts stehlen, sonst könnte die Marine oder die Zivilpolizei auf sie aufmerksam werden. So behielt Sazuki ihre Hände bei sich und stahl nichts. Durch das Gedränge, durch welches sich Sen und Sazuki zwängten, rutschte die Karte in Sens Tasche etwas nach oben und schaute hinaus. Die Karte fiel einer dunklen und recht kleinen Gestalt ins Auge. Gekonnt huschte diese Gestalt durch die Menge und entwendete die Karte aus Sen´s Tasche. Nach einigen anstrengenden Hundert Metern kamen Sazuki und ihr Käpt´n endlich an eine Stelle auf der Straße, die nicht ganz so bevölkert war. Nun hatten sie auf genügend Platz um erstmal tief Luft zu holen und zu atmen. Jetzt bemerkte Sen, dass in ihrer Tasche etwas nicht stimmt. Sie war etwas zu leicht als die Piratin es in Erinnerung hatte. Schnell schaute sie in ihre Tasche und ihre Vermutung bestätigte sich: Die Karte war weg. Vermutlich hatte sie sie verloren als sie sich durch die Menge zwängten. “Was hast du denn? Warum schaust du in deine Tasche und machst so ein Gesicht?” “Ich habe die Karte verloren.” “Doch nicht etwa die, die uns zur Grand Line bringen soll.” “Doch. Genau diese.” “Wo hast du sie denn verloren?” “Das weiß ich nicht. Aber ich vermute, als wir uns einen Weg durch die Menschenmenge gebahnt haben, ist meine Tasche mehrmals eingequetscht worden und hat die Karte soweit nach oben gedrückt, dass sie heraus gefallen ist.” Sie entschlossen die Karte zu suchen, immerhin war sie sehr wichtig für die beiden angehenden Piraten. So gingen sie genau den Weg zurück, den sie kamen. Doch nirgends war eine Karte zu finden. Da aber so viele Leute diese Straße benutzten, dachten die beiden, die Karte wäre vielleicht von den Fußgängern weggetreten worden und so suchten sie in der gesamten Straße. “So ein Mist! Die Karte kann doch nicht weg sein.” maulte Sen, fast verzweifelt. “Nun hab dich nicht so! Wir werden sie schon finden.” Dann kam ein junges Mädchen zu den beiden und fragte, was sie so verzweifelt zu suchen schienen. Sazuki erklärte, dass ihrer Freundin eine Karte aus ihrer Tasche gefallen sei und zeigte auf Sen. Aber das Mädchen schüttelte nur den Kopf. “Sie hat sie nicht verloren. Jemand hat sie ihr gestohlen.” “Was?! Und woher willst du das so genau wissen?” “Weil ich es gesehen habe. Ich habe gesehen, dass jemand an ihre Tasche gegriffen hat und als er weglief, hatte er eine Karte in der Hand.” “Weißt du noch, wie er ausgesehen hat?” “Ja, aber den Namen kenne ich nicht.” “Das ist auch nicht nötig. Wenn du uns eine Beschreibung von dem Dieb geben kannst, hilfst du uns schon ungemein.” “Gut. Also er war recht klein. Ich schätze so um die ein Meter Fünfzig. Er trug ein helles, ich glaube, gelbes oder weißes Kopftuch und hatte an einem Auge eine Augenklappe. Wenn ich mich richtig erinnere war es das linke Auge.” “Vielen Dank. Das hilft uns sehr.” bedankten sich Sazuki und Sen. Daraufhin verschwanden sie in der Menschenmasse und begaben sich auf die Suche nach dem Dieb mit der Augenklappe und ihrer Karte. ‘Ich weiß echt nicht wie mir das passieren konnte …!! Das ist das erste Mal, dass ich von einem anderen Dieb bestohlen wurde … Das darf mir nie wieder passieren …!’ dachte sich Sen während der Suche. Keine zwanzig Minuten später kamen Marinesoldaten in die Stadt. Angeführt wurden sie von einer großen und kräftig gebauten Frau. Es war die gleiche, von der Sen und Sazuki die Karte stahlen und die sie bis hierher verfolgte. Sofort meldete das Mädchen den Diebstahl und beschrieb neben dem Dieb auch die zwei jungen Frauen, deren Karte gestohlen wurde. Parunza bedankte sich bei dem Mädchen und grinste selbstsicher. “Nun habe ich dich, du kleine Diebin.” murmelte sie zu sich selbst. Dann rief sie ihre Soldaten zu sich und befahl den Jungen mit der Karte aufzuspüren und zu verhaften. Dazu erklärte sie ihnen wie der Gesuchte aussah. ´Wenn wir diesen Jungen haben, wird auch diese Diebin mit ihrer Komplizin nicht weit sein.´ Im Handumdrehen hatten die Marinesoldaten den Jungen gefunden. Er wurde von einigen Soldaten festgehalten, während ein weiterer Kommandant Parunza holte. Zusammen mit ihr kam er einige Minuten später wieder. Die Frau verlangte die Karte. “Ich weiß nicht, wovon Sie da reden. Ich habe keine Karte, die Ihnen gehören könnte.” “Da hat mir ein junges Mädchen aber etwas anderes erzählt. Sie hat dich eindeutig gesehen und ihre Beschreibung von dem Kerl passt erstklassig auf dich.” “Da muss Sie sich irren. Ich habe nichts getan.” “Langsam werde ich ungeduldig: Gib mir endlich die verdammte Karte oder ich hole sie mir selbst.” “Das dürfen Sie gar nicht. Ich bin ein anständiger Bürger und nur weil ein kleines Mädchen Ihnen etwas gesagt hat, muss das noch lange nicht stimmen. Darum haben Sie keinen Grund mich zu durchsuchen.” “Das klingt aber sehr schlau. Du hast dich wohl genau erkundigt, was die Marine darf und was nicht. Habe ich Recht?” “Kann sein, muss aber nicht.” gab der Junge mit frecher Zunge zurück. Daraufhin platzte Parunza der Geduldsfaden und sie packte ihn am Kragen. Noch immer von den Soldaten gefesselt, konnte er sich nicht wehren. Die Kommandantin durchsuchte seine Tasche, in der aber nichts war, das irgendwie einer Karte ähnelte. Dann nahm sie sich seine Weste vor. Da fand sie, nach kurzer Suche, eine Rolle Papier. “Also hast du doch die Karte.” grinste sie ihres Sieges sicher. Aber eine luftige Briese riss das Schriftstück aus ihrer Hand. Völlig überrascht wandte sie sich der wegwehenden Karte zu und versuchte vergeblich nach dieser zu greifen. “So geht ein Marineoffizier aber nicht mit Bürgern um.” triezte die Frau eine ihr bekannte Stimme. Der Wind mit der Papierrolle im Gepäck wehte auf ein Dach auf welches Sen und Sazuki standen. Von dort aus blickten sie hinab auf die Soldaten und den fesselten Jungen. Ein kurzes Nicken Seitens Sen und Sazuki vom Dach. Sie öffnete ihren Schirm und schwebte grazil hinunter auf den Boden direkt vor die Marine. Keine zwei Sekunden, nachdem ihre Füße den Boden berührten, schloss sie ihren Schirm und schwang ihn wild umher. Somit brachte sie drei angreifende Soldaten der Marine zu Boden. Parunza starrte mit wütendem Blick auf Sen, die ihrerseits zu Parunza hinunter schaute und ein zufriedenes Lächeln aufsetzte. Danach steckte sie die Karte sicher weg und sprang auch vom Dach. Sofort, als sie den Boden berührte, stieß sie sich von diesem ab und startete einen Angriff auf die Kommandantin. Parunza aber rutschte nur einige Zentimeter nach hinten. Der Angriff machte ihr nichts. Nicht umsonst ist sie die stärkste Soldatin im gesamten South Blue. Verwundert schaute Sen nach oben in ihr Gesicht. Dort sah sie ein von sich überzeugtes Gesicht. Parunza holte mit ihrem Arm aus und schleuderte Sen mühelos gegen die nächste Hauswand. Sazuki kämpfte sich derweil zu dem Jungen durch und schlug die zwei Soldaten, die ihn festhielten, K.O. Überrascht sah dieser seine Befreierin an. Diese aber grinste nur und rannte dann wieder ins Gefecht. Sie sah wie Sen gegen die Wand gelehnt dalag und Parunza auf sie zukommend. Sazuki sprang voller Eifer auf den Rücken der Soldatin. Diese aber griff mit fester Hand nach hinten und riss Sazuki von sich. Sie landete schmerzlich auf der harten Steinstraße. Aber schnell raffte sie sich wieder auf und griff erneut an. Wieder wurde sie mühelos aus den Weg geräumt. Parunza hatte es auf Sen abgesehen und ließ sich von nichts und niemandem daran hindern. Wieder sprang Sazuki auf. Dieses mal aber stellte sie sich schützend vor ihre Gefährtin. “Geh weg! Das ist mein Kampf.” hörte sie hinter sich sagen. Etwas verwundert wandte sie sich um und sah, dass Sen sich gerade aufrappelte. Dazu musste sie sich allerdings an der Wand abstützen. “Das geht nicht! Du bist verletzt!” “Trotzdem! So ein kleiner Kratzer macht mir nichts. Ich bin schlimmeres gewohnt. Und nun geh mir aus den Weg!” In den Augen ihres Käptn´s sah Sazuki flammende Entschlossenheit. Sie wusste sofort, dass es keinen Sinn hatte, Sen von ihrem Vorhaben abzubringen. So ging sie wie befohlen aus dem Weg und nahm sich die übrigen Soldaten vor. Mit schnellen Schritten und gezielten Schlägen mit ihrem Regenschirm streckte sie nacheinander jeden Soldaten nieder. Sazuki konnte wirklich fabelhaft mit ihrem Schirm umgehen. Doch als sie einem Soldaten den finalen Schlag verpassen wollte, reif ein anderer sie zum innehalten an. Dies tat sie auch und sah in die Richtung aus der der Befehl kam. Ihr gegenüber stand ein Soldat, der sein Gewehr auf die junge Frau gerichtet hatte. Er zielte direkt auf Sazukis Kopf. Sen konnte ihr in dieser Situation nicht halfen, da diese genug mit sich selbst zu tun hatte immerhin war Parunza unheimlich stark. Angreifen konnte sie nicht. Der Soldat war zu weit weg als dass ihr Schirm ihn erreichen könnte. Doch ohne jeglichen Grund fiel der Soldat auf einmal um und landete auf dem Boden. Hinter ihm kam der Dieb mit der Augeklappe zum Vorschein. Er hatte einen Stein nach dem Soldaten geworfen, der diesen direkt am Hinterkopf traf. Sazuki kam näher, um sich diesen Treffer genauer anzusehen. Sie sah wie präzise der Treffer war und das mit dem ersten Versuch, wie es schien. “Danke für deine Hilfe.” wandte sie sich an den Jungen. “Keine Ursache. Du hast mir eben schließlich auch geholfen.” “Stimmt. Aber das war ein Befehl von meinem Käpt´n.” “Dein Käpt´n?” “Ja. Das ist die dort hinten. Die mit dieser Marinesoldatin kämpft.” Sazuki zeigte mit dem Finger auf Sen. Beide sahen sich nun den Kampf der beiden an. “Sollen wir ihr nicht lieber helfen?” “Nein. Sie will keine Hilfe. Ich habe es vorhin auch versucht. Aber Sen wollte, dass ich aus dem Weg gehe.” “Sen?” “Ja. Das ist ihr Name.” “Aha.” waren die letzten Worte des Jungen als er seinen Blick von Sazuki und zu der kämpfenden Sen wandte. Sen wich jedem Schlag seitens Parunza aus. Einige Male einfach und andere Male nur ganz knapp. Sie sprang in die Luft und ballte ihre Hand zu einer Faust, welche sie der Marinesoldatin entgegen streckte. Mit hoher Geschwindigkeit kam Sen Parunza näher und ihre Faust raste in Richtung Gesicht ihrer Gegnerin. Diese aber erhob ihre Hand und hielt den Angriff ohne Schwierigkeiten ab. Sen wich dadurch einige Schritte zurück. Nun griff die Soldatin an. Mit jedem Schritt, den sie Sen näher kam, bebte der Boden etwas heftiger. Im letzten Moment wich die Diebin aus und Parunza lief in eine Steinwand, welche sie mit sich riss. An der Stelle, an der sie aufkam, war nun ein gewaltiges Loch. Hustend und völlig verstaubt kam die Frau aus dem Haus und raste auf Sen zu. Diese sprang mit aller Kraft in die Höhe. Hier konnte Parunza sie niemals erreichen. Denn sie war zu schwerfällig als das sie so hoch springen konnte. Sen verschränkte ihre Finger ineinander und richtete diese auf Parunza. Dann murmelte sie etwas vor sich hin und eine gewaltige Luftwand kam der Soldatin entgegen. Diese konnte nicht ausweichen und wurde zu Boden gedrückt. Die Wucht der Luft war so gewaltig, dass die kräftige Frau in den Boden sackte. Der steinerne Boden unter ihr gab nach und brach. Nachdem die Luftwand sich aufgelöst hatte, richtete die Frau sich wieder auf. Als sie danach nach oben schaute segelte Sen ihr auch schon entgegen. Diese holte zu einem weiteren Faustschlag aus. Parunza aber lächelte darüber nur. “Das kennen wir doch schon. Damit kannst du mich nicht besiegen.” Wieder hob sie ihren Arm und die Faust Sen´s landete in ihrer Hand. Doch dieses mal war der Schlag kräftiger. Die Marinekommandantin hatte es schwer, dem Schlag standzuhalten. Mit aller Kraft gelang es ihr, und unter zur Hilfenahme ihren anderen Hand, den Schlag abzuwehen und Sen von sich weg zu stoßen. Ein Salto Rückwärts und Sen landete nur wenige Meter von Parunza entfernt auf ihren Beinen. Ungläubig und erschrocken starrte die Soldatin die Diebin an. “Es ist dieses mal anders. Ich kämpfe nun ernst und setzte mehr Kraft ein. Du hast keinerlei Chance gegen mich.” “Das werden wir ja noch sehen!” brüllte Parunza und raste auf Sen zu. Diese wich leichtfüßig aus und mit ihrer Handfläche berührte sie den Rücken ihrer Gegnerin, die so nach vorn gedrückt wurde. Einige Schritte brauchte sie, um abzubremsen und einen sicheren Stand zu haben. Dann drehte sich sie zu Sen. “Wie hast du das gemacht?! Du kannst unmöglich auf einmal so stark geworden sein! Mit einem einzigen Schlag reißt du mich zu Boden. Das ist unmöglich für einen einfachen Menschen!” “Ganz recht. Ich bin kein normaler Mensch. Ich habe die Kraft einer Teufelsfrucht. Aber das wird dir nun nichts mehr nützen.” Sen erhob ihre Hand und um diese wanden sich Luftströme. So zeigte sie, dass sie tatsächlich eine Teufelskraft besaß. Ihr Blick wurde nun wesentlich selbstsicherer, da sie ihren Sieg nun deutlich vor Augen sah. Die Soldatin aber sah man die nackte Panik an. Blitzschnell rannte sie zu einem ihrer von Sazuki besiegten Soldaten und entriss ihm ein Gewehr. Damit zielte sie auf Sen. Zunächst wackelte das Gewehr noch durch die Panik, aber kurze Augenblicke später war es völlig ruhig denn auch Parunza war nun ruhiger und sie war sich ihrem Sieg sicher. “Auch wenn du die Kraft einer Teufelsfrucht hast, bist du nicht unverwundbar! Das werde ich dir jetzt beweisen!!” brüllte die Soldatin und drückte den Abzug. Eine Kugel raste in Millisekunden in Richtung Sen und drohte diese zu verletzen oder gar zu töten. Doch die Piratin dachte nicht im Traum daran der Kugel auszuweichen. Sie blieb ruhig und ohne eine Miene zu verziehen stehen. “SEN!! Pass auf!!” rief Sazuki hysterisch. Der Junge neben Sazuki griff nach einem Gewehr des neben ihm liegenden Soldaten und feuerte einen Schuss ab. Diese Kugel traf genau die Kugel, welche Parunza abgefeuert hatte. Verblüfft und völlig sprachlos drehte sich Sazuki zu ihm und starrte ihn an. “Was? Ich kann auch etwas gut.” gab er Sazuki als Antwort ihrer nicht ausgesprochenen Frage. Die Marinekommandantin aber ließ sich nicht so einfach in die Knie zwingen. Wütend feuerte sie noch drei Kugeln auf Sen ab. Diese flogen auch dieses mal ungebremst in Richtung Sen. Und auch dieses Mal verzog Sen ihr Gesicht nicht. Sie blieb einfach an Ort und Stelle stehen. Sazuki hörte die Schüsse, sah Sen dort stehen und wandte sich an den Jungen. “Los! Halte die Kugeln auf!” “Ich kann aber nicht alle aufhalten.” Mit diesen Worten schoss er auf die Kugeln, welche zu Sen flogen. Er erwischte aber nur eine einzige, denn die Kugeln waren viel zu schnell, als dass er die Gelegenheit hatte, die Waffe nochmals nachzuladen und auf die anderen zwei Kugeln zu schießen. Fassungslos und auf den Tod ihres Käpt´n gefasst, sah Sazuki zu Sen. Sen würde sicher nicht zurückweichen. Oder doch? Nein. Sen blieb einfach stehen und sah die Kugeln auf sich zukommen. Ein emotionsloser Blick sah die Kugeln auf sie zu kommen. Doch auf einmal gab es zwei überraschende Klänge. Es waren die Geräusche, der auf den Straßenboden aufkommenden Pistolenkugeln. Sazuki wusste nicht wie ihr geschah. Genauso erging es dem Jungen neben ihr, den Stadtbewohnern und der Marinesoldatin. Der Junge aber sah nun seine Chance und schoss ein Netz auf die Soldatin. Dieses Netzt war an seinen Enden mit schweren, ja sehr schweren, Kugeln behangen, welche die Steine der Straße zerstörten und sich in den weichen Sandboden darunter eingruben. Parunza war durch den Kampf viel zu geschwächt als das sie die Kugeln anheben und sich befreien könnte. “Danke für deine Hilfe. Das war echt knapp.” lächelte Sen den Jungen an. Aus der Ferne waren Stimmen von heran laufenden Männern zu hören. Sie brüllten etwas in der Art wie “Hier ist die Zivilpolizei. Sie sind verhaftet! Bleiben Sie sofort stehen!” Aber die drei Schuldigen, Sen, Sazuki und der Junge, hörten nicht darauf und liefen schnell weg. Alle drei verließen die Stadt in die gleiche Richtung. Einige Kilometer weiter hielten sie endlich an. Nun war keiner der Zivilpolizei in der Nähe oder verfolgte sie. Sen nahm sich Zeit, um sich anständig zu bedanken. “Wenn du mir meine Karte nicht geklaut hättest, wäre es nicht soweit gekommen!” “Ich bin nun einmal ein Dieb… und werde Pirat. Da ist es das Nahe liegendste, dass ich eine Karte stehle.” “Du willst Pirat werden?” fragte Sazuki skeptisch. “Natürlich! Darum kleide ich mich auch wie ein Pirat.” “Das soll also ein Pirat tragen? Das sieht schrecklich aus. Du hast wohl zu viele Kinderbücher gelesen!” klagte die Ärztin mit ihrem Regenschirm. “Das haben Piraten aber immer an!” “Sag mal, möchtest du vielleicht in meine Bande?” “Was ist das denn für eine Bande?” “Eine Piratenbande.” erklärte Sazuki kurz. “Wirklich? Na dann komme ich auf jeden Fall mit!” “Dann ist ja alles klar. Lasst uns lieber die Insel verlassen. Sonst holen uns die Soldaten und die Zivilpolizei noch ein.” “Ich muss nur schnell etwas von mir Zuhause mitnehmen. Es dauert auch nicht lange.” “Musst du dafür in die Stadt zurück?” wollte Sazuki wissen. “Nein. Mein Haus ist hier ganz in der Nähe. Ihr könnt mitkommen.” Zusammen machten sie sich auf den Weg zum Haus des Jungen. Dort angekommen, packte er einige Sachen ein und die anderen beiden schauten sich um. Sazuki fand einige interessante Bücher über Medizin und fragte, ob sie einige davon mitnehmen könne. “Nimm dir so viele du willst. Ich habe dafür keine Verwendung.” So packte Sazuki gleich alle Bücher im Haus ein und Ließ sie von Sen zum Schiff schleppen. Auch der Junge war in der Zwischenzeit fertig und so begaben sich die drei zum Piratenschiff. “Erkläre mir bitte noch einmal, warum ich deine Bücher schleppen muss.” “Ganz einfach. Weil ich viel schwächer bin als du.” An Bord angekommen stellten sie die Sachen ab und Sen ließ den Wind sie aus der Bucht mit den Felsen manövrieren. Obwohl sie es nicht sonderlich gut konnte, kamen sie heil und ohne einen Kratzer aus der Buch aufs freie Meer. “Du kannst dir ein Zimmer suchen. Ach da fällt mir ein: Wie heißt du eigentlich?” “Ach ja. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Meine Name ist Tom und ich bin ein hervorragender Schütze und Kanonier.” “Nett dich kennen zu lernen und dich an Bord zu haben. Ich bin Sen und hier Käpt´n.” “Ich heiße Sazuki und bin die Ärztin an Bord.” Tom suchte sich ein Zimmer und räumte es etwas um. Nachdem er fertig war, ging er zu den anderen. “Wie hast du das eigentlich mit den Kugeln vorhin hinbekommen, dass sie dich nicht treffen?” “Das würde mich auch brennend interessieren, Sen.” “Also gut. Wenn ihr es wissen wollt, erkläre ich es. Ich habe doch die Kraft einer Teufelsfrucht und kann die Luft und dadurch auch den Wind kontrollieren. Wenn die Kugeln auf mich zufliegen haben sie Gegenwind. Und diesen Wind habe ich so sehr verstärkt, dass die Kugeln schon vorher so weit abgebremst wurden, dass sie auf den Boden fallen.” “Ach so. Das war es also. Darum bist du auch so ruhig geblieben.” “Ganz genau.” grinste Sen. Die beiden Frauen quetschten dann Tom aus und warum er unbedingt Pirat werden will. Sie sprachen über alles mögliche und was Sazuki und Sen bisher als Piraten erlebt hatten. Von nun an segelten die beiden nicht mehr alleine und die Piratenbande ist auf drei Mitglieder gestiegen. Der Wind, von Sen beeinflusst, treibt die drei zur nächsten Insel und in neue Abenteuer. Kapitel 4: der Problemdieb -------------------------- Sen, Sazuki machen sich gemeinsam mit ihrem neuen Mitglied Tom auf den Weg Richtung Grand Line. Dennoch wollen sie noch an einigen Insel eine kleine Pause einlegen, um Kleidung, Waffen, Holz für nötige Reparaturen und besondere Nahrungsmittel der einzelnen Inseln zu kaufen. “Warum sollen wir das alles kaufen?” kann Sazuki nicht verstehen. “Weil wir genug Geld gestohlen haben, um alles zu kaufen. Wenn wir so viel stehlen würden, fielen wir mit Sicherheit der Marine oder der Zivilpolizei auf und würden verfolgt. So kommen wir nie ruhig und sicher zur Grand Line.” erklärt Sen in sachlichem Ton. “Das ist doch doof. Wir sind doch Diebe und Diebe stehlen nun mal.” “Von jetzt an sind wir Piraten. Das heißt, wir sind vorsichtig und nehmen uns trotzdem, was uns gefällt. Oder willst du so ein Aufsehen erregen wie auf unserer letzten Insel?” “Nein! Alles nur das nicht.” schüttelt Sazuki wild mit dem Kopf. “ Diese komische Marinesoldatin hat einen Narren an dir gefressen. Mir reichte schon der letzte Kampf.” Während Sen und Sazuki ihre Diskussion über kaufen oder stehlen fortsetzen, sucht sich Tom ein Zimmer und gestaltet es seinen Wünschen entsprechend um. Er ließ die beiden Frauen streiten. Nach zwei Stunden an Bord wusste er schon, wie es hier läuft. Wenn er sich einmischen würde oder den Versuch starten würde, die beiden zu beruhigen, wären heftige Widerworte oder sogar blaue Flecken der Dank. Also ließ er die beiden machen und er konnte in Ruhe seiner Beschäftigung nachgehen. Nach einigen weiteren Stunden ist Tom mit seinem Zimmer fertig. Zwar ist es an einigen Stellen noch immer nicht so, wie er es eigentlich wollte, doch kann er es selbst nicht ändern. Dazu war er nicht fähig, leider. Nachdem er also sein Zimmer so weit es ging nach seinen Vorstellungen umgeräumt hatte, geht er wieder an Deck. Der Streit war endlich vorbei. Sen und Sazuki gingen irgendwelchen Tätigkeiten nach. Es sah nicht so aus, dass sie sich noch vor einigen Stunden gestritten hatten. ”Wo geht es als nächstes hin?” fragt Tom unbedacht in die Runde. ”Zur nächsten Insel. Azuriel heißt sie. Dort gibt es einen großen Hafen und man kann alles Mögliche für Schiffe kaufen. Dort werden wir uns mit Zimmermanns-Zeug ausstatten. Immerhin könnte es jederzeit passieren, dass wir unser Schiff reparieren müssen. Dann haben wir immerhin das richtige Werkzeug dafür. Und wir werden es kaufen, nicht stehlen.” betont Sen und schaut dabei auf Sazuki, die nur nickt. Da die Bande schon die entsprechende Richtung eingeschlagen hatte, braucht das Schiff auch nicht mehr lange bis sie die Insel Azuriel erreichen. Die Insel ist groß und flach. Man kann fast bis zum anderen Ende der Insel sehen. Hier gibt es keine Basis der Zivilpolizei. Also segeln sie in den Hafen und legen dort an. Keine Fünf Minuten später waren sie schon von Bord und schlenderten die erste Einkaufsstraße direkt am Hafen entlang. Hier gab es vieles für Zimmermänner. Vom Hammer bis Holzbretter in Spitzenqualität und Spitzenpreise. Da es langsam dunkel wurde, entschieden die Piraten ihren Einkauf zu beenden und die bisher eingekauften Utensilien auf ihr Schiff zu bringen und dort gleich zu übernachten. Mitten in der Nacht hörte Sen ein seltsames Geräusch. Es waren Schritte. Doch sie konnte sich nicht vorstellen, dass Sazuki oder Tom in der Nacht über das Schiff schlichen. Sen stand auf und zog sich ihre Sachen an. Ihre rechte Hand erhob sich als wolle sie nach etwas greifen. Doch dann spreizte sie ihre Finger und schloss die Augen. So sah sie irgendwie ernsthaft aus. Sie schien nachzudenken oder zu konzentrieren. Dann öffnete sie ihre Augen und grinste. ”Warum sollte ein Mitglied meiner Bande heimlich und leise über das Schiff schleichen und sich an jeder Ecke verstecken und dann sicher gehen, dass ihn niemand sieht?” fragte sie sich selbst. Danach öffnete die Piratin ihre Kajütentür und ging leise über den Flur. Sie machte aber keinerlei Anstalten sich zu verstecken. Erst als sie zur Treppe kam, hielt sie kurz Inne. Sen schloss wieder ihre Augen und dann ging sie die Treppe hinauf und ihr Weg führte sie zum Steuerraum. Vor der Tür blieb sie erneut stehen. Aus dem Raum kamen Geräusche. Sie waren zwar sehr leise, doch waren sie vorhanden. Senn riss die Tür mit einem Ruck auf und vor ihr stand eine schwarze Gestalt. Diese machte sich gerade am Steuer zu schaffen. Der Einbrecher schien überrascht zu sein. “Was machst du hier?” rief er halb erschrocken und halb wütend. ”Das sollte ich dich wohl besser fragen. Immerhin ist das MEIN Schiff!” ”Jetzt nicht mehr!” ”Was soll das heißen?” ”Das heißt, dass ich jetzt dein Schiff klaue!” ”Davon träumst du nur. Ich werde mir niemals mein Schiff klauen lassen! Erst recht nicht, wenn ich selbst an Bord bin!” meinte die Piratin nur selbstsicher. ”Dann werde ich dich eben zwingen!” ”Und wie willst du das machen? Immerhin kann ich dich angreifen. Und das werde ich auch. Ich werfe dich von meinem Schiff wenn du jetzt nicht freiwillig gehst!” wurde Sen etwas lauter und in ihrer Stimme klang feste Entschlossenheit. ”Das werden wir ja noch sehen.” grinste der Einbrecher und streckte seine Arme zur Seite. Im gleichen Moment wuchsen Sen mehrere Arme, die sich um sie schlangen und so ihre Arme gefangen hielten. Aus dem Fußboden kamen auch Hände, die Sen an den Beinen festhielten. So konnte sie sich überhaupt nicht bewegen. Zu guter Letzt tauchte noch eine Hand aus den anderen um ihren Oberkörper auf und platzierte seine Handfläche vor Sen´s Mund. So war sie nun auch nicht mehr in der Lage nach Hilfe zu rufen. Doch noch immer sah der Einbrecher in den Augen der jungen Frau Entschlossenheit. Sie dachte noch immer nicht daran, aufzugeben und ihm das Schiff zu überlassen. Ohne jede Vorwarnung hob der Einbrecher ab. Zuerst schaute er verwundert zu Boden und sah wie er selbst immer höher schwebte. Dann fing er an laut zu schreien. Er zappelte wild umher und versuchte sich so aus irgendwelchen Fängen zu befreien. Doch er gelangte trotzdem nicht auf den Fußboden zurück. Im Gegenteil: er schwebte nun zur Tür und dann an Deck. Noch immer schrie und zappelte er. Dann flog er von Bord und landete auf dem harten Boden des Hafens. Nun ließen die Hände von Sen ab. Sie ging dann seelenruhig an Deck und schaute zu dem noch immer schreienden Einbrecher. Nun kamen auch Tom und Sazuki an Deck, die von dem Lärm wach wurden. ”Was ist denn mit dem da los?” fragte Tom halbschlafend. ”Der wollte eben unser Schiff klauen.” ”WAS!?” riefen Sazuki und Tom schlagartig hellwach. ”er wollte unser Schiff klauen. Und das obwohl wir noch an Bord waren und sind. Der ist entweder überaus mutig oder einfach nur Strohdumm.” ”Wenn er unser Schiff klauen wollte, wieso ist er jetzt an Land?” ”Weil der Wind wohl nicht wollte, dass er unser Schiff klaut.” grinste Sen nur und ging wieder hinein und in ihre Kajüte. Zunächst sahen Sazuki und Tom sich an, dann folgten sie aber ihrem Käpt´n. Sie folgten ihr bis zur Kajüte. ”Meinst du er versucht es wieder?” ”Vielleicht. Aber Heute Nacht bestimmt nicht mehr.” und dann schloss Sen die Tür hinter sich. Auch die anderen beiden konnten nicht viel tun und gingen so ins Bett. Es wäre sowieso unnütz gewesen an Sen´s Zimmertür zu hämmern und eine Erklärung zu fordern. Ihr Käpt´n würde nicht aufmachen und so ließen die beiden es gut sein. Am nächsten Morgen hätten sie genug Zeit zum fragen. Und so war es auch. Am nächsten Morgen kamen alle zum Frühstück an den Tisch und Sazuki fragte nach den Ereignissen der letzten Nacht. Kurz erzählte Sen ihnen davon und sie nickten abschließend und somit war das Thema erledigt. ”Was machen wir heute?” ”Heute gehen wir weiter Einkaufen. Immerhin gehört es zu den Lieblingsbeschäftigungen von uns Frauen, nicht wahr, Sazuki?” ”Stimmt. Aber ich würde lieber stehlen. Ich habe schon so lange nichts mehr geklaut, dass ich bestimmt schon vergessen habe wie das geht.” ”Mach dir nichts draus. Du wirst noch oft genug Gelegenheit dazu haben. Aber vorerst wollen wir keinen Verdacht erregen. Also halte dich bitte zurück und kaufe dir die Gegenstände.” ”Schon gut. Du bist schließlich unser Käpt´n. Da muss ich schließlich hören.” lächelte Sazuki ihrem Käpt´n entgegen. Und auch Sen lächelte. So machten sie sich nach dem Frühstück auf den Weg und kauften erneut ein. ”Was ist eigentlich mit unserem Schiff? Was, wenn der Einbrecher wieder kommt und unser Schiff noch einmal klauen will?” dachte Tom laut nach. ”Kein Sorge. Der Wind wird es mir berichten. Der Kerl kriegt unser Schiff nicht. Niemals.” lachte Sen vergnügt. Sie kauften sehr viel ein und brachten unterwegs immer mal das zuvor eingekaufte Zeug auf ihr Schiff. Sie durchquerten jede Einkaufsstraße. Sie versorgten sich mit allem, was sie brauchten und was ihnen gefiel. Die Stunden vergingen. ”Ich habe ja noch keine Zivilpolizei gesehen.” stellte Tom verwundert fest. ”Das ist kein Wunder. Auf dieser Insel gibt es keine Zivilpolizei. Und auch keine Marine.” ”Wirklich? Warum das denn nicht?” fragte nun Sazuki nach, die sich das gar nicht vorstellen konnte. ”Diese Insel gehört zu den wenigen Inseln im South Blue, die weder Marine noch Zivilpolizei besitzen. Das habt ihr gut bemerkt. Das hat den Grund, weil es hier so viele Geschäfte gibt.” ”Aber gerade weil es hier doch so viele Läden gibt, müsste die Zivilpolizei hier vertreten sein. Das ist doch ein Paradies für Kriminelle, wie uns.” entgegnete Tom. ”Das stimmt zwar, aber die Insel will keine Polizei. Auf dieser Insel gibt es Unmengen von Importwaren aus den anderen Meeren und weil sie sonst so viel Steuern an die Polizei zahlen müssten, haben die Menschen auf der Insel gesagt sie wollen keine Polizei. Ihr wisst doch, dass der South Blue nicht gerne sieht, wenn die Leute Waren aus den anderen Meeren kaufen. Darum haben sie eingeführt, dass Waren aus den anderen Meeren teurer in den Steuern sind. Und weil dann keine Menschen mehr etwas kaufen würden, ha die Insel die Polizei und die Marine von der Insel verbannt. Diese dürfen hier nur noch herkommen, wenn sie einkaufen wollen. Und auch wenn sie ein Verbrechen sehen dürfen sie nicht eingreifen. Übrigens kümmern sich die Anwohner und Ladenbesitzer selbst um die Verbrecher. Sie ergreifen sie selbst und sperren sie auch ins Gefängnis.” ”Wow. Du bist wirklich gut erkundigt.” ”Danke. Eigentlich weiß ich das nur, weil es mich interessiert, dass einige wenige Inseln keine Zivilpolizei oder Marine haben.” meinte Sen etwas verlegen. Es wurde Nachmittag und die drei kehrten wieder auf ihr Schiff zurück. Während sie die zuletzt gekauften Sachen in einen Raum brachten, der momentan als Lager diente, fuhr ein Marineschiff in den Hafen ein. Sen kam gerade an Deck und sah das Marineschiff. Gleich darauf kamen auch die anderen zwei an Deck. ”Seht ihr? Dieses Schiff darf hier zwar ankern, aber die Soldaten dürfen hier nicht ihrer Pflicht nachgehen.” erklärte Sen. Kleine Boote wurden vom Marineschiff zu Wasser gelassen und das große Schiff fuhr wieder zur Einfahrt in den Hafen zurück und blockierte die Ausfahrt zum Meer. Die kleinen Boote mit den Soldaten kamen auf das Piratenschiff zu. Die Soldaten in den Boote riefen, dass die Leute auf dem Schiff sich nicht bewegen sollten. Aber keiner der drei hielt sich daran. Sen holte aus der Küche ein Fernglas und schaute zu dem Marineschiff. An Deck dieses Schiffes erkannte sie eine alte Bekannte: Kommandant Parunza. Ihr hatten die drei es zu verdanken, dass sie nun nicht aus dem Hafen kamen und von den kleinen Booten umzingelt wurden. Auch das große Marineschiff brachte sich erneut in eine andere Position. Es wendete und die Kanonen des Schiffes der Marine war nun auf das Piratenschiff gerichtet, dass seine Flagge jedoch nicht gehisst hatte. Parunza aber kannte das Schiff. Sie hatte es sich schon eingeprägt, als die Kaufleute ihr gestohlenes Schiff beschrieben. Sen und ihre Mannschaft konnten unmöglich fliehen. Sie konnten nur kämpfen. Auch gegen das bewaffnete Marineschiff, auf dem die Kanonen geladen wurden. Schon wurden einige abgefeuert. Sen hielt ihre Hände den Kugeln entgegen und diese fielen dann senkrecht ins Wasser. So ging es immer weiter. Der Käpt´n hatte keine Möglichkeit sich auch noch um die Soldaten zu kümmern, die nun an Deck kamen. Sazuki rannte an einigen Soldaten vorbei und wollte hinein. Zwei der Marinesoldaten warf sie um indem sie sich mit ihrer Schulter gegen die Soldaten lief. Diese fielen zu Boden. So gelang es ihr ihren Schirm zu greifen. Schon konnte der Kampf losgehen. Drei Soldaten warf sie um indem sie ihren Schirm öffnete und gegen die Soldaten drückte. Ein paar weitere wurden mit dem geschlossenen Schirm in den Magen getroffen und einige wurde auch zu Boden gerissen. Doch es kamen immer mehr Soldaten. Tom hingegen griff nach seinen Messern und verwundete die Soldaten. Einige stach er in die Hände, sodass sie nichts mehr greifen konnten und auch nicht mehr in der Lage waren Fäuste zu formen und mit diesen zuzuschlagen. Ab und an schoss er auch einen Soldaten an. Meist ging der Schuss in die Schulter seines Gegners. Der Schmerz war zu groß als dass der Soldat noch hätte kämpfen können und er wurde auch nicht schwer oder gar tödlich verwundet. Die Schüsse dienten allem dem Ausschalten eines Angreifern. Das Marineschiff setzte sich in Bewegung. Es fuhr weiter in den Hafen hinein und so wurde der Weg zum Meer wieder geöffnet. Sen schwang Sen ihre Hände und das Piratenschiff setzte sich ebenfalls in Bewegung. Allerdings in Richtung Meer. Da das Marineschiff um größer war, war es auch nicht so schnell wie das kleine vormalige Handelsschiff. So kamen Sen und die anderen zwei knapp an dem Schiff mit der Marine vorbei. An Deck war Parunza. Diese bewegte sich allerdings nicht. Sen wurde misstrauisch. Diese Marinesoldatin würde sich keine Gelegenheit entgehen lassen, gegen Sen zu kämpfen und ihr zu beweisen, dass sie die stärkere sei. Als das Schiff näher kam, erkannte die Piratin, dass sich die Soldatin nicht rühren konnte. Sie war von oben bis unten mit Händen bedeckt, die es ihr unmöglich machten, sich zu bewegen und etwas zu sagen. Die nun alle besiegten Soldaten auf dem Piratenschiff wurden ins Hafenwasser geworfen. Als sie an Parunza vorbei kamen lächelte Sen und winkte ihr hinterher. Es war das Lächeln eines Siegers. Aber niemand sah, dass sie trotz des lächelnden Gesichtes achtsam war. Sie wusste, dass es bestimmt der Einbrecher der vorigen Nacht war, der die Soldatin auf diese Art und Weise gefesselt hatte. Und er konnte auch in jedem Moment einen Angriff auf sie und ihre Crew starten. Das Schiff fuhr an das Marineschiff vorbei, welches sich langsam in Richtung Hafen bewegte. Dann erklang ein Geräusch, dass etwas auf dem Holzboden des Piratenschiffes gelandet war. Sofort machten sich die drei auf den Weg zum Ende des Schiffes und dort angekommen, stand jemand mit einer Kapuze vor ihnen. Er hatte diese Kapuze so weit ins Gesicht gezogen, dass man dieses nicht sehen konnte. ”Was willst du?” fragte Sazuki mit fester Stimme, dennoch etwas ängstlich. ”Ich will in eure Mannschaft.” sagte das Kapuzengesicht. ”Warum?” ”Weil ich so meinen Traum erfüllen kann.” ”Und das sollen wir dir glauben?” fragte Tom höhnisch. ”Ja.” ”Erst einmal: Wer bist du?” übernahm nun Sen das Gespräch. ”Mein Name ist Genzo und ich bin Zimmermann. Ich will Mitglied in eurer Bande werden.” ”Wer sagt eigentlich, dass wir eine Bande sind?” ”Niemand. Aber die Marine hat euch angegriffen. Das heißt, dass ihr Piraten seid. Und ich will Pirat werden.” ”So? Und nur weil uns die Marine angreift, glaubst du, dass wir Piraten sind?” antwortete Sen in misstrauischem Ton. ”Ja. Es geht seit einiger Zeit das Gerücht um, dass einige Piraten im South Blue in Unwesen treiben und die Marine ärgert. Und darum ist es die momentane Aufgabe der Marine, die Piraten zu fangen. Und das eben waren eindeutig Soldaten der Marine. Das heißt also, dass ihr die Piraten seid.” ”Nicht schlecht kombiniert. Aber warum willst du eigentlich Pirat werden? Immerhin ist es gerade im South Blue sehr gefährlich für uns.” ”Ich kann meinen Traum nur erreichen, wenn ich ein Pirat werde und mit euch komme.” ”Glaubst du das wirklich? Was ist denn dein Traum, dass du ihn nur bei uns erfüllen kannst?” fragte Sazuki schnippisch. ”Das geht euch zwar eigentlich nichts an, aber wenn es dazu beiträgt, dass ich in eure Mannschaft kann, dann sage ich es euch. Ich will ein Schiff bauen, dass andere Schiffe stehlen kann.” ”Ein ziemlich außergewöhnliches Ziel. Es wird schwer, das zu erreichen.” meinte Sen nur. ”Möglich. Aber es ist wahrscheinlicher, dass ich es bei euch schaffe, als wenn ich weiter auf Azuriel bleibe und es versuche. So reise ich wenigstens umher und sehe viele neue Dinge, die mir bei meinem Ziel hilfreich sein werden. Also, kann ich bei euch mitmachen?” ”Klar. Warum eigentlich nicht. Immerhin brauchen wir einen Zimmermann.” ”WAS! Das ist doch nicht dein ernst?! Du kennst noch nicht einmal sein Gesicht!” ”Stimmt.” meinte Sen nur und wandte sich dann an Genzo. “Bitte nicht deine Kapuze ab.” Widerstrebend tat Genzo es und unter seiner Kapuze kam nun sein Gesicht zum Vorschein. Er hatte rote Haare und einen finsteren Blick. Allgemein sah er etwas beängstigend aus. ”Ich bin übrigens Sen, der Käpt´n der Diebes-Piratenbande. Der hier rechts neben mir ist Tom. Er ist der Kanonier. Und links haben wir Sazuki. Sie ist unsere Ärztin.” ”Ihr seht nicht gerade angst einflößend aus. Auch du nicht , Käpt´n.” ”Kann ja sein. Trotzdem solltest du mir den nötigen Respekt zollen. Ich bin immerhin Käpt´n.” ”Und was ist, wenn ich dich einfach überrumple und selbst Käpt´n werde?” ”Das werden wir schon verhindern.” grinste Sen selbstsicher. ”Ach, wirklich?” fragte Genzo genauso selbstsicher und wedelte mit den Armen. Schon sprossen aus dem Deck Hände und hielten die drei an den Füßen fest. Arme sprossen auch aus den Schultern der drei und hielten sie so gefesselt. ”Ihr könnt nichts gegen mich ausrichten!” grinste Genzo finster. ”Glaubst du, in der Nacht hättest du unser Schiff nur aus Zufall nicht klauen können?” entgegnete Sen mit bedrohlicher Stimme. Doch Genzo ließ sich nicht beeindrucken. ”Natürlich. Es war nur Zufall, dass mich plötzlich irgendetwas gepackt hat.” ”War es nicht.” antwortete Sen in einer Tonlage die keinerlei Emotion in sich hatte. Ein weiteres Mal verlor Genzo den Boden unter den Füßen. Wieder schrie und zappelte er. Sen befahl ihm die Hände verschwinden zu lassen, wenn er nicht im Meer landen wolle. Da Genzo wusste, dass er nicht schwimmen konnte und er wusste, was zuvor mit ihm geschah, gehorchte er und ließ die drei frei. Und so wurde auch er wieder abgesetzt. ”Wie heißt deine Teufelskraft?” kam Sen auf ihn zu und fragte. ”Flora-Flora-Frucht. Damit kann ich Körperteile sprießen lassen, wie ihr eben gesehen habt. Aber warum bin ich so sanft gelandet?” ”Das war Sen.” antwortete Sazuki. ”Sen?” blickte er hinauf zum Käpt´n. ”Ich sagte doch, du kriegst mein Schiff nicht. Selbst wenn du mich fesselst und unbeweglich machst. Ich kann dich trotzdem besiegen. Das hast du ja eben am eigenen Leib gemerkt.” ”Aber wie hast du das gemacht?” ”Auch durch eine Teufelsfrucht.” grinste sie. “Ich kann die Luft kontrollieren. Also merke dir: mich kannst du nicht besiegen. Die Luft ist überall und somit ist auch meine Kraft überall.” meinte sie mit finsterer Miene und einer fiesen Stimme. Daraufhin lächelte sie und meinte noch, dass Genzo sich ein Zimmer aussuchen soll. “Immerhin bist du jetzt ein Mitglied unserer Mannschaft. Und du bist Zimmermann, richtig?” ”Ja.” ”Sehr gut. Dann kannst du ja ein paar Kleinigkeiten in meinem Zimmer ändern.” ”In meinem auch.” “Und in meinem.” So wurde Genzo dazu verdonnert, die Zimmer der anderen Crewmitglieder nach deren Wünschen zu ändern. Als Strafe für seinen kleinen Aufstand. Ein paar Tage vergingen und Sen bat Genzo darum, mit ihr zu trainieren. ”Warum? Du bist doch schon so stark.” ”Ich kann mich aber nicht auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren. Das muss ich unbedingt ändern.” ”Wirklich?” fragte Genzo. ”Ja. Als wir im Hafen gekämpft haben, konnte ich nur die Kanonenkugeln aufhalten, aber meiner Mannschaft konnte ich nicht helfen und dass soll sich ändern. Ich will gegen mehrere Gegner gleichzeitig kämpfen können. Und dazu brauche ich deine Hilfe.” ”Und wie kann ich helfen?” ”Indem du mit deiner Teufelskraft gegen mich kämpfst. Du nimmst mehrere Gegenstände und greift mich aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig an. Los!” Einige Stunden vergingen und Sen wurde immer besser. Nach wenigen Tagen Übung beherrschte sie den Mehrfachkampf nahezu perfekt. Aber auch die anderen drei nutzten die Zeit zum trainieren. Immerhin wussten sie nicht, was sie noch alles erleben würden und spätestens auf der Grand Line sind die Gegner wesentlich stärker. So nutzten sie jede Minuten um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Kapitel 5: ein ungewöhnliches Aufeinander treffen ------------------------------------------------- Sen und Genzo trainierten am Strand während Sazuki und Tom die Kartoffeln für das Essen schälten. Sen und Genzo unterbrachen kurz ihr Training und kamen auf die übrigen zwei zu. “Was gibt es Heute zu Essen?“ erfragte Genzo. “Kartoffeln und Gemüse.“ war die knappe Antwort von Sazuki. “Schon wieder? Was ist denn mit etwas Fleisch? Oder Fisch?“ wollte Sen wissen. “Haben wir nicht.“ antwortete nun Tom. “Aber ihr könnt ja angeln. Wenn ihr einen Fisch fangt, können wir den zum Essen machen.“ “Das ist eine hervorragende Idee. Das machen wir.“ entschied Sen. Sie griffen sich eine Angel und rannten wieder zum Strand. Dort kletterten sie auf einen Felsvorsprung und warfen die Angel ins Wasser. Eine ganze Weile biss nichts an. Doch dann zog etwas an der Angel. Sen ergriff die Angel und zog daran. Doch der Fisch war ziemlich stark und musste auch sehr groß sein. Genzo kam ihr zur Hilfe und gemeinsam zogen sie mit aller Kraft. Eine Wasserfontäne türmte sich auf und ein gewaltiges Seemonster tauchte aus. Es zog mit einem unglaublich starken Ruck an der Angel und schleuderte Sen und Genzo hoch in die Luft. Sie wussten nicht wie ihnen geschah als es schon geschah: das Monster verschlang Sen und Genzo und ihre Angel mit einem Biss. Sazuki und Tom konnten nur hilflos aus einiger Entfernung zusehen. Im Inneren des Monsters wollten sich weder Genzo noch Sen ihrer Zukunft als Fischfutter stellen und so attackierten sie das Monster von innen. Genzo ließ an den Wänden Arme erscheinen, die das Monster kitzelten. Sen schoss einige Windwände gegen die Haut des Monsters, was ziemlich schmerzte. Sie ließen nicht nach und machten immer ununterbrochen weiter. Das Seemonster musste seine Mahlzeit ausspucken. Es spuckte sie in hohem Bogen hinaus und sie flogen ziemlich weit. Tom und Sazuki sahen dass und machten sich sofort auf den Weg die beiden zu suchen. Vorsichtshalber nahm Sazuki ihren Schirm mit und Tom seine Messer und Pistolen mit entsprechender Munition. Beide konnten die fliegenden nicht einholen und sie verloren sie aus den Augen. Nun ging die mühsame Suche los. “Den beiden kann man auch nichts machen lassen!“ nervte es Sazuki. “Sei froh, dass sie wieder ausgespuckt wurden. Stell dir nur vor, das Seemonster wäre getaucht mit den beiden in seinem Magen. Das wäre noch viel schwieriger.“ “Da hast du auch wieder recht.“ Sen und Genzo flogen derweil noch immer durch die Luft. Das Monster war ihnen dicht auf den Fersen. Das Monster wollte seine Beute nicht so schnell aufgeben und ließ einfach nicht locker. Sen fühlte sich im Moment nicht in der Lage, das Monster anzugreifen. Sie empfand es auch nicht als Notwendigkeit. So flogen sie noch weiter und landeten auf einem Hausdach. Dieses stand am Meer. Allerdings gab das Dach unter dem Druck des Aufpralls von zwei Personen nach. Sie stürzten das Loch hinunter in eine Küche. Hier war gerade jemand beim Kochen. Es duftete herrlich. Sie besinnten sich aber wieder als der Schrei des Monsters ertönte. Der Koch ließ sich weder von den zwei Bruchpiloten noch von dem Schrei ablenken. Dann wandte er sich um und sah sich seine zwei Gäste, die statt die Tür eher den Eingang durchs Dach bevorzugten, genauer an. Der Koch hatte lange schwarze Haare, die er sich zu einem Zopf zusammen gebunden hatte. Er hatte auch eine Narbe über seiner linken Augenbraue und eine auf der linken Seite seines Halses. Sein Blick war alles andere als freundlich. “Nächstes Mal könnt ihr auch die Tür nehmen.“ sagte er nur und lächelte dann. Sen und Genzo schauten sich verständnislos an. Der Kerl sah zwar ziemlich böse aus aber er hatte kein bisschen über das Loch gemeckert. Im Gegenteil. Er hatte sogar eben einen Scherz gemacht. Das Monster war in der Zwischenzeit auch am Haus angelangt und schaute durch das Loch in das Haus hinein. Dort sah es Genzo und Sen auf dem Fußboden sitzen. Beide schauten nach oben zu dem Monster. Aber sie waren zwischen den Holzresten des Daches und konnten sich nicht so schnell aufrappeln und gegen das Monster kämpfen. Da kam der Kerl auf die beiden Piraten zugeraunt und sprang in dem neuen Loch nach oben zum Monster. In seiner linken Hand hielt er einen braunen Stock. Mit der rechten Hand griff er nun nach dem einen Ende des Stockes und zog daran. Nun hatte er ein Schwert in der Hand. Der Stock war also eigentlich ein Schwert. Er holte einmal damit aus und schon verstummte das Monster. Es hatte nicht einmal genug Zeit sein Maul aufzureißen und auch ihn zu verschlingen. Der Kopf fiel hinunter und auch der Körper fiel. Dieser fiel nach vorne auf das Haus. Der Kerl landete auf dem noch heilen Teil seines Daches und bewunderte das Monster. Dann ging er zum Loch und rief hinunter “Braucht ihr das Fleisch oder kann ich es haben?” Sen und Genzo waren sprachlos. Zwar hatten sie nicht viel gesehen, doch wussten sie, dass es gar nicht so leicht war, dieses Monster mit einem Schlag zu besiegen. Oder wie viele er auch immer brauchte. Der Mann ging wieder zum Monster und begann es in handlichere Teile zu schneiden. Dann begab er sich wieder nach unten in seine Küche und zu Genzo und Sen. “Ihr habt das Monster hergebracht. Dafür koche ich euch das Fleisch. Im Gegenzug kann ich auch etwas von dem Fleisch haben. In Ordnung?“ Sen nickte zustimmend. Dann rappelten sich beide Piraten auf und räumten den Schutt auf. Sie brachten den ganzen heruntergefallenen Müll in eine Ecke der Küche. Dann gab der Kerl ihnen die Anweisung den Tisch zu decken. Sen und Genzo taten dies auch. “Das Essen ist fertig.“ rief der Kerl und wandte sich mit dem Gekochten zu seinen Gästen am Tisch. Diese beiden schauten ungläubig und mit großen Augen als sie sahen, was der Typ aus dem Seemonster gemacht hatte. Er brachte alles an den Tisch und setzte sich auf einen der gedeckten Plätze. Während er sich etwas auf seinen Teller legte, fragte er “Wer seid ihr eigentlich?“ “Ach ja, wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Sen und das hier ist Genzo.“ “Aha. Und warum seid ihr hier?“ “Das Monster hatte uns verschluckt und wieder ausgespuckt. Und als es uns ausgespuckt hatte sind wir hier gelandet. Das Vieh ist uns allerdings bis hierher gefolgt. Wie heißt du überhaupt?“ “Mein Name ist Edward. Aber ihr könnt mich Ed nennen. Das geht schneller und einfacher.“ lachte der Kerl. “Dein Essen ist wirklich sehr lecker, Ed.“ lobte Genzo. “Danke. Ich bin ja auch schließlich Koch.“ “Wirklich? Sag mal, Ed, hättest du vielleicht Lust in meine Mannschaft einzutreten?“ “Deine Mannschaft?“ “Ja. Wir sind Piraten und suchen noch Mitglieder. Ein Smutje fehlt uns noch.“ “Warum nicht. Vielleicht finde ich dann auch das, wonach ich schon so lange suche.“ “Meinst du? Was suchst du denn?“ hakte Genzo nach. “Ich will das Buch der tausend verschiedenen Fische finden. Es soll auf der Grand Line sein. Allerdings komme ich nur mit euch mit, wenn ihr auch zur Grand Line fahrt.“ “Keine Sorge. Wir sind schon auf dem Weg dort hin. Wir halten nur unterwegs noch auf einigen Inseln um uns mit Vorräten einzudecken und um neue Mitglieder zu finden. Aber es ist nicht leicht jemanden zu finden, der als Pirat leben will.“ sagte Sen. “Ich komme gerne mit und bin auch gerne Pirat. Das macht mir nichts aus. Aber sagt mal, besteht die Mannschaft nur aus euch zwei?“ “Ach du Schreck! Das habe ich völlig vergessen! Bestimmt suchen Sazuki und Tom schon nach uns. Wir müssen los!“ rief Sen erschrocken auf. „Du kannst gleich mitkommen, Ed.“ “Klar, gerne. Ich will nur ein paar Dinge mitnehmen.“ Ed ging packen und Sen und Genzo warteten. Insgesamt hatte Ed eine Menge Dinge eingepackt und so teilten sich die drei das Gepäck und jeder trug etwas. Edward nahm auch noch das gerade gekochte Essen mit. So würde es nicht unnütz verderben und die anderen Mitglieder der Bande würden sich sicher freuen. Nach einiger Zeit auf der Straße, die am Meer entlang führte trafen die drei endlich auf Sazuki und Tom. Die beiden waren sichtlich erleichtert und kamen schnell auf die drei bepackten Leute zu. “Was tragt ihr denn da für Zeug?“ wollte Tom wissen, als sie die ausgespuckten erreichten. “Das gehört alles Edward hier. Er ist unser neuer Smutje.“ “Nennt mich einfach Ed.“ grinste besagter Edward. “Ich heiße Sazuki.“ “Sie ist unsere Ärztin an Bord.“ fügte Sen hinzu. “Ich bin Tom, der Kanonier.“ “Seine Zielgenauigkeit ist wirklich umwerfend.“ musste Sen auch hier hinzufügen. Sazuki und Tom nahmen ein paar der Gepäckstücke und trugen nun diese. Sazuki sah auch das leckere Essen, welches Edward die ganze Zeit trug. “Was ist das für Essen, Ed?“ “Das habe ich aus dem Seemonster gekocht, dass Sen und Genzo gefressen hatte. Ich nehme es mit auf das Schiff. Dann können wir alle davon essen.“ “Tolle Idee. Uns fehlt auch ein richtiger Koch. Wir konnten uns zwar auch so versorgen, aber wirklich gut geschmeckt hat es nicht.“ lächelte Sazuki. “Dafür bin ich ja jetzt da.“ grinste Ed. Am Schiff angekommen, legten sie das Gepäck beiseite, setzten die Segel und aßen dann das Gekochte von Ed. Jedem schmeckte es sichtlich und es wurde alles aufgegessen. Danach wurde Edward einige Zimmer gezeigt, von denen er eines wählte. Dieses Zimmer wollte er etwas umräumen. Die ganze Mannschaft half ihm dabei. Denn in diesem Zimmer standen die schwersten Möbel im ganzen Schiff. Einige Zeit nachdem die Mannschaft Ed allein in seinem Zimmer gelassen hatte, damit er diese fertig einrichten konnte, kam Sen vorbei. “Hast du dich schon gemütlich eingerichtet?“ “Ja. Ich habe alle meine Sachen ausgepackt und alles steht schon an seinem Platz.“ Sen ging in dem Zimmer rum und sah sich um. Sie bemerkte ein Bild, welches in einem Bilderrahmen auf einem Regal stand. Sie sah sich das Bild genauer an. “Das ist mein kleiner Bruder.“ “Du hast einen Bruder?“ “Ja. Er lebt aber nicht hier. Er lebt im West Blue und arbeitet bei der Marine.“ “Ach so? Und warum bist du nicht bei ihm?“ “Ich und meine Mutter sind hier in den South Blue gezogen, weil sie nichts mehr mit der Marine zu tun haben wollte. Ich bin mit ihr gegangen. Mein Bruder ist bei unserem Vater geblieben. Darum arbeitet er auch bei der Marine. Unser Vater gehört zur Marine, wie du dir sicher schon denken kannst.“ “Du bist der ältere von euch beiden, stimmt´s?“ “Ja. Das kann man auf dem Foto gut erkennen.“ “Es ist schön, wenn man eine Familie hat. Auch wenn sie in einem anderen Meer lebt als man selbst.“ Dann ging Sen aus dem Zimmer. Ed folgte ihr und beide kamen in die Küche. Hier wurde Ed erst einmal mit allem vertraut gemacht. Über die Teufelskräfte und über die Regeln auf diesem Schiff. Auch Ed erzählte mehr über sich und sein bisheriges Leben. So erfuhren die anderen auch, dass er sehr gut mit dem Schwert umgehen kann. Die Mannschaft beschloss jeden Tag etwas zu trainieren. Sowohl ihr Teamwork als auch ihre Techniken und ihre Kräfte. Kapitel 6: überraschender Besuch -------------------------------- Eine schwarze Person huschte über das Marineschiff. Die schwarze Person wusste wo sich die Wachen befinden und so wich er jeder dieser aus. Niemand bemerkte die Person, die sich in das Büro des hiesigen Kommandanten einschlich. Leise öffnete die Person den Safe und nahm eine Karte heraus. Zwar war es dunkel und Mitten in der Nacht, doch schien heute der Mond und es war keine Wolke am Himmel. So stellte sich die Person vor das Fenster und hielt die Karte so, dass man alles erkennen konnte. Diese Karte führte zur Grand Line. Sie zeigte den Eingang zum bekanntesten und gefährlichsten Meer dieser Welt. Plötzlich wurde es Taghell. Das Licht wurde angeschaltet und der Kommandant stand in der Tür. Entsetzt sah er die Person an und rief ohne zu zögern nach Verstärkung. Schnell war diese auch vor Ort. “Nehmt ihn fest und weckt die anderen Offiziere!” befahl der Kommandant. Gesagt, getan. Drei der Soldaten kümmerten sich um den Dieb und die restlichen Soldaten weckten die anderen Offiziere. Der Dieb konnte sich nicht wehren und ließ sich ohne jegliche Gegenwehr gefangen nehmen. Keine zehn Minuten später waren auch die Offiziere zum Büro gekommen und sahen den Dieb, wie er von den Soldaten daran gehindert wurde, zu entkommen. “Du enttäuschst mich, Jo.” meinte der Kommandant nur. Aber der Dieb, Jo, erwiderte nichts. Er sah dem Kommandanten nicht einmal ins Gesicht. Die Offiziere wollten wissen, was gesehen sei und sie bekamen prompt Antwort vom Kommandanten. “Jo hat die Karte zur Grand Line gestohlen. Aus meinem Safe.” “WAS?! Aber das kann nicht sein! Jo würde so etwas doch nie tun!” rief ein empörter Soldat. Er war ein Freund des Diebes. Doch der Kommandant sah diesen nur tonlos an. Dann verstummte der Soldat und schaute auf den Boden. Der Kommandant sah die Offiziere an und diese nickten nur. Jeder der höher rangigen Soldaten wussten, was dieses Nicken zu bedeuten hatte. Alle vor Ort warteten auf einen Befehl. “Bringt in ins Gefängnis.” befahl der Kommandant nun. Wie ihnen gesagt wurde, taten die Soldaten auch. Sie brachten Jo ins Gefängnis tief im Schiffsinneren. Die Zellenstäbe waren aus Seestein, dass auch Verbrecher mit Teufelskräften nicht ausbrechen konnten. Jo aber wehrte sich kein bisschen. Er schien nicht zu begreifen, was nun mit ihm passieren würde. “Warum hast du die Karte gestohlen, Jo? Weißt du denn nicht, was jetzt mit dir passiert?” “Doch. Ich werde meine Strafe bekommen. Und wahrscheinlich wird das der Tod sein.” “Aber warum hast du dann die Karte gestohlen, wenn du weißt, was passiert wenn man dich erwischt?!” “Weil ich endlich meinen Traum leben will.” “Was? Du träumst davon zu sterben? Das ist doch albern!” “Nein. Mein Traum ist es nicht zu sterben. Aber ich setze gerne mein Leben aufs Spiel, wenn ich dadurch die Möglichkeit bekomme, mein Ziel, meinen Traum, zu erreichen.” “Ist dieser Traum denn so wichtig? Wichtiger als dein Leben?” “Für mich schon, ja.” “Aber was um alles in der Welt ist dieser Traum, dass du dafür sterben willst?” “Ich will alle Inseln dieser Welt sehen. Auch die der Grand Line. Und um dorthin zu gelangen, brauche ich die Karte mit dem Eingang.” “Und darum hast du sie gestohlen? Dein Leben ist doch viel mehr wert als irgendwelche entfernten Inseln zu sehen!” “Sag mal, Gregor. Hast du jemals die Weltkarte gesehen?” “Welche Weltkarte? Ich habe schon viele gesehen.” “Ich meine diese besondere.” “Etwa die, die von dieser Piratin in der Bande des Piratenkönigs?” “Ja. Genau die.” “Nein. Warum?” “Diese Karte ist etwas besonderes. Auf ihr sind alle Inseln dieser Welt verzeichnet. Und das auch noch korrekt mit Größe, Lage und Höhe. Und das bei jeder einzelnen Insel. Ich habe sie gesehen. Als ich noch ganz klein war. Sofort hatte diese Karte mich fasziniert. Durch diese Karte wollte ich auch Navigator werden. So wie mir die Karte gefiel, zeigte sie doch kein Leben. Jeder erkannte, dass sie mit Liebe gezeichnet wurde. Aber sie zeigt nicht, wie diese Inseln wirklich sind. Sie zeigt nicht die Menschen auf den Inseln. Nicht das Leben und nicht die Vegetation und Zivilisation. Und darum wollte ich eines Tages alle Inseln der Welt bereisen, um mit eigenen Augen zu sehen, wie die Menschen dort leben und was jede Insel so besonders macht.” “Schön und gut. Aber warum hast du die Karte gestohlen?” “Ich habe die Kunst der Navigation von einem alten Marine-Navigator gelehrt bekommen. Darum wollte ich zur Marine, um dann mit ihr alle Inseln zu bereisen. Aber es ist nichts daraus geworden. Ich wurde auf dieses Schiff geschickt und wir segeln nur im South Blue herum. Mein Leben zieht an mir vorbei und ich werde alt. Immerhin ist diese Welt so groß, dass ich viele Jahre brauche, um alle Inseln sehen zu können. Und als alter Mann werde ich das nicht mehr schaffen. Darum muss ich noch in jungen Jahren meinen Traum in Angriff nehmen. Und dazu brauche ich nun einmal die Karte. Darum habe ich sie gestohlen.” “Aber die Möglichkeit hat doch überwogen, dass du geschnappt wirst. So war es ja letztendlich auch. Ist es dir so wichtig, diese Inseln zu bereisen, dass du selbst ein solches Risiko eingegangen bist?” “Ja, natürlich. Ich würde alles für meinen Traum geben.” lächelte Jo. “Aber jetzt wird dein Leben vorbei sein, noch bevor du aufbrechen konntest.” “Ich habe es versucht. Ich kann mir nichts vorhalten. Außer, dass ich erwischt wurde. Aber ich habe versucht meinen Traum zu verwirklichen. Und das ist viel wichtiger al die Frage, ob ich es geschafft habe oder nicht. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.” Gregor konnte darauf nichts erwidern. Er sah Jo lächeln und wusste, dass sein Freund auf jeden Satz eine passende Antwort wissen würde. So sah er davon ab, noch weiter auf Jo einzureden. Zumal es sowieso nichts mehr nützte. Während Jo und Gregor über Jo´s Traum redeten, bereiten sich die Offiziere, was nun mit dem Dieb passieren würde. Die meisten Offiziere waren der Meinung, dass Jo ins Gefängnis gehörte und odrt für immer versauern sollte. Doch einige wollten ihn bestrafen. Sie wollten, dass Jo viele schwere Aufgaben erledigen sollte und dann wieder in den normalen Marinedienst treten sollte. Doch der Kommandant war gegen diesen Vorschlag. “Er muss richtig bestraft werden. Allerdings finde ich es unpassend, ihn ins Gefängnis zu werfen. Das ist noch viel zu gut. Er hat immerhin eine Karte gestohlen. Und dafür muss er so bestraft werden, dass andere Soldaten nicht auf die Idee kommen, ebenfalls die Karte zu stehlen. Da fällt mir eine wunderbare Strafe ein. Sie ist perfekt.” Der Kommandant ließ Jo hinauf auf das Deck bringen. Oben abgekommen, wurde er mit Seilen gefesselt. Von oben an seinem Hals bis unten an seinen Füßen wurde er gefesselt. An seinem Arm wurde noch ein Seestein befestigt. Immerhin verfügte er über die Kraft einer Teufelsfrucht und die Marine wollte verhindern, dass er seine Kraft einsetzte. Der Kommandant begann seine Rede. “Du hast eine Karte von der Grand Line aus meinem Büro gestohlen. Dafür verdienst du eine Strafe. Und da dieses Verbrechen eines der Schlimmsten überhaupt ist, haben wir, die Offiziere und ich, entschlossen dich von unserem Schiff zu jagen. Genau genommen, schleudern wir dich mit unserem Kanonenkatapult aufs Meer hinaus. Die See wird sich deiner annehmen und dir deine gerechte Strafe geben. Es ist allerdings sehr Schade um dich. Du warst der beste Navigator im ganzen South Blue. Ich muss dir sagen, dass du dieses Risiko völlig umsonst auf dich genommen hast. Die Karte, die du gestohlen hast, war eine Fälschung. Sie zeigt nicht den Eingang der Grand Line. Die echte Karte wurde vor einiger Zeit von Piraten gestohlen. Nur weiß davon niemand. Die Marine hat nichts davon preis gegeben. Ich und alle anderen Schiffe haben nur irgendwelche Karten, die einen Eingang zeigen, aber nicht den zur Grand Line. Du weißt ja, dass es nur vier davon gibt und auf jedem Meer nur eine. Und ich habe die für den South Blue nicht. Ich hatte sie noch nie besessen. Allerdings wurde dem Offizier die Karte gestohlen, der die echte karte hatte. Du hast dich also völlig umsonst so bemüht und musst nun auch völlig umsonst sterben. Tut mir wirklich Leid.” Mit diesen letzten Worten gab er den Soldaten einen stummen Befehl und die brachten Jo zum Katapult. Dort setzten sie ihn hinein und mit einem weiteren stummen Befehl des Kommandanten wurde das Katapult betätigt. Jo flog im hohen Bogen und mit einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit in die tiefschwarze Nacht. Nicht einmal drei Sekunden später war er hinterm Horizont verschwunden. Dieses Katapult war das beste im gesamten South Blue. Es konnte Kanonenkugeln mehrere Kilometer weit schleudern. Und wesentlich leichtere Menschen flogen noch sehr viel weiter. Jo flog und flog. Langsam sah er ein, dass sein Leben nun zu Ende ging. Mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen schloss er seine Augen und wartete darauf, dass er das kalte Wasser um sich herum spürte und in die Tiefe zog. Nun begann er wirklich an Höhe zu verlieren. Die Zeit, die verstrich kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Nun würde er niemals seinen Traum verwirklichen können. Dann landete er. Allerdings nicht wie zuvor gedacht im kalten Meer. Er fiel auf etwas weichem. Das entstandene Geräusch war dumpf. Der Junge öffnete seine Augen und sah einen Holzfußboden. Überrascht schaute er sich um. Dort war eine Tür und dort hinten ein Mast mit einem gestrafften Segel. Seltsam, dabei wehte im Moment, wie so oft, kein Lüftchen. Darum konnte sich Jo jetzt aber nicht kümmern. “Verdammt! Was war das denn?” fragte eine wütende Stimme unter Jo. Sofort sah er hinunter und erkannte einen Jungen. Dieser hatte Jo aufgefangen. Beziehungsweise ist Jo auf ihm gelandet. Einige wenige Augenblicke später öffnete sich eine Tür und ein paar verschlafene junge Leute kamen hinaus auf das Deck. “Warum um alles in der Welt bist du so laut, Genzo? Wir wollen schlafen.” sagte eine Frau. “Genau. Also fluche gefälligst etwas leiser.” mahnte ein junger Mann in seinem Halbschlaf. “Ich wurde gerade von etwas getroffen und ihr könnt nur an euren Schlaf denken? Nette Kameraden seid ihr mir.” maulte der am Boden liegende Junge. Eines der Mädchen, es waren zwei, kam auf die beiden zu und half Jo auf. “Wer bist du?” fragte sie leicht verwundert. “Und wie kommst du eigentlich auf unser Schiff?” “Ich bin vom Himmel gefallen.” “Vom Himmel gefallen?” “Ja.” “Bist du dann so etwas wie ein Engel?” scherzte das andere Mädchen aus der Entfernung. “Nein. Ich wurde von einem Schiff geschleudert und bin hier gelandet. Zufälligerweise stand euer Freund hier und ich bin auf ihm gelandet.” “Ach so ist das also. Na schön. dann komm erst einmal mit herein. Ed, machst du uns einen Tee?” “Klar, gerne.” antwortete der große Kerl aus der Entfernung und ging eilig wieder durch eine weitere Tür. Während der Tee gemacht wurde, nahmen die restlichen Crewmitglieder die Fesseln von Jo. Und auch den Seestein entfernte das Mädchen, das ihm zuvor aufgeholfen hatte. “Oh, ein Seestein.” Dann wandte sie sich an Jo. “Hast du Teufelskräfte?” fragte sie ganz ungeniert. “Ja. Das habe ich in der Tat.” “Der Tee ist fertig.” unterbrach der Smutje. Sie gingen alle in die Küche und setzten sich an den großen Tisch. “Wie ist dein Name?” fragte der Junge mit der Kapuze, auf dem Jo gelandet war. “Ich heiße Joe. Aber alle nennen mich nur Jo. Und tut mir Leid, dass ich auf dich gelandet bin.” “Ja, ja. Schon gut.” antwortete der Junge mürrisch. “Nun hab dich nicht so. Immerhin ist es deine eigene Schuld. Warum musst du auch Mitten in der Nacht trainieren?” Diese Frage blieb unbeantwortet Seitens des Jungen und niemand fragte auch weiter nach. “Ich heiße Sen. Ich bin Käpt´n dieser Mannschaft.” Ich heiße Edward, kurz Ed. Ich bin der Smutje.” “Ich heiße Sazuki. Meine Aufgabe ist es die Wunden der Mannschaft zu versorgen.” “Ich bin Tom. Und der Kanonier an Bord. Der knurrige Typ hier heißt Genzo und ist unser Zimmermann.” “Freut mich euch kennen zu lernen. Ihr seid sehr nett. Vor allem zu jemand fremden wie mir, der einfach vom Himmel auf euer Schiff fällt.” “Da ist schon in Ordnung. Aber sag mal, warum bist du eigentlich von einem Schiff geschleudert worden? Und wie geht das überhaupt?” “Also das ist so. Ich habe vorher auf einem Marineschiff gearbeitet. Aber weil ich eine Karte gestohlen habe und man mich erwischt hat, haben sie mich gefesselt und mit einem riesigen Katapult weggeschleudert.” “Dann bist du also ein Marinesoldat?!” fragte das Mädchen namens Sazuki. “Eigentlich schon. Aber ich habe nicht sonderlich viel mit der Marine zu tun. Ich war dort nur Navigator. Ich wollte durch die Marine an mein Ziel kommen.” “Dein Ziel? Ist es dir so wichtig, dass du darum in die Marine eintrittst?” hakte Sen nach. “Ja. Für mich schon. Ich will nämlich alle Inseln dieser Welt bereisen und ich dachte, wenn ich bei der Marine bin, kann ich das erreichen. Aber da habe ich mich geirrt. Ich wurde auf ein Schiff versetzt, dass nur im South Blue segelt. Darum habe ich die Karte zum Eingang der Grand Line gestohlen. Aber der Kommandant hat mir gesagt, dass die echte karte gestohlen wurde. Und zwar, und jetzt haltet euch fest, von Piraten.” “Das glaube ich gern.” meinte Sen grinsend. “Sag mal, ist dir dieses Ziel so wichtig?” “Ja. Ich würde alles dafür tun!” “Das ist gut zu hören. Wir brauchen noch einen Navigator an Bord und ich würde mich freuen, wenn du es wärst. Was sagst du dazu?” “Und warum sollte ich das tun?” “Weil wir etwas Wichtiges haben.” “Und das wäre?” “Die Karte mit dem Eingang.” “Das ist doch ein Witz! Das ist nur eine Fälschung! Das war meine gestohlene Karte auch. Die Piraten haben die echte gestohlen.” “Ganz recht.” grinste Sen. “Ich muss dir da noch etwas sagen. Wir sind die Piraten.” in dem Moment verschwand das Grinsen aus ihrem Gesicht. Jo schaute zunächst sehr überrascht, fing sich aber schnell wieder und stimmte Sen´s Angebot zu. “Also gut. Unter diesen Umständen komme ich mit euch und werde euer Navigator.” “Meinst du, wir können ihm vertrauen?” fragte Genzo in flüsterndem Ton in Sen´s Ohr. “Ich denke schon. Immerhin vertraue ich auch dir. Und du hast schließlich versucht unser Schiff zu stehlen und einmal auch dich zum Käpt´n zu machen. Und trotzdem vertraue ich dir. Also kann man bestimmt auch ihm vertrauen.” meinte sie zu Genzo. “Da fällt mir ein. Du hast gesagt, du besitzt eine Teufelskraft. Was für eine ist es denn?” “Die Vogel-Vogel-Frucht.” Jo ging auf das Deck und demonstrierte seine Kraft. Er verwandelte sich in einem menschengroßen Falken. “Seht ihr. Das ist meine Teufelskraft.” Jo machte ein paar Bewegungen mit seinen Flügeln und hob ab. “Bleib gefälligst hier!” rief Genzo und ließ zahllose Hände aus Jo sprießen, die seine Flügel ergriffen und er somit nicht mehr fliegen konnte und wieder auf dem Schiff landete. “Lass das, Genzo!” befahl Sen und die Hände verschwanden. “Was war das?” “Das war Genzo. Auch er hat eine Teufelskraft. Er kann Körperteile sprießen lassen und wie du siehst kann er so ziemlich jeden damit außer Gefecht setzen. Aber nimm ihm das nicht übel. Er denkt, du könntest uns vielleicht die Marine auf den Hals hetzen.” “Das werde ich schon nicht. Immerhin habe ich jetzt die Möglichkeit meinen Traum zu verwirklichen. Da werde ich euch nicht der Marine ausliefern. Keine Sorge.” lächelte Jo. “Ich wollte da noch etwas fragen.” “Und was?” antwortete Sazuki mit einer Frage. “Wie kommt es, dass sich das Schiff bewegt und die Segel straff sind? Es weht doch eigentlich kein bisschen Wind.” Alle schauten zu Sen und diese nickte nur zustimmend auf ihre nicht ausgesprochene Frage. Dann wandte sich Genzo an Jo. “Das haben wir Sen zu verdanken. Auch sie hat die Kraft einer Teufelsfrucht. Sie kann die Luft und damit auch den Wind beeinflussen. Ich habe damit schon Erfahrung gemacht. Also kannst du mir das ruhig glauben.” “Das würde ich ja gerne, aber es klingt so surreal, so unecht.” “Das kann ich gut verstehen. Breite doch mal deine Flügel aus.” bat ihn Sen. Er tat wonach sie bat und schon hob er ab ohne auch nur ansatzweise mit den Flügeln zu schlagen. Jo hob ab und landete auch wieder ganz sanft. “Ich habe von der Luft-Frucht gegessen. Hier, siehst du?” Sie öffnete ihre Handfläche und ein kleiner Wirbelsturm tauchte in ihrer Hand auf und verschwand nach ein paar Sekunden auch wieder. “Das ist ja unglaublich! Dann kann sich dieses Schiff auch fortbewegen, wenn der Wind nicht weht und somit allen Verfolgern entkommen. Das ist wirklich verblüffend!” “Ja, das stimmt schon. Aber es ist nicht besonders eindrucksvoll anzusehen.” lachte Sen. “Aber genug davon. Du solltest dir jetzt eine Kajüte suchen.” “Ich zeige dir den Weg.” bot Ed sich an. Gerne nahm Jo das Angebot an und so folgte er Ed. Unterwegs erklärte Ed dem Neuen die Regeln auf dem Schiff. Sie waren einfach und so konnte das neue Crewmitglied sich alles merken. Ed zeigte ihm einige Zimmer, die zur Auswahl standen und Jo nahm eines davon. Dannn ließ Ed ihn allein und Jo gestaltete das Zimmer ein wenig um. “Meinst du wirklich, wir können ihm vertrauen? Er wirkt zwar sehr nett, aber immerhin gehört er zur Marine. Sein Traum könnte nur eine Falle sein und wir würden dann darauf reinfallen.” meinte Sazuki zum Käpt´n. “Da hat sie nicht unrecht. Und auch Genzo ist misstrauisch. Genauso wie ich.” ergänzte Tom seiner Kameradin. “Ihr habt alle recht. Ich bin auch nicht so naiv und glaube ihm einfach so. Zwar vertraue ich ihm aber das heißt noch lange nicht, dass ich nicht auf ihn aufpasse. Die Luft verrät mir, wenn er etwas merkwürdiges oder auffälliges tut. Keine Sorge. Immerhin will ich noch auf die Grand Line. Darum riskiere ich nichts. Also keine Sorge. Aber passt auch auf sein Verhalten auf. Man kann schließlich nie wissen. Zumindest solange bis er uns einen Beweis geliefert hat.” entgegnete Sen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)