Sweet Solution von Polarfuchs ([SasuSaku]) ================================================================================ Kapitel 14: Blackout -------------------- Als die ersten Sonnenstrahlen für das rosahaarige Mädchen den Samstag ankündigten und sie sich verschlafen im Bett umher wälzte, dachte sie an den vergangenen Tag und das vermeintliche Treffen mit dem jungen Uchiha. Es zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen, als sie sich daran erinnerte, wie wohl sie sich gefühlt hatte und wie schön das Gefühl gewesen war, als er abermals gelächelt hatte. Wie ein Sturm verschiedenster Schmetterlinge hatte sich die wohlige Wärme ausgebreitet, als er sie an der Haustür gefragt hatte, ob sie nun wieder zusammen nach Hause gehen würden und sie nur strahlend genickt hatte. Es war eine dieser nichtigen Begegnungen, die das Leben so interessant machten. Sakura kicherte fröhlich, während sie sich auf den Rücken drehte und ihren Blick aus den Fenster auf den Himmel warf, welcher so strahlend blau auf die Erde nieder schien, als gäbe es kein Ende. Am Abend hatte dann noch mal diese unfreundliche Frau angerufen, die ihre Ansprechpartnerin darstellen sollte und die ihr erneut irgendwelche unsinnigen Fragen gestellt hatte. Sich streckend richtete sie sich auf und gähnte einmal herzhaft, bevor sie kurz zur Wanduhr schaute und feststellte, dass Kakashi sie ohnehin in wenigen Minuten hatte wecken wollen. Die Rosahaarige verzog ihre Züge zu einer nachdenklichen Miene und fuhr sich kurz über ihre Haare. Sie würde heute zu einem Psychologen gehen und Kakashi würde auch nur so lange im selben Raum bleiben, wie sie sich dabei wohl fühlen würde. Er hatte gesagt, dass es wahrscheinlich besser wäre mit einer Außenstehenden Person darüber zu Reden, was passiert war, weil diese sich wohl – wie er behauptet hatte – ein objektives Bild dazu verschaffen konnte. Ihr war es Recht gewesen, weil es ja doch hier und da einige Dinge gab, von denen sie wollte, dass der Hatake sie nicht erfuhr. Die meisten davon waren die Zweifel, die sie ihm nicht zumuten wollte und konnte – vor ihrem inneren Auge zuckte das Bild von Kakashi vorbei, wie er sie darum anflehte, nicht mehr darüber nachzudenken, warum ihr Vater gestorben war und nicht sie. Sakura atmete einmal tief durch, bevor sie schon Schritte im Flur und dann ein leises Klopfen an der Tür vernahm. Er klopfte immer, weil er meinte ihre Privatsphäre so am effektivsten zu respektieren und dafür war sie ihm wirklich dankbar. „Bin schon wach“, nuschelte sie so, dass er es noch hören konnte. „Kann ich?“ „Ja.“ Dann öffnete er die Tür und begrüßte sie mit einem müden Lächeln. Ob er immer noch so schlecht schläft?, fragte sie sich innerlich und seufzte. „Wie geht es dir?“, fragte er und setzte sich schleppend an den Rand des Bettes, sodass sie einen Moment darüber nachdachte, um ihr auch möglichst ehrlich zu antworten. „Gut“, murmelte sie leise, lächelte leicht und kratzte sich am Oberarm. „Denk ich.“ Er schmunzelte und nickte schließlich, bevor er wieder aufstand und Anstalten machte, das Zimmer zu verlassen. „Dann mach dich langsam fertig und komm dann frühstücken.“ Als er die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ, legte Sakura den Kopf schief und zog ihre Augen nachdenklich zusammen. „Er schein wirklich nicht richtig zu schlafen“, murmelte sie zu sich selbst und verfluchte leise ihre innere Stimme, die behauptete, er würde die halbe Nacht vor dem Computer verbringen und irgendwelche Rollenspiele spielen. Nicht, dass sie das völlig ausschließen sollte. Aber was wäre, wenn er tatsächlich so ein Gamefreak war? Oh. Mein. Gott, dachte sie empört, riss sich dann aber zusammen und verkniff sich ein Grinsen. Ob er mich mitspielen lassen würde? Ein leises Kichern entwich ihr, als sie sich schlussendlich aufrichtete und sich langsam Richtung Kleiderschrank begab. ~*~ Es war ein großes geräumiges Zimmer mit einem dunkelgrauen Teppich und dunkelbraunen Mahagoni Holzwänden, an denen Bilder von Landschaften und erholsamen Orten hingen. Wenn man rein kam, war das erste was man sah, die gemütliche wirkende Couch in Cremfarben und dunklem Massivholzgestell. Davor standen ein flacherer Tisch und ein passender Sessel. Der Blick wanderte dann zu diesen überaus freundlichen und riesengroßen Fenstern, die einen großzügigen Ausblick auf die Stadt preisgab, der nicht zuletzt dem 9. Stock zu verdanken war, in dem sich diese Praxis befand. Zuletzt sah man dann den dunklen Schreibtisch mit dem Laptop und kleineren Schreibutensilien, welcher in der Nähe einer riesigen Bücherwand stand in der zusätzlich noch ein kleiner Kühlschrank war, befüllt mit allerlei Erfrischungsgetränken. Sakura wusste es aus erster Hand, schließlich hielt sie gerade eine gekühlte Limonade in den Händen, die sie noch im selben Moment wieder auf den Tisch stellte. Der Psychologe hatte sich vorher noch mit Kakashi alleine unterhalten, bevor sie den Raum hatte betreten dürfen und es waren wirklich nur wenige Minuten gewesen. Zehn oder zwanzig, dachte sie kurz und widmete sich wieder ihrem Gegenüber, der mit überschlagenen Beinen auf dem Sessel saß und sich gelegentlich Notizen machte. Kabuto Yakushi – wie er sich vorgestellt hatte – trug schulterlange, zu einem Zopf gebundene, helle Haare, eine Brille mit großen, runden Gläsern und war die Sorte Mann, von der man dachte, er würde von morgens bis abends in einem Labor hocken und verrückte Experimente durchführen. Gegen alle Erwartungen erwies er sich allerdings als ein zuvorkommender Mensch, mit viel Geld und einer hellen Stimme, sowie einem Hang seine Brillengläser immerzu ein Stück zu bewegen. „Nun Sakura“, fuhr er ruhig fort, nachdem sie ihm erzählt hatte, was Kakashi auch schon wusste – ihre Sicht der Dinge, ihre Ängste, nur nicht ihre Zweifel. Der Hatake neben ihr faltete die Hände zwischen seinen Knien und lauschte aufmerksam. „Es ist ganz natürlich so zu denken. Verlustängste werden dich ein Leben lang begleiten.“ Er rückte seine Brille zurecht und drehte den Stift zwischen seinen Fingern, als er kurz durchatmete, um zu sehen, ob sie ihn unterbrechen wollte. Sakura nickte. „Du bist in einem Alter, in dem das besonders zu Geltung kommt. Du hast Angst, bist dir vielleicht in dem was du tust unsicher und hast Zweifel, dass verstehe ich.“ Kabuto schaute kurz auf seine Notizen und dann wieder zu ihr. „Du befindest dich in einem vollkommen neuen Umfeld. Mich würde interessieren, wie du das empfindest“, sagte er und lehnte sich schließlich zurück, um sich Notizen zu machen. Es machte sie nervös, zu wissen, dass er ihr Gerede stichpunktartig erfasste und später analysieren würde. „Zu erst habe ich das gar nicht richtig begriffen“, meinte Sakura leise und verknotete die Finger in ihrem Schoß. „Ich war gar nicht richtig da.“ Die Rosahaarige atmete tief durch und fühlte sich unwohl, weil sie nicht wollte, dass Kakashi sich dafür schuldig fühlte für das, was sie noch sagen wollte. Es war ja auch nicht seine Schuld, aber wissen sollte er es trotzdem nicht – vor allem nicht das Wohlwollen Sasuke gegenüber. „Möchtest du das Kakashi-san kurz rausgeht?“, fragte der Brillenträger und fixierte sie aufmerksam. Sie biss sich stumm auf die Lippe und nickte unmerklich, sodass der Hatake ihr eine Hand auf die Schultern legte, dass sie zu ihm aufschaute. Kakashi schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und verschwand dann aus dem Zimmer, in dem sich der Psychologe kurz räusperte und ihr mit einer kleinen Handbewegung deutlich machte, dass sie weiterreden konnte. Sakura atmete tief durch. „Kakashi-san hat sich große Mühe gegeben und ich bin ihm dafür furchtbar dankbar“, flüsterte sie, als könnte besagter sie durch die Wände noch hören. „Er hat mich unseren Nachbarn vorgestellt und mir angeboten, die Schule zu besuchen.“ „Schule, mmh?“, fragte er und notierte sich etwas auf dem Blatt. „Du hast zugesagt. Warum?“ „Ich mochte die Schule schon immer irgendwie. Sie hat mich abgelenkt.“ „Mmh-hm. Und in den Pausen?“, fragte Kabuto und schaute interessiert. Die Rosahaarige lächelte schüchtern. „Ich saß am Anfang oft in der Bücherei der Schule“, fing sie an. „Aber durch ein paar Zwischenfälle halte ich mich von ihr fern.“ „Was für Zwischenfälle?“ Sakura seufzte leise, griff nach ihrer Limonade und trank einen Schluck, bevor sie ihm von allem erzählte. Sie erzählte ihm von Sasuke, dem Schulschwarm und Nachbar – dem Auslöser, wie ihr auffiel -, der sie immer zur Schule und zurück begleitet hatte und dem darauf folgenden Ausraster Amis. Darauf folgten die Probleme mit der Schülerzeitung und die Freunde die sie dadurch gewonnen hatte. Das Treffen der Gruppe. Der Streit. Die Versöhnung. Schlussendlich offenbarte sie dem Mann auch ihre Zweifel. Ohne das er gefragt hatte, aber sie hatte es sagen müssen. Sie hatten noch ein wenig geredet, bevor er zur Uhr geschaut hatte und die Sitzung beendete. Sie hatte sich befreiter gefühlt als vorher, aber erneut auch durchschauter. Sie seufzte, als sie zusammen mit Kakashi in den Aufzug schritt und dabei den Psychologen übersah, der ihr einen nachdenklichen Blick hinterher warf und sich dann entschlossen zu seiner kleinen pummeligen Sekretärin wandte. ~*~ Er war schon fast ein wenig nervös, als er die Tür hinter sich schloss und sich der gegenüberliegenden Wohnung näherte. Bevor er sich traute zu klingeln, strich er sich noch kurz durch seine Haare und atmete tief durch. Kakashi öffnete ihm mit einer überraschten Miene. Wahrscheinlich hatte er Itachi erwartet. „Sasuke“, begrüßte er ihn und lachte verlegen. „Was kann ich für dich tun?“ „Ist Sakura da?“ „Oh. Ehm ja“, kam es von dem Hatake, als er schon zur Seite trat und ihn zum Eintreten aufforderte. „In ihrem Zimmer. Macht Hausaufgaben.“ Der Uchiha nickte, trat ein und machte sich auf den Weg in das Zimmer, aus dem das Mädchen beim letzten Mal herausgesprintet kam. Ohne zu klopfen, stieß er die Tür auf und entdeckte eine überraschte Sakura, welche auf einem Drehstuhl vor ihrem Schreibtisch saß und ihn anstarrte. Er war noch nie in dem Zimmer gewesen, schaute sich aber auch nicht sonderlich um. „Sasuke-kun“, murmelte sie verwirrt und drehte sich auf dem Stuhl nun ganz ihn seine Richtung. Seine verletzte Lippe rief ihr sofort wieder die Erinnerungen an ihre Versöhnung ins Gedächtnis. „Die anderen wollen in den Park“, sagte er sachlich und fixierte sie mit einem so intensiven Blick, dass es ihr einen angenehmen Schauer verpasste. „Uhm und weiter?“, fragte sie konfus und hob ihre Augenbrauen, versuchte so von dem Zittern ihrer nervösen Glieder abzulenken, die gleich einzuknicken drohten. „Komm mit“, forderte Sasuke und vergrub seine Hände tiefer in den Taschen, während das Mädchen leicht rot um die Nase wurde und ihren Blick überrascht zu Boden warf. Ihr Herz klopfte in ihrer Brust so heftig, dass sie dachte, er könnte es hören, doch sie wagte nicht nachzusehen. „Ich“, fing sie an und schluckte nervös. „Ich kann nicht.“ Als Sakura wieder aufschaute, sah sie, wie er einer seiner Brauen hochzog und sie unmissverständlich ansah. Und dann plötzlich tat es ihr Leid und innerlich fragte sie sich, ob er vielleicht enttäuscht war. „A-Also“, fing sie stotternd an, stand auf und deutete mit beiden Händen auf ihren Schreibtisch. „Ich muss das hier noch fertig bekommen.“ Sie wurde leiser und senkte ihren Blick. „Bio ist nicht gerade meine Stärke, also“, sie ließ den Rest weg und kaute nur fahrig an ihrer Unterlippe. Der Uchiha kam einige Schritte näher und warf einen Blick auf ihre Unterlagen, bis ihm das Wort Referat in die Augen fiel und er sich ein Schmunzeln verkneifen musste. Er erinnerte sich daran, dass sie einmal rausgeschmissen wurde und Naruto sie angesprochen hatte. Aufsehend, als sie bedrück seufzte, beobachtete er, wie sie sich wieder auf ihren Stuhl fallen ließ und ihren Hausaufgaben betrachtete. „Tut mir Leid“, murmelte sie und spielte mit den Händen auf ihrem Schoss. „Würdest du denn mitkommen, wenn du fertig wärst?“ Sakura schreckte auf und sah ihn verständnislos an. „Ich werde bestimmt noch bis morgen früh arbeiten.“ „Würdest du? Ja oder nein.“ „Ehm, ja, aber-“ „Gut.“ Ihre Brauen hochziehend, stand sie auf und beobachtete, wie er sich umdrehte und sein Handy raus zog. „Sasuke-kun?“, murmelte sie verwirrt. Er schaute sie an, lauschte aber noch im selben Moment der Stimme am anderen Ende, von der sie wusste, dass es Naruto war. „Was ist los, Sasuke-teme?“ „Wir kommen später“, meinte er kalt und legte bereits wieder auf, bevor die Roshaarige etwas unternehmen konnte. Sie riss ihre Augen weit auf und öffnete ihren Mund zum Sprechen, aber kein Ton verließ ihre Kehle. Hatte er das gerade wirklich getan? Sasuke steckte sein Handy in aller Ruhe wieder zurück in seine Tasche und schritt dann näher an sie heran, um sie mit einer gezielten Schubs wieder in den Stuhl zu befördern. Die Starre fiel von ihr ab, wie ein nasser Sack und hinterließ ein merkwürdiges Schwindelgefühl in ihrer Magengegend, das sie fast rasend machte. Er schaute sich kurz nach einer Sitzgelegenheit um, doch außer dem Bett war da nichts zu entdecken. Kurz gedanklich mit den Schultern zuckend, wandte er sich zur Tür um und griff nach der Klinke. „Was machst du?“ Ihre Stimme klang atemlos und man konnte deutlich den herben Beiklang ihrer Verwirrung erkennen, sodass er sich einfach zu ihr wandte. „Ich hole einen Stuhl“, antwortete er, ganz genau wissend, dass sie darauf gar nicht anspielte. „Nein, nein“, fuchste sie aufgebracht und versuchte das Zittern ihrer Stimme zu kontrollieren. „Ich-Ich meine, was machst du hier?“ „Ich helfe.“ „Aber warum hilfst du?“ Der Schwarzhaarige zögerte einen Moment, ließ dann die Klinke los und vergrub seine Hände in den Taschen. „Ein Warum ist sehr viel unbedeutender, als ein einfaches Danke.“ Er brachte sie aus dem Konzept, als er sie so verworren anstarrte und dabei irgendetwas in seinem Blick lag, dass sie erzittern ließ. Sakura wusste nicht, was sie ihm darauf antworten sollte und schloss ihren Mund, der bereit für ein Kontra gewesen war. Stumm setzte sie sich an ihren Schreibtisch zurück und wartete geduldig darauf, dass er einen Stuhl für sich aus der Küche holte. Sie wusste ganz genau, dass, egal was sie ihm entgegengebracht hätte, – wenn ihr denn etwas eingefallen wäre – es nichts an der Situation verändern würde. Er würde bleiben, wie er es gesagt hatte. Und sie nahm seine Worte verdammt ernst. ~*~ Naruto dachte an den Anruf seines besten Freundes zurück, als er sich erschöpft ins seichte Gras fallen ließ und Hinata ein strahlendes Grinsen schenkte, die sich errötet wegdrehte. Er wusste, dass es etwas mit Sakura zu tun hatte und irgendwie war er sogar ganz stolz darauf, dass er ein wenig mitverantwortlich für diese Situation war. Im Stillen fragte er sich, wie es wohl abgelaufen wäre, wenn er Sasuke nicht zu einer Versöhnung gedrängt hätte. „Wo bist du mit deinen Gedanken“, flüsterte die junge Hyuuga und beobachtete von der Seite, wie er aufschreckte und sie verwundert anschaute. „Komm zurück.“ „Ich bin da“, meinte er und richtete sich wieder auf, um ihr über ihren Schopf zu streichen. Ein Lächeln zierte ihre vollen Lippen und mit einem Mal wurde ihm wieder ganz warm, dass er Grinsen musste. Ob sie eigentlich genauso fühlte? Ob sie auch zitterte – innerlich? „Sag, Engel“, murmelte er leise und streichelte ihre blasse Wange. „Was fühlst du, wenn du bei mir bist?“ Hinata stockte einen Moment; fragte sich, wie er plötzlich darauf kam und ob er auf etwas anspielte. Dann wurde sie plötzlich rot und wandte ihren Blick den Himmel zu. „Wenn ich bei dir bin, dann ist es wie fliegen.“ Als sie redete, bildete sich ein samtweiches Lächeln über ihre Lippen und ihr Blick hatte etwas verträumtes. „Ich fühle mich leicht und frei und-und-“ Ihre Stimme überschlug sich förmlich, dass Naruto ein begeistertes Kichern entfloh und sie ihn verwirrt anschaute. Als sie begriff, lief sie purpurrot an und starrte unnachgiebig zum Himmel. „Tut mir leid“, murmelte sie und er stützte sich auf seinen Ellenbogen, um sie besser betrachten zu können. „Warum tut es dir leid? Das war total niedlich, Hinata-chan.“ Ihre großen, hellen Augen fixierten ihn mit einem Hauch von Überraschung, bis sich ein sanften Lächeln auf ihre vollen Lippen schlich und ihre Augen sich mit Liebe fühlten, dass Naruto kurz stockte. „Ich liebe dich so sehr, Naruto-kun.“ Ihr Flüstern hatte plötzlich etwas so einzigartiges, das ihre klare Stimme ihm eine Gänsehaut über die Arme jagte, er sich zu ihrem Gesicht beugte und sie küsste. „Ich liebe dich auch, Hinata-chan.“ ~*~ Sie zitterte. Sie wusste nicht genau, ob er es bemerkte, wie es in ihrem Bauch wütete; dieser bittersüße Sturm aus Schmetterlingen und Flugzeugen, die ihr gefielen und gleichermaßen auch nicht. Sakura zitterte. Sie war nervös. „Geht’s dir gut?“ Sie schreckte aus ihren Gedanken und fixierte für einen Augenblick Sasuke, bevor sie sich verlegen wegdrehte und ihr fertiges Referat anstarrte. Sie versuchte zu verdrängen, dass sie sich ihn gerade vorgestellt hatte, ganz nah bei ihr, als würde er sie küssen wollen. Der kalte Schauer, der ihr über den Rücken jagte, ließ sie wieder zurück in die Realität kommen. Als sie einen weiteren Blick auf Sasuke riskierte, begegnete sie seinem nichtssagenden Augenpaar. „Alles in Ordnung“, flüsterte sie, wagte nicht einen Moment den Blickkontakt abzubrechen, der so intensiv und brennend war, während Sasukes Finger sich unauffällig in seine Hose krallten, um nicht der Neugier zu verfallen, ihre weiche Haut zu erkunden. Ihm wurde warm, als er daran dachte, sie zu berühren – irgendwie und irgendwo. Der Schwarzhaarige musste schlucken. Seine Hände waren schweißnass und sein Herz pochte so schwer in seiner Brust, dass es weh tat. Und er wusste nicht warum. „Es ist fertig“, murmelte er ruhig und musterte ihre grasgrünen Augen, in denen er einen Blaustich erkennen konnte. „Ja, es ist wohl fertig“, stimmte sie ihm unruhig zu und schluckte. Einen Moment lang umschmeichelte sie ein peinliches Schweigen, bis sich der Schwarzhaarige schließlich räusperte und sich von seinem Stuhl erhob. „Wir sollten dann vielleicht los.“ Sakura hob ihre Brauen hoch und schaute ihn mit einem Gefühl der Verwirrung an, bis sie die Erkenntnis unvorbereitet traf. „Das Treffen“, fiel es ihr ungewöhnlich überschwänglich ein, sodass sie sich nervös auf die Lippe biss. „Natürlich. Wir sollten los.“ Sie packte ihre Sachen auf dem Schreibtisch zusammen und verstaute das Referat in einer Mappe, bevor sie sich unüberlegt umdrehte und dabei das Gleichgewicht verlor, dass Sasuke sie nur noch knapp am Ellenboden fassen konnte, um sie aus einem Reflex heraus zu sich zu ziehen. Die Rosahaarige krallte sich in sein dunkles T-Shirt und hielt die Luft an, bis sich ihre verdunkelte Sicht klärte und sie bemerkte, dass sie zitterte. „Sakura?“ Sein Brustkorb vibrierte, als er seine Stimme erhob, die dabei noch viel dunkler in ihren Ohren erklang als sonst. Ein Schauer packte sie mit einer solchen Intensität, dass sie sich für einen Moment selbst vergaß, ertrinkend in ihren Gefühlen. Sie presste ihre Stirn geben seine Brust und atmete einmal unbemerkt seinen herrlichen Duft ein, bevor sie sich langsam mit seiner Hilfe wieder auf ihre eigenen Beine zu stützen versuchte. „Tut-Tut mir leid“, wisperte sie und entfernte sich vorsichtig von ihm, bis sie an die Kante ihres Schreibtisches stieß. „War keine Absicht.“ Ihre Stimme klang gebrochen, als sie nicht einmal wagte aufzusehen. Sie war nervös und unsicher, gleichzeitig wütend auf sich wegen ihrer Schwächen, dass sie den Schwarzhaarigen gar nicht bemerkte, wie er langsam näher kam, gefangen in einem Rausch, den er nicht kannte oder zu zuordnen vermochte. Seine Finger streiften die zarte Haut ihres Kinns und leiteten das tobende Gefühl wie ein Blitz in seinen Brustkorb. Er zitterte, als er versuchte zu sprechen. „Sakura.“ Das Mädchen atmete schwerer durch seine Berührung, verlor ihren Drang klar zu denken. Sie fühlte sich leicht und frei – einfach lebendig. Seine Hand wanderte mit einer ungewohnten Vorsicht über die elfenbeinfarbende Haut ihrer Wange, zwang sie damit aufzusehen, bevor er einen weiteren Schritt auf sie zu tat. Ihre Smaragde durchleuchteten ihn mit einer Mischung aus Angst und Neugier; legten ihm offen, was sie dachte und fühlte. Sie war so nah – so unglaublich nah. „Sasuke-kun“, wisperte sie schwach und zerbrechlich, während sie ihn ansah, unsicher und neugierig. Er kam ihr näher und griff mit seiner anderen Hand nach ihm Handgelenk, seine Finger unaufhörlich und sanft über ihre Haut gleiten lassend. Sein Herz pumpte mit einer Energie, so unbekannt und verstörend, dass er seine Brauen kurz unsicher zusammenzog, bevor er seine Stirn gegen ihre lehnte – nervös, erwartend. Ihre zierliche Hand fuhr zitternd über seinen Oberkörper bis zu seiner Schulter, an die sie sich klammerte, sodass er sie näher zu sich zog, ihren Körper an seinem. Sasuke spürte ihren kleinen Brüste an seiner und widerstand dem Verlangen, sie einmal zu umfassen. Sein Atem raschelte, als er seine Hand um ihre Hüfte legte, bereit fortzufahren, als plötzlich sein Handy klingelte und die Beiden sich erschrocken voneinander lösten, vollkommen konfus darüber, was sie im Begriff waren zu tun. Das Mädchen riss ihre Augen geschockt auf und drehte sich mit ihrem glühenden Gesicht von ihm weg, während er sich zitternd und erregt ebenfalls umdrehte und nach seinem Handy griff, darum bemüht, ruhig zu klingen. „Hey Teme, was dauert denn da so lange?“, schallte Narutos Stimme aus dem Hörer. „Sind unterwegs“, antwortete der Uchiha nur, legte auf und steckte sein Handy wieder zurück. „Gehen wir“, murmelte er betont kalt und schritt zur Zimmertür, wofür Sakura ihm in dem Moment unsagbar dankbar war. Sie nickte nur in dem Wissen, dass er es ohnehin nicht mehr sah und folgte ihm dann schweigend. Dass es ein langer und schweigsamer Weg werden würde, während dem sie sich keiner bewussten Blicke schenkten, wussten beide schon, als sie das Zimmer verließen. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Endlich wieder ein neues Kapitel! Ich bin grad ganz stolz, dass ich es endlich geschaffft hab, es fertig zu schreiben. Eigentich mag ich es gar nicht, jedenfalls so die letzte Szene hab ich immer wieder umgeschrieben. Irgendwie ist es nicht so, wie es sein soll. Aber egal. Hoffe es gefällt euch. Liebe Grüße Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)