Cocoon von -NeKo- ================================================================================ Kapitel 1: 愛してる。。。依然 -------------------- Ich rannte. Rannte durch den Regen. Immer schneller. Hilfe suchend. Zuneigung suchend. Trost suchend. Liebe suchend. Doch du warst nicht da... "Ich... muss dir etwas sagen..." Meine Stimme ist nicht mehr als ein Wispern und ich sehe dir in die Augen. Sehe, wie du mich etwas verwirrt dreinblickend musterst und den Kopf schief legst, ehe ein lächelndes "Was denn?" aus deinen wunderschönen Lippen kommt. "Ich... liebe dich..." Ich schlucke. Mein Herz rast, es pocht mit voller Kraft gegen meinen Brustkorb, als ob es meine Rippen durchbrechen und somit einfach aus mir hinaushüpfen wolle. "Ich...", dein Seufzen und dein langsam sinkender Blick reichen mir schon als Antwort. Ich spüre, wie sich mein Magen verkrampft und die Tränen in mir aufsteigen, die ich gekonnt unterdrücke. "Weißt du, ich liebe dich auch! Aber... ich weiß nicht, ob das etwas werden könnte..." Du siehst mich wieder an. Meine Gesichtszüge entgleisen, ich sehe dich verwirrt an. "Wenn... du mich liebst, wo ist dann das Problem?", frage ich leise. "Hör zu, ich... ich bin ein Mann, genauso wie du! Das... das geht einfach nicht... zumindest nicht auf Dauer... Ein Mann braucht eine Frau, verstehst du?" "Nein... ich verstehe nicht... Wenn du mich liebst, dann ist das doch kein Thema!" "Willst du nicht verstehen? Ich kann das nicht... tut mir Leid..." Mit diesen Worten verlässt du den Raum und lässt mich allein und verletzt zurück. Ich sehe dir nach. Sehe, wie du die Tür hinter dir schließt und höre, wie du den Flur entlang gehst und in den Fahrstuhl steigst. - - - Für mich sind deine Worte das Ende. Ich stehe zitternd auf, breche sofort wieder zusammen und beginne zu weinen, zu schluchzen. Ich kauere mich zusammen. Versuche mich so klein zu machen, dass mich keiner mehr findet und ich langsam verschwinden kann, ohne, dass es jemandem auffällt. Ohne, dass sich jemand um mich sorgt. Nach einigen Stunden erst komme ich zur Ruhe, rapple mich langsam auf und wische mir mit dem Handrücken grob über die Augen, die vom Weinen schon ganz rot sind. Ich verschwinde so schnell es geht nach Hause, mache mir dort einen Tee und sitze den Rest des Tages auf der Couch und sehe mir Dramen an, über die ich vor meinen Gefühlen zu dir, gelacht hatte. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Mein Kopf ist vollkommen leer, mein Herz in viele kleine Splitter zersprungen. Nach einer Weile schlafe ich ein. Weinen macht mich immer so müde... Nach einer Weile schrecke ich plötzlich hoch, sehe mich um und erkenne, dass ich Zuhause bin und lege meinen Kopf wieder zurück auf die Armlehne, bevor ich zum Fernseher schaue, der sich bereits selbst ausgeschalten hat. Langsam stehe ich auf, atme tief durch und sage mir selbst, dass es keinen Sinn habe. Doch ich liebe dich! Ich liebe dich, verdammt! Ich kann einfach nichts dagegen tun... Mein Herz verlangt nach etwas, das es nicht haben kann und geht daran zu Grunde. Und ich? Ich gehe mit ihm. - - - Die Bandproben der nächsten Tage sind furchtbar für mich. Ich sitze da, starre meine Drums an und höre zu, wie du Hizumi und Zero wieder von deinen Weibergeschichten erzählst. Es tut weh das zu hören, doch was soll ich denn tun? Soll ich aufspringen und aus dem Raum rennen? Nein... das würde ich ganz sicher nicht tun! Ich muss stark sein. Denn etwas anderes bleibt mir nicht übrig. - - - In einem ruhigen Moment ziehe ich dich in einen leeren Gang und sehe dich an. "Hast... du es dir überlegt?", frage ich leise und mein Blick ist unsicher und schmerzerfüllt. Du schüttelst den Kopf, ziehst mich zu dir, küsst mich. Wieso tust du das? Wieso tust du mir so weh? Eine Träne läuft über meine Wange, während ich dich mit halbgeöffneten Augen ansehe und den Kuss so gut es geht erwiedere. Nach einer Weile löst du den Kuss und siehst mich an, streichelst mir über die Wange. "Ich liebe dich, Tsukasa! Aber... ich kann nicht mit dir zusammen sein..." Mit diesen Worten verlässt du mich abermals. Ich sinke an die Wand hinter mich, lasse mich daran hinab rutschen und starre den gegenüberliegenden Beton an. Er ist kalt. Genauso wie du... Doch ich liebe dich immer noch. Wieso hört mein Herz nicht auf, nach dir zu rufen? Es muss doch spüren, dass du unereichbar bist, doch es schreit immer wieder deinen Namen. Ich höre ihn in meinem Kopf wiederhallen, er pocht gegen meine Schläfen. Karyu... Dieser Name wird wohl derjenige sein, den ich mit meiner ersten und endlosen Liebe verbinden werde, wenn ich einmal danach gefragt werde. Und ich werde bemitleidet werden. Von all denen, die glücklich sind. Ein widerliches Gefühl, das ich nicht von anderen bekommen will... - - - Immer wieder sagst du mir, dass du mich auch liebst. Doch mein Gefühl sagt mir, dass du lügst. Du belügst mich, während du mir dabei in die Augen siehst. Verdammt, Karyu! Ich will doch nur von dir geliebt werden... verstehst du das denn nicht? Selbt wenn du sagst, dass du meine Gefühle erwiederst... es ist nicht wahr und das wissen wir beide. Doch wieso wiederholst du es dann immer wieder? Es tut weh... und du weißt das am besten... - - - Nach einiger Zeit finde ich heraus, dass du ebenfalls liebst. Jedoch nicht mich. Es ist eine Frau. Eine Frau, die dir das Herz gebrochen zu haben scheint, denn du sprichst ungern darüber. Ich möchte dir helfen, doch immer, wenn ich das Thema anschneide, kommt Ablehnung und Schweigen zurück. Ich will dich doch nur verstehen... Schließlich bist du mein Herz, mein Leben! Doch für dich werde ich niemals mehr als ein Freund sein. Dennoch werde ich dir zuhören, wenn du Probleme hast. Dir zur Seite stehen, wenn du mich brauchst. Selbst wenn ich dir gleichgültig erscheine, denn nur selten fragst du mich, was mit mir sei. Doch ich lüge ebenfalls. Es ist sehr viel mit mir, jedoch verschweige ich dir das, setze mein gespieltes Lächeln auf und ignoriere das Gefühl, das mich von innen her auffrisst und an die Oberfläche gelangen will, um mich wieder einmal zum Weinen zu bringen. - - - Ein Jahr geht das nun schon so. Immer wieder hatte ich die Hoffnung, dass wir vielleicht doch zusammen kommen könnten. Doch heute nimmst du mir den letzten Funken Licht, welches die Dunkelheit um mich herum erhellte. Du sagst mir, dass du wohl gar nicht auf Männer stehen würdest, dass du Frauen bevorzugst und dass es keinen Sinn habe. Meine bis zu diesem Moment zwar zertrümmerte, jedoch noch ganze Welt, zerfällt Stück für Stück. Ich sehe dich an, meine Augen werden leer. War es das jetzt? Ich werde es wohl einsehen müssen. Ich muss dich loslassen. Ein für alle Mal. Dieser kleine Hoffnungsschimmer, den du mir mit deinen Worten gegeben hattest, ist weg. Er wird nie wieder kommen. Und nie wieder werde ich die Chance haben, dein Herz zu erobern. Die Frau, die es dir stahl, lässt es nicht zu. Und so sehr du sie auch liebst... ich hasse sie dafür... Obwohl ich sie nicht kenne, hasse ich sie, dass sie dir dein Herz genommen hat. Ich hasse sie dafür, dass sie mir keine Chance lässt, dich glücklich zu machen. Ich hasse sie dafür, dass du sie liebst... und nicht mich. - - - Ich versuche dich zu vergessen. Versuche, mich neu zu verlieben, um mein Herz wieder zusammen zu flicken. Und weißt du was? Das habe ich auch geschafft! Glaube ich zumindest... Denn immer noch bist du es, der in meinem Kopf herumgeht und mir keine ruhige Minute lässt. Du bist immer noch derjenige, der mein Herz in seiner Hand hält. Trotz alle dem, versuche ich, den anderen zu lieben. Es gelingt mir auch teilweise, jedoch besitzt immer noch du einen Großteil meines Herzens, den du mir nicht wieder geben kannst. Es gibt eine Frau, die ihn aber ebenfalls begehrt. Aufgrund der Entfernung, sage ich ihm, dass er sich für sie entscheiden soll und verletze ihn, damit er mich hasst oder zumindest nicht mehr sehnt. Doch ehrlich gesagt, bist du der Grund, Karyu. Du bist Schuld daran, dass ich einen anderen verletze, der mich aufrichtig liebt. Und das nur, weil ich dich nicht vergessen kann. Er folgt meinem Rat, entscheidet sich für die Frau, geht eine Beziehung mit ihr ein. Ich freue mich für die beiden, doch ich bin auch verletzt. Denn ich wusste, dass er mit mir nicht glücklich werden kann, wenn ich ihn nur halbherzig lieben kann. Ich wollte doch nur, dass er glücklich wird und mich vergisst... Und jetzt... Jetzt laufe ich im Regen zu dir. Suche Trost und Rat. Ich klopfe an deiner Tür, rufe deinen Namen. Doch du bist nicht da. Ich stehe immer noch im Regen. Stehe vor der Tür zu deinem Wohnhaus. Niemand lässt mich hinein. Und der Regen hüllt mich ein wie ein Kokon, der mich langsam erdrückt. Er nimmt mir die Luft zum Atmen. Ich breche zusammen. Schließe die Augen. Nehme den letzten Atemzug. Wispere ein letztes, ersticktes Wort, welches deinen Namen hat. Karyu... ... liebst du mich nun? ... bist du nun fähig meine Gefühle zu erwiedern? Jetzt... wo ich nicht mehr bin...? ━━━ © -NeKo- [all rights reserved.] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)